Größten Anteil an dieser ökonomisch katastrophalen Tragikomödie hat ironischerweise Deutschland. Das dortige Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) etablierte von der Regierung festgesetzte Einspeisetarife, finanziert mit einer Auflage seitens der Stromverbraucher. Das EEG führte zu rasant steigenden Strompreisen ohne jede Einsparung von CO2.

Zu einer deutlichen Verringerung der deutschen CO2-Emissionen um 19% war es zwischen 1990 und 1999 gekommen, und zwar nach der Schließung von Braunkohle-Kraftwerken in Ostdeutschland im Zuge der Wiedervereinigung. Danach kehrte sich dieser Reduktionstrend um, nahmen doch die Emissionen im Zeitraum 1999 bis 2012 um 5% zu, nachdem die Kapazität von Wind und Solar um das 15-fache gesteigert worden war – von 5 GW im Jahre 1999 auf 64,3 GW im Jahre 2012.

Bis 2013 hatte man in Deutschland mehr Solar-Kapazität installiert als in jedem anderen Land; viele der Paneele wurden aus China importiert. Solarpaneele und Windturbinen repräsentierten 37,5% der Erzeugungs-Kapazität. Dabei war Solar weniger effizient als Wind. Obwohl die geschätzte Kapazität von Solar 4,6% höher war, erzeugte Solar 40% weniger Strom. Die versprochenen 400.000 neuen grünen Arbeitsplätze, die man zuvor so laut hinaus posaunt hatte, um die Gewerkschaften für sich zu gewinnen, haben sich niemals materialisiert.

Mittlerweile mussten 40 Millionen deutsche Haushalte zur Kenntnis nehmen, dass die Strompreise zwischen 2006 und 2015, also innerhalb von 9 Jahren, um 50% gestiegen waren. Während der acht Jahre bis 2014 nahmen die Strompreise für die Industrie, welche zwischen 160 und 120.000 Megawatt Strom pro Jahr verbrauchte, um 25% zu. Insgesamt zahlten industrielle Stromverbraucher 26% höhere Strompreise als im Mittel der EU.

Der Öffentlichkeit verborgen blieben die in die Höhe schießenden Kosten für das Stromnetz. Diese stiegen zwischen 2010 und 2014 um fast zwei Drittel, weil man vorgeschrieben hatte, die über das Land verstreuten Wind- und Solarparks an das Netz anzuschließen. Subventionen stimulierten die Wind- und Solar-Entwicklung an wenig dafür geeigneten Standorten.

Die Zufuhr von flatterhaftem Wind- und Solarstrom war auch eine Belastung für die Zuverlässigkeit des Stromes. Bis 2008 war das Netz in Deutschland niemals unterbrochen. Im Jahre 2012 war es zu 1000 Spannungs-Abfällen gekommen, 2013 waren es schon über 2500.

Manchmal erzeugen Wind und/oder Solar mehr Energie als das Netz verkraften kann oder die Verbraucher nutzen können. Dies zwang Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden Ausgleich dafür zu zahlen, dass diese ihren „Müll-Strom“ vom Netz nehmen. Rupert Darwell verweist darauf, dass das Hinzufügen mehr Erneuerbaren-Stromes zum Netz die Preise und Steuern für Verbraucher rapide steigen lässt.

Im Jahre 2014 zahlten die Dänen im Zuge der weltweit höchsten Wind-Kapazität wenig überraschend die höchsten Preise der Welt (36,7 US-Cent) pro kWh, das ist etwa vier mal so viel als das, was die Amerikaner zahlen. Deutschland folgt auf dem Fuße, zahlt man doch hier 33,1 US-Cent pro kWh.

An dritter Stelle in diesem Hochpreis-Erneuerbaren-Marathon liegt Spanien, dessen vergoldete PV-Subventionen um das 12-fache über dem Marktpreis liegen. Im Jahre 2007 gab es in Spanien 690 MW installierte Solar-Kapazität. Diese stieg innerhalb von fünf Jahren auf über 6 GW.

Eine Zunahme aller Subventionen für erneuerbare um das Achtfache machte etwa 1 Prozent des spanischen BIP aus. Um diese Kosten zu verschleiern, hielt die Regierung in Madrid die Versorger davon ab, diese Mehrkosten in vollem Umfang auf die Strompreise aufzuschlagen. Stattdessen zog man es vor, ein riesiges Tarif-Defizit anzuhäufen, was sich verschärfend auf die ohnehin schon erheblichen finanziellen Schwierigkeiten in Spanien auswirkte, nachdem die Euro-Krise aufgekommen war.

UK, ein Nachzügler bzgl. der Wind- und Solar-Extravaganz, musste ebenfalls in den Himmel schießende Strompreise hinnehmen. Ab 2004 stiegen die heimischen Energiepreise innerhalb von 10 Jahren um 75%. Dies brachte ihnen den zweifelhaften zweiten Platz auf der Rangliste von Strompreis-Steigerungen der EU ein (ohne Zypern und Osteuropa). Die britischen Stromversorger sind gezwungen, grüne Renewable Obligation Certificates (ROC) zu kaufen, was den Strompreis um weitere 9% steigen lassen dürfte.

Anders als in Spanien war die grüne Lobby in Deutschland zu tief verwurzelt, als dass man Subventionen für Erneuerbare schließlich senken konnte; so wie es David Cameron tat, nachdem er die Wahlen in UK im Jahre 2015 gewonnen hatte. Stattdessen plant die Merkel-Regierung, dass innerhalb von 40 Jahren 80% des Stromes in Deutschland durch erneuerbare erzeugt werden muss.

Das magische Verfahren zum Erreichen dieses Zieles setzt voraus, dass die Stromerzeugung in Deutschland verglichen mit dem Jahr 2008 um 45% gesenkt werden kann, und zwar mittels einer Kombination eines Nachfrage-Rückgangs um ein Fünftel und des Imports von einem Viertel des Bedarfs. Mit anderen Worten, Deutschland wird irgendwie Strom von seinen Nachbarn importieren, die jedoch gleichfalls immer abhängiger werden von wetterabhängigen Erneuerbaren-Ressourcen.

Dieser Plan macht offenbar Schule. Im Jahr 2014 importierte Kalifornien ein Drittel seines Stroms. Als Vorbild für Amerika setzt [die dortige Regierung] sich jetzt für einen bewährten sozialistischen Green New Deal ein.

Die geniale Strategie für einen kostenlosen Energiebezug ist für alle anderen siebenundvierzig benachbarten Staaten gleich, die ihnen das Drittel liefern, das sie aus dem Drittel ihres Stroms benötigen, den sie dann auch importieren müssen.

Karl Marx würde grinsen.

Link: https://www.cfact.org/2019/03/20/eu-green-policy-leaves-households-and-economy-in-the-red/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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