Bild rechts: Der Kreml – Heimat von Wladimir dem Undurchschaubaren. Bild: Helga Hauke / pixelio.de
Falls die Preise auf ihrem derzeitigen Niveau zwischen 45 und 55 Dollar pro Barrel verharren – und viele Analysten glauben, dass das der Fall sein wird (hier) – haben einige der Öl-Fürsten in der Welt harte Entscheidungen getroffen, um ernsthafter politischer Instabilität zu begegnen. Jüngst lag das international gehandelte Öl der Sorte Brent bei 53,01 Dollar pro Barrel.
Wie man in der Graphik unten erkennt, begann der Ölpreis seinen Abstieg vor etwa 13 Monaten nach dem Spitzenpreis von Brent-Öl, der am 24. Juni 2014 mit fast 112,60 Dollar pro Barrel erreichte. Anfang 2015 nahm der Abschwung an Fahrt auf und erreichte einen neuen Tiefststand am 13. Januar mit 47,82 Dollar pro Barrel, das ist ein schwindelig machender Rückgang um 57%.
Es stellte sich heraus, dass sich Saudi-Arabien dazu entschlossen hat, den Ölmarkt zu fluten. Grund hierfür war, teure, aber zunehmend reichliche neue Ölquellen auszugrenzen, vor allem den US-Schieferöl-Boom, aber auch Kanada, Brasilien und anderswo. Mit einigen der zu billigsten Kosten auszubeutenden Ölfeldern und etwa 750 Milliarden Dollar in der Bank wussten die Saudis, dass sie niedrigere Preise noch viel länger aussitzen konnten als viele der neuen Versorger. Sie waren darauf vorbereitet, bis zu fünf Jahre lang geduldig zu sein, bis die Rivalen um Hilfe schreien.
Aber nicht alle Petro-Staaten verfügen über solche Geldreserven. Unter diesen ist Russland, dessen Staatshaushalt – stark belastet durch Sozialausgaben und subventionierte Erdgaspreise – stark abhängig ist von Öl- und Erdgasexporten. Während wir nicht wissen, was genau Präsident Putin denkt, zeigte sein Pokergesicht, dass die Ölpreise noch viele Monate lang niedrig bleiben werden – vielleicht noch bis zu einem Jahr – aber in der zweiten Hälfte dieses Jahres zu steigen beginnen würden. Man könnte sagen, dass er sich darauf verlassen hat hinsichtlich der kombinierten wirtschaftlichen Auswirkungen der niedrigen Preise und der Sanktionen westlicher Länder wegen der russischen Ukraine-Politik. Aber wie schon erwähnt, auf dem Markt sieht es so gerade nicht aus.
Trotz seines Pokergesichtes steckt Putin in Schwierigkeiten, je länger der Ölpreis so niedrig bleibt. Nach seiner Abkehr von Europa und dessen Sanktionen gegen Russland, vollzog Putin im vorigen Jahr eine umfassende strategische Hinwendung zu China (hier) und unterzeichnete gigantische Öl- und Gasverträge mit dem asiatischen Riesen. Aber seitdem ist nicht mehr viel passiert.
Emily Stronquist von der Eurasia Group ist skeptisch hinsichtlich der Zukunft von Putins gewünschter Anti-West-Allianz mit Peking. „Die Chinesen haben ob der neuen Möglichkeiten keine Freudensprünge ausgeführt, wie Russland gehofft hatte, und eine Anzahl von Schwächen in der russischen Energie-Beziehung mit China haben den Eindruck hinterlassen, dass es Russlands Energie-,Angelpunkt‘ an realer Substanz mangelt“, sagte Stronquist am 29 Juli.
Das Problem mit den Ölpreisen gibt es nicht nur in Russland. Außer einer Handvoll von OPEC-Staaten, darunter Kuwait, Qatar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, befindet sich kein Mitglied des Kartells fiskalisch in der Lage, eine lange Periode niedriger Preise zu überstehen. Die niedrigen Preise haben auch große Ölunternehmen veranlasst, ihre Ausgaben zurückzufahren. Außerdem sind sie viel wählerischer hinsichtlich der Bohrstellen. Getroffen von einem nur lauwarmen Interesse an einer kürzlich durchgeführten Auktion von Ölgebieten in der Tiefsee hat Mexiko die lang erwartete Abgabe von Angeboten für Anteile daran verschoben (hier).
