Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl:
Für die Explosion im Kern von Block IV des RBMK-1000 Tschernobyl-Reaktors können nicht nur einzelne Mitglieder der Betriebsführung sowie die schlecht ausgebildete Betriebsmannschaft der Reaktoranlage vor Ort verantwortlich gemacht werden. Die Schuld an dem Versagen muss sicherlich vor allem der damalig schlechten, ja sogar naiven Organisation in Sachen Kernenergie in der UdSSR zugeteilt werden. Und das sowohl bei der Auswahl, dem Bau und Betrieb diesen Typs von Reaktoren, der Ausbildung des Betriebsteams sowie des Fehlens eines verantwortungsvollen und kompetenten Krisenmanagements. Die Explosion war Auslöser einer rd. 3 km hoch brennender stark radioaktiven Graphitsäule, die tagelang nicht gelöscht werden konnte und damit viel Radioaktivität über die Umgebung und halb Europa verbreitete, und zu einer nachfolgenden Kernschmelze führte. Schon 5 Jahre vorher gab es in den USA einen ersten und weltweit stark beachteten Kernschmelzunfall in Harrisburg. Bei dem entstand zwar grosser Sachschaden für die Betreiberfirma, Todesopfer waren aber keine zu beklagen. In der UdSSR war man sich (z. T. auch wegen der damals noch fehlenden Perestroika) der Gefahr eines GAU-s und der Gefährlichkeit der Strahlung überhaupt noch nicht bewusst, Das wurde auch deutlich, als in dieser Unglücksnacht beim Abfahren der Reaktoranlage nicht nur allgemein übliche Messungen vorgesehen waren, bei denen in den routinemäßigen Ablauf normalerweise nicht eingegriffen werden muss, auch spezielle Experimente geplant waren. Diese waren schon ein Jahr zuvor gescheitert und sollten nun nachgeholt werden. Der nur 3 Jahre alte Druckröhren-Siedewasser RBMK-1000 Reaktor wurde somit als Versuchsreaktor missbraucht. Dabei wurde, als die Versuche wieder zu scheitern drohten, vom Vizedirektor einfach (ohne Genehmigung irgendeiner Aufsichtsbehörde) spezielle sehr riskante Manöver angeordnet, um das Ziel der Messungen trotzdem zu erreichen. U. a. wurde befohlen, Steuerstäbe zu ziehen und gleichzeitig Notfall- und Schutzmechanismen außer Kraft zu setzen. Dies gegen den Widerstand eines der Reaktorfahrer, der dann, als er sich weigerte den Anordnungen zu folgen, abgelöst wurde. (Solches Vorgehen wäre natürlich unmöglich mit einer westlichen Reaktorsicherheitsphilosophie zu vereinbaren). Die Wucht und das verheerende Ausmaß des dadurch ausgelösten Unglücks traf die Betreiber dieser Anlage vollkommen unerwartet und unvorbereitet und endete in einer Katastrophe (hier kann man mit recht davon sprechen). Vor allem, da es auch kaum sinnvolle Vorkehrungen für das Abmindern der Konsequenzen solch eines ’Desasters’ gab. Man war gezwungen zu improvisieren. Auch nach dem Eintreten der Katastrophe wurde der Ernst der Lage immer noch nicht erkannt. Gorbatschow, damals Vorsitzender des Politbüros, wurde um 5:00 früh von einem Mitglied der Akademie der Wissenschaften geweckt, über den Unfall informiert und beruhigt. Dieser sei vollkommen ungefährlich, genau so, ‚wie wenn man eine Kuh auf den Kreml stellt‘. Man dachte damals noch, die Anlage schon in 3 Wochen wieder in Betrieb nehmen zu können. Wer im Westen hätte die Feuerwehrleute, zwar in ihren schmucken Uniformen aber ansonsten vollkommen ungeschützt, direkt und ohne Vorsichtsmassnahmen zum Löschen der brennenden stark radioaktiven Graphitsäule geschickt (alle waren nach ein paar Tagen tot, ebenso Hubschrauberpiloten, die mit hochrangigen Journalisten die Säule in geringem Abstand umkreisten usw.). Welches Krisenkommando hätte das benachbarte Pripjat erst nach 36 h evakuiert und solange Familien mit Kindern vollkommen ahnungslos im Park spazieren gehen lassen. Die Evakuierung von Tschernobyl erfolgte sogar erst nach einer Woche. Sechs Tage nach dieser (lange Zeit nicht erkannten) Katastrophe fanden noch Maikundgebungen im rd. 110 km entfernten Kiew statt, an denen auch Mitglieder des Politbüros ’mit ihren Familien und (Originalton Gorbatschow) ihren Enkeln’ teilnahmen.
Unfall an der Reaktoranlage Fukushima-Daiichi in Japan:
Bei dem Unfall in Fukushima lagen dagegen ganz andere Verhältnisse vor. Als Folge der aufwendigen und weltweiten Sicherheitsforschung waren die Anlagen von Fukushima, wie weltweit auch, gegen Erdbeben ausgelegt (dies aber nur für eine maximale Stärke von 7,0 n. R), aber auch gegen einen eventuellen Tsunami (mit einer Wellenhöhe von bis zu 5,7 m). Allgemein wurden Wellen von max. 4 m erwartet, und das nicht nur im Zusammenhang von Atomenergieanlagen sondern auch für konventionelle Bauten. Tatsächlich wurden die Fukushima-Anlagen von einer Welle von 15,5 m getroffen. Trotz des Jahrtausendbebens (von 9,0 n. R.) haben alle damals in Betrieb befindlichen japanischen Reaktoren auch diesem (ungewollten) ’Stresstest’ standgehalten. Genauso wie in Tokio, deren Hochhäuser speziell gegen Erdbeben ausgelegt sind, und nur 7 Todesopfer zu beklagen waren. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei weltweit 436 in Betrieb befindlichen Reaktoren auch weitere AKW-Anlagen in Zukunft Erdbeben ausgesetzt sein könnten (aber wohl kaum von dieser Stärke).
Hier einige Passagen aus einer sehr gut recherchierte TV-Dokumentation (‚Das Mega-Beben‘) zum vorigen Jahrestag über diese Ereignisse
– Das 5:50 Minuten dauernde ’Jahrtausend’-Erdbeben von 9,0 nach Richter zählt zu den 5 größten, die je unseren Planeten erschütterten.
– Es bewirkte, dass rd. 150 km östlich von Japan der Meeresboden auf rd. 400 km um 3 m gehoben (bzw. die japanische Küste um 1 m gesenkt) wurde. Das löste eine ‚apokalyptische‘ Tsunami -Welle aus, die mit Flugzeuggeschwindigkeit (d. h. mit rd. 800 km/h) losraste und selbst noch an der fernen US-Westküste (nach einer Laufzeit von 12 h) Zerstörungen anrichtete. Die japanische Küste wurde in 56 min. erreicht (nach einem ARTE Bericht in 20 min). Die Welle drang bis zu 10 km in das Landesinnere ein und hatte z. T. eine Höhe von 40 m. Rd. 810,000 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. Eine ganze Kleinstadt an der Küste wurde in rd. 5 min. vollkommen vernichtet, Man versuchte verzweifelt auszurechnen, mit welcher Höhe die Welle die Reaktoranlagen erreichen würde. Vergeblich, weil die Computerrechnungen z. T. auch durch Stromausfälle behindert worden waren (Heutzutage im Nachhinein zu argumentieren, man hätte die Anlagen mit höheren Mauern schützen sollen, ist daher nicht besonders fair).
– Neben dem Verlust sämtlicher Stromquellen fielen (z. T. wegen eines Auslegungsfehlers) auch alle Batterien aus. Dadurch konnten auch keine Messsignale an die Betriebsmannschaft geliefert werden. Man war zeitweise ’blind und taub’. Erst mit einiger Verspätung konnten dann diese Signale provisorisch wieder zum Laufen gebracht werden, in dem man Batterien von Bussen, die auf dem benachbarten Parkplatz standen, herbeischaffte. Da Wasserleitungen und später auch Pumpen nach einiger Zeit nicht mehr zur Verfügung standen, konnte der sich immer mehr erhitzende Kern nur mehr mit Meereswasser gekühlt werden. Bei drei der sechs Blöcke von Fukushima II konnte daher eine Kernschmelze nicht mehr verhindert werden. Trotzdem gelang es der Betriebsmannschaft, diese Reaktoren auf einen sicheren Zustand abzufahren,
Beurteilung der Kernenergie:
Leider ist es mittlerweile üblich geworden, dass jeder meint, über die Gefahren der Kernenergie mitreden zu können. Und das oft ohne entsprechendes Hintergrundwissen. Seien das Volksschüler, Gymnasiasten oder Studenten (’jugendliche Motivation’, ganz gleich wofür und ohne Rücksicht auf Konsequenzen), Pfarrer oder Bischöfe (Bewahrung der Schöpfung), Künstler (nur sie besitzen das Monopol des sich ’Einfühlens’), Journalisten (viele von ihnen mittlerweile beratungsresistent), Politiker (ein eigener Standpunkt ist in der heutigen stark aufkommenden ’direkten’ Demokratie nicht mehr gefragt, nur die Meinung der Wähler zählt), Universitätsprofessoren usw. Sie meinen, das einfach kraft ihrer Intelligenz begründen zu können. Dabei würde gesunder Menschenverstand vollkommen ausreichen. Ein Verhalten, das für jeden Lebensbereich (Autokauf, Partnerwahl aber auch Wahl der geeigneten Energiequelle) zu empfehlen wäre. Dabei müsste vor einer Entscheidung sowohl das Für als auch (!) das Wider einer vorgesehenen Handlung gründlichst bedacht werden. Immanuel Kant bemerkte schon in einem Essay von 1784 zu dieser Problematik: ’Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen’, spricht von der ’Befreiung des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit durch Aufklärung’ und nennt als Grund, warum trotzdem manche zeitlebens unmündig bleiben, ’Faulheit und Feigheit’. Hat Kant hier schon an die Kernenergie gedacht?
Der Mangel an direkten Gesprächen zwischen KE-Befürwortern und Gegnern ist eklatant, ein Austausch von Argumenten und Gegenargumenten findet fast nicht statt. Es war und ist oft traurig zu sehen, wie manche der damals der KE noch wohlmeinende Politiker von oft sehr primitiven Argumenten der Grünen in TV Auftritten förmlich hingeschlachtet wurden. Sie müssten halt, wenn in ihrem Parteiprogrammen ’Pro-KE’ steht, auch dafür kämpfen. Z.B. sich vorher über die Materie gründlichst informieren. Als Folge dieses Sich-Treiben-Lassens ist, dass inzwischen CDU und CSU auch umgefallen sind (und zwar, trotz Parteiprogramms, innerhalb weniger Wochen). In Deutschland ist somit der ’Worst Case’ eingetreten. Es haben sich nun alle (mehr oder weniger wichtigen) großen Parteien (neben CDU und CSU auch SPD, FDP, GRÜNALTERNATIVEN, FREIEN WÄHLER, PIRATEN, ÖDP u.a.) gegen Kernenergie ausgesprochen. Mit dem für eine Demokratie unangenehmen Effekt, dass damit auch die parlamentarische Kontrolle in diesem Bereich ausgehebelt ist. Das führte für einige Parteien (CDU/CSU) zwar zu (kurzzeitigem) Nutzen, kann aber kaum im Sinne des Staates sein. In Österreich wagt es sowieso kein Abgeordneten, sich für KE zu ’outen’.
Experten:
Eine unheilvolle Rolle spielen in den Diskussionen über Gefahren der Kernenergie eine Menge sogenannter ’Experten’, mit teilweise abstrusen Gegenpositionen. Sie haben aber wegen ihrer Emotionaltät und Schwarz-Weiß Malerei oft großen Einfluss auf die öffentliche Meinung. Was sind somit vertrauenswürdige Experten? Kann man sich dazu selber ernennen? Oder muss man dafür einige Prüfungen ablegen? Die Frage und damit Definition sollte eigentlich klar und einfach zu beantworten sein. Trotzdem lässt sich die Bevölkerung hier leicht in die Irre führen. Dabei weiß im normalen Leben jeder Weinbauer, Bäcker, Chirurg usw., wer von seinem Fach etwas versteht oder nur ein Scharlatan ist. Dieses Ansehen (und damit den Titel) kann man somit in erster Linie durch Kollegen im eigenen Fachbereich ’verliehen’ bekommen. Man erwirbt sich ihn, indem man auf diesem Fachgebiet hervorragende Arbeit leistet. Genau so sollte das auch bei Wissenschaftlern (und Fachjournalisten) der Kernenergie der Fall sein. Bei Diskussionen erkennt man dann die Qualität der Teilnehmer, z. B. wie umfassend deren fachliches Wissen ist oder wie ideologisch verbohrt sie agieren, wie souverän ihre Argumentation ist usw.
