Im Jahre 1982 führte der US-Kongress eine nationale Politik ein, die das Problem nuklearer Abfälle lösen sollte. Bereits im Jahre 1957 hat die National Academy of Sciences gefordert, dass der beste Weg zur Lösung dieses Problems die Lagerung tief unter der Erde in Felsen sei. Im Jahr 1987 wurde Yucca Mountain als ein solches Lager ausgewählt. Sofort gab es Proteste dagegen von Umweltaktivisten und anderen. Der Kongress genehmigte die Planung im Jahr 2002.
Ein Artikel bei Associated Press vom 13. August berichtete von einer kürzlichen Entscheidung des U.S. Court of Appeals for the District of Columbia [wohl so etwas wie ein Bezirksgericht], dass die Nuclear Regulatory Commission den Lizensierungsprozess vollenden müsse und die Genehmigung des Energieministeriums für diese Stelle ablehnen oder ihr zustimmen muss.
„Die Entscheidung des Gerichts wurde von Befürwortern von Yucca bejubelt, stand sie doch im Zentrum eines Streites, der mehr als drei Jahrzehnte zurückreicht“, berichtete AP. „Die Regierung hat schätzungsweise 15 Milliarden Dollar für diese Lagerstelle ausgegeben, sie aber nie vollendet. Kein Abfall ist dort gelagert“.
Das Scheitern der Inbetriebnahme der Lagerstelle Yucca Mountain ist eine Obszönität. Anstatt in der am meisten untersuchten Stelle in den USA in der Geschichte der Nation nuklearen Abfall einzubringen, wird er jetzt an über 70 Stellen landesweit gelagert. Die Yucca Mountain-Stelle sollte am 31. Januar 1998, also vor 15 Jahren, in Betrieb gehen.
Der Appeals Court sandte eine geharnischte Ablehnung an die Nuclear Regulatory Commission NRC, die im Wesentlichen als ein politisches Werkzeug der Obama-Administration behandelt worden ist. Das Gericht sagte, dass die NRC „sich schlicht und ergreifend über das Gesetz hinweg gesetzt hat“. Dies ist vor allem insofern ungeheuerlich, als Staatsgesetze [federal law] die Stelle als die Lagerstätte der Nation für nukleare Abfälle bestimmt haben.
„Der Präsident darf nicht einem gesetzlichen Mandat nur wegen politischer Ablehnung die Beachtung verweigern”, sagte Richter Brett M. Kavanaugh, der die Mehrheitsmeinung (2 zu 1) wiedergab. „Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass unser verfassungsmäßiges System der Gewaltenteilung signifikant verändert werden würde, wenn wir es zulassen würden, dass die Exekutive und unabhängige Agenturen staatliche Gesetze auf die Art und Weise missachten wie in diesem Fall durch die Nuclear Regulatory Commission“.
Es sind nicht nur der Präsident und die NRC, die sich nicht an das vom Kongress erlassene Gesetz halten wollen. Es war der Mehrheitsführer im Senat Harry Reid aus Nevada. Kim Strassel schrieb in einem Kommentar am 15. August, dass „Mr. Reid seit Jahren im Alleingang den Willen des Kongresses hintertrieben hat, eine Endlagerstelle zu finden … Es war die Aktivität eines einzelnen Senators, den Gesetzentwurf zu nuklearem Abfall [Nuclear Waste Policy Act] aus dem Jahr 1982 totlaufen zu lassen und damit 30 Jahre Arbeit und 15 Milliarden Dollar öffentlicher Gelder“.
Die Arroganz von Senator Reid, mit Unterstützung des Präsidenten, ist gleich imperialistischer Könige und anderer Monarchen, für die ihre persönliche Agenda über dem Wohlergehen des restlichen Landes steht. Das Projekt war während der ersten Amtszeit des Präsidenten aufgegeben worden. Im Jahr 2011 hat die NRC, eine vermeintlich unabhängige Agentur, diese Schließung bestätigt.
Gegenwärtig wird behauptet, dass für die Vollendung von Yucca Mountain kein Geld da sei, und es stimmt, dass die Gegner im Kongress unter Führung von Senator Reid fast alle Zahlungen während der letzten drei Jahre gestoppt haben. Aber das Gericht sagte, dass die NRC noch etwa 11 Millionen Dollar übrig habe, um eine Überarbeitung ihrer Sicherheit zu finanzieren. Kongressmitglieder, die eine überarbeitete Fassung der Übersicht gesehen habe, sagen, dass sie sicher ist.
