[Hier der Blick aus den USA auf unsere Politik! WSJ = Wall Street Journal. A. d. Übers.]
Es ist schlimm genug, dass die Deutschen ihre eigene Energiesicherheit untergraben haben, aber sie sollten ihre selbstzerstörerische Politik nicht auch noch dem Rest des Kontinents aufzwingen.
Man könnte erwarten, dass ein Land, das unter einer generationenübergreifenden Energiekrise leidet, alles tun würde, um das Angebot zu erweitern. Doch in Deutschland werden bis zum Jahresende drei Kernkraftwerke abgeschaltet – etwa die Hälfte der Kernkraft-Stromerzeugung des Landes.
Vor zehn Jahren produzierten 17 Kernreaktoren etwa ein Viertel des deutschen Stroms, doch der Unfall in Fukushima 2011 veranlasste die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Ausstieg aus der Kernenergie. Sechs Reaktoren bleiben übrig: Drei werden noch in diesem Monat geschlossen, die übrigen drei stellen im nächsten Jahr den Betrieb ein. Aus wirtschaftlichen, klimatischen und geopolitischen Gründen kann man sich kaum eine selbstzerstörerischere Politik vorstellen.
Die Stilllegungen waren seit Jahren erwartet worden, aber die Reaktoren für ihre ursprünglich geplante Laufzeit offen zu halten, hätte dazu beitragen können, die Schmerzen zu lindern, die die Deutschen jetzt angesichts der steigenden weltweiten Nachfrage und der damit verbundenen höheren Energiekosten verspüren. Die deutschen Ein-Jahres-Terminpreise für Strom haben 300 € pro Megawattstunde erreicht. Zum Vergleich: Der Durchschnitt für den Zeitraum 2010 bis 2020 lag unter 50 Euro pro Megawattstunde.
Die Anti-Atomkraft-Bewegung wird von vielen deutschen Klimaschützern unterstützt, doch der Ausstieg aus der kohlenstofffreien Kernenergie hat vorhersehbare Auswirkungen auf die Emissionen. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 war die Kohle die wichtigste Energiequelle des Landes und erzeugte mehr als ein Viertel des deutschen Stroms. Der Anteil der Wind- und Solarenergie lag bei 22 % bzw. 9 %, während der Anteil der Kernenergie auf etwa 12 % gesunken ist.
Frankreich, das stark auf Atomkraft setzt, stößt pro Kopf etwa halb so viel Kohlendioxid aus wie Deutschland. Die Franzosen haben außerdem mit hohen Energiepreisen zu kämpfen, die auf Ausfälle der Kernenergie zurückzuführen sind, und sind stärker von den explodierenden Erdgaspreisen abhängig. Doch Paris reagiert darauf mit dem Bau weiterer Kernreaktoren.
Berlin – selbst von der Gnade von Sonne und Wind abhängig – ist nun noch stärker auf russisches Gas angewiesen, um die Lichter am Leuchten zu halten. Dies ist der Hintergrund für die schwache Reaktion auf Russlands Aggression in der Ukraine. Deutschlands beharrliche Unterstützung für die russische Gaspipeline Nord Stream 2 trotz des Widerstands von Verbündeten untergräbt die Antwort des Westens auf Wladimir Putins Pläne, Osteuropa zu dominieren.
Deutschland drängt nun darauf, die Kernenergie von der EU-Liste der „ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten“ zu streichen, eine Bezeichnung, die die Kosten für die Finanzierung von Kernkraftprojekten senken könnte. Es ist schlimm genug, dass die Deutschen ihre eigene Energiesicherheit untergraben haben, aber sie sollten ihre selbstzerstörerische Politik nicht auch noch dem Rest des Kontinents aufzwingen.
Der ganze Beitrag steht hier.
Dieser Beitrag stammt aus dem jüngsten Rundbrief von Net Zero Watch (= GWPF), so dass kein expliziter Link angegeben werden kann. Wer die Übersetzung überprüfen will, schaue in das beigefügte Original:
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Ergänzend zu den letzten beiden Sätzen im Beitrag Dr. Denzer vom 29. hier die letzten Sätze meines u. a. Leserbriefs; an dem nicht bewilligten Drittmittel- Antrag eines Berliner Instituts zum DFR waren neben der TU München auch meine ehemaligen Kollegen der TU Dresden beteiligt.
Lausitzer Rundschau, 9. 12. mein Leserbrief mit einigen geringen Änderungen durch die Redaktion:
„Mini- AKW kommen ins Gespräch
In all unseren Kernkraftwerken sowie auch nach dem Gau in Fukushima ist glücklicherweise bisher kein durch Strahlen verursachtes Todesopfer zu beklagen. Die nukleare Stromerzeugung hat sogar über Jahrzehnte einen noch höheren Kohleverbrauch und somit viele zusätzliche Feinstaubopfer verhindert.
