Unser Team KRITIKALITÄT fing damit an, in Stichproben die „Hundert guten Gründe” abzuklopfen, um eventuelle Fehler richtig zu stellen. Es zeigte sich aber schnell, dass „Fehler” hier eher die Regel waren. Überraschend war am Ende aber doch, dass sich kein einziger der „Hundert guten Gründe” (tatsächlich sind es 115) als korrekt herausstellte. Oft reichten sogar die von Michael und Ursula Sladek selbst angeführten Belege aus, um deren eigene Behauptungen zu widerlegen, manchmal musste man schon etwas tiefer in die Materie eindringen, um der Unwahrheit auf den Grund zu gehen.
Lassen Sie sich auf diesen Seiten in eine Kriminalgeschichte der Vernebelungen, Täuschungen, Falschzitate und Pseudowissenschaften entführen. Nehmen Sie sich die Zeit, unseren Belegen nachzugehen, und bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil. Zu jedem der „Hundert guten Gründe” gibt es von unserem Team eine Antwort sowie die Möglichkeit, diese in unserem Forum öffentlich zu diskutieren.
So weit der Text „Motivation“ des Teams KRITIKALITÄT.
EIKE hat sich die 100 Gründe der EWS und die Antworten von KRITIKALITÄT sehr genau angesehen. Wir meinen, dass hier zum ersten Mal und in aller Vollständigkeit eine weitgehende Klärung der Standpunkte, Meinungen, Fakten und Mythen zum Thema der Kernenrgienutzung auf nachprüfbarer Faktenbasis erfolgte. Es bleiben so gut wie keine Fragen offen. Wer sich mit der Gegenüberstellung EWS vs. KRITIKALITÄT nicht ernsthaft auseinandersetzt (hiermit sind beide Seiten, Kernkraftgner und -Befürworter gemeint) gesteht damit indirekt ein, dass seine Motive ideologischer und nicht sachbezogener Natur sind.
Die Antwortenzusammenstellung von KRITIKALITÄT ist in die folgenden, von der EWS aufgestellte Kategorien unterteilt:
1. Brennstoff & Uranbergbau
2. Grenzwerte & Gesundheitsschäden
3. Unfall- und Katastrophenrisiko
4. Atommüll & Entsorgung
5. Klima & Strom
6. Macht & Profit
7. Freiheit & Demokratie
8. Krieg & Frieden
9. Energiewende & Zukunft
10. Bonusgründe
EIKE nennt die EWS-Argumente und die zugehörigen Antworten gemäß den aufgeführten Kategorien. Wir werden in regelmäßigen Zeitabständen Blöcke von 3 bis etwa 5 Argumenten/Antworten veröffentlichen, um unseren Kommentarblock ausreichend Diskussionszeit und -raum zu geben.
Zur Diskussion: Für die an fachlicher Klärung und Diskussion interessierten Leser ist die Originalwebseite KRITIKALITÄT das richtige Forum. Natürlich sind auch in dem EIKE Blog Kommentare möglich. Wir verfügen auch in EIKE über Kernenergie-Experten. Allerdings sind diese zum einen nicht so nahe am Thema wie das Team KRITIKALITÄT und zum anderen ist jede Antwort auf eine Leserfrage auch ein Zeitproblem. Daher nochmals: Fachfragen bitte auf der Seite KRITIKALITÄT stellen!
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, EIKE Pressesprecher
Nachtrag 3.April 2013: Die Angabe der unzähligen Internet-Links führte zu Problemen mit unserem Server. Wir verzichten daher auch rückwirkend auf Links. Alle Links können den Originalartikeln entnommen werden, indem auf die entsprechenden Übersichten geklickt wird.
Kategorie Brennstoff und Uranbergbau
#1: Abhängigkeit
Behauptung: Alles Uran muss importiert werden.
Die EWS behaupten
In ganz Europa fördern nur noch Bergwerke in Tschechien und Rumänien kleinere Mengen Uran. In Deutschland wird seit 1991 praktisch kein Uran mehr gefördert, in Frankreich seit 2001.
Atomstrom ist keine »heimische« Energiequelle. Sie macht vielmehr abhängig von Rohstoffimporten und von multinationalen Konzernen: Zwei Drittel der Welt-Uranproduktion liegen in der Hand von vier großen Bergbauunternehmen.
