Info IV Update vom 26.3.11
New Scientist Blog zur Hintergrudnstory dieses Artikels von Joseph Oehmen:
„How Josef Oehmen’s advice on Fukushima went viral“ (hier)
Info III vom 16.3.11
Update zum Fukushima-Störfall von Klaus Humpich hier
und hier ein Kommentar auf dem Blog der Webseite der TAZ taz.de „Hirnschmelze“ von Detlef Guertler
Info II vom 15.3.10
Wegen des Aufsehens den dieser Artikel im Internet erregt hat, wurde er vom offiziellen MIT NSE Nuclear Information Hub übernommen und in modifizierter Form erneut ins offizielle MIT Netz gestellt. Sie finden ihn hier
Info I vom 15.3.10
Der Artikel wurde am 12.3.11 in Netz gestellt. Inzwischen ist viel Schlimmes in Japans Kernkraftwerken passiert. Damit stimmen einige Äußerungen bzw. Hoffnungen in dem Beitrag, nicht mit der Realität überein. Wir arbeiten an einem Update!
Text
Neben den verlässlichen Quellen wie IAEA und WNN gibt es eine unglaubliche Menge von Desinformation und Übertreibungen im Internet und den Medien über die Situation im Kernkraftwerk Fukushima. Im BNC Diskussionsforum „- BNC post Discussion Thread – Japanese nuclear reactors and the 11 March 2011 earthquake – werden viele technische Einzelheiten berichtet, auch regelmäßige Aktualisierungen. Aber wie steht es mit einer Zusammenfassung für Laien? Wie bekommen die meisten Menschen eine Vorstellung davon, was wann passierte und welche Konsequenzen daraus folgen?
Im Folgenden gebe ich eine Zusammenfassung der Lage wieder, die Dr. Josef Oehmen am 12.3.11 geschrieben hat, ein Wissenschaftler am MIT, Boston. Er ist ein promovierter Wissenschaftler, dessen Vater ausgiebig Erfahrung in der deutschen Kernkraft-Industrie gesammelt hat. Dieser Beitrag ist zuerst von Jason Morgan heute Nachmittag gesendet worden, und er hat mir freundlicherweise erlaubt, den Beitrag hier wiederzugeben. Ich halte es für sehr wichtig, dass diese Information weithin verstanden wird.Ich schrieb meinen Text am 12. März, um Sie zu beruhigen wegen der Probleme in Japan in Bezug auf die Sicherheit von Kernkraftwerken. Vorneweg: die Lage ist ernst, aber unter Kontrolle. Und der folgende Text ist lang! Aber Sie werden nach der Lektüre mehr über Kernkraftwerke wissen, als alle Journalisten auf der Welt zusammengenommen.
Es hat keine signifikante Abgabe von Radioaktivität stattgefunden und es wird auch keine geben!
Mit „signifikant“ meine ich eine Strahlungsmenge, die man – sagen wir mal – auf einem Langstreckenflug aufnimmt, oder wenn man ein Glas Bier trinkt, das aus einer Gegend mit hoher natürlicher Hintergrundstrahlung kommt.
Ich lese jede Nachricht über den Vorfall seit dem Erdbeben. Es hat keine einzige (!) Meldung gegeben, die genau und fehlerfrei gewesen wäre (Teil des Problems ist auch die japanische Schwäche der Informationspolitik). Mit „fehlerfrei“ beziehe ich mich nicht auf tendenziösen Atomkraft-Nein-Danke-Journalismus – wie er heutzutage ganz normal ist. Ich meine offensichtliche Irrtümer über die Physik und die Naturgesetze, wie auch grobe Fehlinterpretationen von Fakten, weil ein offensichtlicher Mangel besteht an grundlegendem Verständnis, wie Kernreaktoren gebaut und betrieben werden. Auf CNN habe ich einen 3-seitigen Bericht gelesen mit je einem Fehler pro Absatz.
Zuerst ein paar grundlegende Dinge, bevor wir ins Eingemachte gehen.
Bauart des Fukushima Kernkraftwerks
Das KKW Fukushima hat sogenannte Siedewasser-Reaktoren, engl. kurz BWR (= Boiling Water Reactor). Siedewasser-Reaktoren ähneln einem Dampfkochtopf. Der Kernbrennstoff heizt das Wasser, das Wasser kocht und erzeugt Dampf, der Dampf treibt dann Turbinen, die Elektrizität erzeugen. Dann wird der Dampf heruntergekühlt und rück-kondensiert in Wasser. Das Wasser wird im Kreislauf wieder zurückgeschickt und erneut vom Kernbrennstoff erhitzt. Der Dampfkochtopf wird mit etwa 250 °C betrieben.
Kernbrennstoff ist Uran-Oxid. Uran-Oxid ist ein keramischer Stoff mit dem sehr hohem Schmelzpunkt von etwa 3000 °C. Der Treibstoff wird als Pellets hergestellt (man stelle sich kleine Röhrchen etwa so groß wie Legosteine vor). Diese Stückchen werden in ein langes Rohr aus Zirkonium-Legierung gesteckt und dicht versiegelt. Letzteres hat einen Schmelzpunkt von 2200 °C. Das Ergebnis heißt Brennstab. Die Brennstäbe werden in größeren Bündeln zusammengefasst und eine Anzahl von Bündeln werden in den Reaktor gesteckt. Alle Bündel zusammen heißen „Kern“. (engl.: “the core”)
Die Zirkoniumhülle ist der erste Schutzwall (engl.: „Containment“). Hier wird der radioaktive Brennstoff von der Außenwelt abgeschottet.
Dann wird der Kern in den Druckbehälter (engl.: „pressure vessel“) gesteckt. Das ist der Dampfkochtopf, wie oben erwähnt. Der Druckbehälter ist der zweite Schutzwall. Er besteht aus einem massiven Stück Topf, der so gebaut worden ist, dass er den Kerntemperaturen von mehreren hundert Grad °C standhält. Das ist für Situationen vorgesehen, wo [bei einem Ausfall] die Kühlung zu einem gewissen Zeitpunkt wiederhergestellt werden kann.
Die gesamte „Hardware“ des Kernreaktors – der Druckbehälter und alle Rohre, Pumpen, Kühlmittel(Wasser)-Speicher werden dann hinter dem dritten Schutzwall eingeschlossen. Der dritte Schutzwall ist hermetisch (luftdicht) abgeschlossen, in einem sehr dicken Behältnis von härtestem Stahl. Der dritte Schutzwall wurde für einen einzigen Fall entworfen, gebaut und getestet: Auf unbestimmte Zeit einen komplett geschmolzenen Kern zu umschließen. Zu diesem Zweck ist ein großes und dickes Stahlbetonbecken unter den Druckbehälter (zweiter Schutzwall) geschoben und mit Graphit gefüllt. Alles befindet sich innerhalb des dritten Schutzwalles. Das ist der sogenannte „Kernkäfig“ (engl.: „core catcher“). Wenn der Kern schmilzt und der Druckbehälter birst (und gegebenenfalls schmilzt) wird hier der geschmolzene Brennstoff und alles andere Material aufgefangen. Der Kernkäfig ist so gebaut, dass sich der Kernbrennstoff verteilt und abkühlen kann.
Korrektur CoreCatcher: Diese japanischen AKW haben keine Core Catcher, sind aber aus Gründen des Erdbebenschutzes auf massive Gesteinsschichten gebaut. Mit Dank an Leser DH und andere
Dieser dritte Schutzwall wird anschließend vom Reaktor-Gebäude umgeben. Das Reaktor-Gebäude ist eine äußere Hülle, die nur dazu gedacht ist, Schutz gegen das Wetter zu bieten, sonst nichts. (Dieser Teil ist durch die Explosion zerstört worden, mehr dazu später).
Grundlagen der nuklearen Reaktionen
Uranbrennstoff erzeugt Hitze durch Atomspaltung. Große Uran-Atome werden in kleiner Atome gespalten. Dadurch entsteht Hitze plus Neutronen (ein Atomteilchen). Wenn ein Neutron ein anderes Uranatom trifft, zerteilt sich dieses und erzeugt noch mehr Neutronen und so weiter. Das nennt man eine nukleare Kettenreaktion.
Wenn man also eine Menge von Brennstäben aneinander packte, gäbe es rasch eine Überhitzung und nach etwa 45 Minuten ein Schmelzen der Brennstäbe. Es muss hier gesagt werden, dass Kernbrennstoff in einem Kernreaktor niemals eine Atomexplosion wie in einer Atombombe verursachen kann. Ein Atombombe zu bauen, ist wirklich sehr schwierig (fragen Sie mal im Iran nach). In Tschernobyl wurde die Explosion verursacht durch exzessiven Druckaufbau, eine Knallgasexplosion und den nachfolgenden Bruch aller Schutzwälle. Dadurch wurde geschmolzenes Kernmaterial in die Umwelt geschleudert (es war eine „schmutzige Bombe“). Warum das in Japan überhaupt nicht passieren kann, lesen Sie später.
Die Reaktor-Ingenieure benutzen zur Steuerung der Kettenreaktion sogenannte „Steuerstäbe“ (engl.: „moderator rods“). Die Steuerstäbe fangen die Neutronen ein und unterbrechen die Kettenreaktion sofort. Ein Kernreaktor ist so gebaut, dass im Normalbetrieb alle Steuerstäbe herausgefahren sind. Das Kühlwasser nimmt die Hitze auf (und wandelt sie in Dampf und Elektrizität um), im gleichen Maße, wie der Kern die Hitze erzeugt. Es gibt eine große Sicherheitsmarge bei der Standardbetriebstemperatur von 250 °C
Das Problem ist, dass nach der Einführung der Steuerstäbe und dem Abstoppen der Kettenreaktion der Kern noch weiter Hitze erzeugt. Im Uran ist die Kettenreaktion „gestoppt“. Aber eine Menge von radioaktiven Zwischenelementen war vom Uran bei der Spaltung erzeugt worden, besonders Cäsium und Jod-Isotope. Das heißt radioaktive Isotope dieser Elemente, die sich weiter in kleinere, nicht-radioaktive Atome spalten und dabei Hitze erzeugen. Sie werden nicht mehr weiter vom Uran erzeugt (nachdem der Uranzerfall durch Einfahren der Bremsstäbe gestoppt ist) und werden immer weniger. Der Kern kühlt sich im Verlauf mehrerer Tage ab, bis diese radioaktiven Zwischenelemente zerfallen sind.
