Die Debatte über den Einfluss des Menschen auf den Klimawandel geht weiter. Wie inzwischen fast jeder weiß, gibt es keine Belege dafür, dass der Mensch einen wesentlichen Einfluss auf das Klima hat, so dass sich die Debatte hauptsächlich darum dreht, welche zukünftige Klimaprojektion wahrscheinlich ist. Es ist auch nicht klar, dass die Veränderungen, die wir verursachen könnten, schlecht sind. Die meisten Beweise deuten darauf hin, dass zusätzliches CO2 und die Erwärmung bisher von Vorteil waren und wahrscheinlich auch in Zukunft von Vorteil sein werden. Was aber, wenn wir uns entscheiden, auf fossile Brennstoffe zu verzichten? Was sind die wirtschaftlichen Auswirkungen?
Gregor Semieniuk und neun Koautoren haben soeben in Nature Climate Change eine Arbeit mit freiem Zugang veröffentlicht, in der diese Option diskutiert wird. Der Nettogegenwartswert zukünftiger entgangener Gewinne aus fossilen Brennstoffen übersteigt 1,4 Billionen Dollar, wobei allein in den USA 0,4 Billionen Dollar verloren gehen. Vergleichen Sie dies mit dem Verlust von etwa 2 Billionen Dollar an Wert von US-Immobilien im Jahr 2008, laut Zillow, aufgrund der Immobilienkrise. Beachten Sie, dass die beiden Zahlen nicht direkt vergleichbar sind, da wir die Gewinne aus fossilen Brennstoffen mit dem Gesamtwert der Häuser und nicht mit dem Eigenkapital der Hausbesitzer vergleichen. Das durchschnittliche Eigenkapital eines Hauses in den USA im Jahr 2021 beträgt etwa 153.000 Dollar und die durchschnittlichen Kosten für ein Haus liegen bei 374.900 Dollar. Dieses Verhältnis reduziert den Verlust des Eigenheimwerts von 2 Billionen Dollar im Jahr 2008 auf einen Verlust von 0,8 Billionen Dollar an Eigenheimkapital. Der Verlust von Öl-, Gas- und Kohlevermögenswerten könnte einen schweren wirtschaftlichen Schock auslösen.
Der größte Teil des Risikos liegt bei den privaten Investoren, die überwiegend in den OECD-Ländern sitzen, insbesondere in den USA und Großbritannien. Um dies in eine bessere Perspektive zu rücken, betrug das BIP der OECD im Jahr 2021 59 Billionen Dollar und das der USA 21 Billionen Dollar.
Diejenigen, die glauben, dass der Klimawandel gefährlich ist, wollen einen schnellen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen, was die Abschreibung von Vermögenswerten aus fossilen Brennstoffen erforderlich macht. In dem Artikel wird das Eigentum an diesen Vermögenswerten verfolgt. Wer ist der Verlierer, wenn die Vermögenswerte verloren sind? Die Branche der fossilen Brennstoffe ist sehr groß und umfasst 43 439 Öl- und Gasförderanlagen, ganz zu schweigen von den vielen Kohleminen. Die Öl- und Gasvorkommen befinden sich im Besitz von fast 70.000 einzelnen Öl- und Gasunternehmen.
Die letztendlichen Eigentümer dieser Vermögenswerte sind überwiegend verwaltete Investmentfonds (deren größte Kunden Pensionsfonds sind), Banken und andere Kreditgeber sowie selbstverwaltete Pensionsfonds, wie in Abbildung 1 dargestellt. Die höchsten Verluste im Verhältnis zum BIP sind in Ländern zu verzeichnen, in denen der Staat eine bedeutende Rolle spielt, wie in Russland und Norwegen.
Diskussion
In dem Artikel wird behauptet, dass die Kompensation des gesamten Verlustes der Öl- und Gasunternehmen „nur“ ein bis zwei Prozent des BIP kosten würde. Dabei werden jedoch weder die Verluste der Öl- und Gasdienstleistungs-Unternehmen noch die gesamte daraus resultierende Arbeitslosigkeit berücksichtigt, die allein in den USA mehr als neun Millionen Arbeitsplätze betragen dürfte. Dabei sind die 42.117 Arbeitsplätze im US-Kohlebergbau noch nicht berücksichtigt.
Es genügt zu sagen, dass ihre Schätzung der Kosten für die Einschränkung oder Abschaffung fossiler Brennstoffe viel zu niedrig ist.
Wie Vaclav Smil in seinem neuen Buch deutlich macht, bilden Öl, Gas und Kohle die Grundlage des gesamten modernen Lebens. Neben der Energieversorgung sind sie unerlässlich, um uns zu ernähren, zu kleiden und zu schützen. Er bezeichnet Ammoniak, Stahl, Beton und Kunststoffe als die vier Säulen der modernen Zivilisation, die derzeit nur mit fossilen Brennstoffen hergestellt werden können. Diese vier unverzichtbaren Materialien verbrauchen 17 % des weltweiten Primärenergiebedarfs und verursachen 25 % aller CO2-Emissionen. Die IEA berichtet, dass 14 % des weltweiten Erdöls und 8 % des Erdgases als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Petrochemikalien verwendet werden. Außerdem ist der Anteil der fossilen Brennstoffe an der Energieerzeugung zwischen 1973 und heute kaum zurückgegangen, und der Rückgang ist fast ausschließlich auf die zusätzliche Erzeugung von Kernenergie zurückzuführen. Ein Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe, wie es in dem Artikel heißt, hätte katastrophale Folgen für die gesamte Welt, mit fast unvorstellbaren Konsequenzen.