Eigentlich ist es die Aufgabe eines Staates, eigene Institutionen einzurichten, um über charakteristische Vorgänge wichtiger Lebensbereiche (z. B. der Medizin, Medikamente, Sicherheit im Verkehr, Schulbildung usw.) richtig, glaubwürdig und vor allem neutral informiert zu werden. Auf dem Gebiet der Kernenergie gibt es dazu internationale Organe (z. B. die IAEO), in einigen Ländern auch noch spezielle Institute. In Deutschland u.a. die GRS, die TÜV-s, die Reaktorsicherheits- und Strahlenschutz-Kommissionen. Der Erhalt dieser Institute kostet den Staat sehr viel Geld. Man sollte daher meinen, dass sich dann zumindest die Regierung, die Parteien und vor allem die Abgeordneten von den Experten dieser Organisationen beraten lassen. Auch die Presse sollte davon profitieren. Das ist aber meistens nicht der Fall. Organisationen wie Greenpeace, der Bund, die Ethikkommission, Ärzte gegen den Atomkrieg usw. spielen mehr und mehr eine äußerst verhängnisvolle Rolle in der Diskussion für und wieder KE. Und das, obwohl diese Organisationen meisten keine eigenen Forschungsinstitute besitzen und daher nur Studien an irgendwelche unbekannte und zweifelhafte ’Fachleute’ in Auftrag geben können. Und es deshalb sehr fragwürdig ist, wo eigentlich ihre ’Experten’ ihr Wissen erworben haben. Sie sind gegen Kernenergie und gelten daher (hochgejubelt von der Presse) als vertrauenswürdig. Es gibt einige TV-Sender, die sich fast nur auf diese Quellen stützen. Man fragt sich, wozu gibt es daher die oben genannten staatliche Gremien, deren Mitarbeiter nach ihrer umfassenden Ausbildung sich seit Jahren mit dieser Materie sehr intensiv befassen und daher in der Lage sein sollten, in sachlicher und (überprüft vom Staat) neutraler Weise über den tatsächlichen Status der Sicherheit von Reaktoren urteilen zu können. Wenn man aber glaubt, den eigenen Institutionen nicht mehr trauen zu können, warum leistet man sich dann eigentlich den Luxus, diese weiter zu erhalten.
Fukushima als Anlass für Wende in der Kernenergiepolitik:
Normalerweise sagt man, eine Richtungsänderung in der Regierungspolitik eines Landes ist vergleichbar mit der eines Großtankers, äußerst träge und sehr langsam. Trotzdem haben es die Kanzlerin und die Regierungsparteien geschafft, innerhalb von ein paar Wochen den Ausstieg aus der KE (entgegen ihres Parteiprogramms) zunächst für 8 Reaktoren zu beschließen. Für die anderen 9 Reaktoren wurde ein genauer Zeitplan für deren Abschaltung festgelegt. Erst nach diesen fatalen Entscheidungen hat man begonnen, sich Gedanken zu machen, wie man wohl den ausfallenden Atomstrom ersetzen könnte. Vorläufig einmal durch Bezug von Atomstrom aus Frankreich und Tschechien, der Wiederinbetriebnahme veralteter Stein- sowie sogar Braunkohleanlagen sowie auch Ölkraftwerke. Zusätzlich setzt man auf den Ausbau von Erneuerbaren (was immer das heisst) Energien, um so ausreichend Strom aus Photovoltaik-, Bio- oder Windkraftanlagen zu bekommen. Man hat dazu eine drastische und äusserst kostspieligen Änderung des EEG vorgenommen und erhofft sich damit für die Zukunft eine verbesserte Förderung dieser zweifelhaften Energieform. Zweifelhaft vor allem deswegen, da ein Ersetzen des damit nicht mehr zur Verfügung stehenden Atomstroms durch Strom aus Photovoltaik- oder Windkraftanlagen prinzipiell nicht möglich ist. Begründet wird das durch die Tatsache, dass diese Energiearten eine Reihe schlechter Eigenschaften besitzen. Man kann u.a. Strom nur zu unregelmäßigen Zeiten produzieren. Ihre Verfügbarkeit liegt bei nur rd. 1/10 (offshore etwa bei 1/5). Eine Verdopplung dieser Anlagen bedeutet daher nur eine entsprechende Vergrößerung der Amplitude (Die Ausbeute bleibt bei halber Windgeschwindigkeit bei nur (1/2)**3 = 1/8 und bei null Wind und null Sonnenschein auch bei nur null). In absehbarer Zeit ist auch kaum mit annehmbaren Speichermöglichkeiten zu rechnen. Das heißt, um stetigen Strom an die Verbraucher zu liefern zu können, müssen Ersatz-KW (von gleicher Größenordnung) bereit gehalten werden. Z. B. Pumpenspeicherkraftwerke, die gut in Kombination mit Wind- oder PV-Anlagen betrieben werden könnten. Diese werden aber von ’Umweltschützern’ vehement bekämpft. Es bleiben somit meistens fossile und daher CO2 produzierende KW (Gas- oder Kohle-KW). D.h., 100% CO2 freie Produktion aus Atomstrom wird ersetzt durch 10 % Ökostrom aus EE Anlagen plus 90 % Nicht-Ökostrom aus fossilen Anlagen. Absurd. All diese Schwächen sind der Grund, dass es nicht einmal möglich ist, eine zufriedenstellende Energieeinheit für diese Art der Stromerzeugung zu finden (MWt? Anzahl von versorgten Haushalten?).
Die überhastete Maßnahmen bei der Stilllegung der AKW sind vergleichbar mit dem Vorgehen eines Mannes, der sich ein neues Heim erbauen will, dabei zuerst mit dem Abreißen seines alten Hauses anfängt und erst dann nachzudenken beginnt, wie und wo das neue Gebäude gebaut sowie finanziert werden sollte. Jeder würde solch einen Mann für verrückt erklären. In der Politik ist dies allemal möglich. Ohne Rücksicht auf Kosten, die der Steuerzahler übernehmen darf. Und mit welcher Begründung? Fukushima wurde zwar Auslöser der Wende genannt, aber Fukushima-Verhältnisse sind bei uns kaum vorstellbar. Rationale Politik müsste wohl etwas anders aussehen.
Reaktorsicherheitsphilosophie:
Schon seit Beginn der friedlichen Verwertung der Atomenergie im Jahre1955 hat sich eine Vielzahl von Wissenschaftlern mit der Frage beschäftigt, wie kann man technische und menschliche Fehler vermeiden, so dass es nicht zu einer Gefährdung des Reaktors und seiner Umgebung kommen kann. Es wurde mit riesigem Aufwand versucht vorauszuberechnen, was und wodurch Unfälle in solch einer AKW-Anlage passieren könnten (Klemmen von Ventilen, Steuerstäben, Ausfall wichtiger Pumpen, Brechen von Rohrleitungen, Explosionen von Gastankern, Fehler im Rahmen des Mensch-Maschine Verhaltens, unvorhersehbare Naturereignisse und, und). Es wurden Vorschläge erarbeitet, was man tun kann, damit die Auswirkungen möglichst klein gehalten werden. Um all diese Fragen auch experimentell untermauern zu können, wurden z T. sehr aufwendige Versuchsstände errichtet. Speziell war es immer klar, dass bei weltweit rd. 436 KE-Anlagen (Stand: Ende 2011 und bis jetzt wahrscheinlich noch mehr) sicher auch einige dieser Reaktoren irgendwann von Erdbeben betroffen sein könnten. Hier wurde sehr viel geforscht, auch entsprechende Rüttelversuche (im Labormaßstab) durchgeführt.
Als Ergebnis all dieser Forschungen und Studien kann man mit Genugtuung feststellen, dass bei keinem dieser seit 1955 weltweit laufenden Reaktoren mit einer Gesamtbetriebszeit von über 14.000 Jahren (also über rd. 7-mal die Zeitspanne zu Christie Geburt) irgendein Todesopfer gemeldet werden musste (wobei die Katastrophe in Tschernobyl in dieser Aussage natürlich bewusst nicht berücksichtigt wird). Wie kann man also in Anbetracht dieser Tatsachen und bei einer fairen und kenntnisreichen Sichtweise von einer ’Nichtbeherrschbarkeit der Kernenergie’ und einer ’Chronik eines Desasters’ sprechen? Das Gegenteil ist der Fall. Gerade Fukushima hat gezeigt, wie eine Kernenergieanlage selbst bei solch verzweifelten Bedingungen trotzdem unter Kontrolle gehalten und sicher abgefahren werden konnte. Dass sich fast alle Industrieländer der obigen dämlichen Sichtweise nicht anschließen, zeigt schon die Tatsache, dass (lt. IEA) bis 2030 weltweit mit einem Plus von 50 % Zuwachs an Atomstrom gerechnet werden kann. Was wäre denn sonst die Alternative? Und wie würde unsere Umwelt ausschauen, wenn nicht in den letzten 30 Jahren bis zu 20 Kernreaktoren Deutschland problemlos mit Strom versorgt hätten?
AKW-Gegner gegen Atomkraft in Japan:
Eine japanische Gegen-Atomkraft Stimmung vergleichbar mit den deutschen und österreichischen Zuständen hätten natürlich einige der Ideologen gerne. Das ist aber, entgegen den Behauptungen der Kernkraftgegnern, nicht der Fall (S. z. B. SZ vom 1. 2. 2013). Und das, obwohl die Japaner die Ereignisse um Fukushima und das vorläufige Abschalten der rd. 54 Reaktoren unmittelbar erlebten und noch immer darunter leiden. Es ist ihnen auch klar, dass Reaktoren abgeschaltet werden mussten, um zu überprüfen, welche Folgen dieses Jahrtausendbeben auf deren Sicherheit haben könnte. Trotzdem. Bei den letzten Unterhauswahlen in Japan im Dezember 2012 gewannen die die Kernenergie befürwortenden Parteien eine 2/3 Mehrheit der Sitze während die Tomorrow-Party mit dem Versprechen eines KE-Ausstiegs 52 ihrer 61 Sitzen verlor. Premierminister Abe erklärte, er strebe die Wiederaufnahme des Betriebs der aktuell stillstehenden KKW an. Von deutschen Kernenergiegegnern wird diese positive Stimmung der Bevölkerung (zum Unterschied von dem hysterischen Verhalten der 9,000 km entfernten deutschen Öffentlichkeit) etwas enttäuscht wie üblich mit ’Atomlobby’ und ’Herunterspielen’ begründet, man spricht von ’Desinteresse im Rest von Japan’. Die Leute haben aber andere Sorgen. Unter Unvoreingenommenheit und Objektivität kann man etwas anderes verstehen.
Wenn man daher zum 2. Jahrestages des Unglückes von Fukushima-Daiichi in der SZ schreibt‚ ’der Tsunami .. verursachte einen der schlimmsten Atomunfälle der Geschichte. Mindestens 160.000 Menschen mussten wegen der Strahlengefahr wegziehen’, so muss diese rein ideologisch bedingte Aussage mit Entschiedenheit zurückgewiesen werden. Ebenso die in einigen TV- und Radio-Sendungen gemachten Behauptungen von einem ’Dreifachschlag aus Erdbeben, Tsunami und (!!) Kernschmelze’ bzw. (im Rundfunk) von einer Dreifachkatastrophe. Es ist doch eindeutig feststellbaren, dass nur das Erdbeben und vor allem der darauffolgende Tsunami für die verheerende Verwüstung in weiten Teilen Japans verantwortlich gemacht werden können und damit den Umsiedlungen. Sicherlich nicht der Atomunfall mit seinen nur kurzzeitigen und kaum merkbaren Verstrahlungen. Das ist schon aus der Tatsache zu ersehen, dass man bereits im Herbst im Meer vor Fukushima baden konnte. Natürlich vergaß man in diesen Berichten immer zu sagen, dass es in Fukushima trotz der damals fast aussichtslosen Situation keine nuklear-bedingte Tote gab.
Kosten der Energiewende:
Um den Ausfall der gewaltigen Strommengen beim Abschalten der gegenwärtig noch problemlos laufenden AKW-s zu kompensieren, setzte und will man auch in Zukunft in Deutschland voll auf den Ausbau der alternativen Energien setzten. Eine äußerst kostspielige Entscheidung für eine Energieform, die wegen ihrer vielen Schwächen bekannt und für eine Anwendung in einem Großmaßstab kaum geeignet ist. Die Steuerzahler werden für diese unsinnige Wahl, den die grünen Ideologen und mittlerweile fast alle Parteien befürworten und uns aufgezwungen haben, noch schwer bezahlen müssen. Laut einer Studie von F. F. Mueller, die sich auf eine EEG-Statistik stützt (eeg-kwk.net), ist, beginnend mit 883 Mio EU/Jahr im Jahre 2000 bis zu 16,763 Mrd. EU im Vorjahr, allein in diesem Jahr geplant, für die Weiterführung des ’Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG)’ rd. 20,0 Mrd. EU auszugeben. Und dies mit einer 20-jährigen Verpflichtung. Wobei selbst dieses Budget mit rd. 1,75 Mrd. EU überschritten wird. Das ist deutlich mehr, als in den Jahresetats für Bildung und Forschung sowie Wirtschaft und Technologie zusammen vorgesehen ist. Dabei könnte man den erzeugten Strom an der Leipziger Börse für rd. 3,0 Mrd. EU/Jahr kaufen. D.h., in diesem Jahr übernimmt der Staat allein im Rahmen des EEG eine Verpflichtung von rd. 400 Mrd. EU. Tatsächlich liegt für das Jahr 2012 die Gesamtsumme aus bereits geleisteten Zahlungen und künftigen Zahlungsverpflichtungen bei kumulierten 376 Mrd. EU, was in etwa der Größenordnung des Bundeshaushaltes entspricht. Die Ausgaben eines 4-Personenhaushalts sind damit von 43,- auf 919,- Eu gestiegen. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass die Einspeisung von sogenanntem ’Ökostrom’ mit höchster Priorität erfolgen muss. Und behandelt damit die EVU-s wie eine verstaatlichte Institution. Diese müssen den Windstrom (etwa um 4:00 früh) bevorzugt übernehmen, ganz gleich ob sie ihn brauchen oder nicht, und müssen GuD Kraftwerke (nun unrentabel geworden, weil sie statt der benötigten 4000., Stunden Einsatzzeit nur mehr 2000 bekommen) als Reserve vorhalten.
