David Wojick
Die einzige technisch realisierbare Möglichkeit, erneuerbare Energien in absehbarer Zukunft zuverlässig zu machen, ist der Einsatz großer Mengen von Batterien im Netz. Ob dies auch nur im Entferntesten machbar ist, hängt von den Kosten ab, und hier wird es wirklich seltsam.
Einerseits gibt es Berichte von Versorgungsunternehmen über die Kapitalkosten dieser großen Batteriesysteme. Batteriesysteme, die tatsächlich gebaut worden sind. Auf der anderen Seite haben wir prognostizierte Kapitalkosten, die zur Verteidigung des Wachstums unzuverlässiger erneuerbarer Energien verwendet werden.
Die tatsächlichen Kosten und die prognostizierten Kosten weichen stark voneinander ab. Sie sind so unterschiedlich, dass die prognostizierten Kosten den Charakter von Phantastereien haben.
Beginnen wir mit der Realität. Die EIA erhebt jährlich Daten von Versorgungsunternehmen zu den Kosten von netzweiten Batteriespeichern. Ihr jüngster Bericht lautet „Battery Storage in the United States: An Update on Market Trends – August 2021“.
Von 2013 bis 2018 lagen die durchschnittlichen gemeldeten Kosten bei rund 1.500.000 $ pro MWh. Die Spanne war ziemlich groß und reichte von unter 500.000 $ bis zu etwa 3.000.000 $ pro Mwh.
Es ist erwähnenswert, dass die EIA für das Jahr 2020 einen starken Rückgang der Kosten meldete. Von durchschnittlich 2.100.000 $ im Jahr 2015 bis hin zu einem Tiefststand von 600.000 $ im Jahr 2019. Ich bin eher skeptisch, dass dieser Kostenrückgang um 70 % tatsächlich eingetreten ist. Es gab keinen technischen Durchbruch, der dies verursacht hätte. Ich vermute, dass es sich entweder um einen Fall von Preissenkung oder um eine Manipulation der Kostenberichte durch die Versorgungsunternehmen handelt. Tesla bietet seit geraumer Zeit sehr niedrig, um die 500.000 $. Dies sind wahrscheinlich Lockangebote.
Angesichts des enormen Preisanstiegs bei Lithium und anderen wichtigen Bestandteilen sowie bei der Energie, die für die Herstellung dieser Monsterbatterien benötigt wird, sind die Kosten derzeit sicherlich eher gestiegen als gesunken.
Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass die Kosten bei mindestens 600.000 Dollar pro MWh liegen, möglicherweise sogar noch viel mehr. Eine Million Dollar pro MWh ist keine unvernünftige Schätzung. Bedenken Sie, dass ein durchschnittlicher amerikanischer Haushalt eine MWh in einem Monat verbraucht, es ist also nicht viel Saft für viel Geld.
Jetzt kommt die Phantasie ins Spiel. Es gibt mehrere aktuelle Mainstream-Schätzungen der zukünftigen Kapitalkosten von netzgekoppelten Batteriespeichern. Diese Schätzungen werden häufig bei der Bewertung der wirtschaftlichen Machbarkeit einer Umstellung von kohle- und gasbefeuerter Stromerzeugung auf Wind- und Solarenergie verwendet. Die Schätzungen der Batteriekosten sind von entscheidender Bedeutung, da eine enorme Menge an Batterien benötigt wird, um die intermittierende Wind- und Solarenergie zuverlässig zu machen.
So hat das National Renewable Energy Laboratory des DOE in seinem Bericht „Cost Projections for Utility Scale Battery Storage: 2021 Update“ (Kostenprognosen für Batteriespeicher im Versorgungsmaßstab: Aktualisierung 2021) Prognosen für die Batteriekosten bis 2050 veröffentlicht. Das NREL setzt auf erneuerbare Energien, also auch auf die Batterien, die benötigt werden, um Wind- und Solarenergie zuverlässig zu machen.
Jede NREL-Projektion bezieht sich auf eine enge Spanne von Kosten. Das untere Ende dieser Spanne liegt bei lediglich 143.000 $ pro MWh im Jahr 2030 und 87.000 $ im Jahr 2050. Das ist richtig, nur 87.000 $ für etwas, das heute 600.000 bis 1.000.000 $ kostet, wobei die Kosten noch steigen.
Dieser Schutz ist natürlich äußerst rosig, bis hin zur Phantasie.
In einem aktuellen Bericht – „The Future of Energy Storage“ – geht das MIT sogar noch weiter zurück. Die für das Jahr 2050 geschätzten Batteriekosten belaufen sich auf winzige 70.000 $ pro MWh! Für etwas, das heute über eine Million Dollar kostet. Das ist sicherlich reine Phantasterei.
Angesichts des Biden-Ziels, bis 2035 keine Stromemissionen mehr zu verursachen, ist die Fantasiezahl für 2050 vielleicht irrelevant. Aber selbst die NREL-Schätzung für 2030 von 143.000 Dollar ist unglaublich. In Anbetracht der steigenden Preise sind 1.000.000 $ ein besserer Wert. Außerdem ist Bidens Ziel selbst reine Fantasie.
