Sinnbildlich für „alles Elektro“: Luftschlösser. Bild: Stephanie Hofschläger / pixelio.de
Dieser hirnrissige Bericht macht deutlich, dass die beliebte grüne Doktrin, dass die Transformation nur den politischen Willen braucht, reine Phantastereien sind.
Es scheint, als wolle jeder große politische Möchtegern einen Versuch wagen, die Dekarbonisierung und Elektrifizierung des Energiesystems herbei zu phantasieren. Zweifelsohne fließen die Gelder für politische Analysen der Regierung genau dorthin. Leider stehe ich auf der falschen Seite des Themas, was das Geld angeht, aber es macht sicher Spaß, die Irrtümer in diesen so genannten Studien zu durchschauen.
Vor ein paar Wochen haben wir uns die lächerlichen Bemühungen der International Energy Agency angeschaut. Sie wollten die Weltwirtschaft wachsen lassen und alles in Sichtweite elektrifizieren, aber der Bedarf an Strom ging dabei zurück. Eindeutig unmöglich.
Zwei andere aktuelle Berichte sind es ebenfalls wert, darüber zu lachen. Welcher davon schlimmer ist, ist schwer zu sagen, so schlecht sind sie. Die Titel geben schon den Beigeschmack von Phantasie.
Der eine ist „The Future of Electric Power in the United States“ von der kollektiven National Academies of Science, Engineering and Medicine (NASEM). Die Rolle der Medizin dabei ist unklar.
Das andere ist dieser Klappentext: „Electrification Futures Study: Operational Analysis of U.S. Power Systems with Increased Electrification and Demand-Side Flexibility“ vom National Renewable Energy Laboratory (NREL) [etwa: Elektrifizierungs-Zukunftsstudie: Betriebsanalyse von US-Stromsystemen mit erhöhter Elektrifizierung und nachfrageseitiger Flexibilität].
Jeder dieser massiven Berichte ist mehrere hundert Seiten lang, daher werde ich nur auf die größten und dümmsten Merkmale hinweisen. Angesichts des grünen Schwerpunkts ist es vorprogrammiert, dass der größte auch der dümmste ist.
Beginnen wir bei NREL mit der nachfrageseitigen Flexibilität. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass Sie das Netz bedienen, anstatt dass das Netz Sie bedient. Ich denke mir das nicht aus. Ihr Hauptbeispiel ist, dass Elektrofahrzeuge während der Mittagszeit aufgeladen werden, wenn die Solarenergie ihre volle Stärke erreicht hat. Sie richten Ihr Leben danach aus, wann der Strom verfügbar ist. Ist das Dritte Welt oder was? Es ist das Gegenteil von Flexibilität, eine Form der Kontrolle. Sie arbeiten nach dem Zeitplan des Netzes.
Sie haben auch ein Computermodell, das zeigt, wie wunderbar gut das funktioniert. Hier wird es wirklich urkomisch, denn sie haben einen Anwärter für die größte grüne Untertreibung der Welt. Die Zusammenfassung, die die meisten Leute lesen werden, enthält eine hübsche Grafik der Stromerzeugung und des Stromverbrauchs einer Woche. Es zeigt, wie wir dank des Wunders der nachfrageseitigen Flexibilität den ganzen Strom, den wir brauchen, aus Solar- und Windenergie gewinnen können.
Natürlich ist die Grafik völlig unrealistisch. Zunächst einmal wird eine Woche im April gezeigt, aber offenbar regnet es nie. Die Sonnenenergie ist jeden Tag in voller Stärke vorhanden, auch wenn Wolken die Sonnenenergie auf nur 10 % der vollen Leistung reduzieren können. Noch wundersamer ist, dass der Wind jeden Tag so schwankt, dass er unseren Bedarf deckt, wenn die Sonne es nicht tut. Natürlich zeigt der Wind niemals diese Art von rhythmischer Konsistenz von Tag zu Tag.
Sie haben diese Absurdität jedoch – wo sonst – in einer Fußnote abgedeckt! Hier ist sie, obwohl sie ein wenig technisch ist: „Die begrenzte Menge an unversorgter Last, die in den Szenarien gefunden wurde, legt nahe, dass die Systeme Ressourcen-adäquat sind, obwohl zusätzliche probabilistische Analysen mit mehreren Wetterjahren notwendig sind, um die Ergebnisse zu bestätigen.“ Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in einigen dieser anderen Wetterjahre im April regnet und der Wind in dieser Woche nicht stark und rhythmisch weht. Die unversorgte Last hätte dann das Ausmaß eines Blackouts. Dies ist also in der Tat ein großes Understatement!
