Vijay Jayaraj
In der aktuellen Klimadebatte ersetzen Emotionen und Parteizugehörigkeit kritisches Denken, um Kohlendioxid (CO₂) als gefährlichen Schadstoff zu diffamieren. Gut formulierte grüne Standpunkte stehen im Rampenlicht, während die Vernunft im Schatten mittelalterlicher Hexenjagden verkümmert.
Die Realität zeigt sich jedoch an Orten wie den dichten tropischen Wäldern der vielen grünen Inseln Indonesiens. Zu ihnen gehören Sulawesi, Kalimantan (Borneo) und Sumatra, grüne Juwelen im südostasiatischen Archipel, die von ausgedehnten Baum- und Vegetationsflächen bedeckt sind. Doch sie zeigen uns auch, wie der rasende Wettlauf um „saubere Technologien” diese uralten Wunder der Flora und Fauna zerstört.
Die biologisch reichen Wälder dieser Inseln sind Nutznießer einer langen und stabilen Periode globaler Erwärmung, einer klimatischen Gunst, die mit dem Beginn des Holozäns vor 11.700 Jahren und dem Ende des letzten großen Vorstoßes der mehrere tausend Meter dicken Kontinentalgletscher begann.
Heute wird dieses üppige Wachstum durch leicht höhere Temperaturen und steigende CO₂-Konzentrationen in der Atmosphäre aufrechterhalten – erstere sind das Ergebnis natürlicher Zyklen, letztere hauptsächlich das Ergebnis industrieller Emissionen dieses Gases. Beide Faktoren sind für das Wohlergehen der meisten Lebewesen förderlich.
Als grundlegender Baustein für die Photosynthese ist atmosphärisches CO₂ ein Luftdünger, der das Pflanzenwachstum fördert, die Wassernutzungseffizienz erhöht und allgemein das Leben im Wald verbessert.
Die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die von Realitäts-Leugnern irrational verteufelt wird, fördert in Wirklichkeit die Vitalität des grünen Blätterdachs Indonesiens. Das ist eine einfache Wahrheit, die durch Daten aus Quellen wie NASA-Satellitenaufzeichnungen und unzähligen wissenschaftlichen Studien belegt wird.
Die eigentlichen Probleme für die indonesischen Wälder sind Umweltzerstörungen durch einst grassierende illegale Abholzung und eine unaufhaltsame Ausweitung von Plantagen für Palmöl und Zellstoffholz. Allerdings hat das Land mit der Verabschiedung von Gesetzen in den letzten 15 Jahren zur Eindämmung der Entwaldung eine Wende geschafft, obwohl die Wirtschaft und die Bevölkerung des Landes gewachsen sind.
„Die Entwaldung ist seit etwa sechs Jahren zurückgegangen, nachdem sie ihren Höhepunkt erreicht hatte,“, erklärte Rod Taylor, Global Director des Waldprogramms am World Resources Institute. „Das sind gute Nachrichten und lobenswert für Indonesien.“
Im Tesso-Nilo-Nationalpark, einst von illegalen Plantagen überrannt, wurden rund 40.000 Hektar zurückgewonnen und werden derzeit wieder aufgeforstet. Die Geburten von Sumatra-Nashörnern in Way Kambas in den Jahren 2022 und 2025 sowie die Sichtungen von Tigerbabys im Leuser-Ökosystem sind kleine ökologische Erfolge, während Indonesien weiterhin daran arbeitet, den Rückgang der Populationen von Sumatra-Tigern und -Elefanten während der letzten zwei Jahrzehnte umzukehren.
Unterdessen ist eine Herausforderung aus unerwarteter Richtung aufgetaucht: der Nickelboom, der durch die Begeisterung für Elektrofahrzeuge ausgelöst worden ist.
Der weltweite Vorstoß für eine „grüne Wende” hat eine beispiellose Nachfrage nach Nickel ausgelöst, einem Metall, das das Rückgrat von Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge bildet. Während Lithium hauptsächlich dazu beiträgt, Ionen in Batterien zu bewegen, ist es Nickel, das eine höhere Energiedichte ermöglicht und die Reichweite von Elektrofahrzeugen erhöht.
In einer Standard-EV-Batterie sind die 43 Kilogramm Nickel der teuerste Rohstoff und kosten mehr als 750 US-Dollar. Bis 2030 sollen die weltweiten EV-Verkäufe über 50 Millionen Einheiten pro Jahr steigen, wobei Batterien mehr als die Hälfte des Anstiegs der Nickel-Nachfrage ausmachen werden – mit einem Verbrauch von über 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr.
Indonesien, das über die größten Nickelvorkommen der Welt verfügt, ist das Epizentrum einer Expansion im Bergbau. Im Jahr 2023 produzierte das Land mehr als die Hälfte des weltweit geförderten Nickels.
Die Abholzung wird nicht mehr in erster Linie durch die Palmölproduktion vorangetrieben, sondern durch den unersättlichen Appetit der Lieferkette für Elektrofahrzeuge. Über 75.000 Hektar indonesischer Wald wurden bereits für Nickelminen gerodet. In den Nickelgürteln von Zentral-Sulawesi, Südost-Sulawesi und Nord-Maluku werden ganze Landschaften zerstört.
Wo einst Regenwälder und Küstendörfer standen, dominieren heute gigantische Tagebaustätten und weitläufige Industrieparks. Diese liefern Nickel an die weltweit führenden Batteriehersteller.
Die Zukunft der prächtigen Wälder Indonesiens hängt nun von einer entscheidenden Entscheidung ab: Soll man weiterhin der Illusion einer Zukunft mit „sauberer Energie“ nachjagen, auf Kosten der realen Zerstörung, die für deren Aufbau erforderlich ist?
Die indonesische Regierung hat gezeigt, dass sie ihre Wälder schützen kann, wenn die Anreize stimmen. Aber kein Moratorium kann sich gegen die Flutwelle eines globalen Rohstoffrauschs behaupten, der durch die Klimapolitik der reichsten Nationen der Welt angetrieben wird.
Die hart erkämpften Errungenschaften laufen Gefahr, von einer Elektroautoindustrie zunichte gemacht zu werden, die arrogant und fälschlicherweise behauptet, moralisch überlegen zu sein. Der wahre Zerstörer ist die Klimapolitik, nicht der Klimawandel. Der Öffentlichkeit wird eine Lüge erzählt, die nicht länger tolerierbar ist.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
This commentary was first published at California Globe August 4.
Autor: Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO₂ Coalition, Arlington, VA and writes frequently for the Cornwall Alliance. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, UK, and resides in India.
Link: https://cornwallalliance.org/asian-forests-victims-of-intolerable-green-lie/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE















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Man kann das Ganze auch unter dem Stichwort Neokolonialismus verbuchen, Ausbeutung der Dritten Welt durch internationale Konzerne im wirtschaftlichen Interesse der industrialisierten Länder. Das Ganze befeuert von denen, die gleichzeitig Krokodilstränen über den ach so schlimmen Kolonialismus im 19. Jahrhundert vergießen und den Gipfel der Humanität darin sehen, Bronzefiguren, die ohne Konservierung in deutschen Museen wahrscheinlich längst verrottet wären, aus diesen Museen zu entfernen und bei obskuren Neubesitzern in Afrika verschwinden zu lassen. Welche Großtat! Und welch geniale Ablenkung von den eigentlichen Problemen!