10 Jahre nach Fukushima
Mit dem Kernkraftwerk in Fukushima wurde in Japan ein technisches Großgerät zerstört, das
- nicht ausreichend gegen Tsunamis geschützt war, obwohl die Gefahr bekannt war,
- dessen Notstromversorgung nicht gegen Überflutung gesichert worden war,
- keine Vorsorge gegen Wasserstoffexplosionen getroffen hatte.
Ein rund 100 Seiten langer Bericht kann unter [1] gefunden werden. Eine kurze Zusammenfassung des Unfallablaufs unter [2] und die radiologischen Folgen unter [3].
Es wurde durch den Unfall Radioaktivität frei gesetzt, das ist verboten. Allerdings war es so wenig Radioaktivität, daß kein Mensch dadurch in seiner Gesundheit zu Schaden kommen konnte. Aber es wurden über 100 000 Menschen aus der Umgebung evakuiert, das verlangten die Strahlenschutzgesetze. Als Folge der Evakuierungen kamen über 1000 Menschen zu Tode, insbesondere durch die Evakuierungen von Altenheimen [4].
Nicht die freigesetzte Radioaktivität brachte den Menschen gesundheitlichen
Schaden, sondern die Schutzmaßnahmen hatten über 1000 Todesopfer zur Folge.
Diese erschütternde Tatsache wird häufig verschwiegen oder erst an später Stelle der Berichte genannt [1] [3]. Eine lobenswerte Ausnahmen sind die Fachzeitschrift StrahlenschutzPRAXIS des privaten Vereins „Fachverband Strahlenschutz Deutschland – Schweiz [5]. Die Veröffentlichungen von UNSCEAR [6] bestätigen: es gab keine Gefahr durch die Strahlung.
35 Jahre nach Tschernobyl
In Tschernobyl wurde beim Abfahren des Reaktors ein Experiment durchgeführt, bei dem ein Fehler gemacht worden war. Anstelle das Experiment wegen Xe-Vergiftung sofort abzubrechen wie es in jeder Ausbildung gelehrt wird, wurde versucht, es dennoch zu Ende zu bringen. Dabei wurde mehrmals gegen die Betriebsvorschriften verstoßen. Es kam zu einer Leistungsexkursion um den Faktor 100 und der Reaktor wurde zerstört.
Vier Monate nach diesem Unfall haben im August 1986 Fachleute aus Rußland in Wien bei der IAEA über den Verlauf des Unglücks berichtet [7]. Dieser Bericht ist am wenigsten durch die politisch motivierte Berichterstattung in den deutschen und weltweiten Medien beeinflusst und damit am wenigsten verfälscht.
Durch den Unfall sind etliche Brände entstanden, die Feuerwehr hatte zu löschen. Aber in der Hektik und vermutlich auch durch Unwissenheit wurde nicht auf die Strahlengefährdung geachtet [7]. 134 Helfer der ersten Stunde erkrankten an der Strahlenkrankheit, 28 Personen starben daran [8].
Hätte man die Helfer der ersten Stunde gegen Strahlung geschützt, bzw. mit dem
Löschen der Brände einige Stunden gewartet, so hätte es auch in Tschernobyl
keine Todesopfer durch Strahlung gegeben.
Aus der Umgebung des Unglücksreaktors wurden etwa doppelt so viele Menschen evakuiert als in Fukushima. Man kann schießen, daß auch etwa doppelt so viele Menschen letztlich an der „Schutzmaßnahme“ gestorben sind. Damit kann festgestellt werden:
Durch die beiden Kernkraftunfälle Fukushima und Tschernobyl sind durch die
Strahlenschutzmaßnahmen etwa 100-fach mehr Menschen zu Tode gekommen
als durch die Strahlung. Es wäre daher 100-fach sinnvoller, an der Reduktion der
Strahlenschutzmaßnahmen zu arbeiten, und nicht die Kernkraftwerke abzuschalten.
