Heutiges Thema: Elektroperpetumobile
Wer einmal Gelegenheit hatte, einen Tesla Roadster zu fahren, und nur ein bisschen technikaffin ist und sich nur ein bisschen für PS erwärmen kann, wird sich kaum seiner Faszination entziehen können: das Ding geht ab wie Schmitz‘ Katze, liegt wie ein Brett auf der Straße, und ist dabei sehr leise. Hat man das nötige Kleingeld für dieses besondere Spielzeug gerade nicht zur Hand, und sucht ohnehin ein Fahrzeug für den Alltagsgebrauch, findet man Elektroautos, die – wenn sie nicht ohnehin in die Klasse der elektrifizierten Krankenstühle gehören – nicht nur viel zu teuer sind, sondern zu dem hohen Preis auch schlechtere Eigenschaften aufweisen. Sie sind lahm, langsam, und hinsichtlich sowohl Reichweite wie auch „Tankzeiten“ für den Alltag unbrauchbar.
Mit Range-Extendern kann man das Reichweitenproblem angehen. Aber nur ewig Gestrige werden dafür einen Verbrennungsmotor einbauen, mit dem ein Generator betrieben wird, der die Batterie im Fahren nachlädt. Wir stellen hier Antriebe für den modernen Weltenretter vor.
Auf www.speedmanagement.de (herunterscrollen bis zum 18.Dezember 2013) wird ein Elektroauto mit Reichweitenverlängerung vorgestellt. Hier der Originaltext:
Anhänger rollt und treibt zusätzlich einen Dynamo ( Lichtmaschine ,Stromerzeuger ) pro Rad an. Batterie wird während der Fahrt aufgeladen oder direkt zum einspeisen der Elektromotoren und kann so einer Reichweitenverlängerung von Elektroautos dienen. An roten Ampeln oder Kreuzungen könnte ein Schwungrad die Lichtmaschinen weiter bewegen und stabilisieren, so dass die Räder beim anfahren die Lichtmaschine nicht jedes Mal aus dem Stand antreiben müssen. Ein weiterer Vorteil: Die Batterien bekommen weniger Ladecyclen, jedes Laden verkürzt die Lebensdauer vom Akku und so die Reichweite vom Elektromobil.
Fassen wir zusammen: Die in der Batterie gespeicherte chemische Energie wird in elektrische Energie gewandelt, aus der ein Elektromotor mechanische Energie macht. Damit zieht das Auto einen Anhänger, dessen dadurch rollende Räder ihre mechanische Energie über Dynamos in elektrische Energie wandeln, die der Batterie zugeführt, und in chemische Energie gewandelt wird.
Mein Verbesserungsvorschlag: den Anhänger weglassen, und den Dynamo gleich am Elektromotor anflanschen. Oder noch besser: auch das Auto weglassen, und zu Hause auf ewig perpetumobile Energie erzeugen!
Einer geht noch.
Bei einem fahrenden Auto drehen sich ja nicht nur die Räder, sondern es weht auch ein Fahrtwind. Richtig, man kann ein Windrad betreiben! Wie sich diese „Cleanenergy – for a better environment“ Webseite begeistert, ist das
„die Zukunft der Elektromobilität, wie der chinesische Farmer aus Banjiehe in der Nähe von Peking sie sich vorstellt. In nur drei Monaten hat der 55-Jährige ein eigenes Elektroauto entworfen: Er hat Elektromobilität mit Windkraft gekoppelt und sein E-Mobil mit einer Windturbine an der Spitze versehen, die zusätzlich Strom generiert. Das Auto funktioniert im Grunde wie eine Windmühle, erklärte Tang. … Der kleine hellblaue Elektroflitzer muss ungefähr 65 Kilometer pro Stunde erreichen, dann setzen sich die Turbinenblätter in Bewegung und erzeugen schadstofffreie Energie.“ ( ab ca min 0:40)
Die pseudotechnische Elektroauto-Jubel-Webseite www.mein-elektroauto.com hat auch noch welche. Auch sie wollen Das Elektroauto mit dem Fahrtwind aufladen, aber statt eines schnöden Ventilators nutzen sie eine Windturbine an einem Windkanal, und bemerken kritisch:
Der erzeugte Strom wahrscheinlich nicht für eine Verdopplung der Reichweite [reicht], aber ich schätze, das 10 bis 20 Prozent mehr an Reichweite durchaus möglich wären.
