Nach dem Verzicht auf die Atomenergie, dem Ausstieg aus der deutschen Kohle nun die Absage an den heimischen Energieträger Erdgas?
Hollywood und „SPON“ schüren wieder einmal unqualifizierte Emotionen und Ängste in der deutschen Bevölkerung, die dieses Spielchen technisch nicht durchschauen kann und deshalb manipulierbar und beeinflußbar wird. Ohne detaillierte Fachkentnisse werden dem unbedarften Publikum Schauermärchen von lodernden Feuerbällen und Stichflammen aus dem Wasserhahn präsentiert und als profitgieriges Ergebnis des unkontrollierten Abbaus von Erdgasressourcen präsentiert.
Was ist nun Fakt, was sind Ammenmärchen? Tatsache ist, das sich Erdgas – und natürlich auch das Begleitprodukt Erdöl – bei Vorhandensein von Kerogen (1) in vornehmlich relativ dichten, nicht-porösen Schichten, den Muttergesteinen, in tief in Sedimentationsbecken versenkten Räumen bei Temperaturen oberhalb von ca 80 Grad Celsius bildet, von wo es in der Regel allmählich in poröse, durchlässige Gesteinsformationen, den Speichergesteinen, gedrückt und somit leicht gefördert und gewonnen werden kann. Nun sind aber diese konventionel-len Lagerstätten zunehmend erschöpft und ausgebeutet, so daß sich die Erdöl-industrie zunehmend den Muttergesteinen zugewandt hat, um die in ihnen noch schlummernden Gasreserven auszubeuten. Hierzu werden diese Schichten durch enormen, gewaltigen hydrostatischen Druck aufgebrochen, als deren Folge drei bis maximal 5 mm breite und bis zu 200m lange Risse entstehen. Damit sich diese durch den darauf auflastenden Gebirgsdruck nicht sofort wieder schließen und das freigesetzte Gas in die Risse, den „Fracks“, strömen kann, werden diese durch Sandeinlagerungen, die mit Spuren von Keramikkügelchen , Enzymen und Gele im Promillebereich durchmischt werden, gefüllt, so daß das nun leicht zugängliche Erdgas über den Bohrstrang gefördert werden kann.
Was veranlaßt nun Medien, durch bewußte Un- und Halbwahrheiten, Unter-stellungen und Tatsachenverdrehungen diese Methode zu diffamieren? Zunächst sei einmal festgestellt, daß das Fracking in Deutschland seit 1961, also seit mehr als 50 Jahren, bereits über 360 mal in Heide/ Holstein und zumeist an den Salzdomen in Niedersachsen ohne je einen Zwischenfall registriert zu haben, also unfallfrei, unter strengster Aufsicht der Bergbehörden betrieben und – bei den damals herrschenden Gaspreisen zumeist als unwirtschaftlich – eingestellt worden ist. Weltweit sind seither tausende dichte, sogenannte unkonventionelle Lagerstätten auf diese Art und Weise erschlossen worden – alle soweit bekannt- ohne Probleme. In den USA wird diese Methode vermehrt seit etwa 10 Jahre mit so großem Erfolg angewandt, daß sie in den letzten Jahren auf diesem Gebiet autark geworden ist und sogar Erdgas ausführen kann- allerdings mit einem Nebeneffekt: Diese Aufschlußmethode war so erfolgreich, daß der Erdgaspreis stark nachgegeben und die Bohr- zu Fördertätigkeit daraufhin nachgelassen hat und nur noch nach zuvor vertraglich vereinbarten Bohrterminen beschränkt aufrecht erhalten wird – bis der Gaspreis, der weit unterhalb des horrend teuren deutschen Gaspreises liegt, wieder wirtschaftliche Grenzen erreicht haben wird.
Das Geschrei einiger Medien über feuerspeiende Wasserhähne in den USA aber ergibt sich aus der Tatsache, daß viele Farmer ihren Wasservorrat aus hauseigenen unverrohrten Brunnen beziehen, in denen sich über Bakterien Methan und damit Gas gebildet hat – also Sumpfgas – und das gab es schon vor über hundert Jahren, als das Fracking noch nicht erfunden worden war. Die Berichterstattung darüber im Zusammenhang mit Fracking ist einfach Scharlatanerie und unverantwortlich – einfach Meinungsmanipulation und daher unseriös. Professionell ausgeführte Bohrungen werden hingegen immer sachgerecht mit sogenannten Futterrohren zementiert, alle dahinterliegenden Schichten, also auch alle durchteuften Grundwasserhorizonte, werden verrohrt und ein Zutritt von Erdgas zu Wasserleitungen entsprechen nur der blühenden Fantasie von Journalisten.
