Rud Istvan
Ich habe mich entschlossen, diesen möglichen Gastbeitrag zu verfassen, der auf meinen drei E-Books basiert (die alle sehr günstig auf iBooks und Amazon Kindle erhältlich sind), weil Neulingsposter MI auf WUWT nicht verschwinden will und weiterhin OT falsches Peak-Oil-Zeug postet, das teilweise auf seinen Blog verweist, während er auf meine verschiedenen Kommentare zu ihm nicht antwortet. Ich kann mit Sicherheit niemanden irgendwo hin verweisen, auch nicht auf meine veröffentlichten eBooks. Hier ist also eine einfache WUWT-Zusammenfassung von „Peak Oil“-Fakten, kostenlos, aus diesen Büchern. Dave Middleton möge mir die möglichen Detailfehler des geologischen Laien in dem hier dargestellten Gesamtbild verzeihen, für das er sicherlich bessere Mittelstandskenntnisse hat als ich. Außerdem weiß ich aus früheren Kommentaren, dass hier seit Jahren einige mitlesen, die glauben, es gäbe kein solches Peak Oil-Ding. So wie es auch kein GHE oder kein ECS gibt. Dieser Beitrag richtet sich hauptsächlich an diejenigen, die das immer noch nicht glauben, zusätzlich zu MI.
Peak Oil
Irgendwann muss es ihn geben, denn kaum jemand behauptet, Öl sei kein fossiler Brennstoff. Irgendwann muss also die derzeitige rasche Förderung alle früheren langsamen Anhäufungen übersteigen, so dass die Jahresproduktion irgendwann einen Höhepunkt erreicht. Die beiden abiotischen Öl-„Hypothesen“ (Gold 2001 und Ukraine 2011) sind beide objektiv widerlegt worden. Es bleibt nur noch die Frage, wann der Höhepunkt der fossilen Ölproduktion erreicht wird und wie stark der Rückgang der Produktion nach dem Höhepunkt ausfallen wird. Diese einfachen Fragen stehen in direktem Zusammenhang mit zwei nicht so einfachen Fragen. Erstens: Wie viel fossiles Öl muss noch entdeckt werden? Und zweitens, wie viel davon kann sinnvoll gefördert werden? Für die zweite Frage gibt es zwei weitere Unterfragen: zu welchem Preis; und alles um jeden Preis? Auf diese Fragen gehe ich hier nicht ein.
Modelle zur Berechnung von Peak Oil
Es gibt drei grundlegende statistische Modellierungs-Verfahren zur Schätzung dieses fast sicheren zukünftigen Höhepunkts der Entdeckungen von fossilem Öl. Die bekannteste ist die von Hubbert für die USA unter Verwendung einer symmetrischen logistischen Wahrscheinlichkeitskurve (fat tail). Für das konventionelle US-Öl lag er ungefähr richtig, für alles andere falsch. Es gibt auch die Probit-Transformation und das hyperbolische Creaming-Curve-Verfahren für jedes Becken, wobei letztere unten am Beispiel der Nordsee erläutert wird. (Alle diese Methoden werden in meinen E-Books erklärt, aber nicht hier.)
Die Probleme mit Hubberts ursprünglich angenommener Logistikkurven-Methode bestehen aus verschiedenen Teilen.
Erstens ist die konventionelle Kurve der Ölfeldförderung NICHT seine Logistikkurve. Sie hat dank der sekundären und tertiären Ölförderung einen langen fetten Schwanz. Technisch gesehen handelt es sich um eine Gamma-Funktionskurve. Ein gutes Beispiel ist der US-North Slope.
Zweitens galt seine Hypothese nur für „konventionelles Öl“, definiert als Viskosität API>10, das aus einem Reservoir mit >5% Porosität und einer Permeabilität >10 Millidarcies gefördert wird. Das bedeutet, dass sämtliches „Schweröl“, wie z. B. in den kanadischen „Teersanden“ oder im venezolanischen Orinoco (größte Schwerölreserve der Welt), und auch das gesamte neu gefrackte „dichte“ Schieferöl unberücksichtigt bleiben.