„Weiterführende Informationen” und Quellen der EWS
Richtig ist …
Im Gegensatz zu Kohle, Gas oder sogar „regenerativen” Energien lassen sich Kernbrennstoffe sehr einfach bevorraten, sogar um die Energieversorgung für Jahrzehnte sicherzustellen. Dies liegt an der extrem hohen Energieeffizienz von Uran verglichen mit fossilen Energieträgern. Für die gleiche Menge Strom wird 20 000 mal so viel Kohle wie Uran benötigt. Wegen der weltweit relativ hohen Uranreserven wird der Uran-Abbau immer auf die aktuellen Bedürfnisse der Nuklearindustrie abgestimmt. In Europa haben beispielsweise Schweden und die Ukraine große bislang ungenutzte Uranvorkommen, aber auch Deutschland verfügt noch über leicht zugängliche Reserven, die einige Jahre reichen, und über zugängliche Resourcen, die weitere Jahrzehnte reichen. Desweiteren liegen 60% der weltweiten Uranvorräte in politisch stabilen Ländern.
Außerdem kann jedes Land mit Zugang zum Meerwasser daraus Uransalz gewinnen. Der technische Aufwand ist zwar deutlich höher, aber mit geschätzten 250 Euro je Kilogramm verglichen mit heutigen 120 Euro je Kilogramm weiterhin bezahlbar. Das Oak Ridge National Laboratory (ORNL) hat die Technik hier so stark verbessert, dass die Kosten sich den heutigen Marktpreisen annähern könnten. Im Meerwasser befinden sich 4,5 Mrd. Tonnen Uran. Zum Vergleich: Ein großer Reaktorblock benötigt etwa 200 Tonnen Natururan pro Jahr.
Die Abhängigkeit von „multinationalen Konzernen“ ist bereits dadurch widerlegt, dass der Uranförderpreis nur 5% bis 10% der nuklearen Stromerzeugungskosten ausmacht. Bei zukünftigen Reaktorkonzepten mit vollständiger Nutzung des gesamten Urans, wie sie von der deutschen Atompolitik blockiert wurde und wird, verringert sich diese „Abhängigkeit“ weiter um einen Faktor 100, die Vorräte verlängern sich entsprechend. Die effektivere Brennstoffnutzung macht außerdem noch teurere Vorräte wirtschaftlich, wodurch sich die Reichweite weiterhin erhöht.
Unsere Quellen
#2: Vertreibungen
Behauptung: Uranabbau zerstört die Lebensgrundlagen von Zehntausenden.
Die EWS behaupten
Rund 70 Prozent der Welt-Uranreserven liegen auf dem Gebiet indigener Bevölkerungsgruppen. Der Uranabbau zerstört ihre Dörfer, raubt ihre Weide- und Ackerflächen, vergiftet ihr Wasser.
Allein die Regierung Nigers hat im Jahr 2008 ausländischen Investoren für ein riesiges Gebiet im Norden des Landes 122 Konzessionen zum Abbau von Uranerz erteilt – über die Köpfe der hier lebenden Tuareg hinweg. Wie in vielen Uranabbaugebieten droht auch ihnen Enteignung und Vertreibung. So wie am 26. Januar 1996 im indischen Chatijkocha: Assistiert von Polizeieinheiten walzten die Bulldozer des Bergbauunternehmens dort ohne Vorwarnung Hütten, Scheunen und Äcker platt, um weiteren Platz für die Uranmine zu schaffen.
„Weiterführende Informationen” und Quellen der EWS
Richtig ist …
Die meisten Uranreserven befinden sich nicht „auf dem Gebiet indigener Bevölkerungsgruppen”, sondern in hochzivilisierten Ländern wie Australien und Kanada, die aber auch Ureinwohner haben. Das Klischee von Eingeborenendörfer niederwalzenden Bulldozern kann hier also nicht bedient werden, denn beides sind zivile Rechtstaaten, in denen die Ureinwohner inzwischen hohe Rechte haben.
Niger als instabiles Entwicklungsland und einem Uranförderungsanteil von 8% ist nicht gerade repräsentativ für die gesamte globale Uranförderung, und der schon etwa 20 Jahre alte Vorfall in Indien (0,7% Uranförderungsanteil) schon gar nicht. Dass in solchen Ländern wie Niger Machtinteressen gegen die Bevölkerung leichter durchgesetzt werden können ist kein spezielles Merkmal der Uranförderung.