In den Anfangsjahren der Entwicklung zur Kerntechnik hat es in Versuchsanordnungen in Laboren auch Kritikalitätsunfälle gegeben. Dazu gibt es in [9] Beschreibungen zu 34 Unfällen in der westlichen Welt mit 8 Todesopfern. UNSCEAR berichtet zu Strahlenunfällen für den Zeitraum von 1945 bis 2007: es gab 1246 Personen mit der Strahlenkrankheit, wobei 147 Todesopfer zu beklagen sind [10]. Diese Zahlen zeigen an, daß man bei der friedlichen Nutzung der Kerntechnik außerordentlich vorsichtig vorgegangen ist, so daß nur wenige Unfälle passierten und nur wenige Todesopfer zu beklagen sind. Das ist im Vergleich mit anderen technischen Entwicklungen zu sehen wie Eisenbahn, Flugverkehr, Schifffahrt, Straßenverkehr, Brückenbau, Chemie…
Mit 1246 Strahlenkranken und 147 Todesopfern von Anbeginn bis 2007 ist die friedliche
Anwendung Kerntechnik die sicherste Großtechnik in der Menschheitsgeschichte.
Die Strahlenangst als Ursache für die Ablehnung der Kerntechnik
In der Anfangszeit der Nutzung der ionisierenden Strahlung durch den Menschen, also der Entdeckung der Röntgenstrahlung und der Entdeckung der Strahlung aus dem Atomkern kam man zu der Einsicht, daß mit dieser Strahlung eine Gefährdung einhergeht. Das war in den 1920-er Jahren. Es wurden erste Grenzwerte eingeführt, zu einer Zeit, wo kaum verlässliche Meßgeräte zur Verfügung standen und der Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung der Strahlung noch unbekannt war [8]. Die Dosis-Wirkung-Beziehung wurde erst viel später bekannt, noch heute ist ihr Verlauf höchst umstritten. Die Grenzwerte wurden im Laufe der Jahre immer weiter erniedrigt.
Es wurde das Atomgesetz und die Strahlenschutzverordnung geschaffen. Beides gilt nur in der Kerntechnik und nicht für Höhenstrahlung und nicht im medizinischen Bereich, obwohl dort viel höhere Strahlendosen auftreten. Beispiele:
- Im Fukushima-Unfall wurden radioaktive Stoffe frei gesetzt und die überall vorhandene Radioaktivität dadurch etwas erhöht. Ein für die menschliche Gesundheit gefährlicher Dosisbereich wurde nicht erreicht. Japan ist bemüht, die belanglose Kontamination vom Erdboden und Meerwasser zu reduzieren und gibt gigantische Geldbeträge dafür aus [1].
Im Flugzeug auf Reiseflughöhe ist die Zusatzbestrahlung durch die Höhenstrahlung höher als die Zusatzbestrahlung durch die frei gesetzten Stoffe in Japan – und Flugreisen sind für jedermann erlaubt (Zahlen dazu in [11]). - Es gibt im Strahlenschutz eine Rechenvorschrift, mit aus einer Strahlendosis ein hypothetisches Risiko für Krebsentstehung ausgerechnet wird. Mit dieser Rechenvorschrift wurden 2006 auf der IAEA-Tagung „20 Jahre nach Tschernobyl“ insgesamt 4000 Strahlentote durch den Unfall ausgerechnet. Das wird gern als Unfallfolge verbreitet und scheint weltweit anerkannt zu sein. Dabei wird verschwiegen, daß mit der gleichen Rechenvorschrift für den Flugverkehr jedes Jahr etwa 5000 Strahlentote auszurechnen sind.
- Im medizinischen Bereich wird geröntgt und es wird in der Krebstherapie bestrahlt. Aus der Anzahl der Röntgenuntersuchungen mit Dosen im Milli-Sievert-Bereich werden gern die hypothetischen Krebstoten als Folge berechnet, in einem Beispiel 5000 zusätzliche Krebstodesfälle in Deutschland pro Jahr – nicht verifizierbar und nicht falsifizierbar [12].
Würde man die Berechnung der hypothetischen Todesopfer auch im Bereich der Krebstherapie machen, wo in der Regel mit 60 Sievert bestrahlt wird [13], dann ergäbe sich für jeden bestrahlten Patienten das Risiko mit 300-% Wahrscheinlichkeit an dessen Folgen zu sterben – aber durch diese Bestrahlung werden die Patienten geheilt. Die übliche Berechnung virtueller Todesopfer durch Strahlung ist Unfug.
