„Die Fakten haben sich geändert, jetzt müssen wir uns auch ändern!” erklärte Monbiot vor Kurzem in einem op-ed für den Guardian mit dem Titel: „Bzgl. Peak Oil lagen wir falsch. Es gibt genug davon, um uns alle zu braten“.
Dass die Tatsachen sich geändert haben, sind Nachrichten für jene von uns, die nie geglaubt haben, dass der Welt die Ressourcen ausgehen. Für Monbiot und seine Mitalarmisten waren steigende Preise jedoch ein Zeichen für die bevor stehende Katastrophe. Es bewies, dass die Verknappung zunahm und zeigte, dass das Öl bald versiegen würde.
Der Fehler der Peak Oil-Alarmisten lag in ihrem Unverständnis, dass die Medizin gegen hohe Preise hohe Preise sind. Wenn die Preise steigen, könnte das tatsächlich ein Signal der Verknappung sein, aber wenn das so ist, bedeuten sie auch Investitionen, Einfallsreichtum und Bemühungen, das Problem zu lösen. Mehr noch, ein hoher Preis für einen Gebrauchsgegenstand macht Alternativen durch Vergleich wettbewerbsfähiger.
Wie ich schon vor zwei Jahren geschrieben habe: „Das Problem ist nicht, dass uns die Ressourcen ausgehen. Dies kann man verlässlich aus der Tatsache schließen, dass selbst wenn eine bestimmte Ressource wirklich besonders knapp werden würde, der Mechanismus des Preisdrucks unabänderlich eine Einschränkung beim Verbrauch wirtschaftlich macht, oder die Suche nach Alternativen befeuert – oder beides.
„Das Ersetzen von Ressourcen gab es schon immer, und es wird wieder geschehen, aber noch öfter geschieht das Gegenteil: verbesserte Produktivität und neue Erfindungen sorgen in Kombination für eine Anpassung an die steigende Nachfrage“.
Genau das war passiert. Wissen schläft nie, und Herausforderungen bzgl. der Versorgung erzeugen einfach ökonomische Anreize für Fortschritt. Wir haben nicht deswegen die Pferde als Transportmittel aufgegeben, weil es plötzlich kein Heu mehr gab. Wir haben sie aufgegeben, weil wir Motorfahrzeuge erfunden haben.
Es war eine vom Belfer Centre for Science and International Affairs an der Harvard Kennedy School veröffentlichte Analyse der globalen Ölreserven von Leonardo Maugeri, das zu Monbiots Sinneswandel geführt hat. Maugeri macht seinen Punkt bereits im Eröffnungssatz klar:
„Im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen glauben, wächst die Ölkapazität weltweit auf ein so hohes, noch nie da gewesenes Niveau, dass es den Verbrauch überkompensieren könnte. Dies kann zu einer erheblichen Überproduktion und einem steilen Abfall der Ölpreise führen“.
Maugeri zufolge reicht die Kapazität aus, um die im Jahr 2011 geförderten 93 Millionen Barrel pro Tag um die Hälfte zu steigern. Bis zum Jahr 2020 erwartet er eine Ölerzeugung um 111 Millionen Barrel pro Tag und auch dann immer noch eine weitere Steigerung.
Die „Peak Oil”-Theorie, zum ersten Mal 1974 von Marion King Hubbert populär gemacht, einem für Shell arbeitenden Geologen, hat sehr viel für sich, wenn man im Bereich Erkundung, Extrahieren und Verkauf von Petroleum-Produkten tätig ist. Seine Mitarbeiter haben viel zu tun angesichts der Menge neuer Entdeckungen, wie schnell existierende Ressourcen austrocknen und welche Technologie erforderlich ist, um das Produktionsniveau auf einen bestimmten Preis hin festzulegen. Er wies warnend darauf hin, dass leichte Erschließungen immer seltener und die Produktion aus verbleibenden Reserven immer teurer werden, was zu einer Glockenkurve der Produktion mit der Zeit führt.
Hubbert selbst projizierte einen Gipfelpunkt der Ölproduktion, wenn neue Entdeckungen weltweit abnehmen, für das Jahr 1995. Es geschah nicht.
Jedoch wurde die Hubbert-Theorie, passend vereinfacht, unter Umweltaktivisten und linken Antikapitalisten populär, die schrien, dass wir demnächst an irgendeinem Tag einen Gipfelpunkt der Ölproduktion erreichen werden. Danach würden die Preise in den Himmel schießen und wir alle mit dummen Gesichtern herumsitzen, weil wir uns wundern, was mit all den Autos passiert ist. Und das „Zu-Ende-gehen von Ressourcen“, wie sie es sehen, würde dem gierigen Rest von uns gerade recht kommen.