Diese Restwärme verursacht derzeit die Kopfschmerzen.
Also besteht die erste „Art“ von radioaktivem Material aus dem Uran in den Brennstäben und den Zerfalls-Zwischen-Produkten, in die sich das Uran spaltet. Alles geschieht innerhalb der Brennstäbe (Cäsium und Jod).
Nun wird noch eine zweite Art von radioaktivem Material erzeugt, außerhalb der Brennstäbe. Der allergrößte Unterschied vorweg: Diese radioaktiven Materialien haben eine sehr kurze Halbwertzeit, d. h. sie zerfallen sehr rasch in nicht-radioaktives Material. Mit „rasch“ meine ich binnen Sekunden! Wenn also solche Radioaktivität in die Außenwelt gelangt, JA, Radioaktivität ist ausgetreten, und NEIN, die ist überhaupt nicht gefährlich. Warum? Weil sie sich schon in nicht-radioaktive Elemente zerteilt haben, während sie „RADIOAKTIVE KERNTEILCHEN“ buchstabiert haben. Diese radioaktiven Elemente sind N-16, das radioaktive Isotop (oder die Version) von Stickstoff (in der Luft). Die anderen sind Edelgase wie Xenon. Woher sind die gekommen? Wenn Uran zerfällt, erzeugt es ein Neutron (siehe oben). Die meisten dieser Neutronen werden auf andere Uranatome treffen und die Kettenreaktion aufrecht erhalten. Einige aber verlassen den Brennstab und treffen auf Wassermoleküle die im Wasser gelöste Luft. Dann kann ein nicht-radioaktives Element das Neutron einfangen und selber radioaktiv werden. Wie oben schon beschrieben, wird es rasch (binnen Sekunden) das Neutron wieder loswerden und zu seiner schönen Ursprungsform zurückkehren.
Diese zweite Art von Strahlung ist sehr wichtig, wenn wir später über die in die Umwelt abgegebene Radioaktivität sprechen.
Was ist in Fukushima passiert
Ich möchte die Hauptpunkte zusammenfassen. Das Erdbeben in Japan war 7 Mal stärker als das schlimmste Erdbeben, für welches das Kernkraftwerk ausgelegt war. (Die Richter-Skala ist logarithmisch, der Unterschied zwischen 8,2 – dafür war die Anlage ausgelegt – und den tatsächlichen 8,9 beträgt 7 mal, nicht 0,7). Ein Lob für die japanischen Ingenieure. Alles hielt stand.
Als die Erde mit einer Stärke von 8,9 (jetzt auf 9,0 hochgestuft) bebte, schalteten sich alle Kernreaktoren automatisch ab. Binnen Sekunden nach Beginn des Bebens fuhren die Bremsstäbe in den Kern und die Kettenreaktion des Urans stoppte. Jetzt musste das Kühlsystem die Restwärme abführen. Die Restwärme beträgt etwa 3% der Wärmelast im Normalbetrieb.
Das Erdbeben hatte die externe Stromzufuhr des Kernreaktors zerstört. Das ist einer der ernsthaftesten Störfälle in einem Kernkraftwerk und dementsprechend widmet man sich dem „Blackout“ der Anlage mit äußerster Sorgfalt beim Entwurf des Notstromversorgung. Der Strom wird zum Betreiben der Pumpen für die Kühlung benötigt. Nach Abschalten des Kraftwerks liefert es ja keinen Strom mehr für den Eigenbedarf.
Das ging für etwa eine Stunde gut. Eine Reihe von Notstromdieseln schaltete sich auf und erzeugte die nötige Elektrizität. Dann kam der Tsunami, viel größer als man vorhergesehen hatte, als die Anlage gebaut worden war (siehe oben: Faktor 7). Der Tsunami fegte die Diesel-Notstromaggregate weg.
Beim Entwurf eines Kernkraftwerks folgen die Ingenieure einer Philosophie namens „Tiefen-Verteidigung“. Das bedeutet zuvörderst, dass man alles so baut, dass es der größten anzunehmenden Katastrophe standhalten kann. Sodann, dass die Anlage so entworfen wird, dass man mit jedem Unfall (wenn er denn trotzdem passiert) nacheinander fertig werden kann. Ein Tsunami, der die gesamte Notstromversorgung wegfegt, ist so ein Fall. Die letzte Verteidigungslinie besteht darin, alles innerhalb des Reaktors hinter den dritten Schutzwall zu packen, mit allem drin, was auch immer gefährlich werden könnte: Bremsstäbe ein- oder ausgefahren, Kern geschmolzen oder nicht.
Nach Ausfall der Diesel-Generatoren haben die Reaktor-Bediener die Notbatterien angeschaltet. Die Batterien sind als Rückfallmöglichkeit für die Notstromerzeugung vorgesehen gewesen, um den Kern für 8 Stunden zu kühlen. Das hat funktioniert.
Innerhalb der 8 Stunden musste eine weitere Stromversorgung gefunden und angeschlossen werden. Das Stromnetz war wegen des Erdbebens ausgefallen. Die Diesel-Notstrom-Aggregate vom Tsunami zerstört. Also wurden mobile Diesel-Notstrom-Aggregate herangeschafft.
Und von da an ging es mächtig schief. Die externen Notstromgeneratoren konnten nicht an das Anlagen-Stromnetz angeschlossen werden (Die Steckverbindungen passten nicht). Daher konnte nach dem Leeren der Batterien die Restwärme nicht mehr abgeführt werden.
Jetzt führten die Bediener ein Notfall-Verfahren durch, das für den „Verlust der Kühlung“ vorgesehen ist. Es ist ein Schritt in der „Tiefenverteidigung“. Eigentlich hätte der Strom für die Kühlung nicht völlig ausfallen dürfen, aber es geschah dennoch, daher zogen sich die Bediener auf die nächste Verteidigungslinie zurück. So schrecklich das auch für uns klingen mag, es ist Bestandteil des alltäglichen Sicherheitstrainings der Bediener, alles durchzuspielen bis zur Kernschmelze.
Zu diesem Zeitpunkt hat man eine Kernschmelze befürchtet. Weil der Kern (nach Stunden oder Tagen) schmelzen wird, wenn die Kühlung nicht wiederhergestellt werden kann und dann käme die letzte Verteidigungslinie, der Kernkäfig, zugleich dritter Schutzwall, ins Spiel.
Doch noch wollte man zu diesem Zeitpunkt die Kern-Erhitzung steuern und sicherstellen, dass der erste Schutzwall (Die Zirkonium-Röhren mit dem Kernbrennstoff) und der zweite Schutzwall (der Druckbehälter) intakt und so lange wie möglich im Betrieb bleiben sollten, um den Ingenieuren die Zeit zum Reparieren des Kühlsystems zu verschaffen.
Weil das Kühlen des Kerns eine komplizierte Sache ist, hat der Reaktor verschiedene Kühlsysteme, jedes in mehrfacher Auslegung (das Reaktorwasser-Reinigungs-System, das Abführsystem für die Zerfallswärme, die Kühlung der Kern-Ummantelung, das Ersatz-Flüssigkeitskühlsystem, das Notkühlsystem für den Kern). Welches davon wann versagte oder auch nicht, ist derzeit nicht klar.
Jetzt stellen Sie sich unseren Dampfkochtopf auf dem Herd vor, niedrige Hitze, aber immer noch eingeschaltet. Die Bediener nutzen jede ihnen noch verbliebene Kühlkapazität, um so viel wie möglich Hitze abzuführen, aber der Druck steigt an. Jetzt gewinnt die Sicherstellung des ersten Schutzwalles oberste Priorität (die Temperatur der Brennstäbe unter 2200°C halten), als auch des zweiten Schutzwalles, des Druckbehälters. Um den Druckbehälter zu erhalten (zweiter Schutzwall), musste der Druck zeitweilig reduziert werden. Weil die Fähigkeit dazu in einem Notfall so wichtig ist, hat der Reaktor 11 Druck-Reduzier-Ventile. Der Bediener muss nun anfangen, immer wieder Dampfdruck abzulassen. Die Temperatur zu diesem Zeitpunkt betrug etwa 550°C.
Das ist der Punkt, an dem die Meldungen von einem „Strahlungsleck“ zu kursieren begannen.
Ich glaube, oben erklärt zu haben, warum das Dampfablassen theoretisch das gleiche ist, wie Strahlung in die Umwelt abzulassen, auch warum das so ist, und warum es nicht gefährlich ist. Der radioaktive Stickstoff wie auch die Edelgase stellen keine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar.
Irgendwann bei diesem Druckablassen ereignete sich die Explosion. Die Explosion fand außerhalb des dritten Schutzwalles (der „letzten Verteidigungslinie“) im Reaktorgebäude statt. Man erinnere sich: das Reaktorgebäude hat keine Funktion zur Zurückhaltung von Radioaktivität. Noch ist nicht klar, was passierte, aber hier ist ein wahrscheinlicher Ablauf: Die Bediener hatten sich für das Ablassen von Dampf aus dem Druckbehälter entschieden, aber nicht direkt in die Umwelt, sondern in den Raum zwischen dem dritten Schutzwall und dem Reaktorgebäude (um dem Dampf mehr Zeit zur Entspannung zu geben). Das Problem dabei ist, dass bei der hohen Temperatur, die der Kern inzwischen erreicht hatte, die Wassermoleküle sich in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen konnten – in hochexplosives Knallgas. Und das ist ja dann auch explodiert, außerhalb des dritten Schutzwalles und zerstörerisch für das Reaktorgebäude. Diese Art von Explosion fand in Tschernobyl statt, aber innerhalb des Druckbehälters, der schlecht konstruiert war und unsachgemäß von den Bedienern gesteuert wurde. Das ist in Fukushima niemals eine Gefahr gewesen. Das Knallgasproblem ist ein großes, wenn man ein Kraftwerk konstruiert (es sei denn, man ist Sowjet-Russe). Deshalb wird der Reaktor so entworfen, dass das nicht innerhalb der Schutzummantelung passieren kann. Es passierte außerhalb und unabsichtlich, aber es passierte. Es geschah und stellte keine Gefahr für den Schutzwall dar.