Nuklearer Abfall, ein Nebenprodukt der Stromerzeugung in kommerziellen Kernkraftwerken und hoch radioaktiver Abfall muss anderswo gelagert werden. Der Kongress hat das im Jahre 1982 beschlossen, also vor über drei Jahrzehnten. Wir warten immer noch auf eine vernünftige, praktische Lösung, und zwar wegen der Politik und nicht wegen der Wissenschaft oder wegen des gesunden Menschenverstandes.
© Alan Caruba, 2013
Link: http://www.nationalanxietycenter.blogspot.de/2013/09/the-three-decade-delay-of-nuclear-waste.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Anmerkung des Übersetzers: Ich hatte bisher gedacht, dass es nur ein einziges Land auf der Welt mit einem Endlagerproblem gibt. Obiger Artikel von Alan Caruba zeigt jedoch Ähnliches für die USA.
Eigenartig, dass Länder, die einst führend in allem Möglichen waren, jetzt die größten Fortschrittsfeinde sind. Ich habe schon vor vielen Jahren gesagt (da gab es die DDR noch), dass ‚Ideologen die Welt zugrunde richten’. Heute würde ich den Zusatz anbringen: ‚wenn man sie denn gewähren lässt’.
C. F.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
#8: Gerd Schober:
Was soll eigentlich das Gerede um Atommüll? Soweit ich informiert bin, ist dieses Problem durch den Dual Fluid Reaktor gelöst, weil dieser eben Atommüll als Brennstoff verwendet, selbst aber keinen Müll produziert, sondern Industriemetalle und ein Benzin-Äquivalent.
Bei dieser Diskussion muß man zunächst einmal verstehen, daß es letztendlich gar nicht wirklich um den sogenannten Atommüll geht. Die Entsorgungsproblematik ist nur vorgeschoben, um einen vermeintlich rationalen Grund zu haben, die gesamte Technologie abzulehnen. Insofern besteht seitens der Anti-Atomkirche auch gar kein Bedürfnis, das Atommüllproblem entweder durch Endlagerung oder Aufbereitung zu lösen. Denn ließe sie das zu, verlöre sie das zugkräftigste Argument in ihrer Propaganda.
Kernkraftwerke sind als Symbol für die technologische Gesellschaft für die links-grüne Bewegung DAS Feindbild schlechthin. Gerade durch ihre Fähigkeit, quasi unbegrenzte Energiemengen bereitzustellen, sind sie ein Symbol für das Bedürfnis des Menschen, sich von den Unwägbarkeiten der Naturgewalten zu lösen und von ihnen weitgehend unabhängig zu sein.
Folgerichtig ist auch der Hauptkritikpunkt der ökologischen Bewegung an der modernen Gesellschaft, daß sie sich von der Natur nicht nur gelöst hätte, sondern auch auf ihre Kosten lebe. Der Schlachtruf „Zurück zur Natur!“ ist, so sympathisch er sich auf den ersten Blick anhören mag, in seiner Naivität und Konsequenz beispiellos. Beinhaltet er doch nichts weniger als die Abwendung von der technologischen Gesellschaft mit ihrer Industrie hin zu einer Agrargesellschaft, wie sie sich zuletzt ein gewisser Herr Morgenthau für Deutschland erträumte.
Kurz gesagt:
Die Endlagerproblematik sowohl hier in Deutschland als auch in den USA ist lediglich Mittel zum Zweck bei dem Kampf gegen jegliche Nutzung der Kernenergie.
Was soll eigentlich das Gerede um Atommüll? Soweit ich informiert bin, ist dieses Problem durch den Dual Fluid Reaktor gelöst, weil dieser eben Atommüll als Brennstoff verwendet, selbst aber keinen Müll produziert, sondern Industriemetalle und ein Benzin-Äquivalent.
#6: Lutz Niemann:
In der wunderschönen Granitpyramide des Matterhorns ist etwa 10 000–fach so viel Radioaktivität enthalten, als wie in der ASSE drunten als Aktivität mit langer Halbwertszeit. Das Matterhorn – ständig dem Wind und Wetter ausgesetzt – darf dort stehen bleiben, die Aktivität aus der ASSE muß nach deutschen Gesetzen wieder raus. — Oh jehh, wer kann das verstehen?
