Wenn Rudman so vernünftig ist, wie ich glaube, oder auch nur das geringste Interesse am Klimawandel hat, wird er diese Analyse von Tom Harris sorgfältig lesen. – Richard Treadgold
Ein Kolumnist gibt ein schlechtes Beispiel in Gestalt eines Angriffs auf die Climate Science Coalition
– von Tom Harris, leitender Direktor der International Climate Science Coalition
Die Kolumne von 12. September von Brian Rudman im New Zealand Herald mit dem Titel „One small word, one giant setback for denial” steht beispielhaft dafür, wie sehr die Klimadebatte in eine Art düstere Unterwelt abgerutscht ist, wo logisch falsche Schlussfolgerungen, persönliche Angriffe und frisierte „Fakten“ eine vernünftige Diskussion nur allzu oft ersetzen. Man muss den Herausgebern des HERALD gratulieren, dass sie meinen Brief an den Herausgeber veröffentlicht haben, in dem ich einige von Rudmans offensichtlichen Fehlern richtig gestellt habe. Aber sein Artikel ist es wert, als Beispiel analysiert zu werden, was andere Journalisten vermeiden sollten, wenn es zu einer zivilisierten Diskussion über dieses so wichtige Thema kommen soll.
Rudmans wiederholte Erwähnung von „Klimawandel-Leugnern” ist eine besonders widerliche und unsinnige Phrase, die häufig von jenen bemüht wird, die die Diskussion über die Gründe des Klimawandels abwürgen wollen.
Leugnende Leugner
Kein vernünftiger Wissenschaftler leugnet, dass sich das Klima ändert. Als früherer Vorsitzender der International Climate Science Coalition (ICSC) hat der Professor der Geowissenschaften Dr. Tim Patterson von der Carleton University in Ottawa dem Committee on Environment and Sustainable Development im kanadischen House of Commons mitgeteilt: „Auf der Grundlage paläoklimatischer Daten haben ich und andere festgestellt, dass das Klima ganz offensichtlich variabel ist und immer gewesen ist. Tatsächlich ist die einzige Konstante beim Klima der Wechsel; es ändert sich ununterbrochen. Wir haben mit Sicherheit keine Chance, dieses natürliche Phänomen zu stoppen“.
Patterson ebenso wie der derzeitige leitende wissenschaftliche Berater der ICSC, Professor Bob Carter von der James Cook University sowie deren wissenschaftliche Kollegen leugnen, dass sie den Klimawandel leugnen – sie sind leugnende Leugner. Das Etikett „Leugner“ ist einfach ein Versuch, diejenigen, die die politische Willfährigkeit zur Klimaänderung in Frage stellen, in die gleiche Ecke wie Holocaust-Leugner zu drängen. Es ist eine ziemlich ungehörige falsche logische Schlussfolgerung ad hominem – gegen die Person anstatt gegen den Gedanken.
Wenn überhaupt irgendjemand Leugner genannt werden kann, dann sind es die Aktivisten, die der absurden Ansicht sind, dass unser Klima bis zur Industrialisierung stabil gewesen ist, nach welchem Zeitpunkt es begonnen hat, sich rapide zu ändern. Sie scheinen nicht zu wissen, dass es Perioden vor nicht einmal 10 000 Jahren gab, als die Temperatur fast 100 mal schneller gestiegen und gefallen ist als im 20. Jahrhundert. Klimaänderungen, mitunter sehr dramatisch. Das ist es, was das Klima auf Planeten mit signifikanten Atmosphären macht.
Skeptiker veröffentlichen DOCH
Rudman und viele Andere liegen auch falsch mit ihrer Ansicht, dass jene, die die politisch korrekte Ansicht zur Klimaänderung nicht teilen, ihre Ansichten nicht in angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichen. Außer der Liste von Patterson und Carter muss man lediglich die Website des Nongovernmental International Panel on Climate Change anklicken, um Tausende wissenschaftlich begutachtete Studien, Listen und Zusammenfassungen zu sehen, die direkt oder indirekt den von Rudman und Al Gore propagierten Ansichten widersprechen.