Der Druck war unter Kontrolle, als der Dampf abgelassen wurde. Wenn man nun den Dampfkochtopf weiter erhitzt, fällt der Wasserspiegel immer weiter. Über dem Kern stehen mehrere Meter Wasser, damit er erst nach Ablauf von einiger Zeit (Stunden, Tage) freigelegt wird. Wenn die Brennstäbe oben frei sind, werden die freien Bereiche die kritische Temperatur von 2200 °C nach etwa 45 Minute erreichen. Dann wird der erste Schutzwall versagen, der Zirkoniummantel.
Und das fing nun an. Die Kühlung war nicht wiederhergestellt, als in sehr begrenztem Umfang Schäden an der Brennstoff-Umhüllung eintraten. Das Brennstoff-Material war immer noch intakt, aber die umgebende Zirkonium-Hülle fing an zu schmelzen. Jetzt vermischten sich einige Zwischenprodukte des Uranzerfalls – radioaktives Cäsium und Jod – mit dem Dampf. Das große Problem, Uran, war immer noch unter Kontrolle, weil die Uranbrennstäbe bis zu 3000 °C aushalten.
Es scheint, dass dies das Startsignal für einen großen „Plan B“ war. Die geringen Mengen von gemessenem Cäsium sagten den Bedienern, dass der erste Schutzwall an einem der Brennstäbe irgendwo nachgab. „Plan A“ war gewesen, wenigsten eins der normalen Kühlsysteme wiederherzustellen, um den Kern zu kühlen. Warum das schief ging, wissen wir nicht. Eine mögliche Erklärung ist, dass der Tsunami auch das Frischwasser verschmutzte oder wegspülte, das für das normale Kühlsystem gebraucht wird.
Das im Kühlsystem benutzte Wasser ist sehr rein und demineralisiert (wie destilliertes) Wasser. Der Grund für die Benutzung von reinem Wasser ist die oben erwähnte Aktivierung durch Neutronen vom Uran: Reines Wasser wird kaum aktiviert, es bleibt praktisch frei von Radioaktivität. Das hat überhaupt keine Auswirkungen auf den Kern – dem ist es egal, wovon er gekühlt wird. Für die Bediener und die Mechaniker ist es aber schwieriger, mit aktiviertem (d. h. leicht radioaktivem Wasser) umgehen zu müssen.
Plan A hatte also versagt – Kühlsystem kaputt oder zusätzliches reines Wasser nicht mehr verfügbar – also ging es mit Plan B weiter. So scheint es abgelaufen sein:
Um eine Kernschmelze zu verhindern, holten die Bediener Meerwasser für die Kühlung des Kerns. Ich bin mir nicht sicher, ob sie den Druckbehälter (den zweiten Schutzwall) geflutet haben oder den dritten Schutzwall, indem sie die Brennstäbe unter Wasser setzten. Das spielt hier aber keine Rolle.
Wichtig ist, dass der Kernbrennstoff jetzt abgekühlt wurde. Weil die Kettenreaktion schon seit längerer Zeit aufgehört hatte, wurde nun nur noch wenig Restwärme erzeugt. Die große Menge von Kühlwasser reichte für die Aufnahme der Hitze aus. Weil das sehr viel Wasser war, erzeugte der Kern überhaupt nicht mehr genügend Druck. Dem Seewasser wurde Borsäure zugesetzt. Borsäure ist ein flüssiger „Bremser“ wie der Steuerstab. Wenn es noch irgendwelchen Atomzerfall gibt, fängt das Bor die Neutronen ein und beschleunigt die Abkühlung des Kerns.
Die Anlage stand kurz vor einer Kernschmelze. Was schlimmstenfalls passiert wäre: Wenn kein Meerwasser zur Verfügung gestanden hätte, hätten die Bediener immer wieder Wasserdampf ablassen müssen, um den Druckaufbau zu verhindern. Der dritte Schutzwall wäre dann komplett abgedichtet worden, um bei der Kernschmelze die Freisetzung von radioaktivem Material zu verhindern. Nach der Kernschmelze hätte man eine Zeitlang abwarten müssen, bis das radioaktive Material innerhalb der Ummantelung zerfallen gewesen wäre. Das Kühlsystem wäre wiederhergestellt worden und der geschmolzene Kern auf eine handhabbare Temperatur heruntergekühlt worden. Die Ummantelung hätte innen gesäubert werden müssen. Dann hätte die schwierige Aufgabe des Trennens des geschmolzenen Kerns von der Ummantelung in Angriff genommen werden müssen. Dabei wären die Bruchstücke des nun wieder festen Brennstoffes zur Wiederaufarbeitung transportiert werden müssen. In Abhängigkeit vom Ausmaß der Schäden wäre der Block der Anlage entweder repariert oder abgewrackt worden.
Was heißt das nun alles?
* Die Anlage ist jetzt in sicherem Zustand und das wird so bleiben.
* Japan hatte einen INES Level 4 Unfall: Das ist ein Nuklearunfall mit lokalen Folgen. Schlimm für den Betreiber, dem das KKW gehört aber für niemanden sonst.
* Etwas Radioaktivität wurde freigesetzt, als das Druckgefäß gelüftet wurde. Alle radioaktiven Isotope aus dem aktivierten Dampf sind weg (zerfallen). Ganz wenig Cäsium wurde freigesetzt, auch Jod. Falls Sie zum Zeitpunkt der Druckablassung auf dem Kamin der Anlage gesessen hätten, müssten Sie jetzt mit dem Rauchen aufhören, um ihre vorherige Lebenserwartung zurückzubekommen. Die Cäsium und Jod-Isope sind auf das Meer geblasen worden und dort verschwunden.
* Am ersten Schutzwall hat es begrenzten Schaden gegeben. Daher sind geringe Mengen von Cäsium und Jod auch hier ins Kühlwasser ausgetreten, aber kein Uran oder anderes schmutziges Zeug. (Uran-Oxid ist nicht wasserlöslich). Es gibt Vorrichtungen, um das Kühlwasser zu behandeln. Radioaktives Cäsium und Jod werden entfernt und als radioaktiver Müll zur Endlagerung gebracht.
* Das zur Kühlung benutzte Meerwasser wird geringfügig aktiviert sein. Weil die Bremsstäbe vollständig heruntergekommen sind, wird es keine Uran-Kettenreaktion geben. Deshalb wird es auch keine durch Uranzerfall hervorgerufene weitere Aktivierung geben. Die radioaktiven Zwischenprodukte (Cäsium und Jod) sind bereits jetzt schon zum großen Teil verschwunden, weil der Uranzerfall schon längere Zeit gestoppt ist. Das führt zu einer weiteren Verminderung der Aktivierung. Unter dem Strich wird eine geringe Aktivierung des Meerwassers verbleiben, sie wird von den Reinigungseinrichtungen entfernt werden.
* Das Meerwasser wird im Laufe der Zeit von “normalem” Kühlwasser ersetzt werden
* Der Reaktorkern wird herausgeholt und in eine Aufarbeitungseinrichtung verbracht werden, wie bei einem normalen Brennstoffwechsel.
* Die Brennstäbe und die gesamte Anlage werden auf mögliche Schäden überprüft werden. Das wird etwa 4-5 Jahre dauern.
* Die Sicherheitssysteme aller japanischen Anlagen werden verbessert werden, so dass sie einem 9,0 starken Erdbeben und Tsunami (oder noch mehr) standhalten .
* Ich glaube, das größte Problem wird ein ausgedehnter Strommangel sein. Etwa die Hälfte von Japans Kernkraftwerken wird wahrscheinlich inspiziert werden müssen, damit wird die Energieerzeugungskapazität des Landes um 15% gesenkt. Wahrscheinlich werden im Betrieb befindliche Gaskraftwerke einspringen müssen, die normalerweise nur zur Ergänzung der Spitzenlast und zuweilen auch der Grundlast eingesetzt werden. Dadurch werden in Japan die Stromrechnungen teurer, es kann auch zu Stromknappheit während der Spitzenlastzeiten kommen.
Wenn Sie informiert bleiben wollen, dann nutzen Sie nicht die gewöhnlichen Medien, sondern die folgenden Webseiten:
http://www.world-nuclear-news.org/RS_Battle_to_stabilise_earthquake_reactors_1203111.html
Discussion Thread – Japanese nuclear reactors and the 11 March 2011 earthquake
http://ansnuclearcafe.org/2011/03/11/media-updates-on-nuclear-power-stations-in-japan/
Barry Brook & Dr. Josef Oehmen
Den Originalartikel finden Sie hier
Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE
Lesen Sie auch diesen bedenkenswerten Aufsatz in Achgut
Update 15.3.11: Hier finden Sie sachliche Informationen zur Situation in Japan
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Hallo, diese Seite hat uns sehr bei unserem Physik Referat geholfen!:-) Wir rocken das voll & bekommen ne 1 :DD Dankeschöön!
Ja ja. Niemand gestorben. Der Arbeiter der jetzt durch vermutlich Erschöpfung gestorben ist zählt man natürlich nach AKW-Beführworterlogik nicht zu den Opfern der Kernkraft.
Aber gut das dieser Beitrag noch verfügbar ist. Zeigt es doch sehr schön was für Technikgläubigkeit manche an den Tag legen.