Noch gar nicht zu sprechen von den Kosten aus den vorangegangenen und noch kommenden Jahren, den noch nicht überschaubaren Lasten für den notwendig werdenden Ausbau des Stromnetzes, für die Abgeltungen bei den Stilllegungen der AKW-s (die Regierung kann hier die Anlagen ja nicht nur verstaatlichen, d.h. ohne Erstattung des Istwertes einfach abschalten) usw.
Kein Wunder, dass in einem Interview mit der FAZ (s. auch SZ vom 21/2/13) selbst Umweltbundesminister Dr. Altmaier jetzt schon von einer Gesamtverpflichtung von über einer Billion EU spricht (67 Mrd. sind schon bezahlt, 250 Mrd. sind zugesagt, 360 Mrd. kämen durch heurige Verpflichtungen noch hinzu). In der obig genannten Studie wird von 1,038 Bio. EU berichtet. Ein schrecklicher Schaden an der deutschen Volkswirtschaft ist absehbar. Wer soll denn diese unnötig verpulverten Milliarden je wieder zurückzahlen? Und wozu das alles? Nur weil ein paar Grüne (und mittlerweile durch kräftige Mithilfe der Presse) 80 % der Bevölkerung sich vor der Kernenergie fürchten. Es gibt kein Land, das Deutschland auf diesem Irrweg folgt. Deren Bewohner denken mehr pragmatisch.
Einwirkungen auf die Beschäftigung und auf die Konjunktur:
Der volkswirtschaftliche Schaden bei dieser Form der Energiewirtschaft ist somit enorm. Der Staat bekommt das nur über Steuern zurück und über Beschäftigung. Die Regierung betont immer die Zusatzbeschäftigung im Rahmen der EEG. Vergisst aber zu erwähnen, wie viele hochwertige Arbeitsplätze in der KE-Industrie (AREVA, AKW Standorte, EVU-s) dabei verloren gehen. Bei rd. 20000 bis 30000 Entlassungen bei den 4 größten EVU-s fragt man sich außerdem, wer soll deren bisherigen Aufgaben übernehmen. Die haben doch nicht nur Däumchen gedreht. Wer ist Profiteur der Wende. Bei den Häuslebauer sagt man, sie bräuchten 10 Jahre, damit sich ihre Investition rentiert. Wer soll die Windparks bauen? Die 4 großen EVU-s halten sich hier vornehm zurück. Das Risiko ist zu groß. Die Schnapsidee von H. Töpfer. die Stadtwerke sollen da einsteigen, ist doch lachhaft.
Auf der anderen Seite bedeuten 20 Mrd. EU zusätzlicher Staatsausgaben pro Jahr, auch wenn sinnlos verwendet, natürlich eine ungeheuerliche Konjunkturspritze. Ebenso könnte man aber auch 20,000 Leute beschäftigen, indem man ihnen eine Schaufel und einen Schubkarren in die Hand drückt und ihnen die Aufgabe gibt, vormittags ein Loch zu graben, die Erde dann 1 km wegzufahren, dort abzuladen, dann eine ausgiebige Pause machen und abends die Erde wieder zurückzufahren. Diese Vorgehensweise erinnert fatal an die Förderung der angeblich Blinden in Griechenland, den Förstern in Sizilien oder von Wohnungen für praktisch Mittellose in Spanien oder der USA. Es gab da ein ungeheuer beeindruckendes Wirtschaftshoch, endete aber leider dann in einem grossen Katzenjammer (In Spanien sind mittlerweile allein 50 % der jungen Leute arbeitslos). Wieso sollte das nicht auch bei uns passieren können? Man kann den Journalisten nur empfehlen, hier vorsichtig mit ihren Kampagnen zu sein.
Abschließende Bemerkungen:
– Fukushima ist das Opfer zweier Katastrophen und nicht Auslöser der durch diese Vorgänge verursachten Schäden.
– Der Unfall in Fukushima ist nicht ein Desaster (wie oft formuliert wird). Er zeigt vielmehr, im Gegensatz zu dem naiven Umgang mit Kernenergieanlagen und daher zu der leichtsinnig herbeigeführten Katastrophe von Tschernobyl, durch den ungewollten Stresstest und trotz mancher menschlicher Fehler glänzend die Güte der gegenwärtigen Reaktor-Sicherheitsphilosophie.
– Zum Unterschied zu den Verhältnisse beim Fukushima-Unfall ist es klar, dass man Tschernobyl kaum als Vorbild einer seriösen Betriebsführung bezeichnen kann. In keinem Staat der Welt (auch nicht in den jetzigen Nachfolgestaaten der UdSSR) würde es jemals möglich sein, in so naiver, ja fahrlässiger Weise eine Kernenergieanlage zu betreiben. Und daher verständlich, wenn man diesen Vorfall nicht in die Statistik des Betriebs von Reaktoren aufnehmen kann und sollte.
– Es muss daher gefolgert werden, dass im Gegensatz zu den Meinungen der Ethikkommission, vieler Politiker und auch einem Grossteil der deutschen und österreichischen Bevölkerung, der Vorfall in Fukushima doch eindringlich bewiesen hat, dass trotz dieser Jahrtausendkatastrophe die betroffenen Reaktoren auch (was sehr wichtig und entscheidend ist) bei menschlichen Fehlern immer noch beherrschbar blieben und sicher betrieben werden konnten.
– Es ist empörend, mit welcher Unverfrorenheit Anti-KE-Bewegungen und vor allem angeblich ’kritische’, in Wirklichkeit aber dogmatisch ausgerichtete Journalisten auf dem Leid der Zigtausenden von Toten und Betroffenen des Jahrtausenderdbebens sowie (in Küstennähe) der riesigen Tsunami-Katastrophe ihr Süppchen der KE-Hetze kochen.
– Es scheint auch zwei Jahre nach Fukushima nicht möglich zu sein, endlich zu einem einheitlichen und von allen Seiten anerkannten Schluss über die Beurteilung dieses Unfalls zu kommen? Warum ständig diese Klischees und warum bekommen diese Ideologen mit ihren lächerlichen Argumenten immer wieder so viel Sendezeit? Die Diffamierung der Kernenergie muss endlich einmal aufhören. Das kostet den deutschen Staat doch viel zu viel. Wozu hat man seit Jahrzehnten für die Pressefreiheit gekämpft, wenn sich nun Journalisten damit begnügen, auf diesem Niveau nur ihre einseitigen Ideologien zu propagieren? Ist es wirklich zu viel verlangt, wenn man vor allem von diesen verlangt, sich sowohl über Pro als auch Contra einer strittigen Frage (hier Kernenergie) umseitig zu informieren, um so auch ausgewogen darüber berichten zu können.
– Gerade die Ereignisse in Fukushima zeigen: Kernenergieanlagen zählen zu den sichersten, zuverlässigsten, umweltfreundlichsten und preiswertesten Stromerzeugungssystemen. Sie sind sowohl aus nationaler als auch globaler Sicht unverzichtbar im Weltenergiemix. Das zeigt auch der ungebrochene Anstieg von Kernenergieneubauten im Ausland. Ein Ausstieg aus der Kernenergie ist daher weder sinnvoll noch möglich.
– Die momentan noch große Zustimmung bei weiten Teilen der Bevölkerung zur Energiewende deckt aber auch sehr deutlich den Egoismus dieses Teils unserer Mitbürger auf. Die, ganz gleich ob berechtigte oder auch nichtberechtigte, Vorstellung eines mangelnden Umweltschutzes (vielleicht auch einer möglicher Verstrahlung ihrer Umwelt) empfinden sie als unmittelbare Bedrohung ihrer eigenen Sicherheit und Gesundheit. Sie sind daher bereit, diese Gefahren mit allen finanziellen Mitteln und oberster Priorität zu bekämpfen, ganz gleich, ob andere wichtige Aufgaben des Staates (Kinder, Bildung, Pensionisten, Verkehr usw.) dann zu kurz kommen. Besonders tragisch ist es, dass die meisten nicht einmal realisieren, dass sie ja oft selber zu den Leidtragenden solch einer, rein Ideologie bedingten Politik gehören.
– Die immensen Geldausgaben, die in Deutschland (wie oben erwähnt mit Zustimmung eines Großteils der Bevölkerung) verprasst werden, um die wichtige Energiequelle Kernenergie zu umgehen, und die daraus resultierenden riesigen Schulden (in der Höhe von mehr als einer Billionen EU allein durch das EEG) könnten sich als fatal für die deutsche Volkswirtschaft und damit unsere nachfolgende Generation erweisen. Ebenso die negativen Folgen auf unsere Demokratie.
Autor: Dr. Alois Hoeld für EIKE
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Auf einem guten Weg, mit einem klaren Verlierer.
#47
Herr Völker, ich wünsche Ihnen schon mal viel Kraft und natürlich auch Spaß beim Aufhalten dieser Entwicklung 😉
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Beste Grüße
K Ochs
P.S. welche Katastrophe in Fukushima meinen Sie eigentlich – die einzige mir bekannte Katastrophe, war die panische Abreise sämtlicher deutscher Korrespondenten aus Japan im März 2011 – man wird doch eigentlich nicht dafür bezahlt, sich zu verdrücken, wenn es etwas zu berichten gibt – dachte ich jedenfalls immer…
Sehr geehrter Volkert,
es ist mehr als ärgerlich, was Sie hier an Unfug zusammenschreiben. Als die damalige Bundesregierung Anfang deer 60iger Jahre des vorigen Jahrhunderts das Bergwerk Asse II kaufte, war sehr wohl bekannt, daß durch den vorhergegangenen Salzabbau ein Wasserzufluß möglich war. Asse II sollte ja ausschließlich als Versuchsendlager dienen um Erfahrung für die Einlagerung radioaktiven Abfällen zu gewinnen. Als ein Endlager für alle radioaktiven Abfälle war es nicht gedacht. Auch fließen heute nur etwa 20 m³ kontaminiertes Wasser zur untersten Sole des Bergwerks. Dies zu entsorgen, ist technisch kein Problem. Da Asse II seine wissenschaftlichen Aufgaben erfüllt hat, wäre es am sinnvollsten Asse II mit Salzabfällen und einer konzentrierten Salzlösung zu füllen. Dies wäre der sicherste Weg mit den dort lagernden radioaktiven Abfällen umzugehen. Für ein wirkliches Endlager war deshalb immer ein unverritzter Salzstock mit entsprechend mächtigen Salzschichten (Gorleben) vorgesehen. Lesen Sie doch einfach einmal den GRS -Bericht 290 (auf der Webseite der GRS als pdf-File herunterladbar), der zeigt, daß Gorleben hervorragend als Endlager geeignet ist. Im Übrigen hat die Natur uns vor ca. 2,5 Milliarden Jahren in Oklo/Afrika ein Endlager vorgemacht. Dort liefen über 100000 Jahre 6 Reaktoren, deren nichtflüchtige Spaltprodukte und Transurane (deren Zerfallsprodukte) sich heute noch dort in einem Umkreis von 10 m um ihren Entstehungsort finden lassen, obwohl dieses Endlager ständig von Wasser durchflossen war. Bisher ist die Lösung des „Endlagerproblems“ von politischer Seite bewußt verhindert worden, um daraus für sich politische Vorteile zu ziehen. Das sollte auch Ihnen bekannt sein.
Was meinen Sie mit dem Satz: mit den anderen sogenannten „Zwischenlagern“ sieht es da nicht anders aus. Welche Zwischenlager meinen Sie?. Läuft dort ebenfalls Wasser durch? Werden Sie hier konkret und nennen Namen und was dort passiert ist. Alle oberirdischen Zwischenlager sind garantiert wasserdicht. Wenn Sie hier nicht konkret werden und Beweise vorlegen, dann nenne ich Ihre Aussage unwahr.
GAU heißt nichts anderes als „größter anzunehmender Unfall“ gegen den ein KKW ausgelegt wird. Es sind natürlich auch immer auslegungsüberschreitende Ereignisse unter sucht worden. Die GAU-Auslegung beruhte auf einer deterministischen Analyse des KKW. Daneben gab es dann probabilstische Auslegungsanlaysen. Diese sind prinzipiell spezifisch für jede Anlage und somit nicht einfach von einer Anlage auf eine andere übertragbar. Nehmen wir das Beispiel Fukushima. Diese Anlage lagen in einem Gebiet, in dem Tsunamis auftreten konnten. Diese Tsunamis haben eine Häufigkeit von 3*10-2 pro Jahr, wobei die Tsunamihöhe nicht vorhersagbar ist. In Japan hat es in den letzten 500 Jahren Tsunamis mit einer Höhe von 45 m (wenn ich mich recht erinnere) gegeben. Also wäre eine Auslegung gegen einen Tsumami > 45 m notwendig gewesen, es gab aber nur eine Auslegung gegen einen mit 6 m. Eine probabilistische Sicherheitsanalyse, in dem das einleitende Ereignis eine Häufigkeit von 3*10-2 hat, kann also niemals zu einem auslegungsüberschreitenden Unfall von einmal in 10000 Jahren oder wie Sie schreiben einmal in 1000 Jahren führen.
