Hat man erstmal einen solchen Glaubenssatz mit seiner existenziellen Konsequenz geschaffen, verblassen alle Bedenken und Einwände und man kann sich losgelöst von Moral und Ethik mit der Umsetzung beschäftigen. Selbst wenn dieser erste Hauptsatz tatsächlich gültig wäre, ließe sich immer noch weniger Kohlendioxid freisetzen, beispielsweise durch Kernenergie, Abscheidung mit anschließender Speicherung oder schlichtweg durch sparen. Also muß noch ein zweiter Hauptsatz her: Energie darf zukünftig nur noch aus „renewables“ bezogen werden, was hier nur ein anderes Wort für die verschiedenen Formen der Sonnenenergie ist. Und zwar nicht weniger als zu zu 100 %, wie schon der Titel der Studie verkündet. Hier ergibt sich nun der erste Widerspruch in diesem Machwerk: Wenn tatsächlich durch die CO2-Freisetzung des Menschen das Klima katastrophal verändert wird, was geschieht dann ab 2050 in der Welt ohne fossile Energie für die Stromerzeugung? Eiszeit? Ist die weniger katastrophal? Oder hat hier die Partei in ihrer unendlichen Weisheit endlich den angedichteten Widerspruch des Kapitalismus über seine systembedingte Überproduktion gelöst? Wenn kein CO2 mehr durch den Menschen freigesetzt wird, soll die Erde immer weiter abkühlen und es müssten folglich immer mehr Sonnenkollektoren gebaut werden. Das bedeutet aber, immer mehr Arbeitsplätze würden erschaffen – ein weiterer Beweis für die Überlegenheit der Planwirtschaft. Wer das jetzt für Sarkasmus hält, sollte die Passagen über die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Sonnenenergie in dieser Studie besser selbst lesen.
Jetzt aber ans Eingemachte. Die Studie stellt fest, daß die für eine hundertprozentige Versorgung mit Wind, Sonne und Biomasse benötigten Flächen in Europa nicht ausreichen. Es muß also Lebensraum im Osten – Pardon – in Nordafrika beschafft werden. In einem Gebiet, das wie die Studie schreibt: überwiegend als gering bevölkert betrachtet wird. Da sind wir doch richtig beruhigt. Bleiben doch somit unseren guten Sonnenkollektorbauern so unappetitliche Erfahrungen wie in den 1940er Jahren bei der „Besiedelung“ der Ostgaue erspart. Schließlich waren dort die Gebiete, wenn nicht unbesiedelt, dann doch wenigstens mit den für das neue Gesellschaftssystem unbrauchbaren Rassen übervölkert. Die Studie rechnet jedoch sicherheitshalber mit 100 Mio. zu beglückenden im betrachteten Raum, weil sich ja der Nordafrikaner als solcher, bekanntermaßen immer noch unkontrolliert vermehrt. Was aber ist, wenn sich die Völker des Orient nicht der neuen Religion von Klima und Sonne anschließen wollen? Wenn die Wüstenstämme einfach Danke sagen, weil ihnen die Wüste so gefällt wie sie ist? Wenn böse Potentaten einfach nicht einsehen wollen, daß sie die ihnen von Allah geschenkten Gas- und Ölvorkommen einfach selbst entwerten sollen? Wenn die Nordafrikaner – nicht zuletzt wegen ihrer langen Erfahrung mit Kolonialmächten – das Bepflastern der Wüste mit Spiegeln lediglich für einen neuen Trick halten, um sie von der technischen Entwicklung fern zu halten? Sozusagen als Antwort der sogenannten 1. Welt auf das Streben der sogenannten 3. Welt nach der Kraft des Atoms? Wurde doch „Alternativenergie“ noch vor wenigen Jahren als „Angepasste Technologie“ verkauft. Also als eher geeignet für Menschen, die es nicht so drauf haben.
Man verzeihe mir als Ungläubigem solche Gedanken. Ich vergaß für einen Augenblick, daß ja „wegen Klima“ das Schicksal der Welt auf dem Spiel steht. Wenn schon der US-Imperialismus angeblich einen Krieg wegen des Erdöls im Irak anzettelt, dann werden doch die Erleuchteten notfalls einen kleinen Kreuzzug zur Rettung der Welt durchführen dürfen. Schließlich geht es hierbei ja nicht um Profit, sondern um die Schaffung einer neuen Welt. Wer will da so kleinlich sein und an das Selbstbestimmungsrecht der Völker erinnern?
Bisher galt in Europa in der Elektrizitätswirtschaft das strenge Subsidiaritätsprinzip: Jeder muß in seinem Versorgungsgebiet auch den Strom erzeugen, den er verbrauchen will. Eine Vernetzung mit anderen Versorgungsgebieten dient nur einer zusätzlichen Sicherheit. Geholfen wird bei Engpässen ausdrücklich nur vorübergehend und gegenseitig. Dieses Prinzip hat – neben vielen technischen Vorteilen – auch erhebliche gesellschaftliche Konsequenzen. Man kann es anschaulich so ausdrücken: Der Kölner muß auch die Abgase seiner preiswerten Braunkohle einatmen, der Bayer die Gefahren seines billigen Atomstroms tragen und der Alternative mit dem Schlagschatten seines Windrades leben.
Aber wir wissen es ja schon lange, von Stalin lernen, heißt siegen lernen. Stalin hatte nämlich zwei grausige Steckenpferde: Die Kollektivierung der Landwirtschaft und die Elektrifizierung der jungen Sowjetunion. Der Schrecken des ersteren ist manchen noch bekannt, unter den Konsequenzen des zweiten hat Russland noch heute zu leiden. Väterchen Stalin wollte die Wasserkraft (Alternativenergie!) der großen Ströme Sibiriens nutzen und damit das Sowjetreich elektrifizieren. Man muß ihm zumindest zugute halten, der Ölboom hatte noch nicht stattgefunden, die Kernenergie war noch gar nicht erfunden und er hatte mehrere Zeitzonen zur Verfügung. Wie erbärmlich ist dagegen die Idee von Desertec: Schon die Sendung mit der Maus zeigt mit einem Globus und einer Taschenlampe den Zusammenhang von Tag und Nacht und Jahreszeiten (Energiespeicherung). Die „Energieexperten“ der Studie geben selbst eine über das Jahr gemittelte Leistung von deutlich unter 300 W/m^2 Kollektorfläche an. Gegen den notwendigen Flächenbedarf geraten die sibirischen Stauseen zu Dorfteichen. Die erst noch zu erzeugenden 1 Mrd. Kubikmeter Trinkwasser jährlich, von der die Studie ausgeht, waren auch nicht nötig. Es wird ein gigantisches Übertragungsnetz benötigt, um die riesigen Leistungen quer über den Kontinent zu transportieren. Man muß es noch einmal betonen: Ein zusätzliches Leitungsnetz, das nur wegen des Übergangs zu einer zentralen Versorgung benötigt wird. Wer trägt hierfür die Kosten? Wie geht der Materialbedarf und die dauerhafte Belastung in eine Umweltbilanz ein? Wie werden die Gegenden entschädigt, die nur Trasse für diese Fernübertragung sind, selbst aber keinen Nutzen davon haben? Wer einen Vorgeschmack haben will, wie sensibel insbesondere Deutschland mit den Interessen und Empfindungen von Nachbarn umzugehen pflegt, möge sich noch einmal die Diskussionen um die Ostsee-Pipeline anschauen. Was geschieht, wenn Anlieger einfach so etwas nicht wollen? Bürgerinitiativen kommen in dieser schönen, neuen, CO2-freien Welt nicht mehr vor. Wie war das noch mit Gewerkschaften im Kommunismus? Richtig, die werden gar nicht gebraucht, weil ja bereits die Partei die Interessen der Arbeiterklasse vertritt!
Nun soll aber keiner denken, es handle sich bei Dersetec nur um die Wiedergeburt des Kolonialismus. Nein, auch europäische Regionen bekommen ihr Fett weg. Einige der „Energieexperten“ scheinen doch schon mal die Sendung mit der Maus gesehen zu haben. Jedenfalls wird immer wieder von einer notwendigen Speicherung durch den Ausbau der Wasserkraft in den Alpen und Skandinavien geschrieben. Dabei wird unterschlagen, daß sowohl in der Schweiz, wie auch in Schweden die Entscheidung für Kernenergie eine bewußte Entscheidung gegen den weiteren Ausbau der Wasserkraft war und ist. Ganz einfach, weil die Grenzen des Ausbaues technisch längst erreicht sind oder zumindest aus politischen Gründen nicht mehr durchsetzbar sind. Es gibt in diesen Ländern schon seit Jahrzehnten Proteste wegen der Umweltzerstörung (Schweiz und Österreich) und der Bedrohung ganzer Kulturen (Samen in Skandinavien). Aber, vielleicht soll es auf diesem Sektor ja heißen: Von China lernen, heißt siegen lernen! Die „drei Schluchten“ lassen grüßen.
Vielleicht ist aber ja alles ganz harmlos. Liest man das Verzeichnis der Förderer, so trifft man auf alle bekannten „Abgreifer von Staatsknete“. Die gesamte Riege von Konzernen, denen kaum etwas selbst einfällt, deren „Unternehmertätigkeit“ sich nur auf das suchen von „Subventionstrüffeln“ beschränkt. Diesmal ganz vorne weg, die Finanzindustrie. Man kann aus dieser Studie geradezu das dürsten der Vertriebsabteilungen nach neuen „Knallern“ heraus lesen. Containerschiffe, Hausbau für eigentlich nicht kreditfähige usw. sind verbrannt. Es müssen neue Luftblasen her, um die Gier der Kundschaft zu befriedigen. Aber halt, aus Fehlern lernt man: Diesmal sollen alle Kredite durch Staatsbürgschaften und garantierte Preise für mindestens 25 Jahre im Voraus abgesichert werden. Dann ist man auch sofort bereit, Spiegel für die Wüste zu finanzieren. Die Vertriebsabteilungen scharren schon mit den Hufen, schließlich muß man ja schon jetzt an die nächsten Boni denken. Interessant ist an diesem Vorgehen nur, wen die Linke beim Platzen dieser Blase verantwortlich machen wird: Die Ackermänner oder doch die eigenen Kader? Macht nichts, wenn dieses Land endgültig zusammenbricht. Bis 2050 haben unsere „Alt-68er“ ihre wohlverdienten Beamtenpensionen bereits aufgebraucht.
Wem dies übertrieben pessimistisch erscheint, der sollte sich bewußt werden, daß eine Umstellung der europäischen Stromerzeugung auf 100 % erneuerbare Energien bis 2050 nur mit der Kollektivierung der Landwirtschaft in der jungen Sowjetunion vergleichbar ist. Der Preis für elektrische Energie ist der Brotpreis heutiger moderner Volkswirtschaften. Die Zerstörung kompletter Industrien innerhalb weniger Dekaden und die Vernichtung eines erheblichen Teils des Kapitalstocks in ganz Europa und Nordafrika kann nur gewaltsam erfolgen. Am Ende dieses Prozesses würde zwangsläufig eine neue Gesellschaftsordnung stehen und das kann mit Sicherheit keine Demokratie sein!
Wie aber kommt man zu Argumentationsketten, die halbwegs gebildete Menschen blenden sollen? Man stellt eine plausibel anmutende Behauptung in den Vordergrund: Die Sonne scheint umsonst und in schier unermesslicher Menge. Mit der gleichen Trivialität könnte man auch die Abschaffung der Kühlschränke fordern, da es ja unendlich viel Eis in den Polregionen gibt. Die komplizierte Erzeugung von elektrischer Energie und deren Verteilung ist nur wenigen Spezialisten mit entsprechend langer Ausbildung verständlich. Genau diese Komplexität macht man sich zur Verschleierung nutzbar. Ein bekanntes Prinzip, mit dem jeder Bankangestellte beim Verkauf von Aktien arbeitet. Kaum ein Depotinhaber versteht wie Börse funktioniert, aber alle machen begeistert mit. Ein Geschäft, das die Verfasser unserer Studie meisterlich verstehen. Botschaften die die Gier des Investors fördern, werden plakativ herausgestellt: CSP ist schon in naher Zukunft konkurrenzfähig. Der Einschub, wenn die Abgaben für CO2 drastisch erhöht werden und die Politik die externen Kosten der fossilen Energien endlich berücksichtigt, wird zwar nicht verschwiegen, kommt aber „ins klein Gedruckte“, wegen der Prospekthaftung. Jetzt sind wir schon bei der nächsten Technik zur Blendung: Man spricht von „Concentrating Solar Power“ oder noch knackiger „CSP“. Solar-Rinnen-Kraftwerke oder Kraftwerke, die mittels Spiegeln Sonnenstrahlung auf hohe Türme konzentrieren hört sich irgendwie nicht so sexy an. Viel schlimmer noch, der potentielle Investor könnte sofort merken, daß es sich nicht um eine revolutionäre Neuerfindung handelt, sondern eher um eine Jahrzehnte alte und recht simple Technik. Seit Mobiltelefon, Computer etc. weiß aber auch der gern zitierte „Einfache Mann“ sehr wohl, daß sich Erfindungen blitzschnell durchsetzen, wenn sie wirklich nachgefragt werden und sich damit Geld verdienen läßt. Demgegenüber sind Erfindungen die auch nach Jahrzehnten nicht eine wesentliche Durchdringung des Marktes erreicht haben, meist Totgeburten.
Aber unsere Dampfplauderer von PwC und PIK wissen ganz genau, daß man es sich in der mit öffentlichen Mitteln geförderten Hängematte der Gutachter recht gemütlich einrichten kann, wenn man des öfteren alten Wein in neuen Schläuchen verkauft. Deshalb kommen wir nun zum „super smart grid“. Wow! „Super“ und „Smart“, besser kann es doch gar nicht gehen. „Super“, kann man hier am besten mit elendig langen Übertragungsleitungen übersetzen, die den Strom von Nordafrika nach Nordeuropa transportieren sollen. Hätten unsere „Experten“ mal die Sendung mit der Maus gesehen, wo mit Taschenlampe und Globus Tag und Nacht und die Jahreszeiten erklärt werden, hätten sie wahrscheinlich selbst gemerkt, daß mit langen Leitungen keine Lösung gegen Dunkelheit zu erzielen ist: Es gibt kaum eine Zeitverschiebung zwischen Nordafrika und Europa und schon gar keine Umkehrung der Jahreszeiten. Ebenso soll „smart“ nicht für ein neues und totales Überwachungssystem werben, sondern hebt auf den Teilbereich einer gesteuerten Nachfrage ab. Die Rückkehr zur mittelalterlichen Gesellschaft, in der nur bei Tag gearbeitet werden kann, läßt sich nur schwer als erstrebenswert verkaufen. Deshalb soll die Nachfrage der Produktion untergeordnet werden. An der künstlichen Erzeugung von Nachfrage durch billigere Tarife zu Schwachlastzeiten, ist schon weiland die Bundespost gescheitert. Das günstige Telefongespräch zwischen 22 und 6 Uhr hatte lediglich zu einer neuen Lastspitze gegen 22 Uhr geführt, aber kein Betrieb hat deswegen nur noch nachts mit seinen Kunden telefoniert, nicht einmal der sparsame Student hat die Oma deswegen um 4 Uhr in der Nacht aus dem Bett geklingelt. Das „smart grid“ ist eine putzige Schöpfung weltfremder Geister und wird sich zu einem totalen Flop entwickeln. Deswegen darf man auch keinem so genau erklären, was sich hinter dieser „Neusprech-Sprechblase“ verbirgt. Auch an dieser Stelle wird die alte Erfahrung des „Grauen Kapitalmarktes“ wieder verwendet: Wenn der Kunde misstrauisch wird, überschütte ihn gekonnt mit Anglizismen. Die Erfahrung lehrt, bei soviel „Experte“ traut sich keiner mehr zu hinterfragen und es beginnt der Zustand des seligen Glauben und Hoffen. Wenn man im Zusammenhang mit Höchst-Spannungs-Gleichstrom-Übertragung von Netzen redet, muß man diese Technik grundsätzlich nicht verstanden haben. Hierbei handelt es sich um das genaue Gegenteil. Sie dient dazu, Leistung entkoppelt von einem Punkt zu einem anderen zu transportieren und dabei die Nachteile von vermaschten Netzen zu vermeiden. Aber macht nix, liebe „Experten“, „super smart grid“ hört sich trotzdem ganz toll an. Vor dem geistigen Auge erscheint einem förmlich die futuristische „Dispatcher-Zentrale“ (so hieß das damals unter Allende) in der die „Elite der Ökonomen“ sitzt und konzentriert darauf wartet den Wunsch der Werktätigen nach Strom zu befriedigen oder auch nicht.