Es wird dem Bürger im Bereich Kerntechnik eine Strahlengefahr
vorgegaukelt, die nicht vorhanden ist.
Inzwischen ist die Strahlenangst fest in den Genen des modernen Menschen verankert worden. Die Folgen sind derart weitreichend für Deutschland (und vielleicht später auch für die Menschheit), daß man die Hypothese „jedes Bq ist schädlich“ [14] mit gutem Gewissen als kriminell bezeichnen kann wie es Prof. Jaworowski einmal getan hat.
Und warum das alles???
Die Strahlenangst wird als ein Mittel der Politik benutzt. Deutschland steigt als weltweit einziges Land weitgehend aus seiner Stromversorgung aus. Die Gründe sind ganz sicher nicht das Vorgaukeln einer Gefahrenbeseitigung. Die Politik sollte die Antwort geben auf das WARUM. Und jeder Bürger sollte selber überlegen, was die Gründe sein könnten.
Hinweise
[1] https://www.grs.de/publikation/grs-s-56
[2] https://www.grs.de/aktuelles/10-Jahre-Fukushima-Teil-Unfallablauf-Wegmarken-einer-Katastrophe
[3] https://www.grs.de/aktuelles/10-Jahre-Fukushima-Teil-2-Radiologische-Folgen
[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3608616/
[5] StrahlenschutzPRAXIS 1/2015 Themenausgabe zu Fukushima
[6] UNSCEAR 2013 Report to the General Assembly with Scientific Annexes
[7] GRS, Neuere Erkenntnisse zum Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl, Oktober 1986
[8] StrahlenschutzPRAXIS 4/2018, „Geschichte des Strahlenschutzes – der Weg zu mehr Sicherheit“
[9] „A Review of Criticality Accidents“, William R. Stratton, LASL, 26.9.1967
[10] UNSCEAR Report 2008, zitiert in J. Kiefer „Strahlen und Gesundheit“, WILEY-VCH, Seite 257
[12] „LNT im Strahlenschutz“, Vortrag von Prof. Dr. Joachim Breckow
[13] Deutsches Ärzteblatt, Jg.110, Heft 17, 26.April 2013, Seite 720 ff
[14] http://www.nukeklaus.net/2013/04/29/lnt-drei-buchstaben-die-die-welt-bestimmen/adminklaus/
Hier ein aktuelles Beispiel (mit Dank an Leser J. Michels) für ÖR-Fehlinformationen zum Thema Kernenergie:
….wieder einmal die subtile Informationsverfälschung dieser TV-Sender in aller Deutlichkeit mit erleben.
Es geht um Fukushima. Die einzigen deutschen „Experten“ waren
Herr Dipl. Ing Heinz Smital von Greenpeace und Herr Dr. Moormann – Whistleblower.
Herr Smital hat mir in einem Telefongespräch gesagt, die Heilwirkungen der Gasteiner Radonquellen und des Heilstollens hätten mit Strahlenwirkung nichts zu tun. Die Strahlung unserer Umwelt müsse auf NULL gesenkt werden.
Herr Dr. Moormann hat mir im Dezember 2020 mitgeteilt: …. Die HTR Entwicklung in DE wurde eingestellt, was ein Ziel meiner Aktivitäten war. Wenn wir zur Kerntechnik zurückkehren, dann sicher zu bewährten LWR.“
Das klingt nicht nach Atomgegner, sondern nach Industrie-Lobbyismus. ( siehe https://www.gaufrei.de/d11-juelich/ )
Die dort genannten MicroSievert Werte von 0,75 und ähnlich wurden ohne Referenzwert genannt.
Haben wir in Deutschland keine wirklichen Experten statt nur solch düsterer Propheten ?
Die Sendung können Sie hier nochmals sehen:
Weiter ist bekannt das die Grünen eine Einsatztruppe der Sowjetisch-Russischen Psychologischen Kriegsführung aus den 60ern und 70ern ist. Wie die AntiFa auch. Ihr ziel war es den Westen zu schwächen und zu zerstören. Dazu gehört auch die Wirtschaft der damaligen BRD und der Kern davon – Kernkraftwerke, Kohle, Stahl und Automobilwirtschaft.
