Sehr geehrte Herausgeber von Nature:
Was für ein merkwürdiges Editorial – und wie aufschlussreich Sie Ihren Bias enthüllen!
http://www.nature.com/nature/journal/v478/n7370/full/478428a.html?WT.ec_id=NATURE-20111027
Scientific climate. Nature 478, 428, (27 October 2011) doi:10.1038/478428a Published online 26 October 2011.
„Ergebnisse, die die Klimaänderung bestätigen, sind willkommen, selbst wenn sie vor der wissenschaftlichen Begutachtung veröffentlicht werden” (Hervorhebung hinzugefügt)
Sie implizieren, dass entgegen gesetzte Ergebnisse bei Nature nicht willkommen sind. Aber das ist schon seit vielen Jahren offensichtlich.
Warum bejubeln Sie die Ergebnisse des Berkeley Climate Project so enthusiastisch, dass Sie sich kaum fassen können? Was glauben Sie wird dadurch bewiesen? Sie haben mit Sicherheit nur wenig zur gegenwärtigen Debatte um den Mensch als Ursache der Klimaänderung beigetragen.
Sie schließen Daten von den gleichen Wetterstationen ein, die auch die Climategate-Leute benutzt haben, von denen jedoch ein Drittel eine Abkühlung zeigte – keine Erwärmung. Sie überdeckten das gleiche Landgebiet – weniger als 30% der Erdoberfläche – Beobachtungsstationen mit spärlicher Verteilung, vor allem in den USA und Westeuropa. Sie stellen fest, dass 70% der Stationen in den USA schlecht platziert sind und nicht den von der Regierung festgelegten Standards entsprechen; in der übrigen Welt ist es vermutlich noch schlimmer.
Aber anders als die Landoberfläche hat die Atmosphäre keinen Erwärmungstrend gezeigt, weder über Land noch über dem Ozean – jedenfalls nach Satellitenbeobachtungen und unabhängigen Daten von Wetterballonen. Dies bedeutet für mich, dass irgendetwas bei den Daten der Landstationen sehr erheblich nicht stimmt. Und haben Sie gewusst, dass Klimamodelle, gerechnet auf Supercomputern, alle darauf bestehen, dass sich die Atmosphäre schneller erwärmt als die Oberfläche? Und das tut auch die Theorie.
Und schließlich haben wir auch die nicht an Thermometern gemessenen Temperaturdaten aus den sog. „Proxies“: Baumringe, Eisbohrkerne, Sedimente in den Ozeanen, Stalagmiten. Sie alle zeigen keinerlei globale Erwärmung seit 1940!
Die Ergebnisse von BEST (Berkeley Earth Surface Temperature) bestätigen in keiner Weise den wissenschaftlich diskreditierten Hockeyschläger, der so begeistert von den Klimaalarmisten übernommen worden war. Tatsächlich haben die Autoren des Hockeyschlägers niemals Temperaturen nach 1978 in ihrer Studie von 1998 in Nature veröffentlicht – und auch nicht danach. Gründe, diese zu verheimlichen? Es ist wahrscheinlich, dass auch diese Proxy-Daten keine Erwärmung zeigen. Warum fragen Sie sie nicht?
Noch ein Wort zum Schluss: Sie haben ganz offensichtlich die vier wissenschaftlichen, zur wissenschaftlichen Begutachtung eingereichten BEST-Studien nicht gelesen. Darin streiten die Berkeley-Wissenschaftler ab, den Grund für die von ihrem Projekt herausgestellte Temperaturzunahme zu kennen. Ich empfehle sie für ihre Ehrlichkeit und ihren Skeptizismus.
********************************************************************
S. Fred Singer ist emeritierter Professor an der University of Virginia und Leiter des Science & Environmental Policy Project. Er ist leitendes Mitglied am Heartland Institute und am Independent Institute. Seine Spezialgebiete sind atmosphärische und Weltraumphysik. Als Experte der Fernerkundung und von Satelliten diente er als Gründungsdirektor des US Weather Satellite Service und kürzlich als Vizevorsitzender des US National Committee on Oceans & Atmosphere. Er ist Mitautor von Climate Change Reconsidered [2009 and 2011] und Unstoppable Global Warming [2007].
Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey für EIKE
#8: Götz Woitoll
„Ich bleib dabei: C02 ist was für die ganz einfachen Gemüter, so wie das Fegefeuer!“
Na klar!
Es fehlt einfach die Mindestvoraussetzung, trotz nun über 20 Jahre subventionierte „Wissenschaft“:
Eine vernünftige (erkennbare) Korrelation von Temperatur und CO2.
Hier in Europa war es beispielsweise an vielen Stellen in der 40ger Jahren heißer, nicht kälter als heute.
mfG
Herr Kowatsch, vielen Dank, dass Sie den Wärmeinseleffekt ansprechen.