@203 Klar Name – interessanter Name übrigens – es ist niemand gestorben, es ist niemand verstrahlt
Haben sie auch schon mal davon gehört, dass das leben an sich das grösste gesundheitsrisiko ist. Sind sie auch einer von jenen, die nicht mehr kapieren, dass alles auf dieser welt ein risiko hat. das risiko, dass ein service techniker von einem vogelschredder herunterfaellt und sich das genickt bricht ist wesentlich hoeher als dass sie von einem akw verstrahlt zu werden
Gut, dass inzwischen feststeht, dass es eine Kernschmelze gab, das AKW nicht unter Kontrolle ist und man sich wirklich fragt wie das nun weitergehen soll. Ein erschreckend verharmlosender Beitrag, der auch noch viel gelobt wird. Wenn man diesem hier Glauben schenkte, gäbe es keine Gefahren bei der ganzen GAU-Sache. Und INES4 ist auch ein Witz. Katastrophe weit jenseits des Beherrschbaren würde ich sagen.
heute kam die Meldung (Japanische Atombehörde..),
dass in 3 Reaktoren Kernschmelze stattgefunden hat.
Und sicher scheint auch, dass die ersten größeren Schäden an den Sicherheitsbehältern nicht erst der Tsunami verursacht hat, sondern schon das Erdbeben. Weitere schlimme Nachrichten über das verseuchte Gebiet und .. und.. haben uns in den 90 Tagen seit dem letzten
Artikel hier erreicht.
Wie sieht es nun mit den Gedanken von Eike bzw. deren Machern aus ? hat sich etwas verändert ?
Nachdem all das eingetreten ist, was ja garnicht eintreten konnte ?
lg norbert
@bronko
Ja, es wurden auch andere Radionuklide freigesetzt. Vielen Dank an D. Glatting, der Link ist interessant. Es werden u.a. die Nuklide und deren Aktivität aufgelistet. Daraus könnte man jetzt mögliche Ereignisse rekonstruieren und ev. Widersprüche in der Darstellung entdecken.
Ob das jetzt schon reicht, um (angenommen die Daten stimmen) eine nennenswerte Jod 131 – Produktion nach dem 11.3. zu belegen, weiß ich nicht.
Was man aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass mindestens ein Reaktorgefäß undicht sein muss, also ein Versagen aller Schutzbarrieren. Möglicherweise ist das für den Reaktor 3 eine sehr wohlwollende Umschreibung.
@#201: Markus Reichert & #202: bronko,
Ergänze Informationen zur Radiologischen Situation finden sich auch hier.
http://www.nisa.meti.go.jp/english/files/en20110406-1-1.pdf
J131 scheint noch eine ziemliche Rolle zu spielen.
vielen dank für die zügige antwort.
(… natürlich jod131)
aber ist denn meine überlegung nun prinzipiell richtig? oder eher falsch?
dass die halbwertzeit in direktem zusammenhang mit der aktivität steht leuchtet ein,
dennoch…
kannn man nun davon ausgehen, dass der umfang des isotopen-cocktail (die reihe der zerfallsketten ist mir auch vor augen) im ganzen höher anzusetzen ist, als die jod 131-werte es sagen?
gruß bronko
@#199
Es ist uns mit den vorliegenden Daten sicher nicht möglich, verlässliche Aussagen über Details der Prozesse in Fukushima zu machen.
Wenn man uns die genaue Isotopenzusammensetzung geben würde, wäre das schon viel besser möglich.
Allerdings vielleicht nur der Vollständigkeit halber:
Jod 128: T 1/2 = 25 Minuten
Jod 129: T 1/2 = 15.700.000 Jahre
Jod 130: T 1/2 = 12,4 Stunden
Jod 131: T 1/2 = 8 Tage
Also Sie meinen vermutlich Jod 131.
Die Konzentration der Radionuklide in den Brennstäben ist zwar sehr kompliziert zu berechnen und hängt u.a. auch von der Abbrandgeschwindigkeit ab, allerdings gibt es Tabellen, wo man das nachschauen kann. Über Jod und Cäsium wird deshalb so viel gesprochen, weil diese Stoffe bei 190 °C bzw. 680 °C gasförmig sind. Jod entweicht also direkt nach den Edelgasen (die nur sehr kurze T1/2 haben). Wenn über Kontaminierung gesprochen wird, redet man meistens von Aktivität (in Bq) und hier gilt: Je kürzer die T1/2 desto höher die Aktivität bei gleicher Anzahl der Atome. Oder: 1g Jod 131 ist viel aktiver als 1g Cäsium 137.
Nachdem uns die Cäsium-Belastung des Wassers nicht mitgeteilt wurde, und in der Anlage sehr viel Jod vorhanden war, könnte es sein, dass auch 1/16 davon noch für die Belastung ausreicht.
Prinzipiell kann es natürlich auch passieren, dass nach einer Kernschmelze die Kettenreaktion immer wieder in Gang kommt und sich dann durch die selbstverursachte Überhitzung immer wieder bremst. (Bei Uran + Plutonium reduziert sich der Einfangquerschnitt für Neutronen bei Temperaturerhöhung). Insbes. wenn genügend Plutonium vorhanden ist, ist so ein Szenario denkbar.
natürlich meinte ich „ein fanal“… also mir bitte keine unwissenheit unterstellen aufgrund meiner orthographie. 😉
gruß bronko
guten tag miteinander,
ich habe den artikel kurz nach seinem erscheinen gelesen und der überaus herablassende tonfall des besserwisserischen experten war schon damals erstaunlich (bis erschreckend)… „alles unter kontrolle!“
heute wurde nun die katastrophe in fukushima auf die stufe 7 aufgestuft und ist damit gleichauf mit tschernobyl. -was auch immer diese zahlen (in der manier von „DEFCON“) bedeuten mögen…
ich finde es gut und richtig von den administratoren, dass sie den artikel online halten, auch wenn schon beim erscheinen sich abzeichnete, dass nicht alles so blumig ist, wie es dort beschrieben wird. der zorn darüber hat sich aber mittlerweile bei mir gelegt. der einleitungskommentar nun zeigt, dass auch der techniker und experte zu seinen falschen behauptungen stehen kann und somit sollte der artikel als ein fernal des technik-glaubens eigentlich eingerahmt und für alle zeit konserviert werden.
nun aber genug der polemik, hier kommt meine frage:
in den letzten tagen und wochen wurde immer wieder von den gemessenen jod-129 werten im meer gesprochen, die um ein 1000faches und ein 3000faches neulich sogar um mehr als 1.000.000x höher als der zulässige grenzwert seien. mit der tendenz, dass diese werte in den wochen seit dem unfall ständig angestiegen sind… nun mit dem verklappen des verseuchten kühlwassers auf diese enormen werte. das alles lässt sich nachlesen (wenn die messungen von tepco glaubwürdig sind)
nun das eigentlich interessante:
jod mit seiner halbwertzeit von 8 tagen sollte doch seit dem 11.3. ständig weniger werden. schließlich sind seit dem schon 4 halbwertzeiten vergangen. also 1/16 des jods129 dürfte doch nurnoch vorhanden sein. denn das entstehen von jod 129 hört doch unmittelbar nach beendigung der kontrollierten kernspaltung auf (also mit dem einfahren der steuerstäbe).
anders gesprochen müsste die menge an freigesetzten reaktorinhaltsstoffen folglich um den faktor 16 höher sein, als dies die augenwischerischen zahlen des jods vorgeben.
es gibt ja noch andere isotope, die wesentlich langsamer zerfallen und doch im gleichen maße wie das jod freigesetzt wurden(mal ausgegangen von einer gut gewichteten und gleichmäßigen isotopen mischung).
kann mir jemand diese frage beantworten?
oder liegt da meinerseits ein denkfehler vor?
vielen dank
gruß bronko
@#196: Anna Wizko:
„Japan: was wird jetzt mit unser trinkwasser? kommt das auch nach deutschland“
Natürlich, das ist so wegen der Globalisierung.
Walkman, Camcorder, Plastiktüten, Quecksilberverbindungen und strahlende Teilchen.
Manches ist gewollt und manches ist die Folge davon.
Steht in „Die Grenzen des Wachstums“ Dennis Meadows, 1972, bereits geschrieben.
@#197: Dr.Paul:
„unser Trinkwasser ist gefährdet durch krank machende Mikroorganismen, Bakterien, Protozoen und Viren.
Hauptquelle sind kommunale Abwässer mit menschlichen Fäkalien.“
Zu viele Menschen, zu viele Abwässer! Gut erkannt.
Und wenn es weniger Menschen wären, dann bräuchte man viel weniger Energie und KK wäre absolut kein Thema mehr. Der Anteil der Sonne an der Energiekonditionierung könnte enorm steigen. Die Sonne schickt auch keine Rechnung, weshalb man bis jetzt noch nicht besteuern konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Gogo
#196: Anna Wizko
unser Trinkwasser ist gefährdet durch krank machende Mikroorganismen, Bakterien, Protozoen und Viren.
Hauptquelle sind kommunale Abwässer mit menschlichen Fäkalien.
Japan: was wird jetzt mit unser trinkwasser? kommt das auch nach deutschland
#194:
Sie wollen damit sicher EIKE ein Kompliment aussprechen, (etwas kompliziert).
die Vorstellung so eines Forum wie hier vor ca. 100 Jahren wäre spannend. Thema: verhält sich Licht wie eine Welle oder wie Teilchen. Und man(n) stelle sich vor, da hätte dann jemand in diesem Forum (vielleicht mit dem Namen Einstein.. oder.. oder..) behauptet, dass es so sein könne oder aber auch so, je nachdem obs einen Beobachter gibt, bzw. wie die Messmethode ist, sicher hätte ein Teil der Forumsteilnehmer ihn dann angegriffen, als verblendet, Esoteriker, gefährlich, usw. bezeichnet.
Und.. ?? hat sich daran etwas geändert ? wieder wird festgehalten am gelernten, geglaubten, „bewiesenen“..
wie sagte mal ein kluger Kopf: erst wenn ich erkenne, dass ich NICHT wirklich etwas weiß, erst dann bin ich offen für das, was ist.
Ansonsten sind wir in der Gefahr unser „Wissen“ (= Glauben) mit der Realität zu verwechseln.