Das ist völlig einfach zu verstehen. Das Matterhorn ist „natürlich“ (folglich ist die enthaltene Radioaktivität unschädlich), die Radioaktivität die zusätzlich in der Asse weggeschlossen werden soll, wurde vom Menschen hineingetragen und ist deshalb schädlich und „böse“.
Das ist ein ähnliches Spiel wie bei Medikamenten. Da wird ja auch zwischen den „guten“ Naturheilverfahren mit Pflanzen und der konventionellen sogenannten Schulmedizin, die grundsätzlich und selbstverständlich kritisch betrachtet werden muß, unterschieden. Und zwar selbst dann, wenn die Wirkstoffe bei beiden Verfahren jeweils dieselben sind. Klingt komisch, ist aber so.
Völlig verwirrend wird es dann beim Thema „Biodiesel“. Denn Biodiesel, obschon mit einem ziemlichen technischen Aufwand hergestellt ist per Definition „gut“ (es sei denn am Anfang standen Palmölplantagen, dann ist es wieder „böse“), der konventionell aus Erdöl erzeugte Kraftstoff hingegen ist per Definition wieder ganz klar „böse“.
Ein und dasselbe Gut ist also je nach Herstellungsprozeß entweder gut oder böse. Natürlich wird daran deutlich, daß wir es hier eher mit Religion als Wissenschaft zu tun haben. Dieser religiöse Wesenszug zieht sich sowohl durch die Klimawissenschaft nach Art des IPCC oder eines Herrn Schellnhubers als auch generell durch die in den letzten Jahrzehnten entstandene Ökobewegung samt ihrer vielen seltsamen Blüten.
Abschließend fällt mir da nur noch Shakespeare ein: „Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode.“
In der wunderschönen Granitpyramide des Matterhorns ist etwa 10 000–fach so viel Radioaktivität enthalten, als wie in der ASSE drunten als Aktivität mit langer Halbwertszeit. Das Matterhorn – ständig dem Wind und Wetter ausgesetzt – darf dort stehen bleiben, die Aktivität aus der ASSE muß nach deutschen Gesetzen wieder raus. — Oh jehh, wer kann das verstehen?
Die Situation in NRC habe Ich schon von Atomic Insights Blog gekannt. Harry Reid ist halt Senator eines States, wo sehr, sehr viel in Gas investiert wurde, und ist sehr daran interessiert mögliche Konkurrenz zur Gaserzeugung aus dem weg zu schaffen. So hat er es geschafft zum Beispiel den Posten des Vorsitzenden der NRC mit seinem Leuten zu besetzen, und die haben dafür gesorgt dass NRC ordentlich personal abgebaut hat. Auch Anträge für Finanzierung wurden immer kleiner, und in der Regel unzureichend (NRC stellt einen Antrag über seinen voraussichtlichen Finanzierungsbedarf selber, ist dieser zu gering, gibt es für den Kongress keine Grundlage zusätzliche Mittel bereitzustellen, auch wenn Theoretisch Mittel zur Verfügung stehen. Immerhin hat mann in USA eine spezielle Sondersteuer für AKWs die für Endlagerung sorgen soll, und sogar verhindert dass Kernkraft in USA das Müllproblem selber in die Hand nehmen). Andere Kommissionsmitglieder haben sich auch über Schikane, zurückhalten von und/oder Fälschen von wichtiger für die Effiziente Arbeit Informationen, und allgemein Kompetenzüberschreitung des Vorsitzenden beschwert. Kurz bevor die Ergebnisse einer Untersuchung dieser Beschwerden veröffentlicht wurde, hat der Vorsitzender Jaczko selber resigniert, und ist kurz danach der anti-Atom Bewegung beigetreten…
Ersetzt wurde er durch noch eine Person die eher durch ihre Skepsis gegenüber Kernkraft aufgefallen ist…
Allgemein hat Kernkraft in USA seit der Carter Administration mit sehr viel gegenwind zu kämpfen (die haben damals die Aufarbeitung von Atommüll für Schnelle Brüter verboten. Eine fast fertige, sehr teure Anlage , zum Großteil Privatfinanziert wurde damals über Nacht illegal. Seit dem haben Privatinvestoren auf aller Welt Angst in Kernkraft zu investieren, auch wenn dass Verbot aufgehoben wurde ist die Angst eben geblieben. Und Subventionen für Kernkraft sind nicht etwas womit Politiker gerne in Verbindung genommen werden.
