Bild rechts: Fracking-Pläne sind auf lokale Gegnerschaft gestoßen in Gebieten wie Balcombe in Sussex. Quelle: aus dem Beitrag
Tessa Munt, Parlamentarierin der Liberaldemokraten, die für das Moratorium gestimmt hatte, sagte: „Zwei der größten Gewerkschaften – GMB und Unite – haben interveniert und Labour-Abgeordnete gedrängt, den Fracking-Bann nicht zu unterstützen. Es dürfte einige Windungen erfordern, diese 180-Grad-Wende zu erklären“. Kurz danach trat Munt von ihrer Tätigkeit als parlamentarische Hilfe für Vince Cable zurück, nachdem sie gegen die Vorschläge der Regierung bzgl. Fracking gestimmt hatte.
Zuvor hatte sie gesagt, dass Labour „behauptet hatte, das Moratorium zu stützen“. Am Ende stimmten nur 52 Parlamentarier für das Moratorium, 308 stimmten dagegen. Frühere Hinweise hatten vermuten lassen, dass die Rebellen genügend Unterstützung finden würden, das Verbot durchzusetzen.
Die Gewerkschaft GMB sandte den Parlamentariern vor der Abstimmung einen Brief, in dem sie gedrängt wurden, gegen die Vorlage zu stimmen, und zwar mit der Begründung, dass eine Unterstützung für das Moratorium „ein totaler Verzicht jeder moralischen Verantwortung“ für den Gebrauch und die Extraktion von Gas in UK sein würde. „Wir werden Gas noch viele Jahrzehnte lang brauchen, und von irgendwoher muss es schließlich kommen“.
GMB zufolge sind über 80 Parlamentarier Mitglieder der Gewerkschaft. Nur sieben stimmten für das Moratorium, während sich die meisten ihrer Kollegen bei Labour der Stimme enthielten. Demnächst wird GMB eine Konferenz zum Thema Fracking in Blackpool abhalten, ganz in der Nähe einer Stelle, wo man glaubt, dass Testbohrungen für Schiefergas im Jahre 2011 Erderschütterungen ausgelöst hatten.
Paul McCarthy, Regionalsekretär von GMB im Nordwesten sagte: „Diese Konferenz wurde von GMB North West und der irischen Region anberaumt, um alle Argumente auf beiden Seiten dieser Angelegenheit zu hören. GMB als direkter Nachfolger der Gas Workers & General Union, gegründet vor über 125 Jahren, hat direktes Interesse an der Gasindustrie. Diese Konferenz bietet eine wichtige Plattform für GMB-Beratungen“.
Die Gewerkschaft könnte auf dem Weg zu einem Zusammenstoß mit lokalen Campaignern sein, die versuchen, hydraulisches Brechen in dem Gebiet zu stoppen. Der Rat des Landkreises Lancastershire wird demnächst hinsichtlich der Schiefergas-Anträge Entscheidungen treffen, die bisher auf mündliche Opposition gestoßen sind. Helen Rimmer von Friends of the Earth North West sagte: „Der Rat des Kreises Lancastershire darf nicht zulassen, durch das (Energieunternehmen) Cuadrilla manipuliert zu werden und sollte dessen Forderung nach Verschiebung dieser Planungen zurückweisen“.
Bei ihrem Rücktritt aus der Regierung sagte Munt, dass sie „weiterhin vokal gegen Fracking protestieren werde“.
Link: http://www.cityam.com/208130/unions-helped-save-fracking-ban
Interessant an diesem Beitrag ist natürlich, dass zumindest einige der wichtigen Gewerkschaften in UK aufzuwachen scheinen.
In einem weiteren Beitrag wird mit Fracking-Gegnern hart ins Gericht gegangen. Da hier in Deutschland diese Entwicklung verschlafen wird, folgt hier noch dieser Beitrag. Zwar folgt der Autor offenbar noch dem AGW-Narrativ, aber darum geht es in seinem Beitrag nicht.
Die Quelle ist in beiden Fällen die Gleiche.
Chris Frey, Übersetzer
Fehlgeleitete Anti-Fracking-Campaigner torpedieren unsere Wirtschaft und das Klima
Dan Lewis
Falls ich Ihnen sagen würde, dass ich über eine Technologie verfüge, die zehntausende Arbeitsplätze schaffen würde, viele davon in Nordengland mit einer relativ hohen Arbeitslosigkeit; die heimische Erzeugung unterstützt und uns hilft, Kohlenstoff-Emissionen zu reduzieren, dann kann ich mir vorstellen, dass Sie mir Aufmerksamkeit schenken. Falls ich hinzufügen würde, dass die Technologie bereits viele Jahre lang großräumig getestet worden ist, so dass wir sie jetzt am sichersten und effektivsten nutzen können, wären sie vielleicht bereit, mir aus der Hand zu fressen.