Drittens berücksichtigte seine Schätzung definitionsgemäß überhaupt nicht die späteren technologischen Fortschritte beim Fracking von Schieferöl (Tight Oil). Aber auch das Potenzial von gefracktem Schieferöl wurde grob überschätzt, wie ich in meinem E-Book „Blowing Smoke“ über Matroschka-Reserven und Reserven aufzeige. Nachfolgend ein Beispiel dafür, warum die Monterey-Schieferölreserve von offiziell über 15 Billionen Barrel laut EIA auf fast nichts laut USGS Monterey Shale ‚fold‘ Revision gesunken ist:
Die Plattentektonik hat im Monterey Shale nichts übrig gelassen, um horizontal zu bohren/zu fracken…. ein kleines geologisches Problem bei der horizontalen Bohrung/Frack-Ölförderung.
Aber wenn man all diese Dinge zusammenzählt und sie dann im Detail durchrechnet (in meinen ebooks), erhält man immer noch ungefähr die folgenden möglichen Ölförderspitzen aus der (immer noch falschen) ursprünglichen Hubbert-Logistikkurve:
Also ja, etwa 2023-2025 wird mit Sicherheit der Höhepunkt der Ölförderung erreicht sein.
Dies lässt sich auch auf andere Weise zeigen, zusammengefasst in den ebooks. Bei konventionellem Öl wurde in einer IEA-Erhebung von 2008 über die weltweit größten, etwa 800 produzierenden Ölfelder ein jährlicher Produktionsrückgang von etwa 5,7 % gemessen. Diese etwa 800 Felder machten in jenem Jahr etwa 85 % der gesamten konventionellen Ölproduktion aus. Die konventionelle Ölförderung erreichte also laut IEA um 2005 ihren Höhepunkt, was nahe an den verschiedenen Prognosen nach Hubbert liegt. Es gibt keine Möglichkeit, dass unkonventionelles Öl (angesichts der geringen Rückgewinnungsfaktoren) dies für viele Jahrzehnte in der Zukunft ausgleichen kann.
Aber aufgrund der Gammakurven für die Erschöpfung der Ölfelder wird es kein „plötzliches“ Ende der Welt geben, noch nicht einmal annähernd, wie es fälschlicherweise von diesem Hubbert-Logistikkurven-Peak-Oil-Modell oder von dem neuen Poster MI dargestellt wird. Es wird nur ein langsamer Rückgang sein, der vielleicht von Nahrungsmitteln überholt wird, selbst wenn es virtuelles Wasser gibt. Wie beim Klimawandel steckt der Teufel im Detail.
Link: https://wattsupwiththat.com/2021/08/12/peak-oil-facts-and-fictions/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
In der Tat eine schwache These mit der biotischen Entstehung von Rohöl. Gerade so als müßte die Natur für die simple Verbindung von Kohlenwasserstoffketten den komplizierten Umweg über Pflanzen machen. Selbst Steinkohle braucht keine Bäume für seine chemische Zusammensetzung. Alle biologischen Einschlüße die man als Nachweis anführt könnte man eher als Verunreinigungen bezeichnen.
Mal ein paar Beispiele wie in chemischen Prozessen aus Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) brauchbare Dinge zusammengesetzt werden können.
Methan CH4 (Gas), Methanol CH3OH bzw CH4O (flüßig)
Naphthan C10H18 (flüßig) = Rohbenzin, Naphthalin C10H8 (fest)
Rohöl / Petroleum C10H22 bis C16H34 (flüßig)
Bei Braunkohle mag es ja noch zutreffend sein daß es sich dabei um verkokte Pflanzen handelt.
Was ist denn fossiler im Alter? Wasser oder Erdöl?Und wenn Öl ein Produkt der Biomasse ist, wann hat dann die natürliche Produktion ihr Ende gefunden? Hier fehlen noch Antworten mit ihren prüfbaren Nachweisen.