Allmählich wäre es an der Zeit, diesen Artikel zu aktualisieren oder ganz vom Netz zu nehmen. Das Problem ist doch, dass die Ausführungen zum großen Teil stimmen und unter dieser Voraussetzung nur den Schluss zulassen, dass in Fukushima nicht nur „normale“ Kernschmelzen zu beklagen sind, sondern wir es auch noch mit undichten Sicherheitsbehältern (oder wenigstens massiven Problemen in den Abklingbecken) zu tun haben. Für die Nichtphysiker: Die für die offiziell (TEPCO) dokumentierte Strahlung erforderlichen Mengen an Jod und Cäsium lassen sich nicht mit dem Druckablassen selbst bei einer vollständigen Kernschmelze erklären.
Insofern ist das was die hier oft kritisierten Medien machen, eine verantwortungsvolle Beruhigung der Bevölkerung, während EIKE (für den denkenden Menschen) Panikmache betreibt. Erinnern wir uns, alle größeren Medien sprachen bis heute immer noch von einer drohenden Kernschmelze, erst seit heute gibt es „möglicherweise“ eine „teilweise“ Kernschmelze, während der Leser des Artikels von Josef Oehmen nur die Informationen zu den Sicherheitssystemen mit z.B. der Nachricht vom konterminierten Wasser in den Reaktorgebäuden zusammenbringen muss um zu wissen, dass das, was in Fukushima passiert ist, deutlich über das klassische Szenario einer Kernschmelze hinausgeht.
Statt ständig sinnloserweise die Nutzer aufzufordern, ihren Namen anzugeben (wer sagt mir, dass der angegebene Name dann echt ist?) sollten die Admins lieber die Leserschaft vor Beleidigungen, u.a. „weibisch“ von #61 Landau-raben schützen und solche Kommentare direkt löschen. Danke!
@#190: Albert Einstein,
Hallo Albert,
„wie“ ist halt badischer Komparativ. Soviel dazu.
Welche zusätzliche Sicherheitsbarriere meinst du denn nun? Sicherheitsbehälter ist Sicherheitsbehälter. Bei DWR wie beim SWR.
Dass die Steuerstäbe von unten eingeführt werden, wurde bisher noch nie als Schwierigkeit beschrieben. Selbst beim Abriss des Antriebs führt dies nicht zur Leckage. Und wenn, im Notfall eingefahren, sind sie in der Stellung arretiert. Wo siehst du Theoretiker das Problem?
Grüße
Arnold
Daß es sich um einen SWR handelt und nicht um einen DWR, ist mir bekannt. Ich kenne allerdings keinen SWR, der so einen Sicherheitsbehälter hat, wie ein DWR. Freilich haben SWR auch ein Containment. Aber moderne Anlagen haben eine Sicherheitsbarriere mehr.
Und ja, es gibt in der Tat noch weitere Mängel bei dem Anlagentyp von Fukuchima. Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Das was ich angeführt hatte, war ja nur ein Beispiel. Die Anordnung des Primärkühlkreislaufes ist ein weiterer wesentlicher. Ein anderes Problem bei SWR ist ja z. B. auch, daß die Steuerstäbe von unten geführt werden und nicht von oben.
PS: Es würde dann übrigens heißen „Noch schlimmer als deutsche Physik“.
😉
@#188 Albert Einstein,
Hallo Albert,
deine theoretischen Erkenntnisse waren schon die Wucht, aber mit
“Der Reaktortyp von Fukichima hat ebenfalls einen Sicherheitsmangel. Und das ist das Fehlen einer druckdichten und von außen sowohl von innen geschützen Ummantelung, die den Reaktorblock mitsamt dem Primärkühlkreislauf einschließt. Deutsche AKW mit Druckwasserreaktor (also die moderneren, Typ Konvoi etc) haben z. B. sowas.“
Zeigst du, dass du von den modernen Uranmaschinen keine Ahnung hast.
Zum einen sind Reaktoren in Fukushima Siedewasserreaktoren (SWR) und keine Druckwasser (DWR) Anlagen. Zum anderen sind auch die GE Anlagen in Fukushima mit Sicherheitsbehältern ausgerüstet.
Die wahren Sicherheitsmängel des GE Typs ist die falsche Anordnung der Kondensationskammern, bei denen Pumpen nötig sind um in den Reaktor zurückzuspeisen sowie die Rohrleitungsanschlüsse unter dem Reaktorkern.
Das Erstere hat dazu geführt, dass schon sehr bald nach der Unterbrechung der Stromversorgung die Lage nicht mehr normal zu handhaben war und das Zweite hat wohl für Abrisse bei den Explosionen gesorgt, die eine verhältnismäßig einfache Kühlung der Reaktoren unmöglich machten.
Miese Konstruktionen US-amerikanischer Bauart in Verbindung mit blinden Betreibern und Aufsichtsbehörden, die spätesten seit dem Tsunami in Sumatra, sich der Gefahr bewusst sein sollten, haben in Verbindung mit deutschen Angstmachmedien zu einer Hysterie in der Bevölkerung gesorgt.
Noch schlimmer wie deutsche Physik
Grüße
Arnold Sommerfeld
Der Autor hat selbst keine Ahnung. Ich habe nur ein bißchen reingelesen und etliche Fehler gefunden. Wie der Autor sich anmaßen kann, über andere Journalisten zu wettern, die Fehler machen, kann ich nicht verstehen, denn er selbst hat nur ein problematisches Halbwissen.
Hier nur ein paar Fehler:
Der Autor schreibt, daß das radioaktive Jod endgelagert wird. Radioaktives Jod endlagern? Wozu denn das? Die Halbwertszeit des am längsten aktiven Jod beträgt nur 8 Tage.
Das Wasserstoff wäre durch die hohen Temperaturen aus dem Wasser entstanden. Hohe Temperatur alleine bewirkt keinen Zerfall von Wasser hier. Hier spielt viel mehr die Zirkonlegierung der Brennstäbe die entscheiden Rolle.
In diesem Zusammenhang kann man auch absolut keinen Vergleich mit Tschernobyl ziehen. Dort gab es eine Wassergas-Explosion. Das ist ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Und das entstand durch die hohen Temperaturen aus Wasser und dem Graphitblock, der als Moderator den Hauptteil des Reaktorblockes bei diesem Reaktortyp bildet. Die Reaktortypen von Tschernobyl und Fukishima sind dermaßen unterschiedlich, daß man sie absolut nicht miteinander vergleichen kann, auch nicht die Unfälle.
In diesem Zusammenhang auch noch die russischen Ingenieure zu verhöhnen ist maßlos unverschämt. Graphitmoderierte Reaktoren gab es auch in den USA und England. Trotzdem haben graphitmoderierte Reaktoren natürlich ein intrinsisches Sicherheitsproblem und sollten daher nicht verwendet werden. Der Reaktortyp von Fukichima hat ebenfalls einen Sicherheitsmangel. Und das ist das Fehlen einer druckdichten und von außen sowohl von innen geschützen Ummantelung, die den Reaktorblock mitsamt dem Primärkühlkreislauf einschließt. Deutsche AKW mit Druckwasserreaktor (also die moderneren, Typ Konvoi etc) haben z. B. sowas.
Und ob die japanischen Techniker wirklich besser sind als die russischen darf man ja wohl bezweifeln, wenn sie es nicht hinbekommen, innerhalb von 5 Stunden mobile Stromaggregate an die Kühlanlagen anzuschließen oder wenn sie mit Meerwasser kühlen.
Meiner Meinung nach trägt der Artikel (bis auf die netten Bildchen) nicht zu einer Aufklärung des Sachverhaltes bei. Empfehlenswerter sind da die Informationen der GRS.
meinem Wissen nach schmilzt Zirkonium bei etwa 1800°C, das Zirkaloy der üblichen Brennelementhüllen noch deutlich früher. siehe dazu:
http://www.grs.de/en/node/1558
Da dürfte einer die 2200°F (Fahrenheit!) direkt mit °C gleichgesetzt haben. Korrekt umgerechnet wären das ca. 1200°C. Bei solchen elementaren Fehler muss jeder selber entscheiden inwieweit er den Artikel für glaubwürdig hält.
#181: Das fehlt uns gerade noch,
dass uns „die Psychologen“ die Physik erklären, ha, ha, ha.
Besser sollten Sie erkennbare Fortschritte bei der Behandlung von Angststörungen aufweisen.
Da hapert es leider.
Wo war noch unser Geologe:
Warum wird das Vulkanrisiko in Maria Laach verdrängt?
Hallo Thorsten
zu #184:
Ihren Ängste bzgl. dem Unfall in Japan kann ich höchstens diese Seite entgegenhalten http://www.grs.de/.
Dort wird sachlich und, zumindest meiner Meinung nach, Objektiv eine Lagedarstellung durchgeführt und bewertet.
Vielleicht sollten sie sich dort informieren, damit ihre Ängste nicht zunehmen bzw. diese sie zu irrationalen Kommentaren hinreißen.
Ein wenig rationalität, Sachlichkeit und Objektivität ist das einzige was in der derzeit emotional aufgeheizten Diskussion in Deutschland uns alle voran bringt.
Ich schließe mich ihnen gerne an, wenn sie behaupten, dass einige Berichte auf EIKE hinsichtlich den o.a. Faktoren zu überprüfen sind, im großen und ganzen aber sind diese nicht Falsch.
Die Verharmloungen der Atomkatastrophe in Fukushima sind wirklich haarsträubend.
Ich empfehle dem EIKE-Team einen Sommerurlaub am Strand von Fukushima. Leere Strände und billige Quartiere garantiert, frisches Gemüse aus regionalem Anbau und fangfrischen Fisch aus japanischen Küstengewässern. Gute Erholung!