Alternativ könne man auch einen 6 Meter hohen Mast (natürlich aus regenerativem Bambus) mitnehmen, an dessen Spitze ein Windrad angebracht ist. Ein Video zeigt, wie es geht: um das zweisitzige Elektroauto (Typ Krankenstuhl) aufzuladen wird mit 9 Personen – zählen Sie nach – der Mast errichtet. Das offensichtlich erforderliche Begleitfahrzeug mit Verbrennerantrieb, in dem mindestens 7 Personen und der Mast befördert werden, wird im Video nicht gezeigt.
Und noch einer von Mein Elektroauto, ein Solarzellen-Autodach als Range Extender. Das Dach bringt 75 W Peak. Da das Auto 130km/h schnell sein kann, und eine Reichweite von 250 km hat, sind nach 2h die Batterien leer. Im Hochsommer, mittags, bei wolkenfreiem Himmel kommt es aber dank des Solardaches viel weiter: 75 W * 2h = 0.15 kWh. Ein Elektroauto VW eUp braucht 0.117 kWh/km, mithin verhilft das Dach zu einer zusätzlichen Reichweite von 1.3km! Hurra, es geht und ist kein Perpetuum Mobile.
Wir überlegen, Turturische Orden am grünen Juteband zu verteilen.
P.S. Wer in der Industrie beschäftigt war und mal in die unglückliche Lage kam, die Folgen eines konzernweiten Ideenwettbewerbs auswerten zu müssen, wird reichlich über Perpetuum Mobiles berichten können. Lassen Sie hören!
Über den Autor:
Dr. Ulrich Steiner ist Physiker mit Diplom in Kernphysik. Seine Promotion erlangte er in der Krebsforschung mit einem biophysikalischen Thema. Nach über zwei Jahrzehnten in der Human-Pharmazeutischen Biotechnologie in Forschung, Entwicklung, Produktion und Planung begann er, Bioenergien und andere „Erneuerbare“ auf ihre Eignung für großtechnische Nutzung zu durchsuchen. Was er fand waren vor allem, nun ja, Turturische Energien.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
#14: K. Allmendinger
Danke für den interessanten Link. Aber irgendwas stimmt mit dem Bericht nicht.
Los Alamos hat auf seiner Webseite als einzigen Bezug zu Green Freedom nur einen sehr aussage-armen Artikel (http://tinyurl.com/mgfccyk). Der angeblich in 2007 als Trademark registrierte Begriff „Green Freedom“ kann bei dem USPTO.gov nicht gefunden werden; es gibt dort nur eine Zulassung von „U.S. Green Freedom“ in 2008 (TM aufgegeben in 2010). Auch wenn eine Trademark nicht zwingend hier registriert sein muss, würde dessen Existenz doch die 2008er Zulassung unmöglich machen. Weiterhin ist weder ein erteiltes Patent noch eine Patentanmeldung auf der USPTO.gov Seite für die beiden Autoren Martin und Kubic zu finden, und die müßten nach nunmehr 7 Jahren hier auftauchen.
Es gibt aber das 2008 erteilte Patent US 7,420,004 B2 (http://tinyurl.com/kljk6nl), mit den beiden Erfindern Hardy und Coffey, welches als Assignee die US Navy listet. Inhaltlich scheint es mir sehr ähnlich zu dem Green Freedom Prozess zu sein, und könnte die Basis für die diskutierten Navy-Aktivitäten zu sein.
In 2011 gibt es noch eine Präsentation von Martin und Kubic zu Green Methanol Produktion nach dem gleichen Prinzip (http://tinyurl.com/lu5by2s), in der ein paar weitere Details gezeigt werden. Der Strom kommt von einem KKW, dessen Kühlturm wichtig ist, um die Luftmenge umzusetzen, aus der das CO2 in alkalischer Lösung ausgewaschen wird. Dieses wird dann in einer Elektrolysezelle, wie auch von der Navy beschrieben, zusammen mit dem H2 ausgetrieben / gewonnen.