Die gemessene radioaktive Kontamination wäre, obwohl sie in Niger die extrem konservativen WHO-Grenzwerte überschreitet, nicht gefährlich, selbst wenn man ausschließlich dieses Wasser trinken würde – dies belegen ganz klar DNA-Studien im Niedrigdosisbereich. Von einer Vergiftung kann hier allenfalls durch Schwermetalle gesprochen werden, einem Problem, das bei jedem Bergbau anfällt und durch Aufbereitung behoben werden kann.
Unsere Quellen
#3: Wasserverschwendung
Behauptung: Uranabbau raubt kostbares Trinkwasser.
Die EWS behaupten
Um das Uran aus dem Erz herauszulösen, sind große Mengen Wasser nötig. Doch in vielen Uranabbaugebieten ist Wasser Mangelware.
Der namibische Wasserversorger NamWater rechnete unlängst vor, dass bei Inbetriebnahme der geplanten Uranminen in Namibia jährlich 54 Millionen Kubikmeter Wasser fehlen werden – elfmal so viel, wie sich im gesamten Omaruru-Omdel-Delta gewinnen lassen. Der enorme Wasserbedarf der Minen und Uranerz-Aufbereitungsanlagen steht in Konkurrenz zum Wasserbedarf von Menschen, Vieh und Landwirtschaft.
„Weiterführende Informationen” und Quellen der EWS
Richtig ist …
Die geplanten Uranminen benötigen zwar jährlich 54 Millionen Kubikmeter Wasser, es wird hier aber nicht erwähnt, dass für diesen Zweck vom Uranminenbetreiber eine eigene Meerwasser-Entsalzungsanlage errichtet werden soll. Weiterhin benennen die Autoren nicht, dass große Teile des so entsalzten Wassers als Trinkwasser eingespeist werden sollen. Dies ist alles in dem zitierten Zeitungsartikel beschrieben. Das Angebot an Trinkwasser würde sich in der wasserarmen Region dank der Uranförderung vervielfachen und die Bevölkerung wäre diese Sorge für immer los.
Wasser wird im übrigen nicht „verbraucht” sondern „gebraucht“. H₂O bleibt H₂O, sonst wäre die Menschheit schon längst verdurstet. Wie Trinkwasser kann man auch Brauchwasser mit moderatem Energieeinsatz aufbereiten/reinigen und somit zur Uranförderung nutzen – damit gibt es keine Konkurrenz zur sonstigen Trinkwassernachfrage. Dieser Umstand betrifft alle Bergbauaktivitäten, nicht nur die für Uran.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Die Seite http://100-gute-antworten.de/antworten ist gesperrt, das heißt, dass man von Google eine Warnung bekommt, die besagt: „Das Sicherheitszertifikat der Website ist nicht vertrauenswürdig!“
Hier wird ja über schnelle Brüter gesprochen, als wären das irgendwelche Zukunftsversionen, die in der Realität gar nicht funktionieren – mit Verlaub: im gleichen Atemzug die „Erneuerbaren“ als Fortschritt zu bezeichnen, verlangt doch schon eine gewisse Abwendung von der Wirklichkeit.
Die bisherigen Reaktoren haben sich aufgrund ihrer schneller erreichbaren Wirtschaftlichkeit und Sicherheit (bzw. Beherrschbarkeit) durchgesetzt. Wir haben bisher ja keinerlei Notwendigkeit für ein Wechsel auf andere Systeme – Uran ist im Überfluss vorhanden.
Warum wird bei der Kernenergie eigentlich immer prognostiziert, dass sie noch unwirtschaftlicher wird? Das steht im völligen Widerspruch zu den Gesetzen des Marktes und der Physik – viele der neuen Reaktorkonzepte sind wesentlich simpler als heutige Reaktoren. Warum sie noch nicht gebaut werden? Weil daran vernünftige Menschen arbeiten, die ein Konzept lückenlos planen und testen, bevor es umgesetzt wird – und nicht solche blinden Aktionisten wie die Energiewendeleute.
Zur Info: 5 von 6 Generation-IV-Reaktoren basieren auf dem schnellen Spektrum.
Fakt ist: Die Kernenergie ist die einzige Energiequelle der Zukunft, keine andere kann die Anforderungen an eine moderne Zivilisation erfüllen. Über Kurz oder Lang wird sie auch in Deutschland zurückkehren.
