Einführung
Zusätzlich zum Erdbeben und dem Tsunami in Japan hat die Havarie des Kernkraftwerkes Fukushima die Bevölkerung dort hart getroffen. Evakuierung aus der 30 und mehr Kilometerzone, unverkäufliche landwirtschaftliche Produkte, Belieferungsschwierigkeiten der lokalen Supermärkte aus Angst vor Strahlung, Exportschwierigkeiten, etc.. Die weltweite Aufmerksamkeit ist vom eigentlichen Erdbeben abgelenkt. Am KKW haben die Zuständigen nicht viel im Griff und machen einen unbeholfenen und unvorbereiteten Eindruck. Währenddessen ist es nicht absehbar, ob das Schlimmste überstanden ist oder erst noch bevorsteht.
Wäre dort ein fossiles Kraftwerk mit der reichlich vorhandenen Kohle gebaut worden, ginge es den Menschen dort heute deutlich besser.
Die heutige Kenenergie ist kein Ausdruck technologischen Fortschritts, da sie unausgereift ist. Die Glaubwürdigkeit der Kernindustrie bezüglich Sicherheit ist mittlerweile dramatisch geschrumpft.
Immer deutlicher wird, was Klima- und Kernenergieskeptiker gemeinsam haben: Sie stehen unausgereiften und u.a. vom Staat in den Markt gedrückten Konzepten und Technologien gegenüber, die großen Schaden anrichten.
1. Heutige KKWs haben kaum lösbare Sicherheitsprobleme
Die Terrorgefahr ist hochaktuell. Die Attentäter vom 11. September 2001 hätten sich auch ein KKW als Ziel aussuchen können, was im Erfolgsfalle zu einer dauerhaften großräumigen radioaktiven Verseuchung geführt hätte. Ein kräftiger Beschuss durch Raketen o.ä. würde jederzeit das gleiche bewirken.
Außergewöhnliche Naturereignisse wie Erdbeben, Fluten und Erdrutsche würden viele KKWs überfordern und zu ähnlichen oder schlimmeren Ergebnissen führen wie in Fukushima. Warum sollte man den stets abwiegelnden und beschönigenden Erklärungen der Betreiber noch Glauben schenken?
In anderen Technologiebereichen wie der Automobilindustrie ist es üblich, Sicherheit praktisch und glaubwürdig zu demonstrieren. Warum entfällt das bei den KKWs? Der Umgang mit Sicherheit bei der Kernenergie stellt einen Rückschritt dar, da auf den doch möglichen Nachweis verzichtet wird. Berechnungen und Modellierungen gelten als ausreichend. Das erinnert an die analoge Praxis beim Klimaalarmismus.
Das Restrisiko wird in Wirklichkeit nach der Wirtschaftlichkeit definiert.
Solange die Sicherheit der Kernenergie nicht praktisch und der Öffentlichkeit gegenüber nachvollziehbar demonstriert wird, kann eine ausreichende Sicherheit als nichtexistent gelten. Warum sollten nicht Kohlekraftwerke als Referenz für ein akzeptables Sicherheitsrisiko für die Kernenergie gelten? Das wäre auch in Übereinstimmung mit dem Fortschrittsbegriff.
Wir Deutschen haben seit Jahrzehnten eine kritische und aktive Öffentlichkeit gegenüber der Kernenergie, während die Japaner eher unkritisch gewesen sind.
Ein derart anfälliges KKW wie in Fukushima wäre höchstwahrscheinlich in Deutschland wegen der kritischen Öffentlichkeit nicht gebaut worden.
2. KKWs sind die wichtigste Voraussetzung zur Verbreitung von Atomwaffen
Die Verbreitung von Atomwaffen gehört zu den größten weltweiten Problemen. Iran, Nordkorea, Pakistan und früher der Irak, u.a. binden dabei die internationale Aufmerksamkeit und Ressourcen. Die vorhandenen oder erstrebten Atomwaffen dieser Länder verhindern langfristig Problemlösungen und sichern menschenverachtende Diktaturen. Was passiert, wenn in Pakistan die Islamisten den atomaren Bereich übernehmen? Das ist inzwischen realistisch geworden.
Ohne die Kernenergie hätten wir diese Probleme mit der Weiterverbreitung von Atomwaffen und ihren Folgen nicht.
3. Sichere KKWs wären zu teuer und schaffen sich daher selber ab
Allein die umfassende Sicherung gegen Terroranschläge dürfte so hohe Kosten verursachen, dass keine KKWs mehr gebaut werden würden. Das derzeit diskutierte Ministeriumspapier4 zur Sicherheitsüberprüfung dürfte bei konsequenter Umsetzung das Aus vieler KKW bedeuten.
4. KKWs werden nicht benötigt, da es ausreichend saubere fossile Energie für einen langfristigen Übergang gibt
Alle gegenwärtigen und zukünftigen Probleme durch die heutige Kernenergie sind vermeidbar, wenn beispielsweise auf die reichlich vorhandene Kohle gesetzt wird. Dabei können problemlos Übergangszeiten von mindestens 100 Jahre überbrückt werden bis es etwas Besseres gibt. Heutige Kohlekraftwerke sind im Gegensatz zu früher sauber, was einen echten Fortschritt darstellt.
Kohle ist auch die vergleichsweise günstigste Energie. Die Erzeugungskosten (1) für Strom aus Kraftwerken, die 2010 fertig wurden, betragen pro kWh: Braunkohle 2,5 ct, Steinkohle 3,3 ct und Kernenergie 3,5 ct. Die Alternativenergien liegen astronomisch darüber.
Bei den unterschiedlichen Energiearten gibt es normalerweise unterschiedliche Anzahl von Opfern durch verschiedene Einflüsse. Dabei werden jetzt Statistiken (2) in die Diskussion gebracht, bei denen die Kohle mit relativ viel angegebenen Opfern (161 Tote pro TWh) oben und die Kernenergie (0,04 Tote pro TWh) ganz unten rangiert. Klimaskeptiker haben jedoch leidvolle Erfahrungen gemacht, wie Statistiken so aufbereitet werden können, dass sie einen gewollten Eindruck hinterlassen. In diesem Fall sind die Angaben für Kohle grob irreführend, denn es sind dort Tote durch Abgase gemeint. Da alle Kohlekraftwerke in Deutschland über eine Rauchgaswäsche verfügen, sind solche Angaben irrelevant.
5. Heutige KKWs sind Folge eines Versagens der Fachwelt – ähnlich wie beim Klima und anderen Themen
Die Kernenergie ist nicht im freien Markt eingeführt worden wie Autos oder Computer. Sie war das Ergebnis einer Anstrengung gesellschaftlicher Gruppen und des Staates. Die Energiewirtschaft war ursprünglich skeptisch. Politischer Druck hat die Kernenergie durchgesetzt und das erinnert an den Klimaschutz.
Arnolf Baring in der FAZ (3):
… Die Anfänge der deutschen Kernenergie-Debatte
Blickt man zurück auf die Anfänge der Kernenergie-Debatte, stellt man fest, dass in den fünfziger und sechziger Jahren unter Politikern aller Parteien und Publizisten aller Richtungen Euphorie herrschte, ein wahrer Atomenthusiasmus. Diese Euphorie war Ausdruck einer allgemeinen Aufbruchsstimmung im Deutschland der Nachkriegszeit, zumindest in der Bundesrepublik. Wirtschaftswachstum und technologische Innovation waren damals Inbegriffe des gesellschaftlichen Fortschrittsdenkens. Dem entsprach die rückhaltlose Bejahung neuer Technologien, die eine gute, eine bessere Zukunft verhießen. Ausgelöst wurde die Atombegeisterung durch die berühmte "Atoms for Peace"- Rede des amerikanischen Präsidenten Eisenhower vor den Vereinten Nationen 1953. Diese Ausführungen weckten in der Weltöffentlichkeit die Hoffnung, nach dem nuklearen Schrecken von Hiroshima und Nagasaki werde die Kernenergie nunmehr für friedliche Zwecke eingesetzt. Skepsis gegenüber der Kernenergie wurde in diesen frühen Jahren ausgerechnet von jenen geäußert, bei denen man es am wenigsten erwarten würde: von der Energiewirtschaft. Zu einer Zeit, in der die fossilen Energieträger im Übermaß zur Verfügung standen, beugten sich die Erzeugergesellschaften nur zögerlich dem politischen Druck, in die teure und komplexe neue Energietechnik zu investieren. Interessanterweise wurden die Risiken der Kernenergie gerade in Betreiberkreisen zu jener Zeit noch recht offenherzig diskutiert – etwa die gesundheitsschädlichen Wirkungen der radioaktiven Strahlungen oder das Problem der Entsorgung radioaktiver Abfälle. Bis in die sechziger Jahre hinein fanden solche kritischen Stimmen jedoch keinen bedeutsamen öffentlichen Widerhall. …
Aus der Fachwelt gab es bis Ende der 70er kaum Kritik an der Sicherheit der Kernenergie. Sie war bereit das große Restrisiko zu verteidigen oder durch Schweigen zu tolerieren. Darin liegt das Versagen der Fachwelt.
So schrieb die Kernindustrie damals in der Broschüre „66 Fragen, 66 Antworten“: „Ernsthafte Wissenschaftler haben sich nicht auf die Seite der Gegner gestellt“. Zehn Jahre später war das schon anders. Die Klimaskeptiker machen inzwischen eine analoge ähnliche Erfahrung.
6. Klima- und Kernkraftskeptiker sind natürliche Verbündete
Beides sind soziale Bewegungen und haben den gleichen Gegner: den Klimaalarmismus. Klimaskeptiker sehen darin nicht nur ein falsches wissenschaftliches Konzept für die Zukunft. Wenn es nur um Wissenschaft ginge, dann wäre die Auseinandersetzung eine rein akademische, wie es sie in der Wissenschaftsgeschichte immer wieder gibt. Klimaskeptiker sehen darin jedoch vielmehr eine Fehlorientierung der Gesellschaft, die dabei ist großen Schaden zu nehmen: in Wirtschaft, Politik/Demokratie und Wissenschaft. Der Klimaalarmismus zeigt fundamentalistische Tendenzen. Kernkraftskeptiker sehen die Sicherheit großräumig gefährdet und sind mit den Argumenten des Klimaalarmismus konfrontiert, der dabei ist weltweit KKWs wieder durchzusetzen. Das Hauptargument dabei ist die Reduktion menschengemachter Treibhausgase wie CO2 zur Vermeidung einer vorausgesagten Klimakatastrophe.
Bisher gibt es zwischen diesen beiden Bewegungen eine große Distanz. Viele Klimaskeptiker meinen, dass die Kernkraftgegner fortschrittsfeindlich sind und viele von ihnen gesellschaftlich radikale Ziele verfolgen. Die meisten Kernkraftskeptiker selbst jedoch würden dieses vehement bestreiten.
Die allermeisten Kernkraftgegner meinen, dass sie ihre Ziele auf Abschaltung der KKWs mit dem Klimaschutz und den Erneuerbaren Energien erreichen müssen. Sie haben noch nicht erkannt, dass sie die falschen Partner haben.
Zwischen diesen beiden Bewegungen gibt es bisher so gut wie keine Kontakte. In einer Zusammenarbeit würden jedoch riesige Chancen für beide Seiten liegen.
7. Wie wird die Kernenergie verteidigt?
Klimaschutz ist inzwischen das zentrale Argument zum Bau von KKWs weltweit geworden. Die früheren Argumente wie „Die Lichter gehen aus!“ und für saubere Luft gegen schmutzige fossile Energien sind längst überholt oder waren nie zutreffend.
Desweiteren wird mit Ressourcenschutz und nur geringen Gefahren argumentiert. Fukushima sei bald vorbei und dann wenig dramatisch ausgegangen. Gerade wir in Deutschland seien hysterisch und voller Zukunfts- und Fortschrittsängste. Die Medien wären voller Unwahrheiten in wesentlichen Punkten. Das mag zur subjektiv empfundenen Entspannung beitragen, begründet aber nicht die Notwendigkeit von Kernenergie.
Über Kernenergie wird von ihren Verteidigern in der Regel nicht ganzheitlich diskutiert. Das Restrisiko durch überraschend große Naturereignisse (Erdbeben, Fluten) wird als gering eingeschätzt. Fukushima ist jedoch ein Beispiel, dass die Betreiber nicht mit einem Ereignis dieser Größenordnung gerechnet hatten. Ebenfalls werden der Terrorismus und Kriegsereignisse wenig einbezogen. Auch die Verbreitung von Atomwaffen an Schurkenstaaten spielt bei den Betrachtungen der Verteidiger kaum eine Rolle.
