Bild rechts: Nicht in Gefahr! Waren sie niemals! (Photo: ALAMY)

Hier folgen ein paar Gründe dafür: IPCC-Leitautor Dr. Richard Lindzen hat dem IPCC vorgeworfen, auf „ein Niveau urkomischer Zusammenhanglosigkeit herab gesunken zu sein“ (hier). Nigel Lawson nannte das IPCC „nicht Wissenschaft, sondern Hokuspokus“ (hier, auf Deutsch beim EIKE hier). Dr. David Whitehouse von der Global Warming Policy Foundation GWPF hat das IPCC im Hinblick auf dessen Herumeiern bzgl. des seit 15 Jahren andauernden Stillstands als „ausweichend und ungenau“ beschrieben; Donna Laframboise verweist darauf, dass das IPCC entweder mit Fehlern durchsetzt oder schrecklich politisch manipuliert ist – oder beides; Paul Matthews hat eine sehr unsinnige Graphik entdeckt; Steve McIntyre hat enthüllt, wie das IPCC anscheinend beflissen versucht hat, die unerwünschte Diskrepanz zwischen den Modellen und den Beobachtungen zu verschleiern; und bei Bishop Hill hat der hervorragende Katabasis ein weiteres Juwel sichtbar gemacht: In schreiendem Gegensatz zu der alarmistischen Botschaft des IPCC auf Pressekonferenzen und in der Summary for Policymakers erzählt der ausführliche Bericht eine ganz andere Geschichte – dass nämlich all die ängstigenden Szenarien, vor denen wir während der letzten beiden Jahrzehnte permanent gewarnt worden sind (vom Auftauen des Permafrostbodens bis zum Kollaps der Eisschilde), von den Wissenschaftlern als irgendwo zwischen „geringes Vertrauen“ und „außerordentlich unwahrscheinlich“ eingestuft werden. Zuletzt gab es das hier von Christopher Booker.

Und es gibt noch viel mehr dergleichen.

Und dann sehe ich natürlich, wie die Klimaalarmisten auf diese Kritik reagieren: genauso wie immer – mit einer Kavalkade von Lügen, persönlichen Angriffen, Ablenkungen, dem Unterdrücken von Umfrageergebnissen, unverhüllten Drohungen, Strohleuten und vielen die Öffentlichkeit in die Irre führenden Konferenzen wie zum Beispiel der, die jüngst bei der Royal Society inszeniert worden ist: Ein Warmisten-Pseudowissenschaftler nach dem anderen trat auf das Podium und versicherte seiner gläubigen Zuhörerschaft, dass alles in bester Ordnung sei und die bösen Leugner nicht noch fälscher liegen könnten.

Nun, wenn das der Weg für sie ist, dieses Spiel zu spielen – nämlich den Kampf, den sie schon verloren haben, bis zum bitteren Ende durchzuziehen wie Werwölfe in Nordeuropa im Jahre 1945 oder fanatische japanische Veteranen auf abgelegenen Pazifikinseln – dann, denke ich, ist das ihr Problem.

Aber wir sollten im gegenwärtigen Status dieses Spieles auf keinen Fall zulassen, dass es auch unser Problem ist. Wie ich hier schon vor einer Woche gesagt habe, gibt es inzwischen mehr als genug stabile Beweise, jedwedem neutralen Beobachter von außen zu zeigen, dass die Untergangsprognosen des warmistischen Establishments, mit denen sie uns während der letzten zwei Jahrzehnte ängstigen wollten, blanker Unsinn sind. Die Angst erzeugende Mär der Gefahr einer vom Menschen verursachten globalen Erwärmung hat nicht einen Schimmer wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit. Es ist vorbei! Und während ich nicht glaube, dass die Alarmisten dies in absehbarer Zeit zugeben werden, sollten wir alle damit aufhören, ihre vergiftete Phantasie noch länger zu dulden.