Die Lichter gehen ja schon aus, obwohl wir noch genug KKW-Strom haben (im In- wie im Ausland), das Kartenhaus wird leider schon zementiert. Und nochwas: Planwirtschaft ist meist kein Garant für einen funktionierenden Markt (s. DDR)
Hier wird ja über Brutreaktoren hergezogen als seien sie eine Zukunftsvision, die in der Realität gar nicht machbar ist – mit Verlaub: im gleichen Atemzug die „Erneuerbaren“, die zweifelsfrei Probleme haben mit den Gesetzen der Physik klar zu kommen, als Zukunftstechnologie zu loben bedingt schon eine gewisse Abkehr von der Realität.
Der erste überhaupt funktionierende Kernreaktor war ein Brutreaktor, allerdings haben sich andere Konzepte, auf die man aufgrund der großen Verfügbarkeit von Natururan nicht verzichten musste, aufgrund der Stabilität und Wirtschaftlichkeit durchgesetzt. Mittlerweile holen die anderen Reaktorkonzepte auf, größtenteils sind dies Reaktoren mit schnellem Spektrum. Grobe Übersicht http://de.wikipedia.org/wiki/Generation_IV_International_Forum 5/6 Reaktoren arbeiten mit Erbrütung.
Über Kurz oder Lang wird die Kernenergie in Deutschland zurückkehren, weil Kernenergie die einzige Zukunftstechnologie ist, die die Anforderungen an eine moderne Zivilisation erfüllt. Allein schon, weil die Rohstoffe für Kernreaktoren nicht in Konkurrenz zu anderen High-Tech-Geräten stehen.
Außerdem: 100% Verwertung ist gegeben, 100% Effizienz hingegen nicht. Das mit der Verwertung ist ganz einfach: Was hinten rauskommt und man nicht anderweitig gebrauchen kann, wird vorne wieder reingeschoben. Natürlich muss man dafür winzige Mengen Energie aufbringen.
#18: Franz Zuber:
„Und heute ist der ungebildete deutsche Durchschnittsmann ein „grün-sozialistisch-liberaler Pazifist“, der ebenso dumm und unkritisch . . . einer neuen Ideologie stur, lernunwillig, besserwisserisch (bei sehr dürftiger Bildung) nachrennt.“
Sehr geehrter Herr Zuber, ich unterstelle Ihnen einmal, dass Sie das richtige meinen.
Leider ist es so einfach nicht.
Gerade die felsenfestesten Befürworter grüner Ideologien sind eben nicht „lernunwillig, . . . (bei sehr dürftiger Bildung)“ sondern eher das Gegenteil, also im Besitz eines Studienabschlusses. Zugegebener Maßen selten in naturwissenschaftlichen Fächern, aber auch das wissen wir, ist nicht die Ausnahmen.
Frau Faruz hat es in #21 schon sehr gut zusammengefasst: „. . . der Aberglaube in Bezug auf die Kernenergie? . . . Es gibt ihn und „Bildung“ ist kein ausreichender Schutz davor.“
Und die wenigstens haben nehmen Vollzeit-Job, Arbeitsweg, Familie und Haushalt mit Einkaufen (will man sich und die Seinen doch gesund ernähren und das verlangt heute auch schon eine gewisse zeitliche Investition), Sport (will man doch gesund leben) und Freunden und Freizeit – überhaupt die Zeit, sich ausführlich und intensiv zu informieren.
Denken Sie mal dran, wieviel Zeit Sie dafür investieren. Ich schätze mal, das ist nicht wenig.
Eigentlich sollte man das nicht müssen, da dafür die Medien, egal ob Print, Radio oder TV für eine umfassende neutrale und wahrheitsgemäße Berichterstattung verantwortlich zeichnen sollten. – Eigentlich.
Ich muss hier nicht anführen, dass es in Deutschland leider nicht mehr so ist. Geschuldet sicher auch der Einheitslinie in unserer Parteienlandschaft, sowohl in Regierungsverantwortung als auch Opposition (ausgenommen die FDP in Sachsen – wie hier schon mehrfach erwähnt).
Hier sehe ich eher das Grundübel der leider in weiten Bevölkerungskreisen völlig falschen Vorstellung von einer zuverlässigen und preiswerten Energieversorgung und vor allem, der Bedeutung für eine Volkswirtschaft.
Admin schriebt:
„Lieber Herr Bäumer,
Sie haben offensichtlich wenig Ahnung vom Thema. Wenn Sie sich über die existierenden(!) Brüter informieren wollen, googeln Sie bitte unter „Brutreaktoren“.“
Bevor Admin anderen Ahungslosigkeit vorwirft, sollter er asich selber besser informieren. Dringend empfohlen sei ihm die Lektüre des Buches „Aufstieg und Fall der deutschen Atomwirtschaft“ von den ausgewiesenen Experten Joachim Radkau und Lothar Hahn.
