Robert Lyman, Dr. Jay Lehr
Betrachten wir die anderen Folgen einer Dekarbonisierung.
Die gesamte derzeitige Produktion fossiler Brennstoffe müsste schrittweise eingestellt werden. Die Treibstoff produzierenden Staaten und Länder könnten angesichts einer wirtschaftlichen Katastrophe „etwas zurückstecken“. Da die Auferlegung regulatorischer Beschränkungen für den Verbrauch fossiler Brennstoffe zweifellos zu einem drastischen Preisverfall der bestehenden Produktion führen würde, müssten die Regierungen praktisch alle Teile der Energiewirtschaft in allen Ländern der Welt zentral planen (d. h. vollständig kontrollieren).
Der größte Teil der bestehenden Industrie- und Verkehrsinfrastruktur, die heute von fossilen Brennstoffen abhängt, müsste ersetzt werden; die Kosten dafür würden sich auf viele Billionen Dollar belaufen.
Ohne Erdöl würden die 50.000 Handelsschiffe und 50.000 Flugzeuge, die benötigt werden, um die acht Milliarden Menschen auf der Welt gesund zu halten, auf Grund laufen.
Dies würde die Elektrifizierung aller Teile der Weltwirtschaft erfordern. Gegenwärtig deckt die Elektrizität nur etwa 20 % des Weltenergiebedarfs[2] Der erforderliche Ausbau der Übertragungs- und Verteilungsinfrastruktur, um auf 100 % zu kommen, würde ein Vielfaches dessen betragen, was im letzten Jahrhundert erreicht wurde – und das alles in 28 Jahren.
Die technologischen Zwänge sind enorm. So muss beispielsweise die Stromversorgung zuverlässig sein, und Wind- und Solarenergie sind unstetig (d. h. sie produzieren nur dann, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint, nicht wenn Strom benötigt wird). Die Speicherung von Strom in großen Mengen ist außerordentlich teuer und die Kapazität ist extrem begrenzt. „Großbatterien“ bieten in der Regel nur wenige Minuten Reserve für die Stromerzeugung, während ein zuverlässiges Stromnetz in Wirklichkeit Tage oder Wochen Reserveleistung bräuchte. Jüngste Schätzungen für Stromspeicher im Versorgungsmaßstab zeigen, dass die kombinierten Kosten für erneuerbare Energien/Speicherung zur vollständigen Elektrifizierung eines OECD-Landes ein Vielfaches des derzeitigen Bruttoinlandsprodukts dieser Länder betragen würden [3].
Wo bleibt die Verantwortung für die kontinuierliche, unterbrechungsfreie Lieferung von Strom in der Größenordnung der Nennleistung, die für jede Windkraftanlage oder jedes Solarmodul genehmigt wurde?
Weltweit wären die Landwirte nicht mehr in der Lage, die für den Anbau ihrer Pflanzen erforderlichen Betriebsmittel, Düngemittel oder Pestizide zu erhalten, und es ist fraglich, ob sie über moderne Landmaschinen verfügen würden. Die Nahrungsmittelproduktion würde in allen Teilen der Welt drastisch zurückgehen, da die landwirtschaftlichen Praktiken auf den Stand vom Ende des 19. Jahrhunderts zurückfallen würden. Milliarden von Menschen würden verhungern.
Ohne Erdgas und Kohle würde es einen Mangel an Stromerzeugungskapazitäten und an Brennstoffen für die Beheizung von Privathaushalten und Gewerbebetrieben geben. In fast allen Teilen der Welt käme es zu Stromausfällen und Spannungsabfällen. Eine moderne Produktion wäre dann nur noch in einigen Ländern wie China möglich, was enorme strategische und sicherheitspolitische Auswirkungen hätte. Klimaanlagen würden zu einem Luxus, den sich nur noch die Besserverdienenden leisten können.