Zur ganzheitlichen Betrachtung gehören auch die Bewertung von Alternativen und die Frage, ob die heutige Kernenergie angesichts des Restrisikos überhaupt gebraucht wird. Auch hier gibt es meiner Beobachtung nach eine Vermeidungshaltung in der Diskussion.
Die fossilen Energien erleben gerade einen Aufschwung. Neue Fördermöglichkeiten bei Schiefergas könnten einen Trend auslösen und auch die Kernenergie preislich stark unter Druck setzen. Vor allem, wenn Nachrüstungen angeordnet werden. Es gibt eine Abschätzung, wonach die USA über die meisten Energiereserven weltweit verfügen und sogar zum Nettoexporteur werden könnten. Es ist derzeit viel in Bewegung bei den fossilen Energien.
8. Für die Kernenergie – zum Schaden der Klimaskepsis und des Fortschritts
Inzwischen sind weltweit einige bekannte Ökoaktivisten von ihrer Kritik an der Kernenergie abgerückt und sehen nun die Klimazukunft bei der Kernenergie besser aufgehoben, als dagegen zu sein.
Viele Klimaskeptiker, die die Kernenergie befürworten, sehen sich jetzt bestätigt. Wenn sogar bekannte Ökoaktivisten die Kernenergie befürworten, dann muss es ein starkes Argument für sie sein. Wird jedoch nicht eher umgekehrt ein Schuh daraus?
Liegt es nicht nahe, dass es Leute sind, die aus Sicht der Klimaskepsis schon einmal grob daneben liegen und nur wegen dem Kimaalarmismus nun für die Kernenergie sind? Folgt nicht eher aus dem einen Irrtum der nächste? Erleben wir bald gemeinsame Resolutionen und Demos von kernenergiebefürwortenden Klimaskeptikern und Klimaalarmisten? Sind diese vielleicht sogar auch natürliche Verbündete?
Jedenfalls spielte und spielt die unausgereifte Kernenergie den Wachstums- und Fortschrittskritikern seit 40 Jahren in die Hände. Und viele Freunde des Wachstums und des Fortschritts spielen den unfreiwilligen nützlichen Idioten für die Kernenergie und deren Gegner gleichzeitig. Es ist nicht fortschrittlich für die Verbreitung einer unausgereiften Technologie zu sein. Im Gegenteil.
9. Multiples Versagen der Fachwelt
In den letzten Jahrzehnten hat es ein mehrfaches Versagen der verschiedenen Fachwelten gegeben. Dies sind die Themen: Malaria/DDT-Verbot (5), Kernenergie, Waldsterben (6), Klima, alternative Energien.
Selbst da, wo das Irren fast der kompletten Fachwelten für jeden heute offensichtlich ist, gab es kaum Aufarbeitungen. Das betrifft Malaria und das DDT-Verbot (100.000.000 Tote seit dem Verbot) sowie das Waldsterben.
Während die UNO ohne großes Aufsehen DDT bei der Malariabekämpfung mit großem Erfolg seit 2006 wieder einsetzt, blieb die Diskussion über diesen größten „Kollateralschaden“ aller Zeiten weitgehend aus. Das Waldsterben hatte nie stattgefunden und aus eingeweihten Kreisen ist manchmal zu hören, dass dieses Thema peinlich sei und man es nicht diskutieren möchte.
Kernenergie, Klima und alternative Energien befinden sich im noch nicht abgeschlossenen Erkenntnisprozess der Gesellschaften. Ein Versagen der Fachwelten ist daher noch nicht für jeden sichtbar.
Eine Diskussion über dieses multiple Versagen der Fachwelten soll hiermit angeregt werden.
10. Wie kann es weitergehen?
Es haben sich inzwischen viele ungelöste Probleme bei Energie und Klima angehäuft. Gegensätzliches steht gegenüber.: Klimaschutz oder nicht, alternative Energien/KKWs/Kohle/Gas/Öl. Das Thema Klima spielt hierbei eine Schlüsselrolle.
Vielleicht ist es jetzt an der Zeit die Sprachlosigkeit, Informationsblockaden und die teilweise Diskursunfähigkeit der Lager zu überwinden.
Debatte bitte!
28.03.2011
Klaus Öllerer KlimaNotizen.de, EIKE-Gründungsmitglied
1) Stromerzeugungskosten
http://www.energie-verstehen.de/Energieportal/Navigation/Energieversorgung/stromerzeugung,did=249676.html
2) Tote nach Energiearten
Bei Kohle werden Abgastote gezählt. In Deutschland haben jedoch alle Kohlekraftwerke eine Rauchgaswäsche.
http://nextbigfuture.com/2011/03/deaths-per-twh-by-energy-source.html
3) Die Anfänge der deutschen Kernenergie-Debatte
http://www.faz.net/…
4) Internes Papier – Regierung erwägt strengere Vorschriften für AKW
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,751741,00.html
5) Malaria und DDT-Verbot
Das Verbot von DDT tötet Menschen
http://www.novo-magazin.de/50/novo5052.htm
DDT-Einsatz reduziert Malaria-Todesfälle in Südafrika um 73 Prozent
http://www.achgut.com/…
6) Waldsterben, welches nie existierte
Und ewig sterben die Wälder
http://hallolinden-db.de/cgi-bin/baseportal.pl?htx=/hallolinden-db.de/Klima/Klima&localparams=1&db=Klima&cmd=list&range=0,5000&Datum>-10000&cmd=all&Id=38
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
#90: Michael Poos meint (völlig richtig):
„Und damit bin ich wieder beim Kern. Wer glaubt, das die heutige westliche „Lebensweise“ von Dauer ist, ist auf dem Holzweg.
Energie spielt die entscheidende Rolle.“
panta rhei
wer wird wohl überleben:
der Staat der die Energie künstlich verteuert?
oder der,
der es schafft sie zu verbilligen?
Hallo Hr. Poost,
ihr Zitat: „Ich schreibe niemanden etwas vor (wie könnte ich) und lasse mir auch nichts vorschreiben.“
Leider negieren sie diese Aussage wieder mit folgenden Sätzen:
„Und damit bin ich wieder beim Kern. Wer glaubt, das die heutige westliche „Lebensweise“ von Dauer ist, ist auf dem Holzweg.“
Warum?
Haben nicht gerade die (sogenannten) westlichen Staaten gezeigt, dass es durchaus möglich ist, einen hohen Lebensstandard zu erarbeiten und gleichzeitig Umweltschutz + Ressourcenschonung nachzugehen? Natürlich gibt es immer irgendwo Verbesserungsmöglichkeiten, aber deshalb alles Grundsätzlich in Frage zu stellen, ist eine egoistische Denkweise und wirkt Negativ in zwei Richtungen.
Erste Richtung: Menschen die nicht diese „Lebensweise“ genießen dürfen, werden durch solche Denkansätze davon Ausgeschlossen und behindert deren Weiterentwicklung.
Zweite Richtung: Menschen, die bereits in den Genuss dieser „Lebensweise“ gekommen sind, wird kategorisch ein „schlechtes“ Gewissen suggeriert und behindert dadurch deren Weiterentwicklung.
„Wir müssen unsere Denkweise ändern!“
Warum?
Was ist falsch an meinem Wunsch, in einer hoch zivilisierten Gesellschaft zu leben? Für mich gehören technische und gesellschaftliche Veränderungen und Innovationen dazu, Stillstand bedeutet Rückschritt. Wie bereits oben Angeführt, auch hier gibt es durchaus Verbesserungsbedarf.
Möchten Menschen gerne anders Leben, es steht ihnen frei, sich eine entsprechende Enklave zu suchen und darin ihr Auskommen zu finden.
Aber deswegen muss niemand seine „Denkweise“ ändern, was immer sie damit auch genau meinen. Ich habe diese bezgl. Lebensstil interpretiert; geistig lasse ich mir nichts Vorschreiben!
Sehen sie die Welt als ganzes bitte mit beiden (geistigen) Augen. Einseite Ansichten hatten bisher steht’s mehr negative Auswirkungen als Positive.
Herr Proost,
ich kann Ihnen leider nicht helfen, Sie scheinen offen für alle möglichen Katastrophen zu sein.
Googeln Sie nach Meadows, der hat seine Katastrophe auf 2100 verlegt, die hält ein Leben lang;-)
Sie können aber auch nach dem Geschäft hinter den Kulissen fragen.Und das ist wirklich unglaublich aber wird auch wahr sein.
„Wir setzen uns für die Biodiversität um der Biodiversität willen ein. Das bedeutet, daß der Mensch nicht bedeutender ist als irgend eine andere Spezies. Es kann sehr wohl unserer Ausrottung bedürfen um die Dinge ins Lot zu bringen“. (David Foreman zitiert von Ron Arnold und Alan Gottlieb in ihrem Buch „Trashing the Economy“, 1993)
Das wäre die letzte Konsequenz, denkt man environmentalistisch bis zum bitteren Ende.
Uwe Klasen schrieb:
„Hr. Poost,
es ehrt sie, wenn sie vor 30 Jahren bereits für sich einschneidende Änderungen in ihrem Leben beschlossen haben und diese auch Ausleben.
Lediglich, dass sie diese Lebensweise anderen Menschen vorschreiben möchten (klingt unterschwellig aus ihren Kommentaren heraus), ist eine unzulässige Anmaßung.“
Sie haben es geschrieben. Unterschwellig kann man auch als Interpretation bezeichnen.
Ich schreibe niemanden etwas vor (wie könnte ich) und lasse mir auch nichts vorschreiben.
Mir geht es darum, zu einer anderen Weise des Denkens anzuregen. Was ich damit meine wird vielleicht nachfolgend deutlich.
W.Rassbach schrieb:
„Herr Poost hat sicherlich vor 30 Jahren diese Dinge verinnerlicht:
„Dass die Völker schon sehr bald ihre Güter rationieren werden, ist so gewiss, wie zwei mal zwei gleich vier ist.“
Herbert Gruhl, CDU-Politiker und später Mitbegründer der GRÜNEN
Quelle: Der Stern Nr. 22/1977
„Das 20. Jahrhundert wird zur Verelendung des gesamten Erdballs im 21. Jahrhundert führen.“
Herbert Gruhl, CDU-Politiker und später Mitbegründer der GRÜNEN
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 4.10.1975 “
Ich habe gar nichts verinnerlicht, außer dem, das wir ohne eine neue Art der Sicht- und Denkweise immer wieder in die gleichen Fallen treten werden. Die Geschichte bietet hier genug Beispiele.
Die Aussagen von Herrn Gruhl teile ich nicht. Da er aber Zeiträume angibt (sehr bald) (21. Jahrhundert) ist noch alles offen.
Um noch mal auf des Deutschen liebstes Kind, das Auto, zurück zu kommen.
In Peking gibt es Fahrerlaubnis nach KFZ-Nummer. Gerade und Ungerade.
Uwe Klasen schrieb:
„Der sogenannte Individualverkehr mit Kfz ist, im Gegensatz zu ihren Thesen, gesellschaftlicher Konsens. Und dies Weltweit!“
Sie irren, siehe oben.
„Finden andere Menschen ein Kfz zur Fortbewegung in Ordnung, sollten sie dies genauso Akzeptieren, ohne Wenn und Aber!“
Akzeptiere ich. Das Automobil war (ist noch) wichtig. Doch da dürfen wir nicht stehen bleiben. 6 Milliarden Autos auf der Welt sind nicht möglich!
Und damit bin ich wieder beim Kern. Wer glaubt, das die heutige westliche „Lebensweise“ von Dauer ist, ist auf dem Holzweg.
Dieser Beitrag ist keinesfalls OT. Energie spielt die entscheidende Rolle. Wie die „Ölkriege“ gezeigt haben.
Wir müßen unsere Denkweise ändern!