Ich denke dabei zum Beispiel an diesen Spruch im Editorial des Spectator, das sonst ausgewogen, angemessen und fair ist bei der Zusammenfassung des gegenwärtigen Status’ der Klimadebatte:

Die globale Erwärmung ist immer noch eine monumentale Herausforderung…

Wirklich? Mehr eine „monumentale“ Herausforderung als eine globale Abkühlung? Und wo genau findet man den Beweis für dieses Statement? Bitte – ich würde ihn zu gerne sehen! Wo sind die Daten, die belegen, dass die moderate Erwärmung um 0,8°C während der letzten 150 Jahre mehr Schaden als Nutzen gebracht hat?

Es kann sein, dass es unangemessen pedantisch scheint, sich über gerade mal neun Wörter auszulassen in einem ansonsten 800 Wörter starken Editorial. Aber es sind genau diese intellektuell faulen Konzessionen, die nur dazu dienen, einen Propagandakrieg fortzusetzen, der wirklich schon vor langer Zeit hätte beendet werden sollen.

Genauso geht es mir, wenn ich eine dieser einerseits-andererseits-Geschichten lese von jemandem auf der „skeptischen“ Seite der Auseinandersetzung oder ein Editorial in einer Zeitung, die versucht, sich als eine Stimme vernünftiger Autorität zum Thema Klima zu gerieren. Sie wissen schon, was ich meine: Artikel, in denen der Autor zum Zwecke einer demonstrierten Ausgewogenheit und Sympathie gleich zu Beginn einräumt, dass es Fehler und Extremisten auf beiden Seiten gibt und dass es an der Zeit ist, dass sie sich alle in der Mitte treffen und eine vernünftige Lösung finden. (Ich nenne das den Dog Poo Yoghurt- Trugschluss).

Das ist absurd, unehrlich, ungenau und kontraproduktiv. Es ist im Vergleich wie wenn nach einem langen, langen Katz-und-Maus-Spiel zwischen einigen Außenseitern, ins Extreme gehenden privaten Investoren und einem enormen Mafiakartell ein Schiedsrichter von außerhalb eingreift und sagt: „Nun, es gibt Fehler auf beiden Seiten. Ihr Mafiosi wart wirklich ziemlich gemein mit eurem Multimilliarden Dollar-Spaß. Aber ihr privaten Investoren, ihr verdient ebenfalls einen Schlag auf die Hand, weil die Sprache, mit der ihr das Mafiakartell bezeichnet habt , wirklich ziemlich aggressiv und schmerzvoll war. Immerhin habt ihr die Mafiosi ‚stehlende Kriminelle’ genannt“.

„Aber sie sind stehlende Kriminelle”, protestieren die Investoren. „Und haben Sie eine Ahnung, was es uns gekostet hat, diesem Fall nachzugehen? Erkennen Sie, wie hart das Kartell daran gearbeitet hat, uns zu verteufeln, uns zu marginalisieren und uns als verrückte Extremisten hinzustellen? Diese Leute haben Milliarden gestohlen, sie haben gelogen und betrogen, sie sind verantwortlich für zahlreiche Tote, und Sie wagen es, mit dem Einwand daher zu kommen, dass sie spezielles Wohlverhalten verdienen, weil ihre zarten Gefühle mit unfreundlicher Sprache verletzt worden sind?“

Es ist an der Zeit, dass wir in diesem Kampf unsere Handschuhe abstreifen – ihn nicht eskalieren zu lassen, sondern dafür zu sorgen, dass er nicht immer und immer weiter geht; dass wir dieses alberne diplomatische Spielchen zu Ende bringen, in dem wir so tun müssen, als gäbe es auf beiden Seiten Schuld – nicht, weil das in irgendeiner Weise wahr ist, sondern weil der Klimabetrug so gewaltig und allumfassend ist, dass es einfach zu viele Menschen an der Macht gibt, denen man nachsichtig gestattet, ihr Gesicht zu wahren.

Warum?

Um Ihnen nur ein einziges Beispiel zu geben: Vorige Woche wurde zwei Alarmisten Platz eingeräumt, die beim Staatssekretär Owen Paterson von der DEFRA vorstellig geworden waren (hier):

Prof. Kevin Anderson von der Manchester University sagte dem Independent: „Seine Ansicht, dass wir uns durch die Klimaänderung durchwursteln können, ist die Meinung einer kolonialistisch denkenden, arroganten und reichen Person“.