Die Autoren geben an, 11MWh Strom pro (short) tonne Methanol zu benötigen, also etwas mehr als 2x soviel elektrische Energie wie chemische Energie im Methanol steckt. Nimmt man an, dass dieser Faktor 2 auch für die Benzin/Diesel Herstellung gilt, ergibt sich für Deutschland:
Von >100 Mio t Erdölverbrauch pro Jahr (http://tinyurl.com/5kynkv) gehen 60% in den Verkehr (http://tinyurl.com/kt3jd59). Mit einem Heizwert von 11.5kWh/kg entspricht das einer mittleren Leistung von ca 80GW für den Verkehr. Mal Faktor 2 bedeutet also einen Bedarf von >160 GW elektrische Leistung, oder mehr als 100 neue Kernkraftwerke in Deutschland!
Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass diese 100 KKWs nicht kommen werden.
Natürlich könnte man statt eines Kernkraftwerkes auch ein Kohlekraftwerk nehmen. Aber das würde ja genau die CO2 Emissionen erzeugen, die man gerade verhindern wollte. Das wären dann doch turturische Energien!
Oder man nimmt Windkraftwerke. Für eine MITTLERE Leistung von 160 GW bei Investmentkosten von 1500€/kW onshore (http://tinyurl.com/ls4pf9s) und einer Kapazitätsauslastung von 20% benötigt man also 800 GW installierte Leistung, oder das 25fache der derzeit installierten Leistung, zu Invest-Kosten von 1200 Mrd €.
Das für den Straßenverkehr verwendete Rohöl kostet ca 30 Mrd € pro Jahr. Und zur Erinnerung, der gesamte Bundeshaushalt ist 300 Mrd € pro Jahr.
Für ein Kriegsschiff auf hoher See dürfte die finanzielle und militärische Rechnung gänzlich anders aussehen, denn die Kosten für einen Liter Kraftstoff „an der Reling“, wenn die Versorgungsschiffe um die halbe Welt fahren müssen um den Sprit zu bringen, und im Kriegsfall gelegentlich versenkt werden, dürfte ein großes Vielfaches des Landpreises sein.
Um nun den Bogen zurück zu schlagen : bleibt dann noch die Miniaturisierung des Systems, so dass ich es als Range-Extender in meinem Elektroperpetumobil einsetzen, und mit dem on-board aus Aldi-Sprudel erzeugtem Kerosin per Staustrahltriebwerke mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit über die Autobahnen donnere. Keine Radarfalle kriegt mich mehr. Aber wenn, boooaah, das gibt Punkte in Flensburg!
P. Jensen:
„Alles andere langweilt nur und stiehlt uns hier die Zeit.“
Genau das ist die Aufgabe bzw. das Ziel der Forentrolle.
Ach Herr Burowski, nun machen sie es auch wie Hader oder Diehl oder Kurt L. und bringen völlig untaugliche Vergleiche und finden das auch noch schön.
Ihr „Bankenbeispiel“ ist totaler Quatsch!
Geldautomaten wurden ja nun nicht per Masterplan von der Regierung durchgesetzt, zwangsfinanziert von allen Bankkunden und es sind dadurch auch keine „neuen“ Banken mit Geldautomaten entstanden und „alte“ Banken ohne Geldautomaten in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Was für ein Unsinn, den sie da wieder schreiben. Nennen sie doch mal eine „neue Geldautomatenbank“, die eine „alte“ Bank ohne Geldautomaten ersetzt hätte.
Was sie da beschreiben, war schlicht und ergreifend technischer Fortschritt in der IT, den die Banken dann genutzt haben und weil es Wettbewerb im Bankensektor gibt, haben alle Banken mitgemacht. Und es gibt noch einen wesentlichen Unterschied zur sog. „Energiewende“: Geldautomaten haben dem Kunden Vorteile gebracht. Wo war nochmal der Vorteil von scheingrünem Strom?
Ich könnte noch fortsetzen mit Argumenten, warum ihr Vergleich nichts taugt, aber ich denke, das reicht schon. Das sollten sie auch verstanden haben.
Geben sie sich mehr Mühe mit ihren Kommentaren. Alles andere langweilt nur und stiehlt uns hier die Zeit.