Ganz abenteuerlich wird es aber mit der Schaffung der „Neuen Volkswirtschaft“. Die Studie bestreitet nicht, daß Elektroenergie, erzeugt aus Sonneneinstrahlung, die teuerste aller möglichen Varianten ist. Trotzdem soll sie Arbeitsplätze schaffen. Wenn überteuerte Produkte Arbeitsplätze schaffen würden, könnten wir all unsere Wirtschaftsprobleme durch drastische Preiserhöhungen lösen. Alle Nationen würden durch gegenseitige Preiserhöhungen fröhlich dem Paradies entgegen gehen. Aber nein, natürlich nicht. Deshalb sollen die Preise „vorübergehend“ subventioniert werden. Volkswirtschaftlich trivial ist, daß die zur Subvention notwendigen Mittel vorher dem Bürger aus der Tasche genommen werden müssen und er sie somit nicht mehr für andere Dinge ausgeben kann. Weniger als ein Nullsummen-Spiel, sonst gebe es die DDR immer noch. Arbeitsplätze werden in Wirklichkeit vernichtet.
Aber unsere „Experten“ haben ja erforscht, daß sich die Kosten für CSP um 10 bis 15% verringern, wenn sich die Installation verdoppelt. Hört sich ganz toll an, jedenfalls wenn man nichts mit Mathematik am Hut hat. Selbst im günstigen Fall ergibt das nach vier Verdoppelungen – also einer Versechzehnfachung der installierten Kollektoren – immer noch lediglich eine Halbierung der Investitionskosten. In der Studie werden die Investitionskosten für Kernkraftwerke mit 2.100 bis 3.300 €/kW und für CSP in der Sahara mit 2.300 bis 2.900 €/kW angegeben. Jetzt muß man wieder ins Kleingedruckte einsteigen: Ein Kernkraftwerk kann praktisch dauernd laufen, eine CSP nur 2.500 h/a. Man muß also die notwendigen Investitionskosten wenigstens mit dem Faktor 3,5 bei CSP multiplizieren. Ein Kernkraftwerk kann Strom produzieren, wann immer man will. Ein CSP nur bei Tageslicht und strahlend blauem Himmel. Selbst wenn es gelingt Langzeitspeicher (Jahreszeiten) in ausreichender Größe zu bauen, müssen deren beträchtliche Investitionskosten noch hinzugerechnet werden. Außerdem wird man um eine Energiewandlung (Wirkungsgrad) nicht umhinkommen, die die Investitionskosten wenigstens noch einmal verdoppelt! Es mutet wie das Rennen zwischen Hase und Igel an! Vielleicht liegt ja hierin der Grund, warum auch mit Sonne gesegnete Länder weiterhin konventionelle Kraftwerke bauen?
Es ist und bleibt eine volkswirtschaftliche Wahnvorstellung, daß man die Preise für Elektroenergie beliebig erhöhen und dadurch das Paradies auf Erden schaffen kann. Bestenfalls kann man versuchen, eine unrentable Technik durch Tricks (externe Kosten) und „Bleigewichte für Mitbewerber“ (CO2-Abgabe) zu puschen. Solange es jedoch noch ein freies Land auf der Erde gibt, werden genug Menschen solchen künstlichen Hindernissen auszuweichen wissen. Spätestens nach dem Zusammenbruch des Sowjet-Reiches sollte jedem klar sein, daß Planwirtschaft auch mit Mauern und Atomwaffen nicht dauerhaft durchzusetzen ist!
Deshalb sollten wir endlich zur Kenntnis nehmen, daß die sogenannte „Ökobewegung“ längst nicht mehr nur aus sympathischen Naturfreunden besteht. Wie diese Studie eindrucksvoll zeigt, ist der Wendepunkt längst vollzogen. Rot und Braun können ein sehr schmutziges Grün ergeben. Es geht längst nicht mehr um Ökologie (was genau, das auch immer sein mag), sondern um Gesellschaftsveränderung. Klimaschutz ist nur ein Vehikel.
Klaus-Dieter Humpich
* 100 % renewable electricity
Website des Liberalen Instituts. Mit Dank für die freundliche Genehmigung!
Mehr zum grünen Irrweg hier und hier und hier
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Gepostet von Klaus-dieter Humpich | Apr 28, 2010
„In der Studie werden die Investitionskosten für Kernkraftwerke mit 2.100 bis 3.300 €/kW und für CSP in der Sahara mit 2.300 bis 2.900 €/kW angegeben.“
Bei der AKW-Baustelle in Frankreich ist man bei ca. 13.000 €/kW (Nennleistung) angekommen.
Bei der AKW-Baustelle in England werden es um die ca. 15.000 €/kW (Nennleistung) werden.
Die Solarstromanlage hat uns knapp unter 1000 €/kW (Nennleistung) gekostet.
Okay, AKWs bringen ca. das 7-fache an kWh/kW nur kostet die kW beim AKW bereits das ca. 14-fache im Vergleich zur Solarstromanlage.
Da sind das bei 4% Zinsen bei den Baukosten beim AKW bereits ca. 8 Cent/kWh nur an Zinsen.
Da sind das bei 4% Zinsen bei den Baukosten der Solarstromalge ca. 4 Cent/kWh nur an Zinsen.
Das AKW muss über die Jahre ca. 14.000 €/kW zurückbezahlen + die Zinsen.
Die Solarstromanlage muss über die Jahre ca. 1.000 €/kW zurückbezahlen + die Zinsen.
Solar ist aber nicht Grundlastfaehig. Insofern stimmt dieser Vergleich nicht.
„In der Studie werden die Investitionskosten für Kernkraftwerke mit 2.100 bis 3.300 €/kW und für CSP in der Sahara mit 2.300 bis 2.900 €/kW angegeben.“
In Europa haben wir Investitionskosten für Kernkraftwerke
mit 8.000 bis 10.000 €/kW
und für PV in Deutschland mit 800 bis 1.000 €/kW bei PV-Großanlagen.
Die Franzosen sind bei ca. 12.000€/kW bei der AKW-Baustelle Flamanville-3 angekommen.
Nur komisch das in der „Saharagegend“ das kW Solarleistung unter 800 US$ kosten und bei der Kernkraft man bei über 5000 US$ für ein kW Leistung ist.
Man bracht nur eine blick in die Vereinigten Arabischen Emirate werfen.
Die Gesamtkosten beim Kernkraftwerk Projekt Barakah werden auf 32 Mrd. US$ geschätzt, somit um die 5950 US$/kW.
Bei den Solarkraftwerk in den Vereinigten Arabischen Emirate ?
Im vergangenen Jahr schloss ADWEA ein Finanzierungspaket in Höhe von 872 Millionen US-Dollar für sein erstes Solarkraftwerk mit einer Leistung von 1,177 Gigawatt (GW) ab.
Die Fertigstellung der Anlage ist für das zweite Quartal 2019 geplant.
872.000.000 US$ / 1.177.000 kW = 741 US$/kW
Tut mir leid, ich studiere Energietechnik (derzeit im Master), daher kann ich diesem Artikel nur widersprechen. Das mit der Eiszeit ist ja wohl das lächelrichte Argument das ich in meinem Leben gehört habe. Wie kommt man auf so einen Blödsinn? Und Kernenergie? In Ordnung, wenn wir den Müll beim Autor im Keller lagern dürfen oder ins All schießen.
Es ist zudem technisch durchaus möglich die gesamte Menschheit mit Strom aus Wüsten zu versorgen, es gibt ja nicht nur Nordafrika. Man müsste sich nur eben damit abfinden, dass man den Strom nicht selbst produziert, was so schlimm ja wohl nicht sein kann. Man muss es nur wollen, und daran scheitert fast alles.
Und zur Marktwirtschaft… das was die Aktuelle Regierung mit den Atomkraftwerken und den Energiekonzernen ausgehandelt hat, das widerspricht der Maktwirtschaft aufs Schärfste. Für mich ist das schon als kriminell zu werten, die Begriffe Korruption, Bestechung und Lobbyismus fallen mir da ein.
Auch ein Studium der Energietechnik scheint vor Dummschwätzerei nicht schützen zu können, Mr. Master in spe.
Da weiß man auch woher der Niedergang kommt, wenn man als Master nicht einmal elementare Energiebilanzen überblicken kann. Als Dipl.Ing kann ich über Ihren Beitrag nicht lachen, mir kommt das Weinen.
Die Sonne reicht für die Energieversorgung, das ist richtig. Hatte die Menschheit über 100.000 Jahre hinbekommen. Da steuern die Master wieder hin, die Dipl.Ing haben auf ein anderes Niveau gehoben.
P.S. Die Russen bunkern den Atommüll nicht in privaten Keller, sondern machen daraus Strom. Die haben keine Master, sondern Diplome.
Mein Dank geht an alle, die hier auf Eike heftig mit mir gestritten haben. Ich habe viel recherchiert und hoffentlich einiges gelernt.
Ich verbleibe
mit freundlichen Grüßen
#72: Jürgen Wanninger sagt:
„Marktwirtschaft“
Ich bin für Marktwirtschaft. Ein richtiger Markt, also ohne Korruption und Subvention, ist ehrlicher als jede willkürliche politisch motivierte
Produktion. Dazu gehört für mich eben auch, dass die Rahmenbedingungen für die Marktteilnehmer möglichst die selben sind.
Damit meine ich unter anderem, dass die Marktteilnehmer für die Schäden aus deren unternehmerischer Tätigkeit die Verantwortung übernehmen müssen, also
der Betreiber eines Kernkraftwerks genauso für die Folgen einer Kernschmelze, wie der Betreiber einer Windmühle für die Schäden am Pflanzgut, wenn das
Windrad herunterfällt. Derzeit müssen Schäden aus Kernenergie nur symbolisch versichert werden.
Sind die Kosten zu hoch, als dass sie aus dem normalen Betrieb heraus aufgebracht werden können, so müssen sich die Unternehmen versichern. Bekanntlich
sind Unfälle durch Kernenergie nicht realistisch versicherbar. Damit wären dann von den Kernkraftwerksbetreibern entsprechende Rückstellungen vorzuweisen. Da diese Rückstellungen so nie existierten, hätte nie eine Lizenz erteilt werden dürfen – und heute müsste die Genehmigung zum Betrieb entzogen werden.
Kernenergie ist nur solange wirtschaftlich, solange sie teilweise von den Anforderungen des Marktes ausgenommen wird, und damit einen künstlichen
Wettbewerbsvorteil bekommt.
Aber eigentlich ist das ein Schattenboxen. Kein wirtschaftlich denkender Energiekonzern setzt noch strategisch auf Kernenergie. Die Uranvorräte sind in
ca. 60 Jahren erschöpft, die Technologien Schneller Brüter und Hochtemperatur-Reator sind gescheitert. Letztlich geht es im Wesentlichen darum, aus den
vorhandenen Reaktoren noch möglichst viel Gewinn zu erzielen, also um Laufzeitverlängerung.
Weitere Informationen von einem Fachmann aus der Kernenergie, vom Atomphysiker und ehemaligen Direktor des Fachgebiets Kernreaktoren der AEG, Prof. Dr.
Klaus Traube unter: http://www.eurosolar.de/de/index.php?option=com_content&task=view&id=439&Itemid=62
Nach dem Ende der Uranvorräte muss die Kernkraftwerkstechnik gesichert und später entsorgt werden. Alles Aufwendungen, die in den Kosten des Betriebs von
Kernkraftwerken nicht eingepreist sind. Die Diskussion über die Lagerung radioaktiver Abfälle ist bekannt.
Ein Filmchen zur sauberen Kernenergie:
„Uranium – is it a country? Eine Spurensuche nach der Herkunft von Atomstrom.“ Anzusehen unter http://nukingtheclimate.com/index.php
Komme ich also zum Schluss:
Kernenergie ist das Gegenteil von Marktwirtschaft. Kernenergie steht exemplarisch für die Privatisierung der Gewinne und die Vergesellschaftung der Schäden und Risiken.
Zu den so genannten erneuerbaren Energien (wozu auch Wasserkraft gehört) gibt es derzeit keine langfristigen Alternativen, auch wenn es momentan als unrealistisch erscheint, dass im jahr 2050 damit die Energieversorgung vollständig gesichert werden kann.
mfG
#70: D. Glatting sagt:
Sehr geehrte Frau Schwanczar,
bringen Sie doch mal etwas Verwirrung in die Gedankenwelt eines Kernkraftbefürworters.
sie schreiben
Und dann kann die Kernspaltung auch ohne Moderator wieder einsetzen und verläuft dann unkontrolliert und kann nicht mehr abgeschaltet werden.
Mir ist nicht klar wie das funktionieren soll. Könnten Sie das etwas genauer erklären?“
gern:
Das Stichwort ist Kritikalität. Und die kann durch veränderte Geometrie des spaltbaren Materials infolge Kernschmelze trotz Abwesenheit des Moderators
nicht ausgeschlossen werden.
@ Sabrina Schwanczar
was Sie in #67,68 und 69 zusammentragen zu kommentieren, dauert mir zu lange. Richtige Fakten und völliger Blödsinn mischen sich wild durcheinander.
Nur eines: ‚…denn die Photovoltaik liegt nicht weit von der Wirtschaftlichkeitsgrenze…‘ Aha !!???? Haben Sie in den ersten drei Grundschulklassen (Grundrechnen) gefehlt? Keine PV-Anlage dieser Welt, die in das öffentliche Netz einspeist, arbeit volkswirtschaftlich gesehen wirtschaftlich oder nahe daran. Wieso sind sonst derart hohe Subventionen erforderlich? Und wieso sind (fast) alle Länder dieser Welt offensichtlich dööfer als Sie, denn kein Land dieser Welt fördert PV derart massiv wie D. Trotzdem schießen PV-Anlagen anderswo auch nicht aus dem Boden, das wäre doch zu erwarten, wenn sie doch nahe an der Wirtschaftlichkeitsgrenze liegen. Lesen Sie Sprenger. Lesen bildet. Und in Deutschland hapert es ja am Lesen, wie wir wissen. Sprenger erklkärt Ihnen einmal, was Marktwirtschaft ist.
#69: Sabrina Schwanczar, die Klügste von allen!