MfG
#47 Gerhardt Völker,
niemand will zur Tiefseeversenkung von nuklearem Material zurück. Diesbezüglich herrscht sicher ein Konsens.
Sie sprachen die Asse und die dortigen Wasserzutritte an. Auch in diesem Punkt sind wir uns sicher einig:
Die Asse hätte nie als „Versuchsendlager“ genutzt werden dürfen, vor allem aus zwei Gründen heraus nicht.
1.) Es gab dort vorher schon Gewinnungsbergbau, zunächst auf Carnallit, später auf Steinsalz. Die gebirgsmechanische Stabilität wurde bei Annäherung an die Flankengesteine des Salzsattels nicht „langzeitlich“ und auf den späteren Verwendungszweck „Versuchsendlager“ hin betrachtet. Warum auch, niemand dachte schon an nukleare Abfälle.
2.) Schon die Tatsache, dass 1939 während des Steinsalzabbaues auf der Nordflanke täglich 100m3 Wasser hinzutraten – was fast zur Aufgabe der Grube geführt hätte – hätte zur Versagung der Genehmigung zur Versuchseinlagerung Mitte der sechziger Jahre führen müssen. Hinzu kommt, dass es über kaum einem Salzstock in Niedersachsen, eine derart prekäre Häufung von Erdfällen gibt. Einige dieser Erdfälle haben sich erst in den letzten Jahrzehnten ereignet.
Die Asse andererseits als Ausschlussargument für die friedliche Nutzung der Kernenergie zu missbrauchen, ist jedoch nicht zulässig. Ebensowenig als Argument gegen das „Fracking“, was von einigen Umweltaktivisten seit Jahren angeführt wird.
Von Katastrophe müssen wir im Fall von Tchernobyl und Fukushima sicher sprechen, bei Harrisburg lehne ich diesen Begriff ab.
Das „Müllproblem“ kann unter den gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Umständen nicht gelöst werden. Selbst dann nicht, wenn tatsächlich ein geeigneterer Standort als Gorleben gefunden würde. Aber man wird keinen geeigneteren finden. Jeder Standort in Deutschland wird vor den Anforderungen eines langzeitlichen Verschlusses gegenüber der Biosphäre (1Mio Jahre) versagen müssen. Das liegt schon im Ansatz darin begründet, dass Mitteleuropa an keiner Stelle ein Gebiet aufweist welches NICHT zum Weltmeer hin entwässert, extrem aride Bedingungen aufweist oder nicht schon durch andere menschliche Aktivitäten (Bergbau, Tiefbohrungen) für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle unbrauchbar geworden ist.
Vom Protest der dortigen Bevölkerung wollen wir erst gar nicht reden. Die gegenwärtige Politik mit Ihrem Gestammel von „Rückholung aus der Asse“ und „Neustart bei der Endlagersuche“ ist letztlich nur Augenwischerei.
Ich setze ganz klar auf Möglichkeiten der energetischen Umsetzung des vorhandenen nuklearen
Abfalls in technisch gut möglichen Flüssigsalzreaktoren, welche die noch vorhandenen Druckwasserreaktoren ablösen MÜSSEN!
Informieren Sie sich mal im Netz, z.B. unter „Thorium Association“ oder „Flibe“ oder „Dr. Kirk Sorensen“.
Für die nächste Zukunft in Deutschland werden wir jedoch mit der herrschenden Chaos-Energiepolitik
vorlieb nehmen müssen, befürchte ich.
mfg
Dirk Weißenborn
Klar hat die Kernenergie viele Vorteile allerdings auch viel zu viele schwächen…
Was allgemein oft als Kritikpunkt angeführt wird ist die Tatsache, dass niemand so wirklich eine Ahnung hat wo unser Atommüll eigentlich gelagert werden soll. In Asse II läuft seit Jahren Wasser rein und mit den anderen sogenannten „Zwischenlagern“ sieht es da nicht anders aus. Man könnte ja auch einfach dem Beispiel der Amerikaner Folgen und den Müll Tonnenweise in der Tiefsee versenken wie es in den 70er Jahren passiert ist… nicht wahr? Es mag ein Mainstream-Thema sein aber es gibt immernoch keine Lösung des Problems also sollte man es auch nicht herrunterspielen.
Des weiteren hat man allgemein früher behauptet, dass es zu einem GAU vielleicht alle 1000 Jahre kommen würde und das ist meiner Meinung nach die größte aller Atomlobby lügen. Wir hatten Katastrophen in Tschernobyl, Fukushima, Harrisburg und viele kleinere nennenswerte Unfälle.
Die Zonen in denen diese Dinge passiert sind, sind bis heute logischerweise unbewohnbar… Ich persönlich finde, dass man in gewisser weise erst mit dem Feuer spielen sollte wenn das Löschwasser nicht weit ist *epische Metapher, ist klar…* das heißt:
Sollte es in den nächsten Jahren eine möglichkeit geben Strahlung abzubauen, dann darf man es gerne nochmal mit der Atomkraft versuchen. Bis dahin sollte man allerdings definitiv die Finger davon lassen!
kleine Korrektur,
der Punkt war verrutscht,
es muss heißen:
259.177 Originalarbeiten über Strahlentherapie,
(über 259-Tausend)
http://tinyurl.com/qdgapzo
mfG
#43: Takeshi Akinaka
Ich danke Ihnen für diese klaren Worte. Es ist beschämend, wie meine Landsleute von den politisch motivierten Medien verblödet werden. Und es ist noch beschämender, dass sich so viele Menschen verblöden lassen.
Mit freundlichen Grüssen und alles Gute an Ihre Heimat
Markus Estermeier
#43: Takeshi Akinaka, herzlichen Dank für Ihren Beitrag,
Ärzte haben hier in Deutschland wenig zu sagen,
die Dummheit regiert.
Das „Waldsterben“ hat offenbar noch nicht gereicht.
Ich gehe davon aus, das die Krebshäufigkeit, der „Aufräumarbeiter“ ebenso wie die der „Liqudatoren“ in Tschernobyl (nachgewiesen!) niedriger sein wird, als die der „unbelasteten“ Normalbevölkerung.
Zur Entschuldigung für „Deutsche“ kann man allenfalls sagen, dass die politische Führung bei uns immer noch „von außen“ gesteuert ist und sowohl Medien wie ganz besonders „Umweltaktivisten“ sind ein Teil davon.
Das ist ganz gewiss nicht gegen Japan gerichtet,
oder hat irgendwelche „rassistischen“ Hintergründe!
Mit freundlichen Grüßen
#42: Sabrina Schwanczar,
reichen Ihnen für den Anfang
25.9177 Originalarbeiten über Strahlentherapie,
garantiert unselektiert?
http://tinyurl.com/qdgapzo
Liebe Frau Schwanczar, GAU bedeudet bereits „Größter Anzunehmender Unfall“. Eine Steigerung zu „Super“ ist nicht möglich und unlogisch.
Sie sprechen von den KK-Toten von Fukushima und siehe da, es gibt keinen einzigen. Niemand ist durch die Radioaktivität gestorben.
Das statistische Krebsrisiko hat sich im ganzen Land umd etwa 0,3% erhöht, was nicht gerade beeindruckend ist. Wird es einen Anstieg an Krebserkrankungen um 0,3% geben? Ganz sicher nicht.
Die Reaktoren in Japan werden wieder starten, zwei laufen bereits wieder.
Aber der wirkliche Skandal ist die Art und Weise mit der in Deutschland mit Fukushima umgegangen wurde. Blanker Rassismus und Dummheit waren an der Tagesordnung. 200.000 Deutsche demonstrierten gegen Atomkraft. Anfang 2013 hat Nordkorea einen Atomtest durchgeführt. Kein einziger Deutscher demonstrierte. Geigerzähler waren in Deutschland bei Conrad auf Wochen ausverkauft, Bücher über Physik, Landkarten, Atlanten und Globen aber nicht. Das deutsche Rettungsteam floh vor eingebildeten nuklearen Todeswolken und zog sich nach Deutschland zurück. Dabei wurde die Ausrüstung in Japan gelassen. Bei Rückkehr ließ man sich sofort über angebliches Strahlenrisiko aus und man war auch sofort mit Kritik am japanischen Katastrophenmanagement zur Stelle (wobei man sofort „vergaß“, dass dieser Katastropheschutz etwa 400.000 Flüchtlinge zu betreuen hatte.) Das THW behauptete auch dass es nichts mehr zu retten gäbe. Einen Tag nach Flucht der Deutschen traf das türkische Team in Japan ein und ging sofort an die Arbeit.
Das schlimmste war allerdings der primitive, blanke Rassismus, der zuerst von NDR-Reporter Robert Hetkämper verbreitet wurde.
Hetkämper verkündete am 17. März, als er auf Anweisung der NDR-Zentrale wegen bedrohlicher Radioaktivität (immerhin 0,05 Mikrosievert/h) aus Tokyo geflohen war, in der MDR-Sendung „Brisant“ und in der vom WDR produzierten „Aktuellen Stunde“, im Kraftwerk Fukushima wie andernorts würden Obdachlose, Gastarbeiter und Minderjährige als „Wegwerfarbeiter“ eingesetzt.
Der Begriff existiert im Japanischen nicht, aber das kann Hetkämper nicht wissen, weil er kein Japanisch spricht.
Er hätte wissen können, dass es seit Jahrzehnten Berichte über so genannte „AKW-Zigeuner“ gibt, die unter dubiosen Umständen an der Grenze des legalen Drecksarbeit in den Kraftwerken leisten.
Wahrscheinlich war es das, was Hetkämper von seinem Gewährsmann, einem Arzt in Osaka, erfuhr. Aber natürlich war Hetkämper nicht in Fukushima I, das er höchst suggestiv mit Hitlers Führerbunker verglich, und natürlich hat er nicht mit den Leuten gesprochen, die dort unter extremen Bedingungen extrem gefährliche Aufgaben verrichteten.
Einige von ihnen haben japanischen Journalisten Interviews gegeben, aber Hetkämper kennt diese Journalisten anscheinend nicht.
Nachdem Christoph Neidhart in der „Süddeutschen Zeitung“ wenige Tage später erklärte, es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass in der gegenwärtigen Lage im AKW Fukushima I „Wegwerfarbeiter“ eingesetzt würden, bequemte sich Hetkämper zu einem mehrdeutig formulierten Dementi: Der „Tagesschau“ erklärte er in einem eigens zu diesem Zweck geführten Interview, es gebe „keine Bestätigung“ für seine kühne Behauptung.
Außerdem räumte er noch ein paar Schnitzer ein, wie zum Beispiel die voreilige Meldung über eine Kernschmelze in Fukushima, die prompt von der Tagesschau verbreitet worden war. Alle diese Kleinigkeiten gingen aber wahlweise auf das Konto „einer ausländischen Zeitung“ oder einer japanischen Nachrichtenagentur.
Inzwischen hatten sich aber die deutschen Medien landauf, landab die Behauptung Hetkämpers zu eigen gemacht – und jetzt wusste jeder Durchschnittsdeutsche, informiert durch „Spiegel“, „Bild“ und „Handelsblatt“ in ewig gleichen Formeln: In Fukushima I sterben nicht Helden, sondern „Wegwerfarbeiter“, Leibeigene, bedauernswerte Opfer einer vormodernen, menschenverachtenden Gesellschaft.
Da war sie auf einmal wieder, die Angst vor dem „Arbeitsstaat Japan“ mit seinen unterwürfigen gelben Ameisen, Samurai und Kamikazefliegern. Die den Irrsinn wagen, mit Wasserwerfern und Betonpumpen gegen hinterhältige Strahlenherde anzugehen. (So hieß es jedenfalls, bevor bekannt wurde, dass die fragliche Betonpumpe „Made in Germany“ ist.)
Getarnt als Kulturkritik, wahlweise auch als Sozialkritik, entsteigt die Gelbe Gefahr ihrem Grab und geht um in Deutschland. Die Angst ist heute ein Meister aus Deutschland.
Wer solche Freunde hat, braucht keinen „Super-GAU“.
#41: Dr. Alois Hoeld sagt:
am Samstag, 30.03.2013, 13:47
Ja ich bin gegen radioaktive Bestrahlung in Krankenhäusern.
Oder können Sie seriöse Studien vorlegen, dass diese Bestrahlungen tatsächlich einen Nutzen haben ? Außer einem finanziellen für das Medizingewerbe natürlich ?
Die Vorteile der Kernenergie sind ja nicht zu bestreiten.
Das Problem ist, und das wurde vor allem in Forsmark überdeutlich, dass immer wieder unvorhergesehene Ereignisabläufe auftreten.