Wenn er dann immer noch der Meiungn sein sollte, dass man mit Atomenergie in unserem Land einen Blumentopf gewinnen könnte, kann ich ihm – und den anderen Postern hier – leider auch nicht mehr helfen.
Im Klartext: Atomkraft ist eine Energieform ohne Zukunft, international nicht und erst recht nicht in Deutschland. Da hilft auch kein kläglicher Versuch,ihre Probleme zu verniedlichen, die Realität hat die Atomkraft längst eingeholt und alle hehren Versprechen der Vergangenheit sind in sich zusammengebrochen wie ein Kartenahus. Ich nenne nur zwei: „Too cheap to meter!“ und „Ohne Atomkraft gehen bei uns die Leichter aus!“
Fakt ist: Atomstrom aus neuen AKWs ist unwirtschaftlich und ohne Atomkraftwerke steigt unser Stromexport, da endlich dei Hemmnisse für eine vernüpnftige Energiepolitik beseitigt werden konnten.
OK. Dann dieses Mal mit Klarnamen. (Ist #3: „TZV“ eigentlich ein Klarname? Meiner Meinung nach nicht. Warum machen Sie hier einen Unterschied?)
George Monbiot hatte die Grünen darauf hingewiesen, sie sollten die Wissenschaft beachten und keinen Aberglauben verbreiten. „We need to talk about Sellafield, and a nuclear solution that ticks all our boxes. There are reactors which can convert radioactive waste to energy. Greens should look to science, rather than superstition.“(www.guardian.co.uk
, 05.12.2011). Die Grünen haben ihm diese Ermahnung außerordentlich übel genommen.
Wie funktioniert der Aberglaube in Bezug auf die Kernenergie? Ich weiß nicht, ob es darüber schon Untersuchungen gibt. Aber ich weiß, er ist real: Es gibt ihn und „Bildung“ ist kein ausreichender Schutz davor. In Deutschland wurde der Aberglaube ideologisch fundamentiert, wobei ein Kerngedanke von Angela Merkel, es gebe „alternativlose“ politische Entscheidungen, und der politische Appell von Greenpeace zur Energiewende 2011: „Man muss es nur wollen“, eine große Rolle spielen. Damit drohte der kritischen, wissenschaftlichen Auseinandersetzung ideologisch der Boden entzogen zu werden. Was danach folgte war eine beispiellose ideologische Kampagne zugunsten einer von Großkonzernen beherrschten Energieindustrie, der es im Prinzip gleichgültig ist, ob sie ihre Gewinne mit Windrädern oder mit Atomreaktoren macht. Der wütende Protest von aufgebrachten Bürgern gegen die Kernenergie ist diesen Kräften nicht einmal unwillkommen: Die erschreckten, um Wählerstimmen fürchtenden Politiker öffnen ihnen den Geldsack für Fördermittel, Subventionen und Reparaturmaßnahmen (z.B. Stromleitungen), die sie zuvor aus Gewinnsucht unterlassen haben. Es ist ein Drama, das sich nicht weniger schrecklich in der Ernährungsindustrie oder in der chemischen Industrie abspielt: Bildung als Wissensbestand hat der Desorientierung der PR-Arbeit für die Umverteilung des Volkseinkommens zugunsten einer Minderheit wenig entgegen zu setzen.
„Das ist wahrlich ein Zeichen von Wohlstand.“ … sagte Bill Gates staunend bei einem Besuch in Berlin, Anfang April, als er erfuhr, dass die Deutschen ihre Atomkraftwerke abschalten wollen. (in: WeltOnline, 7.4.11).
Müssen wir auf die unausbleibliche Konfrontation des Aberglaubens mit der Realität warten? Wie lässt sich der Aberglaube erschüttern?
Das Team KRITIKALITÄT hat aus meiner Sicht mit seiner Veröffentlichung sehr viel Mut bewiesen und geht den Angriff auf den Aberglauben richtig an: Argument für Argument, mit Belegen und mit viel Geduld.
In diesem Sinne freue ich mich über „100 gute Gründe“ und auf die zukünftige Auseinandersetzung, die über Jahrzehnte aus politischem Eigennutz unterdrückt wurde und erst jetzt beginnt.
Hallo Admin, war mein Beitrag zu lang?