Die Erdölförderung hört etwa dann auf, wenn die zur Förderung eingesetzte Exergie den Exergieinhalt des Erdöls übersteigt. Wenn man billige Kohle als Exergiequelle einsetzt, dauert es etwas länger als wenn man nur Öl nutzen würde. Erkennen kann man den Zeitpunkt daran, dass dann der inflationskorrigierte Ölpreis den Wert Null erreicht.
Bisherige Ölpreise:
2013: ca. 140 US-Dollar (2020-Dollar)
2021: ca. 70 US-Dollar (2020-Dollar)
Damit kann jeder selbst ausrechnen, wann endgültig Schluss ist. Peak Oil war übrigens im November 2018.
Tut mir leid, liebe Geologen, dass euer Wissen über Erdöllagerstätten nicht relevant ist.
Tut mir leid, liebe Wirtschaftsfachleute. Wenn man kein ordentliches Modell entwickelt, wie sich Ölpreise entwickeln, kann man das Ende der Ölförderung nicht erkennen.
Tut uns auch leid, das sie weder vom einen noch vom anderen Ahnung haben.
Ihre Interpretation von zwei Einzeldaten in einem komplexen System, ist die falsche Vorgehensweise.
Fuer Chrome und Opera Users:
Die Luecke war eine Grafik und ein Link.
WTI ist nur noch ein Nischenprodukt, Brent ist entscheidend. Und ich habe „Inflationskorrigiert“ geschrieben. Die Ölpreismaxima sind:
Datum
Real-$
2020-$
03.07.08
143,95
197,52
02.05.11
126,64
161,14
13.03.12
128,14
159,39
08.02.13
118,9
144,31
29.08.13
116,91
140,02
19.06.14
115,19
134,83
04.10.18
86,07
89,85
25.04.19
74,94
77,08
06.01.20
70,25
70,92
11.03.21
69,63
65,99
Wie sie sehen, ergeben die korrigierten Preise eine steil nach unten zeigende Gerade. Und das sind nur die Maxima, die Preise sind fast immer niedriger.
Welches Wunder soll denn die Preisrichtung ändern ?
Und eine unsachliche Bemerkung dazu: Andere beschuldigen, keine Ahnung zu haben, aber selbst nicht mal des Lesens fähig.
Nicht nur unsachlich, sondern unbegruendet!
Welche Quellenangabe gibt es denn fuer ihre Zahlen?
Ihre Urspruengliche Angabe ware zwei Datenpunkte. Selbst mit den jetzigen Angaben fehlt ihnen der Nachweis fuer die Richtigkeit ihrer Annahme.
So wissen wir das Preise nicht unbedingt nur anhand des Vorhandenseins der Rohstoffe ausgemacht werden. Die Verfuegbarkeit und Produktionskontrolle, sind wichtige Faktoren der Preisentwicklung. Wir wissen aber auch das seltenere Rohstoffe hoehere Preise erziehlen koennen.
Wecken sie uns also auf, wenn der bereinigte Preis nach oben geht und nicht nach unten!
Muss man ihnen alles vorkauen ?
Die unkorrigierten Ölpreise finden sie bei Yahoo, der EIA oder bei finanzen.net. Die Inflationskorrektur müssen sie schon selbst machen. Die Weltbank empfiehlt 2,7% pro Jahr. Ab Mitte 2020 gilt mindestens 5% pro Jahr.
Um den Denkprozess in Gang zu setzen:
Der Ölpreis fällt seit 2008, hat meine Liste so gezeigt. Seit 2008 ist die Ölförderung immer aufwendiger geworden: LTO, Deep Water, Ölsande. Öl ist nicht häufiger geworden, sondern eher seltener. Das Maximum der Ölförderung war November 2018. Trotzdem ist es im Preis gefallen.