Diese widerlegen den Glauben, dass man die Sicherheit bei Kernkraftwerken gewährleisten kann.
Abgesehen davon ist die statistische Häufigkeit eines SuperGAUS innerhalb eines Interfalls nicht Null.
An diesen Tatsachen kommt man nunmal nicht vorbei.
Alle anderen Probleme halte ich für lösbar.
mfG
Hoeld, A sagt:
Vielen Dank für die zahlreichen, sehr kenntnisreichen und manchmal auch zustimmenden Kommentare zu meinem EIKE – Artikel. Und haben auch viele zusätzliche interessante Gesichtspunkte gebracht. Es freut mich, dass dieser Artikel so eine lebhafte Diskussion ausgelöst hat. Und vor allem auch, dass sich doch einige KE-Gegner daran beteiligt haben (Ich habe schon in meinem Bericht den Mangel an direkten Gesprächen zwischen beiden Lagern beklagt). Das ist der einzige Weg, um zu einem Konsens in Sachen Naturschutz (und nicht ’Ideologie Naturschutz’) zu kommen. Das sollte doch das eigentliche Ziel sein. Viele ehemalige KE-Gegner sind im Laufe solcher Auseinandersetzungen zu KE-Befürwortern geworden, wie z. B. Patrick Moore, der Mitbegründer von Greenpeace, Bob Geldorf (der eine Mickey-Mouse Umweltpolitik beklagt) und natürlich viele andere.
Dagegen haben aber mittlerweile, zumindest in Deutschland Österreich fast alle Politiker und Parteien den gegenteiligen Weg eingeschlagen. Es scheint so, als ob Parteien bei vielen Mitbürgern viel Vertrauen verloren haben, sie sind ’verbrannt’. Diejenigen, die PRO-KE in einst ihrem Grundsatzprogramm stehen hatten, haben vergessen, dafür auch zu kämpfen, und sind daher in diese miessliche Lage gekommen. Es wird also schön langsam zeit, eine vollkommen Neue Partei zu gründen, u. a. mit überzeugten Anhängern einer vernünftigen, kosten- und umweltbewussten Energiepolitik (und daher auch einer Einbindung der Kernenergie in den allgemeinen Energiemix) aber auch einer Plattform für all die enttäuschten früheren Anhängern dieser Grossparteien. Das vor allem, da es eigentlich keinen vernünftigen Einwand gegen die Kernenergie gibt. Das zeigt sich auch in dem Fehlen von Argumenten der KE-Befürworter in dieser Diskussion. Es werden nur allgemeine Floskeln hervorgeholt oder auch wüsste Beschimpfungen (Wobei einem der berühmte österreichische Kabarettist Karl Farkas einfällt, mit dem Spruch: Sie haben auch nur den Kopf, um das Stroh nicht in der Hand halten zu müssen). Kein Wunder, dass in den meisten TV-Diskussionsrunden anscheinend nur Trettin und Claudia Roth als Vertreter der Grünen repräsentabel sind.
Kurze Stellungnahme zu einigen der Beiträge
Hier noch eine Stellungnahme zu einigen der Beiträge. Den meisten anderen Meinungen stimme ich ja voll zu:
Ad #1 (Hofmann). Umweltverbände haben keinen Bezug zu dem mühsam verdienten Geld der Steuerzahler. Genau so, wie ein Hund sich nicht ein Stück Wurst aufheben kann. Und. Die Sonne schickt zwar viel Energie zur Erde. Leider aber nicht in Form von Strom. Deswegen hat sie auch nicht das Recht, uns eine Rechnung zu schicken.
Ad #2 (Schurz) : Asse ist auch (entgegen Ihrer Meinung) unproblematisch. Es wurde ja erst durch die ständige Blockadehaltung der Grünen für die Lagerung schwach radioaktiver Substanzen ausgewählt (Hier sollten also die Grünen ihren Teil der Verantwortung übernehmen). In anderen Ländern werden die entsprechenden Fässer sogar an der Oberfläche gestapelt. Diese Substanzen stammen zu einem nicht geringen Anteil aus der Medizintechnik. Oder sind Sie gegen Bestrahlungen in Krankenhäusern?. Asse wurde seit fast hundert Jahren zum Abbau von Salz benutzt. Die Bergleute haben sich dabei überhaupt nicht den Kopf zerbrochen, was danach geschieht. Dass es in solch einem wie ein Schweizer Käse durchlöcherten Bergwerk zu Wassereinbrüchen kommen kann, war daher doch allen Beteiligten klar. Auch natürlich, dass Teile der Anlage zusammenbrechen werden. Deshalb werden die (bewusst unregelmässig gelagerten) Fässer bei der Lagerung mit Salz aufgefüllt, so dass dann deren Inhalt mit Sulz eingeschlossen wird und somit überhaupt nicht mit eventuell abfliessendem Wasser in Kontakt kommen kann. Deswegen hat man ein Salz-Bergwerk gewählt. Sie brauchen also weder an Ihrem noch unserem Verstand zweifeln. Um sich aber Kopfweh zu ersparen, wäre es empfehlenswert, sich etwas mehr allseitig zu informieren.
Ad #3: Aber H. Narrog. Warum gleich mit scharfer Munition schiessen. ’Ich soll mich vorab ein wenig kundig machen und meine Strahlenschutzkenntnisse seien begrenzt’. Dazu braucht man diese nicht, um zu wissen, dass man die Bevölkerung nicht 36 h (oder zumindest 32 h) lang ungeschützt im Park von Prpjat spazieren lassen darf. Lt. Welt v. 24.6.08 waren 47 Helfer sofort tot (später auf 31 korrigiert), Übrigens, ich habe nur von Feuerwehrleuten und Hubschrauberpiloten gesprochen. 4000 an Schilddrüsenkrebs erkrankte Kinder wurden operiert, es starben nur (?) 9. Jodtabletten wurden anscheinend nicht eingesetzt. Ob nur die Ausgabe von solchen Tabletten in den ersten Wochen zum Schutz der Bevölkerung ausgereicht hätte, wage ich zu bezweifeln. Sie haben aber anscheinend nicht verstanden, worauf ich in diesem Kapitel aus wollte. Dass nämlich das ganze System (F. J. Strauss: Marks und Murks, s. auch #5, H. Endrst) und vor allem das Krisenmanagement dramatisch versagt haben. Eine seriöse Betriebsführung hat gewisse Grundregeln einzuhalten und das war hier nicht der Fall.
Einen 10.000-jährigen Hochwasserschutz zu verlangen, ist natürlich totaler Schwachsinn. Eine maximal zu erwartende Höhe beim Hochwasser kann man abschätzen, nicht so bei einem Tsunami. Wer wagt es hier vorauszusagen, wie hoch der Wall hätte gebaut werden müssen (S. auch #6. H. Bauer). Was wäre gewesen, wenn das Beben 75 km (und nicht 150) km vor Japan stattgefunden hätte? Und vor allem bezogen auf die Schäden in ganz Japan. Auch hier meine Aussage: Riesiger Stresstest in Fukushima und (menschliche Fehler miteinbezogen) eindrucksvoller Beleg für die KE – Sicherheitsphilosophie.
Übrigens. Ich habe gerade mein 50-jähriges Dr. Jubiläum (an der U. Wien) gefeiert, war ab 1961 an verschiedensten nationalen und internationalen Instituten in verschiedensten Fachgebieten tätig, Zuletzt 34 Jahre bei der GRS in Garching bei München und bin nun schon 13 Jahre in Pension. Aber immer noch aktiv (S. meinen Beitrag im INTECH Open Access Book http;//dx.doi.org/10.5772/53372).
Ad #4 (Niemann). Ich stimme bei: Einige dieser Proteges waren total unqualifiziert und sind es noch. Einige waren nicht einmal in der Lage, Englisch zu sprechen (und das bei Reaktorphysikern, die ja mit dem Ausland zusammenarbeiten sollten). Wäre das bei CDU/CSU passiert, wäre man empört gewesen und von ’Vetternwirtschaft’ gesprochen
#11. Fr. Schwanczar: Aber, aber Fr. Schwanzcar. Warum diese wüsten Beschimpfungen? Wenn Sie über all diese Bereiche so gut Bescheid wissen (was machen Sie eigentlich beruflich?), dann haben Sie ja hier die Gelegenheit, uns über Ihren Argumente für KE aufzuklären. Und auch sagen, wo Sie den Strom für die 17 Reaktoren, die (ja auch mit Ihrer Zustimmung) so vorschnell abgeschaltet wurden bzw. noch werden sollen, hernehmen wollen? Sehen Sie eine andere Möglichkeit als total unzuverlässigen und ungeeigneten Wind- und PV Kraftwerke? Mit dem entsprechenden Ausbau der Stromnetze. Was machen Sie inzwischen, bis all die von Ihnen vorgeschlagenen (und von Fr. Merkel zu verantwortenden) Massnahmen greifen? Wie sieht es dabei mit dem Umweltschutz aus? Stehen Sie hinter der Wende, mit allein über 1 Billion Kosten durch das EEG? Meinen Sie nicht auch, dass man vielleicht die Lösung all dieser Probleme doch den Fachleuten überlassen sollte? Deswegen auch mein Kapitel über Experten.
Trotz mehr als 14.000 Gesamtbetriebsjahren gab es in der Geschichte der KE-Nutzung keinen einzigen nuklear-bedingten Toten. Auch nicht in Harrisburg und Fukushima. Wie Tschernobyl einzuordnen ist, habe ich sehr ausführlich berichtet.
Ad #27 (A. Marie). Der Bezug auf eine Gesamtenergie ist ein alter Schmäh, schon von R. Yogeshwar benutzt. Stimmt, wenn sie Sierra Leone, Guatemala u. andere Entwicklungsländern mit einbeziehen. Wenn man nur die Industrieländer betrachtet, dann beträgt der KE-Anteil zur gesamten Stromproduktion 13 %. Das ist durchaus ein nicht zu verachtender Beitrag.
In einem eventuell weiteren Artikel werden, ausgehend von einigen Grundsatzthesen, wie KE-Reaktoren sind keine Atombomben, Strahlung wirkt nicht wie Gift, die Rolle des Defence-in-Depth Konzepts usw. entsprechende Schlussfolgerungen auf ev. GAU-s, Langzeitverstrahlung usw. gezogen.
Mit besten Grüssen
A.Hoeld
@ #34 K. Allmendinger
Der Witz an Ihrer Rechnung, wenn man noch etwas weiter denkt, ist folgender: Bei Anwendung der Argumentation auf den gesamten in Deutschland konsumierten Alkohol sterben an Alkohol mehr Menschen als es überhaupt Tote im Jahr in D gibt. Das zeigt ein weiteres Mal den totalen Blödsinn der LNT-Hypothese. Nur die hauptamtlichen Strahlenschützer, die von diesem Blödsinn leben, kapieren das offenbar nicht.
@ S. Schwanczar,
Ich bin vom Bahnhof in Dresden bis zum Forschungsreaktor in einer knappen halben Stunde zu Fuß gegangen, nach Rossendorf ist es etwas weiter. Der Forschungsreaktor steht also gleichsam mitten in einer deutschen Großstadt.
Tja Sabrina,
die Tatsache, dass Sie in Dresden studiert haben und nichts vom kleinen Forschungsreaktor wussten bedeutet, dass Kernenrgie nicht zu Ihrem Hauptfachgebiet gehörte.
Dass Sie einen Reaktor als Versuchsanordnung bezeichnen… Immerhin findet dort eine Kernspaltungskettenreaktion statt. Nur in Tschernobyl wurde mit einem Reaktor wie mit einer Versuchsanordnung umgegangen…
Ist das Ihr Wissenstand über Kerntechnik?
@ #30: B. Gasse sagt:
am Mittwoch, 27.03.2013, 20:41
„Hallo,
googlen Sie mal nach Sabrina Schwanczar….
sehr interessant….“
Das freut mich
Wie war doch gleich Ihr Klarname ?
Also OK – ich nehme zur Kenntnis das diese Ausbildungs-Versuchsanordnung von einigen als Kernreaktor zu betrachten ist. Der zu DDR-Zeiten bekannte Kernforschungsstandord war allerdings nicht die TU-Dresden in Dresden sondern das Kernforschungszentrum Rossendorf. Dort wurde geforscht.
mfG
#29: Lutz Niemann sagt:
am Mittwoch, 27.03.2013, 20:26
Herr Niemann, der Forschungsreaktor stand in Rossendorf östlich von Dresden.
Das sollte man schon wissen, wenn man andere belehren will.
Dann scheinen Sie hier nur über das Geld zu diskutieren.
Sicherheitsapekte haben da eben hintenan zu stehen.
Ihre Vorstellungen von Wohlstandszuwachs sind die aus der Vergangenheit, die, mit denen Russland bzw. damals die Sowjetunion gescheitert ist.
mfG
Fuer diejenigen, die wenigstens noch ein bischen um ihre ideologischen Scheuklappen herumsehen koennen, moechte ich das Buch:
„Power to save the World“ von Gwyneth Cravens empfehlen.
Es beschreibt, wie und warum eine Kernkraftgegnerin (Gwyneth Cravens) sich selbst von Tatsachen ueberzeugt und zur Kernkraftbefuerworterin wird.
