Vijay Jayaraj
Inmitten des Gezeters um die intensive Nutzung von Kohle in China und Indien ist man sich vielleicht nicht bewusst, dass diese Länder über einige der weltweit größten Anlagen für erneuerbare Energien verfügen.
Ich stamme aus dem indischen Bundesstaat Tamil Nadu, der wegen seiner großen Anzahl von Windparks oft mit Skandinavien verglichen wird. Mit einem Anteil von 25 Prozent an der Windkraftkapazität des Landes hat der Bundesstaat den größten Anteil an solchen Anlagen in einem Land mit 1,3 Milliarden Menschen.
Doch selbst Tamil Nadu ist zur Deckung seines Strombedarfs in hohem Maße auf Kohle angewiesen, so dass Notfälle und Stromausfälle immer dann an der Tagesordnung sind, wenn es zu Engpässen beim Brennstoff kommt. Ähnlich verhält es sich im ganzen Land, wo 70 Prozent des Stroms aus Kohle gewonnen werden.
[Hervorhebung im Original]
Die viel gepriesenen Windparks sind in solchen Notfällen wenig hilfreich. Sie erzeugen zwar Strom, aber nur 4,6 Milliarden Einheiten im Vergleich zu den 92 Milliarden Einheiten der Kohle. Obwohl die Windkraft 10 Prozent der gesamten installierten Kapazität im Stromsektor des Landes ausmacht, liegt ihr Gesamtbeitrag zur Stromerzeugung bei weniger als drei Prozent. Windparks können einfach keinen Strom auf Abruf produzieren, und schon gar nicht in der Menge, wie sie in Großstädten benötigt wird.
„Wieder einmal sind Stromausfälle in Tamil Nadu zur Normalität geworden, was bereits jetzt enorme Auswirkungen auf das Leben der Menschen hat“, sagte der ehemalige Ministerpräsident des Bundesstaates.
Letzten Monat bat der Ministerpräsident von Tamil Nadu um mehr Kohle, da die Versorgung kritisch sei: „Der Ministerpräsident M. K. Stalin schrieb an Premierminister Narendra Modi und bat um sein Eingreifen, um die Lieferung von 72.000 Metric tons Kohle pro Tag sicherzustellen.“
Selbst eine kleine Störung in der Kohleversorgung führt zu großflächigen Stromausfällen in einem ganzen Bundesstaat. Dies zeigt, dass die Windkapazität des Staates ein übertriebenes Gut ist, das nichts liefern kann, wenn es benötigt wird. Die Windparks funktionieren nur in den Monaten mit optimalem Windaufkommen, was bedeutet, dass sie mehr als die Hälfte des Jahres nutzlos sind.
Die für die Stromversorgung der Bevölkerung zuständigen Beamten sind sich dieser erbärmlichen Situation bewusst und investieren daher weiterhin in fossile Energieträger, insbesondere in Kohle.
Kürzlich genehmigte der Staat trotz des Widerstands von verschiedenen Seiten den Bau einer zusätzlichen Kapazität von 2.640 Megawatt in einem 1.600-Megawatt-Kohlekraftwerk. Für die Errichtung der Stufen 2 und 3 des superkritischen Wärmekraftwerks in Udangudi wurden insgesamt 607 Hektar Land erworben. Das Kraftwerk wird 30 Prozent seiner Kohle aus Indonesien, Südafrika, Australien und China importieren.
Darüber hinaus hat die indische Bundesregierung nun beschlossen, „die Stromkrise zu bekämpfen, indem sie sich auf Abschnitt 11 des Elektrizitätsgesetzes beruft und alle importierten kohlebasierten Projekte anweist, mit voller Kapazität Strom zu erzeugen“.