In Deutschland, und hier insbesondere im Thüringer Becken, im nördlichen Hessen sowie in Niedersachsen, befindet sich nach Untersuchungen und Berechnungen der BGR, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover , in diesen unkonventionellen „shale“-Lagerstätten (unkorrekt übersetzt mit „Schiefergas“) Erdgas in der Größenordnung von 6,8 bis 22,6 Billionen m3 von dem bei einem Gewinnungsfaktor von 10 etwa 700 bis 2300 Milliarden m3 ,gefördert und für den heimischen Verbrauch benutzt werden können, was etwa die Erdgasversorgung Deutschlands für 7 bis 23 Jahre sicher stellen sollte.
Ein Alternative zu diesem Fracking wäre natürlich, daß sich Deutschland nach so vielem anderen auch von dieser Technik verabschiedet. Dann aber sollte sich jeder ein Sortiment an warmen Pullovern zulegen.
Dr. Klaus-Jürgen Goldmann EIKE; Dipl.-Geologe
Dr. Goldmann wurde an der an der Universität Gießen diplomiert und promoviert war ab 1967 Research Associate an der Kansas Stae University, Kansas, US und von 1968 -1974 Erdölgeologe bei Texaco Inc. in New Orleans, La., USA, mit Bearbeitungsgebieten US-Golf von Mexiko und onshore Louisiana, Mississippi, Arkansas und Florida : Dann ab 1973 arbeitete er als Erdölgeologe bei Caltex, Sumatra, Indonesien später ab 1974 als Chefgeologe, Exploration Manager und General Manager bei DEMINEX, Essen, Deutschland, mit Einsatzgebieten in Peru, Irland, Vietnam, Libyen und Rußland.
(1) Kerogen = polymeres organisches Material aus dem unter Druck und Hitze entweder Erdöl ( tierisches Ausgangsmaterial) oder Erdgas ( pflanzliches Ausgangsmaterial) entstehen
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
#28: Dr.Paul
Hallo Dr. Paul,
„haben Sie denn noch alle Zähne? Was nicht mehr da ist kann man auch nicht mehr pflegen.“
Wissen Sie, ich habe in den letzten ca. 7 Jahren mich nicht ein einziges Mal wegen Karies behandeln lassen müssen. Als Jugendlicher war das mindestens einmal pro Jahr der Fall. Dementsprechend hatte ich 11 Plomben in meinem Gebiss, trotz mindestens zweitäglichem Zähneputzen mit Zahnpasta. Seltsam, oder?
Ach ja noch was: Zahnpasta sollte man möglichst nicht hinunterschlucken.
Sie kennen die aktuelle Veröffentlichung der Cochrane Collaboration zum Thema Grippeimpfstoff?
„Mein Auto hat einen Wirkungsgrad von 45%, mit kostenloser Heizung “
Das ist ja wunderbar, dass sie ein doch relativ ressourcenschonendes Auto fahren. Ich nehme an, dass es auch sehr günstig oder besser billig war, nach all den Jahrzehnten an Entwicklungsarbeit die in das Objekt Auto weltweit geflossen sind.
Aber wissen Sie, es gibt Leute, die müssen zwangsweise mit der Bahn fahren (Auto fährt die Frau, finanziell günstiger etc.) und das ist deutlich umweltfreundlicher. Ich hoffe Sie wohnen nicht in einem Ballungsraum wie Stuttgart. Das dürfte nämlich ganz schön an die Nerven und ans Geld gehen.
„Ich hoffe Sie haben nichts gegen autofahrende Arbeiter, die die ganzen schwatzenden Faulenzer mit durchfüttern müssen.“
Sehen Sie, Herr Dr. Paul – ich nehme mal für Sie an, dass der Doktortitel echt ist – ich beschäftige mich seit mindestens dem Jahr 1990 mit dem Thema Energie und noch viel mehr mit dem Thema alternative Energien. Nur leider lasse ich mich gerne leicht ablenken bzw. mache zuviele Dinge zur gleichen Zeit – wie z.B. Menschen, die in bestimmten Blogs lesen, darauf hinzuweisen, dass es auch noch andere Sichtweisen zum Thema erneuerbare Energien gibt, als das was von den MSM kommt.
Von Ihnen, der sich vermutlich mit dem Thema Energie noch viel besser als ich auskennen sollte, kommt kein einziges Argument, das meine Überlegungen hinsichtlich der Zukunft des Shale Oil in Frage stellen könnte, stattdessen nur dumme Anmache. Mir schwant böses für die Zukunft Deutschlands.
Also: Wer widerlegt meine Überlegungen hinsichtlich des Strohfeuers Shale Oil?
#27: Stephan Becker haben Sie denn noch alle Zähne? Was nicht mehr da ist kann man auch nicht mehr pflegen.
