Es wird immer deutlicher, die Energiewende braucht Subventionen. Ohne Subventionen sind die Anlagen unrentabel und müssen stillgelegt werden. Hierzu zwei Beispiele aus dem nördlichen Niedersachen.
Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Windstrom- und Biogasanlagen werden unwirtschaftlich
Die Wilhelmshavener Zeitung berichtet: Viele Biogasanlagen werden in Kürze 20 Jahre alt. Damit fallen die Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) von rund 20 Cent/Kilowattstunde (ct/kWh) weg. Die Erzeuger erhalten nur noch den Marktpreis. Der schwankt um 10 ct/kWh. Selbst abgeschriebene Biogasanlagen sind mit diesen Erlösen unrentabel. Dabei ist das noch ein guter Preis. Denn zuverlässiger Strom aus Braunkohle wird für etwa 3 und aus Steinkohle für 5 ct/kWh erzeugt. Hinzu kommen die ideologisch-politischen Kosten durch die CO2-Zertifikate, die zurzeit den Strompreis um etwa 6 ct/kWh erhöhen. Die Zertifikat-Kosten können jederzeit gestrichen werden.
Auch die Einspeisevergütung für die ersten Windgeneratoren ist ausgelaufen. In Friesland stehen immer mehr alte Anlagen still. Der schwankende und nicht planbare Strom stört eine sichere Versorgung und ist nur mit gesetzlichem Zwang und Subventionen abzusetzen.
Subventionen sollen weiter fließen
Die Betreiber alter Biogas- und Windstromanlagen rufen nach einer Verlängerung der EEG-Einspeisevergütung. Die wird bereits bevorzugt in Süddeutschland für weitere 10 Jahre gewährt, weil dort die Erzeugung von Wind-, Solar- und Biogasstrom (Fakepower: nicht plan- und regelbar, destabilisiert das Stromnetz) gering ist. Die Energiewende-Ideologen glauben wohl, mit diesem unzuverlässigen Strom den Süden versorgen zu können.
Nicht ausgelastete teure Stromtrassen
Auch die Stromnetze werden erweitert. So plant der Übertragungsnetzbetreiber Tennet eine zweite 380 KV-Freileitung von Wilhelmshaven nach dem südlich gelegenen Verteilerpunkt Conneforde. Auf einer Informationsveranstaltung zu der geplanten Leitung wurden folgende Daten genannt. Die Übertragungsleistung beider Leitungen erreicht 4 bis 5 Gigawatt. Das ist die Leistung von 5 großen Kraftwerken. Die Leitungen sollen weitgehend Windstrom in den Süden bringen. (In Wilhelmshaven gibt es nur noch ein Kohlekraftwerk mit einer Leistung von 0,75 Gigawatt.)
Wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint, fließt kaum Strom durch die Leitungen. Nur bei Starkwind wird die Leitungskapazität weitgehend genutzt. Ob der viele Strom in diesen Fällen auch im Süden verbraucht werden kann, ist fraglich. Immer wieder muss der mit hohen Einspeisevergütungen eingespeiste Strom verschenkt oder sogar unter Zuzahlung (negative Börsenpreise) entsorgt werden. Dann werden Windgeneratoren abgeschaltet. Als Kosten fallen dann „nur noch“ die EEG-Ausfallvergütungen an die Betreiber für den nicht gelieferten Strom an.
Freileitungen kosten etwa 1 Million Euro/Kilometer. Erdverkabelung ist sieben Mal teurer. Reparaturen an Freileitungen dauern nur Stunden bis einen Tag. Für Erdkabel sind Tage bis zu einer Woche erforderlich. In Deutschland sollen nach den Plänen der Bundesnetzagentur bis 2045 noch 5000 Kilometer Gleichstromtrassen als Erdkabel verlegt werden. 350 Milliarden Euro soll das kosten.