Und Prof. Myles Allen von der Oxford University, einer der Autoren des Berichtes, sagte: „Ich fand es sehr besorglich, dass diese Person damit betraut ist, UK an die Klimaänderung anzupassen. Ich denke, dass jeder, der mit der Planung der Anpassung befasst ist, auf jeden Fall ein realistisches Verständnis dessen haben sollte, was die Wissenschaft sagt“.

Da riss sogar der Geduldsfaden des ansonsten betont friedlichen Blogs Bishop Hill:

Man kommt nicht umhin zu glauben, dass dem Verständnis von Politikern für die Wissenschaft auf die Sprünge geholfen werden kann, wenn Wissenschaftler einschließlich Prof. Allen versucht haben, eine klare Erklärung dafür zu geben anstatt versucht haben, irgendwelche Schwierigkeiten zu verschleiern, die von der Botschaft des Untergangs ausgehen könnte.

[Original: One can’t help but think that politicians‘ understanding of the science might be helped if scientists, including Professor Allen, had tried to write a clear explanation of it rather than trying to obfuscate any difficulty that might distract from the message of doom. Ich weiß nicht, ob ich das richtig übersetzt habe – es macht m. E. keinen Sinn! A. d. Übers.]

Ziemlich genau! Was Paterson über den gegenwärtigen Status der Klimaänderung gesagt hat, ist sowohl demonstrativ wahr und total unakzeptabel:

„Die Menschen werden bei diesem Thema sehr emotional, und ich glaube, dass wir akzeptieren sollten, dass sich das Klima seit Jahrhunderten geändert hat“, sagte er.

„Man vergesse nicht, für die Menschen ist die Winterkälte eine viel größere Ursache für Todesfälle als die Sommerhitze. Außerdem würde sich [bei einer Erwärmung] die Wachstumsperiode verlängern, und man könnte Landwirtschaft auch in weiter nördlich gelegenen, bislang zu kalten Gebieten betreiben“.

Wenn Winkeladvokaten-Professoren, die mit kuscheligen Pfründen in staatlich finanzierten Akademien sitzen, wünschen, derartige Statements des gleißend Offensichtlichen – Statements, die außerdem durch den vollständigen neuen IPCC-Bericht gestützt werden, siehe oben – zu bekämpfen, dann liegt die Beweislast bei ihnen, das zu tun unter Verwendung verifizierbarer Fakten und nicht mit Hilfe von vagen, gefühlsduseligen Schmähungen.

Aber zurück zu meiner bevorzugten Analogie – dem Zweiten Weltkrieg. Die Lage, in der wir uns derzeit befinden, ist vergleichbar mit den Hundetagen [dog days] des Jahres 1945, als der Vormarsch der Alliierten durch kleine Nester fanatischer Widerständler aufgehalten worden war. Die Alliierten hatten die Wahl: entweder jede einzelne Stadt mit hohen Verlusten der Infanterie zu erobern oder einfach abzuwarten und den Bewohnern ein Ultimatum zu stellen – sie hätten eine Stunde Zeit, sich zu ergeben, oder die Stadt würde durch die Artillerie zusammen geschossen.

Wir sollten in dieser Hinsicht standfest bleiben. Eine Seite hat recht, eine Seite hat einfach unrecht und verdient es, gedemütigt und in ihren Grundfesten geschlagen zu werden. Und je schneller das geschieht – für alle diejenigen unter uns, die an Wahrheit, Anstand und Freiheit glauben – umso besser.

Link: http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesdelingpole/100238550/the-climate-alarmists-have-lost-the-debate-its-time-we-stopped-indulging-their-poisonous-fantasy/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Bei diesem Artikel ist mir zunächst nur der Name des Autors aufgefallen, habe ich doch sein Buch Watermelons gelesen. In diesem Buch erscheint mir Delingpole als ein friedlicher, in Frageform auf Missstände hinweisender Autor. Dass er hier derartig vom Leder zieht, steht in starkem Kontrast zum Stil in seinem Buch und zeigt m. E., dass sein Geduldsfaden auch am reißen ist.

Wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, werde ich – falls von der EIKE-Redaktion gewünscht – eine Rezension mit einigen übersetzten Auszügen posten.

C. F.

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