>>“Der Transrapid ist wirtschaftlicher als alle andere Schienensysteme“, obwohl das Gegenteil erwiesen ist.
Sehr geehrte Frau Schwanczar,
bringen Sie doch mal etwas Verwirrung in die Gedankenwelt eines Kernkraftbefürworters.
sie schreiben
Und dann kann die Kernspaltung auch ohne Moderator wieder einsetzen und verläuft dann unkontrolliert und kann nicht mehr abgeschaltet werden.
Mir ist nicht klar wie das funktionieren soll. Könnten Sie das etwas genauer erklären?
Sie meinen doch damit die HT-Kernschmelze, auf die Sie zum Schluss ihres Kommentars zurückkommen und mit einem menschlichen Fehler vergleichen, der zu Tod und Zerstörung geführt hat.
Nach meinem Wissensstand schmilzt der Kern bis zum Grund des RDB und heizt in der Folgezeit diesen zwar deutlich ein, sofern kein Wasser zur Kühlung bereit steht, jedoch wird die geschmolzene Kernmasse nicht so heiß, dass Sie den RDB durchschmelzen kann. Dies wiederum weil ohne Moderator die Kernspaltung nicht einsetzen kann. Das war der Beim genannten 4-fach Fehler braucht man aber nicht um Glück zu flehen. Derzeit werden DWR bei einer Leckage von 0,1 l/min (zulässig sind 40 l/min) abgefahren (Man beachte den Singular). Demnach beträgt der Leckquerschnitt bei einer Druckdifferenz von ca. 100 bar zwischen Primär- und Sekundärkreis ca. 0,012 mm2.ergleich mit dem Wasser, das nicht von alleine den Berg hoch läuft.
Des Weiteren Schreiben Sie:
Das gleichzeitige Auftreten dieser Ereignisse ist bei Ihnen nicht vorgesehen und schon ist die heile Welt der Kernenergie in Ordnung.
Ich habe in #58 dazu geschrieben
Beim genannten 4-fach Fehler braucht man aber nicht um Glück zu flehen. Derzeit werden DWR bei einer Leckage von 0,1 l/min (zulässig sind 40 l/min) abgefahren (Man beachte den Singular). Demnach beträgt der Leckquerschnitt bei einer Druckdifferenz von ca. 100 bar zwischen Primär- und Sekundärkreis ca. 0,012 mm2.
Ein Leck von kleiner 1 mm2 ist zwar ärgerlich, wird aber kaum ausreichen um erhebliche Mengen an radioaktiven Stoffen frei zu setzen.
Noch zu ihrem #69
Wenn man sich so durch Foren durchliest, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Wahrheit wenig interessiert.
Ob man dies nun bedauern soll oder toll muss jeder für sich entscheiden. Hier darf jeder Pflöge einschlagen so dick wie er (oder sie) will. Nicht mal die Forentrolls werden wirklich eingebremst. Ist das nicht Pluralismus? Was ist der Plural von Müll? Damit muss man halt auch leben.
Schauen Sie sich doch mal die Nachrichten der Systemmedien an und beurteilen sie deren Wahrheitsgehalt. Da rollt es einem doch fast genauso die Fußnägel hoch.
Grüße
D. Glatting
@ Alle
Wenn man sich so durch Foren durchliest, kann man sich des Eindrucks nciht erwehren, dass die Wahrheit wenig interessiert.
Erderwärmungs- Alarmierer behaupten,
dass die Gletscher des Himalaya bei 2°C Erderwärmung abschmelzen würden, obwohl dieses Gebirge selbst bei 6°C Erderwärmung noch im Dauerfrost liegen würde.
Herr Schenk #23 behauptet:
„Sämtliche unserer fossilen und nuklearen Brennstoffen kommen aus Gegenden der Erde, die man mit Sicherheit nicht als politisch sicherer als Nordafrika bezeichnen kann.“, obwohl Garzweiler bekanntlich in Deutschland liegt.
Herr Glatting behauptet:
„Harrisburg hat gezeigt, dass Leichtwassereaktoren nach westlicher Bauart sicher sind.“, obwohl die Kernschmelze schon in vollem Gange war und es nur durch glücklichen Zufall nicht auseinander geflogen ist.
Herr Wanninger meint,
dass sich Technik, sehr schnell durchsetzen wird, wenn sie schon nach 5 bis 10 Jahren Marktreife erlangt, obwohl es zahlreiche Beispiele gibt, dass es oft ein Vielfaches an Zeit dauert.
dr.paul behauptet,
„Der Transrapid ist wirtschaftlicher als alle andere Schienensysteme“, obwohl das Gegenteil erwiesen ist.
ein Gerhard Wetzel schwärmt
im Forum von WDR-Monitor („Atomkraft: Freifahrtschein auch für Uralt-Reaktoren“), von Hochtemperaturreaktor-Kernkraftwerk THTR-300 in Hamm-Uentrop als einem „Traumgerät“, dass wegen den bösen Medien, weil bei einem Störfall 90 Megabequerel aus einem Ventil austraten, abgeschaltet werden mußte, und verschweigt, dass z.B. 1000 mal mehr als erwartet Bruchschäden an den Brennelementen auftraten, die Isolation des Betons unzureichend war, der Reaktor im Zentrum zu heiß wurde, weil die technischen Abläufe im Kern nicht wie geplant verliefen und der Reaktor letztlich nicht nur aus Aspekten der Sicherheit sondern aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt werden musste.
solaranlagen.org behauptet
„Es entstehen keine Kosten bei anschließendem Rückbau und Entsorgung der Photovoltaikanlage.“. Eine neue technische Entwicklung – sich selbst demontierende und entsorgende Anlagen.
Und Politiker behaupten
1% Sozialbeiträge kosten 100.000 Arbeitsplätze, es sei denn man verschiebt das 1% über die Riesterrente auf die Konten der Privaten Versicherungsuinternehmen.
http://solaranlagen.org/solarstrom-photovoltaik/kosten-ertraege
Weiter so – So werden wir bestimmt vorwärts kommen.
Mit freundlichen Grüßen
@D. Glatting
#46: D. Glatting sagt:
„Von identischer Technik kann grundsätzlich überhaupt keine Rede sein. Graphit moderierte Reaktoren sind nach den derzeitigen Sicherheitsstandards in Deutschland nicht denkbar. Dass der RBMK 1000 auch nicht über ein Sicherheitsbehältnis (Containment) verfügt sei nur nebenbei erwähnt.“
Ich hatte „physikalisch der von Tschernobyl identisch ist“ geschrieben, nicht technisch. Gemeint hatte ich damit das physikalische Prinzip der Kernspaltung und der Moderierung, nicht, welcher Stoff als Moderator verwendet wird.
Die technische Ausführung ist in vielen Dingen unterschiedlich und die Abläufe bei der Moderation mit Graphit im Störfall etwas anders, Graphit brennt. Hingegen kommt nach Verdunsten des Moderators Wasser die Kernspaltung zum Erliegen. Aber ganz so einfach ist das eben doch nicht, wie Harrisburg bewies, wo die Kernspaltung bereits abgeschaltet war und es dann aufgrund fehlender Kühlung trotz wassermoderierten Reaktors zur Kernschmelze kam. Und dann kann die Kernspaltung auch ohne Moderator wieder einsetzen und verläuft dann unkontrolliert und kann nicht mehr abgeschaltet werden.
Was dann passiert ist bekannt. Der Sicherheitsbehälter schmilzt und die Stahlbetonhülle fällt wegen der Hitze auseinander. Es gibt nämlich keinen Stahbeton, der der Hitze bei der Kernspaltung gewachsen ist.
Eine technische Lösung dafür habe ich hier bislang nicht gelesen – nicht von Ihnen, nicht von Jürgen Wanninger, nicht von Stefan Steger, nicht von Zoltan Ivanfi, nicht von Horst Trümmler oder jemand anderem. Im Gegenteil – Sie schreiben selbst unter #55:
„Das einzige relevante Risiko … besteht bei gleichzeitigem Auftreten von
Kernschmelze die nicht von Wasser bedeckt ist bei
gleichzeitigen Schäden an Wärmetauscherrohren die nicht mit Wasser bedeckt sind und
gleichzeitigem nicht schließen der Frischdampfarmaturen.“
Das gleichzeitige Auftreten dieser Ereignisse ist bei Ihnen nicht vorgesehen und schon ist die heile Welt der Kernenergie in Ordnung.
#55: D. Glatting sagt:
„wüssten Sie, dass mittlerweile aufgrund verbesserter Nachweismethode die HD-Kernschmelze und andere postulierte Störfälle mittlerweile komplett ausgeschlossen werden können.“
#58: D. Glatting sagt:
„Ich hätte vielleicht klarer darstellen sollen, dass damit die exotische Störfälle wie die HT-Kernschmelze gemeint sind.“
So einfach ist die Welt eines Kernkraftwerks-Befürworters.
Wenn das stimmen würde, hätte das Transrapid-Unglück nicht passieren können. Denn dem Personal – konkret dem Fahrdienstleiter – war NACHGEWIESEN, dass sich ein Werkstattwagen auf der Strecke befand, als er einen Zug auf die Strecke schickte.
Und selbst wenn auf die Ergebnisse der Nachweismethode automatische Sicherheitseinrichtungen reagieren, ist ein technisches und auch menschliches Versagen (Harrisburg) nicht ausschließbar.
Ich verweise auf #56: Paul Gogo
MfG
#66: Jürgen Wanninger sagt:
„@ Sabrina Schwanczar,
bitte entschuldigen Sie, aber was Sie hier zu der Reihe nach äußern, lässt mir die Haare zu Berge stehen. Lesen Sie doch einfach einmal ‚Der dressierte Bürger‘ von Reinhard Sprenger. Und zu technisch-naturwissenschaftlichen Themen sollten Sie nicht soviel Pamphlete der selbsternannten ‚Fachleute‘ von Greenpiss und ähnlichen Organisationen glauben.“
Ich möchte das zum Anlass nehmen, auf einige Ihrer Ausführungen mal etwas näher einzugehen.
#11: Martin Bötcher sagt:
Besser kann man diesen Irrsinn nicht verdeutlichen:
http://tinyurl.com/353xzu5
#13: Jürgen Wanninger sagt:
am Sonntag, 02.05.2010, 14:11
@ Martin Bötcher #11,
wie wahr, wie wahr! Schöne eindrucksvolle Grafik.
„Leider scheinen die Grünen, Roten und als Schwarze getarnte Öko-Freunde in unserer Gesellschaft und ihre Wähler farbenblind und denkresistent zu sein.“
Könnte es vielleicht sein, dass der Betrieb von Kernkraftwerken in Deutschland nicht davon abhängt, wieviel Uran (oder andere geeignete Materialen) in Deutschland gefördert wird
Könnte es vielleicht sein, dass der Betrieb eines Kraftwerkes dann sinnvoll ist, wenn er wirtschaftlich ist, auch wenn Deutschland nicht zu den sonnenreichsten Staaten gehört?
Natürlich kann man da einwenden, dass wir dann mit teurerem Solarstrom produzieren als sonnenreichere Länder. Dafür entfallen aber auch die Transportkosten.
#17: Jürgen Wanninger
„Scheint wie vergangene Woche über ganz Deutschland die Sonne, liefern die vielen PV-Dächer für bald 8 Stunden erfreuliche 7% des deutschen Stroms. Blöderweise aber 16 Stunden nichts bzw. fast nichts. Da laufen also parallel weitere Kraftwerke, die je nach Sonnenscheinlage zu- oder abgeschaltet werden.“
Könnte es vielleicht sein, dass auch der Verbrauch an Strom schwankt – und deswegen auch ohne EE parallel zur Grundlast weitere Kraftwerke laufen? Könnte es vielleicht auch sein, dass zufällig zu der Zeit, wo am meisten Strom verbraucht wird – nämlich tagsüber – der meiste Solarstrom zur Verfügung steht?
#17: Jürgen Wanninger
„Ich habe grundsätzlich nichts gegen EE sondern befürworte sie. Jede Technik, die nach einer kurzen Anschubsubvention, vielleicht 5 max. 10 Jahre Marktreife erlangt, ist zu begrüßen und wird sich ganz von selbst durchsetzen.“
Dieses Zitat zeigt, wie wenig Sie von dem was Sie schreiben verstehen.
Ich verweise auf die Ausführungen von #19: Paul Gogo sagt:
„Mobiltelefon: 40 Jahre, Computer: 50 Jahre, Flugzeug – je nach dem, 500 Jahre, Faxgerät 30 Jahre und die Dampfmaschine – 3000 Jahre wie ich kürzlich gelernt hatte.“
Wenn ich mir Ihre ach so fundierten Beiträge durchlese, dann ist da viel von all den bösen Menschen, die so etwas Schlimmes wie „erneuerbare Energien“ betreiben die Rede. Detaillierte Darlegungen – Fehlanzeige. Beispiel:
#1: Jürgen Wanninger sagt:
„Da ist Desertec noch harmlos!“
#10: Jürgen Wanninger sagt:
„Das habe ich einer Projektvorstellung der Projektbetreiber von ‚Desertec‘ entnommen. Unter ‚Wirkungsgrad‘ ist hier aber die Wirtschaftlichkeit zu verstehen, also kWh pro Jahr und Euro. Und die liegt bei Solarthermie offensichtlich dramatisch höher, als bei der PV. Zahlen sind mir nicht verfügbar, lassen sich aber für die beiden solarthermischen Anlagen in Spanien und den USA sicher bekommen.“
Warum haben Sie das nicht weiter recherchiert?
Würden Sie sich mal ein klein wenig mit den Dingen befassen, über die Sie schreiben, dann wäre Ihnen klar, das dieses Zitat von Ihnen „kWh pro Jahr und Euro. Und die liegt bei Solarthermie offensichtlich dramatisch höher, als bei der PV.“ – ich wiederhole „offensichtlich dramatisch höher“ – nichts anderes bedeutet, als dass Solarthermie bereits heute wirtschaftlich ist, denn die Photovoltaik liegt nicht weit von der Wirtschaftlichkeitsgrenze.
Der Wirkungsgrad der Parabolrinnenkraftwerke wird mit 14% angegeben. Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung wird heute bereits praktiziert, z.B. seit 1982 mit einer 1.700km langen Leitung in Kongo. Damit kommt man Luftlinie locker von Tunesien bis nach Deutschland, bei nur geringen Verlusten.
Die von einigen Schreibern aufgezeigten technischen Probleme der Polarinnenkraftwerke, wie etwa Sand oder Verschmutzung, sind, mit Verlaub, Lappalien.
Ich gehöre selbst zu den Leuten, die von der Photovoltaik ob der geringen Energieausbeute nicht sehr begeistert sind. Um das zu untermauern habe ich mir mal erlaubt, Anschaffungskosten (derzeit krisengünstig ca. 3000 EURO einschließlich Benzinverbrauch der Handwerker) und laufende Kosten (Wartung, Versicherung, Gebühren) den Einsparungen an (zugegeben wegen EEG etwas zu teuren) Stromkosten aus dem Netz überschlägig (ohne Zinsen, Inflation u. dgl.) gegenüber zu stellen, und zwar ohne subventionierten Verkauf von Photovoltaikstrom. Die Anschaffungskosten sind danach bei einer Kleinstanlage von 1kWp nach etwa 35 bis 40 Jahren wieder eingespart worden. Die Lebensdauer einer Photovoltaik-Anlage wird mit 30 bis 40 Jahren angegeben. Das heißt, selbst bei der derzeitigen geringen Stromausbeute und immer noch hohen Anschaffungskosten liegt diese Technik OHNE Subventionen nahe an der Wirtschaftlichkeitsgrenze – in Deutschland.