Herr Poost hat sicherlich vor 30 Jahren diese Dinge verinnerlicht:
„Dass die Völker schon sehr bald ihre Güter rationieren werden, ist so gewiss, wie zwei mal zwei gleich vier ist.“
Herbert Gruhl, CDU-Politiker und später Mitbegründer der GRÜNEN
Quelle: Der Stern Nr. 22/1977
„Das 20. Jahrhundert wird zur Verelendung des gesamten Erdballs im 21. Jahrhundert führen.“
Herbert Gruhl, CDU-Politiker und später Mitbegründer der GRÜNEN
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 4.10.1975
„In besonders detaillierten Studien haben Pestel und Mesarovic die Lage Südasiens untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass selbst bei optimistischen Annahmen eine Hungerkatestrophe erwartet werden muss , die in den frühen achtziger Jahren beginnt und um das Jahr 2010 ihren Höhepunkt erreichen wird‘. Die Autoren rechen mit einer Milliarde Hungertoten.“
Der Stern Nr. 44/1974 (in einem Artikel über einen Bericht des „Club of Rome“, den Eduard Pestel und Mihailo Mesarovic verfasst hatten)
„Mehr als dreieinhalb Milliarden Menschen bevölkern bereits unseren sterbenden Planeten – und etwa die Hälfte von ihnen wird verhungern.“
Paul Ehrlich 1972 in einem Zukunftsszenario
Quelle: Alvin Toffler, Kursbuch für das Dritte Jahrtausend, Bern 1973
Noch mehr gefällig? Bitte bei Maxeiner und Miersch nachlesen;-)
Dauert nicht mehr lange, da bestellen wir in Südostasien neue Kraftwerke?
Mal sehen wieviel Angst akkumulierbar ist, die reicht dann für die nächsten 30 Jahre;-)
Hr. Poost,
es ehrt sie, wenn sie vor 30 Jahren bereits für sich einschneidende Änderungen in ihrem Leben beschlossen haben und diese auch Ausleben.
Lediglich, dass sie diese Lebensweise anderen Menschen vorschreiben möchten (klingt unterschwellig aus ihren Kommentaren heraus), ist eine unzulässige Anmaßung.
Wenn sie kein Kraftfahrzeug möchten, gut, nehmen sie den ÖPNV, Fahrrad oder ihre Füße.
Finden andere Menschen ein Kfz zur Fortbewegung in Ordnung, sollten sie dies genauso Akzeptieren, ohne Wenn und Aber!
Der sogenannte Individualverkehr mit Kfz ist, im Gegensatz zu ihren Thesen, gesellschaftlicher Konsens. Und dies Weltweit!
#80: Norbert Fischer
Der von mir verwendete Begriff Fachwelt ist noch recht unscharf.
Im Falle Malaria/DDT meine ich damit vor allem Wissenschaft und NGOs. Beide sind meinem Eindruck nach die entscheidenden Stichwortgeber für Politik und Medien gewesen. Gerade den NGOs wie Greenpeace u.a. hatten da wohl den größten Einfluss. Versierte Laien, die gerade bei den NGOs einen riesigen Einfluss haben, zähle ich auch dazu.
Die Rolle der Eliten der von Malaria betroffenen Länder wäre eine eigene Untersuchung wert. Ich neige dazu sie als eher dem westlichen Mainstream gegenüber folgsam Handelnde (oder Nichthandelnde) im gewissen Sinne von Abhängigen zu sehen. Sie tragen auf jeden Fall auch Verantwortung.
Das Verhalten Chinas wäre hier mal interessant zu untersuchen, da es selbst in der Vergangenheit lange Zeit autonom war.
#85: Michael Poos
wirf deinen 1,5 Tonner weg
und kauf ein leichteres natürlich mit ner grünen Plakette.
Hybride sind noch untauglich (zu schwer)
Von „anachronistisch“ kannst du nur reden wenn du was besseres zu bieten hast.
Was soll daran genial sein, wenn man 1,5 Tonnen braucht, um 80 kg von A nach B zu bewegen?
Was ich damit sagen will, ist, die Erfindung des Autos war schon clever zu seiner Zeit, heute ist es aber ein Relikt. Die Erfindung von Werkzeugen aus Feuerstein war seiner Zeit auch clever.
#82: Michael Poos
das Auto ist eines der genialsten Erfindungen der Menschheit, merk dir das mal,
du scheinst irgendwie schon richtig grün dressiert zu sein.
Eines der genialsten Erfindungen der Menschheit,
ok, es könnte etwas billiger sein.
Das tödliche Unfallrisiko scheint mir mit unter 4000 schon beachtlich niedrig, gegenüber >7000 im Haushalt.
Natürlich sollte man deshalb nicht das zu Fuß gehen verlernen wie in mancher Stadt in USA wo die Bürgersteige fast schon abgeschafft sind.
Aber ein Ersatz für das Auto ist weit und breit nicht in Sicht, an den 1-Mann-Hubschrauber glaube ich nicht.
Mit den Abgasen kommt man doch immer besser klar,
CO2 ist dabei so unschädlich wie es (noch) unvermeidlich ist. Hier stehe ich, muss ich gestehen, auf deutscher Wertarbeit,
nicht nur ich,
wie man hört auch die klugen Chinesen
#81: Michael Poost sagt:
„das es blanker Unsinn ist, Verkehrstote mit den möglichen tödlichen Risiken durch KKW zu vergleichen.
…. Als Extrembeispiel könnte man auch die jährlich, vermeidbaren, 50.000 Tote anführen, die in Krankenhäusern an Sepsis sterben.“
Das kann man so leider nicht durchgehen lassen,
es lohnt sich IMMER, für Menschenleben einzustehen und zu kämpfen.
Also brauchen sie schon wenigstens ein paar Tote in Deutschland !!!
Was bitte soll blanker Unsinn sein daran???
Wir haben wirklich genügend Tote für all die jetzt offenbar notwendigen Alternativen.
Und ihr „Extremfall“ Krankenhaus ist ebenfalls Unsinn hoch 3.
besonders mit dem Zusatz „vermeidbar“ für Deutschland
Leider gibt es auch nicht wenige Krankenhaushasser, besonders in Deutschland.
Lassen Sie sich aufklären,
WELTWEIT liegen die Infektionen als Todesursache – wie bei uns FRÜHER – immer noch an erster Stelle!!!
In Deutschland sagt die offizielle Todesursachenstatistik, sie ist wesentlich genauer als die meisten wissen, für das Jahr 2007:
13.890 für ALLE Infektionskrankheiten
217.289 für bösartige Tumoren
358.684 für Kreislauferkrankungen
Es gibt mehr häusliche Unfälle als Verkehrsunfälle
und noch mehr Selbstmorde.
Und Abtreibungen > 130.000 auch nicht zu verachten!
Die Bekämpfung der Infektionen wird wieder schwieriger durch Entwicklungen AUßERHALB des Krankenhauses, von wo inzwischen die MEHRHEIT der Problemkeime mitgebracht wird, unsichtbar, wie neue resistente Keime, die man schon im Grundwasser finden kann,
weil ja heute schon die Hauskatze regelmäßig mit Antibiotika behandelt wird, wenn sie Schnupfen hat.
Na klar ist das unvermeidbar.
Dann besser den Strom abschalten
hm,
was genau können wir dann in Deutschland vermeiden?
Ich würde also was für den Grundwasserschutz tun
und das so penibel überwachen wie unsere Kernkraftwerke!!!
Die alten Ritter – damals war auch bei uns Infektion noch Todesursache Nr. 1
haben dem Wasser aus Erfahrung nicht getraut und statt dessen Met, Bier oder Wein getrunken, so 1,5 bis 2 Liter am Tag, ab ca. 2 % Alkohol sterben diese Keime freiwillig.
Gruß
Ich schrieb:
[quote]Über eines müßen wir uns jedoch klar sein. Einen Lebensstandard wie wir in Deutschland haben, für alle 6 Milliarden Menschen herzustellen, ist unmöglich.
Wir müssen unsere Denkweise ändern und zwar schnell.[/quote]
M.L schrieb:
[quote]Heisst dass, wir müssen sehr arm werden, damit die anderen ein klein wenig besser leben? Und: Haben Sie mir dem Ändern schon mal angefangen?
mfG[/quote]
Nein, wir müssen nicht arm werden. Aber nehmen Sie einen Teil unseres Lebensstandards als Beispiel. Das Auto. Weltweit gibt es ca. 700.000.000 PKW. Wäre es möglich, dies für 6 Milliarden zu ermöglichen?
Ich habe schon vor 30 Jahren angefangen, meine Denkweise zu ändern.
Ja, die Lebensweise der sozial fortgeschrittenen Industriestaaten ist weltweit moeglich.
Um 1800 lebte 1 Milliarde Erdmenschen mehr schlecht als recht, heute leben fast 8 Mrd in ungeahnt höherem Wohlstand mit besserer Gesundheit und dreifacher Lebenserwartung. Weltweit landwirtschaftliche Hektarertraege wie hierzulande erlauben auch 10 Mrd, und in einer ausgeklügelten Recycling- Wirtschaft werden Rohstoffe nicht ausgehen.
Eine solche Zukunft setzt unbergrenzten Zugang zu reichlich Energie, insbesondere Strom, voraus. Hier liegt die Herausforderung. Haben Sie eine Loesung ohne Kernenergie?
W. Eckardt
Herr Öllerer, vielen Dank für den interessanten Artikel.
Habe mir auch alle Kommentare durchgelesen. Dazu möchte ich sagen, das es blanker Unsinn ist, Verkehrstote mit den möglichen tödlichen Risiken durch KKW zu vergleichen. Ein Autofahrer setzt sich bewußt einem Risiko aus, ähnlich wie Drachenflieger oder Extrembergsteiger. Als Extrembeispiel könnte man auch die jährlich, vermeidbaren, 50.000 Tote anführen, die in Krankenhäusern an Sepsis sterben. Was aber ebenfalls Unsinn wäre.
Interessanter ist schon ein Blick auf die durch den Abbau von Uranerzen durch Verstrahlung getöteten Bergleute und die durch diesen Abbau verursachten Umweltschäden. Bis vor einigen Jahrzehnten wurde Uran sogar in Deutschland abgebaut. Würde man in den heutigen Abbaugebieten Sicherheits- und Umweltstandards nach deutschem Maßstab einführen, wäre Uran sündhaft teuer.
Würde man die KKW-Betreiber noch verpflichten (bzw. hätte man sie verpflichtet) für den Rückbau, Lagerung und Folgeschäden durch Rückbau und Lagerung (siehe Asse II) die Kosten zu tragen, wäre in Deutschland kein einziges kommerzielles KKW gebaut worden.
Damit wäre ein Handlungsdruck aufgebaut worden, nach Alternativen zu suchen. Leider agiert der Mensch nur auf Druck. Jahrzehnte sind somit verschenkt worden.
Solarthermie, Photovoltaik und Windkrafträder sind die Produkte von Subventionen die wir Steuerzahler bezahlen. Nicht eine der genannten Varianten ist brauchbar, schont aber das Gewissen der Leichtgläubigen und füllt die Taschen cleverer Geschäftemacher.
Dabei sitzen wir auf einer schier unerschöpflichen Energieressource: Geothermie.
Diese Form der Energiegewinnung läßt aber keine zentralistische und damit monopolistische Struktur zu.
Gleiches gilt für Biomassekraftwerke die durchaus geruchsfrei betrieben werden können.
Einer der dümmsten Sprüche der Hardcore-Fans für „regenerative“ Energiegewinnung ist: „Die Sonne schickt keine Rechnung“. Daran sieht man schon, welche Denkfehler gemacht werden.
Aber das betrifft nicht nur KKWs, Sonne- und Windenergie, auch die Grüne Gentechnik, giftige Energiesparlampen, Klärschlamm zur Düngung von Feldern, Biosprit E10 und als neuesten Schrei der Kurzsichtigkeit den Fusionsreaktor.
Und wer als Gläubiger der menschengemachten Erderwärmung für Kernkraftwerke ist, denn frage man doch bitte, ober er nicht lieber lebenslang schwitzen will, anstatt verstrahlt schnell zu sterben.
(Kleiner Scherz)
Über eines müßen wir uns jedoch klar sein. Einen Lebensstandard wie wir in Deutschland haben, für alle 6 Milliarden Menschen herzustellen, ist unmöglich.
Wir müssen unsere Denkweise ändern und zwar schnell.
Sie verbreiten eigenartige, unwissenschaftliche Moralideologie ohne Sachkenntnis. Benennen Sie Ihre Verstrahlten Toten bei der Rohstoffgewinnung und 8n Kernkraftwerken. Sie werden Ihre Argumentation nicht besraetigt finden…
Die Entwicklung hat und wird sich auch nicht nach Anfangs- gefahren einer neuen Technologie ausrichten. Wir sind anderen Regeln als ausschließlich moralischen unterworfen.
W. Eckardt
Sehr geehrter Herr Öllerer,
warum geht es mir?
Im Grunde um ein Missverständnis, das sowohl unter AGWlern als auch Skeptikern verbreitet ist, nämlich die Vorstellung, dass Wissenschaft (das verstand ich unter „Fachwelt“) gesellschaftliche Entscheidungen determiniert.
Die einen meinen, aus der Schilderung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes folgt automatisch eine politische Reaktion wie CO2-Reduktionen.
