Paul Driessen

Fotos von ölverschmierten Robben und Vögeln aus dem kalifornischen Santa Barbara im Jahr 1969 trugen dazu bei, die Umwelt- und Stoppt-Öl-Bewegung ins Leben zu rufen. In jüngerer Zeit kamen bei der Katastrophe des Bohrschiffs Deepwater Horizon im Jahr 2010 elf Arbeiter ums Leben, und 3 bis 4 Millionen Barrel Öl nebst enormen Mengen Erdgas gelangten in den Golf von Mexiko.

Diese Unfälle haben die Industrie dazu veranlasst, bessere Technologien und Verfahren zur Verhinderung von Blowouts einzuführen.

Diese Maßnahmen der Industrie haben natürlich die Umweltschützer nicht besänftigt, die sie für immer verbieten wollten. Doch nun stellt sich die Frage, ob sie die gleichen Standards auch für die Windenergie anwenden werden.

Ein jüngstes Unglück vor der Küste von Nantucket, einer Insel in Massachusetts, unterstreicht einen weiteren Grund, warum Hunderte oder Tausende von monströsen Windturbinen in Amerikas Küstengewässern nicht zugelassen werden sollten. Scherben, Brocken und schließlich der Rest eines Turbinenflügels fielen ins Meer. Ein Blatt … von einem 62-Turbinen-Projekt, das erst zu drei Vierteln fertiggestellt ist.

Das Blatt wurde durch sein eigenes Gewicht zerbrochen, nicht einmal durch einen Sturm. Dennoch reichte es aus, um die Strände in der Hauptreisezeit zu schließen, während die Besatzungen von Schiffen die Glasfaser-Harz-Kunststoff-Schaumstoff-Stücke aufsammelten. Auch Boote waren gezwungen, im Wasser treibenden Teilen auszuweichen. Schlimmer noch: Vineyard Wind, das hinter dem Projekt stehende Unternehmen warnte die Behörden von Nantucket erst zwei Tage vor den Problemen, nachdem die Rotorblätter zu zerfallen begannen.

Jedes Blatt ist 107 m lang und wiegt 140.000 Pfund. Das ist mehr als ein vollbesetztes Boeing 737-Flugzeug. Das Vineyard Wind-Projekt umfasst 186 Rotorblätter mit einer Gesamtlänge von 20 km und einem Gesamtgewicht von 26.000.000 Pfund.

Der Biden-Harris-Plan für Offshore-Windkraftanlagen sieht bis 2030 eine Erzeugungskapazität von 30.000 Megawatt vor. Dafür wären 2500 gigantische 12-Megawatt-Offshore-Turbinen erforderlich. Der Beitrag der Offshore-Windenergie zur Deckung des künftigen Bedarfs aller Atlantikküstenstaaten könnte leicht 5000 solcher Turbinen erfordern. Das bedeutet 15.000 Rotorblätter mit einem Gesamtgewicht von 2 Milliarden Pfund und einer Spannweite von insgesamt 1600 km.

Das ist eine Menge potenzieller Schrott im Meer.

Jedes Jahr ist die gesamte Atlantikküste das Gebiet der Hurrikane. Die einzige Frage ist, wie viele Hurrikane es gibt, wie stark sie sind und wo sie auftreffen werden. Die Aufzeichnungen der NOAA über Hurrikane, die auf die Küste treffen – also tatsächlich auf Strände und Städte in den USA treffen – zeigen, dass zwischen 1851 und 2023 105 Hurrikane der Kategorie 1-5 die Atlantikküste von Florida bis Maine heimgesucht haben. Zählt man die Stürme hinzu, die auf See blieben, wo die Turbinen stehen werden, könnte sich diese Zahl verdoppeln.

Davon waren 23 Stürme der Kategorien 3 bis 5, d. h. sie hatten Windgeschwindigkeiten bis 180 km/h oder mehr. Die meisten trafen Florida, Georgia und South Carolina, aber 39 erreichten die Küste zwischen North Carolina und Delaware. Neunzehn trafen die nordöstlichen Bundesstaaten, darunter neun Stürme der Kategorie 2 bis 3 (mit Windgeschwindigkeiten von 150 bis 210 km/h).

Allerdings werden diese Turbinen durch ständige korrosive Salzsprühnebel und häufig durch Stürme unterhalb der Hurrikanschwelle geschwächt. Wenn der unvermeidliche große Hurrikan die Küste erreicht, wird es zu Verwüstungen kommen.

Kamala Harris ist optimistisch, was die Offshore-Windkraft angeht. In den letzten dreieinhalb Jahren hat sie dazu beigetragen, eine Regierung zu leiten, die entschlossen ist, die Nation auf Wind-, Solar- und Batteriestrom umzustellen, Genehmigungen für Onshore- und Offshore-Projekte für „saubere Energie“ zu beschleunigen und sogar auf die Forderung zu verzichten, dass Entwickler von Offshore-Windkraftanlagen Bürgschaften stellen und für die Beseitigung von beschädigten, kaputten und veralteten Offshore-Windtürmen zahlen müssen. Sie unterstützt das Verbot von Plastikstrohhalmen, aber hat sie jemals darüber nachgedacht, wie viele Plastikstrohhalme nötig wären, um 15.000 Offshore-Windturbinenflügeln zu entsprechen?

Harris, der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz (D), und andere Windkraftbefürworter tun die Sorgen über Wirbelstürme als Anti-Windenergie-Angstmacherei ab. Doch die Vergangenheit sagt etwas anderes.

Der Labor Day Hurricane von 1935 verwüstete Florida mit über 320 km/h und Georgia mit Winden der Kategorie 1. Der Große Neuengland-Hurrikan von 1938 wütete in New York, Connecticut, Rhode Island und Massachusetts mit einer Stärke um 200 km/h. Der Große Atlantik-Hurrikan von 1944 traf die Küste von North Carolina bis New Jersey und Massachusetts mit Winden der Kategorie 2.

Hurrikan Edna traf den Nordosten 1954 mit Winden der Kategorie 2, Donna tat dies 1960 erneut, und Gloria verwüstete die Region 1985 mit Böen bis 160 km/h und erreichte sogar New Hampshire und Maine. Isabel traf 2003 auf North Carolina und Virginia. Der „kleinere“ Hurrikan der Kategorie 1 von 2012, besser bekannt als Superstorm Sandy, war ebenfalls verheerend.

Dies ist nur ein Beispiel für die Art von Wetter, die unsere geplanten Wälder von Offshore-Turbinen treffen wird. Unabhängig davon, ob sie am Meeresboden befestigt sind oder auf riesigen schwimmenden Plattformen stehen, liegt die Wahrscheinlichkeit eines massiven Ausfalls im Laufe der Zeit bei nahezu 100 Prozent, was die Probleme dieses Sommers in Nantucket im Vergleich dazu milde erscheinen lässt.

Der Ersatz von Hunderten oder Tausenden von zerrissenen, beschädigten und zertrümmerten Turbinen und Schaufeln könnte Jahre, vielleicht Jahrzehnte dauern, ganz zu schweigen von den Aufräumarbeiten und Umweltschäden.

Bevor wir uns weiter in diese „erneuerbare Energiewende“ stürzen, sollten wir erst einmal eine realistische Analyse mit gesundem Menschenverstand durchführen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

This article originally appeared in The Hill

Link: https://www.cfact.org/2024/09/02/looming-clean-energy-disasters-off-our-coasts/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE