von AR Göhring

Ein unzufriedener Ökologe schrieb uns unter dem Windkraft-Video aus der Reihe „Klimawissen“:

Ich arbeite als Biologe an drei neuen Windpark-Standorten im Odenwald. Alle drei werden in einen wunderschönen alten Buchen-Mischwald gebaut. Die unglaubliche Zerstörung des Waldes für die ersten fünf Anlagen mit ansehen zu müssen, nachdem ich davor ein Jahr lang in diesem Wald Amphibien und Biotoptypen kartiert habe, ist das schlimmste was ich im Laufe meiner beruflichen Laufbahn erlebt habe.

Diese vollkommen unnötige Zerstörung intaker Natur ist mit keinem Klimaschutz-Argument dieser Welt zu rechtfertigen. Und das alles, weil die landeseigenen Forstflächen ohne viel Bürokratie zu einem günstigen Preis verkauft bzw. gekauft werden können. Die völlig ausgeräumten und biologisch „toten“ Agrarflächen drum herum sind ja privat und deutlich teurer. Daß sogar die Naturschutzbehörden diesen Raubbau unterstützten, zeigt von wo der ganze Druck erzeugt wird. Nämlich aus der Politik. Und allen voran von den Grünen, die eigentlich Natur und Klima schützen wollen. So sagen sie es zumindest… Wie das in der Praxis umgesetzt wird, das interessiert sie offenbar nicht?

Auf unsere Frage „Wieso arbeiten Biologen an Windräder-Standorten? Als Feigenblatt?“ meinte der Experte:

Wir erfassen das Vorkommen geschützter Arten und schreiben auf dieser Grundlage Fachgutachten. In diesen zeigen wir auf welche Konflikte mit den Arten und Lebensräumen durch die WEAs entstehen und formulieren Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen. Da wir jedoch als Dienstleister nicht zum Verhindern sondern zum Ermöglichen dieser Bauvorhaben beauftragt werden, erstellen wir im Dialog mit den Naturschutzbehörden und dem Auftraggebern solche Maßnahmen, die sozusagen gesetzlich auf dem Papier als wirksam und gleichzeitig nicht allzu teuer für den AG sind.

In Deutschland ist es allgemein bei Eingriffen so, daß die man die Natur immer weiter zerstört und versiegelt, weil sich ja alles durch irgendwelche hübschen Ausgleichsflächen etc. „ausgleichen“ läßt. Im Bezug auf die Windparks im Wald sieht das in der Praxis dann so aus, daß man z.B. Waldparzellen in der Nähe für 20 Jahre vertraglich aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herausnimmt – als Ausgleich für einen Wald der nach Jahrhunderten der Existenz für immer zerstört wurde. Inklusive Oberboden und Ökosystem. Ein Kleinkind würde verstehen, daß das eine Art Selbstbetrug ist.

Ein anderer Kommentator, offensichtlich mit ähnlichem Erfahrungsschatz, ergänzte:

Windkraftanlagen sind für unsere NGO-Umweltverbände wahre Goldgruben. Es müssen Umweltverträglichkeits- Prüfungen für 50.000€ im Vorfeld gemacht werden Dann natürlich muß das auch noch jedes Windrad weiter aus Umweltschutz-Sicht überprüft werden. So ist jedes Windrad für NABU BUND und Greenpeace 100.000€ wert. Solaranlagen nicht ein Cent…

Sind es tatsächlich auch NABU oder Grünfrieden, die hier direkt Kasse machen? Schreiben Sie es in die Kommentare, wenn Sie mehr wissen! Daß viele Ingenieurbüros wie 3E. sich des Geschäftsmodells annehmen, ist nachvollziehbar – aber politische Lobbyvereine ohne tatsächliche naturweissenschaftlich-technische Expertise?

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