Bilder rechts: Lichter an der Autobahn Photo: ALAMY
Weite Gebiete in UK werden in Dunkelheit gestürzt, weil immer mehr Straßenlampen von den Verwaltungen ausgeschaltet werden.
Lichter werden ausgeschaltet, an Autobahnen und Hauptstraßen, in Stadtzentren und Wohnstraßen sowie an Fuß- und Radwegen. Damit wollen die Verwaltungen Kosten für Energie sparen und den Zielen der Reduktion von Kohlenstoffemissionen näher kommen.
Sie machen diesen Schritt trotz der Warnungen von Sicherheitsleuten und der Polizei vor einer Zunahme von Verkehrsunfällen und der Kriminalität.
Das ganze Ausmaß des Blackouts kann hier nach Untersuchungen des Sunday Telegraph eingesehen werden – welche an dem Tag erscheint, an dem die Uhren eine Stunde zurück gestellt werden, wodurch es am Abend noch früher dunkel wird. Wir haben gefunden:
● 3080 Meilen Autobahnen und Fernstraßen in England sind vollständig unbeleuchtet;
● Weitere 47 Meilen sind zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens unbeleuchtet, einschließlich einer der belebtesten Autobahnen, und zwar der M1 zwischen Luton und Milton Keynes;
● von 134 Verwaltungen, die auf eine Umfrage geantwortet haben, sagten 73%, dass sie einige Lichter ausgeschaltet oder gedimmt haben bzw. vorhaben, das zu tun
● Alle 27 Landkreisverwaltungen in England haben in ihrem Bereich Straßenlaternen ausgeschaltet oder gedimmt.
Die große Mehrheit der Verwaltungen hat beschlossen, nachts die Lichter auszuschalten mit der Begründung, dass man sie nicht mehr so braucht, während andere Lampen mit Dimmerfunktion installiert haben.
Lokale Behörden sagen, dass diese Maßnahmen helfen, die Energiekosten zu senken, und das zu einer Zeit, in der die Preise immer weiter steigen. Viele der großen Energieunternehmen haben während der letzten Wochen Preissprünge angekündigt, einschließlich British Gas, npower und EDF Energy – letztere hat diese Woche gesagt, dass es seine Standardpreise für Gas- und Stromverbraucher um 10% erhöhen werde.
Einige Verwaltungen erwarten, hunderttausende Pfund einzusparen, indem nachts die Lichter ausgeschaltet oder mit Dimmerschaltern betrieben werden.
Allerdings geben einige Verwaltungen zu, dass es während der nächsten vier oder fünf Jahre noch keine Einsparungen geben werde, und zwar wegen der Kosten für neue Lampen, Dimmerschalter und komplexe Kontrollsysteme.
Und einige Verwaltungen – ebenso wie Autobahn-Direktionen, die für Autobahnen und Hauptfernstraßen zuständig sind – sagen, dass die Lichter ausgeschaltet werden, um „grünen“ Zielen zur Reduktion von Kohlenstoffemissionen durch Stromsparen zu dienen.
Kritiker sagen, dass das Ausgeben öffentlicher Gelder zum Erreichen dieser Ziele in einer Zeit der Rezession völlig unangebracht ist.
Die zunehmende Verbreitung von Blackouts wurde vergangene Nacht von Sicherheits- und Automobilorganisationen kritisiert. Sie sagen, dass die ökonomischen und umweltlichen Vorteile überbetont werden, und warnten davor, dass weniger Straßenbeleuchtung zu mehr Verkehrsunfällen und verstärkter Kriminalität führen werde.
Ein Sprecher der Royal Society for the Prevention of Accidents [etwa: Gesellschaft zur Verhinderung von Unfällen] sagte: „Die Beleuchtung reduziert nicht nur das Risiko von Verkehrsunfällen, sondern auch deren Schwere. Umfragen haben ergeben, dass die Öffentlichkeit die Straßenbeleuchtung als einen Weg begrüßt, die Sicherheit auf den Straßen zu verbessern und dass man sie in manchen Gebieten noch verbessern könne.