Die anderen meinen, wenn Sie darlegen, der CO2-Treibhauseffekt wäre höchstens marginal, folgt automatisch ein politischer Verzicht auf ebensolche Maßnahmen.
Beide liegen falsch, wie man am DDT-Beispiel gut sehen kann. Die Wissenschaft hat die Nebenwirkungen von DDT erforscht und hat dabei nichts zurückzunehmen, die Erkenntnisse sind weiterhin gültig.
Es war die Politik, die Regierenden, die in den Staaten DDT-Verbote eingeführt haben bzw. auf supranationaler Ebene Richtlinien zum Umgang mit DDT entwickelt haben.
Möglicherweise stimmt es sogar (ich kann es nicht beurteilen), dass Regierungen in Malaria-Regionen in ihrer Entscheidung und Risikoabwägung völlig danebenlagen. Aber sie sind es eben, die sich heute dafür verantworten müssen.
Ein anderes aktuelles Beispiel ist die Kernkraft-Diskussion. Wenn die „Fachwelt“ die Wissenschaft ist, dann hat diese keinen Grund, etwas zu revidieren. Wenn nun in naher Zukunft Entscheidungen getroffen werden sollten, die alleine dem Zeitgeist bzw. der politschen Stimmungslage im Lande geschuldet sind, dann versagt die Politik (bzw. wir als Wähler, die solche Leute gewählt haben).
PS:
Falls Sie in ihrem Artikel „Fachwelt“ weiter gefasst verstanden haben wollten, so dass er meinetwegen die Politik, Greenpeace oder die Atomindustrie einschließt, dann hat sich mein Einwand erledigt, dann stimme ich ihnen zu.
Chemisch betrachtet, gibt es keinen Verbrauch, nur Umwandlung!
Solange uns die Energie zur Atomzerstörung fehlt.
Will sagen: Alle molekularen Strukturen sind „recyclebar“.
Somit darf jeder Erdenbewohner ein Auto fahren, denn sowohl seine Bestandteile -und Ausscheidungen- sind in der künftigen Recyclinggesellschaft rückholbar.
Übrigens: Auch Wasser wird nicht verbraucht. Wäre das der Fall, gäbe keines mehr.
Chemisch konsequent denken, bitte,
W. Eckardt
@ #25: robert.johnson
Der Vergleich mit dem Automobil ist interessant, wenn es um die Zuverlässigkeit und Sicherheit von Anlagen und Prozessen geht, auch der Vergleich mit KKWs.
Gewaltige Unfallzahlen aus dem Strassenverkehr und geringe Unfallzahlen durch KKWs! Die hohen „Verluste“ im Strassenverkehr werden seltsamerweise klaglos hingenommen.
In Nummer #25 wird von 0,01 Mio. Verkehrstoten pro Jahr in Deutschland gesprochen. Inzwischen sind es noch 40%, aber das sind auch noch genug. Berücksichtigen sollte man noch 0,4 Mio. Verletzte aus ca. 2,5 Mio Unfällen.
Die Anzahl der Exemplare (Autos) und die Anzahl der Operationen (Fahrten) und die Anzahl des Bedienpersonals (Fahrer) ist gewaltig. Die Anzahl der Strassenfahrzeuge soll in Deutschland ca. 50 Mio. betragen, mit ebenso vielen Bedienern und dem 100 bis 10000 fachen an Operationen (Fahrten) per Jahr.
Warum passieren diese Unfälle?
Sind es Konstruktions- oder Systemfehler? Mir fällt adhoc kein Unfall ein, der sich wegen eines Konstruktions oder Systemfehlers ereignet hätte.
Die üblichen technischem Mängel wie falsche Reifen oder Bremsversagen beruhen auf Verstössen zumindest gegen die Betriebsvorschriften.
#25: „Der Super-GAU (Fahrzeug gerät vollkommen außer Kontrolle, Insassen bzw. Unbeteiligte kommen zu Tode usw.), also der Fall, dass alle Sichereitsvorkehrungen versagen, kommt im Straßenverkehr relativ häufig vor.“
Ich behaupte, das kommt so gut wie nie vor und behaupte auch, dass dem Verfasser dieser Zeilen während des Schreibens kein einziger Fall im Gedächtnis war. Ein Fahrzeug gerät nicht einfach so aus der Kontrolle, wenn der Operateur das nicht „absichtlich“ herbeiführt, weder bei Nässe noch bei Eis und Schnee.
Hier gelesen: „ein Motorradfahrer fährt mit 240 km/h“ (auf einer Landstrassen, vielleicht auch innerorts?) – interessante Psyche!
Ein Auto zu bedienen in einem normalen Betriebsmode erscheint einigermassen machbar im Vergleich zur Bedienung einer komplexen Anlage wie einem KKW in dem der allergrösste Teil der automatischen Abläufe dort niemand bekannt ist.
Und dieselben Menschen, die „tagsüber“ im KKW für einen sicheren Betrieb verantwortlich handeln sollen, verstossen nach der Arbeit im Automobil mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch „menschliches Versagen“ gegen die Betriebs- und Verkehrsvorschriften und verursachen dabei die Millionen Unfälle pro Jahr allein in Deutschland, von den häufig gar nicht erkannten „beinahe“ Ereignissen ganz zu schweigen.
100% menschliches Versagen!
Es ist unfachmännisch und anmassend, wenn aufgrund der vorgenannten Faktenlage ein System, das von Menschen geschaffen und bedient wird, als praktisch fehlerfrei betrachtet wird. Die Fehlerquote bei KKWs lässt sich immerhin im Prozentbereich ausdrücken.
Japan ist gerade ein gutes Beispiel für menschliches Multiversagen.
Paul Gogo
Herr Fischer, worum geht es Ihnen?
Allein die Tatsache, dass DDT bei der Malariabekämpfung 2006 mit riesigem Erfolg nach 32 Jahren wieder eingeführt wurde ist geeignet das Ansehen dieser Fachwelt zu beschädigen.
Was haben diese Fachleute die 32 Jahre davor eigentlich gemacht?
Sie haben sich der unterlassenen Hilfeleitung schuldig gemacht. Vielleicht kann man das sogar als den größten Massentotschlag aller Zeiten bezeichnen. Sie wussten, was das faktische DDT-Verbot bewirkt.
Greenpeace und Co ist das schlimmste was den Malariaopfern überhaupt je passieren konnte.
Es ist unerheblich ob das nun 40 mio oder 100 mio waren.
Eines Tages wird sicher Bilanz gezogen werden. Mich würde es nicht wundern, wenn Greenpeace u.a. in Afrika dann sehr, sehr unbeliebt werden.
@ Norbert Fischer #48
1. POLITISCHE GRÜNDE
Stimme ich zu. Diesen opportunistischen Politikern geht es nur um den Platz am Trog. Nur wie verhält sich diese politische Führung, wenn es in Deutschland einmal zu einer wirklich ernsten Krise kommt? Ich glaube, Sie werden auch Schwierigkeiten mit der Beantwortung dieser Frage haben.
2. ÖKONOMISCHE GRÜNDE
Stimme ich teilweise zu. Die Preisexplosion kann ich leider von hier aus nicht beurteilen.
Aber wie gesagt: Technik lebt von Weiterentwicklung. In Serie hergestellte Komponenten und vereinfachte Produktionabläufe sparen auf Dauer Kosten. Reine Betriebswirtschaft. Die Brennelementesteuer steckt sich letztendlich der Staat ein. Stattdessen wäre eine Reduzierung des Strompreises sinnvoller gewesen.
3. ENDLAGERPROBLEMATIK
Hier verweise ich nur auf wieder auf Punkt 1.
Warten wir einmal ab, was nach Obama kommt. Damit sind wir dann auch wieder bei Punkt 1.
China und Indien ist mir ebenfalls nicht bekannt.
# 56
PS: Zur Beruhigung seiner selbst.
Nur gegen Missverständnisse.
Ich bin auch keineswegs zur sofortigen Stilllegung alter Meiler, sondern für möglich raschen Ersatz nach und nach.
Sehr geehrter Herr Öllerer,
da mag ja durchaus etwas dran sein, aber richtet sich der Vorwurf dann wirklich an die „Fachwelt“? Dies war einer der wenigen Punkte, der mir in ihrem Artikel etwas „aufgestoßen“ sind. Sie nannten weitere Themen als Beleg dafür, auch da habe ich meine Zweifel.
Ich denke, die Nebenwirkungen und Risiken von DDT sind bekannt, die Nutzen in Sachen Malaria auch.
Es sind doch die REGIERUNGEN der von Malaria betroffenen Länder, die über den Einsatz von DDT entscheiden müssen, nicht wir, nicht die UNO und schon gar nicht Greenpeace. Dort muss man sich die Frage stellen, ob die Nutzen die Exporteinbußen aufwiegen oder nicht. Ich persönlich befürworte ein Importverbot DDT-belasteter Lebensmittel. Würden Sie das denn essen wollen? Oder Fisch aus Fukushima?
PS: Gibt es wirksame Alternativen zu DDT?
PPS: Sie widersprechen nicht. Es stimmt also, dass es in Malaria-Ländern gar kein international verhängtes DDT-Verbot gibt? (s. Wikipedia, Stichwort „DDT“)
P^3S: Trotzdem sollte man die Zahl der jährlichen Todesopfer vor dem Stockholm-Abkommen 2004 kennen, um die Todesopferzahlen danach beurteilen zu können. Ihre genannte Opferzahl ist übrigens auch meilenweit von UNO-Angaben entfernt:
„Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich knapp eine Million Menschen an Malaria,… .“
(siehe Wikipedia, „Malaria“)
P^4S: Eine rein subjektive Vermutung meinerseits, die ich auch nicht belegen kann: Könnte es sein, dass es in Afrika Regierungen gibt, die bei der Malariabekämpfung schlichtweg versagen, egal ob mit oder ohne DDT?
Fazit:
Ich habe keine Ahnung von DDT und Malaria, nur mal kurz bei Wikipedia nachgeschaut und nachgedacht. Es wundert mich immer wieder, wie leichtfertig ungeprüfte Behauptungen („100 Mil. Tote durch DDT-Verbot“) in der Blogosphäre weiterverbreitet werden, die man mit etwas mehr kritischer Distanz in 5 min. selbst prüfen könnte.
@#74: Jürgen Hartung,
Hallo Herr Hartung, ich bitte um Entschuldigung. Eigentlich sollte das Post an
#45: Jürgen Wanninger
adressiert sein.
Aber toll, das Sie mich bestätigen. Machen wir weiter im Kampf gegen die Hysterie.
Grüße
#47 D. Glatting
Hallo Herr Glatting, ich war 3 Tage unterwegs und antworte deshalb erst jetzt auf Ihre – rhetorischen – Fragen:
– Nein, es hat eine begrenzte Freisetzung von Radioaktivität gegeben (und es gibt sie noch) durch schwere Schäden an den Reaktorkernen und den radiologischen Barrieren.
Jeder der will und naturwissenschaftlich nicht ganz ungebildet ist kann das schön nachvollziehen an den Links in der rechten Spalte.
Die japanische Atomaufsichtsbehörde hat deshalb die Vorgänge an den Blöcken 1-3 mit der Stufe 5 der INES-Skala – Ernster Unfall – eingestuft.
– Nach Ihrem sehr guten Link ist mit weiteren großen Schäden nicht zu rechnen.
– Fukushima und Tschernobyl gemeinsam zu erwähnen ist nur insofern legitim, dass die Deutungshoheit über die Vorgänge hier wie dort von politisch motivierten Gruppen beansprucht wird.
Greenpeace z.B. „fordert“ (!)die Höherstufung nach 7 der INES-Skala.
Eine abschließende wissenschaftliche Bewertung über Fukushima, wenn sie dann in ein bis zwei Jahren erfolgt, wird kaum jemanden interessieren oder wenn doch, als gefälschtes Pamphlet der Atomlobby abgetan werden. In den Köpfen werden hunderte Strahlentote, tausende Strahlengeschädigte, unbewohnbare Landschaften und verseuchte Meere eingeprägt sein.
Tun wir beide weiter – wie viele andere hier – was dagegen!
JH
#65: Norbert Fischer
(PPS: Die Zahl von 100 Mrd. Tote durch „DDT-Verbot“ ist also völliger Unsinn, selbst wenn es ein DDT-Verbot (richtig ist Verzicht) für diese Länder gegeben hätte, müsste man immerhin die Zahl der Malariatoten vor dem Verzicht auf DDT subtrahieren.)