Die NASEM hat einen ganz anderen Ansatz, der ironischerweise auf seine Weise nützlich ist. Sie regen sich über all die technischen Hindernisse auf, die einer radikalen Umgestaltung des amerikanischen Stromsystems im Wege stehen, und machen sich darüber Sorgen. In vielen Fällen werden diese potenziellen Probleme sehr detailliert aufgeschrieben und nehmen mehrere hundert Seiten ein. Es ist ein großer Katalog der Bedenken.
Erfreulicherweise werden nur sehr wenige einfach gestrickte Lösungen oder Möglichkeiten angegeben, diesen zu begegnen. Die Dutzenden von Empfehlungen laufen meist darauf hinaus, von wem und wie diese Probleme angegangen werden sollten. Es ist keine Überraschung, dass viele von ihnen mehr Forschung beinhalten, da es die Aufgabe der NASEM ist, für Forschungsgelder zu trommeln. Sie erklären im Detail, dass die benötigten Technologien einfach nicht existieren, was wichtig zu wissen ist.
Dieser hirnrissige Bericht macht deutlich, dass die populäre grüne Doktrin, dass die Transformation nur den politischen Willen erfordert, reine Fantasie ist. Sie wäre unglaublich komplex und schwierig. Natürlich wäre es auch astronomisch teuer und extrem disruptiv, worauf sie nicht eingehen.
Dieser gewichtige Bericht trägt zu der nie erwähnten Erkenntnis bei, dass die große grüne Transformation einfach nicht stattfinden wird. Die Wand der Realität zeichnet sich ab, direkt vor der politischen Maschinerie, die versucht, das Tempo zu erhöhen. Die interessante Frage ist, wie der Absturz aussehen wird. Es kann einfach so sein, dass nicht viel passiert, so wie es bisher war. Je härter es wird, desto weniger wird geschehen. Ein Absturz ins Nichts.
Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Tagen weitere große Studien wie diese haben werden. Aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht ist die elektrische Energiewende und der Ausbau ein lustiges Problem. Wenn man diese Studien aber richtig liest, sagen sie nur, dass es nicht passieren wird. Die Transformation ist unglaublich kostspielig, enorm disruptiv und es gibt keinen Bedarf dafür. Dies ist ein klares Rezept für politisches Versagen.
[Originally posted on Committee For A Constructive Tomorrow (CFACT)]
Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/electric-power-fantasies-are-lining-up
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Die Energiewende basiert auf der Gier der Menschen. Schon die Einführung des EEG im Jahre 2000 ist der – leider geglückte – Versuch, die Menschen zu korrumpieren. Kein Mensch baut sich PV aufs Dach – außer er erhofft sich persönlichen finanziellen Profit. Gleiches gilt für Windräder, die finanziell Beteiligten erhoffen sich auch hier Profit, Gleiches gilt aktuell für die E-Mobilität. Trittin hat schon damals erkannt, dass das beste Steuerungsinstrument Geld ist. (Lenin: Die Kapitalisten werden uns noch den Strick verkaufen, mit dem wir sie aufknüpfen).
Das wirkt bis heute, denn viele Unternehmen hoffen immer noch, von diesem Geldsegen zu profitieren und machen mit. Dabei entstehenden Peinlichkeiten, die bis zu dumpfem Appeasement reichen.
Lisa Minelli: Money makes the world go around.
Oder auf deutsch: Es gibt drei Motive für die EE-Gläubigen: Geld – Geld – Geld wie uns einige Foristen hier auch immer wieder beweisen, die auf den angeblichen ach soooo günstigen PV-Strom verweisen. Gier frisst Hirn!
Warum denn in die Ferne schweifen, sieh, der Blödsinn liegt so nah…
In der Studie der Fraunhofer Gesellschaft „Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem“ werden 530 GW PV und 310 GW Windstrom zur Klimaneutralität für notwendig gehalten. Das heisst ein Ausbau von über 20 GW PV und 12 GW Wind jährlich. Dazu noch zusätzlich Einfuhr von Strom und Wasserstoff. Zurzeit sind es gerademal 3 GW, die an Windmühlen und Blauschilde jährlich installiert werden.