Im Gegensatz zur Überschrift am 30. November spaltet die Atomenergie jedoch nicht Europa, sondern nur Deutschland und vier andere, wirtschaftlich relativ unbedeutende EU- Staaten (Österreich, Luxemburg, Dänemark und Portugal, d. Red.) vom Rest der EU und der ganzen Welt, in der immer noch 441 konventionelle Atomkraftwerke in Betrieb sind und sich 54 (davon 14 in China) im Bau befinden. Darüber hinaus werden weltweit sog. Mini- AKW, „Small Modular Reactor“ (SMR) im Leistungsbereich von 300 MW entwickelt und gebaut, das erste, „Akademik Lomonossow“ versorgt in Russland bereits eine kleinere Stadt (gegen die Umweltschützer als „schwimmendes Tschernobyl“ protestieren, d. Red.). Laut Wirtschaftswoche vom 20. November befinden sich in 18 Ländern bereits 84 SMR im Bau. Weiterhin wird an inhärent sicheren Reaktoren der IV. Generation (z. B. Dual Fluid Reaktor DFR) geforscht, mit denen sogar unser „Atommüll“ fast vollständig verwertet werden könnte und sich die Lagerzeit der radioaktiven Rückstände auf etwa 300 Jahre reduzieren und das derzeitige Endlagerproblem entschärfen würde. Ein diesbezüglicher Antrag für Forschungsmittel wurde hier jedoch abgelehnt (… )“
Was weder im Artikel noch von den bisherigen Kommentatoren diskutiert wurde (!) :
Die meisten Kernkraftwerke weltweit werden mit Leichtwasserreaktoren (LWR) betrieben, die nur 0,7 % des Urans (das Isotop U-235) im Uranerz nutzen können. Zusätzlich muss der Gehalt an Uran-235 vor Verwendung in LWR noch erhöht werden, wobei man sowohl angereichertes Uran für LWR als auch abgereichertes Uran z.B. zur Verwendung in Geschossen erhält. Wenn man also nicht Kernreaktoren moderneren Typs oder Schnelle Brüter (können 100 % des Urans im Uranerz nutzen) zur Erzeugung von Kernenergie verwendet, sind die Vorräte ziemlich schnell erschöpft. Auch Frankreich betreibt hauptsächlich LWR. Man kann zugegeben, noch mit Plutonium (USA und Russland besitzen davon noch größere Mengen bester Qualität, die in der Zeit des Kalten Krieges aufgestockt wurden) strecken und über Thorium anstatt Uran als Kernbrennstoff nachdenken – Indien mit seinen Thorium-Vorkommen denkt darüber nach, Fakt ist jedoch momentan : mit Uran betriebene LWR erzeugen zwar kein CO2 aber werden nicht über lange Zeit wegen Rohstoffmangel zur Energienutzung herangezogen werden können. Dies bedeutet (!) ; entweder andere Rohstoffbasis oder Kernreaktoren, die das gesamte Uran (hauptsächlich Uran-238 + Uran-235) nutzen können. Die entscheidende Frage : Warum werden neuere Typen von Kernkraftwerken oder andere Rohstoffbasen nicht in Betrieb genommen oder genutzt. Technische, politische, ökonomische und Sicherheitsprobleme sollten einmal Pro und Contra diskutiert werden !!
Eine Gesellschaft, die die Dümmsten und Idiotischsten ihrer Vertreter zu ihren Anführern macht, hat es nicht anders verdient.
Selbst Tiere gehen da, wenn auch eventuell nur instinktgesteuert, rationaler vor und lassen nur den Klügsten, Erfahrensten und Stärksten an die Spitze ihres Rudels.
Wenn Ideologie statt Rationalität die Triebkraft des Handels wird, kommt genau das heraus: Rückschritt, Leid und Armut für die Massen.
Ja, es sieht in der Politik jedes Jahr, bzw. nach den Wahlen immer mieser aus für unser Leben. Leider sind wir in allen Belangen von unseren Medien abhängig und bilden uns aufgrund dieser manipulativen Informationen unsere Meinung, die dann falsch sind. Aber unsere falschen Meinungen geben wir dann gerne noch öffentlich weiter.
So hat der Autor nur Energieversorgung und die emissionsfreie Energie im Kopf, versteht aber nicht die politischen Zusammenhänge die Russland in unseren Medien als Bösewicht hinstellt. Denn wer wird heute noch daran erinnert, dass mit der Zustimmung zur Wiedervereinigung Deutschlands das internationale Versprechen – es wird keine Osterweiterung der NATO geben – eingebunden war.
Wir, als NATO-Mitglied stehen also selbst als Lügner da, geben aber den Russen die Schuld, wenn die NATO Atomwaffen und Raketen an deren Grenzen aufgestellt.
Warum sollte Russland seine Grenzen nicht stabilisieren und zeigen, dass man NATO-Aussagen nicht trauen darf? Man kann gebildet sein wie man will und doch genauso manipuliert wie TV-Gläubige, d.h. es gibt genug Fach…..en ….