Matthew Simmons, ein Berater der US-Regierung, Mitglied des National Petroleum Council und Mitglied des Council of Foreign Relations, sagte Peak Oil für 2005 vorher. In einer Ironie der Geschichte ging er eine Wette um 5000 Dollar mit dem Journalisten John Tierney ein, dass der mittlere Tagesölpreis im Jahr 2010 200 Dollar betragen würde. Nachdenklich holte Tierney Rita Simon, die Witwe des Ökonomen Julian Simon, mit ins Boot. Wenn Simmons das Jahr 2010 erlebt hätte, würde er 10 000 Dollar verloren haben aus genau den gleichen Gründen, aus denen Paul Ehrlich seine infame Wette mit Ritas letztem Ehemann über die Erschöpfung von Ressourcen verloren hatte.
In einem Bericht aus dem Jahr 2005 für das US-Department of Energy von Robert Hirsch hieß es ebenfalls, dass es zu Peak Oil kommen würde und dass es abrupt dazu kommen würde. Die meisten seiner Experten sagten den Höhepunkt vor dem Jahr 2010 vorher. Darunter waren der zuvor erwähnte Spieler (gambler) Matthew Simmons; Ali Samsam Bakhtiari von der National Iranian Oil Company und Berater des Oil Depletion Analysis Center (ODAC); Chris Skrebowski, ein Gründungsmitglied der Association for the Study of Peak Oil and Gas (ASPO), ein Kollege von Bakhtiara bei der ODAC, Berater der Regierung von UK und Direktor von Peak Oil Consulting; Kenneth Deffeyes, ein Kollege Hubberts bei Shell und emeritierter Professor in Princeton; David Goodstein, ein Physikprofessor am California Institute of Technology und Colin Campbell, ein weiterer Gründer der ASPO und Autor des Entwurfs zum Rimini-Protokoll, worin drakonische Kontrollen der Produktion, Stabilisierung der Importe und Verbrauchsobergrenzen gefordert worden sind.
Der Hirsch-Bericht erschien zusammen mit einem Haftungsausschluss (a disclaimer): „Weder die USA-Regierung noch irgendeine von deren Agenturen noch irgendeiner ihrer Mitarbeiter leistet irgendeine Form der Garantie, wörtlich oder implizit, oder übernimmt irgendeine legale Haftung oder Verantwortung für die Genauigkeit, die Vollständigkeit oder die Brauchbarkeit irgendwelcher Informationen…“
Das war genauso voreilig wie der ganze Bericht. So weit es die bisherigen Vorhersagen [des Zeitpunktes] von Peak Oil betrifft, wählten die meisten Experten Zeitpunkte vor 2012, und bisher haben sie sich alle als falsch herausgestellt.
Der berühmte texanische Ölmann T. Boone Pickens hat im Jahr 2008 vor dem US-Kongress ausgesagt: „Ich glaube wirklich, dass der Höhepunkt mit einer Förderung von 85 Millionen Barrel pro Tag weltweit überschritten ist“.
Auch das war falsch.
Im Jahr 2005 sagte Douglas Reynolds, Professor für Öl- und Energiewirtschaft an der University of Alaska in Fairbanks, Peak Gas für das Jahr 2007 voraus, nach welchem Zeitpunkt die amerikanischen Reserven anfangen würden zurückzugehen. Ironischerweise wählte er genau das Jahr, in dem der große nordamerikanische Schiefergas-Boom begonnen hat. Die technischen Entwicklungen, die den Abbau von Schiefergas ermöglichten – nämlich horizontales Bohren und hydraulisches Brechen – waren nicht neu, und ein Professor mit diesem Fachbereich hätte das wissen müssen.
Dieser Boom war so gewaltig, dass niedrige Ölpreise die größte Sorge von Raffinerien waren, die nicht aus den USA stammendes Öl verarbeiteten.
Früher in diesem Jahr hat Reynolds ungestraft vorhergesagt, dass die Ölpreise innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre über 200 Dollar steigen werden. Ihnen wird vergeben, wenn sie nicht augenblicklich mit Kanistern hinaus gerannt sind, um Öl zu bunkern.