Mein Auto hat einen Wirkungsgrad von 45%, mit kostenloser Heizung und es ist verdammt schnell, wichtiger ist mir allerdings der Dieselpreis. Die Batterie brauche ich nur zum Starten.
Ich hoffe Sie haben nichts gegen autofahrende Arbeiter, die die ganzen schwatzenden Faulenzer mit durchfüttern müssen.
mfG
@Jo Sepp
„Also angenommen, das Öl wird teurer, ich will das nicht ausschliessen, wieso sollen wir dann froh über die Windkraft sein? Wird in De oder sonstwo in Europa der Strom mit Öl produziert?“
Man kann in Deutschland jede Menge Treibstoff, d.h. einen Ersatz für Diesel, mit Hilfe von Raps herstellen, ohne den energieverbrauchenden Umweg (ca. 30% mehr) der Raffination in Biodiesel-Raffinieren, sogar gleichzeitig mit anderen Nutzpflanzen ohne dass der Ertrag der übrigen Nutzpflanzen abnimmt. Der Name Schrimpff sagt Ihnen etwas? Das Plattmachen der Pflanzenölbranche war übrigens eines der Lieblingsbeschäftigungen von Herrn Steinbrück.
Strom=Energie. Diese Energie kann man speichern, z.B. in Form von Wärme in Heizkesseln mit Hilfe der Rundsteuertechnik so wie seit Jahrzehnten praktiziert in Nachtspeicheröfen. Züge fahren bei uns meistens mit Strom. Kühlschränke, Tiefkühltruhen und Kühlhäuser werden mit Strom betrieben, Ampeln, PCs, Klimaanlagen, Sauerstoffgeräte, Dialyse-Geräte, Fahrstühle, Rolltreppen, Lebensmittelverarbeitungsanlagen etc. ebenfalls.
„Oder soll der Strom vom Windrad ein Elektromobil antreiben? Wenn wir nur noch mit E-Mobilen rumfahren werden, sollten wir doch AKWs bauen und nicht abschalten?“
Sie kennen die Begriffe Batterie oder Akku? Wie lange wird an deren Entwicklung schon geforscht? So lange wie am Automobil mit ca. 35% Wirkungsgrad? Wie wäre es mit einer Förderung der Arbeit von Büroangestellten zu Hause (nur ein oder zwei Tage in der Firma, gab es mal bei Siemens, im Bereich SBS, Ende der 90er)? Das würde jede Menge Energie, Nerven und Abgase sparen, z.B. im Grossraum Stuttgart, der auch ohne Stuttgart 21 schon am Rande des Verkehrschaos angekommen ist.
„Und wenn Fracking angeblich zuviel Land verbraucht, sollten wir dann nicht erst recht Windräder verbieten?“
Waren sie in den letzten 20 Jahren schon mal auf dem flachen Land? Da gibt es Windkraftanlagen mitten auf dem Acker und das Ganze Jahr hindurch wird auf ein solcher Acker bearbeitet und darauf geerntet, selbst da wo diese wunderschönen Hoch- und Höchstspannungsmasten stehen.
„Und warm putzen die Grünen ihre Zähne mit Chemie, wenn Chemie sogar 2000 Meter m Boden tödlich sein soll?“
Ich bin erstens kein Grüner bzw. ich wähle die Grünen nicht mehr, zweitens benutzte ich schon seit ein paar Jahren keine Zahnpasta mehr, und drittens geht es nicht um Chemie im Boden (von Asse mal abgesehen), sondern um die Chemie, die beim Fracken in großen Mengen zutage gefördert wird. Ich hatte hier schon mal auf ein Video eines US-Fracking-Wissenschaftlers verwiesen.
@17 Herr Wildgruber: „schuld … sondern das so genannte Bildungsbürgertum“
Fast ganz einverstanden! Nur würde ich die Schuldigen nicht als „Bildungsbürgertum“ bezeichnen, sondern einfach ungebildete bzw. vorurteilsbehaftete (aus welchem Grund auch immer, z.B. Hass auf Wissenschaft und Technik, Hass auf wirtschaftlicht Erfolgreiche, unverbvesserliche Sozialisten und Kommunisten mit Neidkomplexen etc.) Bürger, die eben zuwenig Bildung haben, um sachgerecht entscheiden zu können. Diese schlecht informierten Bürger laufen ja auch in Heerscharen den Rattenfängern der hysterischen AGW Klimakirche unkritisch hinterher.
„und wir deshalb froh sein müssen über jede installierte Windkraft-, Photovoltaik- oder Biogasanlage“
@Hr. Becker:
Hu? Logik?
Also angenommen, das Öl wird teurer, ich will das nicht ausschliessen, wieso sollen wir dann froh über die Windkraft sein? Wird in De oder sonstwo in Europa der Strom mit Öl produziert?