Aber Mexikos Wirtschaft ist recht breit gefächert. Fast ausnahmslos sind die OPEC und Russland dringend von Öl abhängig. Der Arabische Frühling war ein Weckruf, dass die lokale Bevölkerung nervös wird. Ohne den Schmierstoff Sozialausgaben könnte sie sogar noch ungeduldiger auf eine Änderung pochen.
Link: http://www.thegwpf.com/petro-rulers-worst-nightmare-45-oil-for-years/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
2# Dr Paul.
Mir fällt immer wieder auf das der Klimaschwindel eng mit allem anderen politischen Themen wie Sanktionen gegen irgendwelchen Ländern oder Krieg gegen solche das gleiche ist wie die Co2 Lüge.
Es dreht sich um Macht ,Geld, Einfluß, Beeinflussung.
Die Leute hier und in Europa auch in USA müssen endlich mal aufwachen und sich nicht mehr von den Nachrichten, Propaganda, Medien beeinflussen lassen.
Mfg
#2: Verehrter Herr Dr. Paul, Ihr falsches und (vor allem) undifferenziertes U.S.-amerikanisches Bild ist noch erschreckender, als das, was der (linke) rot-grüne Obama bei seinem Besuch, kürzlich in Afrika, hat tun wollen.
Obama und die NGOs erpressen jetzt nämlich viele Staaten in Afrika. Entwicklungsgelder nur, wenn die vorher etwas tun. Dies muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Kommen Sie von allein darauf, was es nur sein kann? Vor allem die klare Antwort dieser Afrikaner an den geisteskranken amerikanischen Präsidenten überrascht. 🙂 Die sagen zu ihm: Geh‘ zum Teufel!
Was lernen wir aus #1 und #2. Das heutige Russland wird massiv unterschätzt und es lässt sich nicht von der dekadenten und kriminellen linken Bande manipulieren und es wird den längeren Atem haben. Jedoch, auch Russland hat seine kleinen Schattenseiten.
Und noch ein Argument, verehrter Herr Dr. Paul. Alles an Negativem, was Sie da verallgemeinernd sagen, ist kriminelles, pervertierendes, linkes Gedankengut, ein Exportprodukt aus Kontinentaleuropa. Die amerikanischen Demokraten sind linke Linke, institutionalisierter Betrug, ein bösartiger Tumor.
Die Linken schaffen es immer wieder, (vor allem und nur) dank der falsch spielenden Medien, das Volk zu betrügen. Deren Modelle funktionieren nachweislich nicht, trotzdem schaffen diese es immer wieder, deren Schwächen und Scheitern, den unschuldigen Menschen, in die Schuhe zu schieben. Der klassische Sündenbock muss her.
Sie sollten sich viel grössere Sorgen um unsere Presselandschaft machen. Ich muss immer lachen, wenn unsere verkommenen Schreibtischsoldaten unsere Leser mit Ratschlägen an die (linken) Amerikaner beglücken wollen. Selbst keine Ahnung haben, aber den großen Affen raushängen wollen.
Der echte Amerikaner wird einmal wieder alle linken (europäischen) Intellektuellen ohrfeigen müssen, damit wieder ein wenig Vernunft im europäischen Haus einkehren will. Denn, der echte Ami ist immun gegen diesen europäischen Schwachsinn. Und das liegt an seiner überlegenen Ideologie, die über die Marx-Deppen nur lachen kann.
Wie konnte es so weit kommen, daß unsere Schulsysteme immer mehr Idioten produzieren? Menschen, die keine Achtung und kein Respekt vor dem Nächsten haben wollen? Menschen, die sich nicht für deren [..] Taten mehr schämen?
Ich stelle immer wieder fest, auch hier bei EIKE gilt, „Politisch Lied, ein garstig Lied“ (Goethe). Bei der Auswahl von Artikeln aus den USA sollte man zu offensichtliche Propaganda auslassen – am Schluss kommt es noch so rüber als ob der „Kampf gegen die Energiewende“ das eigentliche Programm der USA wäre – was SO sicher falsch ist und außerdem eine falsche Konnotation liefert. Die Fronten laufen da ganz anders – z.B. sind ja die deutschen Grünen die eifrigsten „atlantischen“ Parteigänger amerikanischer Kriege fürs Gute, Edle und Nachhaltige.
Das sollte Ansporn sein da etwas nachzudenken.