Es gibt wirtschaft- und umweltliche Gründe, warum einige Organisationen sich wünschen könnten, die Beleuchtung zu reduzieren. Allerdings gibt es Sicherheitsgründe, warum die Beleuchtung verfügbar sein muss“.
Paul McClenaghan, kommerzieller Direktor bei Halfords, sagt: „geringe oder gar keine Beleuchtung kann es für Autofahrer sehr schwierig machen, nachts Gefahren oder Objekte klar zu erkennen. Außerdem zeigen Zahlen der Regierung, dass die Unfälle in der Woche nach der Umstellung der Uhren zunehmen. Daraus wird ersichtlich, dass zu dieser Jahreszeit zusätzliche Aufmerksamkeit erforderlich ist. Das gilt für Auto- und Radfahrer ebenso wie für Fußgänger.“
Paul Watters, Chef der Verkehrspolizei bei der AA [Automobile Association, Britischer Automobilclub] sagte: „Wir wissen, dass sich die meisten Unfälle bei Dunkelheit ereignen. Außerdem ist [das Licht] für die Leute angenehm, vor allem wenn sie spätabends mit einem Spätzug irgendwo ankommen. Es gibt auch Hinweise auf zunehmende Kriminalität. Also könnten die Maßnahmen zwar Geld sparen hinsichtlich des Energieverbrauchs, aber dann muss man auch die Kosten hinsichtlich Sicherheit und Unfällen betrachten, die möglicherweise höher sind. Wir haben sogar gehört, dass einige Milchmänner Schwierigkeiten haben. Die Verdunkelung könnte also sogar Folgen haben, an die man gar nicht denkt.
Autobahnbenutzer mögen sich ständig ändernde Situationen nicht, von hell nach dunkel und von dunkel nach hell, aber ich denke, wir sollten uns nicht dafür aussprechen, überhaupt keine Beleuchtung zu haben. Sie ist äußerst komfortabel für die Fahrer, vor allem bei schlechtem Wetter“.
… [Hier folgt eine längere Auflistung von Zahlen und Ortsangaben, die für den Kontext des Artikels nicht so relevant sind. Man klicke auf den Originallink. A. d. Übers.]
In vielen Gebieten gab es Klagen von Anwohnern.
Caroline Cooney, eine Schauspielerin, die sich am Hertfordshire County Council über das Ausschalten der Lichter nach Mitternacht nahe ihrer Wohnung in Bishop’s Stortfort beklagte, sagte, sie sehe sich einem „Schwarzen Loch“ gegenüber, wenn sie von ihrer Arbeit im West End von London nach Hause käme.
„Meine Straße ist vollständig von großen Bäumen gesäumt, und ich kann die Hand vor meinen Augen nicht sehen”, sagte sie.
Mrs. Cooney, die in Gregory’s Girl auftritt, sagte, dass die Menschen dadurch gefährdet werden und dass die Verwaltung im Grunde eine „mitternächtliche Sperrstunde für die Bewohner einführe, die nicht blind nach Hause gehen wollen“.
„Als ich nach Hause kam, war es außerhalb der Station wie ein Schwarzes Loch”, sagte sie, „ich kann es einfach nicht riskieren, in etwas nach Hause zu gehen, was effektiv wie absolute Schwärze daher kommt.“
Die Verwaltung jedoch sagte ihr, dass sie „nicht maßgeschneiderte Straßenbeleuchtung für die speziellen Erfordernisse eines jeden Einzelnen zur Verfügung stellen kann“.
Claire Duffin
Link: http://www.telegraph.co.uk/news/9637929/Street-lights-turned-off-in-their-thousands-to-meet-carbon-emission-targets.html#
Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey EIKE

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