Dem Maugeri-Bericht zufolge erwartet man von keinem einzigen Öl erzeugenden Land, dass im Jahr 2020 weniger Öl erzeugt wird als im Jahr 2011, mit Ausnahme von Norwegen, UK, Mexiko und Iran. Diese Ausnahmen, wobei erwartet wird, dass sie etwas weniger als heute erzeugen, unterstreichen nur die Gesamtmasse der desaströsen Vorhersagen bzgl. Peak Oil.
„Das Öl ist nicht knapp”, schlussfolgert Maugeri. „Aus rein physikalischer Sicht gibt es riesige Vorkommen konventioneller und nicht konventioneller Ölfelder, die darauf warten, erschlossen zu werden; und kein Peak Oil ist in Sicht. Die wirklichen Probleme hinsichtlich der zukünftigen Ölproduktion liegen oberhalb der Oberfläche, nicht darunter, und stehen im Zusammenhang mit politischen Entscheidungen und geopolitischer Instabilität“.
Und dabei sind die gewaltigen nicht konventionellen Ölreserven noch nicht einmal eingerechnet, die im Moment technisch oder ökonomisch noch nicht erschließbar sind, dies aber genauso abrupt werden können wie das Schiefergas explosionsartig die Bühne betrat. Jene, die heute schon ausgebeutet werden – in Schiefer und gepressten Sanden, sehr ähnlich dem nicht konventionellen Erdgas – sind ökonomisch machbar zu einem Preis zwischen 50 und 65 Dollar pro Barrel, was deutlich unter den heutigen Preisen liegt. Dies, sagt Maugeri, macht sie ausreichend belastbar, um einen signifikanten Rückgang der Ölpreise hervorzurufen“.
Aber nichts davon sind für Monbiot gute Nachrichten. Er gibt zu, dass er falsch gelegen hat, beeilt sich aber hinzuzufügen, dass dies die Wahrheit in keiner Weise weniger bedrohlich macht: „Hier also stehen wir jetzt. Die automatische Korrektur – die Erschöpfung der Ressourcen – die viele Umweltaktivisten an die Wand gemalt haben, wird nicht eintreten. Das Problem, dem wir gegenüber stehen, ist nicht zu wenig, sondern zu viel Öl“.
Lassen Sie sich das mal auf der Zunge zergehen. Jahrzehnte lang haben Umweltaktivisten und Bürokraten der Regierung uns erzählt, dass sie sich vor dem Konsens der Experten verbeugen, um nicht den industriellen Kollaps zu erleben. Jetzt entdecken wir, dass wir in genug Öl schwimmen, um den Planeten zu rösten. Egal wie, unser Untergang steht fest.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Um seine Behauptung zu rechtfertigen, dass die Nicht-Katastrophe von Peak Oil jetzt zur Katastrophe der globalen Erwärmung führt, bemüht er einen Konsens der anderen Art.
Aber auch dieser Konsens steht auf Treibsand. Das IPCC klammert sich mit Zähnen und Klauen an seine Ergebnisse, trotz vieler verschiedener Skandale, die Zweifel an der Ehrlichkeit der Mitglieder geweckt hat. Das tut auch der innere Zirkel der Klimawissenschaft, trotz der bekannt gewordenen E-Mails, die zeigen, dass dieser sich mehr darum kümmert, eine konsistente PR-Geschichte zu erzählen und Skeptiker ruhig zu stellen als darum, ihre eigenen schlechten Daten aufzuräumen und die ziemlich großen Schwaden der Klimawissenschaft zu untersuchen, die sie noch nicht erklären können.
Wahrscheinlich habe ich noch mehr zu sagen zur jüngsten Serie des Klimaänderungs-Alarmismus in einer künftigen Kolumne, aber das ist auch nicht sehr überzeugend.
In jedem Fall scheint es so, als ob Wetten gegen den „Konsens“ der Linksaußen-Akademiker, regelwütiger Staatsbürokraten und antikapitalistischer Aktivisten ein ziemlich profitables Nebeneinkommen garantieren.
Zuerst die Kernkraft, und jetzt Peak Oil. Mit der Rate, mit der Monbiot seine Meinung ändert, werden wir alle bald zustimmen, dass die Katastrophe der Nicht-Katastrophe von Peak Oil keineswegs eine Katastrophe ist.