Oder soll der Strom vom Windrad ein Elektromobil antreiben? Wenn wir nur noch mit E-Mobilen rumfahren werden, sollten wir doch AKWs bauen und nicht abschalten?
Und wenn Fracking angeblich zuviel Land verbraucht, sollten wir dann nicht erst recht Windräder verbieten?
Und warm putzen die Grünen ihre Zähne mit Chemie, wenn Chemie sogar 2000 Meter m Boden tödlich sein soll? Fragen über Fragen.
Aber solange Grüne nicht vernetzt und ideologiefrei denken können, sind alle Diskussionen sinnlos.
II. Teil
Hier ist jetzt der entscheidende Knackpunkt diese Schieferölgeschichte in den USA (und höchst wahrscheinlich auch weltweit):
Die typische Förderkurve einer normalen (einstufigen) Schieferöl-Fracking-Bohrung
Typical Bakken Well Production
farm9.staticflickr.com/8331/8090902278_500238d933_b.jpg
Man sieht wie stark die Förderung bereits nach zwei Jahren gesunken ist: Um etwa 83%, d.h. um 53% nach einem und 65% nach dem zweiten Jahr. Dieser Rückgang dürfte sogar stärker sein als bei einem normalen Erdgasfeld (die Daten zu einer Erdgasquelle kenne ich nicht, aber ich weiß, dass die Förderung wesentlich schneller zurückgeht, als bei einem normalen Erdölfeld) nach Überschreiten des Peaks.
Diese Grafik zeigt Verläufe der Förderung von einzelnen Fracking-Bohrungen im Bakken-Feld, erstellt anhand realer Daten von Förderfirmen
theoildrum.com/files/fig05productionprofiles%20someselectedwells.PNG
Die Grafik stammt von hier: „Is Shale Oil Production from Bakken Headed for a Run with “The Red Queen”?“, theoildrum.com/node/9506
Mit Excel habe ich die Daten aus der obigen Grafik genommen und daraus verschiedene Szenarien gebastelt:
Vier gleiche Quellen ein Jahr versetzt, dann keine Förderaktivität mehr (die violette Kurve oben ist die Summe aus den Kurvendatenpunkten unterhalb)
farm9.staticflickr.com/8323/8090902010_34bf0cd7c1_b.jpg
Vier Jahre je eine gleiche Quelle mehr, dann keine Förderaktivität mehr
farm9.staticflickr.com/8336/8090901626_1625338e8c_z.jpg
Vier Jahre, je eine gleiche Quelle mehr, dann drei Jahre die gleiche Anzahl, dann keine Förderaktivität mehr
farm9.staticflickr.com/8473/8090896757_f15d962940_b.jpg
Man kann sehen, dass bei exponentiellem Wachstum der Anzahl der Shale-Oil-Quellen auch die Förderrate exponentiell ansteigt, sobald man aber nur die Anzahl der neuen Bohrungen pro Jahr beibehält flacht die Kurve schnell ab. Und wenn die Bohraktivität ganz stoppt, aus welchem Grund auch immer, dann fällt die Kurve wieder sehr schnell (im ersten Jahr und auch im zweiten Jahr jeweils um etwa 50%, weniger bei mehr überlagerten Bohrungen).
So sieht es aus wenn sehr viele Bohrungen überlagert sind (aus dem obigen Oildrum-Artikel im Kommentarbereich vom Autor selber eingestellt), wobei ich mir die Erklärung zur Datengrundlage noch nicht durchgelesen habe:
theoildrum.com/files/Marcellusexampledynamics.png
Sobald also die Erschließung der Shale-Oil-Gebiete aus irgend einem Grund stoppt, z.B. durch einen stark sinkenden Rohölpreis aufgrund einer weltweiten Rezession, geht diese scheinbar unerschöpfliche neue Ölschwemme nahezu unmittelbar zu Ende und wir werden wieder mit der knallharten Realität des immer stärker werdenden Förderrückgangs in den vielen alten Ölfeldern konfrontiert.
Um den Widerstand gegen die erneuerbaren Energien wenigstens etwas zu dämpfen, möchte ich mit meinem Beitrag aufzeigen wieso der Beitrag des Schieferöls (Shale Oil) nur sehr wenig am Phänomen Peak Oil ändert und warum wir bald (ca. 3-4 Jahre) mit deutlich steigenden Energiepreisen auf breiter Front (egal ob Öl, Kohle, Uran oder Erdgas) rechnen müssen und wir deshalb froh sein müssen über jede installierte Windkraft-, Photovoltaik- oder Biogasanlage.
Dies versuche ich anhand verschiedener Grafiken zu erklären, die man entweder im Internet findet oder die ich selber erstellt habe. Das Ganze stelle ich in zwei Beiträgen ein.