——————–
Die Anwendung von DDT bei Malaria besteht im zweimaligen jährlichen besprühen der Innenwände von Häusern und Hütten. Die Tsetsefliege stirbt in 90% der Fälle, wenn sie sich auf den Wänden niederlassen. Die Tsetsefliege ist ungefähr zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen aktiv.
Die Zahl von 100.000.000 Toten ergibt sich aus den 2-3 mio jährlichen Toten seit dem DDT-Verbot 1972. Vorher war die Malaria bereits sehr weit zurückgedrängt worden.
DDT wurde faktisch kaum noch angewendet und war geächtet. Teilweise wurde Ländern mit Problemen beim Verkauf landwirtschaftlicher Produkte gedroht, wenn sie DDT einsetzen.
Diese Toten sind Tote der Umweltschutzbewegung, Greenpeace und anderen. Die jetzt bspw. in Südafrika nicht mehr gestorbenen leben trotz Greenpeace.
Das Versagen der Fachwelt besteht im schweigen, also faktischer Gleichschaltung und der Verzicht auf kontroverse Debatten.
Es stimmt, Menschen, die die Kernenergie mit Klimaschutz rechtfertigen wollen, nützen uns nichts. Wir haben es hier mit einer Art Bauernschläue zu tun, ein scheinbares Übel mit dem anderen scheinbaren Übel abzuwägen.
So durchschaubar (von den Gegenseiten) sie so wenig hilfreich.
Meine Gedanken hierzu sind:
Wir haben mehr als 6 Md Menschen auf der Welt, ca 1/3 davon Nutzen Brennholz als Energiequelle (auch eine Form der Bioenergie). Das kann so nicht weitergehen.
Wir sollten uns daher Gedanken machen, wie wir eine sichere Nutzung der Atomenergie bewerkstelligen. Am besten durch eine Art Kugelhaufenreaktor, dessen Reaktion stoppt, wenn die Struktur des Kraftwerkes zerstört wäre.
Und die Kugeln im Reaktorgebäude umherkullern können, ohne strahlende Stoffe freizusetzen.
Nein, das kann ich nicht. Ich kann keine Anleitungen in Technik-Englisch lesen und finde auch nicht, dass man das für den Netz-Alltag schaffen müsste. So ein „ganz normaler“ YouTube – Link verstümmelt auch nichts und ich bin noch nie auf eine diesbezügliche Schwierigkeit aufmerkam gemacht worden. Der Platzgewinn macht wenige Prozent aus und ist absolut irrelevant. Sie werden lachen; ich brauche meist fünf Versuche, ehe ich hier bei den oft unleserlichen „Anti-Spam-Worteingaben“, die grotesken Kombinationsmöglichkeiten richtig platziert habe.
Ich habe keine Ahnung, wie man diesen Link verkürzen kann, finde auch, dass die Zeile nicht sehr lang war. Wo ist das Problem? Ich bin keine Computerspezialistin.
#68: TanjaKrienen
welche „Fakten“?
Es gibt nun mal keine besseren als die der WHO!
greenpeace hat sich schon mit dem Waldsterben disqualifiziert,
trotz objektiver Waldzunahme wird noch 2004 davon fantasiert!
Die Fakten sind andere und hier zusammengefasst –
http://tinyurl.com/3dfx59l
@#64: Klaus Öllerer,
für was dann? Kohle verheizen, bis keine mehr da ist und dann blöd aus der Wäsche schauen?
#61: Hallo Herr Steinle,
„Das passt sehr gut zur Hormesis-These, wonach eine geringe Strahlung eine tatsächlich gesundheitsförderliche Wirkung durch Anregung der Abwehr hat. Ist aber umstritten,“
Hierzu hatte ich schon mehrfach grundlegendes geäußert.
Die offizielle Lesart von „Strahlenschutzkommissionen – dass eine lineare Dosis-Wirkungsbeziehung besteht – ist ganz sicher falsch.
Dass man daran festhält, kann man nicht als „umstritten“ bezeichnen. Es gibt zweifellos Schwellwerte!!!
In biologischen Systemen gibt es immer systemimmanente Anpassungsreaktionen, die erst ab einer gewissen Schwelle versagen.
Das gilt sogar für den Sport. Medizinisch ist JEDER MARATONLAUF schädlich.
Bei Strahlen müsste also die wirklich sehr große VARIANZ der natürlichen Strahlungsbelastung irgend einen Niederschlagt in strahlungstypischen Erkrankungen finden. DAS TUT SIE ABER NICHT.
Anpassung an einen gewissen Umfang an Strahlenbelastung ist sozusagen Voraussetzung für Lebensprozesse überhaupt. Man muss ja nicht gleich euphorisch von einer gesundheitsfördernden Wirkung sprechen, obwohl das naheliegt.
Wer in pubmed recherschiert wird aber unter „adaptive response“ eine riesige Zahl an Originalarbeiten finden, die eine DEUTLICH verminderte Schädlichkeit zu hoher Bestrahlung nach geringerer Vorbestrahlung zeigt. Das ist genau das Gegenteil der linearen Strahlenwirkung aller Strahlenschutzberechnungen.
Dass VERLETZUNGEN Regeneration und damit echte biologische Verjüngerung stimmuliert ist medizinisches Basiswissen, z.B. in der kosmetischen Chirurgie.
Hier wird mit Lasern (=Strahlen!) eine oberflächliche Verletzung gesetzt, die gerade nur so intensiv ist, dass sie KEINE Narbenbildung auslöst, aber trotzdem zweifellos eine Wunde, die mehrere Tage und Wochen bis zu ihrer kompletten Ausheilung benötigt.
Das gleiche gilt für Hitze- und Kälte-Stress. Auch hier gibt es den „adaptive response“, der bis in die einzelne Zelle reicht (Hitzeschockproteine).
Ich habe in der Humangenetik eine ganze Reihe teratogen-schädliche Stoffe gelernt. Für Contergan waren es in Deutschland ca. 10000 Missbildungen. An der Art der Fehlbildung kann hier die Ursache eindeutig erkannt werden. Der Wirkstoff wird übrigens heute noch verwendet, natürlich nicht in der Schwangerschaft.
Eine typische strahlenbedingte Fehlbildung gibt es nicht, das gilt auch für jede „stochastische Strahlenwirkung“. Das heist, strahlenbedingte (Langzeit-)Erkrankungen unterscheiden sich im Krankheitsbild nicht von sogenannten spontanen Erkrankungen.
Die menschengemachte Chemie ist insofern UNKALKULIERBARER, da es hierfür KEINE natürliche Belastung gibt.
Ich will zusammenfassend die Strahlenrisiken nicht bagatellisieren, sondern nur relativieren.
Die Sonderrolle, die sie seit der Atombombe spielt, ist sicher objektiv zahlenmäßig nicht gerechtfertigt.
Aber wer will schon etwas vom Rauchen hören (Polonium) oder von chemischen Altlasten im Grundwasser.
Autofahren muss man auch lernen.
Gruß
Sehr geehrter Herr Öllerer,
es mag Sie überraschen, aber als „Klimaalarmist“ (ich fände Realist übrigens passender 😉 teile ich viele ihrer Gedanken zur Diskussion um Kernenergie.
Ich denke aber, mit ihrer gezogenen Verbindung zwischen den Diskussionen um Kernkraft und Klimapolitik schießen Sie über das Ziel hinaus.
Sowohl unter den Skeptikern als auch unter den Anhängern der Klimawissenschaft gehen die Meinungen zur Verwendung von Kernkraft quer durch die eigenen Lager, wie Sie hier z.B. gerade bei EIKE erleben. Zwischen Hansen und Rahmstorf liegen dazu ebenfalls Welten. Das Thema „Verbündete“ hat sich meiner Meinung nach dadurch schon selbst erledigt. Richtig ist aber ihre Analyse, dass der Klimawandel das stärkste verbliebene Argument für Pro-Kernkraft ist, was einer gewissen Ironie nicht entbehrt.
PS:
In einer Kongressanhörung von Klimawissenschaftlern luden die Rep’s kürzlich jemanden ein, der anstelle von Klima lieber über DDT und Malaria referierte. Hat mich überrascht genau so wie ihre Erwähnung desselben Themas. Habe ich eine Verbindung verpasst?
„Selbst da, wo das Irren fast der kompletten Fachwelten für jeden heute offensichtlich ist, gab es kaum Aufarbeitungen. Das betrifft Malaria und das DDT-Verbot (100.000.000 Tote seit dem Verbot) sowie das Waldsterben.“
Warum hat die Fachwelt versagt? Sollten wir in Deutschland etwa DDT erlauben, obwohl es nahezu keine Malaria-Toten gibt?
Und für Länder mit Malaria erlaubte die internationale Stockholm-Vereinbarung 2004 ausdrücklich weiterhin den Einsatz von DDT (s. Wikipedia: „Weltweit ist die Herstellung und Verwendung von DDT seit Inkrafttreten der Stockholmer Konvention im Jahr 2004 nur noch zur Bekämpfung von krankheitsübertragenden Insekten, insbesondere den Überträgern der Malaria zulässig.“), ihr Link zu Achgut führte ja selbst mit Südafrika ein Beispiel an.
Im Prinzip ist es doch dieselbe Diskussion wie bei der Kernkraft: Es gibt ernste Nebenwirkungen, wenn aber die Schäden durch ein Verbot deutlich größer sind als die Schäden durch die Nebenwirkungen, kann ein Einsatz durchaus rational sein.
(PPS: Die Zahl von 100 Mrd. Tote durch „DDT-Verbot“ ist also völliger Unsinn, selbst wenn es ein DDT-Verbot (richtig ist Verzicht) für diese Länder gegeben hätte, müsste man immerhin die Zahl der Malariatoten vor dem Verzicht auf DDT subtrahieren.)
@ Onkel Heinz,
sorry, dass ich mich einmische. Ich habe von DDT und Malaria zwar überhaupt keine Ahnung, fand die Passage bei Wikipedia aber ganz aufschlussreich. Die Stromnetze überlasse ich lieber dem von mir sehr geschätzten Herrn Flamme.
#62: D. Glatting
Ich hatte mich nicht für die umfassende Einführung alternativer Energien ausgesprochen.
#7: M. Schneider
2. KKWs sind die wichtigste Voraussetzung zur Verbreitung von Atomwaffen.
Diese Behauptung ist kompletter Unsinn.
Als die ersten Atombomben gebaut wurden gab es noch gar keine AKW.“
————————–
Wie Sie wissen müssten gibt es die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO), die die militärische Nutzung dieser Technologie (z. B. Proliferation von Kernwaffen) durch Überwachungsmaßnahmen („Safeguards“) verhindern soll. Das zeigt schon einmal die große technologische Nähe von KKWs und Atomwaffen.
Dabei sind KKWs sogar der nahezu ideale Einstieg, um Atomwaffen zu entwickeln: durch Aufbau des Know Hows und eines Expertenstammes und gleichzeitiges geheimes Atomwaffenprogramm.
So etwas findet seit längerem im Iran statt. Der Irak hatte sich früher auch darin versucht bis ihm die Israelis mit der Bombardierung einer KKW-Baustelle und die UNO-Inspektoren den Traum zerstörten. Der Einmarsch 2003 war dann der absolute Schlusspunkt derartiger Absichten dort.
Ein Schurkenstaat, der Atomwaffen hat, hat eine sehr große „Narrenfreiheit“, denn so leicht wird ihn keiner angreifen.
Wenn sich heutzutage ein Staat Atomwaffen zulegen will, so geht das nur über die Kernenergie.
Ohne KKWs hätten wir in der Welt ein großes Problem weniger. Dessen sollte sich jeder KKW-Befürworter bewusst sein.
@#58: Klaus Öllerer,
bei den vielen Rohstoffen in unserem Land, müssen wir nur die teurer werden Energieträger importieren. Selbst Länder wie Kuwait fangen schon an Kernkraftwerke zu bauen um ihre Vorkommen zu schonen.
Und das mit Sonne und Wind und den gutnachbarlichen Beziehungen mit Nordafrika kann man sich getrost in die Haare schmieren.
Außerdem ist man dabei ausgereiftere KKW zu konstruieren.
Verfolgen Sie mal die Nachrichten. Das war es jetzt mit Radioaktivität in Japan. Die Situation ist unter Kontrolle und in ein paar Wochen kehren die Bewohner in ihre Häuser zurück.
War das dann wirklich so ein schlimmer Unfall, wie uns die Presse das weis machen will?
Sehr geehrter Herr Öllerer,
danke für Ihre Antwort.