Faina! Ihr Kommentar wurde wegen Regelverletzung gelöscht.
mfG
Admin
Das grosse Problem mit dem deutschen Volk scheint der ungebildete deutsche Durchschnittsmann zu sein, der zu dümmlichen Ideologisierungen neigt (im 1. Weltkrieg sind diese Dumpfbacken für den Kaiser mit Hurra in den Krieg gezogen, starben dann meistens, im 2. Weltkrieg liefen sie dem Volltrottel und Massenmörder Hitler laut schreiend und begeistert in den Tod hinterher). Und heute ist der ungebildete deutsche Durchschnittsmann ein „grün-sozialistisch-liberaler Pazifist“, der ebenso dumm und unkritisch wie seine Vorgängergenerationen einer neuen Ideologie stur, lernunwillig, besserwisserisch (bei sehr dürftiger Bildung) nachrennt.
Die Gescheiteren waren schon immer die Opfer oder Leidtragenden der Mehrheitsdummen (meist Männer). Leider auch heute noch so.
Der einizige Ausweg aus dem Dilemma: den dummbackenen deutschen Durchschnittsmann, der geistig zu nichts mehr als dem primitiven Ökologismus fähig ist, zu mehr Bildung zu verhelfen, damit er auch eimal selbst zu denken anfängt und Idiotismen wie dem lebensgefährlichen AGW durch wenig CO2 oder einer wirtschaftlich in den Untergang führenden, vollkommen vertrottelten „Energiewende“ kritisch zu begegnen und den Rattenfängern in Politik und Medien nicht mehr weiter zu folgen.
Das Thema Hundert gute Gründe gegen Kernkraft ist ein Versuch ein durch den Mensch erzeugte Dilemma zu vergessen. Offensichtlich auch die Frau Merkel und Ihre Ethik Kommission hat vergessen, dass durch den kalten Krieg wurde so viel Plutonium 239 für Atomwaffen hergestellt, dass man damit angeblich siebenmal das Leben auf der Erde vernichten kann. Die Halbwertzeit von Pu-239 beträgt „nur“ 24 600 Jahre. Der einzige bis jetzt bekannte Weg dieses Stoff zu entsorgen ist die kontrollierte Spaltung in einem KKW um die In diesem Element steckende Energie sinnvoll zu nutzen. Es hilft wenig zu behaupten,dass in der BRD kein Pu-239 vorhanden ist. Das Problem ist doch global und wenn man versucht sich hier aus der Verantwortung zu ziehen ist das die Verhaltung eines Schmarotzen. Die Grünen (es war doch einer den Mitgründer, ein gewisse Fischer Josef) kam als erste mit dem Schmarotzen Slogan „raus aus dem Plutoniumwirtschaft“. So viel zu dem Thema Hundert guten Gründe gegen der Kernkraft des EWS-Verein.
MfG
#Faina
S.Hader ist hier hinlänglich bekannt und ich finde es richtig, dass der admin in dieser Form geantwortet hat. Sie können versichert sein, dass er sonst sehr zurückhaltend ist . jedenfalls meine Wahrnehmung.
Bleiben Sie am Ball, hier können Sie etwas lernen – ich auch.
Freundliche Grüße
#Hofmann,M
Nach vielen verfassten Leserbriefen habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich im Gegensatz zu früher (ca. 2-3 Jahre) die Stimmung gedreht hat. Angefangen bei kleinen Stromausfällen bis hin zum Windrad vor der Haustür. Dann ist Schluss mit lustig. Dann kommt der „faule Sack“ in die Puschen.
Auch überregionale Zeitungen, WiWo, Handelsblatt, Welt, Cicero, werden zunehmend skeptischer.
Einen guten Artikel schrieb Günter Ederer: http://tinyurl.com/bqgo6x4
Schöne Grüße
EIKE-Netiquette: „Sie können anderer Meinung sein, aber vermeiden Sie persönliche Angriffe.“ Das sollte auch für den Admin gelten! Ich kenne S.Hader nicht, seine Frage war jedenfalls höflich gestellt. Mich interessiert das Thema sehr. Ich möchte etwas lernen und habe keinerlei Interesse an persönlichem Hickhack!
Trotzdem Danke für die links.
„Brüter nutzen den Brennstoff zu 100% aus, die heutigen Reaktoren zu 1%.“
Sag ich doch: Märchen. Ohne Wiederaufarbeitng geht es bei Brütern nicht und die ist nicht zu 100% effektiv, ganz abgesehen von der Vervielfachung des Atommülls durch Wiederaufarbeitung und dem zusätzlichen Energieeinsatz. Nicht von ungefähr haben die meisten Länder (allen voran USA, Frankreich, England) ihre Brüterträume wieder aufgegeben.