Als erstes die Grafik zum Verlauf der Erdölproduktion in Nord-Dakota. Die Förderkurve beginnt etwa 1952 mit 0 Barrel pro Tag, erreicht zwischendurch im Jahr 1985 ein Maximum von etwa 140.000 Barrel pro Tag und landet dann 2003 bei etwa 80.000 Barrel pro Tag. Dann beginnt der Shale Oil Boom, der im letzten Jahr, 2011, eine Förderrate von etwa 420.000 Barrel pro Tag erreicht hat, also eine ganz beachtliche Steigerung.
Diese Förderverlaufsgrafik wie auch die nachfolgende Grafik stammen vom „North Dakota Department of Mineral Resources“, also der offiziellen Behörde des Bundesstaates Nord-Dakota für Bodenschätze, genauer aus diesem Dokument (1,3MB, 17 S.):
dmr.nd.gov/oilgas/presentations/WBPC2011Activity.pdf
North-Dakota Oil production 1952-2013
farm9.staticflickr.com/8193/8090897329_c8d4ff85bb_z.jpg
An die Admins: Ist das okay mit den gekürzten Links oder müssen es unbedingt TinyUrl-Links sein?
#20: Gerald Pesch sagt:am Montag, 15.10.2012, 19:50
…
Die biotische Theorie als einzig mögliche Entstehung von Kohlenwasserstoffen ist falszifiziert. Von daher verweise ich auf Prof. Kutscherov:“ wir stehen am Anfang des Petroleum Zeitalters, nicht am Ende…“
#### ####
Nochmal im Klartext:
Die Behauptung, dass Kohlenwasserstoffe NUR biotisch entstehen ist falsifiziert.
Das ändert nichts daran, dass (die derzeit genutzten) Erdöllagerstätten und die Kohlelagerstätten biotischen Ursprungs sind.
Es mag sein, dass diese Beahuptung nur mehr als 95% der Lagerstätten gilt. Ich glaube nicht, dass wir am Anfang des Petroleum Zeitalters stehen. Dafür sind die Aufwände für Erschließung und Förderung ind den letzten Jahren zu sehr gewachsen.
Entstehung von Methan: Methan ist natuerlich wie Wasser im interstellaren Raum gebildet worden. Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun haben davon jede Menge. Dies geschieht in sogenanten dunklen Wolken, wo es kuehl ist, und die Molekuele nicht wieder aufgebrochen werden. Man hat in solchen Wolken auch Alkohol (ethanol) und Vorlauefer von Aminosaueren gefunden. Als sich die Erde bildete hatte sie zuerst eine Methan/CO_2 Atmosphaere und Kohlenwasserstoffe gab’s in
Huelle und Fuelle. Ein Bruchteil davon ist im Gestein gelandet. Was wir heute foerdern, mag biologisch oder primaer sein, der Wirtschaft ist das eh wurscht. Mit Sicherheit ist der Alkohol im Laden jedoch biologischen Ursprungs.
#15: F.Ketterer
Sie hatten mit _einem_ möglichen Entstehungsweg extraterrestrischer Kohlenwasserstoffe die Theorie der Erdölentstehung auf der Erde _falsifiziert_.
Die biotische Theorie als einzig mögliche Entstehung von Kohlenwasserstoffen ist falszifiziert. Von daher verweise ich auf Prof. Kutscherov:“ wir stehen am Anfang des Petroleum Zeitalters, nicht am Ende…“
# 18 Herr Mende
Danke für die schnelle Antwort.
Al2O3 habe ich aufgebracht, da ich denke, dass die anderen Al-Verbindungen weniger geeignet sind zu Carbid umgestzt zu werden.
Es war einfach Neugierde. Für die Diskussion um die Erdüöentstehung ist dies IMHO nicht sooo relevaant.
MfG
@ Ketterer
Ich hatte mich hier kurz zur Bildung von Kohlenwasserstoffen aus bestimmten Carbiden geäußert und den dazu notwendigen Bedingungen geäußert.
Aluminiumoxid hatte ich hier nicht erwähnt.
Es wird nicht benötigt.
Sollte es zufällig vorliegen
wandelt es sich leicht bei etwa 2000 °C mit Kohlenstoff über die Zwischenverbindung Al(4) C(3) in Aluminium um.
Zufällig eine ähnliche Temperatur die auch zur Bildung von Aluminiumcarbid aus den Elementen notwendig ist.
Das Problem sind in erster Linie nicht Journalisten oder Politiker, sondern das so genannte Bildungsbürgertum, das diesmal die grüne „Denke“ als allein seelig machenden Zeitgeist auf seine Fahnen geschrieben hat. Dagegen mit Tatsachen ankämpfen zu wollen, kann nicht funktionieren, wie der Beitrag #9 verabschaulicht. Erst wenn wieder einmal maßloses Unheil angerichtet ist, kann es zu einem Paradigmenwechsel kommen. Und – wie schon in der Vergangenheit – werden die Verursacher jede Schuld weit von sich weisen.