Öllerer: „Bei den US-Zahlen von 15 Toten/TWh vermute ich die Einbeziehung des gesamten Kohleverbrauchs, also auch Ofenheizungen.“
In der genannten Quelle wird der Text weiter unten noch mal zitiert, nur leicht verändert. Aus dem Zusammenhang ergibt sich für mich klar, dass hier nur die Kohleverstromung gemeint ist:
“The World Health Organization and other sources attribute about 1 million deaths/year to coal air pollution. Coal generates about 6200 TWh out of the world total of 15500 TWh _OF_ELECTRICITY_. This would be 161 deaths per TWh.
In the USA about 30,000 deaths/year from coal pollution from 2000 TWh. 15 deaths per TWh.
In China about 500,000 deaths/year from coal pollution from 1800 TWh. 278 deaths per TWh.”
Zumal die Bezeichnung TWh = 1 Milliarde kWh sich ja gewöhnlich auf Strom bezieht.
Öllerer: „Ein Reisender erzählte mir über die USA, dass er häufiger dicke schwarze Rauchschwaden aus großen Kaminen gesehen hätte. Das hieße, dass die Abgase noch nicht so gereinigt werden wie bei uns…die Abgaswerte … für Kohlekraftwerke dürften nicht schlechter sein.“
Also die amerikanischen Kohlekraftwerke sind schlecht, die deutschen gut? So kann man eine Statistik doch wohl nicht fundiert angreifen. Die Amis sind übrigens fast so umweltverrückt wie wir, es wird nur wegen des Zweiparteiensystems nicht so deutlich. Ich jedenfalls kann mir nicht vorstellen, dass die wesentlich schlechter filtern.
Öllerer: „Ich glaube nicht, dass aus diesen Werten glaubhaft irgendeine Opferzahl errechnet werden kann. Ich hatte selbst vor einigen Jahren mal zum Thema Feinstaub recherchiert. … Damals habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Studien kaum aussagekräftig waren“
Wenn das stimmt, bedeutet dies nur, dass wir nicht wissen, wie hoch die Opferzahl ist. Grund für die Annahme, dass die heutigen Kohlekraftwerke keine Opfer mehr fordern, gibt es nicht. Die Schädlichkeit von Kohleabgas ist erwiesen und liegt auch auf der Hand, durch Ereignisse wie den Great Smog of 1952 in London:
„Es stellte sich heraus, dass sich in den Tagen des extremen Smogs die Todeszahl in London nahezu verdreifacht hatte. Die Todeszahlen der Altersgruppe der zwischen 55- und 65-jährigen stieg um 142 Prozent, die der 65- bis 75-jährigen stieg um 235 Prozent. Insgesamt starben nach verschiedenen Berechnungen zwischen 4.000 und 12.000 Menschen an den Folgen des Smogs. Vor allem waren Babys, Kleinkinder und ältere Menschen betroffen, sowie Personen, die bereits vorher mit Atemwegs- und Herzerkrankungen zu kämpfen hatten.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Smog-Katastrophe_in_London_1952)
Dieses Extremereignis zeigt natürlich nur, DASS die Abgase schädlich sind, nicht in welchem Maße. Sollten wir dies nicht wissen, müssten wir konstatieren, dass sie größer oder kleiner sein könnten. Dann sollte Kernenergie aber immer noch als das sicherere gelten.
Öllerer: „Die Berechnung des Restrisikos bei der Kernenergie scheint nicht sehr hieb- und stichfest zu sein, wie man aus diesem Artikel in der FAZ ersehen kann:
Reaktorsicherheit – Nach Fukushima stellt sich die Risikofrage neu“
Der Artikel geht nicht auf Opferzahlen ein. Und in den Kommentaren werden viele gute Gründe genannt, warum der Artikel schlicht Unfug ist. Diese Messung beruht zum Beispiel nur auf einem Wert bzw. zwei Werten. Eine Aussage ist daher nicht möglich.
Öllerer: „Es gibt zu der von Ihnen zitierten Studie „The World Health Organization study in 2005“ konträre Ansichten mit stark anderen Opferzahlen auch in Deutschland.“
Es gibt zwar die wildesten Schätzungen und Spekulationen von Kernenergiegegnern, mit bis zu 1,9 Millionen Tschernobyltoten, doch ich kenne keine Gegenstudie zu der genannten WHO-Studie. Also eine, die auf sie eingeht und aufzeigt, wo die Fehler sein sollen, und Behauptungen ausdrücklich bestreitet.
Aber wie gesagt, Tschernobyl ist irrelevant. Wir haben nicht die Wahl zwischen menschenverachtender sowjetischer Primitivtechnik und moderner Kohle. Deshalb ist ein Vergleich hier abwegig.
Öllerer: „Kann es sein, dass hier die Kritiker der UNO-Studie in einer ähnlichen Situation sind wie wir Klimaskeptiker?“
Ich habe den Eindruck, dass die Kernenergiegegner ein sehr, sehr gutes Standing in unseren Medien haben, und vernünftige Leute kaum zu Wort kommen.
Öllerer: „Ich selbst hatte 1986 nach Tchernobyl eine persönliche Beobachtung gemacht. Ich bin Neurodermitiker und ca. 14 Tage nachdem der Fallout Deutschland erreichte hatte ich für einige Wochen eine blendende Haut wie jahrelang zuvor und danach nicht mehr. Meine persönliche Interpretation war, dass die Strahlung mein Immunsystem anregte und damit auch die Haut irgendwie von profitierte. Das heißt, dass die Strahlung eine Wirkung hatte, obwohl sie so klein war.“
Das passt sehr gut zur Hormesis-These, wonach eine geringe Strahlung eine tatsächlich gesundheitsförderliche Wirkung durch Anregung der Abwehr hat. Ist aber umstritten, und die Atomgegnerthese lautet natürlich, dass schon die kleinste Bestrahlung gesundheitsschädlich und potentiell tödlich ist. Aber die Kontamination in Deutschland war wohl so gering, dass noch nicht mal die Hormesiswirkung realistischerweise eintreten konnte.
Öllerer: „Grundsätzlich muss Nutzen und Risiko immer in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Wenn es keinen Zwang zur Kernenergie gibt, dann braucht auch das Risiko nicht eingegangen zu werden. Der Nachweis dieses Zwangs zur Kernenergie fehlt mir bisher in den Forumsbeiträgen.“
Als freiheitsorientierter Mensch meine ich, dass Bau und Betrieb solange nicht verboten sein kann, wie es keine guten Gründe für ein Verbot gibt. Ob dann jemand baut bzw. weiterbetreibt, bleibt ihm überlassen. Die staatlichen Eingriffe in den Energiemarkt lehne ich ab.
@ #35: W.Rassbach sagt:
„300 Wissenschaftler haben Frau Merkel aufgefordert, den „Atomausstieg“ bis 2020 abzuschließen…“
Nur 300, warum nicht 3000? Das Volk zahlt für jede passende Studie via Klimasekte.
Erinnert mich an ein Buch aus der Nazi-Zeit: „100 Autoren gegen Einstein“. (Damals war man anscheinend bescheidener)
Albert Einsteins trockene Antwort: „Warum 100? Wenn ich unrecht hätte, wäre einer genug“
@Fischer
Golden Retriever bitte, im Normalfall ganz lieb, nur wenn er zu arg geärgert wird, zeigt er auch mal die Zähne.
Ok Deal…….bis auf die Ermittelung irgendwelcher Messwerte im Zusammenhang mit angeblichen Überhitzungen unseres Planeten, da werde ich gelegentlich meinen Senf trotzdem zugeben. (Liegt am gelernten Messtechniker……falls Fragen nach Kompetenzen aufkommen)
MfG
Heinz Eng
@ D. Glatting
Auch nach Ihrer Rechnung ergibt sich kein Zwang zu heutigen KKWs Herr Glatting.
Dann haben wir 100 Jahre oder so Zeit um etwas besseres als Kohle oder die heutigen und unausgereiften KKWs zu entwickeln und wir vermeiden zukünftige Fukushimas, usw.
@#55: Klaus Öllerer,
Hallo Herr Öllerer,
Sie fragen:
“ Der Nachweis dieses Zwangs zur Kernenergie fehlt mir bisher in den Forumsbeiträgen.“
Dieses Thema ist halt bei den Forumsteilnehmern schon lange gegessen. Daher mal gar eine ganz kurze Zusammenfassung.
Fossile Brennstoffe sind in 200 Jahren verbraucht. Aus denen hätte man besser Plastiktüten oder sonst was Nützliches gemacht.
“Erneuerbare Energien“ bringen uns direkt ins Armenhaus und zerstören dabei noch vollkommen unnötig, da es keinen Einfluss des CO2 auf das Klima gibt, die Natur mit Vogelschreddern die Lärm machen und Sondermüll Sonnenpaddeln, deren Gesamtenergiebilanz maximal neutral ist.
Uran kann für 5000 Jahre die Energieversorgung zu einem günstigen Preis sicher stellen und Thorium für ein bisschen höheren Preis für 50.000 Jahre.
Grüße
@ eng
„Das Thema hatten wir schon mal und Sie haben schon dort grundsätzlich versagt, also bleiben Sie bei ihren Rückstrahlungswerten und Klimasensitivitäten aber reden sie nicht über Themen wo Sie keinerlei Erfahrung und Wissen besitzen.“
Oh, der Rottweiler hat heute wieder seinen Maulkorb vergessen.
Ich nehme ihren Vorschlag an, wenn Sie und die anderen, die von Klimawissenschaft keine Ahnung haben, bei diesen Themen dann schweigen 😉
PS:
Zur Beruhigung seiner selbst:
Lesen Sie meinen letzten Beitrag. Ich bin keineswegs für eine sofortige Abschaltung aller Kernkraftwerke (auch nicht der deutschen „Altmeiler“), ganz im Gegenteil, wir brauchen diese Dinger eine Zeitlang noch. Ich schildere lediglich die politischen Irrationalitäten.
Liebe Forumsteilnehmer,
erst einmal herzlichen Dank für die sehr vielen sachlichen Beiträge – egal ob pro oder contra.
Ich versuche Zug um Zug darauf einzugehen und nehme mir auch Zeit dabei. Ich fange mal mit dem letzten Beitrag an.
@Kai Steinle, Opfer der Energiearten
Bei den US-Zahlen von 15 Toten/TWh vermute ich die Einbeziehung des gesamten Kohleverbrauchs, also auch Ofenheizungen. In meinem Stadtteil Hannover-Linden erlebte ich noch in den 70ern jeden Winter regelmäßig eine braune schmierige Schicht, die alles überzog und die man natürlich auch einatmete. Das ist längst Geschichte. Ein Reisender erzählte mir über die USA, dass er häufiger dicke schwarze Rauchschwaden aus großen Kaminen gesehen hätte. Das hieße, dass die Abgase noch nicht so gereinigt werden wie bei uns.
Auf die Schnelle habe ich jetzt nur die Abgaswerte für Müllverbrennungsanlagen gefunden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rauchgasreinigung
Die für Kohlekraftwerke dürften nicht schlechter sein. Ich glaube nicht, dass aus diesen Werten glaubhaft irgendeine Opferzahl errechnet werden kann. Ich hatte selbst vor einigen Jahren mal zum Thema Feinstaub recherchiert. Damit wurde die Einführung von Umweltzonen begründet. Damals habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Studien kaum aussagekräftig waren und dazu noch weit übertrieben in den Medien zitiert wurden – so wie wir es auch ständig beim Klima erleben.
Im Übrigen muss immer das gesamte System betrachtet werden. So wie zu den Alternativenergien die Schattenkraftwerke und dickere Stromleitungen, etc. gehören und die Bilanz mit verhageln, so gehört auch bei der Kernenergie und der Kohle alles dazu von der Förderung (Kohle, Uran, etc.), Transport, Abfall/Endlagerung, Katastrophen, etc.
Die Berechnung des Restrisikos bei der Kernenergie scheint nicht sehr hieb- und stichfest zu sein, wie man aus diesem Artikel in der FAZ ersehen kann:
Reaktorsicherheit – Nach Fukushima stellt sich die Risikofrage neu
Ein Reaktorunfall alle 250.000 Jahre – eine solche statistische Aussage klingt beruhigend. Der Umstand, dass ein Reaktor nur um den Faktor zehn sicherer ist als ein Flugzeug, allerdings schon weniger: Über die Abschätzung von Risiken.
http://tinyurl.com/Reaktorsicherheit
Gefahren durch Radioaktivität. Was soll man glauben? Ich stehe da ziemlich ratlos vor.
Es gibt zu der von Ihnen zitierten Studie „The World Health Organization study in 2005“ konträre Ansichten mit stark anderen Opferzahlen auch in Deutschland.