Hallo herr glatting,
ich hätte noch eine fachkundige frage, da es hier im moment etwas mehr um psychologie und politik geht.
kann es sein, dass die reaktoren im akw fukuschima 1 gar keine kernschmelze mehr verursachen können?
ich möchte jetzt nichts verharmlosen aber das die reaktoren ü10 tage ohne wasser sind und noch keinen „super-gau“ hervorgerufen haben, kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen.
mir scheint es so, als wenn die lage langsam aber sicher unter kontrolle sei und die reaktoren nie leer gelaufen sind, die expolosionen stufe ich auf das druckablassen ein, wie schonmal von ihnen und div. anderen usern geschrieben.
liege ich mit dieser einschätzung einigermaßen richtig?
bitte geben sie mir doch mal eine möglich kundige aussage, wie sie die dinge in dem akw in fukuschima „derzeit“ sehen. (eher stabil etc.)
ich mag irgendwie nicht mehr daran denken, dass die brennstäbe noch komplett abrauchen und durch den reaktor dringen, würde für mich nach so langer zeit keinen sinn mehr ergeben.
wie würde das weitere vorgehen in der momentanen situation evtl. ausshen? im bestne falle laufen die pumpen an oder?
@#181: Felix Rand
Wie kommen Sie drauf, dass dies eine Psychopathologie ist? Das ist genauso unsinnig, wie axel’s Hinweis im Artikel, dass der Verweis auf den Morgenthauplan 2.0 antisemitisch ist. Kann ja sein, dass die Grünen das ohne Anleitung tun. Jedenfalls tun sie es, siehe
http://www.die-dagegen-partei.de/
Der Artikel ist übrigens bescheiden. Ein Geschwalle und Gelalle ohne Ende. Das können sich doch nur Leute antun, die durch den Hoffmann Blog abgestumpft wurden.
Die Psychopathologie einiger Grünenhasser wird hier analysiert:
http://nichtidentisches.wordpress.com/2011/03/21/infantile-energien/
Lieber Herr Grabitz, #177
„Rede ich wirklich so viel über Sachverstand ? Können Sie das erkennen ?“
Nun, entsprechend der Regeln unten ist das sachverständige Reden hier doch Grundvoraussetzung.
„Dann muss ich mich entschuldigen, dass ich Sie in meinem Beitrag, adressiert an #162, (mein Beitrag #169), mit H. Fischer angesprochen habe.“
Ich fühlte mich nicht angesprochen. Ich fand es nur angemessen, meinen senf dazu zu geben.
„Wenn ich mich mit Otto Normalverbraucher unterhalte weiß er erschreckend wenig über das Klima, „die dort oben machen sowieso was sie wollen“, „ist doch alles Quatsch“, etc.. Das Interesse daran ist eher gering.“
Zwischen Wissen, Interesse und Resignation sind unterschiedliche Motivationsgründe, nicht vermischen!
„Allerdings wird Klima mit Umweltschutz gleichgesetzt. Und damit ist für die meisten das Thema auch beendet.“
Diese Einschätzung stimmt im wesentlichen mit meiner überein. Klimaschutz und Umweltschutz haben eigenständige, separate Notwendigkeiten, wobei es sich gegenseitig ausschließende wie auch gleichsinnige Problemlösungen ergeben (diese Fälle sind ja beim Umweltschutz alleine auch bekannt: man kann nicht alles mit einer Klappe lösen, sondern Prioritäten vergeben).
„So wie es auch Frau Bärbel Höhn sagte, als der ehemalige Wettermann im ZDF Herr Dr. Thüne über die physikalischen Zusammenhänge der CO2 Absorption sprach : da unterbrach sie, dass „doch Details gar nicht interessieren“. “
Wenn Sie an den physikalischen Zusammenhängen interessiert sind, so ist so eine Talkshow naturgemäß eine schlechte Wahl. Mich interessieren Thünes Details im übrigen auch nicht, denn immer wenn ich mich damit beschäftige, fällt mir auf, das diese physikalischer Blödsinn sind.
„Ja, das frag ich mich schon lange, ob menschliche CO2 Emissionen etwas über Klimabeeinflussung aussagen, bzw. das Klima beeinflussen. Und meine Überzeugung ist, dass die menschl. CO2 Emission dies nicht tut. “
Diese Frage ist wissenschaftlich beantwortet. Sie müssen einfach nur die wissenschaftlichen Aussagen dazu lesen.
Wenn Sie sich die Frage selber aber dadurch beantworten, indem Sie sagen, dass die 3% der CO2-Gesamtemission vom Menschen stammen und dass deswegen der menschliche Einfluß klein ist, so basiert Ihre Antwort auf einem Trufschluß!
Denn aus der anteilsmäßigen Emissionsrate läßt sich nicht eindeutig auf die Wirksamkeit fürs Klima schließen. Denn die Wirksamheit hängt von der CO2-Menge in der Atmosphäre ab, diese ist aber nicht durch die Emissionsrate alleine bestimmt (denke Sie mal an Bilanzen).
…alle Atomkrfbefürworter sind wahrscheinlich sogar jetzt noch überzeugt das die Anlagen in Japan sicher sind und niemals Radioaktivität austreten kann! Sollte es dann doch mal geschehen dann sind nur die Betreiber davon betroffen… tolle Formulierung, d.h. wohl die Betreiber verdienen jetzt kein Geld mehr mit der Anlage und solch geringe Radioaktivität in Lebensmittel und Trinkwasser ist ja nicht der Rede wert. Menschenverachtender gehts ja kaum noch…und bloss keine Kritik an diesen Artikel üben, da wird gleich mit Anzeige usw. gedroht! Nach den Vorfällen in Japan sollten so manch Atomkraftbefürworter mal in sich gehen…
Merkwürdig, das die Autoren (Verharmloser des Unfalls) seit dem 16.03. ganz leise geworden sind. Doch wohl alles nicht so harmlos?? Seit Freitag Nacht drehen sich die Medien im Kreis. Nur alte Bilder und Phrasengedresche. Was ist Freitag N8 wirklich passiert oder rausgekommen?? Und was ist mit den 3 anderen Anlagen?? Da ist es auch ganz plötzlich still drum geworden. Und um die Verschwörungstheorie perfekt zu machen, wird zur Ablenkung/Vertuschung der diversen Supergaus in Japan mal eben ein Krieg mit Gadafi angezettelt. Schöne, heile Welt!! Ich werde Dich vermissen!
#174 Herr Baecker
Rede ich wirklich so viel über Sachverstand ?
Können Sie das erkennen ?
Gut, dann muss ich mich ändern. (mal sehen ob ich es schaffe)
Sie können ihre kleinkarierte Dialektik zu Hause lassen.
Dann muss ich mich entschuldigen, dass ich Sie in meinem Beitrag, adressiert an #162, (mein Beitrag #169), mit H. Fischer angesprochen habe. Ich denke mal Sie haben aus Höflichkeit meinen Fauxpas hier nicht korrigiert.
Wenn ich mich mit Otto Normalverbraucher unterhalte weiß er erschreckend wenig über das Klima, „die dort oben machen sowieso was sie wollen“, „ist doch alles Quatsch“, etc.. Das Interesse daran ist eher gering. Allerdings wird Klima mit Umweltschutz gleichgesetzt. Und damit ist für die meisten das Thema auch beendet. Ausführungen über mehrere Sätze hinweg werden als langweilig aufgefasst und schnell das Thema gewechselt. So wie es auch Frau Bärbel Höhn sagte, als der ehemalige Wettermann im ZDF Herr Dr. Thüne über die physikalischen Zusammenhänge der CO2 Absorption sprach : da unterbrach sie, dass „doch Details gar nicht interessieren“.
Sachverstand spreche ich nicht pauschal ab, das ist ihre hinterhältige Interpretation.
Ja, das frag ich mich schon lange, ob menschliche CO2 Emissionen etwas über Klimabeeinflussung aussagen, bzw. das Klima beeinflussen. Und meine Überzeugung ist, dass die menschl. CO2 Emission dies nicht tut. (Sie sollten auch Lachgas mit einbeziehen).
Esoterik ? was Ihnen so alles einfällt. So nach dem Motto : mal ein Schlagwort losgelassen, vielleicht triffts. Und da sie ja ein aufgeklärter Physiker zu sein scheinen – kein Techniker – gehen sie sachlich und nüchtern vor. Ich sehe es Ihnen nach dass jeder sich für das Zentrum hält.
In dem Beitrag wird nur von Uranoxid gesprochen, aber Plutoniumoxid wurde nicht erwähnt. Nun wurden aber in Japan MOX Brennelemente eingesetzt.
Die autoritäre Verfolgungswut gegen jene, die das Denkbild stören, ist symptomatisch. Jene, die vorgeben, Ahnung von Kernenergie zu haben, haben gewiss keine Ahnung von sich selbst und ihren unterdrückten Wünschen und ihren pathischen Projektionen.
Eine Medienkritik im Falle Fukushimas ist wünschenswert. Nur ist Greenpeace oder andere Öko-Aktivisten die falsche Adresse dafür. (Die nämlich stellen die Sachverhalte recht gut dar und dramatisieren eher wenig. Zynisch ist die Musik, die ZDF unter Bebenvideos legt.)
Ohne Greenpeace oder andere Avantgardisten gäbe es keine Wale mehr, Atommüll würde in Blechfässern im Meer verklappt, Atomtests würden oberirdisch durchgeführt werden und Gorleben wäre längst überfüllt mit Atommüll aus der nahegelegenen PKA. Nur einmal erwähnt werden in den Kommentaren die Atomwaffentests, die die „natürliche Strahlung“ erheblich erhöhten (ich meine im Durchschnitt verdoppelt, je nach Region, was immer noch weniger ist, als viele von uns dachten) und jegliche Studien verfälschen.
Der Artikel geht nicht auf das Brennelementebecken und weitere Eventualitäten (Nachbeben, weiteres menschliches Versagen, Materialermüdung bei Behältern von ca. 50 Jahren Alter) ein. Er setzt ein neues Atomkraftwerk und topfitte Materialien voraus. Dass bereits die in allen Nachrichten zu Beginn der Katastrophe herumgereichte Information, dass kein Core-Catcher vorhanden ist, ignoriert wurde, stimmt misstrauisch.