Kosten für Entsorgung und für Gesundheitsschäden konnte ich nicht mit einrechnen, da diese auch bei der Kernenergie derzeit noch völlig offen sind.
MfG
@ Sabrina Schwanczar,
bitte entschuldigen Sie, aber was Sie hier zu der Reihe nach äußern, lässt mir die Haare zu Berge stehen. Lesen Sie doch einfach einmal ‚Der dressierte Bürger‘ von Reinhard Sprenger. Und zu technisch-naturwissenschaftlichen Themen sollten Sie nicht soviel Pamphlete der selbsternannten ‚Fachleute‘ von Greenpiss und ähnlichen Organisationen glauben.
@ #64: Sabrina Schwanczar
Sehr geehrte Frau Schwanczar,
leider habe in #58 ihren Namen falsch geschrieben. Das war ein Versehen. Ich bitte vielmals um Entschuldigung.
zu #61
wenn ein russisches Konsortium ein KKW in Deutschland bauen würde wäre ich hocherfreut. Die russischen Ingenieure haben mich schon immer durch ihre Kreativität und ihren Pragmatismus begeistert. Unter marktwirtschaftlichen Vorraussetzungen und unter Einhaltung der deutschen Sicherheitsstandarts (Hinterschnittdübel hin oder her) könnten sie Areva und Westinghouse zeigen wo der Hammer hängt.
zu #64
Technikbegeisterung hin oder her. Der Transrapid ist eine Technik, die man nicht braucht. Da geb ich ihnen vollkommen recht. Der Gewinn in Endgeschwindigkeit gegenüber modernen Hochgeschwindigkeitszügen ist vernachlässigbar. Die Kosten sind immens. Die Chinesen bauen die Dinger nur aus Prestigegründen. (Für die sind wir wir ja rosa Schweinchen mit großen Nasen, die zum Abzocken da sind). Und bei langen Strecken sind Flugzeuge einfach die bessere Wahl. Und auch noch billiger bei weniger Landschaftsverbrauch.
Die Nische für den Transrapid gibt es also nicht.
Ob Deutschland ein Hight Tech Land bleibt hängt meiner Meinung nicht von einzelnen Projekten ab sondern von Mentalität und der Bildung der hier wohnenden Menschen. Soweit so gut.
QStefan Steger
„Der geringe Anteil der Transrapidsparte von 0,1 % am Konzernumsatz von ThyssenKrupp, das mangelnde Engagement von ThyssenKrupp und Siemens bei der Finanzierung von Referenzstrecken[91], die mit bislang 300 Mio. Euro geringen eigenen Investitionen der Unternehmen in die neue Fahrzeugtechnologie und fehlende positive Marktaussichten im Risikobericht stehen im Widerspruch zur affirmierten Überlegenheit der Technik und deren potentieller wirtschaftlicher Bedeutung.“
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Transrapid
Ich kann ihre Begeisterung für die Technik des Transrapids ja nachvollziehen. Ich habe selbst einen ingenieurwissenschaftlichen Abschluss.
Aber wirtschaftlich ist diese Technologie nun wirklich nicht.
Entweder lässt man den Transrapid langsam fahren, dann ist der Energieverbrauch viel höher als z.B. bei der alten Eisenbahn, oder man lässt ihn schnell fahren, dann verursachen die Anforderungen an die Stabilität und Sicherheit des Systems drastisch höhere Kosten als bei der „langsam“ fahrenden Eisenbahn.
Einen 2-achsigen Eisenbahnwagen kann ein Mensch ohne besondere Kraftanstrengung fortbewegen.
Denn Transrapid anheben kann kein Mensch.
Das obige Zitat zeigt doch deutlich, dass die Anbieter des Transrapid selbst nicht von dieser Technologie überzeugt sind.
Aber wenn sich der Staat dazu bewegen läßt, den Rentnern die rechtmäßigen Renten vorzuenthalten und mit dem Geld den Transrapid zu fördern, nimmt man das Geld gerne mit.
So ist das in diesem Land. Und deswegen haben wir ja auch die Wirtschaftskrise.
MfG
@#61: Sehr geehrte Frau Schwanczar,
Nein, ich bin nicht von Siemens und auch nicht von einem der anderen Großkonzerne. Es ist aber interessant, daß Sie mich wegen meiner Argmentationsweise in die Nähe dieser Konzerne rücken. Das fasse ich (=Ingenieur) als Kompliment auf, weil dort seit über 100 Jahren viele der technischen Grundlagen unserer modernen Industriegesellschaft geschaffen wurden und werden. (Die tüchtigen Mittelständler mögen mir verzeihen). Auch die EE profitieren davon, denn gerade diese Großprojekte werden von den Konzernen realisiert, zuletzt Offshore und evtl. auch der Unfug Desertec. Über die Sinnhaftigkeit sagt das aber nichts aus, denn dort, wo es Geld zu verdienen gibt, findet sich auch ein Investor.
Es geht mir aber nicht darum, daß irgendein Konzern verdient, mir geht es um die rentablen (nicht hoch subventionierten) Arbeitsplätze und die Wertschöpfung in D.
Auch die Unternehmen, die an den EE verdienen, sind keine Wohltäter der Menschheit, sondern gewinnorientiert.
Wir haben in D wenig Möglichkeiten, unseren Wohlstand und damit die politische Stabilität zu sichern. Jeder Euro der ausgegeben wird, muß zuerst erwirtschaftet werden. Voraussetzung dafür ist technisches Wissen in allen Disziplinen und gesellschaftliche Akzeptanz; beides nimmt aber zunehmend ab – das ist Realität und kein Katastrophenszenario!
Wenn aber irgendeine Bürgerinitiative wieder etwas verhindert hat, feiert die Dummheit Triumphe.
Nochmal zum Transrapid: Eine elegant geführte Trasse gefällt mir allemal besser als die hässlichen Windmühlen. Auch die erste Eisenbahn vor 175 Jahren („Adler“) war ein Zuschußbetrieb.
PS: Mir ist es egal, wer das nächste KKW baut; Hauptsache es wird gebaut.
#61: Sabrina Schwanczar,
sind Sie auch technikfeindlich?
1) Transrapid wird nicht von Siemens, sondern von Thyssen-Krupp gebaut.
2) Der Transrapid ist wirtschaftlicher als alle andere Schienensysteme und das ist so schwer nicht zu verstehen:
Gruß
@ Stefan Steger
Sie sind wohl von Siemens?
Der Transrapid hält keiner Wirtschaftlichkeitsprüfung stand. Deswegen ist ja auch lange versucht worden, sich vom Staat subventionieren zu lassen.
Und die Landschaft dürfte er auch nicht weniger beeinträchtigen als die modernen Windmühlen.
Kernkraftwerke werden ja bekanntlich ebenfalls von Siemens gebaut.
Damit Siemens seine Entwicklungskosten wieder rein bekommt, müssen nun, wenn man Ihnen, und Herrn Glatting und Herrn Trümmler glaubt, unbedingt Kernkraftwerke gebaut werden.
Und da ist analog zu den Erderwärmungspropheten jedes Katastrophen-Szenario gerade Recht.
„Deutschland verliert technologisch den Anschluss“
„Deutschland wird zum Dritte – nein – zum Vierte-Welt-Land.“
„Deutschland wird Arbeitsplätze verlieren.“
„Deutschland wird nicht mehr konkurrenzfähig sein“
es sei denn man hilft Siemens (und anderen), Geld zu verdienen.
Stellen Sie sich einfach einmal vor, Deutschland vergibt den Auftrag für die Errichtung eines neuen Kernkraftwerkes an ein russisches Konsortium und nicht an Siemens !
Wäre Kernenergie nicht schlagartig weitaus weniger begeisternd für Sie?
MfG
@#59, Sehr geehrter Herr Gogo,
Auch ich bin gegen eine Verniedlichung etwaiger Störfälle, egal ob in einem KKW oder sonstwo.
Eine Gefahr der Verniedlichung besteht in Deutschland aber nicht, da sorgen schon unsere hypersensiblen Medien dafür, für die schon ein paar lose „Dübel“ (Hinterschnittanker) einen GAU auslösen.
Auch aus dieser Antwort entnehme ich, daß Sie kein Befürworter der Kernenergie sind – oder etwa doch? Immerhin schreiben Sie KKW und nicht AKW.
Sie schreiben: „Ohne Elektromobilität … kann der Einsatz von elektrischer Energie bis 2050 um 20% bis 30% verringert werden.“.
Tatsache ist aber, daß konjunkturbereinigt der Stromverbrauch auch ohne Elektromobile in D gering aber stetig ansteigt.
Potentielle Wachstumsregionen in Europa, zu denen ich D wegen der ideologisch/ökologisch motivierten Selbstblockade (siehe Gentechnik, Transrapid, neue KKW-Technik, etc..) nicht zähle, sind auch zu berücksichtigen.
Summa sumarum: Richtig „schlau“ werde ich aus Ihrer Antwort nicht. Das liegt vielleicht daran, daß ich nicht in Pisa zur Schule gegangen bin
#57 Stefan Steger sagt:
„da Sie offensichtlich die KKW ablehnen sollten wir zum Thema dieses Blogs zurückkehren.“
Sehr geehrter Herr Steger,
in meinem Kommentar ist weder Ablehnung noch Befürwortung von KKWs enthalten. Entschieden bin ich aber gegen die Verniedlichung von Störfallfolgen und gegen überhebliche Darstellungen einer völlig sicheren Technik und gegen sonderbare ideologische Verknüpfungen von politischen und technischen Systemen.
Begründungen, dass der Einsatz von Qualitätswerkzeugen wie PHA und PSA „markante“ Störfälle völlig ausschliesst sind Polemik oder Religion. Man kann sich nur wundern welche Ereignisverkettungen in der Realität auftreten. Die angenommenen potenziellen Störfallfolgen sind bei KKWs leider um einige Zehnerpotenzen grösser als bei anderen Industrieanlagen. Emissionen mit dem Ausmass von Tschernobyl in Deutschland mag man sich einfach nicht vorstellen. In Tschernobyl trat keinesfalls der grösste denkbare Schaden auf. Ein halbwegs vergleichbares Szenario ist der erneute Ausbruch des Vulkans von Maria Laach mit grössere Auswurfteile im Umkreis von mehreren hundert Kilometern.
KKWs sind nicht Fischertechnik oder Lego, es gibt keinen Resetknopf, sondern ein im unbekannten Umfang gestörtes bzw. zerstörtes System.
Geradezu unglaublich hören sich manche Ursachenberichte von Unglücken an. Der „unmögliche“ Sonderfall wird zum Normalfall.
Zuerst müssten wir uns bei Ihren Fragen über eine zweckmässige Reihenfolge klar werden, denn schon unabhängig von der Energiebereitstellung besteht Handlungsbedarf um unseren Lebensstandard in unserem Land abzusichern. Bevölkerungsdichte, Mobilität, Importabhängigkeit, Umweltbelastung, innere und äussere Sicherheit sind Themen mit Rückkopplung auf die Energieebene.
Wie viele Menschen bzw. Objekte müssen mit Energie versorgt werden.
Welche Energieformen sind für welche Anwendung sinnvoll.
Was lässt sich durch langlebigere Produkte und reparierbare Produkte erreichen?
Was lässt sich wieder verwenden und was lässt sich wieder verwerten?
Welches Einsparpotenzial ist wo vorhanden?
Was läuft derzeit unter „verschenke die Lampen und verkaufe das Öl“.
Welche Art Wirtschaften ist dafür erforderlich?
Es erscheint mir derzeit unsinnig, fossile Energieträger im Verkehrswesen zu substituieren und gleichzeitig die gleiche fossile Energieform zur Gebäudeheizung zu verwenden.
Kohle lässt sich relativ einfach im Heizkessel verbrennen, aber deutlich aufwändiger in einen PKW Motor.
Es ist unsinnig Biosprit im Verkehrswesen einzusetzen, wenn man auch die unraffinierte Biomasse mehr oder weniger direkt verheizen oder verstromen kann und dafür auch noch Bedarf besteht.
Es ist unsinnig auf Dächern von Gebäuden mit Wärmebedarf statt Sonnenwärme, Sonnenstrom zu erzeugen und das Brauchwasser dann elektrisch zu erwärmen.
EE Stromerzeugung sollte zuerst den Eigenbedarf decken und dann kann man über eine Einspeisung in ein Netz nachdenken.
Ohne Elektromobilität (Batterieauto), kann der Einsatz von elektrischer Energie bis 2050 um 20% bis 30% vermindert werden.
Warum?
Produkte werden durch die fortschreitende Miniaturisierung immer weniger energieintensiv, sowohl in der Produktion als auch in der Anwendung. Weniger Masse, weniger Energie.
Der Bedarf an Arbeitskräften wird durch konstruktive Fortschritte am Produkt und im Prozess weiterhin rückläufig sein. Die Randbedingungen für unser Konsumverhalten, seit der Erfindung der Glühbirne hat sich nur unwesentlich verändert und wird sich in absehbarer Zeit nicht wesentlich verändern und damit wird keine dramatische Konsumsteigerung materieller Güter stattfinden. Der Tag hat 24h und wir haben nach wie vor 2 Beine, 2 Arme, 1 Kopf, 5 Sinne und dasselbe Hirn wie vor der Glühbirne.
#42
„Desertec wird an vielen Problemen scheitern.
Deshalb ist es sinnlos, sich über die Lösung eines Detailproblems Gedanken zu machen, das ich beispielhaft genannt habe.
Sie schreiben: „Es kommt darauf an etwas zu verändern“
Was wollen Sie denn verändern – und warum?
Vielleicht machen Sie mal selbst Vorschläge, anstatt anderen vorzuwerfen, sie hätten keine Ideen.
Sie schreiben: „Was heute realisiert ist, ist die Technologie von Gestern oder Vorgestern!“
Stimmt! Und was sagt uns das? Wir benutzen auch das Rad, sollen wir jetzt zu Fuß gehen?“
Genau das ist fortschrittsfeindlich, undemokratisch und unsozial.
Warum soll man was tun, wenn andere nichts tun! Man wartet bis der Nachbar anfängt! Da dieser aber ebenso denkt…………..
Bereits bei 2 anstehenden Problemen hat Ihr Satz Gültigkeit! Wieso soll ich das erste Problem lösen, wenn danach immer noch ein zweites Problem besteht!
Das ist das beste Argument gegen komplexe technische Systeme wie z.B. ein KKW, denn dort stehen ständig zig Probleme zur Lösung an, da ein KKW solange Baustelle ist, solange es besteht.
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt!
Verändern, was und warum? Damit wir nicht mehr zu Fuss gehen müssen, sonder ein „Rad“ benutzen können oder einen Flieger.
Es erscheint mir unlogisch eine Energie, die nichts kostet nicht nutzen zu wollen. Ein paar Evolutionsstufen scheinen noch erforderlich zu sein, damit das ausreichend effektiv geschehen kann.
Zu einigen positiven Betrachtungsweisen von Gleichstromversorgung, mechanischen Energiespeichern, intelligenten Stromzählern, Substitution von Cu durch Al, elektrische Radantriebe kamen eine Menge zwar äusserst amüsanter, aber gleichzeitig bedenklicher Gegenargumente. War Pisa nicht eine Stadt in einem fremden Land?