„Für die heutigen reaktoren ist die Urangewinnung aus Meerwasser nicht wirtschaftlich.“
Alles, was nach den heutigen Reaktoren kommt, sind auch noch Märchen. Seit Jahrzehnten wird von den Wunderreaktoren gefaselt, gebaut werden die noch lange nicht (siehe Brüter).
Es erstaunt immer wieder, dass dieselben Leute der Atomtechnik trotz der der vielen Pannen alles zutrauen, den erneuerbaren Energien, die einen beispiellosen Siegeszug hinter sich haben, aber nichts zutrauen. Muss wohl etwas mit verzerrter Wahrnehmung von Realität zu tun haben.
#10: „Die Leute, die die Gewinnungsverfahren in den USA und Japan entwickeln, wollen Geld sehen, mit „Märchen“ klappt das nicht.“
Genau da wird sich in den nächsten Jahren zeigen, wie profitabel die Brüter in den genannten Ländern tatsächlich sein werden und ob neue gebaut werden. Zumindest habe ich bzgl. den USA keinen einzigen im Betrieb befindlichen Brüter gefunden und auch keinen, der geplant ist gebaut zu werden. Wie dem auch sei, wenn Sie da konkrete Angaben machen könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Das Hauptproblem ist der uninteressierte/bequeme deutsche Bürger!
Solange alles in Ordnung ist und das Geld/Sozialleistungen fließen, ist der Deutsche Bürger einfach nur ein „fauler Sack“! In dieser sozialen und beruflichen Wohlstandshängemattenphase kann man den deutschen Durchschnittsbürger jede Qacksalbergeschäft bzw. Angstgeschichte von fiktiven Gefahren als Reale verkaufen. Der Deutsche Bürger hinterfragt in dieser Phase nicht, er nimmt diese Märchen und Geschichten als wahr an. Erst wenn der soziale/berufliche Hängemattenservice gefährdet ist, dann fangen einige das Hinterfragen und Nachbohren an.
Ein Vernunft und Verstand Mensch hinterfragt unabhängig vom Wohlstandstatus und von Raum/Zeit, IMMER, eine angebliche Angstgeschichte. Er weis nämlich, das Angst ein diktatorisches Mittel der Unterwerfung darstellt. Bei der Gier/utopische Versprechungen wird er ebenfalls misstrauisch und fängt das hinterfragen und nachbohren an.
Allen deutschen Bürger sollte es eine Pflicht sein, bei einer Kernkraftwerksführung teilzunehmen. Das wäre die richtige Antwort auf die fiktiven Angst-Quacksalber-Märchenerzähler. Selbst und unabhängig sich eine Meinung bilden. Das ist und bleibt das A und O für einen aufgeklärten, selbstbewussten und ideologiefreien Bürger. Jeder Gesellschaft!
Das Märchen von der Urangewinnung aus Meerwasser scheint nicht tot zu kriegen zu sein.
Mal selber nachrechnen, wie viel Meerwasser PRO SEKUNDE vom Uran befreit werden müsste, um auch nur einen einzigen Reaktor zu betreiben. Dann erledigen sich alle nachfolgenden Spekulationen ganz von selbst.
Sehr interessant oder eher erschreckend, dass A. Marie in #6 schon mit der Formulierung „noch nicht“ überfordert ist!
@#6: A. Marie:
Wenn sie sich die Mühe gemacht hätten, die verlinkte Seite einmal zu lesen, dann hätten sie am unteren Ende der Seite einen Hinweis gefunden, der deutlich sagt, wann die nächsten Gründe freigegeben werden.
Auch sind die Behauptungen nicht erfunden, sondern, wie ebenfalls diesem Beitrag und der verlinkten Seite zu entnehmen, einer durchaus verbreiteten Publikation entnommen.
Nun frage ich mich allerdings, ob sie nicht lesen wollten oder konnten.
Hallo Herr Mayer #5,
Sie machen einen interessanten, aber leider undurchführbaren Vorschlag. Die meisten Artikel hier stammen von englischsprachigen Blogs, die übersetzt werden müssen (dieser hier nun gerade nicht). Wie soll ich das als meist alleiniger Übersetzer denn noch schaffen, ehrenamtlich neben meinem Vollzeit-Beruf?
