David Wojick
Der schreckliche Begriff „Kostenkrise“ stammt nicht von mir. Er kommt von ganz oben, in diesem Fall von der Mega-Konferenz: US Offshore Wind 2023. Insbesondere das „DEVELOPER LEADERS KEYNOTE PANEL“, das diesen abschreckenden Titel trägt: „Tackling The Cost Crisis Through Assessing Investment Risks“ [etwa: Bewältigung der Kostenkrise durch Bewertung der Investitionsrisiken]. Siehe hier.
Allerdings konnte ich nicht teilnehmen, da die Eintrittskarten 4000 Dollar mit und nur 3000 Dollar ohne Verzehr kosten. Das zeigt nur, wie sehr der Offshore-Boom inzwischen vergoldet ist.
Aber jetzt haben sie eine Kostenkrise. Könnte die Pleite kurz bevorstehen? Die Beweise häufen sich.
Hier in Amerika hat sich ein großer Projektentwickler bereit erklärt, 48 Millionen Dollar zu zahlen, um aus seinem Stromabnahmevertrag (power purchase agreement, PPA) auszusteigen, weil er nicht mehr für das Projekt zahlen wollte. Das Projekt ist damit gestorben, denn niemand wird ein Milliardenprojekt ohne PPA finanzieren.
Umgekehrt ist ein anderes Projekt vorerst gestorben, weil das in Frage kommende Stromversorgungsunternehmen die neu vorgeschlagene (und sehr kostspielige) PPA abgelehnt hat. In einigen Fällen ist die bestehende PPA mit dem örtlichen Staat und nicht mit einem Versorgungsunternehmen abgeschlossen worden. Diese sind natürlich auch politischen Risiken ausgesetzt. Andere Entwickler haben ihren Gaststaat um MEHR GELD gebeten.
Darüber hinaus haben viele der Projekte in der Biden-30.000-MW-Offshore-Wind-Warteschlange zum jetzigen Zeitpunkt keine PPA. Sie sind mit Sicherheit stark gefährdet.
Die Kostenkrise ist global, und hier ist ein vielsagendes Beispiel aus jüngster Zeit. Der riesige Projektentwickler Vattenfall hat gerade ein riesiges Projekt in UK gestoppt. Hier ist die Schlagzeile [übersetzt] des Newsletters, der sich für Offshore-Windkraft begeistert:
„EILMELDUNG: Vattenfall stoppt die Entwicklung eines großen Windparks vor der britischen Küste und wird das gesamte 4,2-GW-Gebiet überprüfen“ (Vielleicht bricht die Industrie, als auch die Geschichte.)
Das sind 4200 MW an Projekten, die vor der Kostenkrise etwa 16 Milliarden Dollar wert waren und nun auf Eis liegen. Vattenfall hat seine Gründe klar dargelegt, wenn auch in einem etwas kunstvollen Jargon. Sie sagen Folgendes:
„Höhere Inflation und Kapitalkosten betreffen den gesamten Energiesektor, aber die geopolitische Lage hat die Offshore-Windenergie und ihre Lieferkette besonders anfällig gemacht. Insgesamt sehen wir einen Kostenanstieg von bis zu 40 %.“
Es gibt also drei konvergierende Faktoren. Höhere Material- und Ausrüstungskosten, höhere Zinssätze und politische Widerstände. So ist beispielsweise nicht unbemerkt geblieben, dass die Republikaner im Repräsentantenhaus versuchen, die üppigen Subventionen zurückzufahren, welche im Rahmen des amüsant benannten Inflation Reduction Act gewährt werden.
Auch der lokale Widerstand wächst. Der größte Entwickler von Offshore-Windkraftanlagen in Amerika Ørsted verklagt jetzt die Gemeinden Cape May County und Atlantic City in New Jersey wegen der Verweigerung lokaler Genehmigungen, die erforderlich sind, um die Energie eines großen Projekts in trockene Tücher zu bringen. In den Küstenstädten kommt es immer häufiger zu Demonstrationen gegen die Offshore-Windenergie.
Von besonderem Interesse ist das Projekt von Dominion Energy vor Virginia. Dabei handelt es sich um ein riesiges Projekt mit einer Leistung von 5200 MW und einer Fläche von 300 Quadratmeilen, das nur 15 Meilen vom größten Marinestützpunkt der Welt in Norfolk entfernt ist. Im Gegensatz zu den anderen Projekten wird dieses von dem regulierten Versorgungsunternehmen selbst gebaut, so dass es keine PPA gibt. Stattdessen sind die Bücher bis zu einem gewissen Grad offen. Dazu gehören auch einige erforderliche Kostenschätzungen.
Die Kostenschätzungen von Dominion vor der Krise für die ersten 2600 MW beliefen sich auf etwa 10 Mrd. USD für den Bau und etwas über 20 Mrd. USD einschließlich Finanzierung. Letzteres wird als „Ertragsanforderung“ bezeichnet, was bedeutet, dass dies die Rechnung ist, die die Kunden zu zahlen haben werden.
Vermutlich wird Dominion nun neue, krisenhafte Schätzungen vornehmen müssen. Wenn diese beispielsweise 14 und 28 Mrd. $ betragen, könnte die politische Reaktion ziemlich heftig ausfallen. Und das setzt voraus, dass es nicht noch schlimmer wird, was durchaus möglich ist. Wir warten mit großem Interesse darauf.
Die Offshore-Windkraft hat einen Boom hingelegt, ist dies nun der Tiefpunkt? Die Zeit wird es zeigen, also bleiben Sie bei CFACT dran, wenn sich diese Geschichte entfaltet.
Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.
Link: https://www.cfact.org/2023/07/26/offshore-wind-has-a-cost-crisis/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
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Jede Kraftwerkstype, die ihre Energie nicht planbar erzeugt bzw. abgibt, ist technisch und wirtschaftlich reiner Unfug.
Ein noch größerer Unfug ist, auf genau solche und nur auf solche Kraftwerke die gesamte Energieversorgung eines Landes, eines bis dato führenden Industrielandes, aufzusetzten.
Und die Spitze ist, nach vielen Jahrzehnten gemachter Erfahrung mit solchen Gewerken nicht zu bemerken, daß man ein totes Pferd reitet und meint, ein „noch mehr“ von diesem Unfug bringt die Erlösung.