Leider ist das Buch nur in Englisch verfuegbar. Bei der inzwischen zur Staatsreligion erhobenen deutschen Kernkraftgegnerschaft ist das Buch allerdings reine Ketzerei.
Ich weiss auch nicht ob das Buch ueberhaupt in D. verkauft werden darf.
Zu den Berechnungen der „Strahlungstoten“ die von den KKW-Aengstigen immer angefuehrt werden. Diese Berechnungen sind IMMER auf der linear-no-threshhold hypothese aufgebaut.
Ein Beispiel wie diese Berechnung fuer die hypothetischen Strahlungstoten verwendet wird, nur eben auf ein anderes Gift angewendet:
Das Oktoberfest in Muenchen 2012 hatte 6 Mio Besucher und 6,6 Mio Liter Bier wurden verkauft. Ein Liter Bier hat etwa 5% Alkohol. Also entsprechen die 6,6 Mio Liter Bier 330000 Liter reinem Alkohol.
Ein Liter reiner Alkohol ist fuer einen normalen Erwachsenen toedlich. Nach der LNT Hypothese waeren also 330000 Alkoholtote pro Oktoberfest zu erwarten.
#32
Hallo A.Marie,
Ausbildungskernreaktoren wie der AKR-2 sind als Nullleistungsreaktoren konzipiert, Ein Nullleistungsreaktor (auch kritische Anordnung genannt) ist ein Versuchs-Kernreaktor, in dem eine kontrollierte nukleare Kettenreaktion auf vernachlässigbar kleinem Leistungsniveau stattfindet (bis zu 1 Kilowatt; Leistungsreaktoren liefern dagegen im Normalbetrieb viele Megawatt). Es wird im Vergleich zu Leistungsreaktoren praktisch kein Kernbrennstoff verbraucht und kaum radioaktiver Abfall erzeugt.
#26: Sabrina Schwanczar
Anscheinend gibt es doch einen Forschungsreaktor in Dresden:
———-
Der Reaktor hat eine zylindrische Form mit einer Höhe von 3,5 Metern, einem Durchmesser von 2,5 Metern und einer Gesamtmasse von 30 Tonnen.
Die ebenfalls zylindrische Spaltzone im Reaktorkern ist aus plattenförmigen Brennelementen aufgebaut und aus Sicherheitsgründen in zwei trennbare, hermetisch abgeschlossene Sektionen unterteilt.
Die Brennelemente haben einen Durchmesser von 250 mm und eine Plattendicke zwischen 2 mm und 23 mm.
Die biologische Abschirmung besteht in axialer Richtung aus einer 48 cm dicken Schicht aus Barytbeton und in radialer Richtung aus einer 12 cm dicken Paraffin-Schicht gefolgt von 63 cm Barytbeton. Der Reaktordeckel ist abnehmbar.
Als Kernbrennstoff wird zu 19,8 Prozent angereichertes Uran verwendet. Die kritische Masse liegt hierbei bei etwa 790 Gramm. Die nukleare Kettenreaktion kann durch drei Absorberstäbe aus Cadmium, die vertikal im Reaktor bewegt werden können, gesteuert werden. Die Überwachung des Reaktorzustandes erfolgt durch drei Neutronenmesskanäle. Zur Bündelung der Neutronen werden Graphit-Reflektoren verwendet. Für Probemessungen gibt es vier horizontale und zwei vertikale Experimentierkanäle. Der ungestörte Neutronenfluss liegt bei 5·10^7 cm?2·s?1.
Der Reaktor ist so ausgelegt, dass ein prompt-überkritischer Zustand durch Fehlbedienung unter keinen Umständen herbeigeführt werden kann. Eine Reaktorschnellabschaltung wird beim Ansprechen entsprechender Kriterien automatisch eingeleitet, sie kann aber auch vom Steuerpult manuell geschehen. Hierbei werden die Steuerstäbe eingefahren und gleichzeitig die beiden Kernhälften getrennt. Beide Abschaltvorgänge werden ausschließlich über die Gravitationskraft realisiert, wodurch keine externe Energiezufuhr notwendig ist.
————-
Dieser 30 t Forschungsreaktor, dessen Umbau 3 Mio Euro gekostet hat, hat eine Leistung von ganzen zwei Watt 🙂
Damit ist wohl das „Energiedichte“ Argument und preiswerter Atomstrom neu definiert 🙂
#26
Hallo Sabrina,
ich habe soeben gelernt, es gibt immer noch einen Reaktor in Dresden, den AKR-2. Mit dem Vorläufer, dem AKR-1, habe ich gespielt. Russisch war er wohl doch nicht, bitte um Nachsicht. Unter Ausbildungskernreaktor Dresden zu finden.
Offensichtlich kenne Sie nicht alle Reaktoren in Deutschland, selbst nicht die in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.
Hallo,
googlen Sie mal nach Sabrina Schwanczar….
sehr interessant….
Natürlich gibt es in Dresden den Forschungsreaktor, ich habe ihn mir im letzten Jahre angeschaut. Das war für mich recht lehrreich, aber das interessiert hier nicht. Wichtig ist zu erkennen, daß von Schwanczar und Marie hier immer nur falsches und ideologischer Unsinn verzapft wird.
@#19 Herr Dr. Kuhnle
Zustimmung, Herr Kuhnle. Nur zu Ihren Satz „Damit könnten wir auch ohne Kernenergie locker die nächsten 50 Jahre auskommen…“, (wohlbemerkt natürlich mit Konjunktiv!!!) gehört dann auch noch Ihre Bemerkung dazu „falls wir noch in der Lage sein werden zu bezahlen“. Und da ist die Lage für Deutschland hoffnungslos, wenn man die Kostensteigerungen der letzten Jahre allein bei den Fossilen betrachtet und diese in die Zukunft fortsetzt. Wenn ich die Zahlen für 2012 haben werde, habe ich vor, das hier in EIKE zu bringen.
Und natürlich wird Deutschland nach vollendetem Ausstieg nach 2022 auch die Baukosten für die zu unserer Versorgung neu errichteten KKW’s in den Nachbarländern über den Strombezug bezahlen müssen. Eine Doppelblockanlage mit 2 x 1200 MW ist im früheren Königsberg dazu bereits in Bau, allerdings ist in Deutschlands gängigen Medien darüber nix zu lesen.
Verbrennbare und alternative Energieträger decken über 90 % des Energiebedarfs ab und insbesonders die Kohlenwasserstoffe sind überall verfügbar. Kernenergie dagegen deckt nur einen minimalen Anteil der benötigten Gesamtenergie ab. Das Gefährdungs- und Vernichtungspotential der völlig unnötigen Kernenergie ist jedoch gigantisch und steigt mit jedem weiteren Ausbau noch mehr an. Egal ob mit oder ohne Supergau. Es läßt sich niemals verhindern, daß die Spaltprodukte in den Lebensmittelkreislauf gelangen. Wir alle sind davon betroffen.
Zulässige Lebensmittelbelastungen
Strontium90:
Säuglings- und Kinderlebensmittel: 75 BqSr90/kg
Milch und Milchprodukte: 125 BqSr90/kg
Andere Lebensmittel außer Getränke: 750 BqSr90/kg
Getränke: 125 BqSr90/kg
Cäsium137:
Säuglings- und Kinderlebensmittel: 200 BqCs137/kg
Milch und Milchprodukte: 125 BqCs137/kg
Andere Lebensmittel außer Getränke: 500 BqCs137/kg
Getränke: 200 BqCs137/kg
Hier die Auswirkungen, welche man mit obigen Zahlen sich noch selbst nach eigenem Glauben korrigieren darf:
Auswirkung der Lebensmittelverseuchung mit Strontium90 bei 20 BqSr90 Zufuhr je Tag bei einem Erwachsenen und bei Kindern entsprechend dem Lebensmittelbedarf weniger:
http://tinyurl.com/c33og7m
Auswirkung der Lebensmittelverseuchung mit Cäsium137 bei 1000 BqCs137 Zufuhr je Tag bei einem Erwachsenen und bei Kindern entsprechend dem Lebensmittelbedarf weniger:
http://tinyurl.com/cn263nz
Die durchgehenden Kurven gelten für den jeweiligen betrachteten Zeitraum.
Beispiel für Sr90:
Bei Kindern mit einem „Eintrittsalter“ von 2 Jahren werden nach 10 Jahren 6% gestorben sein. Nach 30 Jahren werden in dieser Gruppe etwa 13 % gestorben sein.
#24: Peter Georgiev sagt:
am Mittwoch, 27.03.2013, 13:33
„Aber immerhin habe ich mitten in Dresden, auf dem TU-Gelände, einen russischen Forschungsreaktor manuell gesteuert.“
Lassen Sie es stecken. Ich habe in Dresden studiert und den Abschluss gemacht.
Es gab da keinen Forschungsreaktor.
@#22: S.Hader,
wenn es Ihnen hier nicht mehr passt, dann haben Sie die Freiheit, hier nichts mehr zu lesen und zu posten.
#11
Hallo Sabrina,
Wahrscheinlich haben Sie Recht, dass ich keine Ahnung von Sicherheitstechnik und Kernenergie habe. Aber immerhin habe ich mitten in Dresden, auf dem TU-Gelände, einen russischen Forschungsreaktor manuell gesteuert. Und mit dem Spieltrieb, den junge männliche Sapiens alle haben, habe ich versucht, diesen „auszufahren“. Einen Atompilz sah ich nicht, nur eine Rote Lampe und die Steuerstäbe fielen krachend in den Reaktor zurück. Solche „Spielverderberschaltungen“ sind Ihnen wohl als absoluter Spezialist, der jeden Kernstab in Deutschland mit Vornamen kennt, sicherlich geläufig. Im Übrigen wurde die Veranstaltung nicht organisiert, um meinen Spieltrieb zu befriedigen, sondern um den Umgang mit Reaktorsteuer- und Sicherheitstechnik zu erlernen.
In Tschernobyl war diese „Spielverderberschaltung“ definitiv abgestellt. In einem normalen Land hätte ein Reaktor, dessen Sicherheitsschaltung abstellbar ist, nie eine Betriebsgenehmigung erhalten. Es war noch schlimmer, die Steuerstäbe waren weiter rausgefahren als zulässig. Muss ich Ihnen erklären, wie leicht es technisch ist, dem buchstäblich einen Riegel vorzuschieben? Es war noch noch schlimmer, der Reaktor hatte praktisch gar keine Betriebsgenehmigung, da der besagte Test vor Inbetriebnahme hätte durchgeführt werden müssen! Brauchen Sie noch Fakten?
In keinem anderen Land der Welt wäre Tschernobyl möglich und schuld war ausschließlich das sowjetische System. Herr Vaclav Endrst hat in #5 vollkommen Recht, Tschernobyl war auch erforderlich, um die gesellschaftliche Erstarrung ein wenig aufzubrechen und zumindest ein Teil des Volkes veranlasste, Gorbatschow auf seinem Weg zu folgen. Wir haben also Tschernobyl nicht nur ein bisschen verstrahltes Gemüse, sondern im gewissen Maße auch die Deutsche Einheit zu verdanken.
Um dass zu verstehen, braucht man wohl einen slawischen Namen, da hat man meistens andere Voraussetzungen, das sowjetische System zu verstehen.
Gruß
Ach Haderlein, es ist schon recht schwierig mit ihnen und ihrem selektiven Lesen. Würden sie sich nicht so „verzetteln“, hätten sie folgende Erklärung von „Tritium“ noch im Hinterkopf, welche wohl auch von den EIKE Verantwortlichen akzeptiert wurde!
„#15: Tritium sagt: am Donnerstag, 28.02.2013, 23:33
Ich hoffe, EIKE verzeiht in diesem Fall einen Nickname, der für meine Person aussagekräftiger ist als mein Klarname.“
Quelle: http://tinyurl.com/ctjafw2
#18: „Bitte nur unter vollem Klarnamen posten. Siehe Regeln.“
Warum gilt die Regel Nr.1 für „Suchender“ und unsereins, aber nicht für Tritium?
#11: Sabrina Schwanczar
Eine veritable grüne Rattenfängerin !
@#7: D.Hovestadt
„Dabei kann man davon ausgehen, dass Frau Merkel genau weiß, das das alles falsch und gelogen ist, aber sie will sich durch Wahlstimmen bestechen lassen.“
Eine Aussage, die ich im 1. Teil unterstützen möchte.
Für den 2. Teil würde ich einfach auch einmal zu der Überlegung anregen, ob sie nicht das Schiff auch abseits des rechten Weges mit der Maßgabe steuert, dieses auch weiterhin und mit dem Ziel einer Wieder-Orientierung am richtigen Kurs führen will, anstatt es anderen zu überlassen und sich das Heft des Handelns aus der Hand nehmen zu lassen.
Auch Frau Merkel kann sich nur innerhalb der gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen bewegen.
Natürlich gibt es zahlreiche anzuführende Beispiele, die einem an dem Glauben daran zweifeln lassen.
Allerdings dürfen wir uns – bis auf Ausnahmen – alle als Außenstehende betrachten, denen nicht alle Insider-Informationen und Handlungszwänge bekannt sind.
In Anbetracht der kürzlich hier zu lesenden Beiträge über die Energiewende in GB lässt sich vielleicht erahnen, was uns bisher erspart blieb bzw. was folgen kann, wenn Frau Merkel von Bord geht.