Staatlich gesicherter Netzausbau
Der Kapitaldienst für die neuen nur gering ausgelasteten Netze ist langfristig gesichert. Die Bundesnetzagentur setzt eine feste Verzinsung des eingesetzten Kapitals fest. Die Kosten müssen wir alle mit der Stromrechnung tragen. Die Netzgebühren steigen um mehr als 3 ct/kWh. Auch diese staatlichen Vorschriften sind letztlich Subventionen für die Energiewende, die uns aufgebürdet werden.
Die Energiewende geht offensichtlich ohne Abstriche weiter mit immer mehr Windgeneratoren und Sonnenkollektoren und mit wachsenden Industrieruinen unwirtschaftlich gewordener Biogasanlagen und Windgeneratoren. Jede neue Anlage treibt Subventionen und Strompreis weiter in die Höhe und die Industrie ins Ausland.
Wann kapieren unsere Politiker diese einfachen Zusammenhänge?
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Biogasstrom ist nicht regelbar? Wieso stellt sie dann Regelenergie zur Verfügung?? Schlechte Recherche.
Sterben kann eine „Energiewende“ nur dann, wenn sie irgendwann einmal gelebt hätte.
Wann wäre das der Fall gewesen?
Gab es jemals einen Zeitpunkt, zu dem ein realistisches Konzept verfolgt wurde?
Ich kann mich an keinen erinnern.
Sie kapieren es, zumindest Einige, aber das interessiert nicht, Clankriminalität sage ich nur, siehe Graichen-Clan. Was sich da im Bundestag tummelt sind keine Politiker, schon gar keine Volksvertreter (sieht man mal von der bösen AfD ab), sondern Schwerkriminelle.
Den Gutmenschen mit ihren Visionen von der schönen neuen Welt ging schon immer vor Erreichen des Ziels das Geld der Anderen aus. Schon immer! Gutmenschen sind wie kleine unmündige Kinder: „ICH WILL ABER!!!!“ Argumentieren sie da mal logisch dagegen an. Sinnlos! Und sowas haben wir aktuell überall, in der Politik, Presse, Kirchen, . . .
NIEMALS!!! Zu hoch für diese Stümper…
Diese Grünstrom Profiteure lassen die Kosten für die Infrastruktur gerne von anderen bezahlen, Wind und PV sind ja so günstig. Ebenso die Übertragungsverluste , Strom über lange Distanz zu übertragen geht nicht ohne. Auch wenn hohe Spannung diese so gering wie möglich macht. Bei mir in der Gegend, werden nun sogar Anschlüsse und Trafostation an eine 110kV Leitung gebaut, um einen Solaracker anzuschließen. Die vorhandenen Trafostationen sind ausgelastet
Mit Subventionen wir die sogenannte Energiewende auch sterben – es dauert dann nur etwas länger!
Ich hoffe doch, dass das Geld so knapp wird, dass Subventionen nicht mehr möglich sein werden.
Tja, der Klima-Wahn hat seinen Preis. Eine absurde Energie-Wende und der Anti-Kernkraft-Wahn kommen hinzu. Absurdistan glaubt immer noch, sich seinen grünen Ruin leisten zu können. Ein Land mit viel Erfahrung, wie man von seinen Politikern ruiniert wird. Heute ist es wieder so weit – mit der neosozialistischen grünen Staatsplan-Wirtschaft zur „Welt-Rettung“. Propagiert und herbeigesehnt von einem Chamäleon aus der Ex-DDR.
Wann die Politiker das kapieren? Wenn sie nicht mehr gewählt werden!! Luxemburg hat es vorgemacht.
„Wann kapieren unsere Politiker diese einfachen Zusammenhänge?“
Ideologie der (öko)sozialistischen Planwirtschaft geht bei technischen, physikalischen und finanziellen Fragen gern in die Metaebene und verschleiert mit: Verantwortung, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, …, bis das Geld der anderen, also unser Geld, ausgeht, oder?