Ivo Vegter
Link: http://dailymaverick.co.za/opinionista/2012-08-07-its-a-disaster-that-peak-oil-is-not-a-disaster
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
zu #7: K. Sander sagt:…
Es ist schon eine Weile her, als ich das geschrieben hatte. Ich weiß auch nicht, ob nochmal jemand hier vorbeikommt. Eigentlich dachte ich, dass meine Vorstellung von Chemie etwas Ungewöhnliches wäre. Soeben habe ich aber durch Zufall einen Text gefunden, der meine Gedanken bestätigt:
http://tinyurl.com/bp3bnyc
Da ich kein Chemiker bin und ich mich trotzdem an ein solches Prinzip (das war normales Schulwissen) erinnert habe, sollte es eigentlich für echte Wissenschaftler und für Politiker auch kein Problem sein endlich mal auf „Peak Oil“-Katastrophenmeldungen zu verzichten. Ansonsten empfehle ich denen mal wieder einen Besuch in der Schule … falls es dort noch Chemieunterricht gibt.
@#18: peak-oil.com,
wie schwachsinnig die Seite ist zeigt sich spätestens hier.
http://tinyurl.com/cjhdg8k
Wer Reserven auf 5.000 Jahre und mehr verneint, kann nur daneben liegen.
Zum Mythos, die Medizin für hohe Ölpreise seien hohen Ölpreise sei dieses gesagt:
http://www.peak-oil.com/2012/08/hohere-olpreise-bitte/
#8 Hader
„Herr Hodler, mit Alarmistenportal meinen Sie doch hoffentlich nicht Wikipedia. ;o) Ansonsten finde ich Ihren Beitrag hervorragend, also weiter so. So werden auch in Zukunft interessierte Leser die Sache hier nicht weiter ernstnehmen.“
Werter Herr Hader, durfte der Leser mehr von Ihnen erwarten? Mitnichten. Die Qualität Ihrer Beiträge ist ja hinlänglich bekannt. Dem Gläubigen im Ökotempel bliebe ja auch nur eine mit Glaubensbekenntnissen garnierte Flucht in den Konjunktiv. Es ist nämlich immer noch nicht geklärt, wie Sie das Glaubensbekenntnis Peak Oil in Ihre bei der Witziblödia entliehenen Papiergeldkurven integrieren wollen.
öl wird nicht teurer weil es knapp zu werden droht, das ist ein Ökomärchen zur Akzeptanz einer unsinnigen und teuren „Energiewende“
http://tinyurl.com/bphauln
In Gold bezahlt, würde Öl noch immer das selbe kosten wie 1970.
Es ist die Politik der Zentralbanken, die Märkte mit Geld zu fluten, die den Preis in Papiergeld nach oben gehen lässt. Um das zu verschleiern erzählt man dann Märchen vom „peak oil“
Also die Fakten haben sich geändert, nicht unsere Dummheit. Das ist beruhigend.
Carsten
—
http://ruthe.de/cartoons/strip_0849.jpg
@13
Erdöl wird aus fast 10.000 Metern Tiefe gefördert. Die Druck- und Temperaturbedingungen unterhalb von 6.000 Metern Tiefe zerstören alle organischen Strukturen (die durch Lebewesen gebildet worden sind). Dies bedeutet, dass das „Herkunftsmaterial“ im Falle einer biogenen Entstehung gänzlich in Gesteinsschmelze oder Hochdruck-/Hochtemperatur-Metamorphose aufgegangen ist. Nur eine abiotische Entstehung kann Hydrokarbone aus diesen Tiefen (ungeachtet des Ausgangsmaterials) erklären.
Erschöpfte Ölquellen füllen sich – so scheint es – wieder „von selbst“ auf. Die biotische Theorie kann hier keine Erklärung liefern, die abiotische Theorie für die Bildung von Hydrokarbonen schafft dies hingegen souverän: es liegt in der Natur der Sache! Das Volumen, also die schiere Menge des bis dato geförderten Öls, übersteigt die Menge an Öl, die sich aus früher auf der Welt lebenden Tieren gebildet haben könnte, um ein Vielfaches. Wo also, stammt der Rest her?
http://goo.gl/aIxLp
Am 26. September 1995 erschien in der New York Times unter der Überschrift „Geochemist says oil fields may be refilled naturally“ ein Artikel von Dr. Jean K. Whelan, in dem sie vermutet, dass Öl in gewaltigen und schnellen Schüben aus Reservoirs in großer Tiefe in Oberflächennähe gelangt.
#11: michael poost sagt:am Montag, 13.08.2012, 15:00
@#7
Ich bin davon überzeugt, das Erdöl auch abiotisch entsteht. Das Methan auf Titan ist ein klarer Hinweis dafür.
