Extremwetter ist ein integraler Bestandteil des Erdklimas.
Während der gesamten Geschichte der Aufzeichnungen zum Erdklima gab es immer irgendwo extreme Wetterereignisse, die durch großräumige atmosphärische und ozeanische Strömungen verursacht werden sowie in Wechselwirkung mit lokalen/regionalen Klimabesonderheiten stehen. Eine Untersuchung des Klimas in Nordamerika während des 20. Jahrhunderts enthüllt, dass es in den zwanziger und dreißiger Jahren, bekannt als die „Staubschüsseljahre“, das vielleicht extremste Klima in den Großen Ebenen und anderswo gegeben hatte. Es gab wiederholt Dürren und Hitzewellen in den Prärien Kanadas und Amerikas.
In den Präriegebieten gab es während der zehner und zwanziger Jahre auch einige extrem kalte Winter – zum Beispiel in den Jahren 1907 und 1920. Wir Meteorologen verstehen noch nicht ganz, warum das Klima in Nordamerika in den zwanziger und dreißiger Jahren so anomal war.
Während der fünfziger und sechziger Jahre kam es in Kanada zu extrem kalten Wintern, vor allem in den Präriegebieten, wo Rekord-Tiefsttemperaturen registriert worden waren (Edmonton bis -45°C in den sechziger Jahren). In Ontario und Quebec waren kalte und schneereiche Winter in den sechziger und siebziger Jahren die Norm.
Teile der kanadischen Atlantikküste erlebten lange Winter mit sehr viel Schnee. Die Bildung von Eisbarrieren auf dem St. John-Fluss kamen in den sechziger und siebziger Jahren regelmäßig vor. In den achtziger und neunziger Jahren gab es in den meisten Gebieten von Nordamerika und weltweit ein milderes Klima.
Madhav Khandekar
Madhav Khandekar ist ein kanadischer Umweltwissenschaftler im Ruhestand mit mehr als 50 Jahren Erfahrung in der Wetter- und Klimawissenschaft sowie ein Experten-Begutachter des IPCC-Berichtes 2007.
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Gordon Fulks kommentiert via E-Mail:
Hallo Madhav,
Ihr Op-Ed in der Zeitung ist exzellent! Vor allem mag ich Ihre Feststellung: „Extremwetter ist ein integraler Bestandteil des Erdklimas“.
Weil Klimaalarmisten Extremwetterereignisse selektiv nutzen, um eine Klimakatastrophe infolge Kohlendioxids zu verkaufen, ist es für uns sehr wichtig darauf hinzuweisen, dass „abnormales Wetter“ absolut normal ist. Als ich in Santa Barbara mit seinem milden ausgeglichenen Klima gewohnt habe, gab es Berichte über eine außerordentliche Hitzewelle Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Temperatur über 130°F [über 54°C] gestiegen sein soll. Es wird darüber gestritten, ob es wirklich so heiß geworden ist, aber es gab kaum Zweifel, dass es wirklich sehr heiß gewesen ist. Und zu jener Zeit befand sich der Globus als Ganzes noch in der „Kleinen Eiszeit“.
Genauso gab es substantielle Hitzewellen hier in Portland, Oregon, wo der Pazifik normalerweise unsere Temperaturen gemäßigt hält, genau wie in Santa Barbara. Eine dieser Hitzewellen ereignete sich vor einigen Jahren mit einer Temperatur bis 106°F [über 40°C] während mehrerer Tage im Juli. Alarmisten würden sagen, dass „dies konsistent mit der globalen Erwärmung ist“. Aber eine frühere und noch ungewöhnlichere Hitzewelle gab es Anfang Juli 1942 mit einer Temperatur von 107°F in der Innenstadt und 105°F am Flughafen [ca. 42°C bzw. 41°C]. Das war besonders ungewöhnlich, weil es dazu mehr als ein Monat vor dem im Mittel zu erwartenden sommerlichen Maximum gekommen war und zu einer Zeit, von der die Klimaalarmisten sagen, dass es auf unserer Welt damals kühler war als heute. Wie Sie sagen, natürlich war die Staubschüssel-Ära vermutlich extremer als unsere jüngste Warmzeit, die immer noch so vor sich hin dümpelt.
Diese Argumentation kann mit dem Gewicht der Extremisten im Journalismus nicht mithalten: http://www.guardian.co.uk/environment/2012/jul/10/extreme-weather-manmade-climate-change?newsfeed=true, wo Dinge wie diese gesagt werden:
Peter Stott vom UK Met. Office sagt: „wir vertrauen viel mehr darauf, (Wetterauswirkungen) mit der Klimaänderung zu verbinden. Dies alles addiert sich zu einem immer besseren Bild des menschlichen Einflusses auf das Klima!“
Aber die Forscher sagen auch, dass nicht jedes Extremwetterereignis mit der Klimaänderung in Verbindung gebracht werden kann. Zum Beispiel waren Veränderungen im System der Zirkulation in Atmosphäre und Ozean Ursache des extrem kalten Britischen Winters 2010/11 – auf krasse Weise sichtbar gemacht durch das Satellitenbild von UK und Irland, dass alle Gebiete zu Weihnachten schneebedeckt zeigte“.
Mit anderen Worten, extreme kaltes Wetter kann man wegen seiner natürlichen Ursachen getrost ignorieren, aber extrem heißes Wetter ist extrem signifikant und wahrscheinlich anthropogenen Ursprungs! Der britische Winter 2010/2011 war den 350 Jahre langen Aufzeichnungen in Zentralengland zufolge der zweitkälteste Winter in diesem Zeitraum.
Als Wissenschaftler mit exzellenten Referenzen können wir ganz einfach die von anderen Wissenschaftlern und ihren Medienalliierten kommende Dummheit aufzeigen. Aber wir werden niemals in der Lage sein, die Medien von der Notwendigkeit zu überzeugen, zunächst einmal die Logik der Wissenschaft zu verstehen, bevor man das Wort der Regierungswissenschaftler übernimmt, die einen Schwindel verkaufen wollen. Warum? Weil es fast unmöglich ist, Ignoranten davon zu überzeugen, dass sie ignorant sind.
Nochmals Dank für das Op-Ed und Dank an Professor Brian Patt an der University of Saskatchewan für den Vorschlag, das zu tun.
Gordon
Gordon J. Fulks, PhD (Physics)
Corbett, Oregon USA
P.S. an andere: Madhav Khandekar, PhD ist ein bekannter Meteorologe, der 25 Jahre lang für Environment Canada gearbeitet hat: http://www.fcpp.org/publication.php/2894
Ein ganz ähnlicher Artikel findet sich auf dem Blog von Judith Curry: http://judithcurry.com/2012/07/12/explaining-extreme-events-of-2011-from-a-climate-perspective/
Link zu diesem Artikel: http://wattsupwiththat.com/2012/07/10/extreme-weather-is-an-integral-part-of-the-earths-climate/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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