Mit freundlichen Grüßen
Paul Gogo
Hallo Herr Gogo,
ich habe geschrieben: „die HD-Kernschmelze und andere postulierte Störfälle mittlerweile komplett ausgeschlossen werden können.“
Ich hätte vielleicht klarer darstellen sollen, dass damit die exotische Störfälle wie die HT-Kernschmelze gemeint sind. Ich habe aber definitiv nicht geschrieben alle Störfälle, so wie Sie das hier interpretieren. Bevor Sie mit probabilistischen Phrasen hier schwadronieren sollten Sie zuerst mal integrales Lesen üben.
Da ich eher von der Deterministik komme empfand ich daher in Münschen eine Analyse umso erfrischender, die anhand eines kombinierten Modells, das zum einen die Reaktivität und zum anderen die mechanischen Eigenschaften inklusive der Verformungen an einem Konvoi-RDB modelliert hat. Ausgehend von diesen Untersuchungen wurde festgestellt, dass unter allen plausiblen Ausgangsbedingungen die HD-Kernschmelze nicht stattfinden kann. Dieses Modell zeigt, was man mit Handrechnung erwartet hat, da man entweder Wasser hat das moderiert und kühlt oder dass man kein Wasser hat und aufgrund fehlender thermischer Neutronen die Reaktivität nachlässt. Dies hat nichts mit Probabilistik zu tun, sondern mit physikalisch möglichem und unmöglichem.
Wasser fließt nicht den Berg hinauf, auch wenn der eine oder andere behauptet.
Frau Swanzcar geht wohl immer noch davon aus, dass man volle Reaktivität ohne Wasser haben kann. Das geht nicht. Das ist im wassermoderiertem Reaktor (im Gegensatz zum RBMK 1000) gegen die Physik.
Wie oben ausgeführt habe daher im Folgenden auch nicht geschrieben, dass es überhaupt keine Störfälle geben könnte, sondern ich habe aufgrund der oben genannten Untersuchung die größte Wahrscheinlichkeit für den Austritt von Inventar wiedergegeben. Über die Menge wurde im Vortrag tatsächlich keine Aussage gemacht.
Beim genannten 4-fach Fehler braucht man aber nicht um Glück zu flehen. Derzeit werden DWR bei einer Leckage von 0,1 l/min (zulässig sind 40 l/min) abgefahren (Man beachte den Singular). Demnach beträgt der Leckquerschnitt bei einer Druckdifferenz von ca. 100 bar zwischen Primär- und Sekundärkreis ca. 0,012 mm2. Das Auftreten zusätzlicher Leckagen bei einem Störfall ist aufgrund der gegenüber anderer Bauteile im Primärkreis höheren Spannungsreserven nicht zu unterstellen. Auch eine Beschädigung durch die DE-Einbauten ist äußerst unwahrscheinlich (Ich nehme mir mal den Jargon zu Herzen). Mit einem Leck dieser Größe können die behördlichen Vorgaben bezüglich der zulässigen Dosen im Betrieb bereits überschritten werden. Das ist richtig. Das sind nennenswerte Mengen. Ich bezweifle aber, dass damit Menschen und Umwelt über die zulässigen Grenzen belastet werden.
Im Übrigen reden wir hier bereits vom GAU. Oder besser von den Auswirkungen des GAU. Hier ist schon alles schief gegangen was schief gehen konnte.
Des Weiteren merken Sie an, dass „Das Ergebnis ist dennoch eine Wahrscheinlichkeit bezogen auf einen subjektiv eingegrenzten Umfang. PSA basiert wesentlich auf Daten aus dem Feld (Betriebserfahrungen, Störfälle) und damit letztendlich auf try and error.“
Wie sagt man so schön: Planung bedeutet den Zufall durch Irrtum zu ersetzen. Mit konsequenten Maßnahmen zum Sicherheits-, Integritäts-, Alterungs- und Lebensdauermanagment kann man Sicherheitslücken entdecken, Schwachpunkte verbessern, die Anlagen auf Stand der Technik halten und die Verfügbarkeit optimieren. Hier spielen auch Betriebserfahrungen mit rein. Aber dies mit try and error abzutun ist von ähnlicher Aussagekraft wie die die Steinzeittechnik.
Grüße
D. Glatting
Sehr geehrter Herr Gogo,
da Sie offensichtlich die KKW ablehnen sollten wir zum Thema dieses Blogs zurückkehren.
Ergänzend zu meiner Frage #42 die Sie mir noch nicht beantwortet haben, interessiert mich noch:
1. Wie und mit welcher Technik wollen Sie in den nächsten Jahrzehnten die Stromversorgung sicherstellen?
2. Womit wollen Sie die KKW gleichwertig (=grundlastfähig) ersetzen?
3. Halten Sie den Ansatz „100% erneuerbar bis 2050“ für realistisch?
4. Wie wird sich nach Ihrer Einschätzung der deutsche und europäische Stromverbrauch in den nächsten Jahrzehnten entwickeln?
#55: D. Glatting sagt:
„Mit ihren Studien von 1989 sind sie leider nicht mehr auf dem Stand der Dinge. Wenn sie beim letztjährigen Symposium zur Probabilistischen Sicherheitsanalyse in München teilgenommen hätten, wüssten Sie, dass mittlerweile aufgrund verbesserter Nachweismethode die HD-Kernschmelze und andere postulierte Störfälle mittlerweile komplett ausgeschlossen werden können. Dieser Meinung haben sich Behörden, Gutacher und Öko-Institut angeschlossen.“
@ D. Glatting
Nach einer an die probalistische Sicherheitsanalyse (PSA) angelehnte Analyse Ihres Textes, komme ich zu dem Schluss, dass Sie nur mit äusserst geringer Wahrscheinlichkeit an diesem Kongress teilgenommen hatten und zwar um
2 bis 3 Zehnerpotenzen unwahrscheinlicher, als dass ein Tornado in Deutschland ein KKW streift. Noch unwahrscheinlicher ist, dass derartige Sätze von einem Referenten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse sinngemäss so ausgesprochen wurden.
Ein KKW Störfall kann nur ausgeschlossen werden, wenn es kein KKW gibt. Das wusste übrigens schon Charles Lindbergh, weshalb er einmotorig über den Atlantik geflogen ist. Es wäre trotzdem beinahe schief gegangen – wegen menschlichen Versagens, übrigens ein ganz wesentlicher, aber äusserst komplexer Teil der PSA.
Es ist Ideologie, dass westliches Sicherheitsdenken mit Störfällen unvereinbar ist, nach dem Motto, was nicht sein darf, kann auch nicht sein!?
Eine Ideologie, verbunden mit Emotionen, hat hier mit hoher Wahrscheinlichkeit Ihre Feder wesentlich geführt.
Dann aber erzählen Sie genau das Gegenteil:
„Das einzige relevante Risiko wie es zu einem Austreten von Radioaktivität kommen kann besteht bei gleichzeitigem Auftreten von
Kernschmelze die nicht von Wasser bedeckt ist bei gleichzeitigen Schäden an Wärmetauscherrohren die nicht mit Wasser bedeckt sind und gleichzeitigem nicht schließen der Frischdampfarmaturen.“
Hier haben Sie sich auf das Schreiben konzentriert, die vorher geschriebenen Zeilen vergessen und Ihr Unterbewusstsein hat gesiegt.
Sie sind bereits weit entfernt von Ihrem 0-Fehler KKW.
Und dann flehen Sie um Glück, dass beim Auftreten Ihres 4-fach Fehlers, bei dem in der Wirklichkeit eine erhebliche deterministische Komponente wahrscheinlich ist, nicht zu viel Radioaktivität austritt. Der Austritt von nennenswerter Radioaktivität wird schon als gegeben hingenommen, es geht nur noch um die Menge.
„Selbst bei diesen unwahrscheinlichen Zusammentreffen, dürfte die Masse des entweichenden Inventars zu keiner Verseuchung von Landstrichen führen.“
Zu Murphys Freude befinden sich diese Subsysteme im selben Containment, oder knapp daneben, was einen Gau erheblich erleichtert.
Lebenserfahrung hat mit hoher Wahrscheinlichkeit diesen Abschnitt beeinflusst. Sie stehen mit beiden Beinen auf der Erde.
Keineswegs werden die Qualitäts- und Planungswerkzeuge im Rahmen einer PSA in Zweifel gezogen. Im Gegenteil, diese leisten hervorragende Dienste und bilden die Realität immer besser ab. Das Ergebnis ist dennoch eine Wahrscheinlichkeit bezogen auf einen subjektiv eingegrenzten Umfang. PSA basiert wesentlich auf Daten aus dem Feld (Betriebserfahrungen, Störfälle) und damit letztendlich auf try and error.
MfG
Paul Gogo
@ # Sabrina Schwanczar
Herr Glatting passt.
Mit ihren Studien von 1989 sind sie leider nicht mehr auf dem Stand der Dinge. Wenn sie beim letztjährigen Symposium zur Probabilistischen Sicherheitsanalyse in München teilgenommen hätten, wüssten Sie, dass mittlerweile aufgrund verbesserter Nachweismethode die HD-Kernschmelze und andere postulierte Störfälle mittlerweile komplett ausgeschlossen werden können. Dieser Meinung haben sich Behörden, Gutacher und Öko-Institut angeschlossen.
Das einzige relevante Risiko wie es zu einem Austreten von Radioaktivität kommen kann besteht bei gleichzeitigem Auftreten von
Kernschmelze die nicht von Wasser bedeckt ist bei
gleichzeitigen Schäden an Wärmetauscherrohren die nicht mit Wasser bedeckt sind und
gleichzeitigem nicht schließen der Frischdampfarmaturen.
Selbst bei diesen unwahrscheinlichen Zusammentreffen, dürfte die Masse des entweichenden Inventars zu keiner Verseuchung von Landstrichen führen.
So, und jetzt kommen wir auf die Auswirkungen der Havarie in Harrisburg auf Menschen und Umwelt. Tote? Nein! Verletzte? Nein! Schäden für die Umwelt? 150 t Primärkreiswasser sind ausgelaufen, was zu unzulässiger Strahlenbelastungen der Tiere und Pflanzen im Fluss geführt hat. Es kam zu keinem Fischsterben und eine nachhaltige Schädigung des Ökosystems war nicht zu beobachten. Das war der schwerwiegendste Unfall in 40 Jahren Leichtwasserreaktoren westlicher Bauart.
Vergleichen Sie das mal mit den aktuellen Ereignissen im Golf von Mexiko. 11 Tote, etliche Verletzte, Tausende Quadratkilometer Ölteppich der zu Ölablagerungen auf dem Meeresboden (das sind dann Wüsten!) und an den Stränden führt. Tausender toter Fische, Delphine, Wale, Meeresschildkröten etc.. Im direkten Vergleich müsste man gegen weitere Ölförderungen und für den Ausbau der Kernenergie sein.
Aus Harrisburg hat eine große Anzahl von Erkenntnissen gewonnen wie man solche Schäden in Zukunft vermeiden kann. Es ist kein Größenwahn sondern Fakt, dass es seither nicht mehr zu ähnlichen Störfällen kam. Ihre Angst vor der Kerntechnik existiert in ihrem Kopf. Aber nicht aufgrund technischer Fakten. Deshalb werde ich mich auch nicht aus diesem Thema heraus halten, sondern ihnen professionelle Hilfe beim Umgang mit ihren Ängsten ans Herz legen.
Wäre der Vorfall von Harrisburg seinerzeit ein Flugzeugabsturz mit vergleichbaren Auswirkungen auf Menschen und Umwelt gewesen würde sich heute fast niemand mehr daran erinnern. Fliegen Sie eigentlich nach Thailand und Bali oder fahren Sie mit dem Taxi dahin? Ein Flugzeug ist eine ebenso komplexe Technik, die ihrer Meinung nach nicht mehr zu beherrschen ist.
#46 D. Glatting sagt:
„Tut mir leid, aber die Steinzeit ist rum, in der Steinzeit gab es keine Kerntechnik und in einem Kernkraftwerk steckt viel mehr moderne Technik als in der Windrädern und den PV Anlagen.“
„Tschernobyl ist der Beweis, dass diktatorische Systeme mit moderner Sicherheitsphilosophie nicht in Einklang zu bringen sind.“ „Den Sarkophag (den schreibt man übrigens mit k)“
Sehr geehrter Herr Glatting,
Gratulation zu Ihrem pragmatischen und hochtechnischen Kommentar, in dieser ideologisch verseuchten Welt.
Fairerweise haben Sie den Fokus über Tschernobyl hinaus erweitert.
Es ist gut, dass Harrisburg endlich genannt wird um westliche Sicherheitsstandards herauszustellen.
Derartige Störfälle sind immer Ausnahmen, die statistisch so selten sind, dass sie praktisch nicht vorkommen, aber täglich die Medien füllen.
Ob es die Herald of Free Enterprise war, die bei spiegelglatter See im „knietiefen“ Wasser gekentert ist, ohne technischen Defekt.
Ob das Seilbahnunglück von Kaprun, mit einem der sichersten Verkehrsmittel überhaupt.
Ob das ICE Unglück
Ob das Feuer im Mount Blanc Tunnel
Und die Schilderungen vom Harrisburg Störfall? Könnte aus einem Film mit Stan Laurel und Oliver Hardy sein.
Harrisburg zeigt nur, dass Murphy seinem eigenen Gesetz unterliegt und nicht alles schief geht was schief gehen kann.
Harrisburg zeigt, dass man Glück braucht um ein Kernkraftwerk supergaufrei zu betreiben.
Demnach kann man getrost den Hudson River als Ausweichflughafen für New York betrachten. Man kann darauf landen.
Das alles zeigt den kausalen Zusammenhang von Glück und Zuverlässigkeit.
So ganz am Rande zur Technik::
Es gab schon längst KKWs, als man noch keine 6 oder 10MW Windkraftanlagen bauen konnte und PV war gerade in der Lage sensorische Applikationen wie den Zeiger eines fotografischen Belichtungsmessers anzutreiben.
Als Bestätigung für die Homogenität Ihres Kommentars: Laut Duden schreibt man Sarkophag.
Grüsse, auch an die Nachbarn Wilma und Fred Feuerstein.
Mit freundlichen Grüssen
Paul Gogo
@ Sabrina Schwanczar, #50,
Ihre Schilderung in #50 ist überaus umfangreich. Der Fall ist allgemein bekannt, die Ursachen auch. Auch den meisten Befürwortern von Kernenergie. Ich verstehe Ihre Motive. Aber ich gewichte anders!
Zunächst sehe ich, dass das Leben gefährlich ist! Das moderne Leben genauso wie das vor 1000 Jahren! Früher starben wir bei Unglücken (Jagd, Bären, Wölfe) oder an Alterschwäche völlig abgearbeitet, so mit vierzig. Heute sind wir ‚modernen‘ Unglücken ausgesetzt, werden aber im Schnitt achtzig und in der Regel nicht völlig verbraucht.
Zurück zur Kernenergie, die gefährlich ist, aber andere Techniken sind dies auch:
Jeden Tag sterben Tausende Menschen weltweit im Straßenverkehr. Jeden Tag! Wollen Sie deshalb Kraftfahrzeuge abschaffen?
Wieviele Menschen sterben weltweit durch Unfälle, die bei der Förderung von Kohle (denken Sie gerade an Sibirien!), deren Transport und dem Betrieb der Kohlekraftwerke sowie Krankheiten beim Betrieb derselben entstehen? Es sind Tausende! Jedes Jahr!