Die Fans der biotischen Entstehung von Erdöl führen als Argument die so genannten Biomarker an, die ein klarer Beweis dafür sein sollen, das Erdöl fossilen Ursprunges ist.
Das könnte aber eine fatale Fehlinterpretation sein. Erdöl migriert aus dem Erdinnern durch die tiefe Biosphäre nach oben.
Hier ein nettes Fundstück:
Kohlenstoffverbindungen in Marsmeteoriten sind keine Lebensspuren
….
Die Theorie der biotischen Erdölentstehung wackelt kräftig.
###### ######
Das einzige was wackelt ist die Ansicht, dass die Kohlenwasserstoffe auf der Erde (abgesehen von den anthropogenen) NUR biotischen Ursprungs sein können.
Wären die „Biomarker“ das einzige Argument könnte man Ihre Bedenken teilen.
Aber die Biomarker sind nicht das einzige Argument für den biotischen Ursprung unserer Eröllagerstätten.
Als da wären:
– Fossilien (im Erdöl)
– sogenannte chemische Fossilien
– die optische Aktivität des Erdöls
-…
-…
ich bin auch kein Chemiker,
aber ich habe irgendwo aufgeschnappt,
dass die Förderkosten in Saudi etwa 1.5 USD pro Barrel betragen.
In Anbetracht, dass das Fass zu +-80 USD verkauft wird, ist der Nachfrage getriebene Preis das Problem und nicht das Öl-Angebot.
Danke für den Artikel.
Gruß Gerhard Schweickhardt
@#7
Ich bin davon überzeugt, das Erdöl auch abiotisch entsteht. Das Methan auf Titan ist ein klarer Hinweis dafür.
Die Fans der biotischen Entstehung von Erdöl führen als Argument die so genannten Biomarker an, die ein klarer Beweis dafür sein sollen, das Erdöl fossilen Ursprunges ist.
Das könnte aber eine fatale Fehlinterpretation sein. Erdöl migriert aus dem Erdinnern durch die tiefe Biosphäre nach oben.
Hier ein nettes Fundstück:
Kohlenstoffverbindungen in Marsmeteoriten sind keine Lebensspuren
Zitat aus obigem Artikel:
„Meteoriten vom Roten Planeten sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Aufregung in der Forschergemeinde. Mal schienen sie Mikrofossilien zu enthalten, wiederholt wurden Spuren von komplexen organischen Kohlenstoffverbindungen in ihnen gefunden. Da das irdische Leben auf diesem Element basiert, ist denkbar, dass die Substanzen auch auf dem Mars durch primitive Lebensformen erzeugt wurden. Eine neue Untersuchung von mehreren Marsmeteoriten beweist nun aber, dass die Kohlenstoffspuren vollkommen ohne die Beteiligung biologischer Aktivität durch chemische Prozesse beim Erkalten des Magmas im Marsinneren entstanden.“
Hier zum kompletten Artikel:
http://goo.gl/mS4Ff
Die Theorie der biotischen Erdölentstehung wackelt kräftig.
Zu #1: S.Hader:
„Die Frage wird sein, wird unsere Volkswirtschaft auf diese Alternativen rechtzeitig umsteigen oder wird sie den Umstieg verpassen. Für ersteres muss man auch Risiken eingehen, sprich Investitionen in die Zukunft tätigen.
….
Kommentar:
Welche Alternativen meinen Sie? Etwa die NIE´s (Neue instabile Energien)?“
Sicherlich meint der Leser S.Hader die NIE. Für etwas anderes reicht die Vorstellungen im Ökofaschismus nicht.
Es gibt durchaus eine echte Alternative – ohne großes Risiko – die im Ökofaschismus ander als bei der NIE nicht mittels Milliarden über Milliarden förderungswürdig ist – siehe:
http://tinyurl.com/cboqbe7
http://tinyurl.com/c55o3f9
http://tinyurl.com/cpfb39u
Den nachfolgenden Satz (Zitat) kann man nur als entlarvende Satire auffassen:
„Dass die Tatsachen sich geändert haben, sind Nachrichten für jene von uns, die nie geglaubt haben, dass der Welt die Ressourcen ausgehen. “
Bereits Mendelejew, der das Periodensystem der Elemente schuf, wußte bereits, daß das Erdöl mineralischer Herkunft sein muß. Die „Tatsachen“ haben sich also nicht geändert!
