RITSUMEIKAN UNIVERSITY
[Auch wenn die Autoren hier eine CO2-Erwärmung als gegeben hinstellen, ist die Abschätzung selbst doch recht interessant. A. d. Übers.]
Forscher der Ritsumeikan-Universität nehmen eine Lebenszyklusbewertung der Ressourcennutzung bei der Erzeugung von Atomstrom aus Uran vor. Die Studie ist begutachtet.
In einer sich ständig weiter entwickelnden Welt führen das rasche Bevölkerungswachstum, die Verstädterung und die Industrialisierung zu einer ständig steigenden Energienachfrage. Die Herausforderung besteht heute darin, diesen Energiebedarf zu decken und gleichzeitig die globale Erwärmung in Schach zu halten – eine Bedingung, die fossile Brennstoffe nicht erfüllen. In dem Bemühen, die mit der Nutzung fossiler Brennstoffe verbundene Umweltzerstörung und Erschöpfung der natürlichen Ressourcen zu mindern, wird die Kernkraft als alternative Energiequelle gefördert.
Die Durchführung einer Lebenszyklus-Analyse (LCA) für jede Energiequelle ist wichtig, um zu verstehen, wie sie sich auf die Umwelt auswirkt. Viele Studien haben daher den kumulierten Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit der Stromerzeugung aus Kernenergie über den gesamten Lebenszyklus bewertet. Die meisten dieser Studien befassten sich jedoch mit den Treibhausgasemissionen und der verbrauchten Energiemenge, was zu einer weniger umfassenden Bewertung der Umweltauswirkungen und der Nachhaltigkeit der Stromerzeugung aus Kernenergie führen könnte. So ist beispielsweise noch nicht bekannt, welche Ressourcen bei diesem Prozess insgesamt verbraucht werden.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern der japanischen Ritsumeikan-Universität hat versucht, die Umweltauswirkungen der Kernenergie-Erzeugung anhand einer weniger beachteten Größe zu analysieren: der Menge der Ressourcen, die während des Lebenszyklus‘ dieses Prozesses aus der Lithosphäre gewonnen werden. Ihre Studie konzentrierte sich auf die Abbaumethoden, die Kernreaktortypen und die Art des Uranbrennstoffkreislaufs, die bei der Kernkrafterzeugung verwendet werden, und wie diese die Umweltauswirkungen des Prozesses verändern. Sie bewerteten auch die verschiedenen Grade des abgebauten Uranerzes – eine sehr variable Größe – und ihre Auswirkungen auf den Gesamtmaterialbedarf (TMR). Diese Arbeit wurde am 8. Juni 2022 online zur Verfügung gestellt und am 20. August 2022 in Band 363 des Journal of Cleaner Production veröffentlicht.
„Wir haben eine Ökobilanz des Ressourcenverbrauchs für die Erzeugung von 1kWh Kernkraft auf der Basis von Uran erstellt, indem wir den TMR analysiert haben“, sagt Associate Professor Shoki Kosai, der korrespondierende Autor der Studie. „Wir untersuchten sowohl offene als auch geschlossene Brennstoffkreisläufe und drei Arten von Uranabbaumethoden: Tagebau, Untertagebau und In-situ-Laugung (ISL), neben anderen Variablen der Kernkrafterzeugung, für eine gründliche LCA.“ Die Treibhausgasemissionen und der Verbrauch natürlicher Ressourcen wurden anschließend für diese Variablen bewertet.
Die Forscher fanden heraus, dass der TMR-Koeffizient (der die Abbauintensität angibt) bei angereichertem Uranbrennstoff am höchsten war, gefolgt von Kernbrennstoff, wiederaufbereitetem Uranbrennstoff, Mischoxidbrennstoff (MOX) und schließlich Yellow-Cake. Der Grad des Uranerzes hatte ebenfalls einen großen Einfluss auf den TMR-Koeffizienten, was bedeutete, dass der TMR-Wert je nach Abbauverfahren erheblich variierte. Die In-situ-Laugung hatte den niedrigsten TMR-Wert. Allerdings hatte die Abbaumethode einen größeren Einfluss auf die Ressourcennutzung als auf die Treibhausgasemissionen.
Zu den Auswirkungen der Brennstoffkreisläufe sagt Professor Eiji Yamasue: „Wir haben festgestellt, dass ein geschlossener Kreislauf, bei dem Uranbrennstoff wiederaufbereitet wird, 26 % weniger Ressourcen verbraucht als ein offener Kreislauf, bei dem die Nebenprodukte nicht wiederverwendet werden.“
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der Verbrauch an natürlichen Ressourcen bei der Stromerzeugung aus Kernenergie ähnlich hoch ist wie bei den erneuerbaren Energien und deutlich niedriger als bei der thermischen Stromerzeugung. Darüber hinaus wiesen das Treibhauspotenzial und die TMR der nuklearen Stromerzeugung sehr unterschiedliche Trends auf. Neben den geringeren Treibhausgasemissionen verbraucht die nukleare Stromerzeugung auch weniger natürliche Ressourcen, was sie zu einer umweltfreundlichen Stromerzeugungsquelle macht.