Wieviele Menschen sind bereits an erneuerbaren Energien gestorben, bei deren Produktion, anfallenden Giftstoffen, Biogasexplosion, bei den Transporten, Aufstellen der unendlich vielen Klein- und Kleinstanlagen und wieviele werden noch beim Entsorgen der teilweise hochgiftigen Anlagen erkranken? Für ein paar kWh Strom, die diese in Bezug auf Ihre Kosten lächerliche Technik produziert.
Wieviele Menschen sind bei Chemieunfällen (man denke an Bopal) gestorben? Tschnerobyl war ein Witz, verglichen mit Bopal! Wieviele Menschen sterben im Bereich chemischer Betriebe in Deutschland jährlich? Wieviele Menschen bei Unglücken, falschen Anwendungen usw. mit chemischen Produkten? Wollen Sie Chemie abschaffen?
Im Bereich der Kernengerie hat es ein schlimmes Unglück mit vielen Toten und enormen Krankheitsfolgen gegeben.
Das war schlimm – sehr schlimm, aber das Leben produziert in jeder Entwicklungsstufe Unglücke, denen Menschenleben zu Opfer fallen. Wie oft sind Sie persönlich nur knapp einem Unglück entkommen, das Sie gar nicht haben nahen sehen? Im Straßenverkehr, an einer Baustelle, vielleicht in der Bahn?
Die Technik lernt doch dazu. Durch jedes Unglück werden Produkte sicherer. Wieviel sicherer sind heute beispielsweise Fahrzeuge! Die Zahl der Verkehrstoten hat sich in 40 Jahren in Deutschland geviertelt, obwohl die Zahl der Fahrzeuge sich verdreifacht hat und diese Fahrzeuge auch noch viel schneller fahren als früher!
Glauben Sie, dass sich KKW-Technik nicht fortentwickelt hat? Es gibt Reaktortypen, deen kerne überhaupt nicht schmelzen können. Warum diese Scheuklappen? Wenn Sie nicht heute beginnen, massiv neue Kohlekraftwerke zu bauen, ist die deutsche Kernenergie nicht zu ersetzen – außßer durch Stromlieferungen aus dem Ausland.
Was wollen Sie? Augen zu vor der Realität, Herr Glatting soll sich nicht mehr äußern? In welchem Land leben wir, in dem jeder Bürger meint, jeden Wunsch durchsetzen zu können, ohne die Konsequenzen tragen zu wollen?
@ #51: Jürgen Wanninger
Leider sehe ich eine rationale Diskussion in weiter Ferne, insbesondere, da die Energieversorger nicht aus der Deckung heraus kommen und nur versuchen nicht ins Gerede zu kommen. Nach dem Motto, keine Presse ist gute Presse. Die ehemalige Friedenspartei, die mit Begeisterung deutsche Soldaten in einem völkerrechtswidrigen Krieg in den Tod schicken, haben immer noch mit Meinungshoheit beim Thema Ökologie. Wie nahe sich radikale Ökologen und Faschisten stehen wird in
http://tinyurl.com/382xkr4
dargestellt. Der Blog ist zwar technisch, wissenschaftlich total unterbelichtet aber die politischen Beiträge sind zum Teil lesenswert. Insbesondere finden sich auch Listen wer schon alles bei den Bilderbergern war. Und mit erstaunen konnte man feststellen, dass die gesamte Grüne Prominenz von Fischer über Trittin, Roth bis Özdemir schon dort waren. Der ökologische Vorwand taugt prima um die Interessen des Großkapitals durchzusetzen.
Die heraufziehende Krise kann eine Chance bezüglich der Kosten und der Volksmeinung darstellen. Vielleicht haben aber auch die Stromkonzerne überhaupt kein Interesse am Weiterbetrieb der Kernkraftwerke, da sie mit jedem Strom Geld verdienen und es ihnen egal sein kann ob die Deutsche Industrie wettbewerbsfähig ist. Sie können ja dann neue Kraftwerke dahin bauen wo die Industrie hinwandert.
@ D. Glatting, #49,
das scheint mir ein vernünftiger Ansatz.
Entweder schafft man es, in diesen 7 Jahren eine rationale Diskussion zu dem Thema in der Gesellschaft anzustoßen, oder es läuft auf Ihre Prognose raus und wir werden künftig beträchtliche Mengen Strom importieren.
Allerdings ist mir bis heute schleierhaft, wieso die Energiekonzerne seit 2000 keinerlei Ansätze unternommen haben, das ökoromatische Energiedenken der Deutschen, das wir den Grünen verdanken, aufzuklären. Da bei der Mehrzahl der Bürger der Spaß beim Geldbeutel aufhört, würde allein die Einführung eines Atomstromtarifs, 3 ct günstiger als Strommix und 6 ct günstiger als Ökostrom, ein ganz anderes Bewusstsein schaffen, was Energie kostet und wie und wo welche Kosten entstehen.
Es muss doch möglich sein, eine ideologisch verdummte Bevölkerung mit rationalen Argumenten zumindest teilweise aufklären zu können. Oder sind wir Deutschen besonders anfällig und blind für Ideologien, wie in unserer Geschichte z.B. 1933-1945 und 1949-1989 sichtbar? Vielleicht geht den Deutschen aus genetischen Gründen die Fähigkeit ab, sich selbst einmal kritisch zu hinterfragen?
#49 D. Glatting
Zitat:
„Ich weiß, dass ich es mit Ideologen zu tun habe. Aber wie sagte George Orwell so schön:
„In Zeiten universeller Täuschung ist das Aussprechen von Wahrheit ein revolutionärer Akt.“ Vielleicht kann man ja so Frau Schwanczar näher an die Realität ran führen.“
Herr (oder Frau) Glatting – Was ist denn Die Wahrheit ?
Ich möchte Sie Ihnen mal in Erinnerung rufen. Die Wahrheit ist, dass es bis zum heutigen Tage keinen einzigen Beleg für die Sicherheit von Kernkraftwerke gibt. Im Gegenteil, sofern Studien zur Sicherheit von Kernkraftwerken existieren, so weisen diese nach, dass Kernkraftwerke eben nicht sicher sind.
„Ergebnisse der »Deutschen Risikostudie Kernkraftwerke – Phase B« in Hinblick auf den »Größten anzunehmenden Unfall« lassen sich grob so zusammenfassen. Die Eintrittshäufigkeit von Kernschmelzunfällen wird unter der Berücksichtigung von 25 Ereignissen, die eine Unfallszenario einleiten können, mit 3 zu 100.000 pro Jahr angegeben. (Dieser Wert ist dreimal besser als von der GRS im Jahre 1979 angegeben.) Dies würde beim aktuellen Stand des Kernenergieausbaus in Deutschland bedeuten, daß im Mittel innerhalb von rund 1.600 Jahren ein Kernschmelzunfall in einem der deutschen Atommeiler erwartbar ist. Die GRS glaubt aber, daß es nur in einem von 67 Fällen dann auch zu einer erheblichen Radioaktivitätsfreisetzung in die Außenwelt kommt, da Maßnahmen des Unfallmanagements die Integrität des Reaktorsicherheitsbehälters garantieren könnten.“
Quelle: http://www.uni-muenster.de/PeaCon/wuf/wf-96/9610210m.htm
Noch einmal die extraf für Sie – D. Glatting – erläutert: einmal in 1.600 Jahren heißt eben nicht, dass es erst im 1.600. Jahr zur Kernschmelze kommen kann, sondern, dass es innerhalb eines Intervalls von 1.600 Jahren statistisch einmal mit einer Kernschmelze zu rechnen ist, wobei keine Aussage darüber getroffen wird, wann innerhalb dieses Intervalls es zu einem solchen Ereignis kommt.
D. Glatting (und all die anderen Verfechter der Kernenergie) – haben Sie dies verstanden ? Es ist grundlegend, um die Frage der Sicherheit von Kernkraftwerken realistisch einschätzen zu können.
Und weiter:
„Allerdings bleiben in dieser Studie (Deutschen Risikostudie Kernkraftwerke – Phase B; S. Schwanczar) mehrere Aspekte unberücksichtigt. Sabotagemaßnahmen oder panikbedingte Fehlentscheidungen des Personals wie in Harrisburg fließen nicht in die Berechnungen ein. Auch bleiben unerwartete, da bis dahin übersehene physikalische oder chemische Phänomene unberücksichtigt. Ein Beispiel dafür ist die massive Produktion von Wasserstoff aus einer chemischen Reaktion zwischen Wasserdampf und dem überhitzten Metall überhitzter Brennstäbe bei Kühlmittelverlust. Bis zum Unfall in Three Mile Island waren weltweit keine Einrichtungen vorgesehen, die die Vermischung dieses Wasserstoffs mit Umgebungsluft zu explosionsfähigem Knallgas verhindern.“
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheit_von_Kernkraftwerken
Und weiter:
„Die Phase B der Deutschen Risikostudie Kernkraftwerke (DRS-B) wurde 1989 veröffentlicht.
Der bisher nicht beachtete Kernschmelzunfall bei hohem Druck im Primärkreis (HD-Kernschmelzen) mußte nun berücksichtigt werden. Im Augenblick, wenn der Boden des Reaktordruckbehälters durchschmilzt, schießt der obere Teil des Reaktordruckbehälters raketenartig nach oben und zerstört den Sicherheitsbehälter. Sofort werden große Mengen radioaktiver Stoffe in die Umwelt freigesetzt. Es kommt zu zahlreichen Erkrankungen mit Todesfolge. Die Bewohner eines Gebiets zwischen 10 000 km² bis über 100 000 km² müssen nicht nur zeitweilig evakuiert, sondern dauerhaft umgesiedelt werden.
….
Der Sicherheitsbehälter der derzeit betriebenen Atomkraftwerke kann gegen das raketenartige Durchbrechen des Reaktordruckbehälters beim HD-Kernschmelzen nicht verstärkt werden. Abhilfe zum Schutz vor dieser Gefahr ist daher nicht möglich.“
Quelle: http://www.bbu-online.de/html/anhoerungatom.htm
Herr (oder Frau) Glatting – der Ideologe sind Sie !! – Um weiter an einer nicht beherrschbaren Technik festhalten zu können blenden Sie alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Sicherheit von Kernkraftwerken aus.
#46 D. Glatting
Zitat:
„Nicht Tschernobyl hat gezeigt, dass die Kernkraft unsicher ist, sondern Harrisburg hat gezeigt, dass Leichtwassereaktoren nach westlicher Bauart sicher sind.“
Ach – ja wirklich ?
Wollen Sie jetzt auch noch bestreiten, dass in Harrisburg in Folge einer begonnenen Kernschmelze Radioaktivität in die Umwelt freigesetzt wurde ?
Wollen Sie bestreiten, dass es in Harrisburg zu einer kompletten Kernschmelze gekommen wäre, wenn dort das neue Personal nach Schichtwechsel die Fehler des ihrer Vorgänger fortgesetzt hätten, die nicht bemerkten, dass der Kühlkreislauf versagte und der Reaktorkern völlig überhitzt war ?
Ich gebe hier mal die Darstellung des Unfalles vom 28. März 1979 von Wikipedia wieder:
„Am Morgen des 28. März 1979 um 4.36 Uhr fielen bei Arbeiten an der Kondensatreinigungsanlage die zwei Hauptspeisepumpen im sekundären Kühlkreislauf mit nichtradioaktivem Wasser aus. …
Als Folge des Ausfalls der Speisewasserpumpen schaltete sich zuerst der Turbosatz und sodann der Kernreaktor durch einen sog. SCRAM, die Notabschaltung, ab, d. h. die Regelstäbe fielen in den Kern und beendeten die nukleare Kettenreaktion. Nach einer Abschaltung des Reaktors entsteht aber immer noch eine beträchtliche Menge Wärme, die sog. Nachzerfallswärme. Die Wärmeleistung des Reaktors in TMI betrug unmittelbar nach dem Abschalten noch ca. 6 % (ca. 155 MW) und eine Stunde danach noch weniger als 1,2 % (ca. 31 MW) der thermischen Reaktornennleistung. Aufgrund dessen stieg der Druck im Primärkreislauf des Reaktors, der radioaktives Wasser enthält, an und erreichte im Druckhalter einen Wert von 158 bar. Im Regelbetrieb liegt der Wasserdruck im Primärkreislauf bei 151 bar. Um einen Leitungsbruch infolge Überdrucks zu vermeiden, öffnete sich ein Sicherheitsventil am Druckhalter. Dieses Ventil, das als PORV (Pilot operated relief valve) oder Vollhub-Sicherheitsabblasventil (SBV) bezeichnet wird, hätte sich wieder schließen sollen, sobald der Druck auf 155 bar oder darunter gefallen war. Das hätte 13 Sekunden nach Beginn des Unfalls geschehen müssen, was jedoch nicht der Fall war. Diese Störung blieb über einen Zeitraum von mehr als zwei Stunden unbemerkt. Pro Minute entwich eine Tonne Kühlmittel zunächst in den Abblasetank des Druckhalters. Nachdem dieser kein weiteres Kühlmittel mehr fassen konnte, brach schließlich seine Berstscheibe und Reaktorkühlmittel konnte offen ins Containment, den Sicherheitsbehälter des Reaktors, austreten. Ein Leck im Primärkreislauf war entstanden – ein Kühlmittelverluststörfall war im Entstehen. Die Anzeigen im Kontrollraum zeigten das jedoch nicht an. Das Ventil blieb weiter offen, was dazu führte, dass der Druck im primären Kühlkreislauf weiter absank.
Etwa gleichzeitig war an anderer Stelle im Kraftwerk ein weiteres Problem aufgetreten. Das Notfall-Speisewassersystem, das als Reserve für die Hauptspeisewasser-Pumpen dienen sollte, war 42 Stunden vor dem Unfall getestet worden. Als Teil des Tests wurden zwei Absperrventile geschlossen und sollten am Ende des Tests wieder geöffnet werden (heutige Absperrventile mit Schlüsselschalter fahren nach ziehen des Schlüssels wieder in die Initialposition). Doch dieses Mal, entweder durch einen Verfahrensfehler oder durch menschliches Versagen, wurden die Ventile nicht wieder geöffnet, wodurch das Notspeisesystem nicht funktionierte. Die Notspeisewasser-Pumpen liefen zwar, konnten aber aufgrund der geschlossenen Absperrventile kein Wasser in die Dampferzeuger fördern und damit die vom Primärkreis gelieferte Nachzerfallswärme nicht abführen. Nach acht Minuten wurden die geschlossenen Ventile bemerkt und geöffnet. Nachdem sie geöffnet waren, begann das Notspeisesystem ordnungsgemäß zu arbeiten und versorgte die Dampferzeuger mit Wasser.