Michail Gorbatschow, damals noch Generalsekretär, hatte in den späten 1980’ern der damaligen Bundesregierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl die „Übernahme“ deutschen Atommülls in die Sowjetunion angeboten. Die Gründe mögen wirtschaftlicher Natur gewesen sein. Sicher war dieses Angebot nicht gratis gemeint.
Die Bundesregierung lehnte das Angebot unter Hinweis auf die festgelegte Entsorgung im eigenen Land ab.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern, darunter Prof. Grimmel und Prof. Duphorn beschwerte sich daraufhin in einem Brief bei der Bundesregierung und befürwortete die Verbringung des Atommülls in die Sowjetunion.
Eine Begründung war die Tatsache, dass Deutschland weder über abflusslose Gebiete ohne Verbindung zum Ozean noch über ausreichend aride (trockene) Bedingungen zur (End)Lagerung nuklearer Abfälle verfügen würde. Das Gebiet der damaligen Sowjetrepublik Usbekistan hätte diese beiden Kriterien erfüllt, ebenso wie auch die tektonische Stabilität. (Die notwendig zu betrachtende Frage, ob das nur kurze Zeit später souverän gewordene Usbekistan einen verlässlichen Partner dargestellt hätte, will ich hier nicht weiter vertiefen)
Das US-amerikanische Endlagerprojekt Yucca Mountain erfüllt die beiden Kriterien „abflußlos, ohne Verbindung zum Ozean“ und „Aridität“ ganz eindeutig.
Bei der tektonischen Stabilität sieht es nicht so gut aus. Zahlreiche nord-südgerichtete Störungen durchziehen den Bundesstaat Nevada, häufig verbunden mit Ergußgesteinen und Tuffablagerungen, die z.T. weniger als 100.000 Jahre alt sind. Die Bildungszeit des Wirtsgesteins Tuff von Yucca Mountain wurde auf nur ungefähr 77000 Jahre vor heute bestimmt.
Jedoch nahm die tektonisch-magmatische Aktivität während Tertiär und Quartär insgesamt ab.
Nach den sehr strengen deutschen Endlagerkriterien wären solch jungvulkanische Gebiete . man denke an die Eifel – jedoch von Anfang an aus der Planung herausgefallen.
Andererseits existiert über dem Tuff-Fels von Yucca Mountain kein Grundwasser und das Gestein ist obendrein nicht löslich wie Stein- oder schlimmer noch Kalium-Magnsium Salze. Es kann unter der Einwirkung von Hitze auch nicht verstärkt fließen wie Salz und zur Laugenmigration neigen. Umgekehrt ist es spröder.
Ja, es ist schon schwierig mit dieser Endlagerfrage. Wenn dann aber rein politische Einflüsse zu den sachlichen Erwägungen hinzutreten, wird es äußerst schwierig.
Senator Harry Reid wird grün-orientierte Wähler und die Schoschonen-Indianer, welche Anspruch auf das Gebiet erheben, gern hinter sich wissen. Das dient (auch)seiner politischen Karriere.
Die für die Erkundung und den Ausbau des Endlagerbergwerks in Nevada genannten Summen sind deutlicher höher als die in Deutschland bisher ausgegebenen (Gorleben allein: 1,6 Mrd Euro).
Für Deutschland wage ich die Prognose, dass man aus den verschiedensten Gründen keinen besseren Standort für die untertägige Lagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle finden wird, als man mit dem Salzstock Gorleben-Rambow schon hat – und der Salzstock hat auch eine ganze Anzahl „Mängel“.
Um nur ein Beispiel zu nennen: Die von der BGR Hannover genannten Gebiete zur Lagerung in Tonstein, u.a. in Niedersachsen, sind durch zahlreiche Alt-Erdölbohrungen „unsicher“, ebenso das Fichtelgebirge und Teile des Bayerischen Waldes durch Altbergbau. Man darf nicht vergessen, dass in all diesen Gebieten auch noch potentielle Rohstoffvorkommen anzutreffen sind, die einer späteren Nutzung eventuell noch harren.
Von der Tatsache, dass ein Endlager nirgendwo in Deutschland politisch erwünscht ist, wollen wir besser gar nicht reden.