Die „DDR“ hat sich wiedervereinigt, dadurch wurde das Wahlverhältniss geändert. Die Ossies waren mehrheitlich Atheisten und dominieren nun Deutschland das Christlich war. Mit der EU – Gorbatschov arbeitete dann dort – wurde auch eine Struktur geschaffen die entmündigen soll. Und mit China zusammen wurde die Wirtschaft zerstört. Es sind inzwischen die Chinesen die all den Umweltschützern die Gelder geben damit sie alle Konkurrenz vernichten können. LGTB ist auch ein Weg um den Gegner zu demoraliseren.
Und Putin ist mit den Chinesen im Boot. Der ist auch Kommunist und will wieder seine Sowjetunion, darum hat er das auch öffentlich bedauert dass sie zusammenbrach und die Hymne wieder eingeführt.
Weltkommunismus, das ist „Globalisierung“. Klar bauen die Russen Atomkraftwerke. Sie wissen das sie funktionieren, darum zestören sie die auch in den anderen Ländern.
Freudnliche Grüsse,
Michael Müller
Der Zweck der Sendung wird klar, wenn man die heutige Nachricht von br.de um 11:58 Uhr liest:
„Zehn Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima hat Bundesumweltministerin Schulze einen Zwölf-Punkte-Plan zum endgültigen Atomausstieg in Deutschland vorgelegt. Zu dem Konzept zählen die Schließung der Atomfabriken, die Endlagerung sowie der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien. Mit dem Abschalten der letzten deutschen Atomkraftwerke erreiche man nächstes Jahr ein historisches Ziel, sagte Schulze.“
Und nach dem Erreichen des historischen Zieles kommt dann wohl das Paradies.
nein dann kommt der kollektive Selbstmord a la „Johnstown“….((-:
Naja, wenn sich die Linken dann selber den Hals zudrücken, lohnt sich das warten immerhin….. ist dann besser wie das letzte Fernsehen.
Wenn Sie sehen möchten, wie die Menschen von den Medien manipuliert werden, dann sollten Sie sich dieses Video mal anschauen.
So ticken die Leute. Trump ein Idiot, AFD Nazis, CO2 ist ein Gift, globale Erderwärmung, durch Radioaktivität werden wir verseucht und wir haben jetzt eine Pandemie. Ganz einfach.
https://youtu.be/1BCsHojRYjs
Zitat: „An island that’s 100% self-sufficient thanks to renewable energy
The island of El Hierro, in the Canaries, is a Unesco-listed biosphere reserve. But it’s also one of the most innovative islands in the world: thanks to an incredible hydro-wind electricity generation system, it has become self-sufficient in energy.“
Haha. Alles dreist gelogen. Nicht eine einzige kritische Frage. Nicht eine einzige. Der Fall Hierro ist auf EIKE in der Vergangenheit bereits besprochen worden. Und dieser dreiste, verlogene Blender-TV-Sender tut so, als ob das ein sehr erfolgreiches Modell für die gesamnte Welt wäre. Am Ende filmen die einen betagten Zeugen, der lächelnd in die Kamera spricht und stolz verkündet. Er lebe im „Paradies“ und könne jetzt beruhigt sterben. Haha. Nicht eine einzige kritische Frage. Entweder sind die Macher der Sendung total bescheuert, vorsätzlich dumm oder belügen das Publikum nach Strich und Faden. Wahnsinn. Der Bericht gibt ein völlig falsches Bild der Lage.
Die Sendung wird am 15. März 2021, gegen 12:14 Uhr wiederholt.
Quelle:
https://europe.tv5monde.com/en/tv-guide/documentaries/la-science-du-futur/une-ile-100-autonome-grace-aux-energies-renouvelables
…..kann sein….. aber gabs im „Feldversuch“ mit den KKWs in der DDR denn auch einen Unfall….?
Tja, so manches kann Theoretisch festgestellt werden…. muss in der Realität aber nicht passieren.
Die AKWs der DDR hatten keinen Unfall….. für sie vermutlich nur durch „Zufall“.
Die DDR-KKWs haben zuverlässig Strom geliefert und dabei niemanden verletzt oder getötet.