#16:
„Herr Stiller, Sie selbst, als Kernphysiker, sind daran schuld, dass die Nutzung der Kernkraft zur Energieerzeugung…“
Da ist mir leider ein Fehler unterlaufen, ich meinte natürlich Herrn Steiner. Was Herr Stiller für einen Beruf hat, weiß ich nicht.
#16: Holger Burowski, der Physiker:
„Vorn eine Windrad installieren und beim Fahren hinten Energie rausholen, geht nur, wenn der Wind von vorn schneller ist, als sich das Fahrzeug bewegt“
hm, also nur bei maximalem Gegenwind kommt man vorwärts?
Da muss ich umdenken,
bisher hatte ich immer das Gefühl, bei Rückenwind ….
#15: Holger Burowski sagt:
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Ein sehr schönes Beispiel ist die Veränderung der Infrastruktur im Bankwesen. Ich kenne noch die Zeit, als man seinen Kontoauszug und das Geld beim Bankmitarbeiter abholte.
Heute brauche ich keinen Bankmitarbeiter mehr, Kontoauszüge und Geldgeschäfte erledige ich 24’365 Stunden im Jahr von zu Hause aus.
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Ja das ist ein sehr schönes BEispiel, das deutlich zeigt wie wenig Sie eigentlich die Unterschiede verstehen.
Das Banken auf Online setzen und Stellen kürzen ist ein ganz normaler Prozess wie in jeder Industrie. Dieser Prozess führt zu einer Effizienzsteigerung. Mit Vorteilen für die Bank und für den Verbraucher.
EE sind genau das Gegenteil. Man subventioniert etwas ineffizientes und erhöht damit die Ineffizienz. Je mehr Solaranlagen gebaut werden, desto mehr Strom mus an den Tagen entsorgt werden, an denen diese Strom liefern. Die Netze müssen zusätzlich ausgebaut werden. Mit zusätzlichen Kosten und Nachteilen (z.B. sinkende VErsorgungssicherheit) für Verbraucher.
Dies führt dazu das immer weniger dieses System stützen wollen (flucht der Industrie, eigene PV Analge um den Kosten auf andere Abzuwälzen.
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Ich wünsche Ihnen weiterhin schöne Träume in der alten Infrastruktur.
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Wenn jemand träumt dann Sie, schließlich sind Sie es, der die Zeichen nicht sieht die allgegenwärtig sind (Pleiten, steigende kosten, FLucht in BHKW, kommende Abgaben auf Eigenverbrauch, Kapazitätsmarkt, Kohlekraftwerke statt Gaskraftwerke, Abschaltgenehmigungen etc.)
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Herr Stiller, Sie selbst, als Kernphysiker, sind daran schuld, dass die Nutzung der Kernkraft zur Energieerzeugung in Deutschland demokratisch nicht mehr realisierbar ist.
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Ich bin zwar kein Kernphysiker, möchte aber Trotzdem darauf antworten: Schuld sind diejenigen die Angst verbreiten und Millionen Tote projizieren wo keine sind. Und das sind allem voran die Grünen und andere Umweltgruppen.
Sehr geehrter Herr Dr. Steiner,
Ihr Beitrag ist symptomatisch für Jemanden, der sich selbst erhöhen will, ohne das nötige Wissen zu haben. Auch wenn Ihre Beispiel an sich, ich gehe noch genauer darauf ein, einen Verstoß gegen den 1. HS der Thermodynamik darstellen, assoziert Ihr Beitrag, dass grundsätzlich jeder, der sich mit Elektromobilität beschäftigt, physikalisch ein Depp ist.
Nein, es geht nicht einen Anhänger hinter sich herzuziehen und damit Energie zu erzeugen, die vorn genutzt werden kann. Es geht aber sehr wohl, beim Abbremsen, die kinetische Energie zu speichern und beim Beschleunigen wieder zu nutzen. Man nennt das Rekuperation und wird heute bei Fahrzeugen genutzt, um kurzfristig die mechanische Energie in elektrische Energie umzuwandeln, in Kondensatoren zu speichern und beim Beschleunigen wieder zu verwenden.