Zitat:“ Die Transformation ist unglaublich kostspielig, enorm disruptiv und es gibt keinen Bedarf dafür.“
Der letzte Punkt ist irrelevant, weil politisch gewollt und vorausgesetzt! Und bei der Frage der Kosten: Es ist buchstäblich egal, weil die Idee des staatlich vorgegebenen Geldes hier in den Köpfen ist. Und bezüglich des Punktes „enorme Disruptivität“ gilt: „It’s not a bug, it’s a feature!“
Ich befürchte tatsächlich, dass es eine wachsende Gruppe von Entscheidern gibt, die sich sagen, es sei egal- wenn nicht sogar gewünscht- , dass es knallt. Gibt’s halt wieder viel aufzubauen, so what…
„Warum sollte es der maroden Klima-Alarmforschung samt Dekarbonisierungs-Wahn nicht genauso ergehen?“
Weil es keine große freiheitlich und marktwirtschaftlich organisierte „BRD“ gibt, welche die Überreste auffängt.
„Weil es keine große freiheitlich und marktwirtschaftlich organisierte „BRD“ gibt, welche die Überreste auffängt.“
Wesentlicher als die schiere Existenz eines marktwirtschaftlich- freiheitlich Pendants zur DDR war für deren Zusammenbruch aber die Erkenntnis von 90% der DDR- Bevölkerung (auch beim Großteil der *Genossen*), dass der überall und ständig propagierte Anspruch und die DDR- Wirklichkeit in wirtschaftlich- materieller Hinsicht in keiner Weise übereinstimmen. (na, gut, Berlin nehm ich da aus, die bekamen schon in der DDR den Zucker angewärmt in den Arsch geblasen). Man sah es ja bei den existierenden Engpässen von alltäglichen oder *Luxus*Waren, welche nur größer wurden.
Bis sich diese Erkenntnis, dass die derzeit propagierten Entwicklungen reine Augenwischerei sind, bei der Mehrheit der Deutschen durchsetzt, dauert es noch Jahre unter den jetzigen Umständen. Die einen vollversorgt als Transferempfänger, die anderen vollversorgt beim Staat… die sind die Mehrheit und werden nicht rebellieren.
Es geschieht dann, wenn die Wirtschaft, Gesellschaft ruiniert ist, das Sozialsystem folgt und die vielen unnützenVersorgungsposten der Systemlinge nicht mehr bezahlbar sein werden… Das wird dann aber für viele richtig hart werden und in der Rückschau die DDR- Verhältnisse wohl paradiesisch erscheinen lassen.
Sehr schöne Formulierung.Ab 2025 werden diese Szenarien Wirklichkeit.
„Wenn man diese Studien aber richtig liest, sagen sie nur, dass es nicht passieren wird.“
Möge der Autor recht haben und es ist hier tatsächlich mehr Optimismus angezeigt. Es erinnert mich an meine Erfahrungen mit der damaligen DDR und den Grenzkontrollen: Immer unbändige Autorität und Selbstbewusstsein ausstrahlend, die Westler ganz klein und eingeschüchtert. Und in Sachen Fiesheiten war die DDR dem geduldigen und „dummen“ Westen immer deutlich voraus. Der sich sogar mit dem Häftlingsfreikauf ausnehmen ließ. Die DDR sah sich hingegen selbst als überlegener Staat für die Ewigkeit. Hinter einem „antifaschistischen Schutzwall“ zukunftssicher aufgestellt, nur Ochs und Esel haben es anscheinend nicht kapiert. Und die meisten haben es geglaubt. Dabei wusste man eigentlich, wie marode das ganze System war. Und plötzlich, für alle total „überraschend“, war die DDR plötzlich weg…
Warum sollte es der maroden Klima-Alarmforschung samt Dekarbonisierungs-Wahn nicht genauso ergehen?
Nach dem ersten Totalblackout im Winter mit -20° ganz bestimmt. Das wird allerdings sehr teuer und schmerzhaft
Dann werden die Schuldigen gesucht, die Unschuldigen bestraft und die nicht Beteiligten (oder auch die wahren Schuldigen) ausgezeichnet. Begründung: Man hätte deren Ratschlägen folgen müssen und noch vieeel mehr EE installieren müssen. Wetten?