Da der Druck im Primärsystem aufgrund des offenen SBV weiter sank, bildeten sich Dampfblasen außerhalb des Druckhalters. Das führte zu einer Umverteilung des Wassers, so dass sich der Druckhalter mit Wasser füllte. Der Füllstandsanzeiger, von dem der Bediener ablesen kann, wie viel Wasser zum Kühlen vorhanden ist, zeigte an, dass das System voll Wasser sei. Da der Füllstandsgeber seine Werte jedoch einzig aus dem Druckhalter bezog, der im Normalbetrieb mit 22 m³ Wasser und darüber mit 19 m³ Dampf gefüllt ist, jetzt aber fast vollständig mit Wasser gefüllt war, vermuteten die Reaktorfahrer fälschlicherweise, dass das System überfüllt wurde. Eine Füllstandsanzeige im Reaktordruckbehälter war nicht vorhanden. So stoppte einer der Bediener die zuvor automatisch angelaufene Notkühlung. Während der Ausbildung wurde den Reaktorfahrern beigebracht, unter allen Umständen zu verhindern, dass sich der Druckhalter vollständig mit Wasser füllt. Durch die im Normalbetrieb vorhandene Dampfblase im Druckhalter – die einzige im Primärkreislauf zugelassene – ist es möglich, den Druck im Primärkreislauf konstant zu halten, um so zu verhindern, dass Druckstöße zu einem Bersten der Rohrleitungen führen könnten. Jetzt aber befand sich eine große Dampfblase im oberen Bereich des Reaktordruckbehälters.
Nach fast 80 Minuten langsamen Temperaturanstiegs begannen die Pumpen des Primärkreislaufs zu kavitieren, da nicht mehr Wasser, sondern Dampf angesaugt wurde. Die Pumpen wurden abgeschaltet und man glaubte, dass die natürliche Zirkulation den Wasserfluss aufrechterhalte. Doch Dampfblasen im System der Rohrleitungen blockierten den primären Kühlkreislauf. Das nicht mehr zirkulierende Wasser verwandelte sich in zunehmendem Maße in Dampf. Nach rund 130 Minuten seit der ersten Fehlfunktion war der obere Teil des Reaktors nicht mehr von Kühlflüssigkeit umgeben. Dampf kann aufgrund seiner geringeren Wärmekapazität nur eine geringe Wärmemenge von den Brennstäben abtransportieren. Das führt zu einer Temperaturerhöhung. Deshalb ist es wichtig, den Druck im Primärkreislauf so weit aufrechtzuerhalten, dass das Wasser bei der jeweils herrschenden Temperatur nicht verdampfen kann, sondern flüssig bleibt.
Bei hohen Temperaturen setzt eine Zirconium-Wasser-Reaktion ein. Die Hülle der Brennstäbe wird dabei oxidiert und Wasserstoff freigesetzt. Diese Reaktion zerstörte die Hüllrohre der Brennstäbe von außen nach innen. Der freigesetzte Wasserstoff sammelte sich zunächst im Reaktordeckel und gelangte später über die offene Verbindung Druckhalter-Abblasetank über die gebrochene Berstscheibe zusammen mit dem Kühlmittel ins Containment. Durch den dort vorhandenen Luftsauerstoff konnte sich im Containment Knallgas bilden.
Das ausgeströmte, stark radioaktive Kühlmittel sammelte sich an der tiefsten Stelle des Sicherheitsbehälters, dem sogenannten Sumpf. Von dort wurde es durch einen Schaltfehler in einen Sammeltank im Hilfsanlagengebäude außerhalb des Containments gepumpt. Der Tank lief schließlich über, das Wasser gaste aus und ein kleinerer Teil dieser Gase gelangte durch ungenügende Filter in die Umgebung.
Um 6 Uhr war Schichtwechsel im Kontrollraum. Die neu Angekommenen bemerkten, dass die Temperatur im Reaktorsystem zu hoch war und nutzten ein Reserveventil, um den Verlust von Kühlwasser zu beenden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren schon 150 m³ Kühlwasser aus dem primären Kühlkreislauf entwichen. Seit Beginn des Störfalls waren 165 Minuten vergangen, als radioaktiv kontaminiertes Wasser die Sensoren erreichte. Zu diesem Zeitpunkt war die Radioaktivität im primären Kühlkreislauf 300-mal höher als erwartet: Die Kernschmelze war in vollem Gang.
…
Nach neun Stunden entzündete sich das Knallgasgemisch im Containment, dessen Innendruck erhöhte sich kurzzeitig in die Nähe des Auslegungsdrucks. Es waren fast 16 Stunden vergangen, als die Pumpen im Primärkreislauf wieder eingeschaltet wurden und die Kerntemperatur zu fallen begann. Ein großer Teil des Kerns war geschmolzen.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Three_Mile_Island
D. Glatting – nehmen Sie bitte zur Kenntnis – Harrisburg beweist nicht, dass „Leichtwassereaktoren nach westlicher Bauart sicher sind“, sondern wie wenig man die Kompexität dieser Technik überschaut.
Nach all dem noch zu glauben, man werde im Zukunft nichts Wesentliches mehr übersehen und die Kernkraftwerke sicher bauen, ist einfach Größenwahn.
D. Glatting – ich würde Ihnen nahe legen, sich bitte aus dem Thema Kernenergie heraus zu halten.
MfG
Sabrina Schwanczar
@#48: Jürgen Wanninger
Ich weiß, dass ich es mit Ideologen zu tun habe. Aber wie sagte George Orwell so schön:
„In Zeiten universeller Täuschung ist das Aussprechen von Wahrheit ein revolutionärer Akt.“ Vielleicht kann man ja so Frau Schwanczar näher an die Realität ran führen.
Meine Prognose bezüglich der KKWs geht jedoch in die Richtung, dass Kontingente von Neuanlagen auf Altanlagen übertragen werden. Dies ist im Gesetz nicht ausgeschlossen (womit man auch kein neues Gesetz braucht das durch den Bundesrat muss), war jedoch unter Trittin/Gabriel nicht zu genehmigen. Wurde auch unter Röttgen mit Ausblick auf die NRW-Wahl nicht gemacht. Jetzt hat der Hosenanzug eh nichts mehr zu verlieren, worauf man der Industrie wenigstens noch was entgegen kommen kann. Und 2017 werden dann alle 17 Anlagen auf einmal abgeschaltet. Dann beziehen wir Atomstrom aus Frankreich Belgien und vielleicht sogar aus Polen.
Dann können sich die Fantasten ja darüber aufregen. Das wird dann mal lustig. Ich freu mich drauf.
@ D. Glatting, #46
Sie kämpfen hier gegen Ideologie, da ist wohl nichts zu machen. Frau Schwanczar lehnt Kernenergie aus ideologischen Gründen ab – ok. Nehme ich einfach mal hin. Im Gegensatz zu unseren Politikern sagt sie aber wenigstens, dass nur wirtschaftliche Alternativen in Frage kommen. PV, Wind und Solar-Kraftwerke in Nordafrika sind nur augenwischende Plazebos.
Allerdings zeigt auch sie keine Alternative auf. Denn beim aktuell verfügbaren Stand, immerhin sollen in Kürze 7 KKW abgeschaltet werden, kommt als Ersatz hierfür nur Kohle in Frage. Und beides will Frau Schwanczar nicht.
@ Paul Gog, #41
Nun, das sind viele kurz formulierte Fragen. Da ich mit Ihnen kleine Weltanschauliche Diskussion in Schriftform führen möchte, bemühe ich mich, Ihnen noch kürzer zu antworten.
1. Wer ist der Staat?
Sie und ich
2. Was sind faire Rahmenbedingungen?
Im Idealfall ein Markt ohne Subventionen, in einer Gesellschaft selbstverantwortlicher Menschen. Diese fängt soziale Härten auf.
3. Wer benennt klar die Gefahren?
Der Staat, also Sie und ich
4. Was bedeutet klar?
Das Leben ist gefährlich. Vor der Industrialiserung (Wölfe) oder im atomaren Zeitalter. Das wird gerne vergessen. Machen Sie eine Statistik.
5. Was ist in der Natur marktwirtschaftlich?
Alles, siehe Hasen und Füchse.
6. Ist die Natur unsozial?
Ja, meistens. Fressen oder gefressen werden. Soziale Strukturen beschränken sich meist auf kleine Ensembles.
7. Wie und wo sollen die Menschen mit ihrem persönlichen Kapital investieren?
Wo sie wollen.
8. Ist das Gegenteil einer mangelhaften oder falschen Planung das Chaos?
Ja, siehe z.B. Opel oder das aktuelle Geeiere um Griechenland und den Euro? Eine längst notwendige Währungsreform wird auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben.
9. Ist das nicht extrem ideologisch und extrem verträumt?
Es ist naiv. Denn es verlangt, dass die Wähler Martwirtschaft verstehen, deren Vorteile erkennen und Populismus durchschauen.
10. Erinnert das nicht stark an Joseph von Eichendorff „Aus dem Leben eines Taugenichts“?
Stellen Sie diese Frage einmal einem Süd-Koreaner und einem Schwarzafrikaner.
11. Wieso gibt es keine Qualifikation für politische Wahlen?
Das frage ich mich auch!
@#27: Sabrina Schwanczar
Es gibt wohl mehrere Welten. Die Kernenergie mit der heutigen Steinzeit-Technologie, die physikalisch der von Tschernobyl identisch ist, ist bestimmt keine Alternative
Besser hätten Sie nicht ausdrücken können, dass Sie von der Sache keine Ahnung haben. Tut mir leid, aber die Steinzeit ist rum, in der Steinzeit gab es keine Kerntechnik und in einem Kernkraftwerk steckt viel mehr moderne Technik als in der Windrädern und den PV Anlagen.
Tschernobyl ist der Beweis, dass diktatorische Systeme mit moderner Sicherheitsphilosophie nicht in Einklang zu bringen sind. Von identischer Technik kann grundsätzlich überhaupt keine Rede sein. Graphit moderierte Reaktoren sind nach den derzeitigen Sicherheitsstandards in Deutschland nicht denkbar. Dass der RBMK 1000 auch nicht über ein Sicherheitsbehältnis (Containment) verfügt sei nur nebenbei erwähnt. Nicht Tschernobyl hat gezeigt, dass die Kernkraft unsicher ist, sondern Harrisburg hat gezeigt, dass Leichtwassereaktoren nach westlicher Bauart sicher sind.
Den Sarkophag (den schreibt man übrigens mit k) den Sie fordern ist bei den in Betrieb befindlichen Kernkraftwerken schon drin. Aber davon wollen Sie ja nichts wissen. Kernkraft ist per se schlecht. Und das lassen Sie sich auch nicht mit guten Argumenten, die die Kerntechnik zwar hätte aber zu doof ist sie raus zu stellen, ausreden.
Um aber nochmal zum Thema zu kommen.
Das Ziel,
bis zum Jahr 2050 die Versorgung mit Energie zu 100% aus den Energiequellen sicherzustellen, die heutzutage als erneuerbar bezeichnet werden (strenggenommen sind auch Kohle und Erdöl erneuerbare Energien – es dauert nur etwas länger),
wird nicht erreicht.
Wer Milliarden in die heutige Photvoltaik steckt, die weniger Energie liefert, als zu deren Herstellung und Installation aufgewendet werden muss, beraubt sich damit selbst der Ressourcen, nach effektiveren Technologien im Energieverbrauch und in der Energieerzeugung zu forschen.
2. Ist dieses Ziel nicht auf belastbare Daten von vorhandenen Technologien gestützt.
Es ist einfach eine schlechte Politik, die mich fatal an manche politischen Projekte der abgewählten SPD-Regierung – oder besser VW-Regierung unter Schröder – erinnert.
Getreu dem Motto – wir müssen erstmal handeln – danach werden wir ja sehen, ob es Schaden angerichtet hat oder nicht.
Und es hatte viel Schaden angerichtet, z.B. die Nachfrage in der Breite reduziert, viele Unternehmen zu Entlassungen gezwungen oder sogar zum Aufgegen.
Um solche Ziele wie 100% aus erneuerbaren Energien zu erreichen (und dann zu verfehlen) wird man der Bevölkerung, insbesondere der, die sich am wenigsten wehren kann, wieder das Geld stehlen, weil man sich anderes nicht mehr leisten kann.
Letztenendes führen solche Technologie-Förderungen wie die Photovoltaik, die mehr Energie verbraucht als erzeugt, zu einem erhöhten Energiebedarf und damit Verbrauch an fossilen Energieträgern, der am Ende den Bau von Kernkraftwerken unvermeidlich machen kann.
Wer die Gefahren der Kernenergie ernst nimmt, muss gegen eine solche Politik sein.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Herr Wanninger,
Röttgen ist mir vor seiner Ministerzeit weder….noch aufgefallen. Aber jetzt: Sie haben Recht Herr Wanninger, er ist infiziert.
Ideologische Spleenigkeiten war ich früher mehr von Rot-Grün und deren 200%-igen Sympathisanten gewohnt.
Z. B. sagte Trittin beim Sturm Katrina: dies sei nur die konsequente Strafe für die CO2-Sünden der USA: wo viel CO2 ausgestoßen wird, dort wütet der Klimawandel am stärksten. Die Strafe folgt promt auf die Sünde…. (Also: sollte bald die BRD CO2-frei werden, wird das Gebiet vom Klimawandel, – sprich vom Unwetter – verschont.)
Und was sagte Röttgen vor wenigen Tagen? Er appelierte an Griechenland, die EU-Hilfe zukuntsweisend, „lohnend“ in erneuerbare Energieanlagen zu investieren. (BRD-Lieferungen für ca. 110 Milliarden?) Ob dies mit den Visionen der Griechen übereinstimmt? Hunderte Windräder, große Solarfelder um die Akropolis herum? Eher als schlechter Scherz, Albtraum.
Wenn Röttgen gesagt hätte, seht zu, eure karge Fels-Landschaften aufzuforsten, hätte ich ihm mit einem kleinen Schmunzeln Recht gegeben.
Griechenlands Problem ist – unter anderen – die fehlende Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der EU. Nach Röttgens Appell sollen EE-Anlagen, also die VERTEUERUNG der Energie-Produktion die griechische Wettbewerbsfähigkeit erhöhen??!!
Pleite hin, Pleite her, bis 3 zählen können die Griechen noch immer….
Röttgen auch hier: spleenig, wie Trittin.
MFG. Ivanfi
9.5.2010
@#37, Sehr geehrte Frau Schwanczar,
Sie schreiben: „Und die Frage, ob irgenwelche Staaten, die auf Atomenergie setzen, alle dumm sind, ist ungefähr so sinnvoll, wie die Frage, ob alle Menschen, die an Hexendiagnostik geglaubt haben, dumm waren.“
Stimmt! Beide Fragen sind sinnvoll; die Antworten lauten:
Staaten, die auf Kernenergie setzen, sind nicht dumm.
Menschen, die an Hexendiagnostik glauben sind dumm.
@#34, Sehr geehrter Herr Gogo,
Desertec wird an vielen Problemen scheitern.
Deshalb ist es sinnlos, sich über die Lösung eines Detailproblems Gedanken zu machen, das ich beispielhaft genannt habe.
Sie schreiben: „Es kommt darauf an etwas zu verändern“
Was wollen Sie denn verändern – und warum?
Vielleicht machen Sie mal selbst Vorschläge, anstatt anderen vorzuwerfen, sie hätten keine Ideen.
Sie schreiben: „Was heute realisiert ist, ist die Technologie von Gestern oder Vorgestern!“
Stimmt! Und was sagt uns das? Wir benutzen auch das Rad, sollen wir jetzt zu Fuß gehen?
#38 Jürgen Wanninger sagt:
„Und ich sehe da nur eine Lösung: Marktwirtschaft!
Der Staat legt faire Rahmenbedingungen fest, kümmert sich um eine soziale Solidarität der Gesellschaft und ansonsten sorgen die fachkompetenten und mit persönlichem Geld investierenden Menschen/Forscher/Industrien ganz automatisch dafür, dass sich die effektivsten Lösungen druchsetzen. Ganz ohne Ideologie. Gefahren müssen kar benannt und auch vom Verursacher finanziert werden.