#14: Ernst Mende sagt:am Montag, 15.10.2012, 15:05
@ Dr. Hahn
An unserer kühlen und mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre ist natürlich elementares Aluminium an der Erdoberfläche ein sehr seltenes Produkt der Natur.
Um z.B. Methan aus Aluminium und Kohlenstoff zu erhalten suchen wir uns einfach einfach einen Ort mit passenderen Reaktionsbedingungen, also einer höherer Temperatur mit reduzierende Umgebung ( Wasserstoffatmosphäre oder einfach den Luftabschluss tief unter der Erde?)
Hoher Druck hilft dieser Reaktion auch.
Das ist tief unter der Erde genauso möglich wie auch auf einem anderen Himmelskörper.
Soweit die Theorie.
#### ##### ###
Aber wenn Aluminium H2 aus dem Wasser „herausreduzieren“ kann, wie kann dann H2 AL aus AL2O3 heruaskitzeln?
Unter welchen Bedingungen?
#3: Gerald Pesch sagt:
.. .. ..
Also der Offenbarungseid. Die biotische Entstehungstheorie der Kohlenwasserstoffvorkommen auf der Erde – und die daraus abgeleitete eng begrenzte Verfügbarkeit, peak oil – ist mit der Entdeckung der Erdgasseen auf Titan, falsifiziert.
Und
#11: Gerald Pesch sagt:
am Montag, 15.10.2012, 10:57
#6: F.Ketterer
Wo sehen Sie da den Widerspruch zu meiner Aussage? ich sehe nur eine Bestätigung; flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffvorkommen sind NICHT an vergangene Lebenstätigkeit gebunden
# # # # # # # ##
Sehr geehrter Herr Pesch,
Sie haben Recht, mit seinem Statement hat Herr Mende nicht Ihre „Beweisführung“ falsifiziert. Insofern war meine Bemerkung falsch. Meine Kritik sollte Ihrer „Falsifizierung“ gelten:
Sie hatten mit _einem_ möglichen Entstehungsweg extraterrestrischer Kohlenwasserstoffe die Theorie der Erdölentstehung auf der Erde _falsifiziert_.
Nur weil wir einen von mehreren möglichen Entstehungswegen von Kohlenwasserstoffen extraterrestrisch beobachtet haben, gibt es keinen hinreichenden Grund, die biotische Entstehung unserer Erdöl- und Erdgaslagerstätten in Abrede zu stellen.
Sie haben das aber getan – ich habe Widerrede erhoben. Das ganze wurde schon länglich bei Eike diskutiert:
http://tinyurl.com/9kwnmnk und folgende.
@ Dr. Hahn
An unserer kühlen und mit Sauerstoff angereicherten Atmosphäre ist natürlich elementares Aluminium an der Erdoberfläche ein sehr seltenes Produkt der Natur.
Um z.B. Methan aus Aluminium und Kohlenstoff zu erhalten suchen wir uns einfach einfach einen Ort mit passenderen Reaktionsbedingungen, also einer höherer Temperatur mit reduzierende Umgebung ( Wasserstoffatmosphäre oder einfach den Luftabschluss tief unter der Erde?)
Hoher Druck hilft dieser Reaktion auch.
Das ist tief unter der Erde genauso möglich wie auch auf einem anderen Himmelskörper.
Soweit die Theorie.
#4 Mende
„Aus Aluminium und Kohlenstoff entsteht Aluminiumcarbid, mit Wasser entsteht daraus Methan.“
Für die beschriebene Reaktion benötigen Sie metallisches Al, also nicht chemisch gebundenes Aluminium. Wie soll das in der freien Natur entstehen?
„Also der Offenbarungseid. Die biotische Entstehungstheorie der Kohlenwasserstoffvorkommen auf der Erde – und die daraus abgeleitete eng begrenzte Verfügbarkeit, peak oil – ist mit der Entdeckung der Erdgasseen auf Titan, falsifiziert.“
Was so einige immer glauben, was andere für Probleme haben. Mit dem Peak-Oil dürften die meisten Grünen direkt keine Probleme haben. Auto fährt ja von denen eh keiner (und bitte jetzt nicht ausschlachten, dass ja der Handel auch Benzin braucht). Das Problem ist ja das CO2 was entsteht.