„Die Aufrechterhaltung einer Kreislaufwirtschaft, auch bei der Ressourcennutzung, ist wichtig. Unsere Ergebnisse können politischen Entscheidungsträgern dabei helfen, eine langfristige Energiepolitik zu formulieren, die die Strom- und Energieerzeugung durch Kernkraft berücksichtigt“, schließt Dr. Kosai.
Ist die Zukunft nuklear? Das ist auf jeden Fall eine Möglichkeit!
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Hinweis: Im Original folgen ausführliche Referenzen der Autoren und der Universität
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„Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der Verbrauch an natürlichen Ressourcen bei der Stromerzeugung aus Kernenergie ähnlich hoch ist wie bei den erneuerbaren Energien“
Hm, erstaunlich! 1 KKW ersetzt etwa 500 WKA. Hinzu kommt dann bei den „Erneuerbaren“ noch die erforderliche Lückenfüll-Kapazität. Von den Umweltproblemen ganz zu schweigen. Auch sind Windmühlen für nur etwa 20 Jahre ausgelegt.
Daß die Grünen selbst nicht glauben, daß Net-Zero möglich ist, kann man daran sehen, daß sie noch kein Gesetz verabschiedet haben, das die Sonne verpflichtet, auch nachts zu scheinen. Damit fehlt nachts das 2. Standbein der Erneuerbaren Energien.
Man fragt die grünen Vorsitzende des Verbandes für erneuerbare Energien (BEE) warum die Grünen die Kernkraftwerke nicht möchten.
https://youtu.be/KAKyaDFUjdY
bei 20:00
Die Antwort:
Kernkraftwerke sind Stromlieferanten und helfen uns nicht bei Gasknappheit.
Kein Mensch in der Diskussionsrunde kann Stellung dazu beziehen und diese Behauptung zerlegen.
Denn ohne Gas funktioniert die Stromversorgung mit erneuerbaren Energien nicht.
„Stromerzeugung in Gaskraftwerken notwendig für Versorgungssicherheit
Eine variable Stromerzeugung ist entscheidend, um die volatile Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien dem Stromverbrauch anzupassen. Kernkraftwerke sind dazu nicht geeignet, da sie nur zu Wartungsarbeiten heruntergefahren werden und ansonsten durchgängig betrieben werden müssen. Bestands-Kohlekraftwerke benötigen zehn Stunden vom Stillstand bis zur Volllast, Gasturbinen hingegen nur sechs Minuten. Noch schneller, nämlich innerhalb von Sekunden, können Pumpspeicherkraftwerke ihre Spitzenleistung erreichen, indem zuvor hochgepumptes Wasser auf eine am Fuß eines Berges installierte Turbine trifft. Da dies aber nur in bestimmten Gebirgsformationen möglich ist, sind Gaskraftwerke aus heutiger Sicht notwendig, um Versorgungssicherheit und Netzstabilität zu sichern.“
Das bedeutet wenn man nur mit erneuerbaren Energien Strom erzeugen möchte, dann braucht man auch immer mehr Gas oder den Einsatz der Gaskraftwerke. Übrigens das Gas, das unbedingt von der Industrie gebraucht wird. Wenn Gas knapp wird, dann funktioniert das Konzept nicht mehr und deswegen muss man dieses System aufgeben und es zurück abwickeln. Für die Stromversorgung weniger erneuerbare Energiequellen und dafür mehr Kohle- und Kernkraftwerke bauen, damit man mehr auf Gas bei der Energieversorgung bzw. Stromerzeugung verzichten kann. Die Windkraft- und Photovoltaikanlagen sind schließlich auch nur für die Stromerzeugung da (die brauchen aber Gas. Die Anderen nicht) und könnten mit anderen Quellen ersetzt werden.
Im Mai 22 dieses Jahres hat BRD so viel Gas wie noch in der Geschichte Deutschland‘ s dazu verwendet Strom zu erzeugen (Zwangsnutzung wegen erneuerbaren Energien) und das gleich nach Beginn des Krieges.
Jemand muss anscheinend Frau Berger (Vorsitzende des Verbandes für erneuerbare Energien (BEE)) erklären wie man die Gasabhängigkeit in DE reduzieren kann indem man nicht mehr sondern weniger „Freiheitsenergien“, die Gas benötigen, baut.
Lindner will aber genau das Gegenteil. Jetzt gerade erst oben drauf mehr „Freiheitsenergien“ damit mehr Abhängigkeit von Gas. In Bayern wurden bereits auf die Schnelle und wohl bezüglich dieser Aussage mehrere Don Quijote Räder aufgestellt. Jetzt ist man auch in Bayern noch mehr abhängiger von Gas vermutlich weil das Ganze für die Politiker einfach viel zu kompliziert ist, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Freiheitsenergie –> mehr Verbrauch und mehr Abhängigkeit von Gas für die Stromerzeugung
Kernkraft- und Kohlekraftwerke –> Keine Abhängigkeit und Verbrauch von Gas für die Stromerzeugung. Gas kann dafür nur für die Industrie und private Zwecke genutzt werden.