Weiter wird nicht diskutiert, welche verheerende somatische oder erbgutverändernde Wirkung auch rasch zerfallende Isotope durch Ionisierung etwa haben können und um welche Strahlung es sich hier handelt und welche Zerfallsreihen vorfindlich sind. Zumindest die medizinische Argumentation ist sträflich ignorant und kurzschlüssig.
Was mich tatsächlich interessieren würde: Ist Plutonium 239 aufgrund seiner langen Halbwertszeit ein schwach radioaktives Isotop? Worin besteht abgesehen von der Toxik seine Gefahr in Anbetracht des Lehrsatzes, dass kürzere Halbwertzeiten eine höhere Radioaktivität bedeuten?
Herr Grabitz,
Sie reden viel ueber Sachverstand und sprechen Ottonormalverbraucher diesen pauschal ab.
Dann zeigen Sie doch mal Sachverstand und erk
aeren, wieso der Anteil menschljcher CO2 Emissionen etwas darueber aussagt, wie stark dieser das Klima beeinflusst. Das hat etwas mit Bilanzlesen zu tun. Tipp (nicht an den Kopf, sondern fuer den Kopf): Man lerne den Unterschied zwischen Rate und Summe!
Seit Bestehen der Erde gibt es Klimawandel, und demnach wäre er jetzt ausgefallen, weil ihn jetzt der Mensch macht ? “
Wer redet Ihnen ein, dass der natuerliche Anteil am Klimawandel ausfaellt? Hoert sich esoterisch an.
Tschernobyl – Der Millionensarg DOKU
http://www.youtube.com/watch?v=DauydArajAo
Der normale Wissenschaftsbetrieb im Westen funktioniert genauso kernenergiefreundlich, unkritisch, korrupt und verlogen wie in der DDR (Dr Sebastian Pflugbeil)
#166: Norbert Fischer
Die Frage ist ja:
Kann denn überhaupt eine so große Menge an Radioaktivität in die Umwelt gelangen, wenn die Kernspaltung zum Stillstand gekommen ist ?
Oder ist das nur möglich, wenn durch veränderte Anordnung des Kernbrennstoffes infolge Schmelze die kritische Masse ohne Moderator erreicht wird ?
Das was an Informationen aus Japan rüberschwappt spricht für letzteres.
Das heißt, dass man die Kraftwerke einfach nur noch zuschütten kann und die Brennstäbe unter einer solchen Schutzschicht abfackeln lassen muss.
mfG
Mein Gott, dass dem lieben Herrn Oehmen nicht nur seine Email veröffentlicht wurde, die jetzt so Welle schlägt – sondern das da eigentlich schon fast eine Verschwörung und bewusste Irreführung und Verkennung der Realität im Gange ist (und zwar von ganz großem Ausmaß) ist hier nachzulesen: http://geniusnow.com/2011/03/15/the-strange-case-of-josef-oehmen/
Gesetz dem Fall man versteht englisch.
In diesem Sinne, Grüße an die Verneiner, Verweigerer, Beschwichtiger und Leugner 🙂
#162
Natürlich Herr Fischer steht Herr Latif dumm da.
Wenn ich mir so sein Fernsehinterviews der letzten 20 Jahre ansehe, und seine Prognosen über kalte Winter anhöre, die dann 10 Jahre danach, von ihm als nicht so kalt kommentiert werden wie gedacht, aber „warten´s wir mal ab, auf die kommenden 10 Jahre, und dann unterhalten wir uns hinterher drüber “ (ich brachte das schon mal)
und seine Abkühlungsprognosen nach dem 1.9. 2009 in Genf, die er später wieder nivellierte (vielleicht hätte er sonst keine Fördermittel erhalten)
Solche Statements lassen H. Latif nicht gerade respektabel erscheinen. Das ist schon ein lustiger Knochen.
#159
Natürlich ist es nicht so schwer zu verstehen Herr Bohr, aber es kann leicht missverstanden werden. Sie gehen anscheinend davon aus dass alle sich genauestens informieren wie die Prozentverteilungen sind.
Ich denke sogar, wenn Otto Normalverbraucher wüsste, dass der gesamte CO2 Anteil des Menschen nur 3% beträgt würde er sich an die Stirn tippen, wie dass solche dramatische veränderungen und Katastrophen auf der welt hervorrufen könne.
In der Folge haben sie es richtig erklärt so wie ich es auch tun würde.
Ansonsten :
Menschengemachte Klimawandel ??
woher haben sie das ? wer erzählt solche Märchen ?
Doch nicht etwa das IPCC, die UNO Behörde ?
Seit Bestehen der Erde gibt es Klimawandel, und demnach wäre er jetzt ausgefallen, weil ihn jetzt der Mensch macht ?
Seit 10.000 Jahren haben wir eine Erwärmung, seit 1000 (Mittelalter) eine leichte Abkühlung und seit 300 Jahre wieder eine Erwärmung.
na und ?
und die letzten 150 Jahre ging es immer schön rauf und runter mit den Temperaturen – so wie jetzt.
na und ?
Und jetzt stagniert die Temperatur seit 10-15 Jahren auf erhöhterem Niveau. trotz steigendem CO2.
Na und ?
aber dafür können jetzt die ganz schlauen kommen, die behaupten die Temperaturen würden noch mehr fallen, wenn der menschengemachte Klimawandel nicht wäre ?
@161
Meinen Sie Herr Fischer, jedermann (also die vielen vielen Volltrottel), vor allem die, die Fernsehen und dann noch Talkshows, können das sofort oder überhaupt überreissen was Latif so schnell meint ? Ich bezweifle das, denn die meisten kennen nicht mal die 3% CO2 Anteil des Menschen am gesamten CO2 Aufkommen/Ausstoß pro Jahr.
Aber lassen wir´s, ist auch nicht so sehr der rede wert, hatte mir schon gedacht, dass Sie der Einzige sind der darauf anspringt.
Es würde Ihnen jedoch besser zu Gesicht stehen, wenn sie sich sachlich ausdrücken, ich meine ohne wertende Adjektive, oder bedarf Ihre Person der attribute ? Es muss doch nicht jeder gleich wissen wofür sie sich insgeheim halten, oder ?
@ S. Schwanczar
Ich teile ihre Sorgen, was den Fall angeht, dass sich die Situation noch verschlimmert und doch noch große Mengen an Radioaktivität austreten.
Doch seien wir mal optimistisch und gehen vom günstigsten Fall aus, dass sich die Situation nicht mehr verschlimmert.
In ZEIT-Online wurden heute beide Fälle diskutiert, ich finde, ganz gut.
„Best-Case – die Kühlung gelingt, das Schlimmste wird verhindert
Szenario zwei: Die Sicherheitsbehälter halten die teilweise geschmolzenen Kernbrennstäbe auf. Dank der reparierten Stromleitung läuft der Kühlkreislauf wieder. Die Abklingbecken mit den ausrangierten Brennstäben können rasch mit Wasser gefüllt werden, die Temperatur in ihnen sinkt auf unkritische Werte. Monate, wenn nicht länger, müssen die beschädigten Reaktoren nun gekühlt werden, aber die Radioaktivität sinkt. Auch wenn die Strahlenwerte in Fukushima-1 noch Jahrzehnte lang erhöht bleiben. Für die Bevölkerung hat der Unfall wenige Auswirkungen.“
und weiter
„Gelingt es, die Reaktoren in Fukushima dauerhaft zu kühlen, „bleiben die signifikanten Strahlenerhöhungen im Radius von 20 bis 30 Kilometern“, sagt Michel. „Damit könnte man umgehen.“
Bislang sieht es tatsächlich so aus, als kämen die Bewohner der Region glimpflich davon. „Derzeit gibt es für die japanische Bevölkerung keine kritische Strahlenbelastung“, sagt der Strahlenphysiker Christoph Hoeschen. Der höchste Wert, den Messgeräte kurzzeitig in Tokyo einfingen, lag zwar über dem zehnfachen des Normalwerts, problematisch aber ist das nicht. „Selbst wenn diese Exposition über einen Tag konstant geblieben wäre – was sie nicht ist – sind die natürlichen Schwankungen auf ein Jahr gerechnet mancherorts höher.“
Ich denke, das ist genau das, was auch Herr Paul zum Ausdruck bringen möchte.
#45: Dieter Krause, richtig!
genau 1/10 der Jahresdosis eines Rauchers
#162: Das war wohl nichts Baecker,
versuchen Sie´s vielleicht noch mal. 🙂
#160: Frau Schwanczar, irgend etwas scheint Sie an meinen Aussage zu stören. Sie fragen:
„Wie erklären Sie sich, dass die von Ihnen hier gebrachte geringfügig erhöhte radioaktive Belastung von Rauchern nicht zu einer besseren Gesundheit selbiger führt, sondern diese im Kontrollgruppenvergleich (Kontrollgruppe unterscheidet sich nur im Nichtrauchen von Rauchern) häufiger Krank werden, insbesondere in der Lunge ?“
wollen Sie ein bischen zanken?
Sind Sie Raucher?
Die Antwort haben Sie indirekt ja selbst schon gegeben
„Diese Radonbäder sind schlicht und einfach gesundheitsschädlich.“ (Gesamtdosis Radonkur 2,3 mSv)
30 Zigaretten / Tag: 80 mSv / Jahr
Erkennen Sie den Dosisunterschied?
Hinzu kommen mehr als 3800 chemischen Verbindungen, die meisten sind lungengängige Feinstaubpartikel und viele davon sind nachgewiesene Kanzerogene, hinzu kommt das Nervengift Nikotin.
Der Lungenkrebs kommt ja bekanntlich erst nach jahrelangen rauchen.
In Deutschland schätzt man etwas 150 000 Tote jährlich durch rauchen.
Ich weis, das wollen weder Raucher hören noch Atomgegner. Für einen Normalmenschen gibt es allerdings keinen Unterschied zwischen tot und tot.
Ihre weiteren Ausführungen zeigen dass Sie ja immerhin den „Adaptive Response“ verstanden haben.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)ist eine Behörde und keine wissenschaftliche Institution, hier geht es auch um Abstimmung und Konsens, mehr will ich dazu nicht sagen.