Und jetzt freut man sich, dass ja irgendwo abseits der Erde Kohlenwasserstoffe gefunden worden. Ja mei. Auch auf der Erde waren wohl zuerst die Kohlenwasserstoffe da und dann das Leben (Henne-Ei). Das ist doch keine neue Erkenntnis (außer für Kreationisten). Die Frage ist nur, unter welchen Bedingungen und vor allem, in welchen Mengen diese Kohlenwasserstoffe entstehen. Und dann ist noch die Frage wo Sie entstehen.
#6: F.Ketterer
Wo sehen Sie da den Widerspruch zu meiner Aussage? ich sehe nur eine Bestätigung; flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffvorkommen sind NICHT an vergangene Lebenstätigkeit gebunden. Von daher gibt es auch keinen Grund von einer dramatischen Verknappung der Kohlenwasserstoffe aus zu gehen, um eine technisch und wirtschaftlich irrsinnige „Energiewende“ zu veranstalten.
# 9
Ich schrieb bereits am 01.10. als hier ein Bericht zum Fracking erschien:
„Zum Fracking und Verfahren, bei denen mit hohem Druck in Rohren gearbeitet wird, sind Druckrohre dementsprechend ausgelegt, das sie nicht platzen, andernfalls kann man den Druck ja gar nicht aufbauen.
In jedem Biogaskraftwerk befinden sich Flüssigkeiten, von denen Gefahren ausgehen können und erst recht in Chemiewerken, wo allerdings Fachpersonal und hohe Sicherheitskompetenz vorhanden ist.
Die Frackflüssigkeit, verbleibt nur zum Teil im Tiefgestein, hat keine Gelegenheit mit Grundwasser in Berührung zu kommen. Der Rückfluss nach den „Druckstössen“ in der Tiefe, wird aufbereitet und kontrolliert, so wie andere Flüssigkeiten auch, die als Industrieabwässer gelten.
Interessant finde ich, das den Links zu entnehmen ist, wie die listigen „Gaswasser Mischer“ mit Schadenersatzansprüchen oder Vergleichen versuchten zu Geld zu kommen.
Es ist die gleiche Betrügermasche, wie sie unsere Politiker hier gegen das Fracking benutzen. Allerdings in der Absicht, am teuren Importgas mit zu verdienen, in dem sie Fracking verhindern.“
Und nun kommen Sie, wie bestellt mit einer Argumentenliste eines Lobbyistenvereins daher, mit der man genau so gut sämtlichen Bergbau als dramtisch gefährlich verschreien kann.
Ist Ihnen vielleicht klar, das Grubenwasser im Steinkohlebergbau anfällt?
Das es Chemiewerke übertage gibt?
Das mit erheblichem Chemie-Einsatz Monokulturen agrar-industriell bewirtschaftet werden, nur um anschließend Biogaskraftwerke zu betreiben, die zu hochsubventionierter Stromerzeugung missbraucht werden?
Ängstigt vielleicht Sie oder Ihre Gönner etwa der mögliche rapide Preisverfall, der durch die Gasförderung per Fracking „droht“ und nun zu Aktionismus treibt, so wie vormals die US-Akteure, die sich mit ihren Klagen gegen die Frackingfirmen eine goldenen Nase verdienen wollten?
– hochgiftige Chemikalien in den Untergrund gepresst, können das Grund- und Trinkwasser verunreinigen.
– Schwermetalle, Salze und radioaktive Stoffe können mit dem Frackwasser hochgespült werden.
– Umweltschäden durch Transport und Lagerung der abgepumpten Frackflüssigkeit.
– Zunahme der Lärmbelastung (auch nachts), zusätzlichen LKW-Verkehr und Luftverschmutzung.
– Landschaftszerstörung und Flächenverlust durch die Förderanlagen.
– Erdbeben, Risse an Häusern, Erdrutsche und Austritt von Methan.
– Die Genehmigungsbehörde will zwar die Trinkwasserzonen 1 & 2 vor Fracking schützen, nicht aber Zone 3.
Gefahr für Wasser und Boden
Beim Fracking werden mehr als 200 verschiedene Chemikalien und Biozide eingesetzt, darunter auch BTEX-Chemikalien (Benzole, Toluol, Ethyle, Xoluol), die schwere Leber- und Nierenschäden verursachen.
Lagerstättenwasser kommt im Untergrund natürlicherweise vor und gelangt mit dem Frackwasser nach oben. Es kann radioaktive Stoffe, giftige Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle enthalten.
Völlig ungeklärt ist auch die Entsorgung von Abfällen und Abwässern. Große Mengen an Brauch-, Abwasser und Bohrschlamm, die mit radioaktiven Isotopen, Schwermetallen und Salzen belastet sind, müssen über teils weite Strecken transportiert und entsorgt werden.
Zur potentiellen Verseuchung des Grund- und Trinkwassers durch Fracking kommen noch der hohe Wasser- und Flächenverbrauch, die Gefahr von Erdbeben und Bergsenkungen sowie die Verkehrs-
und Lärmbelastungen.