Daher kann man die obigen Aussage (Zitat) nur wie folgt in Klartext übersetzt:
„Es ist eine Kathastrophe, daß wir unseren eigenen Lügen geglaubt haben und diesen selbsterfundenen Irrsinn aufgesessen sind.“
#5: „Dann präsentierte mir der Gute eine – ich bringe dies ganz bewußt in diesem Strang zur Sprache – völlig unüberlegt bei einem allseits bekannten Alarmistenportal entliehene Graphik, welche den nominalen als auch realen Verlauf des Rohölpreises in US-Dollar zeigt.“
Herr Hodler, mit Alarmistenportal meinen Sie doch hoffentlich nicht Wikipedia. ;o) Ansonsten finde ich Ihren Beitrag hervorragend, also weiter so. So werden auch in Zukunft interessierte Leser die Sache hier nicht weiter ernstnehmen.
Ich gebe zu, ich bin kein Chemiker. Früher hat mich Chemie mehr interessiert als heute, aber ich habe manches noch nicht vergessen. Die aktuell anerkannte Theorie besagt, dass Erdöl aus Meeresalgen entstanden sein soll. Es gibt auch alternative Theorien, die heute nicht akzeptiert werden. In den 1950er Jahren war eine solche Theorie noch aktuell. Wikipedia ist bezüglich dieser Theorie recht sparsam, gibt aber zu, dass sie in wstlichen Ländern nicht bekannt war bzw. ist. Auch die Theorie des Astrophysikers Thomas Gold wurde kritisiert. Er ging davon aus, dass große Mengen an Kohlenwasserstoffen in der Erde vorhanden sind und die Ausgangspunkt der Bildung von Erdöl sind.
Ich habe seit zwei Wochen mal so nebenbei mein Unterbewusstsein arbeiten lassen, mich an den Chemieunterricht (ist aber schon lange her) erinnert und über alternative Entstehungsarten von Erdöl nachgedacht.
Erdöl besteht aus verschiedenen Kohlenstoff-Wasserstoffverbindungen. Warum soll das nicht in der Erde von allein entsehen? Wasserstoff gibt es in der Erdkruste nicht, aber Wasser. Mit der Wassergas-Shift-Reaktion kann aus Kohlenmonoxid und Wasser Wasserstoff erzeugt werden. Mit Eisen(II)-Oxid als Katalysator kann der Prozess beschleunigt werden Wärmeenergie für diesen Prozess gibt es in der Erde, Eisenoxid ist dort auch vorhanden. Kohlenstoff gibt es in der Erde und vulkanische Aktivitäten liefern Kohlenmonoxid.
Nun habe ich mich an die Fischer-Tropsch-Synthese erinnert. Dieses Verfahren wurde zur industriellen Kohleverflüssigung entwickelt. Dabei bildet sich eine Vielzahl flüssiger und gasförmiger Kohlenwasserstoffe. Die flüssigen Kohlenwasserstoffe werden als synthetisches Motorenöl genutzt. Den Ausgangspunkt finden wir bereits 1902. Paul Sabatier konnte unter athomosphärischem Druck bei 200 bis 300°C Methan aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff erzeugen. Später entwickelten Franz Fischer und Hans Tropsch das Synthol-Verfahren. Auch dabei spielten eisenhaltige Katalysatoren eine Rolle. Dabei entstanden sauerstoffhaltige Verbindungen, die nicht richtig nutzbar waren. Dieses Verfahren bildete die Grundlage der eigentlichen Fischer-Tropsch-Synthese. Bei Bei 7 bar entstanden verschiedene Kohlenwasserstoffe. Später wurden Niedrigtemperaturverfahren entwickelt, die bei 250°C funktionieren. Auch hier sind wieder Katalysatoren notwendig, meist basieren sie auf Eisen, Kobalt, Ruthenium, Kupfer, Thorium und anderen Metallen.
In der Erdekruste hat die Natur Kohlenstoff, Wasser und verschiedene Katalysatoren zur Verfügung. Wärmenergie steht auch zur Verfügung. Und wenn wir das Wasserstoff und Kohlenmonoxid durch Gesteinsschichten pressen, entsteht auch der notwendige Druck.
Warum sollte die Natur nicht die gleichen physikalisch-chemischen Vorgänge wie Fischer und Tropsch in der Erdkruste realisieren. Die Bedingungen sind vorhanden und die Chemikalien stehen dort unten in ausreichender Menge zur Verfügung. Dies würde bedeuten, dass wir den Peak Oil vergessen können.