Sie haben möglicherweise schon erraten, dass ich über Fracking rede. Es tut mir leid, dass ich auf diesem Punkt noch herumreiten muss, aber es gibt ein paar sehr grundlegende Gedanken, die wieder und immer wieder erklärt werden müssen angesichts der in die Irre führenden Kampagne einer falsch informierten Opposition. Kürzlich gab es einen weiteren törichten Versuch, die Schiefergas-Industrie in UK daran zu hindern, bzgl. Fracking in die Gänge zu kommen, dieses Mal von Parlamentariern des Environmental Audit Committee (EAC). Das Komitee rief nach einem Halt von Fracking mit der Begründung, dass wir nicht eine bedeutende Schieferindustrie entwickeln können, ohne unsere Kohlenstoff-Ziele im Rahmen des Klimaschutz-Gesetzes aufzugeben. Zum Glück votierten die Parlamentarier gegen ein vollständiges Moratorium.
Es ist mit Sicherheit in Ordnung, wenn das Parlament wichtige politische Entscheidungen unter die Lupe nimmt, aber der Bericht scheint weit über die Beweise hinauszugehen, die dem Komitee vorgelegt worden sind. Die Krux beim EAC-Argument ist, dass Schiefergas nicht als ein Brücken-Treibstoff angesehen werden kann, der uns hilft, unsere Klimaziele zu erreichen, weil „jede Schiefergas-Extraktion in großem Maßstab in UK wahrscheinlich noch 10 bis 15 Jahre in der Zukunft liegt“, bis zu einer Zeit also, in der unsere Kohlekraftwerke geschlossen sein werden und wir einen „extensiven Sektor Erneuerbarer“ haben werden. Dies jedoch war nicht die Schlussfolgerung des IPCC. In seinem 5. Zustandsbericht 2014 beschrieb das Gremium die Erzeugung von Erdgas als eine „Brückentechnologie“, die Teil unserer Strategien zur Abschwächung des Klimawandels sein sollte bis zur Mitte dieses Jahrhunderts.
Das National Grid sieht Schiefergas noch eine ganze Weile ebenfalls als wichtigen Teil unseres Energiemix‘ und sagt vorher, dass der Gesamt-Gasverbrauch von derzeit 71,9 Milliarden m³ bis zum Jahr 2020 auf 73,8 Milliarden m³ steigen könnte. Damit können unsere Kohlenstoff-Emissionen bis 2020 um 34 Prozent reduziert werden. Um unser Ziel einer 60-prozentigen Reduktion bis zum Jahr 2035 zu erreichen, muss der Gasverbrauch auf 64,1 Milliarden m³ zurückgehen. Die wirkliche Frage lautet, woher das Gas kommen soll. Das EAC erkennt das Ergebnis des Committee on Climate Change (CCC) an, dass „Schiefergas-Emissionen aus heimischer Erzeugung geringer sein könnten als von importiertem Gas“, aber das ist nicht der Punkt. Sicherlich ist es der Schlüssel für das Argument. Falls wir damit fortfahren, große Mengen Gas zur Stromerzeugung sowie für Heizen und die Industrie zu verbrauchen, ist es mit Sicherheit besser, dieses Gas vor Ort zu erzeugen. Dies würde den Fußabdruck des Transportes verringern, und es wäre in der Lage, die Industrie so zu regulieren, dass die Technologie sicher ist.
Fracking ist keine Wunder-Technologie. Aber es kann helfen, unsere Abhängigkeit von Importgas zu verringern, Arbeitsplätze zu schaffen sowohl bei der Extraktion als auch in der produzierenden Industrie, die das Gas braucht, wobei wir außerdem unsere Kohlenstoff-Ziele erreichen. Was die Sicherheit angeht, könnte das EAC einige Bedenken vorbringen, aber wenn die Environment Agency, die Health and Safety Executive, die Royal Society, die Royal Academy of Engineering und das Klima- und Energieministerium selbst alle glauben, dass geeignete Vorschriften für die Fracking-Industrie alle Umweltrisiken managen kann, dann weiß ich, wem ich zuhören werde.
Dan Lewis is senior infrastructure policy adviser to the Institute of Directors and author of Space: Britain’s New Infrastructure Frontier.
Link: http://www.cityam.com/207982/misguided-anti-fracking-campaigners-jeopardise-our-economy-and-climate
Beide Beiträge übersetzt von Chris Frey EIKE
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