Trotz der Gefahren für Mensch und Umwelt sieht das Bundesberggesetz weder für Erkundungs- und Probe-, noch für die Gewinnungsbohrungen eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung vor.
Für niemanden entsteht ein solcher Nutzen, der es wert ist, die Gesundheit von Menschen und unsere wunderschöne Natur aufs Spiel zu setzen!
Auch sehr lesenswert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fracking
@ Ketterer
Ja ich meinte die „belebte Natur“.
Leider ist, wie schon öfters erwähnt, die Forumssoftwarelösung nicht sehr funktionell und etwas abgeschicktes läßt sich nicht mehr verbessern, so wie ich es von anderen Foren kenne.
Das Erdgas auf dem Titan ist auch fossilen Ursprungs. Straßenbäume von der Milchstraße wurden gefällt und fielen vor langer, langer Zeit hinab. Claudia Roth hat es gesehen.
😉
#4: Ernst Mende sagt:
####
Sehr geehrter Herr Dr. Mende,
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie kontextfrei im Bereich der Naturwissesnschaften von der „Falsifizierung der Biotischen Entstehung der KW“ gesprochen wird. Herr Pesch ist da ein guten Beispiel.
Danke für Ihre klare und kanppe Falsifizierung von Herrn Peschs „Falsifizierung“.
MfG
P.S. Sie meinten sicher ohne „belebte Natur“
#2 Hallo Herr Pesch
Aus organischem Material kann sehr wohl etwas brennbares (flüßig oder gasförmig) hergestellt werden. Siehe hierzu unsere Biogasanlagen (Methanisierung), oder das Pflanzenöl (auch Haushaltsöl) das man ohne weiteres auch als Dieselersatz für Autos und LKWs mißbrauchen kann.
Ob die Produktion nun unterirdisch oder in einem Druckkessel geschieht, dürfte ziemlich egal sein. Diese Technik hat wohl auch zu der Behauptung geführt, all unser Öl und Gas wäre fossilen Ursprunges. Die chemische Zusammensetzung von Erdöl und -gas zum menschgemachten Pendant ist auch nicht allzu groß. Allerdings vergessen unsere Alarmisten gerne, daß Kohlenwasserstoffverbindungen in planetaren Tiefen auf chemisch-elektrischem Weg mit den entsprechenden Drücken und Temperaturen wesentlich effizienter entstehen können. Alle erforderlichen Grundstoffe sind nicht nur auf der Erde in Überfluß vorhanden. Die Frage ist also nur, ob ein Planet die nötige Energie für die atomare Umstrukturierung liefert.
mfg
Markus Estermeier
Nichts einfacher als das und ganz ohne Natur möglich, hat den noch niemand
von den Carbiden gehört ? die bei hoher Temperatur aus den Elementen entstehen:
Aus Aluminium und Kohlenstoff entsteht Aluminiumcarbid, mit Wasser entsteht daraus Methan.
Die gleiche Reaktion funktioniert auch mit Beryllium.
Calcliumcarbid bildet auf diesem Weg das Ethin, aus dem sich weitere Kohlenwasserstoffe bilden können. Analog reagiert Lithiumcarbid.
Magnesiumcarbid bildet das instabilie Propinm das auch leicht weiter reagiert.
Verweise auf die entsprechenden Werke der Chemie
Dr. rer. nat. Ernst Mende
#2: Gerald Pesch
Zum Kommentar:
Also der Offenbarungseid. Die biotische Entstehungstheorie der Kohlenwasserstoffvorkommen auf der Erde – und die daraus abgeleitete eng begrenzte Verfügbarkeit, peak oil – ist mit der Entdeckung der Erdgasseen auf Titan, falsifiziert.
Nur laut zugeben will das niemand, eher beisst man sich die Zunge ab, denn die Basis der Ökokirche wäre damit verschwunden.
(1) Kerogen = polymeres organisches Material aus dem unter Druck und Hitze entweder Erdöl ( tierisches Ausgangsmaterial) oder Erdgas ( pflanzliches Ausgangsmaterial) entstehen
Und woher kommt das Erdgas auf Titan? Welches pflanzliche Ausgangsmaterial und welche „Kerogene“ haben da zusammengewirkt, um die Erdgasseen entstehen zu lassen?
Sehr geehrte Damen und Herren
Seit 1961 sind erst mehr als 50 Jahre vergangen. Sonst eine gute, kurze Zusammenfassung der Technik. Ich muss diese auch immer wieder im Freundes- und Bekanntenkreis erläutern, da aufgrund der Berichterstattung in den Medien völlig falsche Vorstellung in den Köpfen der Bevölkerung herrschen.
Andreas Hoemann, Dipl.-Geologe