Eigentlich lustig ist ja, dass Obama im Grunde ökonomisch seine Existenz auf den Erfolg der amerikanischen Frackingindustrie gründet, obwohl er selber ständig die EPA und ihr Deindustrialisierungsprogramm favorisiert. Manche beißen halt die Hand, die sie füttert.
Aber die Leute, die in den USA sagen was geschieht, denken sich halt – Hauptsache unser Propagandasprecher kann überzeugend vom Teleprompter ablesen, mehr braucht’s eh nicht….
@Dr.Paul #2
Schauen wir mal, ob nicht China der lachende Vierte sein wird….China hat sich ja schon erfolgreich in den USA eingekauft auch in Europa kauft sich China still und heimlich ein und die schwäche des Ölpreis macht es auch immer wahrscheinlicher, dass China diese Schwäche nutzt, um sich auch in Russland einzukaufen. Mit diesen Einkäufen hat China immer eine strategisch gute Hand in den jeweiligen Wirtschafts- und Machtzentren dieser Welt.
Und nebenbei kauft sich China auch noch in Afrika ein. Und als Schirmherr über die BRIC Staaten hat China seine strategische Hand auch noch nach Südamerika ausgestreckt.
Mal schauen, was ein niederiger Ölpreis noch so an Kaufoptionen für China hergibt….
Richtg, Herr Peter Merbitz, etwas schockierend, dass Amerikaner den dicken Baken im eigenen Auge nicht erkennen wollen,
ihr gigantisches Defizit, nicht nur Staatsdefizit für die völlig irrationale Kriegs-Rüstung, sondern auch ihr Handelsbilanzdefizit.
Garniert mit einer darüber thronenden privaten Bank, die sich darüber die Hände reibt und Geld drucken darf.
Es ist nun mal die unausrottbare Mentalität des US-Amerikaners, dass er sich den Feind sucht und offensichtlich den Feind auch dringend braucht, personalisiert natürlich der böse Putin, der keine Schulden macht. Bei Hollywood ist dieser unentbehrliche Feind natürlicxh schon im Weltraum, die aliens.
Mein kleiner Sohn, der viel zu viel Fernsehen guckt, natürlich nur Kindersendungen, ist auch schon ganz durchdrungen von dem Knall-Bumm-Bumm, dann muss er natürlich, weil kein anderer da ist auch die Eltern schlagen, auch wenn ihm dann wieder leid tut.
Er zeigte mir neulich einen Plastik-Hubschrauber, wahrscheinlich von Lidl, der schon etwas demoliert war, wohl aus China und ich wollte ihm erklären dass die beiden „Stile“ rechts und links wohl sowas wie Feuerwehrschläuche seien, zum Feuerlöschen von oben,
NEIN rief er, das sind Kanonen zum totschießen von bösen Feinden, so wie Putin.
Ein syrischer Kollege von mir sagte, die Saudis wären nur Marionetten von USA, sonst wären sie sowieso schon längst gestürzt.
Leider steckt der Autor tief in Vorurteilen über die Russische Wirtschaft, so dass eine Formulierung wie:
„…Aber Mexikos Wirtschaft ist recht breit gefächert. Fast ausnahmslos sind die OPEC und Russland dringend von Öl abhängig…“
etwas kurz gedacht.
Natürlich liegt der vorwiegende Exportanteil Russlands bei Energierohstoffen – knapp zwei Drittel der Gesamtausfuhren. Wenn man aber bedenkt, dass das gesamte Exportvolumen Russlands nur knapp ein Drittel Deutschlands beträgt, kann man erkennen, was der Autor nicht sieht.
Russland ist zunächst mal ein riesiger Binnenmarkt, der vorwiegend von der Inlandsproduktion befriedigt wird und hier liegt der wichtigste Unterschied zu den OPEC-Staaten.
Russland hat vier der 30 weltweit größten Stahlkonzerne. Russland ist führend in der Stahl- und Aluminiumproduktion. Maschinenbau, Kooperationen der Autohersteller mit allen großen Weltmarken, Chemische Industrie, KKW-Technologie – zur Zeit wieder sehr gefragt – und, man höre und staune, eine Mikroelektronische Industrie, die das weltweit erste Smartphone mit Doppel-Display durchaus nicht aus einem Stück gefeilt hat.
Betrachtungen wie die des Beitrags greifen zu kurz. Russland hat Potential, Ressourcen und gut ausgebildete Fachkräfte. Da ist ein mittelfristiger Exporteinbruch bestenfalls Ansporn aber keine Katastrophe.
PM, Geologe