Es ist ermutigend, wenn der Autor nicht müde wird und nun mit der 3. überarbeiteten Auflage einen weiteren Anlauf unternimmt mit dem Ziel, mit dem Halb- und Unwissen in Sachen Atome und deren Strahlung in der Bevölkerung, vor allem aber in der Publizistik und bei den Volksvertretern aufzuräumen.
Dazu bedarf es naturwissenschaftlich belegten Faktenwissens  und darüber verfügt der Physiker und Strahlenschutzfachmann Hinsch, der Mitarbeiter der Helmholzgesellschaft und in dieser Eigenschaft in der Asse beschäftigt war.
Den Übergang der Zuständigkeit für die Asse von der Helmholzgesellschaft zum Bundesamt für Strahlenschutz war für den Fachmann Hinsch mit einem Wandel von wissenschaftlich abgesicherter Arbeit hin zu politisch gewollter Verunsicherung und Problematisierung der Lagerung von radioaktiven Materialien verbunden.
Nach wie vor gilt  für die eingelagerten Stoffe in der Asse, dass keine erhöhte Strahlung in der Umgebung messbar ist. Das kann und wird auch in der Zukunft nicht anders sein, weil die natürliche Strahlung des Deckgebirges die Strahlung der eingelagerten Stoffe um ein Mehrfaches übertrifft. (Niemann, 2007 / 2009).     
Vor diesem Hintergrund kritisiert der Autor das Vorhaben der Rückholung der eingelagerten Stoffe aus der Asse.
Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang für den interessierten Laien die Tatsache, dass das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz laut Evaluationsbericht des Wissenschaftsrates (2006) ganz offensichtlich nicht über die notwendige Kompetenz verfügt, um die anstehenden Probleme zu bearbeiten, geschweige denn zu lösen.
Weiter verstärkt wird diese Situation dadurch, dass offensichtlich von Seiten der verantwortlichen PolitikerInnen keine sachorientierte Bearbeitung des Problems Asse u.a. Lager oder Endlager für strahlende Abfälle zu erwarten ist.
Das gilt – wie der Autor darstellt – für die Inkompetenz von Frau Kotting-Uhl, Herrn Wenzel,  Herrn König u.a. Politiker auf den verschiedensten politischen Ebenen.  
Nicht minder kritisch betrachtet Hinsch die Rolle von Journalisten hinsichtlich deren Verpflichtung zu einer sachbezogenen und dennoch kritischen Berichterstattung.
Der Beitrag von Karl-Friedrich Kassel in der Zeit vom 05.03. 2009 mit dem Titel: „Asse war die falsche Standortwahl“ wird vom Strahlenfachmann zitiert und vor allem kritisiert.
Der interessierte Leser findet in dem Buch viele Sachinformationen, wie Hinweise zur unterschiedlichen Gefährlichkeit verschiedener Strahlenformen. Besonders gefährlich ist Alpha- u. Neutronenstrahlung, weniger gefährlich dagegen Gamma- u. Röntgenstrahlung.
Strahlendosis, Strahlungsintensität, Messeinheiten wie Bequerel (Bq), Sievert (Sv), Hintergrundstrahlung, radioaktiver Zerfall u.a. Termini werden erklärt.
Der Leser erfährt beispielsweise, dass Uran (U 235, 238),Thorium (Th232) und Kalium (K40) die wesentlichen natürlichen radioaktiven Elemente unserer Erde sind.
Die Mensch gemachte künstliche Aktivität erhöht die natürliche Aktivität von Mutter Erde lt. Hinsch um 0,017%.
Diese Zahl dient nicht etwa der Verharmlosung, sondern vielmehr als Aufruf zu einer sachbezogeneren Betrachtung von realen und vermuteten Strahlenproblemen.
Als erster Schritt dazu sei die Lektüre des Buches von Hermann Hinsch: „Das Märchen von der Asse, Gorleben und anderen Endlagern“ empfohlen.
Diese Empfehlung ergeht insbesondere an politische Entscheidungsträger aller Ebenen und aller Couleur und an Journalisten der verschiedenen Medien.
Bei einer Neuauflage wünscht sich der Rezensent einen Tabellenteil mit den Fakten in Sachen radioaktiver Elemente, Radioaktivität, Zerfallsraten, Mess- und Maßeinheiten u. a. wichtige Fakten zum Thema aufzunehmen.
Das Buch:(Bei Bedarf bitte über Amazon Bestellknopf oben rechts bestellen)
Hinsch, Hermann: „Das Märchen von der Asse,  Gorleben und anderen Endlagern“
3. Aufl.; März 2013 / 132 Seiten
Preis: 14,99 €
Verlag. Books on Demand, Norderstedt
ISBN: 978-3-8482-6787-3 
Literatur:
Hinsch, H. (2010): „Das Märchen von der Asse“
NOVOArgumente 105; S. 50-51
Niemann, L. (2007): „Strahlend wie das Matterhorn“
NOVO 89; S. 34-35
Niemann, L. (2009): „Der Asse-„Skandal““
NOVOArgumente 99; S. 43-46
Wissenschaftsrat (2006): „Wissenschaftspolitische Stellungnahme zum Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) , Salzgitter         
http://www.wissenschaftsrat.de7download/archiv/7259-06.pdf
                 

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