Zwei Dinge noch:
1. Wenn die Menschheit es unbedingt will, dann könnte sie das Kohlendioxid aus der Atmosphäre einsammeln und in ehemalige Erdöllagerstätten (oder noch etwas tiefer) pressen. Noch etwas Meerwasser dazu und dann abwarten …
2. Wenn wir dem Begriff „fossil“ besondere Bedeutung beimessen, können wir noch abgestorbene Algen einsammeln und hinterherwerfen.
Das ist hier nun keine hochwissenschaftliche Studie. Es sind nur einige Gedanken, die mir in den vergangenen zwei Wochen gekommen sind. Die Grundlagen hatten wir in den 1960er Jahren schon im Chemieunterricht in der Schule. Erst jetzt beim Schreiben habe ich mich noch etwas bei Wikipedia informiert, um grobe Fehler zu vermeiden. Zugegeben, die Zusammenstellung ist auch etwas unsortiert. Trotzdem kann daraus die Erkenntnis abgeleitet werden, dass die Erde auch heute noch Erdöl erzeugt.
Das was ich bereits hier und an anderer Stelle deutlich gemacht habe, läuft gegen Deutschland resp. Europa ein Energie- und Finanzkrieg der übelsten Art; Sabotage und Hochverrat sind hier nicht ausgeschlossen. Lesen Sie das Buch von Thomas Gold „Biosphäre der heißen Tiefe“ Edition steinherz. Die Sowjets (und sicherlich auch andere) wissen seit den 50er Jahren, dass Erdöl immer weiter „nachläuft“. Mit Fossilien hat dies scheints wenig zu tun. Man hat eher den Eindruck, dass der Morgenthauplan auf die feinste der subtilen Art doch noch realisiert werden soll.
Dieter Ber
„Im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen glauben, wächst die Ölkapazität weltweit auf ein so hohes, noch nie da gewesenes Niveau, dass es den Verbrauch überkompensieren könnte. Dies kann zu einer erheblichen Überproduktion und einem steilen Abfall der Ölpreise führen“.
Mit diesem klaren Satz ist eigentlich alles gesagt. Man will nichts hinzufügen. Und exakt diese Aussage findet im derzeitigen Rohölpreis in Gold, also in einem realen Wert, bereits ihren Widerhall. Auch bedingt durch zunehmend trübe Konjunkturaussichten ist die Tendenz fallend. Ausgehend von 2008 fiel der Rohölpreis um runde 3 Goldgrams und liegt somit unter dem Niveau der 1960er Jahre. Wen überrascht’s? Aber bekommt der systempresse- und grünindoktrinierte Michel an der Tanke oder beim Heizölkauf davon etwas mit? Natürlich nicht, denn dies ist ein absolutes Tabuthema. Ansonsten würde nicht nur das Peak-Oil-Lügengebilde recht schnell in sich zusammenbrechen.
Da ist es natürlich klar, daß dem werten Herr Hader – so ließ er in einem anderen Strang verlauten – die Worte fehlen. Die blieben ihm wahrscheinlich im Halse stecken. Es kann nämlich nicht sein was nicht sein darf. Wo käme man da auch hin? Da fällt im Tempel der Ökogläubigen bekanntermaßen der Vorhang. Dann präsentierte mir der Gute eine – ich bringe dies ganz bewußt in diesem Strang zur Sprache – völlig unüberlegt bei einem allseits bekannten Alarmistenportal entliehene Graphik, welche den nominalen als auch realen Verlauf des Rohölpreises in US-Dollar zeigt. Was wollten’S damit eigentlich verlauten lassen? Die Peak-Oil-Lüge läßt sich damit nicht abbilden. Wie auch? Mit derartigen Albernheiten jagen Sie sich nur selbst ins Boxhorn. Die von Ihnen präsentierten Kurven verhalten sich im Großen und Ganzen nämlich proportional zur Geldmengenausweitung der Leitwährung US-Dollar. Da ist nichts mit Peak Oil. Der erste Bocksprung findet sich beispielsweise nach der Aufkündigung der Goldeinlösegarantie durch den ehemaligen US-Regimechef Nixon. Man mußte ja den Vietnamkrieg auf Pump finanzieren. Oder man werfe einen Blick auf das vergangene Jahrzehnt. Der „Krieg gegen den Terror“ will freilich ebenso auf Pump finanziert sein wie die allfälligen Konjunkturstützungs- und Bankenrettungspakete. Was hat dies alles mit Peak Oil zu tun? Natürlich gar nichts. Nochmals: Die derzeitigen Ölpreissteigerungen in US-Dollar sind ausschließlich einer überaus verantwortungslosen Geldmengenausweitung geschuldet. Das mit grünem Bibbern herbeiphantasierte Ölfördermaximum spielt hier – da nicht existent – keine Rolle und es ist wirklich bösartig, wenn man mit der Lüge Peak Oil die nicht minder monströsen Lügen EEG und EnEV rechtfertigen will. Man will schlußendlich das menschliche Leben bis in die intimsten Bereiche hinein kontrollieren und regulieren. Und genau das ist das erklärte Ziel einer unheiligmachenden Gemengelage aus frustrierten Neomarxisten und deren Spezln in Big Finance.