Anstatt die Kohlekraftwerke zu drosseln, wie es die Klima-Untergangspropheten fordern, erhöht Indien seine Abhängigkeit von der Kohle. Da für die kommenden Monate ein gravierender Kohlemangel prognostiziert wird, schreitet die Regierung ein, um mehr Kohle zu importieren und weitere Stromausfälle zu vermeiden. „Coal India wird Kohle zur Mischung auf Regierungsbasis importieren und an Wärmekraftwerke staatlicher Erzeuger und unabhängiger Stromerzeuger liefern“, erklärte das Energieministerium in einem Schreiben vom 28. Mai.
Die Bundesregierung hat die Kraftwerke an der Küste aufgefordert, so viel Kohle wie möglich zu importieren und versprochen, dafür Kredite zu gewähren. Die Nachfrage nach Strom aus Kohlekraftwerken ist so hoch, dass der Bundesstaat Tamil Nadu und einige andere Bundesstaaten den Kraftwerken erlaubt haben, die Preise zu erhöhen.
Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Va., and holds a Master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, England. He resides in Bengaluru, India.
First published here at Human Events on June 6, 2022.
Link: https://cornwallalliance.org/2022/06/indian-coal-makes-electricity-as-wind-farms-sit-idle/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
„Anstatt die Kohlekraftwerke zu drosseln, wie es die Klima-Untergangspropheten fordern, erhöht Indien seine Abhängigkeit von der Kohle.“
Bei unseren Ideologie-geschwängerten Polit-Versagern muss erst größter Notstand herrschen, bis Verstand zurückkehrt – wenn auch nur tröpfchenweise. Die verbohrtesten Dumm-Ideologen gibt es nun mal im Vorreiterland. Das war schon immer so – bis zurück zur Hexenverfolgung. Heute leben sie vornehmlich in westdeutschen Großstädten, wählen Grün und „retten das Weltklima“…
Und wenn Kohle einmal brennt, dann brennt sie.
Man kann sie eben nicht einfach abschalten — die brennende Kohle.
Und wenn dann wegen Vorkommen von Wind die Kohlekraftwerke für Elektrizität von Netz genommen werden brennt die Kohle halt umsonst weiter!
Und weiterhin muss Kohle verbrannt werden um die Kohlekraftwerke betriebsbereit zu halten, für die Zeiten wenn nicht genügend Wind Aufkommen ist!
Ein teures Unterfangen also. Ein Invest in Windenergieanlagen, die bei Flaute nix liefern und Kohle, die während Windzeiten ohne wirklichen Nutzen verbrannt wird!
— und das selbe gilt für Habecks Plan hier bei uns in Deutschland!
kein Wunder, dass der Strom so teuer geworden ist!
Entschuldigung, aber was bedeutet „72.000 (Millionen Tonnen) Kohle pro Tag“?
Steht so im Original. Vielleicht können Sie das überprüfen?
Admin am 21. Juni 2022 um 14:34
In Zeitungsartikeln zu dem Thema steht: Stalin in a letter to Modi said: „I request you to direct the Ministry of Coal to ensure the supply of 72,000 MT coal per day as per the FSA (Fuel Supply Agreement) at Paradip and Vishakhapatnam ports.
MT könnte Megatonnes oder Metric Tonne heissen. Da es eine ehemalige Britische Kolonie ist und an anderen Stellen des Artikels von „72,000 tonne of coal daily“ gesprochen wird, werden es wohl eher metrische Tonnen und damit 72000 Tonnen Kohle pro Tag sein …
Danke, macht viel mehr Sinn.
Die Tatsache, daß man überhaupt auf diese Windkraftlobby hört, belegt, daß genau das nicht passiert, was immer gefordert wird, nämlich auf die Wissenschaft zu hören.
Weil daß eine mit der 3. Potenz der Windgeschwindigkeit zufällig fluktuierende Erzeugungsleistung keine Basis für eine Energieversorgung sein kann, schon garnicht für Industrieländer, dazu genügt der Einführungskurs in Elektrotechnik, erstes Semester.
Alle, die anderes behaupten, sind wissenschaftsferne Lügner! So einfach ist das.
Auf Wissenschaftler wird doch gehört: Frau Prof. Kempfert besaß jahrelang direkten Zugang zum Ohr der Bundeskanzlerin! Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.