Politisch besteht jedenfalls nicht der geringste Zweifel, dass Strahlenschutzauflagen teilweise so übertrieben werden, dass die davon Betroffenen und Sachkundigen sie eben nicht mehr ganz ernst nehmen können, das sollte bei der Zusammensetzung der Regierung nicht verwundern. Ähnliches ist bei anderen Schadstofen, Arzneimitteln und Ernährung nicht unbekannt, was sie bitte aber nicht als generelle Kritik einer PRINZIPIELLE NOTWENDIGEN Regulierung mißverstehen sollten. Zurück zum Thema.
Schlimmer ist die Sache, wenn damit Laien z.B. Schwangere, so verängstigt werden, dass sie selbst einem erfahrenen Arzt nicht glauben und ernsthafte reale Gesundheitsschäden in Kauf nimmt nur um ein gefürchtetes irreales Risiko zu vermeiden.
Und das zeigt die Diskussion über Japan, die nicht über das Erdbeben, sonder fast ausschließlich über die anerzogene Angst vor der Strahlenbelastung läuft.
Sie beteiligen sich daran, indem sie das „Restrisiko“ (in Deutschland!) mit einem Würfelspiel vergleichen,
genau das IST Panikmache.
Man sollte bitte die langfristige Notwendigkeit einer günstigen Stromversorgung nicht ignorieren und, wenn Sie hier einige Artikel gelesen haben, wissen, dass es bereits in der Vergangenheit in Deutschland Konzepte für Kernreaktoren ohne GAU – Risiko gegeben hat (Hamm), die nur aus politisch-ideologischen Gründen gestoppt wurden.
Ganz besonders verwundert der Widerstand der hier vertretenen CO2-Schadstoff-Prediger.
Nichts für ungut,
aber das musste sein.
Gruß
Herr Grabitz,
nennen Sie eine solche Aussage spekulativ:
„So viel ich weiß, vom IPCC, ist der Mensch für 3% des CO2 verantwortlich ?
Also, nach Latif ist das „nichts“.“?
Herr Grabitz, Sie haben
a) die Zahlen nach Ihrem gutduenken interpretiert, obwohl Sie die Talkshow verfolgt haben und Ihnen aus dem Zusammenhang klar aein sollte, dass dies kaum plausibel ist
b) Sie haben Latif auf Basis Ihrer willkuerlichen Annahme unterstellt, was er als „nichts“, naemlich nach Ihrer Annahme waere dies mathematisch „alles“, bezeichnet.
Das sieht doch alles so aus, dass Sie mit diesen hinterhaeltigen tricks den Latif dumm dastehen lassen wollten, oder war das ihrerseits nur ein unglueckliches Missverstaendnis.
@ grabitz
Nachdem ich sehr diplomatisch freundlich war, fordern Sie nun doch noch die unverblümte Wahrheit heraus, die lautet:
Wenn man nicht ein Volltrottel ist, dann sollte jedem klar sein, dass sich Latif nur auf die anthropogenen Emissionen bezieht.
PS:
Warum werfen Sie das Thema Latif so penetrant auf? Verzweifeltes Ablenkungsmanöver?
#152: Dr.Paul sagt:
am Thursday, 17.03.2011, 12:16
„Dazu noch ein Paar Zahlen:
Nur die Höhenstrahlung
Leben auf 1900m Höhe: 0,68 mSV / Jahr zusätzlich
1 Monat auf 3000m Höhe: 0,02 mSv / Monat zusätzlich [3] “
0,02 mSV / Monat sind 0,24 mSV / Jahr.
Dass die Strahlung auf 1900 m Höhe höher als auf 3000 m Höhe ist, dürfte nicht ganz stimmen.
Haben Sie sich eventuell vertippt.
Sie schreiben weiter:
„30 Zigaretten / Tag: 80 mSv / Jahr Belastung im Bereich der Bifurcatio der Trachea [3]“
Wie erklären Sie sich, dass die von Ihnen hier gebrachte geringfügig erhöhte radioaktive Belastung von Rauchern nicht zu einer besseren Gesundheit selbiger führt, sondern diese im Kontrollgruppenvergleich (Kontrollgruppe unterscheidet sich nur im Nichtrauchen von Rauchern) häufiger Krank werden, insbesondere in der Lunge ?
Im Positionspapier des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)vom 12. März 2007 heißt es dazu:
„4.2 Das Hormesis-Konzept
Als Hormesis (griech.: „Anregung, Anstoß“) wird im Allgemeinen ein biologischer Effekt bezeichnet,
bei dem für schädliche oder giftige Substanzen in geringen Dosen gegensätzliche,
also positive Wirkungen auf den Organismus beobachtet werden. Solche Effekte und das
daraus abgeleitete so genannte Hormesis-Konzept und seine Anwendbarkeit für die Risikobewertung
werden in verschiedenen Publikationen von Calabrese et al. (2005, 2003,
1998) bzw. Cook und Calabrese (2006a) vorgestellt. Das Hormesis-Prinzip wird in der wissenschaftlichen
Literatur kontrovers diskutiert (Cook und Calabrese 2006b, Thayer et al.
2006). Die Anwendbarkeit eines Hormesis-Konzeptes für die Risikobewertung ist aus wissenschaftlicher
Sicht derzeit nicht anerkannt. Diese Meinung wird auch durch eine Reihe
wissenschaftlicher Publikationen gestützt (Kitchin und Drane 2005; Jayjock 2005; Thayer et
al., 2005; Zapponi, G. und Marcello, I. 2006).“
Speziell zur „Strahlungshormesis“ schreibt das Bundesamt für Strahlenschutz:
„Eine Übersicht über Arbeiten zum Thema Hormesis findet sich in zwei Monographien, die von einem der bekanntesten Vertreter der Hormesistheorie, dem amerikanischen Biochemiker T. D. Luckey, zusammengestellt wurden (Luckey T. D. Hormesis with Ionizing Radiation. CRC Press Inc. Boca Raton, Florida 1980; Luckey T. D: Radiation Hormesis. Boca Raton: CRC Press 1991).
Beim Menschen können Kenntnisse über die hormetische Wirkung ionisierender Strahlung im niedrigen Dosisbereich nur auf der Basis ausgedehnter epidemiologischer Studien gewonnen werden. Dabei sind von besonderem Interesse Bevölkerungsgruppen, die unterschiedlich hohen Expositionen durch die natürliche Umgebungsstrahlung ausgesetzt sind. Die dazu weltweit erhobenen Daten sind allerdings widersprüchlich. Ähnlich widersprüchlich sind die Ergebnisse aus tierexperimentellen Untersuchungen.
Detaillierte Untersuchungsergebnisse zeigen zellbiologische Arbeiten, die meist in vitro an menschlichen Lymphozyten durchgeführt wurden. Endpunkt dieser Untersuchungen ist die Anzahl von Chromosomenaberrationen nach Bestrahlung. So wurden in der Gruppe vorbestrahlter Lymphozyten deutlich weniger Chromosomenaberrationen gefunden als in der nicht vorbestrahlten Gruppe. In weiteren Studien konnte gezeigt werden, dass sowohl akute als auch chronische Strahlenexpositionen eine Adaptive Response auslösen. Adaptive Response Effekte wurden auch für andere Endpunkte gefunden, wie z. B. für das Überleben, die Mutationen sowie die Transformation der Zellen. Diese Effekte können auch für andere Zellsysteme, wie z. B. menschliche Vorläufer der Bindegewebszellen (Fibroblasten) oder auch Brustkrebszelllinien festgestellt werden.
Die experimentellen Ergebnisse sind allerdings widersprüchlich und zeigen kein einheitliches Bild.
Daher werden die Befunde über eine stimulierende oder hormetische Wirkung kleiner Dosen von den wichtigsten internationalen Gremien, wie ICRP, BEIR und UNSCEAR nicht als hinreichend überzeugend angesehen, um von der Hypothese einer linearen Dosiswirkungsbeziehung ohne Schwellendosis im Strahlenschutz abzuweichen.“
Und nun noch was von mir: radioaktive Strahlen führen zu Schäden am Erbgut. Versagt das Immunsystem, dann versterben die Betroffenen letztlich daran. Handelt es sich um Strahlung, die nicht innnerhalb kürzester Zeit ihre Radioaktivität verliert, dann ist schon bei relativ niedriger Dosis mit einer Überorderung des Immunsystems, der Reparaturmechanismen zu rechnen und die Leute versterben.
Seriöse Studien, auf die man diese Behandlungen in Gastein stützen könnte, gibt es eben nicht. Die Behandlungen in Gastein sind wissenschaftlich nicht gesichert. Die Dosen sind willkürlich.
Sie können ja gern Radonbäder nehmen. Ich werde es nicht tun.
#153 und 156: Frank Grabitz
Das ist doch nun nicht so schwer zu verstehen, da muss man doch nur mal ein bisschen nachdenken:
„So viel ich weiß, vom IPCC, ist der Mensch für 3% des CO2 verantwortlich?“ 3% der jährlichen CO2 Emissionen werden vom Menschen verursacht – daher der Treibhauseffekt.
„Dann wurden Zahlen mit 3-5% CO2 Einsparung durch KKW´s eingeworfen. Auch die verwarf Latif als nicht relevant, „das bringt auch gar nichts“. “ Ohne KKKWs wären die Emissionen 3.2 – 5.3% höher (korrekt berechnet). Das sind natürlich nur 3.2 – 5.3% von den oben genannten Prozent, da ja wohl auch noch andere Energieträger verbraucht werden. Wenn der Mensch nur 3% produziert kann er doch nicht durch den Ausstieg aus der Kernenergie mehr als diese 3% einsparen.
„Und jetzt soll dann auch der Klimawandel abgeschaltet werden? Das erste Mal seit Bestehen der Erde?“ Nein, es soll der menschgemachte Klimawandel abgeschafft werden, das ist alles worum es geht!
Norbert Bohr