@2 S.Hader
„Die Vorstellung, man könne eine Stromwirtschaft über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte konservieren, ist einfach nur naiv.“
Was heisst denn hier konservieren? Elektrischer Strom ist eine der brauchbarsten und deshalb nuetzlichsten Energieformen die wir nutzen. Selbst Ihr Auto faehrt nicht ohne Strom. Es gibt ja fast keinen Bereich in unserem Arbeiten und Wohnen wo Strom keine Rolle spielt. Von daher wird die „Stromwirtschaft“ nicht konserviert sondern eher noch mehr ausgebaut und das noch fuer eine sehr sehr lange Zeit.
MfG
J.Isbert
Herr Limburg – „die NIE´s = neue instabile Energien war für mich neu – finde ich aber sehr gut. Man sollte dies aber nicht mit „Genies“ verwechseln,dann davon sind die Verfechter unserer grün-sozialistischen Einheitsfront so weit entfernt, wie ggf. Menschen auf dem Flug zum Mars !
Erich Richter
Lieber Herr Limburg, Sie möchten also mit Ihrem Kommentar andeuten, dass sich der Autor Ivo Vegter irrt und der Preisdruck die Suche nach Alternativen nicht befeuert und im Vergleich zu konv. Techniken nicht wettbewerbsfähiger macht?
Der Autor schreibt: „Wie ich schon vor zwei Jahren geschrieben habe: „Das Problem ist nicht, dass uns die Ressourcen ausgehen. Dies kann man verlässlich aus der Tatsache schließen, dass selbst wenn eine bestimmte Ressource wirklich besonders knapp werden würde, der Mechanismus des Preisdrucks unabänderlich eine Einschränkung beim Verbrauch wirtschaftlich macht, oder die Suche nach Alternativen befeuert – oder beides.“
Ein Umstand, auf den ich schon in der Vergangeheit mehrfach verwiesen habe. Die letzten Ressourcen werden gar nicht mehr angezapft werden, weil deren Förderung dank der Alternativen auf dem Markt gar nicht mehr lohnen. Der Ölverbrauch wird sich irgendwann allein aus dem Umstand von selbst nach unten regulieren, weil dieser auf dem Markt einfach zu teuer wird.
Zuvor schrieb der Autor: „Wenn die Preise steigen, könnte das tatsächlich ein Signal der Verknappung sein, aber wenn das so ist, bedeuten sie auch Investitionen, Einfallsreichtum und Bemühungen, das Problem zu lösen. Mehr noch, ein hoher Preis für einen Gebrauchsgegenstand macht Alternativen durch Vergleich wettbewerbsfähiger.“
Die Frage wird sein, wird unsere Volkswirtschaft auf diese Alternativen rechtzeitig umsteigen oder wird sie den Umstieg verpassen. Für ersteres muss man auch Risiken eingehen, sprich Investitionen in die Zukunft tätigen. Aber viele hier im Publikum scheuen sich, Risiken einzugehen, weil man könnte ja was verlieren. Die Wirtschaftsgeschichte seit der Römerzeit zeigt ja eindrücklich, dass es nie ein „weiter so“ gegeben hat. Nie hat eine Technologie oder ein Festhalten an einem Rohstoff dauerhaft Bestand gehabt. Die Uhrenindustrie im Schwarzwald, die zu der führenden nach dem zweiten Weltkrieg in der Welt gehörte und über Zehntausende Arbeiter ernährte, wurde praktisch innerhalb eines Jahrzehnts abgewickelt, weil man Entwicklungen verpasst hatte. Die Vorstellung, man könne eine Stromwirtschaft über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte konservieren, ist einfach nur naiv.
MfG
S.Hader