Aufgrund des Mangels an so vielen Dingen würden die Preise für Waren erheblich steigen, selbst wenn die Einkommen sinken. Die Menschen wären nicht mehr in der Lage, die meisten der Waren und Dienstleistungen zu bekommen, auf die sie heute angewiesen sind. Ältere Menschen wären besonders gefährdet. Die Krankenhäuser wären nicht in der Lage, viele der benötigten Medikamente zu beschaffen oder Operationen mit den heute verfügbaren Anästhetika durchzuführen. Viele Menschen würden infolgedessen sterben.
Aus Rohöl hergestellte Erdölderivate werden für die Herstellung von Reifen für Milliarden von Fahrzeugen, von Asphalt für Millionen von Straßenkilometern und für alle Komponenten der medizinischen Industrie benötigt.
Ausgaben von Regierungen
Keine Organisation berichtet über die Ausgaben der Regierungen für Maßnahmen zur Emissionsreduktion. Dies ist nicht überraschend. Keines der Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) führt Buch über die Maßnahmen, die jedes Land zur Emissionssenkung ergreift. Diese Maßnahmen haben viele verschiedene Formen – Subventionen für erneuerbare Energien, Steuerbefreiungen und -abzüge, Finanzierung „grüner“ Gruppen, öffentliche Werbung, Unterstützung für Forschung und Entwicklung usw. Regierungen führen zunehmend „grüne Beschaffungsprogramme“ ein, die ihre Ministerien und Behörden dazu verpflichten, Produkte und Dienstleistungen aus erneuerbaren Energien und alternativen Brennstoffen zu kaufen, selbst wenn deren Kosten die Kosten von Alternativen weit übersteigen.
Es ist erschreckend, dass die Subventionen für den Kauf eines Elektrofahrzeugs (EV) mit Lithiumbatterie die Umweltzerstörung und die Gräueltaten an der Menschheit beim Abbau exotischer Mineralien und Metalle in Ländern mit gelber, brauner und schwarzer Hautfarbe finanziell unterstützen. Diese Ausbeutung wird in dem 2022 für den Pulitzer-Preis nominierten Buch „Clean Energy Exploitations“ detailliert beschrieben.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
Wir haben nur wenige Anhaltspunkte dafür, was die Regierungen ausgeben. Europäischen Quellen[4] zufolge beliefen sich beispielsweise die weltweiten Ausgaben zur Förderung der Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien zwischen 2011 und 2018 auf 3,7 Billionen US-Dollar. In den Vereinigten Staaten berichtete die Energy Information Administration, dass sich die Subventionen der US-Bundesregierung für erneuerbare Energien (Biomasse, Wind- und Solarenergie) im Jahr 2013 auf 15,3 Milliarden US-Dollar und im Jahr 2016 auf 6,7 Milliarden US-Dollar beliefen.[5] Die Texas Public Policy Foundation berichtete im Jahr 2020, dass sich die Subventionen der US-Bundesregierung für Solar- und Windenergie im Zeitraum von 2010 bis 2019 auf 34 Milliarden US-Dollar bzw. 37 Milliarden US-Dollar beliefen.[6]
Ausgaben von Verbrauchern und Industrie
Auch zu den Kosten, die den Energieverbrauchern durch staatliche Klimapolitik und -vorschriften entstehen, gibt es keine verbindlichen Informationsquellen.
Eine der größten dieser Ausgaben betrifft die Kosten für Vorschriften, die von den Stromversorgern verlangen, dass sie für die Abnahme von Wind- und Solarenergie höhere als die marktüblichen Tarife anbieten. In vielen Fällen sind dadurch die Stromrechnungen in den letzten zehn Jahren um 50 bis 100 % gestiegen. Andere Vorschriften verpflichten die Ölraffinerien, bis zu 15 % Ethanol oder andere Biokraftstoffe für die Herstellung von Benzin und Flugkraftstoffen zu verwenden, was die Kosten für die Verbraucher in die Höhe treibt. Die am schnellsten steigenden Kosten sind jedoch die zusätzlichen Kosten, die sich in den Verbraucherpreisen niederschlagen, weil die Hersteller aufgrund gesetzlicher Vorschriften „Emissionsgutschriften“ und „Kompensationen“ erwerben müssen, um willkürliche Emissionsreduktionsziele zu erreichen. Auch für diese Kosten gibt es keine verbindlichen Schätzungen.