Öl ist offensichtlich etwas grundsätzlich anderes als Diamanten, die teurer werden, wenn sie begehrter werden. Erkennen sie den Widerspruch zu ihren Erwartungen ?
Nein sie muessen nicht alles vorkauen. Aber ihre Quellen sollten sie schon offenlegen.
Oel wird also immer billiger und das beweist das es schwerer zu foerdern ist, weniger Reserven da sind und der Peak war im November 2018.
Komisch nur das es in 2019 noch einen Peak gab. Und die Vorhersage geht noch nicht runter.
Was auch immer sie glaube zu wissen, sie sind von der Wirklichkeit schon eingeholt worden.
Mit dem Preise werden sie Schwierigkeiten haben, Peak Oil zu beweisen. Gucken sie lieber auf die Reserven und neu aufgeschlossene Lagerstaetten und vor allem warten sie auf das Aufleben vom Fracking wenn der Preis steigt.
Ihr Vergleich mit Diamanten ist falsch.
Die werden nicht teuerer weil sie begehrter werden.
Die sind so teuer, weil die Produktion kontrolliert ist und Diamanter mit kuenstliche Knappheit am Markt gehandelt werden.
Im April 2020 wurden unter 20US$ für das Fass Rohöl aufgerufen und jetzt,
mittle 2021 um die 70US$.
Da kann man mal wieder sehen wie effektiv der Markt reagiert. Große Schwankungen sind normal.
Admin
Haben wir nicht bereits 140$ bezahlt, es lebe der Markt.
Könnte es sein das wir mal 200$ bezahlen werden?
Eben. Aber nur dann wenn die Ware künstlich verknappt wird. Wie es damals war. Schon vergessen?
Der Effekt war, dass alternative Methoden plötzlich attraktiv wurden. Nämlich Fracking. Das hat dem Spuk ein Ende gesetzt.
Das ist ein selten unsinniger Artikel auf EIKE. Nahezu jede Aussage ist grüne Propaganda, mit der das 150 Jahre alte Märchen von Peaköl am Leben gehalten werden soll – ein paar Beispiele:
1) Wie der Autor aus seiner dritten Grafik schlussfolgert, dass 2023-25 „mit Sicherheit“ der Peaköl eintreten wird, erklärt er leider nicht. Dagegen lässt sich leicht erklären, dass diese Aussage mit Sicherheit falsch ist. Lt. GBR (2019) werden auf der Welt pro Jahr 4,5 Mrd. Tonnen Öl gefördert. Man kennt Öllagerstätten, die mit derzeitiger Technik diese Förderquote für die nächsten 50 Jahre gewinnbringend beibehalten können. Für weitere 100 Jahre gibt es bekannte Ölressourcen!
2) Bei der Aussage im Artikel, dass die abiotische Entstehung von Kohlenwasserstoffen „objektiv widerlegt worden“ ist, stellt sich sofort die Frage, wie es dann zu den Vorkommen auf dem Saturnmond Titan gekommen ist – haben die Dinosaurier den Titan besiedelt und dort Gras gesät, was dann zu Erdgas und anderen Kohlenwasserstoffen wurde?
3) Die Aussage, dass die Monterey-Schieferölreserve auf Null gesunken ist, ist auch nur Fakenewspropaganda. Dort wird seit Jahrzehnten das Schieferöl an Bruchstellen gefördert. Die im Artikel angesprochenen geologischen Verwerfungen führen nur dazu, dass woanders gefracktes Öl billiger gefördert werden kann aber nicht dazu, dass im Moterey-Feld nicht gefrackt werden kann. Dass es dort in naher Zukunft keine Förderung durch Fracking geben wird, liegt nur daran, dass Kalifornien neue Frackingmaßnahmen ab 2024 verboten hat – typisch grüne „Logik“.
Danke Herr Langer
Hätten Sie nicht auf den Blödsinn im Text hingewiesen, hätte ich es gemacht.
Andreas Hoemann, Dipl.-Geol.