Rein von der Pragmatik her kommt der energetischen Verwertung der vorhandenen Abfälle z.B. in einen DFR somit eine erhöhte Bedeutung zu. Damit wäre der Nachteil der langen, eindeutig geologischen Zeiträume (bis 1 Mio Jahre nach Endlagerstandard), welche tatsächlich nicht gut prognostizierbar sind, entfallen – zugunsten einer Abfalleinschlußzeit von wenigen Jahrhunderten.
Mal sehen, wann dieser gordische Knoten durchschlagen werden kann. Das gilt offensichtlich auch für die USA.
Durch die Erzeugung von Angst kann man in einer freien Gesellschaft eben sehr viel zu Fall bringen. Was dazu hilft, ist offenbar die Tatsache, daß in der Bevölkerung mit dem Wort Radioaktivität bzw. Strahlen immer die Kerntechnik in Verbindung gebracht wird, und die ist nun einmal „Teufelszeug“, wie Kardinal Marx aus München sagte. Es ist nicht bekannt, daß auch der Mensch radioaktiv ist und eben entsprechend strahlt. Die gesamte Natur ist radioaktiv und strahlt daher.
Ein Beispiel aus persönlichem Erleben: Mein Freund XXX, ein Ingenieur und ebenso ein ALTER SACK wie ich, wurde richtig zornig als ich ihn auf seine eigene Radioaktivität aufmerksam macht: „Ich bin nicht radioaktiv“, war seine zornige Antwort. Seit diesem Erlebnis vermeide ich beim Umgang mit ihm das Thema, weil es keinen Sinn macht. Deutschland muß erst richtig auf die Nase fallen, wir brauchen Stromausfälle am laufenden Band, bevor die letzten KKW‘s abgebaut sind.
Es ist doch irgendwie beruhigend, dass Deutschland nicht das einzige Land der Welt ist, in dem die Anti-Atomkirche viele Gläubige auch in der hohen Politik hat.
Auf jeden Fall drängt sich der Eindruck auf, daß die Menschen immer irgendetwas brauchen, vor dem sie sich fürchten können. War es im Mittelalter noch der Zorn Gottes, der baldigst erwartet wurde, so ist es heute der Weltuntergang durch Strahlung aller Art und die angeblich durch den Menschen herbeigeführte Klimaerwärmung. Die Vernunft scheint sich immer nur punktuell durchsetzen zu können, um irgendwann wieder durch Glaubenssätze ersetzt zu werden, die in den meisten Fällen nicht einmal durch innere Logik glänzen können.
Allerdings scheinen die Gerichte in den USA noch nicht (so wie es häufig in Deutschland den Anschein hat) mit der Politik gleichgeschaltet zu sein.
Übrigens noch eine Anmerkung an den Übersetzer:
Ein „Court of Appeal“ ist im angelsächsischen Raum ein Berufungsgericht. Das „U.S. Court of Appeals for the District of Columbia“ ist das Bundesberufungsgericht welches für (wie der Name schon sagt) den District of Columbia zuständig ist. Es ist angesiedelt zwischen den erstinstanzlichen Bundesgerichten und dem Obersten Gerichtshof. Die Bezeichnung Bezirksgericht für „district court“ ist zwar strenggenommen korrekt, für den deutschen Sprachraum allerdings etwas irreführend, stellt man sich unter einem Bezirksgericht doch eher etwas zwischen Amts- und Landgericht vor.
„Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass unser verfassungsmäßiges System der Gewaltenteilung signifikant verändert werden würde, wenn wir es zulassen würden, dass die Exekutive und unabhängige Agenturen staatliche Gesetze auf die Art und Weise missachten wie in diesem Fall durch die Nuclear Regulatory Commission“ – und wer hat sich hier in Deutschland über die Exekutive, die bestehendes, sogar selbst initiiertes Gesetz per Moratorium aufhob, aufgeregt oder dies zumindest infrage gestellt? Ein absolute Minderheit – nicht mal prozentual erfaßbar. Herr Kretschmann sagte jüngst bei der Wahlnachlese der Grünen sinngemäß (s. FAS, 29.09.): Die Menschen müssen praktisch das umsetzen (lernen), was die Politik vorgibt. Wir gehen munteren Zeiten entgegen!
In den USA gibt es scheints noch ein paar hochrangige Richter, die etwas von Gewaltenteilung verstehen!