Das Außenministerium sagte, Moskau würde den industrialisierten Nationen, angeführt von der Europäischen Union, nicht folgen, Einschnitten zuzustimmen, die über die am 31. Dezember 2012 beendete erste Runde der Verpflichtungen hinausgehen.
Anfang dieses Monats sagte der stellvertretende Ministerpräsident Arkady Dvorkovich auf Twitter, dass über weitere Verpflichtungen „keine Beschlüsse gefasst worden waren“, was einige vermuten ließ, dass die Regierung eine Teilnahme immer noch erwäge.
Russland sagte Donnerstag, dass es sich jetzt auf einen Plan der UN konzentrieren werde, dem im vorigen Jahr zugestimmt worden war. Diesem Plan zufolge sollte bis 2015 ein neues internationales Abkommen ausgehandelt werden, wonach sowohl entwickelte als auch Entwicklungsländer bis 2020 verpflichtet werden sollen, Gasemissionen zu verringern.
„Die russische Föderation hält die Weiterführung des Kyoto-Protokolls in seinem gegenwärtigen Zustand für ineffektiv und möchte keine Verpflichtungen für Treibhausgasreduktionen als Teil der so genannten zweiten Runde von übernehmen“, sagte der Sprecher des Außenministeriums Alexander Lukashevich. „Der Inhalt der Klimaverpflichtungen und Aktionen kann für entwickelte und Entwicklungsländer unterschiedlich sein, aber das muss sich in einem einzigen Dokument wiederspiegeln. Wenn so etwas fehlt, wird es nutzlos sein“, fügte er hinzu. Alle industrialisierten Nationen mit Ausnahme der USA haben das Kyoto-Protokoll von 1997 unterschrieben, welches vorschreibt, dass die Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 2012 um mindestens 5,2 Prozent unter das Niveau von 1990 gedrückt werden muss. Washington sagte, das Kyoto-Protokoll werde die amerikanische Wirtschaft schädigen und dass es unfair sei, Entwicklungsländer angeführt von China und Indien bis 2012 auszulassen. Die Entwicklungsländer sagen, dass sie mehr fossile Treibstoffe verbrennen müssen, um die Armut zu beenden.
Rückgang der Emissionen
Russland hat bei Klimaverhandlungen im Rahmen der UN angedeutet, dass es keine international bindenden Kyoto-Zieljenseits der ersten 2008-2012-Periode anerkennen würde..
Moskau hat sich lediglich bereit erklärt, auf freiwilliger Basis hauptsächlich durch das Verbrennen fossiler Treibstoffe entstehende Emissionen bis 2020 um 15 bis 25 Prozent zu reduzieren.
Die russischen Emissionen sind seit dem Kollaps der veralteten Schwerindustrie der Sowjet-Ära drastisch gesunken. Im Jahr 2010 lagen sie um 34 Prozent unter dem Niveau von 1990, weit jenseits von Moskaus Zielen, im Rahmen von Kyoto das Niveau von 1990 in den Jahren 2008 bis 2012 nicht zu übersteigen.
Die wahrscheinliche Liste der Teilnehmer an „Kyoto 2“ ist nur für globale Treibhausemissionen von 15 bis 17 Prozent verantwortlich, sagte Lukashevich, während die Länder, die an derersten Runde des Kyoto-Protokolls teilgenommen haben, für fast 30 Prozent der globalen Emissionen standen.
Das macht es unmöglich, den globalen Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Zeit auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, sagte er.
Zwei Grad Celsius werden als Schwelle gesehen, jenseits derer es zu gefährlichen Klimaänderungen wie Überschwemmungen, Dürren und steigendem Meeresspiegel kommen würde. Die Temperatur ist bereits um 0,8°C gestiegen.
Eine Gruppe russischer Industrie- und Energieunternehmen einschlieslich Rusal, die größte Aluminium-Fabrik der Welt, sowie TNK-BP, einer der größten Öl- und Gaserzeuger in Russland, haben die Regierung gedrängt, ein Ziel nach Kyoto 2012 zu übernehmen.
Das würde es ihnen gestatten, Kohlenstoffzertifikate für Projekte unter dem Implementations-Mechanismus der UN zur Emissionsverminderung zu erhalten.
Im vorigen Monat ist der Entwurf eines Dekrets der Regierung durchgesickert, der enthüllt, dass Moskau daran arbeitet, seine bisher nur unter Vorbehalt beabsichtigten heimischen Emissions-Reduktionsziele in ein absolutes Ziel einer 20 ProzentReduktion bezogen auf das Niveau von 1990 zu formulieren.
Dir Erreichung dieses Ziels könnte den Weg ebnen für einen regionalen Zertifikatehandel im Ausmaß vergleichbar mit dem EU-Kohlenstoffmarkt.
(Nastassia Astrasheuskaya; Editing by Alister Doyle and Pravin Char)
Link: http://www.reuters.com/article/2012/09/13/us-russia-kyoto-idUSBRE88C0QZ20120913
Kyotoprotokoll…das zeigt sich mal wieder schön der Untschied zwischen der deutschen (Energie-)Politik und dem Rest der Industrienationen.
Solange Russland,USA,China usw. einen Vorteil durch das Kyotoprotokoll sehn, solange werden Sie gut darüber reden. Jedoch wenn Nachteile daraus für Ihre Wirtschaft bzw. Energiepreise entstehen, werden diese Länder dieses Protokoll in die Tonne klopfen.
Deutschland dagegen hält an diesen vernichtenden CO2-Einsparprotikoll wieder einmal bis zum bitteren Untergang (bzw. Abwanderung der Indusriearbeitsplätze aus Deutschland/Europa) fest! Koste es was es wolle. Wir löschen alle menschlichen CO2-Quellen und verabschieden uns dadurch von unseren hart aufgebauten und erkämpfen Volkswohlstand!