Vorn eine Windrad installieren und beim Fahren hinten Energie rausholen, geht nur, wenn der Wind von vorn schneller ist, als sich das Fahrzeug bewegt – das ist äußerst selten der Fall. Aber es geht sehr wohl, die entgegenströmende Luft zum Antrieb zu nutzen. Die Luft wird in einem sich verengenten Querschnitt verdichte und dadurch gleichzeitig der Druck und die Temperatur erhöht, was zu Selbstzündung bei Zumischung eines brennbaren Treibstoffes führt und damit eine Masse bwegt werden kann – das Ganze nennt man Staustrahltriebwerk. Leider funktioniert es erst richtig bei mehrfacher Schallgeschwindigkeit.
Herr Stiller, Sie selbst, als Kernphysiker, sind daran schuld, dass die Nutzung der Kernkraft zur Energieerzeugung in Deutschland demokratisch nicht mehr realisierbar ist. Ich selbst halte die Kernkraft für eine beherrschbare Technologie zur Energieerzeugung; nur muss ich akzeptieren, dass sie demokratisch nicht durchsetzbar ist.
Die Ursache liegt eben darin, dass solche Wissenschaftler wie Sie, krampfhaft versuchen, jewede Technologieänderung in der Energieerzeugung der Lächerlichkeit oder der Unmöglichkeit der Realisierung preisgeben wollen – das läuft gegen den Baum!
Akzeptieren Sie, dass Ihnen versucht wird, dass Wasser abzugraben und stellen Sie sich diesem Wettbewerb, aber überzeugen Sie, das SIE(!) besser sind und nicht die Anderen dumm!
#9 Herr Stiller:
„Ich habe ja hier im Forum schon öfter versucht zu erklären, was passiert wenn Strim immer teurer wird, ich diesen aber zu hause (oder auch in der Industrie) selbst erzeugen kann und dann dafür keine Steuern und Abgaben zahlen muss.
Die EE Freunde kapieren das nur nicht. Die vergleichen Eigenverbrauch lieber unzulässiger weise mit einem Gemüsegarten.“
Herr Stiller,
Sie verstehen einfach nicht, dass es hier um einen Infrastrukturwandel geht; und der hat immer Gewinner, die sich als erstes diesem Wandel anpassen und Verlierer, die sich krampfhaft an die alte Struktur klammern.
Ein sehr schönes Beispiel ist die Veränderung der Infrastruktur im Bankwesen. Ich kenne noch die Zeit, als man seinen Kontoauszug und das Geld beim Bankmitarbeiter abholte.
Heute brauche ich keinen Bankmitarbeiter mehr, Kontoauszüge und Geldgeschäfte erledige ich 24’365 Stunden im Jahr von zu Hause aus. Am Anfang waren es Wenige, die investierten (Software, PC, ISDN/DSL-Anschluss), aber zum Schluss wurden die bestraft, die den Infrasturkturwandel verschlafen haben und weiter den Bankmitarbeiter gebraucht haben.
Ich wünsche Ihnen weiterhin schöne Träume in der alten Infrastruktur.
@ #11 Ulrich Steiner:
Herr Steiner,
Fuer die Anwendung an Land wurde in den USA schon vor Jahren dieser Prozess erfunden und zum Patent angemeldet:
http://tinyurl.com/mozgjx5
Die CO2 Extraktion aus der Luft ist dabei ein Beiprodukt des (Nass-) Kuehlturms eines Kernreaktors. Statt mit Wasser wird er mit einer Kaliumbikarbonat Loesung betrieben. Dabei absorbiert diese Loesung CO2 aus der Luft und mit dem beschriebenen Prozess wird das CO2 extrahiert und das Bikarbonat recycled.
Mit momentan verfuegbarer Technik wird dabei Benzin zu einem Preis von $4.60/US-gal (0.88 Euro/Liter) an Tankstelle (at the Pump) erzeugt.
Natuerlich sind US Kraftstoff-Steuersaetze vorausgesetzt.
Das kann sich, nach dem Dokument, mit dem Einsatz modernerer Materialien und Prozesse auf $3.40/US-gal (0.65 Euro/Liter) reduzieren.