„Wie in der Natur. Die ist nämlich auch marktwirtschaftlich organisiert – allerdings nicht sozial.“
„Leider glauben unsere roten und grünen Freunde, sonst so naturnah, nicht an den Markt. Sie meinen, man könne alles planen. Und mit diesem Virus, alles planen zu können haben Sie nun auch alle anderen Politiker auch angesteckt.“
@Jürgen Wanninger
1. Wer ist der Staat?
2. Was sind faire Rahmenbedingungen?
3. Wer benennt klar die Gefahren?
4. Was bedeutet klar?
5. Was ist in der Natur marktwirtschaftlich?
6. Ist die Natur unsozial?
7. Wie und wo sollen die Menschen mit ihrem persönlichen Kapital investieren?
8. Ist das Gegenteil einer mangelhaften oder falschen Planung das Chaos?
9. Ist das nicht extrem ideologisch und extrem verträumt?
10. Erinnert das nicht stark an Joseph von Eichendorff „Aus dem Leben eines Taugenichts“?
11. Wieso gibt es keine Qualifikation für politische Wahlen?
Paul Gogo
@ Zoltan Ivanfi,
diese Hoffnung habe ich aufgegeben. Dazu bedürfte es eines Volkes, dass nicht so ideologisiert wäre und den Populisten nicht so auf den Leim ginge. Vielleicht sollten wir mehr Finnen nach Deutschland locken und einbürgern. Laut diverser Studien sind die ja nicht so doof.
Andererseits, es MUSS ein Virus sein. virus populistikokken. Und der würde sicher auch die Finnen befallen, sobald sie die Grenze überschreiten. Norbert Röttgen hat sich bislang immer als mustergültiger Martwirtschaftler und rational denkender Mensch präsentiert – und schwupps dass er das erste Mal in der Nähe des Umweltministeriums war, labert der auch nur noch den gleichen Müll wie Gabriel, Trittin und nicht zu vergessen, Töpfer ist ja auch so ’ne ideologisierte Pfeife, die vom allheilenden Solardach träumt.
Aber selbst wenn Deutschland eine marktwirtschaftliche Gesellschaft hätte, das ist auch kein Allheilmittel. Staatsraison statt Schuldenmacherei gehören genauso zu einer funktionierenden Wirtschaft. Und so haben halt alle Nachfolger (mehr oder weniger) weiter an dem Schuldeerbe gestrickt, das uns der selige Willy Brandt in seinen fünf Jahren Kanzlerschaft gebastelt hat.
#38: Jürgen Wanninger
„Leider glauben unsere roten und grünen Freunde, sonst so naturnah, nicht an den Markt.
Sie meinen, man könne alles planen. Und mit diesem Virus, alles planen zu können haben Sie nun auch alle anderen Politiker auch angesteckt.“
——————————————————-
Herr Wanninger hat dies sehr treffend formuliert.
Wenn es eine Hoffnung gibt, wünschte ich dass die vom IDEOLOGISCHEN, CO2-hysterischen PLANUNGS-Virus tollwütig angesteckten, schwarz-gelben Politiker diese Entgleisung erkennen und rechtzeitig gegensteuern.
Sonst könnte der ideologische Sonderweg unserer Gesellschaft zu schweren Krisen in der EU und in der Weltgemeinschaft führen.
MFG. Ivanfi
Tja, das waren ’ne Menge Beiträge und unterschiedliche Meinungen. Und ich sehe da nur eine Lösung: Marktwirtschaft!
Der Staat legt faire Rahmenbedingungen fest, kümmert sich um eine soziale Solidarität der Gesellschaft und ansonsten sorgen die fachkompetenten und mit persönlichem Geld investierenden Menschen/Forscher/Industrien ganz automatisch dafür, dass sich die effektivsten Lösungen druchsetzen. Ganz ohne Ideologie. Gefahren müssen kar benannt und auch vom Verursacher finanziert werden. Wie in der Natur. Die ist nämlich auch marktwirtschaftlich organisiert – allerdings nicht sozial.
Leider glauben unsere roten und grünen Freunde, sonst so naturnah, nicht an den Markt. Sie meinen, man könne alles planen. Und mit diesem Virus, alles planen zu können haben Sie nun auch alle anderen Politiker auch angesteckt.
@ #33: Seeschiffer
Ich kann Sie nur ermuntern, weiterhin solche fundierten Beiträge zu schreiben.
Ich wüßte zum Beispiel nicht, dass ich Desertec auch nur mit einem Wort erwäöhnt hätte.
Und die Frage, ob irgenwelche Staaten, die auf Atomenergie setzen, alle dumm sind,
ist ungefähr so sinnvoll, wie die Frage, ob alle Menschen, die an Hexendiagnostik geglaubt haben, dumm waren.
dezenter Hinweis:
Allein die Zahl der noch lebenden und anerkannt durch den Uranbergbau allein bei der Wismut in Ostdeutschland erkrankten liegt bei ca. 9.000 bis 10.000 – übrigens ohne dass ein Kernkraftwerk außer Kontrolle geraten wäre.
Rechnen Sie die Zahlen hoch auf die Zeit, die in Ostdeutschland Uranbergbau betrieben wurde.
Saubere Energie – wirklich !
Ungefähr genauso sauber, als wenn man Uran in China abbauen läßt.
Oder Panele der Photovoltaik in China ertigen läßt, zu niedrigen Löhnen mit unter schlimmen Arbeitsbedingungen erzeugter Energie und erzeugten Metallen usw.
Vermutlich werden Sie von all dem noch nie etwas gehört haben oder es nicht hören wollen, um weiterhin einer realitätsfernen Ideologie von der schönen sauberen Kernenergie zu folgen.
Übrigens wird mein Computer mit Strom der Stadtwerke Leipzig und damit aus Braunkohle der MiBrAG gefüttert, und aus Wasserkraft.
MfG
Es gibt hier Blogteilnehmer, der würde auch an Unterwasserstädten, Marsumsiedlung mit dem dynamischen Kontrabarie, gar am ewigen Leben mit Dauer-Ersatzteilversorgung glauben, wenn diese Ideen aus gleichgesinnten Kreisen stammen….
Die Welt hat sorgen, um bald 10 Milliarden Menschen menschenwürdiges Leben zu sichern. Diese soziale Frage scheinen viele Phantasten nicht zu kapieren und gehen schlafwandlerisch weiter, weiter….
Gegen Kreise, Institutionen, Regierungen, mit dieser Mentalität (leider mit ernstzunehmenden Absichten) lohnt es sich wirklich ins Zeug zu legen……
Werte Leser
Inzwischen hat der deutsche „Umweltrat“ auch eine Stellunhnahme zu 100% EE-Vollversorgung Deutschlands in mehreren Szenarien dargestellt.
http://tinyurl.com/2v2va9r
Für eine rein deutsche Lösung zum Beispiel werden 250 GW installierte Leistung benötigt, um zukünftige Lastspitzen mit 80 GW bedienen zu können.
Man möge sich diese „Stellungnahme“ in aller Ruhe durchlesen und dann im stillen Kämmerlein die eigentlichen Konsequenzen dieser „Transformation“ in realen Bildern vorstellen.
@Paul Gogo
Alles schön und gut mit den zukünftigen Entwicklungen in Wissenschaft und Technik….ist es aber nicht sinnvoller nach effektiven Energiequellen zu suchen, als den ineffektiven Erzeugern noch ineffektivere Speicher zur Verfügung zu stellen?
Hier wird meines Erachtens nach in eine völlig falsche Richtung geforscht, denn der Ressuorcenverbrauch für EE-Technik und anschließenden Speicher wird gewaltig werden.
Heinz Eng
Auf Sand gebaut
„Sollten Sie eine realisierbare und günstige Lösung für das Sand-Problem haben, lassen sie es sich sofort patentieren, und sie werden reich!
Mir ist noch kein Vorschlag zur Lösung dieses Problems aufgefallen.“
Stone Age Protection!
„Mir ist noch kein Vorschlag zur Lösung dieses Problems aufgefallen.“
Mir ist schon aufgefallen, dass dem Schreiber des Satzes (noch) nichts eingefallen ist!
Hätten Er geschrieben, dass Ihm nichts eingefallen ist, dann wüssten wir, dass Er wenigstens nachgedacht hat und nach einer Lösung sucht.
Es kommt darauf an etwas zu verändern, nicht das was ist, zu beschreiben. Das kann jede einfache Kamera besser….
Alles was nicht funktionieren „darf“, „kann“ nach dem technischen Stand längst vergangener Zeiten, nach Vorurteilen und nach populären Irrtümern nicht funktionieren.
Wer definiert eigentlich unsere Zukunft? Wie definiert sich unsere Zukunft? Sind es Diejenigen, die ständig sagen was alles nicht geht?
Zum Beispiel:
„Zu den Stromspeichern: Die Technologien, die heute machbar sind, sind bekannt und realisiert.“
Welch ein kluger und innovativer Satz?
Was heute realisiert ist, ist die Technologie von Gestern oder Vorgestern!
Der A380 hat trotz 600 t Masse bewiesen, dass er fliegen kann.
Vielleicht folgt ihm bald der Pelican mit 4000 t.
Diese Projekte zeigen die möglichen Steigerungen aus benachbarten Disziplinen.
Und die Energiespeicher?: Stand Ju 52?
Gab es oder gibt es oder wird es keine geben, welche die Aufgabe erfüllen können?
Zu den sicheren Energien und den förderbaren Ölvorräten passt die aktuelle Ölkatastrophe vor der US Küste.
So könnte der Text von Bob Dylan dazu lauten:
….How many seas must a white dove sail
Before she sleeps in the oil?……..
Dagegen ist es geradezu lächerlich eine umgestürzte WKA zu zeigen, die vielleicht wegen zu grosser Bohrlöcher für Dübelverbindungen umgefallen ist.
MfG
Paul Gogo
Verehrte Frau Schwanczar,
Ihr Beitrag hatte zwar nichts mit dem èxcellenten Artikel von Herrn Humpich zu tun, zeigt aber auf excemplarische Weise, wie es zu solchen hirnrissigen Gedankenspielen wie Desertec kommen kann. Die „german angst“ ein weltweit bekanntes und belächeltes Phänomen, mehrheitlich von grünlackierten deutschen Linken verinnerlicht, wird von Ihnen geradezu klassisch vorgeführt.
Typisch auch die Erwähnung von Tschernobyl. In D ist bisher noch kein Mensch durch einen kerntechnischen Unfall in einem AKW gestorben. Sicherlich nicht nur Sie, warten mit Ungeduld darauf. Ihren Beitrag haben Sie mit einem PC geschrieben der E-Strom verbraucht, an dem weltweit seit über 150 Jahren mehr Menschen gestorben sind, als durch alle AKW`s. Trotzdem trommeln Sie Ihre Mitteilungen nicht, sondern nutzen die „Steinzeittechnik“ AKW. Verehrte Frau Schwanczar, glauben Sie im Ernst, das alle Menschen rund um den Globus, sogar der Pisa Sieger Finnland AKW`s baut, weil die dumm sind?
Die deutsche braune Überheblichkeit lässt grüßen.
Lassen wir das, kommen wir zur praktischen Seite. Angenommen wir Steuerzahler bzw. wir Stromverbraucher finanzieren Desertec, die technischen Schwierigkeiten lassen wir außen vor, mein Doktorvater sagte vor 30 Jahren, es ist technisch alles machbar, es ist nur eine Frage des Geldes (Mondlandung, wirtschaftlich nicht verwertbar) bleibt der Unsicherheitsfaktor Mensch. Stellen Sie sich vor, Herr Gadafi bestimmt, wann Sie Ihren PC anstellen können? Ist das für Sie eine hinnehmbare Alternative?
@#24 Zoltan Ivanfi
Hallo Herr Ivanfi,
da bin ich ganz bei Ihnen. Aber es zeigt auch, dass bei einem nicht mehr klappernden Geldbeutel sogar vor „heiligen“ Kühen nicht mehr haltgemacht wird.
Mit freundlichem Gruß
H.S.
@#23:
Sehr geehrter Herr Schenk,
„Aua, na da habe ich ja was angestoßen!“
Ist doch gut!
„Je nach Prognose werden in 50 – 250 Jahren auf der Welt keine Nennenswerten Uranvorräte mehr vorhanden sein. Wenn jetzt plötzlich alle Welt auf Kernenergie setzt, gehen die Uranvorräte dementsprechend schneller zur Neige.
Man sieht, dass Kernenergie besten Fall ein Teil unserer Problemlösung sein kann.“
Wieviel Uran es gibt, hängt nicht von irgendwelchen „Vorräten“ ab, denn die werden je nach Interessenlage verschieden definiert.
Entscheidend sind unsere technischen Fähigkeiten zur Uranförderung und der Wille dazu, denn Uran gibt es fast überall auf der Welt, auch in D. Die Konzentrationen sind häufig so gering, so daß es bei den heutigen Marktpreisen unwirtschaftlich ist, sie zu fördern.
Der Anteil der Urankosten an den Gesamtkosten der Stromerzeugung in KKW ist aber so gering, daß Kostensteigerungen ohne wesentliche Auswirkung bleiben.
„Wenn jetzt womöglich sagen, dass Kernenergie nur ein Zwischenschritt zu Kerfusion ist,
dann sollten wir die Kostenfrage der Energieträger in dieser Runde noch einmal neu diskutieren…“
Bei den Realisierungsmöglichkeiten der Fusion bin ich skeptisch, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.
Bis dahin bleibt für mich die heutige KKW-Technologie, die es zu verbessern gilt, wichtig.
Sie ist nicht „die Lösung“, leistet aber gerade im Bereich der Grundlast eine wichtigen beitrag.
„Ich bin weder Anhänger noch Gegner des Subsidiaritätsprinzips.
Ich habe nur darauf hingewiesen, dass es bei der Stromerzeugung nicht gilt!
Den Bezug zwischen Länderfinanzausgleich und Atomkraft finde ich übrigens etwas weit hergeholt.“
Stimmt! War ironisch gemeint.
„Mir ging es nur darum, dass es technisch gesehen im schlimmsten Falls eine kleine Herausforderung ist,
Parabolrinnen auch bei sandigen Verhältnissen zu betreiben.“
Für fast jedes technische Problem gibt es eine Lösung, die aber den Aufwand, die Komplexität, Störanfälligkeit und damit die Kosten in die Höhe treibt. Mir ist noch kein Vorschlag zur Lösung dieses Problems aufgefallen. Das liegt vermutlich daran, daß „Desertec“ ganz andere Probleme hat.
PS: ich wäre schon froh, wenn die automatische Scheinwerferreinigungsanlage an meinem PKW richtig funktionieren würde.
@Zoltan #28
Diese Antiatomdemostranten müssten alle hinter Gitter. Wer bei Castortransporte die Bahngleise, Strassen und Wege zerstört, ist in meinen Augen eine Gefährung für die Öffentlichkeit und ist mit einem Terroristen gleich zu setzen. Diese militanten Demonstranten haben nichts mit einer friedlichen Demonstation gemein. Auch das anketten an Bahngleisen gehört unter Strafe gestellt genauso das anketten an Werkstoren.
Auf der einen seite ist Atomkraft so gefährlich (wie es immer wieder von Grünen und Ökos behauptet wird) auf der anderen Seite spielen diese Gruppierungen bewusst mit dieser Gefahr und gefährden somit das deutsche Volk!