Rudman irrt sich auch mit seiner Behauptung, dass das Heartland Institute „Reklametafeln in ganz Chicago aufgestellt hat mit riesigen Porträtfotos von notorischen Kriminellen, dem Unabomber und dem Mörder Charles Manson“. In Wirklichkeit hat Heartland eine einzige Tafel errichtet mit dem Bild des Unabombers darauf und hat es sofort wieder entfernt, als Leute dagegen protestiert haben. Im Gegensatz zur Ansicht von Rudman und vielen Anderen, die uns als „Spinner“ bezeichnen, wird man Heartland eines Tages als eines der wenigen Gruppen betrachten, die den Mut hatten, gegen alarmistische Tyrannen aufzustehen und den Klimarealismus voranzubringen, und zwar weil man hier verstanden hat, dass sich das Klima immer ändert und wir uns auf solche Änderungen vorbereiten müssen; die Menschheit kann dieses Phänomen nicht stoppen.
Schließlich kann ich Rudman versichern, dass seine Spekulationen, der Ruf von Terry Dunleavy und Carter als Leiter in der ICSC durch den legalen NIWA-Rückschlag würde Schaden nehmen, vollständig aus der Luft gegriffen sind. Beide haben gezeigt, dass sie vorbildliche Leiter unserer Koalition sind, und wir haben das Privileg, mit so guten Sprechern arbeiten zu dürfen.
Wir haben keine Kontrolle über das Klima
Wirkliche Klimaforscher verstehen, dass die Klimawissenschaft noch in den Kinderschuhen steckt. Wir können das Klima in 50 Jahren nicht vorhersagen, jedenfalls nicht besser als das Wetter über mehr als zwei Wochen hinaus. Das System ist zu komplex und unser Verständnis der grundlegenden Wissenschaft zu primitiv.
Der Versuch, die Gründe und Konsequenzen vom Klimawandel zu entwirren, ist die komplizierteste Wissenschaft, der man sich je gestellt hat. Professor Chris Essex (wissenschaftlicher Berater der ICSC an der University of Western Ontario, Kanada) und Ross McKitrick (University of Guelph, Kanada) schreiben in ihrem preisgekrönten Buch Taken by Storm: „Das Klima ist eines der am meisten herausfordernden offenen Probleme in der modernen Wissenschaft. Einige sehr belesene Wissenschaftler glauben, dass das Klimaproblem niemals gelöst werden kann“.
Das könnte ein unbequemer Gedanke für Rudman und Andere sein, die da glauben, dass wir die Wissenschaft schon gut genug verstehen, um zu wissen, wie man das Klima kontrolliert. Aber Wissenschaft ist oft so. Während sie unser bestes Werkzeug bei dem Versuch ist, die natürliche Welt zu verstehen, ist sie kein Zaubermittel – sie kann uns nur geben, was möglich ist.
Rudmans Artikel hat aber doch einen gewissen Nutzen – er ist ein gutes Beispiel dafür, wie man nicht über die Klimaänderung schreiben sollte.
Tom Harris is Executive Director of the International Climate Science Coalition.
Link: http://www.climateconversation.wordshine.co.nz/2012/09/herald-shows-what-to-avoid-in-climate-debate/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Es ist kein Wunder, dass die Leute diese Vorstellung der angeblich konstanten Temperaturen in der Vergangenheit haben. Schaut euch mal die Kurven an, die uns vorgelegt werden. Die Vergangenheit wurde abgeschnitten, so dass man die derzeitige Erwärmung nicht mehr mit früheren Erwärmungen vergleichen kann. Damit die Schnittfläche nicht so sehr auffällt, haben die „Wissenschaftler“ ganz einfach eine 2. Y-Achse dahin gemalt. Eigentlich sollte es ja nur eine Y-Achse für die Gegenwart geben, aber diese Hockeystick-Kurven haben 2 Y-Achsen, eine rechts für die Gegenwart und die 2. links, um die Vergangenheit auszublenden. Dann wird ganz einfach behauptet, dass die jetzige Erwärmung einmalig und unnatürlich ist. Nachprüfen kann man diese Behauptung mit diesen Kurven aber nicht, weil die Vergangenheit dort fehlt. Alle die mit diesen Täuschungen arbeiten sind für mich keine Wissenschaftler. Die schämen sich noch nicht einmal.