In den USA wird dieses Konzept z.Zt. nicht realisiert (ausser im Laborbetrieb), da
1. Die Benzinpreise (noch) unter den damit erzielbaren Preisen liegen.
2. Durch die Fracking-Revolution so viel Erdgas billig verfuegbar ist, dass es sich sogar schon fuer eine Airline lohnt, eine Raffinerie zur Erzeugung von Kerosin aus Erdgas selbst zu betreiben. Z.B. Delta Airlines hat eine eigene solche Raffinerie in Texas.
#12 Ulrich Steiner
Danke, Herr Steiner für die Antwort.
Zwei Dinge sind m.E. trotzdem „turturisch“:
1. Die die Behauptung, dass im Seewasser (selbst unter Einrechnung vom Hydrogencarbonat/Carbonat) die CO2-Konzentration 140 mal höher ist, als in der Luft- hier vergleicht man unzulässiger Weise jeweils mg pro Liter –
2. die von Ihnen genannte „eierlegende Milchwollsau“ unter Ignoranz der Tatsache, dass man hier hunderte von MW an Kernernergie in Rückhand hat (s. die „Welt“meldung) (der Blog der VDI – deutsche Ingenieure (!!!)- übertrifft das Ganze in seiner Einfältigkeit sogar noch).
Für die Bereitstellung bzw. Speicherung von NIE´s ist das Verfahren jedenfalls nicht geeignet!
JH
#11: Jürgen Hartung
Das „(einfacher als aus Luft)“ war ein Quasi-zitat der US-Navy, die da sagen:
„CO2 is an abundant carbon (C) resource in the air and in seawater, with the concentration in the ocean about 140 times greater than that in air.“
Für CO2 Produktion an Land und ohne logistische Probleme mögen andere Verfahren interessanter sein, aber die Navy hat ja nur Meerwasser, Luft, und dazu Strom und Wärme aus dem Kernreaktor zur Verfügung. Letztere kann so groß gemacht werden, dass dann praktisch alle diese Ressourcen unendlich sind.
Im weiteren beschreiben sie, dass mittels einer elektrochemischen Zelle der pH Wert um pH8 von Meerwasser soweit gesenkt wurde, dass sich das Gleichgewicht von (bi-)carbonat Ionen hin zu gelöstem CO2 verschob, welches dann frei wurde, zusammen mit H2. Das klingt fast nach eierlegender Wollmilchsau, aber es ist zumindest nicht unplausibel.
Eine Wikipedia Grafik erklärt die pH Abhängigkeiten http://tinyurl.com/pneuqcw
#10 Ulrich Steiner
Sehr geehrter Herr Steiner, Sie schreiben u.a:
„Der Prozess extrahiert CO2 aus dem Meerwasser (einfacher als aus Luft)“ Gilt dies für diesen Prozess oder allgemein?
Freundliche Grüße
JH
#6: H. Krüger
Der Welt Artikel gibt leider wenige Details, aber auf den Seiten der US-Navy findet man das gesuchte: http://tinyurl.com/9bnensp
Die Energiequelle ist der Kernreaktor des Fluzeugträgers, und der Treibstoff ist für die Jets bestimmt. Der Prozess extrahiert CO2 aus dem Meerwasser (einfacher als aus Luft), und stellt H2 über Elektrolyse her. Damit lassen sich dann über den Fischer-Tropsch Prozess – deutsches Patent von 1925 – Kohlenwasserstoffe herstellen. Durch Oligomerisieren werde daraus die geforderten C9 – C16 Kraftstoffe.
Die Kosten seien umgerechnet 0.6 -1.2 €/l, also so teuer wie bei uns der Tankstelleneinkaufspreis bis zu doppelt so teuer. Vermutlich ist das sehr optimistisch, aber für militärische Zwecke wohl immer noch ein Schnäppchen.
Physikalisch und technisch geht das, nix turturisches hier! Die südafrikanische Firma Sasol nutzt den F-T Prozess seit 50 Jahren im sehr großen Massstab, wenngleich sie mit Kohle oder Gas anfangen.