Übrigens, wenn eine Turbine einen Defekt hat, bleibt sie stehen und greift nicht den benachbarten Reaktor an! Oder? Selbst, wenn man bei voller Last den Generator abkoppelt (wer macht schon sowas?) und dabei die Turbinenschaufeln um die Ohren fliegen, reicht die kinetische Energie nicht aus, dass die Schaufeln die eigene Ummantelung durchstoßen. Der Schrott bliebe in der Turbine und an der Reaktor-Außenwand würde sich nicht einmal ein Windhauch bemerkbar machen…
Die DDR-KKWs wurden abgebaut, weil sie in den Machtbereich der grünen Khmer gefallen sind.
Sie schreiben ständig über Dinge, die sie nicht beurteilen können.
So ist es.
Diese räumliche Nähe und Verknüpfung wurde erst durch die Brandschutzmaßnahmen nach dem Störfall 1975 teilweise aufgehoben. Es galt aber weiterhin: Die Reaktorblöcke befanden sich, wie ein Bericht aus Greifswald feststellte, „quasi in gegenseitiger örtlicher als auch schaltungstechnisch verknüpfter Störnähe“. Somit wäre durch einen Störfall in einem der Reaktoren zugleich auch ein zweiter involviert gewesen.
Darauf muss man erst kommen „örtlicher als auch schaltungstechnisch verknüpfter Störnähe“, das bedeutet wohl, die Reaktoren bekommen aus Platzangst die Krise, beschimpfen sich und zum Schluß bespucken sie sich mit radioaktiven Material?
Es ist nicht meine Art, mit Kompetenzen anzugeben, diesmal halte ich es für angebracht:
Als 20-jahriger Student habe ich mal persönlich einen Kernreaktor (AKR 1) manuell gesteuert. Mit dem alterstypischen Spieltrieb habe ich die Steuerstäbe immer weiter rausgefahren und faszinierend auf den Anstieg des Neutronenflusses geschaut. Bis eine Sirene und eine rote Lampe angingen und die Steuerstäbe krachend runter fielen. Und Sie wollen mir als diplomierter Wellen Zähler über „Störnähe“ im Kraftwerksbau aufklären! Bleiben Sie bei Ihren Leisten!
Ihr Unfug bedeutet, das Kraftwerk entsprach nicht dem BRD-Standard, musste auch nicht, wurde ja nicht in der BRD gebaut. Das bedeutet nicht, das etwas unsicher war. Im Land der grünen Khmer wurde natürlich nicht angepasst, sondern mit lauten Geschrei und Unsinn wie „Störnähe“ der Abriss gefeiert.
@ all
Da das Notaus-System von Kernreaktoren bei mir mit mehr Nachdruck im Hirn eingehämmert wurde, möchte ich noch paar Gedanken dazu loswerden:
Sicher hat jeder mal ein Auto mit Automatik-Getrieben gefahren. Man kann nur einen Gang einlegen, wenn die Bremse durchgedrückt ist. Warum? Das Auto kriecht sofort los, und wenn ein anderes in der Nähe ist, kann es zu Lackschaden kommen. Daher gibt es keine technische Zulassung, wenn diese einfache elektrische Sperrschaltung nicht eingebaut ist.
Es ist völlig absurd, eine Betriebszulassung für einen Reaktor zu bekommen, bei dem der Betrieb ohne „Notaus“ möglich ist. Wie ausgeführt, ist die technische Lösung dafür ein Kinderspiel. Und es geht nicht um Blechschäden, sondern um eine waschechte Atombombe, so kann man einen Reaktor ohne Notaus bezeichnen.
Man hat es in der UdSSR nicht aus Spaß gemacht. Aber erstens würde Sicherheit nie und nirgends ernst genommen, und zweitens, man war gewöhnt, dass die göttliche Führer immer wieder mal das Unmögliche verlangen. Daher haben Ingenieure Schaltungen gebaut, die einen Betrieb bei 120% zulassen.
Daher ist es letztendlich zu kurz gegriffen, die alleinige Schuld dem Verantwortlichen zu geben (der Notaus deaktiviert und damit die Explosion ermöglicht hat). Den entscheidenden Einfluß hatte die Tatsache, dass man flächendeckend dazu erzogen wurde, dass man für den Sieg des Kommunismus jede Regel und jede Vernunft beiseite legen kann. Es war nur eine Frage der zeit, dass eine technische Katastrophe großen Ausmaßes passiert.
