Laut einer neuen Studie in Scientific Reports machen Zwergfledermäuse mehr als die Hälfte aller Fledermaus-Todesfälle an Turbinenstandorten in Europa aus. Die Gründe dafür sind nicht ganz klar, aber die Ergebnisse des Berichts deuten darauf hin, dass die Fledermäuse aus irgendeinem besonderen Grund von den Windturbinen angezogen werden könnten.
Auf der Website der University of Exeter liest man:
Die Aktivität von Zwergfledermäusen wurde an 23 britischen Windparks und ähnlichen „Kontrollstandorten“ in der Nähe ohne Turbinen überwacht.
Die Aktivität war an den Turbinen um etwa ein Drittel höher als an den Kontrollstandorten, und zwei Drittel des Auftretens hoher Aktivität wurden eher an den Turbinen als an den Kontrollstandorten registriert.
Die Gründe dafür sind nicht klar. Möglicherweise werden die Fledermäuse von den Turbinen selbst angezogen oder es gibt in der Nähe der Turbinen mehr Beuteinsekten für die Fledermäuse.
„So oder so bedeutet dies, dass das Risiko von Todesfällen an Windturbinen erhöht ist und erklärt wahrscheinlich die hohen Todesfälle von Zwergfledermäusen, die in einigen Windparks in Europa beobachtet wurden“, sagt Dr. Suzanne Richardson.
Diese Erkenntnis, nämlich dass Zwergfledermäuse tatsächlich von Windkraftanlagen angezogen werden, könnte erklären, warum die aktuellen Umweltverträglichkeitsprüfungen bei der Vorhersage der tatsächlichen Todesraten von Fledermäusen schlecht abgeschnitten haben.
Darüber hinaus, so heißt es in dem Bericht, „legen sie auch nahe, dass betriebliche Abhilfemaßnahmen (Minimierung der Blattrotation in Zeiten mit hohem Kollisionsrisiko) wahrscheinlich der effektivste Weg sind, um Kollisionen zu reduzieren, da die Anwesenheit von Turbinen die Fledermausaktivität verändert.“
Der ganze Bericht steht hier.
Autor: Craig Rucker is a co-founder of CFACT and currently serves as its president.
Link: https://www.cfact.org/2021/03/04/do-wind-turbines-draw-pipistrelle-bats-to-their-doom/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Das führt zur ersten Frage an die Studie: Waren die „Kontrollstandorte“ auch unter dem Aspekt der zuverlässigen Luftbewegung ähnlich? Falls ja, war’s das mit meiner schönen Hypothese.
Mit ihrer akustischen Wahrnehmung nehmen Fledermäuse die Türme der Windräder als hohe Bäume wahr, in deren Windschatten sich viele Insekten tummeln, die sonst vom Wind wegweht würden. Sehr verständlich ist dies hier beschrieben:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/windenergie-fledermaeuse-werden-am-windrad-zerfleddert/10772760.html
Also, die Fledermäuse werden nicht durch die Rotoren geschreddert, sondern sie geraden beim Annähern von der Lee-Seite in den Nachlauf der Rotoren wo die dort auftretenden Druckunterschiede ihre inneren Organe regelrecht zerdrücken.
Abhilfe geschieht durch Abschaltung der Rotoren während der Zeiten des Fledermausfluges. So gelten z. B. in BW bei Verdacht auf Fledermausflug bei Inbetriebnahme zunächst folgende Abschaltzeiten:
„In der Zeit zwischen dem 1. April und dem 31. August ab einer Stunde vor Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang sowie zwischen dem 1. September und dem 31. Oktober ab drei Stunden vor Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Diese Regelung gilt allerdings nicht bei Windgeschwindigkeiten von sechs Metern pro Sekunde oder mehr sowie bei Temperaturen von zehn Grad oder darunter, weil man davon ausgeht, dass Fledermäuse dann gar nicht unterwegs sind.“
In der Regel ist der Einfluss dieser Stillstände auf den Jahresertrag recht gering, da die Leistungsabgabe der Windmühlen unterhalb von 6m/s eher bescheiden ist und in Starkwindgegenden diese Windverhältnisse eher selten sind. In Windgutachten wird hierfür ein Abschlag von </= 2,5% des Jahresertrages angenommen.
Dennoch unternimmt die Windindustrie alles, um diese Abschaltzeiten möglichst weiter einzuschränken. So wird in den ersten 3 Betriebsjahren ein Fledermaus Monitoring durchgeführt um die tatsächlichen lokalen Fledermaus Flugzeiten zu präzisieren und möglichst weiter zu reduzieren. (Akzeptable geringe Verlustraten, die den Bestand ja nicht gefährden würden).
Weiterhin werden Vergrämungsmaßnahmen durch Ultraschall untersucht.
https://fachagentur-windenergie.de/fileadmin/files/Veroeffentlichungen/FA-Wind_Studie_Vermeidungsmassnahmen_10-2015.pdf
(S. 69 ff).
mfg
Zur Erinnerung: der Prototyp dieser Flugtierschredder hatte nur einen Flügel und wurde nach Ansicht von Fachleuten nur errichtet, um deutlich zu machen, daß es eine Schnapsidee ist den Strombedarf von D mit Hilfe von Windenergie decken zu wollen. Genannt wurde dieser Prototyp Growian für Großwindanlage.
Klingt Growian zu sehr nach (grünem?) Größenwahn, oder warum wird diese Bezeichnung nicht mehr verwendet?
Es ist doch ein scheinbares Paradoxon, dass die vermeintlich industriefeindlichen „Grünen“ und „Linken“ unsere Landschaft in ein Industriegebiet verwandeln und das Leben dort tyrannisieren. Wer gebietet dem Einhalt?
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