Auch in Deutschland wurde die Technologie vor dem Krieg eingesetzt. In der Nachkriegszeit wurde eine Anlage in Bottrop Ende der 90er verschrottet, weil sich die Benzinherstellung damit erst lohne, „wenn der Benzinpreis teurer sei als 2.30 DM(!) pro liter“
http://tinyurl.com/olql8cc
Die Älteren unter uns werden sich noch an Zeiten erinnern, wo der Benzinpreis tatsächlich darunter lag…
#5: B.Klebelsberg
War eigentlich nicht als Witz gemeint. Ich habe ja hier im Forum schon öfter versucht zu erklären, was passiert wenn Strim immer teurer wird, ich diesen aber zu hause (oder auch in der Industrie) selbst erzeugen kann und dann dafür keine Steuern und Abgaben zahlen muss.
Die EE Freunde kapieren das nur nicht. Die vergleichen Eigenverbrauch lieber unzulässiger weise mit einem Gemüsegarten.
Am Ende Fahren wir alle Elektroautos. Die einen nehmen dazu Ihren Strom aus der eigenen Solaranlage, welchen Sie teuer bezahlt haben und dann der Börse nicht verkaufen können weil ihn keiner will (wer glaubt, das in 20 Jahren die Solarerzeuger , nsbes. Großanlagen, den Strom kostenlos einspeisen werden, ist naiv).
Die anderen, welche auf zuverlässigen Strom angewiesen sind (zuerst Industriebetriebe) bauen sich lieber selbst kleine Konventionelle Kraftwerke um den immer höheren Steuern und Abgaben zu entziehen, mit der Folge das diese Abgaben immer mehr auf die übrigen Teilnehmer umgelegt werden. Der Preis wird dadurch weiter steigen und es werden immer mehr aus dem System fliehen wollen.
Deshalb ist auch klar, das auch der Eigenverbrauch besteuert werden wird. Und dafür wird man auch Gesetze schaffen, die es ermöglichen den Eigenverbrauch lückenlos nachzuweisen.
Die Folge, das man dann Dieselgeneratoren verwendet um mit schlechtem Wirkungsrad Strom für das Elektroauto zu erzeugen, ist nur eine dieser Blüten.
Das ein spanischer Solarpark nachts mit Dieselgeneratoren Strom erzeugt hat, um mehr Einspeisen zu können kommt nicht von ungefähr.t
Zu den vielen Perpetuum mobile Ideen gehoert auch etwas, das in den USA oft angeboten und angepriesen wird:
Um Sprit zu sparen und weniger CO2 beim Fahren zu erzeugen, soll ein Fahrzeug teilweise mit Wasserstoff ueber Elektrolyse betrieben werden. Dazu wird Strom (von der Lichtmaschine) durch einen Behaelter mit Wasser geleitet. Das erzeugte Knallgas wird in den Motoreinlasstrakt geleitet und soll einen Teil des Benzins ersetzen.
Ein Liter Benzin hat einen Energiegehalt von ca. 10 kWh.
Fuer diese einfachen Apparate kann man von einem Elektrolysewirkungsgrad (elektrische Energie zu im Knallgas steckender chemischer Energie) von (optimistich) 60% ausgehen.
Eine Lichtmaschine ueber Keilriemen angetrieben, hat einen Wirkungsgrad von ~ 50% (mechanische zu elektr. Energie). Der Verbrennungsmotor hat (optimistisch) ueber den Fahrbetrieb 20% Wirkungsgrad (chem. zu mech. Energie).
Also muessen um 1 L Benzin equivalenter (und CO2 freier) Energie als Knallgas zu erzeugen, 1L/ (0,6*0,5*0,2) = 16,7 L Benzin zusaetzlich verbrannt werden.
Da gefaellt mir die Idee eines Genies auf einem Tuning-Forum besser. Er stellte fest, dass die Benzinanzeige seines Fahrzeugs mehr anzeigt wenn’s bergab geht, und dass er dann auch weniger Sprit verbraucht. Deshalb will er an seinem Fahrzeug grosse Raeder hinten montieren. Dadurch steht das Fahrzeug auch auf der Ebene in berg-ab Stellung. Nach seiner Ansicht denkt dann der Einspritzcomputer dass es bergab geht und spritzt weniger Benzin ein.