Nun, Herr Georgiev, ich habe eine solche Schnellabschaltung in einem Steinkohle-Kraftwerk erlebt. Ein bischen Lichtflackern und ein bischen Bodenvibrieren und der Ofen war aus. Um die Ohren geflogen ist dabei durchaus gar nie nicht Niemandem nix! Eine halbe Stunde nach Wiederanzünden war die Turbine wieder auf Touren und das Kraftwerk ging wieder ans Netz.
Mfg
ich glaube wir meinen zwei unterschiedliche Szenarien. Wenn man das antreibende heiße Gas einfach ablässt anstatt in die Turbine zu leiten, bleibt diese mit der Last des Generators unter Zittern sehr schnell stehen. Und es passiert nichts weiter.
Wenn man aber den Generator bei Volllast der Turbine vom Netz trennt, dann wirkt es so, als würde man bei Vollgas die Kupplung durchdrücken: auf die eine Seite volle Power, auf die andere: Null Widerstand. Das Hochjaulen der Turbine in zu hohen Drehzahlen endet mit viel Schrott…
Wenn man zuerst „Gas wegnimmt“ und danach auskuppelt, passiert natürlich nichts.
danke für ihre Erwiderung und ja, Sie haben Recht! Jetzt habe ich Ihr Szenarium erst verstanden. In meinem „Fall“ wurde die Rauchgasklappe zum Kamin geschlossen, bevor die Klappe zur Entschwefelung geöffnet war! Das Feuer war aus, und zum Schutz der Turbine wurde das Gas weggenommen, dh der Heißdampf wurde unmittelbar in den Kondensator umgeleitet, der dann wohl einen kleinen Luftsprung machte, und so ein kleines Erdbeben auslöste.
Mfg
Joo!
Die LEGO-Bausteine wären bis nach Bremen in die Kanalisation geflogen…
Anatoli Stepanowitsch Djatlow!
Diesen Namen schon mal gelesen?
Dieser Anatoli war der für die Abschaltung der Reaktorschnellabschaltung verantwortliche Kraftwerksingenieur. Und ihm verdanken unsere deutschen Grünen ihren bevorstehenden Aufstieg in höchste Staatsämter.
Noch nie gehört den Namen. Mir ist nur aus technischer Sicht bekannt, was eine Schnellabschaltung ist und welche Bedeutung sie hat.
Damit wäre der persönlich Schuldige eigentlich namentlich bekannt. Allerdings lag es eher am System, einerseits wurde man gewissermaßen gezwungen, solche Lösungen zu suchen, andererseits wurden dann loyale Mitläufer eher aus der Schußlinie genommen.
Und ich habe schon immer behauptet, dass die deutschen Grünen aus Dankbarkeit zwei mal täglich auf Knien gen Tschernobil beten müssten!
noch mal zu Djaltow, nachdem ich mich kurz im Internet informiert habe.
Natürlich trägt er die Hauptschuld, auch wenn es in den westlichen Medien bezweifelt wird. Das Entscheidende ist aber, egal welche konstruktive Schwächen ein Reaktor hat, die Schnellabschaltung verhindert jeden Unfall dieser Art, absolut zuverlässig. Die gängige Bewertung, die Konstruktion sei schuld, da nach dem (manuellen) Notaus für Millisekunden die Kettenreaktion stieg, mag ja formal richtig sein. Man übersieht aber dabei, dass das „manuelle Aus“ einfach zu spät kam, das „automatische Aus“ verspätet sich nie. Da hat der Djatlov für die Grünen Roulette gespielt mit dem Glauben, er hat es unter Kontrolle mit dem roten Knopf.
Die Geschichte offenbart das katastrophale, nicht vorhandene Sicherheitsdenken in der sowjetischen Gesellschaft: Lieber einen Atompilz riskieren als zu riskieren, in 2 Tagen nach Neustart des Reaktors den Versuch zu wiederholen! Und die grundsätzliche Möglichkeit, die Schnellabschaltung zu deaktivieren!
Das war die Ursache, nicht die Technologie an sich, nicht die Konstruktionsmerkmale! Djatlov war zum Schluß der nicht unschuldige Sündenbock, die Ursachen lagen aber tiefer in der Gesellschaft.