[Hervorhebungen vom Übersetzer]
References
Lomborg, B. (2020, July). Welfare in the 21st century: Increasing development, reducing inequality, the impact of climate change, and the cost of climate policies. Technological Forecasting & Social Change, 156. Retrieved from https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0040162520304157
Semieniuk, G., Holden, P., Mercure, J., & al., e. (2022, May 26). Stranded fossil-fuel assets translate to major losses for investors in advanced economies. Nature Climate Change. doi:10.1038/s41558-022-01356-y
Smil, V. (2022). How the World Really Works. Viking. Retrieved from https://www.amazon.com/How-World-Really-Works-Science-ebook/dp/B09CDB69WT/ref=sr_1_1?crid=15LL4YNFP77F&keywords=how+the+world+really+works&qid=1653753577&sprefix=How+the+World+Really%2Caps%2C79&sr=8-1
Link: https://andymaypetrophysicist.com/2022/05/28/the-economic-cost-of-eliminating-fossil-fuels/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Jene Autoren, die aus den IPCC Originalberichten die Versionen für Politiker machen, manipulieren die Aussagen! Ob aus Unwissenheit oder mit Absicht wäre zu untersuchen.
Jedenfalls stimmt die Aussage, daß es bisher für den menschgemachten Klimawandel auch bei IPCC keine „wasserdichte“ Belegführung gibt. In den Originalberichten wird alles unter einem sog. „Treatment of Uncertainty“ abgehandelt, also Angaben, wie wahrscheinlich die jeweiligen „Aussagen“ sind. Es werden 7 Stufen verwendet: „Exceptionally unlikely“, „Very unlikely“, „Unlikely“, „About as likely as not“, „Likely“, „Very likely“ und „Virtually certain“. Eine abgesicherte Klasse „proved certain“ gibt es nicht. Leider gibt es auch keine Erklärungen, aufgrund welcher konkreten Begründung welche Wahrscheinlichkeit gewählt wurde, was seriöser wissenschaftlicher Arbeit eigentlich widerspricht.
Jene Autoren, die also die Zusammenfassungen erstellen, tun nun so, als wären getätigte Aussagen im Originalbericht Tatsachen, egal unter welchem Wahrscheinlichkeitsvorbehalt sie original auftreten! Und sie machen aus einem „Assessment Report“, also einem Bericht der auf „assessment“ also „Abschätzung/Einschätzung“ beruht, einen „Sachstandsbericht“, also etwas, das der Wortbedeutung nach über Fakten und nicht über Schätzungen berichtet.
Und weil deutsche Klimajournalistinnen entweder nicht Englisch können oder zu faul sind, in die Originale zu blicken, verbreiten sie per „copy&paste“ jene Alarmbotschaften, die von den Autoren der Zusammenfassungen postuliert werden. Und um sich zu profilieren, sich also klar auf die Seite der „Gutmenschen“ zu schlagen bzw. die Auflage zu erhöhen, versuchen sie, noch gesteigerter, noch dramatischer zu formulieren als die Konkurrenz …
Die gab es früher einmal so um 2007: Aus dem Bauchgefühl einiger Experten (Petersen). Dann stellt man auf schieren Annahmen beruhende Wahrscheinlichkeitsberechnúngen auf, und benutzt deren Sigma als Maß. Alles Kappes.
„Ein Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe … hätte katastrophale Folgen für die gesamte Welt, mit fast unvorstellbaren Konsequenzen.“
Nur unsere Klima- und Energiewende-Politiker wissen es besser und lassen von ihrem Wahn nicht ab. Weil bei uns die Klima- und Dekarbonisierungs-Paranoia regiert, die die Medien und die Straße befallen hat. Dass auch Juristen dazu gehören, das wissen wir seit dem Karlsruher Klima-Urteil. Ein Land der Klima-Irren – hoffnungslos! Schon deshalb, weil Wahn-Opfer sich nicht selber retten können.
Zitat: „Wie inzwischen fast jeder weiß, gibt es keine Belege dafür, dass der Mensch einen wesentlichen Einfluss auf das Klima hat…“
Das ist wohl reines Wunschdenken des Autors. Wäre das wirklich so, dann gäbe es zumindest Hoffnug, dass dieser mörderische Spuk einer, nicht etwa von den Marktkräften erzeugten, „Energiewende“ in naher Zukunft beendet wird.
Leider ist diese „Energiewende“, wie bereits der Name sagt, nur ideologiegetrieben und nicht faktenbasiert. Ebenso wie die „Klimakrise durch menschengemachtes CO2“ auf einer nie bewiesenen Theorie basiert, weshalb auch alle Maßnahmen wie CO2-Vermeidung und Decarbonisierung auf nicht beweisbaren Behauptungen/Vermutungen beruhen – und mit Sicherheit mehr Schaden anrichten als Nutzen.