@#17 Herr Niemann,
Dass Russland und China die Brütertechnologie vorantreiben war mir so nicht bekannt. Vielen Dank für die Info. Ich habe damals nur hautnah miterlebt, wie sich D von der Technologie verabschiedet hat, per politischem Beschluß.
Sollte sich die Bütertechnologie in großem Stiel durchsetzen, dann wird auch Deutschland entsprechende Kernkraftwerke bei den Chinesen bestellen (falls wir noch in der Lage sein werden zu bezahlen). Die Energieversorgung wäre dann langfristig gesichert. Bis dahin wird man in Deutschland wohl auf die fossilen Energieträger setzen. Damit könnten wir auch ohne Kernenergie locker die nächsten 50 Jahre auskommen. Ärgerlich ist nur, dass man so viel Mühen in den Aufbau einer Technologie gesteckt hat, um sich dann aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen davon wieder zu verabschieden. Dies wird erheblich zum Niedergang Deutschlands beitragen. Ein Wiedereinstieg in die Kerntechnik halte ich mittelfristig leider für nicht durchsetzbar.
Windmühlen und Photovoltaikanlagen finde ich auch interessant, solche scheinen mir jedoch eher als Luxusartikel mit bescheidenem Nutzen. Europa setzt derzeit in erster Linie auf Energiepflanzen, was ich aus ökologischen und humatintären Gründen nicht gutheiße.
Ich möchte an dieser Stelle einfach mal mein Lob aussprechen. Bis heute ist mir eine so aufschlusreiche Seite über Energieerzeugung noch nicht untergekommen. Pflichtlektüre für alle Bürger!
@#9 Herr Dr. Kuhnle
Es geht um die Reichweiten der Vorräte, die sind für sind für Erdöl einige Jahrzehnte, für Erdgas etwa das doppelte vom Erdöl, für Kohle einige Jahrhunderte und für Kernspaltungsenergien Uran und Thorium einige Hunderttausend bis Million Jahre. Man macht einen Fehler, wenn man bei der Überlegung zu den Reichweiten nur die Division der zur Zeit bekannten Vorräte durch den jährlichen Verbrauch durchführt. Kein Bergbauunternehmen engagiert sich in Exploration, wenn die bekannten Vorräte noch 50 Jahre reichen.
Bei der Kernspaltungsenergie gibt es den Brüter und es gibt Thorium. Rußland betreibt den Brüter mit 600 MW (doppelt so groß wie Kalkar) nun schon über 30 Jahre, ohne Probleme, jedenfalls ist in Deutschland nichts bekannt geworden (Ein junge „Demokratie“ wie Rußland wird in Deutschland na-türlich auch sehr wohlwollend gesehen. Und INES 0 wird es in Rußland nicht geben, NULLEN gibt es nur in Deutschland). Der Brüter mit 800 MW ist in Rußland im Bau, er soll in ca. 2 Jahren fertig sein. Und von dieser Version des Brüters wurden Verträge mit China unterzeichnet über die Lieferung von 2 Brütern. Ein noch größerer Brüter ist in Rußland in der Konstruktion.
Rußland hortet alles abgereicherte Uran aus Gronau, das dort bis 0,3% U-235 abgereichert wird und dann nach Rußland geht, um dort noch etwas weiter abgereichert zu werden. Das Rest-Uran verbleibt in Rußland, für die Zukunft – ein kluges Verhalten eines Landes, das für seine Bürger die Stromversorgung weit in die hinein Zukunft sichert. Dagegen setzt Deutschland setzt Solar und Wind — oh je !!!
Frau Schwanzcar,
Deutschland ist umzingelt von Atomkraftwerken und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern! Die Welt schert es einen Dreck, ob Deutschland sich aus dieser Technologie verabschiedet – in weiten Teilen ruft der Ausstieg sogar belustigte Verwunderung hervor. Es verhält sich analog zu dem marginalen Einfluss, welchen die deutsche Energiewende auf das klimatische Geschehen weltweit hat – nämlich gar keinen…
Soso- die einzige, die die Sachkompetenz hat, Kernenergie zu beurteilen und anderen Mitbloggern die Urteilsfähigkeit abzusprechen, ist das vor Atomangst sich in die Hose machende, grüne Sabrinchen.
Und alle anderen, die hier nicht so schreiben, wie es dem Sabrinchen passt, sind entweder doof oder inkompetent. Sabrinchen ist für mich der (das) typische, lächerlich- grossmäulige, treudeutsche Untertan(in), über das sich das Ausland krank lacht und das dafür sorgt, dass zum Beispiel Temelin zwei Reaktorblöcke dank gesicherten Stromverkäufen an deutsche Zipfelmützen risikofrei zubauen kann. Armes Sabrinchen- dass keiner auf Dich hört. Es ist doch so eine gemeine Welt- keiner liebt Dich…..nicht mal die pöhsen Tschechen. Pfui aber auch.
Sehr geehrte Frau Schwanczar,
wie kommen Sie zu der irrigen Vermutung, dass Ihr Kommentar auf Eike u.U. nicht veröffentlicht wird? Ihr Kommentar ist doch eine absolut tolle „Argumentation“ pro Kernenergie! Die Betreiber von EIKE wären ja dumm, wenn sie Ihren Kommentar nicht veröffentlichen würden!
MfG
@ Sabrina Schwanczar #11
Bei den Ökologisten scheinen echt die Nerven blank zu liegen:
– keine „globale Erwärmung“ seit 16 Jahren, AGW plagiiert das Waldsterben…
– kein einziger „Strahlentoter“ in Fukushima und die WHO erartet auch keine…
– Peak Oil, Peak Gas, Peak irgendwas findet nicht statt, stattdessen müssen Studien von Lobbyorganisationen in der Presse breitgetreten werden um die Grüne Grundfeste verzweifelt zu halten http://tinyurl.com/d6fzn2a …- auch wenn sämtliche seriöse Studien etwas anderes sagen.
-und 16.000 Tsunami- und Erdbebenopfer werden mal eben implizit „zu Atomopfern“ http://tinyurl.com/cz38c8q
Keine eigene, inhaltliche Substanz, weder graue noch weiße, keine eigene Fach- und Sachkenntnis, bleibt nur die Emotionsschiene mit Beleidigungen:
„Hier haben einige ziemlich viel Graue Masse im Oberstübchen. Die kann man nach dem Tod direkt als Kalkmörtel auf dem Baumarkt anbieten.“
Totalitaristen jeglicher Couleur haben immer so gehandelt.
Tja…
Wir können Euch nicht zwingen die Wahrheit zu sagen: aber dazu bringen, immer unverschämter zu lügen.
@ Sabrina Schwanczar #11
Kommen Sie mir mit Zahlen! Kommen Sie mir mit Fakten!
Und unterlassen Sie fiktive Berechnungen bzw. Zahlenangaben.
Die Realität ist was zählt und nicht ihre fiktiven Angstszenarien bzw. Wirtschaftlichkeits Utopien!
Danke!
Sie wissen zwar nicht, wovon Sie reden, aber das mit ganzer Kraft. Das ist die Quintessenz die bleibt, wenn man das oben stehende liest.
Null Ahnung von Sicherungstechnik. Null Ahnung von Wirtschaft. Null Ahnung von Radioaktivität. Und Null Ahnung von Kernenergie.
Aber jederzeit bereit, die Sicherheit der Bevölkerung auf das Spiel zu setzen. Und dummes Geschwätz über die bösen GRÜNEN. Wahrscheinlich haben Sie selbst schon etwas zu viel an radioaktiver Strahlung abbekommen, so dass Ihr Denkvermögen etwas eingeschränkt ist.
#1: Hofmann,M sagt:
„Die deutschen Bürger sind nicht gerade die hellsten, wenn es um das Begreifen von wirtschaftlichen und finanzelle Zusammenhänge geht.“
Dafür haben wir doch solche Geistesblitze wie Sie.
Soll ich Ihnen vorrechnen, was allein das KKW Greifswald seit seiner Stillegung gekostet hat ?
Kernenergie ist ja so wirtschaftlich – fast so wirtschaftlich wie Photovoltaik nicht wahr!
Kernenergie hat ja fast so eine Energiedichte wie die Sonne, da braucht man über die Kosten und Risiken die mit deren Nutzbarmachung verbunden sind nicht nachzudenken.
Was hier so für Schoten abgeschossen werden – wirklich Werbung für die geballte Kernenergiekompetenz:
#2: Carl Schurz sagt:
„Und das ich Asse eher als harmlos deklarierte ließ ihn an meinen Verstand und meiner Moral vollends zweifeln.“
ja natürlich – das in die Asse eindringende Grundwasser ist ja auch isoliert vom übrigen Wasser und Bergwerke sind ja generell so sicher, dass da auch gar nichts einstürzen kann. Das sind alles nur böse Menschen, die alle nur aus reinster Boshaftigkeit die Kernenergie schlecht reden. Die haben den Unterhaltungswert von Siamesischen Zwillingen und anderen Verkrüppelungen nicht verstanden.
#4: Lutz Niemann sagt:
„Wolfram König wurde Präsident vom Bundesamt für Strahlenschutz (manche sagen er sei gelernter Gärtner, er selbst nennt sich Ingenieur für Landschaftsgestaltung/Stadtentwicklung, auf jeden Fall ein Mann mit viel Selbstvertrauen und Sendungsbewusstsein für „seine Sache“)“
Na da passt er doch ganz gut zu dem Großteil derer die hier posten.
Und noch zum von Ihnen erwähnten „Fachverband Strahlen-schutz“:
„Der Fachverband für Strahlenschutz, eine deutsch-schweizerische Berufsorganisation, verlautbarte letzte Woche, zwar könne Strahlenbelastung tatsächlich zu Pflanzenschäden führen. Die „geringen Abgaben radioaktiver Stoffe“ durch Nuklearanlagen in der Schweiz und in der Bundesrepublik aber stünden _(Mit Fichtenkeimlingen. )“
Im selben Spiegelartikel heißt es weiter unten:
„Ein weiteres Indiz liefert die Schweizerische „Kommission zur Überwachung der Radioaktivität“, die seit 1977 jährlich Messungen von radioaktivem Kohlenstoff in Buchenblättern veröffentlicht: Die höchsten Werte treten dort auf, wo auch die Waldschaden-Kartierung schlimmste Krankheitssymptome nachgewiesen hat.“
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13516224.html
Ihr Fachverband Strahlenschutz ist eine Lobbyorganisation, deren Aussagen das Papier nicht wert sind. Die können Sie in die Tonne treten.
#5: Vaclav Endrst sagt:
„Es betrifft der Desaster von Tschernobyl. Was zu dem Unglück geführt hat war das Kommunistisches System der UDSSR.“
Wussten wir’s nicht schon immer! Und in Fukushima und Harrisburg war es dann das kapitalistische System – nur nicht die der Kernenergietechnik innewohnenden Risiken.
„Viel mehr war der stellvertretende Direktor des Blocks 4 geil ein Ausweis für einen Eintritt in der UDSSR existierenden Kaufhäuser (dort konnte man alles ohne Geld bekommen)für besonders verdienten Genossen zu bekommen. Es lief etwa so: 1) der Reaktorblock 4 wurde in Betrieb genommen ohne die , von Konstrukteuren vorgeschriebenen Prüfungen. Damit hat er die erste Punkte für sein gewünschten Ausweis gesammelt, weil, zwei Monate vor dem geplanten Termin, der Block 4 ans Netz gegangen ist. Die vorgeschriebene Prüfungen wollte er in der Zeit der ersten Revision des Reaktors nachholen und dabei die notwendige Zeit zu Abkühlung des Reaktors nutzen“
In der UdSSR konnte solche weitreichenden Entscheidungen ohne die vorgeschriebenen Prüfungen ein KKW in Betrieb zu nehmen eine einzelne Person treffen ohne andere fragen zu müssen ?
Es ist schon abenteuerlich, was hier so verbreitet wird.
#6: A. Bauer sagt:
“ Ich stimme voll zu. Nach dem Motto „hinterher ist man immer schlauer“ wird jetzt den Japanern vorgeworfen, nicht weitsichtig genug gewesen zu sein weil sie die Flutwellen unterschätzt haben. Hätte es aber einen Unfall wegen Wassermangel bei einem AKW an einem Fluß gegeben, würde es jetzt heißen „wie dumm AKW nicht direkt am Meer zu bauen“.“
Das Kernkraftwerk am Fluss abzuschalten bei Wassermangel kommt Ihnen natürlich nicht in den Sinn.
„Das richtige Argument ist, daß radioaktive Strahlung und Kontamination nicht so gefährlich sind, jedenfalls nicht gefährlicher als andere Chemikalien.“
Jawoll, gefährlicher als Zyklon B in der Anwendung ist es tatsächlich nicht.
Aber wohl doch gefährlicher als Natriumchlorid oder Natriumhydrogencarbonat.
#9: Dr. Kuhnle sagt:
„Bei der Stromerzeugung aus Kernenergie gibt es jedoch keine ethischen Einschränkungen“
Natürlich – die Toten von Tschernobl, Harrisburg, Fukushima und anderen weniger populären Kernenergieereignissen mit Strahlenfreisetzung sind ethisch vertretbar.