Weisheit zeige mir meinen Bilder Fleck und bewahre mich vor einem Tunnelblick …
@ Bernd Knöfel
Beschäftigen Sie sich bitte mit der Wahrheit. Zum Verzicht auf Osterweiterung der Nato gibt weder einen Vertrag noch eine Zusage.
Beschäftigen Sie sich bitte mit der Wahrheit. Zum Verzicht auf Osterweiterung der Nato gibt es weder einen Vertrag noch eine Zusage.
Im 4+2-Vertrag wurde vereinbart, dass auf dem Gebiet der ehemaligen DDR keine ausländischen Truppen stationiert werden. Die Truppen aus Westberlin sind abzuziehen. Das wurde alles eingehalten. Darüberhinaus wurden in erheblichem Umfang amerikanische und kanadische Truppen aus Deutschland abgezogen und Belgien hat alle Truppen in D. aufgelöst.
Herr Hanass, jeder Vertrag beginnt mit einem Handschlag, bei dem man sich über die gegenseitige Zugeständnisse einig ist. Danach erarbeiten Juriszen das Papier, indem man versucht, in kleinen Details noch Vorteile zu verschaffen und Strafen festzulegen. Das ganze Papier ist nur deshalb erforderlich, weil meistens jeder versucht, den Anderen zu bescheissen. Wenn jemand den ersten Schritt macht, bevor der Vertrag unterschrieben ist, dann wird man gnadenlos über den Tisch gezogen mit den Worten sinngemäß „Wer zulässt beschissen zu werden, dem wird das Fell über die Ohren gezogen“ oder „Wo ist der Vertrag“
Der naive Gorbatschow musste die Erfahrung machen, dass das Wort nur dann gilt, wenn man Druckmittel hat. Ist die Armee erst abgezogen, gilt das Wort nicht mehr. Mussten alle Firmengründer aus der Ex DDR schnell lernen oder wurden schnell pleite.
Es ist kein Grund stolz darauf zu sein.
@Georgiev
Bin mir nicht klar, was Sie damit sagen wollen. Fakt ist doch, dass Russland die NATO-Russland-Grundakte permanent verletzt.
Das ist eigentlich nicht schwer zu verstehen. Als junger Mensch, der zu Ehrlichkeit erzogen wurde, musste ich als Unternehmer 1990 ins Haifischbecken gesprungen und musste lernen, mit den Haien zu schwimmen. Heute kann ich lügen, ohne dass es jemand merkt. Ansonsten wäre ich gefressen worden.
Dem Gorbatschow hat man Süßholz geraspelt, bis die Armeen weg waren. An seiner Stelle damals wäre mir das auch passiert. Mit der heutigen Erfahrung würde ich an seiner Stelle 3 Soldaten abziehen, in 2 Wochen wieder zurück und mit freundlichen Grinsen nach dem Vertrag über die Nato fragen…. Funktioniert, wenn die andere Seite merkt, ich lass mich nie über den Tisch ziehen…
Was Sie von den Vereinbarungen wissen und wer was genau macht… Das lassen Sie lieber stecken, es lässt sich niemand in die Karten schauen. Es ist bei Ihnen Rusdophobie.
So ist es, wenn das Land von Murksel und ihresgleichen gegen die Wand gefahren wird. Eine grüne „Energiefachfrau“ und grüne Journalisten vom Staatsfernsehen reden den grünen Irrsinn schön – wir schaffen das! Es ist wieder so weit: Am deutschen Wesen soll das Land und die ganze Welt genesen. Was dann unvermeidlich in die Katastrophe führt…
Guten Morgen!
Wer würde nicht entsetzt sein, wenn sechs perfekt funktionierende Elektrofahrzeuge verschrottet und stattdessen secht Diesel-Fahrzeuge in Betrieb genommen werden?
Genau das passiert gerade infolge einer ideologisch geprägten und nicht der Vernunft folgenden Politik. Sechs CO2-frei arbeitende Atomkraftwerke werden ausser Betrieb genommen und durch Hochfahren von Kohlekraftwerken ersetzt.
„Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“ ist Bestandteil des Amtseids jedes Ministers. Jeder möge für sich entscheiden, ob nach dieser Maxime gehandelt wird.
Herr Heuer schrieb:
„Wer würde nicht entsetzt sein, wenn sechs perfekt funktionierende Elektrofahrzeuge verschrottet und stattdessen secht Diesel-Fahrzeuge in Betrieb genommen werden?…“
Ich! … perfekt funktionierende Elektrofahrzeuge… Dieselfahrzeuge die Antriebsenergie am effizientesten. Und das Argument(?) CO2 ist keins, weil Klimawandel mit und ohne CO2 vonstatten geht.
Im Übrigen haben Sie natürlich vollkommen Recht, dass KKWs gegenüber Kohlekraftwerken erhebliche Vorteile bieten, besonders, wenn auf neueste Technologien gesetzt wird (Brennstoffversorgung, Fächenverbrauch, Entsorgung…)