25 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe – Ernste Gesundheitsschäden auch im Westen
http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/111_fl.pdf
Kann es sein, dass hier die Kritiker der UNO-Studie in einer ähnlichen Situation sind wie wir Klimaskeptiker?
Ich selbst hatte 1986 nach Tchernobyl eine persönliche Beobachtung gemacht. Ich bin Neurodermitiker und ca. 14 Tage nachdem der Fallout Deutschland erreichte hatte ich für einige Wochen eine blendende Haut wie jahrelang zuvor und danach nicht mehr. Meine persönliche Interpretation war, dass die Strahlung mein Immunsystem anregte und damit auch die Haut irgendwie von profitierte. Das heißt, dass die Strahlung eine Wirkung hatte, obwohl sie so klein war.
Grundsätzlich muss Nutzen und Risiko immer in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Wenn es keinen Zwang zur Kernenergie gibt, dann braucht auch das Risiko nicht eingegangen zu werden. Der Nachweis dieses Zwangs zur Kernenergie fehlt mir bisher in den Forumsbeiträgen.
Herr Fischer #48,
vergleichen Sie aber auch die Explosion der Kosten . Finnland statt 3,5Mrd nun 5,4Mrd. für den EPR.
Bei uns Förderung EEG 2010 ca 10 Mrd. 2011 18,9 Mrd.
Dazu kommt, dass in Deutschland ja nicht wirklich ein Zugewinn entsteht, weil mit jeder Gwh installierter Leistung lt. EEG ein normales fossiles GasKraftwerk mitlaufen muß, um bei Sonnen oder Windausfall ans Netz zu gehen.
D.h. diese Standby Kraftwerke verbrauchen auch noch mehr Gas für mehrmaliges hoch-und runterfahren, als wenn sie durchliefen- Verbrauch soll bei 130% Gas liegen- ich glaube zwar nicht an CO2, aber manchen muß das doch weh tun, von der unwirtschaflichkeit mal abgesehen.
Beamte sollten eben nicht in die Wirtschaft eingreifen.
Herr Öllerer,
Pkt 9: „Multiples Versagen der Fachwelt“
Das stimmt so nicht, es müßte heißen “ nachhaltige ( bei diesem environmentalistischen Begriff bekomme ich regelmäßig Brechreiz aber hier geht das mal ) Ausgrenzung der normalen Wissenschaft und Fachleute“
Beispiel Waldsterben:
Ziel war , den Wald sterben zu lassen und nebenbei einige recht unterschiedliche Ziele der verschiedenen Akteure zu erreichen.
Wie z.B. neue Steuern und Abgaben, erhöhte Zeitungsauflagen, Gründung von Parteien u.s.w.
Trotz unterschiedlicher Ziele garantierte die PR-Aktion, dass fortan öffentlich keine gegenteiligen Meinungen mehr geäußert wurden.
Dafür sorgte intuitiv unsere Meinungs -und Empörungsindustrie. Auch der letzte Ignorant wußte schließlich, unser Wald ist jetzt dran, da profitgierige Leute das letzte Fenster ( üblich sind hier 5 Jahre vgl. AGW Schellnhuber) verstreichen ließen.
Das hörte sich dann so an:
„Die ersten großen Wälder werden schon in den nächsten fünf Jahren sterben. Sie sind nicht mehr zu retten.“
Professor Bernhard Ullrich, deutscher Forstwissenschaftler, 1981
Quelle: Der Spiegel Nr. 47/1981
„Der deutsche Wald stirbt. Wissenschaftler zweifeln, ob auch nur fünf JAHRE Zeit bleibt, dies zu verhindern.“
Süddeutsche Zeitung, 23.12.1982
„Noch zwanzig Jahre deutscher Wald?“
Die Zeit, 7.1.1983
„Die Wälder siechen immer schneller dahin. Die Horrorvision, es könnten sich dort, wo heute noch Wälder stehen Grasfluren (die Ökologen sprechen von ‚Säuresteppen‘) ausbreiten, ist nicht mehr einfach fortzuwischen.“
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.12. 1982
„Wir stehen vor einem ökologischen Hiroschima.“
Der Spiegel, Nr.7/1983 (zum Thema: „Waldsterben“)
„An der Diagnose gibt es nichts mehr zu deuteln, Fünfzig Prozent der bundesdeutschen Wälder sind geschädigt.“… Am Ausmaß des Waldsterbens … „könnte heute nicht einmal der ungläubige Thomas zweifeln, allenfalls ein Ignorant.“
Die Zeit, 1984
Quelle: Die Weltwoche, 31.1.2002
„Das Sterben der Wälder wird unsere Länder stärker verändern als der zweite Weltkrieg.“
Hubert Weinzierl, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts
Quelle: NOVO Nr. 79/2005
„Es ist nicht fünf vor zwölf. Sondern es ist längst zwölf Uhr gewesen. Die Sturzfahrt ist in den freien Fall übergegangen.“
Moritz Leuenberger, Nationalrat der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, 1984 (über das „Waldsterben“)
Quelle: Basler Zeitung, 29.5.1998
„Wir stehen am Rande eines Abgrundes, einer Katastrophe. Wir sind eine mehrheitliche Gesellschaft von Automobilisten, die sehr wohl und sehr entscheiden für das Waldsterben verantwortlich sind.“
Verena Grendelmeier Nationalrätin der LDU/EVP (Landesring der Unabhängigen / Evangelische Volkspartei) der Schweiz, 1984
Quelle: Basler Zeitung, 29.5.1998
„Kaum noch grüne Flecken“
Focus Nr. 48/1993 (zum Thema „Waldsterben“)
„Im Jahr 2000 werden wir keine Straßenbäume mehr haben.“
Aloys Benatzky, renommierter deutscher Gartenarchitekt, 1981
Quelle: Die Weltwoche, 31.1.2002
„Die Eiche stirbt aus.“
Quelle: Die Tageszeitung (taz) vom 3.12.1993
(Danke an Maxeiner und Miersch)
Da konnte doch keiner widerstehen 😉 , halt doch da war einer, der böse Wald hat sich nicht dran gehalten. So was aber auch.
Oder war das anders? Renate Künast verkündete 2003 nach 5 Jahren Rot/Grün : Das Waldsterben ist gestoppt.Vor allem Eichen hätten sich deutlich erholt, sagte Künast mit Bezug auf den Waldzustandsbericht von Ende 2002. Noch vor fünf Jahren habe fast jeder zweite Baum «deutliche Blattverluste» aufgewiesen.
Ähnlichkeiten mit anderen PR Aktionen wie Ozon und AGW sind rein zufällig.
Was ist die eigentliche Wahrheit?
Eine neue Lobby bekämpft eine alte Lobby, nur das die neue Lobby bisher nicht beweisen konnte das ihre Technik zu einer sicheren Stromversorgung beitragen kann.
1956 hat die gute alte SPD beschlossen in Deutschland die zivile Nutzung der Kernkraft einzuführen um Deutschland energetisch von Importen unabhängig zu machen, davon will sie heutzutage nix mehr wissen, warum eigentlich?
Die Leser sollten sich hier mal fragen warum unsere Energieversorgung überhaupt privatisiert worden ist, warum wir EU-gesteuert unser Tafelsilber in private Hände geben mussten, warum sich die Bundesrepublik dermassen von aussen seine Energiepolitik bestimmen lässt?
Wer auf heutige Stromriesen rumhackt, hat damals die Liberalisierung der Stromversorgung mit Beifallsstürmen begrüßt…….der anschließende Konzentrationprozess war abzusehen und nun gucken alle dumm aus der Wäsche.
RWE und E.ON……..man sehe sich die Gesellschafter mal an (jede Menge Kommunen) und frage sich, warum die sich dermassen gegen politischen Wahnsinn stemmen…..denn Aktiengesellschaften müssen Rendite erwirtschaften, mit denen viele Kommunen ihre Haushalte aufstocken können um ihre sozialen Pflichtaufgaben überhaupt noch erfüllen zu können.
Dummerweise protestieren ausgerechnet die Leute gegen die Stromriesen, die hintenrum von den erwirtschafteten Geldern dieser Todfeinde ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Diejenigen die hier am meisten auf Kohle und Kernkraft rumhacken, vergessen allzuleicht das sie dieses im Internet nur tun können, weil ausgerechnet die Verbrämten die nötige Energie dazu liefern.
@Fischer
Bitte zwingen Sie mich nicht, mich bei ihren Versuchen sich in energetischen Diskussionen aufzuspielen, ihre intellektuellen Grenzen aufzuzeigen. Das Thema hatten wir schon mal und Sie haben schon dort grundsätzlich versagt, also bleiben Sie bei ihren Rückstrahlungswerten und Klimasensitivitäten aber reden sie nicht über Themen wo Sie keinerlei Erfahrung und Wissen besitzen.
PS. Im übrigen sind wir gerade dabei die EE-Blase platzen zu lassen, in zirka 2-3 Wochen dürfen Sie dann mal nachlesen wie uns die EE-Lobby so richtig über den Nuckel zieht.
MfG
Heinz Eng
@#48: Norbert Fischer,
ihre Kommentare haben in allen Bereichen die gleiche Qualität.
Zu 1
Union und FDP werden gewatscht weil die grünsozialistische Presse ein Anti-AKW Feuerwerk ablässt und die Spitzen dieser Parteien die Umfaller spielen. In die Offensive gehen hätte auch Wählerstimmen gekostet. Aber das Schmierentheather will gar niemand. Das einzige was diesen Parteien in BW och geholfen hat war die Angst vor Rot-Grün.
Zu 2
Auf den ersten Neubau seit 20 Jahren hat die Kerntechnikbranche der ganzen Welt geschaut. Welche Fehler werden dort passieren. Wenn es sich nicht trotzdem rentieren würde, wären die Pläne für die nächsten Bauten in Finnland wohl aufgegeben. Sind sie aber nicht.
Zu 3
Die Finnen bauen ihr Endlager. Damit ist alles gesagt. Oder meinten sie was anderes?
Zu USA/Obama
Wenn einer schon Angebote macht, dann gilt es zu verhandeln und noch mehr raus zu schlagen. Aber das sind Realitäten. Das kapieren Sie bei keinem Thema.
Und wenn man in China die Kernkraft subventioniert, dann auch die Wasserkraft (Drei Schluchten Damm), die Kohle mit den 260 Toten/TWh und die unsägliche Windkraft, wovon man allerdings scheinbar wieder die Finger weg lässt.
Schauen Sie lieber mal auf die sinnentleerten AGW Energie Subventionen.
#47: D. Glatting Sie meinen Forenregeln sind überflüssig oder verwechseln Sie mich.
Wenn ich die UNO zitiere „teile ich nicht aus“!
Hallo!
Oellerer: „Bei den unterschiedlichen Energiearten gibt es normalerweise unterschiedliche Anzahl von Opfern durch verschiedene Einflüsse.“
Das ist für mich der eigentliche Knackpunkt. Welche Energieerzeugungsart fordert wie viele Tote?
Oellerer: „Dabei werden jetzt Statistiken (2) in die Diskussion gebracht, bei denen die Kohle mit relativ viel angegebenen Opfern (161 Tote pro TWh) oben und die Kernenergie (0,04 Tote pro TWh) ganz unten rangiert.“
Und das ist das entscheidende Argument für die Kernkraft, jedenfalls was die Sicherheitsdiskussion anbelangt. Die Vergleiche mit Straßenverkehr halte ich für irrelevant, weil man offensichtlich die spezifischen Vorteile des Individualverkehrs gegen dessen Gefahren abwägt. Mit einem KKW fährt aber niemand irgendwo hin.
Also ist es entscheidend, die Energietechniken untereinander zu vergleichen.
Oellerer: „Klimaskeptiker haben jedoch leidvolle Erfahrungen gemacht, wie Statistiken so aufbereitet werden können, dass sie einen gewollten Eindruck hinterlassen. In diesem Fall sind die Angaben für Kohle grob irreführend, denn es sind dort Tote durch Abgase gemeint. Da alle Kohlekraftwerke in Deutschland über eine Rauchgaswäsche verfügen, sind solche Angaben irrelevant.“
So einfach ist es nicht. Denn die Rauchgaswäsche macht aus 161 Toten/TWh nicht 0 Tote/TWh. Die Seite, die Sie selbst dankenswerterweise verlinkten, sagt:
“World average for coal is about 161 deaths per TWh.
In the USA about 30,000 deaths/year from coal pollution from 2000 TWh.
15 deaths per TWh.
In China about 500,000 deaths/year from coal pollution from 1800 TWh.
278 deaths per TWh.”