Es wird ja sowieso zuviel Methan in die Luft geblasen und außerdem ist es ein Beitrag gegen die Überbevölkerung.
#7: D.Hovestadt sagt:
„Man muss das Propagandakönnen des Grün-ökologischen Blocks weit über das Propagandakönnen von Propagandaminister Göbbels mit seinen Zuarbeitern stellen.“
Ja die böse Propaganda derjenigen, die keine Lust haben, ein Tschernobl am eigenen Leib zu erfahren. Wer so verantwortungslos ist und war, auf Kernenergie zu setzen und die Sicherheit der Bevölkerungs auf das Spiel zu setzen, der soll wohl jetzt noch dafür belohnt werden.
#8: K. Härtel sagt:
„Klare Worte, klare Fakten, einleuchtend für jeden, der noch etwas graue Masse im Oberstübchen hat.“
Hier haben einige ziemlich viel Graue Masse im Oberstübchen. Die kann man nach dem Tod direkt als Kalkmörtel auf dem Baumarkt anbieten.
Ich gebe Euch allen hier einen dringenden Rat:
Lassen Sie Ihre Hände von der Kernenergie. Sie haben nicht die notwendige technische Sachkompetenz um da mitzureden.
So – Da bin ich ja mal gespannt, ob es veröffentlich wird.
@#9: Das Problem in Deutschland liegt an der prinzipiellen Denkweise: Es gibt zwei Seiten, die einen sind FÜR Kernkraft, die anderen DAGEGEN. Diese beiden versuchen dann die zentrale Regierung zu beeinflussen und die Mehrheit bei den Wahlen zu bekommen, damit ihre favorisierte Energiequelle für ALLE „von oben herab“ entschieden wird.
– Ist das der einzige Weg, Strom herzustellen und zu vermarkten? Ist das noch vereinbar mit Marktwirtschaft, Freiheit, Eigentum, dem Schutz von Minderheiten vor der Mehrheit?
Die Antwort sollte klar sein: Der Staat muß endlich seine gierigen zwei linken Hände aus der Energiewirtschaft rausnehmen und die Wirtschaft das machen lassen was sie will. Die ganze sogenannte „Energiepolitik“ ist ein massives Kontrollinstrument, bei dem es um die totale Überwachung, Einschränkung und Abzocken eines Industrielandes geht, die Umwelt-/Klima-Argumente sind nur ein lächerliches Kasperletheater für die Leichtgläubigen unter uns.
Gegen Kernenergie zu sein ist unsinnig, weil es die Kernenergie nun mal gibt. Die Frage lautet, ob man die Erkenntnisse über die Kernenergie technisch (zur Stromerzeugung) nutzen sollte. Natürlich muss nicht alles was technisch möglich ist auch gemacht werden. Manchmal können ethische Gesichtspunkte Anwendungseinschränkungen rechtfertigen. Beispiele sind gentechnische Experimente am Menschen oder ABC-Waffen.
Bei der Stromerzeugung aus Kernenergie gibt es jedoch keine ethischen Einschränkungen und es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum manche diese Technik generell ablehnen wollen. Vermutlich spielen emotionale Gründe eine Rolle. Ängste, die auf mangelndem Verständnis von Naturwissenschaft und Technik beruhen.
Ob man eine Technik anwenden soll, ist eine ganz andere Frage. Hierbei muss natürlich die technische Sicherheit (die man bewerten und verbessern kann) sowie die Wirtschaftlichkeit beachtet werden. In Deutschland wurden die Entscheidungen allerdings ausschießlich irrational und ideologisch begründet. Nach dem Unfall in Tschernobyl war die Kerntechnik in Deutschland praktisch erledigt. Auch weltwei gab es Probleme. Mit der Verteufelung des CO2 haben die physikalischen Gesellschaften versucht die Kernenergie zu retten. Damit hat man sich allerdings die Klimaschutzkatastrophe eingehandelt. Dies ist die Strafe für unseriöse Argumentation.
Dass man nach dem Fukushima-Unfall gut funktionierende Kraftwerke einfach abgeschaltet hat war Vernichtung volkswirtschaftlichen Vermögens in ganz großem Stiel und einfach dumm. In jedem Fall ist der deutsche Ausstieg aus der Kerntechnik aber Fakt und weder Politiker noch Energieunternehmen werden es in den nächsten Jahrzehnten wagen wieder einzusteigen.
Die Energieversorgung kann natürlich auch ohne Kerntechnik, (z.B. mit Kohlekraftwerken) sichergestellt werden. Uran 235 ist auch nicht unbegrenzt vorhanden. Nur wenn es gelingen wird, die Kernenergie langfristig (1000 Jahre) zu nutzen, wird man auf die Kerntechnik auf Dauer nicht verzichten können. Dies sehe ich aber derzeit noch nicht.
Klare Worte, klare Fakten, einleuchtend für jeden, der noch etwas graue Masse im Oberstübchen hat.
Man muss das Propagandakönnen des Grün-ökologischen Blocks weit über das Propagandakönnen von Propagandaminister Göbbels mit seinen Zuarbeitern stellen. Besonders in Deutschland (und Österreich) ist der Boden bestens aufbereitet zu den unsinnigsten und verbrecherischten Haltungen und Entscheidungen der Politiker bereitet.
Man kann es nicht fassen. Dabei kann man davon ausgehen, dass Frau Merkel genau weiß, das das alles falsch und gelogen ist, aber sie will sich durch Wahlstimmen bestechen lassen
D. Hovestadt
@#3: Ich stimme voll zu. Nach dem Motto „hinterher ist man immer schlauer“ wird jetzt den Japanern vorgeworfen, nicht weitsichtig genug gewesen zu sein weil sie die Flutwellen unterschätzt haben. Hätte es aber einen Unfall wegen Wassermangel bei einem AKW an einem Fluß gegeben, würde es jetzt heißen „wie dumm AKW nicht direkt am Meer zu bauen“.
Das richtige Pro-Atomare Argument ist auch nicht, daß AKW die unheimliche Gefahr des Atoms mit unheimlich komplizierten und aufwendigen Maßnahmen „bändigen“. Solche Argumente sprechen eher dagegen, denn es gibt immer Fehler die gemacht werden.
Das richtige Argument ist, daß radioaktive Strahlung und Kontamination nicht so gefährlich sind, jedenfalls nicht gefährlicher als andere Chemikalien.
Im Dokumentarfilm „Battle of Chernobyl“ kann man die Hubschrauberpiloten und Fotographen bewundern, die bei bester Gesundheit heute davon berichten wie sie über dem Reaktor geflogen sind. Einige davon haben sich Bleiplatten unter den Sitz gelegt und ähnliche einfache Maßnahmen. Es war kein Himmelfahrtskommando. Gemäß dem Buch „Legacy of Chernobyl“ gab es Strahlenopfer bei denjenigen die ohne Schutzanzug einige Meter neben dem explodierten Reaktor standen und dort blaue Farben sahen.
Es betrifft der Desaster von Tschernobyl. Was zu dem Unglück geführt hat war das Kommunistisches System der UDSSR.
Der Bock 4 des KKW Tschernobyl war kein Versuchsreaktor. Wer auf diese Idee kam ist mir nicht bekannt. Viel mehr war der stellvertretende Direktor des Blocks 4 geil ein Ausweis für einen Eintritt in der UDSSR existierenden Kaufhäuser (dort konnte man alles ohne Geld bekommen)für besonders verdienten Genossen zu bekommen. Es lief etwa so: 1) der Reaktorblock 4 wurde in Betrieb genommen ohne die , von Konstrukteuren vorgeschriebenen Prüfungen. Damit hat er die erste Punkte für sein gewünschten Ausweis gesammelt, weil, zwei Monate vor dem geplanten Termin, der Block 4 ans Netz gegangen ist. Die vorgeschriebene Prüfungen wollte er in der Zeit der ersten Revision des Reaktors nachholen und dabei die notwendige Zeit zu Abkühlung des Reaktors nutzen um weitere „Verdienste“ für sein Ausweis zu einsammeln, was allerdings dann gründlich schief gelaufen ist. Was zu erwähnen noch bleibt, dass dadurch ein weiteres Grund zu Fall des kommunistischen Imperium entstanden war. Das sollte man auch viehleicht bedenken.
Mit freundlichen Grüßen
Trittin hatte damals nach dem Wechsel in 1998 eine Schlüsselstelle mit seinem Spezl besetzt, Herr Wolfram König wurde Präsident vom Bundesamt für Strahlenschutz (manche sagen er sei gelernter Gärtner, er selbst nennt sich Ingenieur für Landschaftsgestaltung/Stadtentwicklung, auf jeden Fall ein Mann mit viel Selbstvertrauen und Sendungsbewusstsein für „seine Sache“). Damals hat die Fachwelt in D dagegen protestiert und bekam zur Antwort: „Man brauche auf dem Posten kein Fachwissen, man müsse nur Entscheidungen fällen“. Die CDU/CSU/FDP hatte 2009 bewiesen, daß sie mit der Änderung im Bundesamt für Strahlenschutz einverstanden ist, ansonsten hätte sie dort wieder Fachleute installiert. Heute ist die Fachkenntnis im Bundesamt für Strahlenschutz dünn gesät, sie stirbt aus.
Die Besetzung der Schlüsselstelle mit einem GRÜNEN hatte Folgen: Mit dem Rückholgesetz zur ASSE hat Präsident König der grassierenden Strahlenangst in D für ewig ein Mahnmal gesetzt, ein nächstes macht Herr Altmaier momentan mit Gorleben. Und die Regierung beruft sich mit dem Rück-holgesetz zur ASSE aufs BfS, also auf NICHT-Fachleute, der Protest vom Fachverband Strahlen-schutz blieb ungehört. Auch Ministerin Aigner hat mir auf mein Schreiben (veröffentlicht bei EIKE) nicht geantwortet. Wir Bürger sind tatsächlich Untertanen geworden, wie im Mittelalter.
mfg
Ein wenig Kritik an dem Artikel
Wenn man einen solchen Artikel schreibt, sollte man sich vorab ein wenig kundig machen.
Die Aussage: ansonsten vollkommen ungeschützt, direkt und ohne Vorsichtsmassnahmen zum Löschen der brennenden stark radioaktiven Graphitsäule geschickt (alle waren nach ein paar Tagen tot, ebenso Hubschrauberpiloten, die mit hochrangigen Journalisten die Säule in geringem Abstand umkreisten usw.). Welches Krisenkommando hätte das benachbarte Pripjat erst nach 36 h evakuiert und solange Familien mit Kindern vollkommen ahnungslos im Park spazieren gehen lassen. Die Evakuierung von Tschernobyl erfolgte sogar erst nach einer Woche.
ist falsch und zeugt von begrenzten Kenntnissen des Strahlenschutzes. Die Toten werden in den Berichten UNO 2005 und UNSCEAR 2008 detailliert behandelt. Feuerwehrleute und Helfer gehörten zu den Opfern, allerdings ist die Aussage falsch dass alle daran starben.
Die grossflächige Evakuierung rund um Tschernobyl wird im Nachhinein durch die WHO kritisiert. Aus heutiger Sicht wäre es optimal gewesen die Bevölkerung grossflächig und vollständig mit Jodtabletten zu versorgen. Die vielen Schildrüsenkrebsfälle wären vermieden worden. Eine partielle Umsiedlung stark betroffener Ortschaften wäre sinnvoller gewesen.
Die Aussage: Man versuchte verzweifelt auszurechnen, mit welcher Höhe die Welle die Reaktoranlagen erreichen würde. Vergeblich, weil die Computerrechnungen z. T. auch durch Stromausfälle behindert worden waren (Heutzutage im Nachhinein zu argumentieren, man hätte die Anlagen mit höheren Mauern schützen sollen, ist daher nicht besonders fair).
ist Unsinn. In Deutschland und der Schweiz wurde im Genehmigungsprozess für die Kernkraftwerke ein 10.000 jähriger Hochwasserschutz gefordert. In Japan hat es immer wieder Tsunamis gegeben. Es hätte selbstverständlich sein sollen, die KKW etwas höher zu bauen, oder durch Mauern zu schützen.
Holger Narrog
Die grüne Propaganda wirkt. So hatte ich vor wenigen Tage das zweifelhaften Diskussionsvergnügen mit einem durchschnittlichen aber fleißigen Facharbeiter mit Migrationshintergrund aus den ehemaligen Ostblockstaaten. Sein Misstrauen gegenüber den damaligen Staatsmedien verhält sich reziprok zu den heutigen deutschen Qualitätsmedien. Wenn ich ihn argumentieren höre, dann erinnert mich das eher an ein gebetsmühlenartigen Wiederholen der üblichen grünen Propagandahetze gegen Kernenergie, pöhsen Stromkonzerne, pöhsen Bänkstern und pöhsen Managern. Ich frage mich, wie er es nur aushält in einem großen deutschen Automobilkonzern zu arbeiten. Er war keinem meiner Argumente bereit aufzunehmen, geschweige zu verstehen. Es lief zusammenfassend darauf hinaus, dass ich mir so einen Castor in den Garten stellen soll. Und das ich Asse eher als harmlos deklarierte ließ ihn an meinen Verstand und meiner Moral vollends zweifeln. Ergebnis: wieder eine Freundschaft weniger.