Ich bin schon lange der Ansicht, dass die menschliche Siedlungstätigkeit einen direkten Einfluss auf einzelne Wetterparameter wie Temperatur, Niederschlag, Wolken etc. hat – und zwar lokal und regional. Und wenn der ganze Rheingraben trockengelegt wird gibt´s halt wegen der dann fehlenden Feuchtigkeit weniger Nebel, dafür mehr Sonnenstunden und dadurch steigen zwangsläufig die Temperaturen. Und da die Nordhalbkugel am dichtesten besiedelt ist, steigen hier auch die bodennahen Temperaturen am schnellsten.
Wenn ich Herrn Singer richtig verstanden habe steigen zwar die erdnahen Temperaturen, nicht aber die Temperatur der Athmosphäre. Spricht für meine Theorie!
Nur einen Haken hat meine Theorie: Nirgends kommt c02 vor, keiner kann sich wohlig schuld fühlen und Ablass bezahlen und niemand kann mich mit dem Hinweis auf C02 an den Pranger stellen und abzocken.
Ich bleib dabei: C02 ist was für die ganz einfachen Gemüter, so wie das Fegefeuer!
Gruß aus Südhessen
Lieber Herr Kowatsch,
wenn Sie meinen, Sie wüssten es besser und seien etwas auf der Spur, dann folgen Sie doch am besten dem hier schon oft gehörten Rat von Prof. Lüdecke:
Machen Sie ein Paper draus und reichen Sie es ein.
Ich ergänze nur noch: Aber bitte nicht bei E&E 😉
Die Realität ist immer noch der Wissenschaft voraus!
Lieber Norbert Fischer
Nochmals meinen Rat. Führen Sie endlich selbst Versuche durch, bevor Sie mir irgendeine Literatur empfehlen. Wenn ich Ihnen sage,dass der historische Aspekt-damit meine ich die von 7 Milliarden Menschen in 100 Jahren veränderte Umgebung- in keiner einzigen Untersuchung berücksichtigt ist, dann ist das eben so.Es ist mir egal, welchem Lager Sie welche Forscher zuordnen. Ihre Argumentation entspricht nicht meinem Denken und auch nicht meiner Vorgehensweise. Ich als Naturschützer stelle mir dann ganz andere Fragen wie Sie. Nämlich, wie müssen wir leben, damit wir nicht ständig weitere Wärmeinseln schaffen. Allein in Deutschland werden täglich 108ha neue Wärmeinseln geschaffen und eine ebenso große Fläche in der „freien“ Natur gerodet oder trockengelegt. Diese Tatsachen werden IHnen wenig sagen und bei Ihnen werden auch keine Alarmglocken schrillen, da Sie sich mit dem WI wohl nur literaturmäßig befaßt haben. Schreiben Sie vielleicht mal ein Heimatbuch wie ich, dann haben sie bald beide Landschaften im Kopf, die von früher und die Betonlandschaft von heute. Früher hieß es Dorfbachaue und war laut Überlieferung ein kalter Teil meines Heimatortes, heute ist es die Bachstrasse und eine Wärmeinsel inmitten meines Heimatortes. In keinem einzigen Betrachtungsansatz Ihrer Literaturangaben sind diese Veränderungen berücksichtigt. Deshalb bin ich ein Schritt weiter. Ich negiere nicht den WI als bedeutungslos, sondern frage mich, welchen (hohen) Anteil hat dieser anthropogene WI-effekt an der angenehmen Erwärmung seit 1850. Natürlich ist der WI-Anteil in jedem Land verschieden. Aber ich denke, unsere Arbeiten hier bei EIKE mit der ermittelten WI-Streubereichskurve für Deutschland liegen richtig. Unser Ergebnis war. Der WI ist der primäre Temperaturtreiber in Deutschland in den letzten 100 Jahren.
Lieber Herr Kowatsch
„Solche Behauptungen wie Sie diese unter Punkt 2 zitieren, sind Märchen.“
Dass Sie Menne et al. (2010) nicht mögen, liegt vielleicht daran, dass er dem AGW-Lager zugerechnet wird.
Dass Sie aber Fall, Watts et al. (2010) als Märchenerzähler abtun, verwundert etwas.
Und nun auch noch der selbsternannte Skeptiker Muller als Märchenonkel?
Mein Rat:
Verlassen Sie sich nicht auf ihr Bauchgefühl, sondern lesen Sie einfach die wissenschaftliche Literatur. Das Paper von Muller ist frei zugänglich, ebenso wie Daten und Methodik. Wo sehen Sie denn einen Fehler in der Auswertung?
PS:
Es mag ihnen aufgefallen sein, dass sich Watts seit seinem Paper vom Thema UHI und Stationsqualität verabschiedet hat. Es bleibt ihnen natürlich unbenommen, weiter ihr totes Pferd UHI zu reiten.