Ich hatte die Idee, den Autos hinten größere Räder einzubauen, damit fährt der Wagen dann immer bergab. Aber auf mich hört ja niemand, weil die Kohle- und Öllobby geniale Ideen nicht zulässt.
P.H., traurig.
US-Marine zaubert Treibstoff aus Meerwasser
In der Welt steht es zu lesen. Das Militär kann es also. Und nur die bösen Ölunternehmen enthalten uns diesen Treibstoff vor.
Man sieht,selbst den deutschen Qualitätsmedien ist der 2. Hauptsatz der Thermodynamik nicht wirklich geläufig. Eine Summenformel wie man aus CO2 und H2O Kohlenwasserstoff + Sauerstoff macht ist wahrlich kein Hexenwerk. Ich benötige dafür nur Energie und woher diese kommen soll, verrät der Autor des Artikels nicht.
http://tinyurl.com/q45kap2
#2 Stiller
„Ach was, wenn Strom in D weiter so teuer wird, werden auch die Tesla Besitzer Ihr Auto zuhause über ein billiges Notstromaggregat aufladen, mit einem BHKW ist das jetzt schon möglich. Unsere EE Freunde werden sich noch wundern, was diese Planwirtschaft noch für kuriositäten hervorbringt.“
Sie bringen das als Witz, genau letzten Samstag erlebte ich den Witz 1:1. Ein Kollege führte mir seinen i3 BMW vor. Auf die Frage wo der Strom herkommt erklärte er mir er würde es mit dem BHKW aufladen. So rechne sich das ganze und sei super. Ich war skeptisch, hatte aber weder Lust noch Zeit zu rechnen ob das Konzept, zumindest ökonomisch, aufgeht. Wenn dann deshalb weil keine Mineralöl- und KFZ Steuer anfällt, diese basiert ja jetzt aber auf dem CO2 Ausstoß und der fällt ja nicht beim Auto an sondern beim Kraftwerk.
Ich habe da einen Beitrag zu dem Stromspeicher in Mecklemburg-Vorpommern gefunden:
http://tinyurl.com/oja3ybo
Da wird doch tatsächlich wieder vom Ringspeicher gesprochen…
Dazu müsste man nur noch das Perpetumobil von Lukas dem Lokomtoivführer, angetrieben von 2 Magnetsteinen, aus der Mottenkiste holen. Und alle Ernergieprobleme sind für immer gelöst…..
„Aber nur ewig Gestrige werden dafür einen Verbrennungsmotor einbauen, mit dem ein Generator betrieben wird, der die Batterie im Fahren nachlädt.“
Ach was, wenn Strom in D weiter so teuer wird, werden auch die Tesla Besitzer Ihr Auto zuhause über ein billiges Notstromaggregat aufladen, mit einem BHKW ist das jetzt schon möglich. Unsere EE Freunde werden sich noch wundern, was diese Planwirtschaft noch für kuriositäten hervorbringt.
„Der erzeugte Strom wahrscheinlich nicht für eine Verdopplung der Reichweite [reicht], aber ich schätze, das 10 bis 20 Prozent mehr an Reichweite durchaus möglich wären. “
Mit etwas Glück bekommt man die Energie wieder heraus, die aufgrund des erhöhten Luftwiderstands zusätzlich aufgewendet werden muss.
„Das Dach bringt 75 W Peak. Da das Auto 130km/h schnell sein kann, und eine Reichweite von 250 km hat, sind nach 2h die Batterien leer. Im Hochsommer, mittags, bei wolkenfreiem Himmel kommt es aber dank des Solardaches viel weiter: 75 W * 2h = 0.15 kWh.“
Aber nur wenn das zusätzliche Gewicht nicht vorher schon die Reichweite um 1.3 km verkürzt hat.
Captcha: „fetisch“.
Passt.
Die Batterie des Tesla Model S (Limousine) wiegt 800 kg. Die erste Version des VW Golf bzw. Audi 80 (1974) wog lediglich 750 kg. Der erste Golf GTI wog damals um die 900 bis 950 kg.
D.h. alleine die Batterie der Teslas wiegt soviel wie ein kompletter Mittelklassewagen der 70er/80er Jahren. Was eine solche Batterie kostet wage ich erst gar nicht zu fragen.