Bloomberg Energy Research berichtet jährlich über die Investitionen der Industrie in die so genannte „Energiewende“. Dem Bericht für das Jahr 2021 [7] zufolge wurden in diesem Jahr weltweit 755 Mrd. USD für die Dekarbonisierung des Energiesystems bereitgestellt, was den Vorjahreswert um 27 % übertraf. Sowohl die erneuerbaren Energien als auch der elektrifizierte Verkehr, die beiden größten Kategorien, erreichten 2021 neue Rekorde, da die Installation von Wind- und Solaranlagen und der Verkauf von Elektrofahrzeugen stark zunahmen. Unternehmen, Regierungen und Haushalte investierten im Jahr 2021 366 Milliarden Dollar in neue Kapazitäten für erneuerbare Energien, 6,5 % mehr als im Vorjahr. Außerdem gaben sie 273 Milliarden Dollar für Elektrofahrzeuge und die dazugehörige Ladeinfrastruktur aus, ein Plus von 77 %. Bei den derzeitigen Trends dürfte der EV-Sektor die Investitionen in erneuerbare Energien im Jahr 2022 überholen. Die nächstgrößeren Ausgabensektoren waren elektrische Wärme mit 53 Milliarden Dollar und Kernenergie mit 31 Milliarden Dollar. Zusammengenommen entfiel mit 731 Milliarden Dollar der größte Teil der Investitionen auf saubere Energie und Elektrifizierung (einschließlich erneuerbarer Energien, Kernenergie, Energiespeicherung und elektrifizierter Verkehr und Wärme). Der Rest entfiel auf Wasserstoff, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung sowie nachhaltige Materialien mit insgesamt 24 Mrd. USD. Wenn man konservativ davon ausgeht, dass die Investitionen der Industrie von 2020 bis 2050 auf demselben Niveau bleiben, würden sich die Gesamtausgaben in diesem Zeitraum auf 15 Billionen Dollar belaufen.
Saubere Energie ist nur saubere ELEKTRIZITÄT.
Diese sauberen erneuerbaren Energien, wie Windturbinen und Solarzellen, können nur STROM erzeugen, und zwar bestenfalls intermittierenden Strom aus verfügbaren Brisen und Sonnenschein. Es ist wissenschaftlich unbestreitbar, dass erneuerbare Energien KEINE Erdölderivate herstellen können, die die Grundlage für Tausende von Produkten bilden, die die Grundlage der Gesellschaften und Volkswirtschaften auf der ganzen Welt sind.
Tatsächlich können diese erneuerbaren Energien ohne Erdöl nicht existieren, da alle Teile von Windturbinen und Solarzellen mit Erdölderivaten hergestellt werden, die aus Erdöl gewonnen werden.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
Nächste Woche werden wir in Teil 3 dieser Serie über die Albernheit, Absurdität und Schlechtigkeit des Versuchs, das Leben auf der Erde auszulöschen, die zukünftigen Kosten abschätzen. Denken Sie daran, dass es unser Ziel ist, unsere Leser über die Absurdität der Dekarbonisierung der Welt lachen zu lassen, was gleichbedeutend damit wäre, den Sauerstoff aus dem Raum zu entfernen, in dem Sie diese Aufsätze lesen.
Autoren: Robert Lyman is an economist with 37 years of service to the Canadian government.
CFACT Senior Science Analyst Dr. Jay Lehr has authored more than 1,000 magazine and journal articles and 36 books. Jay’s new book A Hitchhikers Journey Through Climate Change written with Teri Ciccone is now available on Kindle and Amazon.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Es ist wissenschaftlich unbestreitbar, dass erneuerbare Energien KEINE Erdölderivate herstellen können“
Geht das auch mit synthetischen Kraftstoffen nicht (Frage an die Chemiker)?