Wie auch manch anderer Kritiker der vorherrschenden wissenschaftlichen Meinung zum Klimawandel, scheint Herr Singer so felsenfest auf seiner Position zu beruhen, dass ihn wohl kaum eine neue Studie davon abbringen mag.
Zur Kritik von Nature:
Wer im Glasshaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen. Nach dem UEA „Skandal“, hat Herr Singer es sich ja auch nicht nehmen lassen, mal spontan in nicht-wissenschaftlichen Medien den Stand der etablierten Klimaforschung als gefälscht und nichtig zu erklären. Immerhin sein all diese Forschungen auf der Basis von „verdrehten Rohdaten und Algorithmen die der Wissenschaftlichen Fachwelt nicht zugängig gemacht wurden“ entstanden („distorted raw data and algorithms that they will not share with the science community“).
Jetzt wo eine Studie gerade diese Kritikpunkte auffasst, eine transparente Analyse durchführt und die Rohdaten von zweifelhaften Messwerten befreit, da ist dass Ergebnis auf einmal wieder ungültig, da zu viele Proxydaten verwendet werden und der Datensatz an sich ja auch korrupt ist (seien es wegen den Wärmeinseln oder wegen befangene Selektion von Daten).
Anscheinen würde Kein wahrer Schotte jemals eine Studie durchführen die nicht mit Herrn Singers wissenschaftlichem Weltbild übereinstimmt.
Außerdem: Welcher Wissenschafter endet denn bitteschön einen Online-Kommentar mit einem ‚Über den Verfasser’ Artikel? Können wir es bitte bei Titel, Alma Mater und Lehrposten belassen? Es geht hier um Wissenschaft und nicht um Selbstdarstellung.
Lieber Norbert Fischer: Sie zitieren oben, was sicherlich aber auch Ihrer Meinung entspricht:
..“2. Der UHI-Effekt ist vernachlässigbar, es gibt nahezu keinen Unterschied zwischen guten ländlichen und sogenannten schlechten Stationen…“
Mein Rat: Führen Sie selbst eine längere Versuchsreihe durch und sie werden bald merken, dass man den UHI-Wert nicht vernachlässigen kann. Führen Sie zusätzlich auch noch die historische Dimension in die Betrachtung des Wärmeinseleffektes ein,-das wird nie gemacht, gehört aber dazu – und zwar so: Nehmen Sie die heutige Station am heutigen Standort und erkundigen Sie sich, wo und wie die Station vor über 100 Jahren aussah: Heute auf dem Frankfurter Großflughafen im Strahle der heißen Abgase und vor 100 Jahren im Spessart auf einer Feuchtwiese. Oder heute auf der Zugspitze mit ihren Panoramahotels, vielen Touristen und beheizter Sonnenterasse und vor 100 Jahren neben der kleinen, nur minimalst beheizten Schneefernerhütte. Beide Stationen gelten beim DWD als Stationen weitab von allen Wärmeinseln und deshalb wird auch nichts korigiert und auch nicht homogenisiert. Deshalb kommt der DWD zum falschen Ergebnis: Deutliche Klimaerwärmung in den letzten 100 Jahren auf der Zugspitze und am Frankfurter Flughafen, fernab von allen Wärmeinseln.
Dass eine Erwärmung seit 1880 in Deutschland stattgefunden hat, bestreite ich nicht. Sie ist nur nicht so hoch wie der DWD diese angibt. Solche Behauptungen wie Sie diese unter Punkt 2 zitieren, sind Märchen. Falls diesen Behauptungen Versuchsreihen zugrunde liegen, dann handelt es sich meist um getürkte Versuchsreihen. Meist wird nicht der gesamte Wärmeinseleffekt erfasst und gemessen, sondern nur ein Bruchteil davon.
Ich möchte eigens betonen, dass es sich beim WI natürlich auch um eine anthropogen bedingte Erwärmung handelt, sie wird aber fälscherlicherweise immer dem C02 zugerechnet.
Das ist nun schon der dritte Beitrag über BEST, aber ich warte immer noch auf einen, der endlich einmal die wissenschaftlichen Ergebnisse nennt, nämlich:
1. Das BEST-Team bestätigt die Temperaturkurven von GISS und CRU.
2. Der UHI-Effekt ist vernachlässigbar, es gibt nahezu keinen Unterschied zwischen guten ländlichen und sogenannten schlechten Stationen.
Klar, wusste man alles schon, Punkt 2 z.B. nachlesbar in Menne et al. (2007) oder Fall, Watts et al. (2010). (Richtig, genau der Watts von WUWT 😉
Niemand außer Sekptikern haben weitere Untersuchungen und Analysen gebraucht. Leute, die Studie wurde extra für euch gemacht, nun freut euch doch wenigstens mal ein bisschen über die Ergebnisse!