Kurz gesagt, die Energiepolitik muss auf soliden technischen Schätzungen beruhen, nicht auf Wunschvorstellungen.
Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html. For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/. Available for confidential research and consulting.
Link: https://www.cfact.org/2022/06/08/backup-battery-cost-fantasies-abound/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Speicherungskosten von 600-1000 pro kWh.
Wie kann man das umrechnen, wie viel kostet der so gespeicherte und wieder beanspruchte Strom an der Steckdose je kWh?
Das komplette E-Auto incl. Akku kostet doch nur ca. 200 bis 300€/kWh.
Wie kann da nur der „nackte“ Stromspeicher 600-1000 pro kWh kosten?
Sehr geehrter Herr Krause,
selbstverständlich könnten MW- Speicher auch mit Blei- Akkus gebaut werden, diese explodieren nicht so leicht, Li wird immer teurer und ist aus alten Akkus auch nicht so leicht zurückzugewinnen wie Blei (erfolgte ehemals in Freiberg/Sachsen).
Wenn Sie recherchieren, finden Sie, dass Speicher hauptsächlich zur Energiespeicherung errichtet werden und der Preis immer auf die Speicherkapazität (MWh) bezogen ist. Auch der Autor des Artikels macht das so. Die Regelleistung (MW) ist willkommener Effekt.
Wenn Sie den Artikel noch einmal lesen, finden Sie im 6. Absatz auch Kosten von 500000 bis 600000 Dollar, insofern verstehe ich Ihre Bemerkung „Stand vor 10 Jahren“ nicht.
Stimmt, vor 10 Jahren hat man auch mal einen (!) MW-Speicher mit Bleibatterien gebaut. Vattenfall in Berlin wenn ich es richtig weiß. Mittlerweile, also 10 Jahre später, baut man diese aber fast nur noch mit Li. Manchmal auch NAS, aber auf keinen Fall mit Bleiakkus. Wie gsagt: Das ist alles Stand von vor 10 Jahren. Die Li-Batterien sind pro nutzbarer Kapazizät und über ihre erheblich längere Lebensdauer einfach insgesamt viel günstiger als Bleiakkus, und auch das Recycling ist mittlerweile zu 99% möglich. Es gab auch zahlreiche Innovationen die der Autor negiert bzw. wohl nicht mitbekommen hat. Aber hier einzusteigen ist mir zu lästig. Jeder kann sich da selbst informieren, wenn es wirklich interessiert und man nicht nur stumpfsinnig hetzen möchte.
Ich weiß auch nicht warum sich der Autor in seinem Artikel so oft selbst widerspricht. Er denkt sich wohl, wenn er mehr Zahlen raushaut, wird schon irgendeine stimmen…!? Wie kommt er nur zu seiner Kernbehauptung „1 MWh nutzbare Batteriespeicerkapazität kostet heute über 1 Mio. Dollar???“ Verstehen SIE das??
Herr Krause, wie meinen Sie das mit der Mio. pro MWh, was auch 1000 pro kWh bedeutet?
Meine letzte (Blei-) Starterbatterie kostete 110 Euro bei 0,78 kWh, d. h. 127 E/kWh.
Wenn dann noch Gleich- und Wechselrichter dazukommen, würden bei dieser geringen Kapazität noch einige Hundert hinzukommen.
Feldheim bei Treuenbrietzen kostete mit allem (Gebäude u. s.w.) 1196 Euro/kWh, PSKW Goldisthal jedoch nur 73 Euro/kWh.
Sehr geehrter Herr Dr.-Ing. Rasim,
Würden Sie tatsächlich einen Megawatt-Speicher mit Autobatterien bauen?
Wenn Sie ein bisschen im Internet recherchieren finden Sie zB folgende Meldung: RWE hat in der irischen Grafschaft Monaghan einen 60-Megawatt-Batteriespeicher installiert. Dieer gleicht Netzwerkschwankungen kurzfristig aus und dient als Backup. Die Investitionkosten der gesamten Anlage (also Batterien, Gleich- und Wechselrichter, Anlagenüberwachung, Gebäude, Anschlussperipherie, Brandschutz, Zufahrtswege, Zaun) betrugen 25 Mio.EUR.
1 MW kostete hier also etwa 400.000 EUR. Das ist deutlich unter 1 Mio, meinen Sie nicht?
Leistung kann man nicht speichern, versuchen Sie mal die Rechnung mit Energie- Einheiten.
Die für Regelleistung notwendige Auslegung von 1C ist ihnen bekannt Herr Georgiev? Daher gibt man immer nur die Preise in EUR pro MW an. Es bezieht sich dann automatisch auf 1 MW Leistung bei 1 MWh nutzbarer Speicherkapazität.
1 MWh nutzbare Batteriespeicerkapazität kostet heute über 1 Mio. Dollar???
Der Autor ist wohl auf dem Stand von vor 10 Jahren…