Helfen Sie EIKE doch bei den Übersetzungen! Dann kann der Takt der neuen Nachrichten vielleicht erhöht werden. Es gibt -zig interessante Artikel, und ich weiß wirklich manchmal nicht, welche Auswahl ich treffen soll, wenn ich von Admin keine Vorschläge bekomme.
Aber jetzt zurück zum Thema…
Chris Frey
„Hundert Antworten“ zu vollkommen uninteressanten und womöglich selbst erfundenen Behauptungen!
Ein kleiner Test bei interessanteren Behauptungen:
——————–
#12: Krebsgefahr
„Behauptung: Atomkraftwerke machen nicht nur Kinder krank.
Grund noch nicht freigegeben
#13: Emissionen
Behauptung: Atomkraftwerke geben über den Schornstein und ins Wasser radioaktive Stoffe ab.
Grund noch nicht freigegeben
#15: Niedrigdosisstrahlung
Behauptung: Niedrige Strahlendosen sind gefährlicher als offiziell angenommen.
Grund noch nicht freigegeben
————
Also wird zu den wesentlichen Behauptungen nicht nur keine Stellung genommen sondern die Behauptungen nicht einmal im Detail veröffentlicht!
Nach der dritten interessanten Behauptung, welche die Kernenergielobby aka Kritikalität sich nict traut darzustellen geschweige denn dazu Stellung zu nehmen, habe ich dann abgebrochen.
Ab #12 heißt es: „Grund noch nicht freigegeben“ – warum noch nicht? Gibt’s diese nur Häppchenweise, wie in einem Adventskalender?
@EIKE: Wenn Sie von 116 guten Gründen nur 3 pro Beitrag veröffentlicht, wären das 39 Stück und mindestens ebensoviele Tage. Es wäre wohl sinnvoller, etwa 10 Punkte auf einmal zu veröffentlichen. Fachlich gibt es an den Richtigstellungen von KRITIKALITÄT nichts auszusetzen.
@A. Bauer: Deutschland ist ein sehr uranreiches Land, das Meer wird nicht benötigt. Die UDEPO-Datenbank der IAEA gibt für Germany 43,279 tU im Sandstein, 6,660 tU vulkanischen Ursprungs, 141,943 tU in Ganglagerstätten, 3,690 tU in Braunkohlen und 203,502 tU in Schwarzschiefer an. Zusammen 399,074 tU. Wenn Ihnen langweilig ist, können sie ja mal ausrechnen, wie lange das reicht. Und große U-Erkundungen waren in D eher selten.
Gruß
Uran muß überhaupt nicht importiert werden, weil Deutschland glücklicherweise eine Küste zur Nordsee hat. Im Meerwasser ist praktisch unendlich viel Uran enthalten, das extrahiert werden könnte. Als Japan noch nicht „grün“ war wurde dort eine Studie gemacht mit dem Ergebnis, daß dieses Uran durchaus kosteneffizient genutzt werden könnte. Atomkraft macht also ein Land mit Zugang zum Meer praktisch Energie-unabhängig vom gesamten „Rest der Welt“ – das schafft keine andere Energiequelle.
Ich habe einmal damit angefangen diese 100 „Argumente“ zu widerlegen, habe aber bei Punkt 60 aufgehört zu schreiben, weil die Argumente einfach nur dämlich sind. Es wurde weder gut recherchiert, noch eine Quelle verwendet, die nicht irgendwie die Interessen der Gegner stützt. Das ist billig und nicht fachlich. Finde es jedenfalls klasse, dass Ihr mal die „Argumente“ fachlich hinterfragt.
Sehr geehrter Herr Kuhn,
Ihr Kommentar illustriert ebenso unfreiwillig wie Überdeutlich das Grundproblem der mittlerweile leider allmächtigen Kernkraftgegner: Ein eklatanter Mangel an Sachlichkeit und Skepsis eignen Positionen gegenüber verhindert offene Diskussionen und befördert Intoleranz, Indoktrination und Ideologie.
Schade nur, daß auch uns Andersdenkenden mit dem Verzicht auf eine vollumfängliche und konsequente Nutzung der Atomkraft die Zukunft gestohlen wurde.
Mit höflichem Gruß
M.D.
Vielen Dank für den Verweis auf diese „100 Gründe“.
Ich habe allein beim Überfliegen der Argumente schon desöfteren schmunzeln müssen…
Besonders einige Bonusgründe sind zum Schießen.
Deswegen wurde vielleicht Grund #101 gleich rausgestrichen weil er selbst für die Verfasser zu blöd war