Die Kohlekraftwerke in den VSA sind nicht schlechter gefiltert als die unsrigen und dürften darüber hinaus auch noch in dünner besiedeltem Gebiet stehen. Und die verschulden den Tod von 15 Menschen je produzierter TWh.
Wenn ich richtig gerechnet habe, dann produziert ein großes Kohlekraftwerk mit 1.500 MW ca. 13 TWh pro Jahr, womit man mit den amerikanischen Zahlen auf 195 Tote im Jahr für eine solche Anlage käme.
Das erscheint mir immer noch ziemlich viel, zumal ich dafür mal die Zahl von 30 Tote/a gelesen habe. Das entspräche 2,3 Tote/TWh.
Im Jahr 2008 hat man in Deutschland 278,5 TWh Strom aus Kohle erzeugt und damit wohl mindestens 640 Menschen vorzeitig sterben lassen. Nach den niedrigen Opferzahlen, für die ich keine Quelle habe. Mit den amerikanischen Zahlen von 15 Toten/TWh wäre man bei 4.177 Toten im Jahre 2008.
Jetzt ein Blick auf die Zahl für die Kernkraft, wieder aus dem oben verlinkten Artikel:
“But what about Chernobyl?
The World Health Organization study in 2005 indicated that 50 people died to that point as a direct result of Chernobyl. 4000 people may eventually die earlier as a result of Chernobyl, but those deaths would be more than 20 years after the fact and the cause and effect becomes more tenuous.
There have been 4000 cases of thyroid cancer, mainly in children, but that except for nine deaths, all of them have recovered. „Otherwise, the team of international experts found no evidence for any increases in the incidence of leukemia and cancer among affected residents.“
Averaging about 2100 TWh from 1985-2005 or a total of 42,000 TWh. So those 50 deaths would be 0.0012 deaths/TWh. If those possible 4000 deaths occur over the next 25 years, then with 2800 TWh being assumed average for 2005 through 2030, then it would be 4000 deaths over 112,000 TWh generated over 45 years or 0.037 deaths/TWh. There are no reactors in existence that are as unsafe as the Chernobyl reactor was. Even the eight of that type that exist have containment domes and operate with lower void co-efficients.”
Wie man sieht, beruhen die 0,04 Toten/TWh auf der Tschernobyl-Katastrophe.
Wenn wir bei den Kohleopfern aber nur die moderne, westliche Technik gelten lassen, sollte dies auch für die Kernenergie gelten. Denn wir haben ja nicht die Wahl zwischen moderner Kohletechnik und sowjetischer Uralt-Reaktortechnik. Sondern zwischen moderner Kohle- und moderner Reaktortechnik.
Da außer durch den Reaktor in Tschernobyl noch nie ein Außenstehender durch einen zivilen Reaktor ums Leben kam oder auch nur an der Gesundheit geschädigt wurde, und die Arbeitsplätze in der Industrie sehr sicher sind, kann man wohl davon ausgehen, dass die Opferzahl annähernd Null ist. (Der Reaktor in Tschernobyl war übrigens eigentlich ein Waffenplutoniumbrüter, also auch nicht zivil.)
Jedenfalls ist keine Energieerzeugungstechnik so sicher wie die Kerntechnik. Wie man übrigens auch an einem Vergleich zwischen dem KKW Fukujima I und der Erdölraffinerie Ichihara sieht.
@ H.D.Czichy
„Warum eigentlich nicht die Entwicklung von inhärent sichern Kernkraftwerken, die den eingesetzten Kernbrennstoff fast rückstandsfrei verbrennen. Dazu ist Realismus notwendig und keine Ideologie.“
Gute Frage. Möglicherweise existieren diese inhärent sicheren KKWs schon, da sollen sich aber besser die Experten äußern. Warum also nicht?
1. POLITISCHE GRÜNDE
Heute PRO-KKW sein, kostet Stimmen bei Wahlen. Beachten Sie z.B., wie schnell FDP und Union momentan Flexibilität zeigen.
2. ÖKONOMISCHE GRÜNDE
Es stimmt, die abgeschriebenen Altmeiler produzieren konkurrenzlos günstigen Strom. Wie sieht es aber für einen Reaktor mit modernster Technik aus? Der Blick hinüber nach Finnland, wo der EPR gebaut wird, zeigt eine Preisexplosion, die bedenklich ist. Hinzu kommen Unwägbarkeiten, was die Nutzungsdauer eines neuen KKWs angeht. Brennelementesteuer etc. sollte man auch nicht vergessen.
3. ENDLAGERPROBLEMATIK
Ich denke, dazu ist alles schon gesagt worden.
Werfen Sie einen Blick in die USA. Obama möchte neue KKWs, er hat im Haushalt auch mehr als 30 Mrd. Dollar für günstige Darlehen zum Bau derselben bereitgestellt. Es sind die Unternehmen, die zögern und nicht so recht wollen. Die Zeiten, wo KKWs Goldgruben waren, sind einfach passe.
Wäre interessant zu erfahren, in welchem Maße und wie China sein Kernkraftprogramm subventioniert. Leider ist mir dazu nichts bekannt.
Hallo Herr Hartung,
jetzt mal eine paar ganz einfache Frage des haarsträubend lächerlich bagatellisierenden Glatting.
Sind bedeutsame Mengen des Kerninventars ausgetreten?
Ist nach
http://tinyurl.com/6h3fxzy
noch mit weiteren Großen Schäden zu rechnen?
Stellt nach Tschernobyl noch irgendwo die Kontamination mit Spaltprodukten ein Problem dar? Wie lange war dies außer in der mit Inventar verseuchten Gegend rund um Tschernobyl ein Problem?
Warum sollte das nach Fukushima anders sein?
Danke im Voraus für ihre Ausführungen.
@ #46: Dr.Paul,
ihr Kommentar war vollkommen überflüssig. Wir sind hier nicht in einer städtischen Badeanstalt (Da gibt es auch Regeln: Badekappe aufsetzen, nicht von der Seite einspringen, nicht ins Becken pinkeln). Wer austeilt, muss auch einstecken können. Das sollten insbesondere Sie beherzigen. Ich habe auch inhaltliche Vorbehalte. Aber die kann man auch argumentativ äußern.
Das können Sie besser.
#42: Sabrina Schwanczar ,
beachten Sie die Forenregeln 2.),3.) und 4.)
@ #42, Sabrina Schwanczar,
ich bin ja nun selbst kein strikter KKW-Gegener und neuen Konzepten offen, ich glaube, da unterscheiden wir uns, aber die Art wie Dr. Paul und Herr Glatting die Folgen in Japan geradezu lächerlich bagatellisieren, ist ja haarsträubend! Wenn selbst die IAEA, die nun werissgott nicht ‚Kernenergie-feindlich‘ gesinnt ist, warnt und bedenkliche Belastungen ermittelt, dann weiss man, woher der Wind weht. Sie haben Rexcht, diese Beiträge sind belanglos und ideologisch.
@ #43 Jürgen Hartung,
wie Recht Sie doch haben! Was Ranga Yogeshwar zur Ausbaufähigkeit von Wind und Sonne gestern in der Sendung maybrit illner von sich gegeben hat, ich habe zwar nur eine Viertelstunde am Schluss gesehen, das hat aber gereicht, um Zustände zu kriegen. Hat der Mensch Physik studiert? Das habe ich auch einmal. Bei herrn Yogeshwar scheint es mir aber, dass der nach der Mittelstufe Mathematik und Physik abgewählt hat!
@ #44, H.-D. Czichy,
vollste Zustimmung! Auch der Kohleausstieg wird wieder eine Thema werden. Und es ist bis heute bescheuert, wie wenig Kraftwerksabwärme durch ungünstige Lage der Kraftwerke als Fernwärme genutzt wird.
Durch den Klima-, Öko- und Nachhaltigkeitswahn, ist in Deutschland eine völlig irrationale Technik- und Fortschrittsfeindlichkeit entstanden. Dank für diesen Wahn gebührt auch unseren Medien. Die Verteuerung der Energie und unsinnige Umweltauflagen wird Deutschland nach und nach Deindustrialisieren. Aber noch kommt der Strom ja aus der Steckdose.
Technik lebt durch Weiterentwicklung, und nicht durch Ausstieg. Das gilt für jede Technik, und ganz besonders für die Kernkraft.
Ich bin Befürworter der Kernkraft, befürworte aber auch die Ausserbetriebnahme alter Meiler. Materialversprödung und -ermüdung sowie Spaltkorrosion an Rohrleitungen, Pumpen und Sicherheitseinrichtungen sind der entscheidende Grund für die Ausserbetriebnahme. Stahlversprödung, entstanden durch alte Thomas Blasstahlherstellung ist auch heute an alten Brücken und Stahlbauten ein Problem. Aber auch die Materialentwicklung ist weitergegangen. Neue Kraftwerke würden mit neuen, zuverlässigen Werkstoffen ausgerüstet.
Die Weiterentwicklung von inhärent sicheren Reaktoren wurde in Deutschland leider verhindert. Nur ein Beispiel dafür ist der THTR. In Hamm-Uentrop wurde dieser Typ 300 als Prototyp gebaut und weitgehends problemlos betrieben. Für AGW Vertreter hätte er einen zusätzlichen Vorteil gehabt. Wasserstofferzeugung durch hohe Betriebstemperaturen und und als Treibstoff für KFZ nutzbar. Und das CO2 frei. Natürlich hatte der THTR 300 auch technische Probleme. Welcher Prototyp hat das nicht? Die waren aber nicht sicherheitsrelevant. Der Schutz gegen Terror und Flugzeugabstürze war gegeben, und hat den Reaktor nicht wesentlich teurer gemacht. Bei der Demontage mußten auch keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vorgenommen werden. Leider wurde der Reaktor aus politischen Gründen abgeschaltet.
Wird die Kohle nach Beendigung der Kernkraft wieder salonfähiger? Windkraft und Photovoltaik wird nicht gehen. Die Bevölkerung will keine Windmühlen und keine Hochspannungsfreileitungen hinter dem Haus, keine Pumpspeicherseen, Biogas stinkt und gegen Schiefergas wird auch schon protestiert.
Es bleibt also nur Braunkohle, Abhängigkeit von Import Steinkohle und russischem Gas. Deutsche Steinkohle wird 2018 beendet.
Es gab einmal zur Subventionierung der Steinkohle einen Kohlepfennig auf die KWh. Der wurde aus verfassungsrechlichen Gründen abgeschafft. Ist die Subventionierung der EE nicht auch gegen die Verfassung?
Der Wirkungsgrad der Kohlekraftwerke kann durch Weiterentwicklung bestimmt noch verbessert werden. Die neuen Braunkohlekraftwerke sind ein Beweis dafür. Wirbelschichtfeuerungen sind ebenfalls noch nicht ausgereizt und reduzieren Stickoxide. Entscheidend wäre auch die Nähe zu Ballungsräumen, um die Abwärme für Fernheizungen zu nutzen.
Ich glaube es wird vieles wieder salonfähig, kommt erst einmal der Strom nicht wie gewünscht, und dazu noch zu teuer, aus der Steckdose. Bei der Kernenergie habe ich da meine Bedenken. Dafür haben wir dann nicht mehr das know how.
Die Staaten der Welt werden ihren eigenen Weg gehen. In die Nutzung der Kernenergie wird sich garantiert niemand von Deutschland hineinreden lassen. Einige europäische Staaten schon gar nicht. Die haben in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Deutschland gemacht. Atomare Aufrüstung werden wir nicht verhindern, es sei denn wir führen Krieg. Etwa Atomkrieg?
Klimaschutz ist das Totschlagargument schlechthin. Ist aber der größte Unsinn der letzten 20 Jahre, und an Anmaßung kaum zu übertreffen. Energieeinsparung durch Effizienzverbesserung ist richtig. Dadurch wird logischerweise auch CO2 eingespart. Das sollte aber nicht der Hauptgrund der Effizienzverbesserung sein. Dazu gehört nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch Projekte zur Wärmerückgewinnung. Die gab es auch schon. Energieintensive Betriebe nutzten Abwärme innerbetrieblich oder zur Versorgung von Fernwärme. Sparte Primärenergie und Kosten.
Ich will nicht ausschließen, dass einmal eine Energieerzeugung gefunden wird, die den Energiehunger der Menschheit auf einen Schlag stillt. Bis dahin müssen wir eben noch alles andere nutzen. Vorrangig das, was uns am sichersten und immer ausreichend versorgt.
Warum eigentlich nicht die Entwicklung von inhärent sichern Kernkraftwerken, die den eingesetzten Kernbrennstoff fast rückstandsfrei verbrennen. Dazu ist Realismus notwendig und keine Ideologie.