Erinnern wir uns an die Rhetorik von Deutschlands Grüner Kanzlerin: Angela Merkel versprach 2006 bekanntlich, in ihrem Land die Kohle- und Kernkraft durch Erneuerbare Energiequellen zu ersetzen. In der Realität hat sich Merkel aber aktiv für den Bau von 26 neuen Kohlekraftwerken eingesetzt und einen besonderen Schutz für Deutschlands Schwerindustrie mittels Vergabe von kostenfreien Emissionszertifikaten gefordert. Im Jahre 2010 hatte sie einer 12jährigen Laufzeitverlängerung für Deutschlands Kernkraftwerke das Wort geredet. Wie kam denn das?
Warnende rebellische Stimmen von Deutschlands Industrieführern wegen des Verlustes der internationalen Wettbewerbsfähigkeit könnten etwas damit zu tun haben.
Wieder Rhetorik: Im April diesen Jahres in der Folge des Fukushima-Unfalls hat sich Merkel von der Laufzeitverlängerung verabschiedet. Das opportunistische Hin- und Her-Gezappe der Grünen Kanzlerin scheint ihr einen politischen Fall-out beschert zu haben.
Rhetorik: Wer an der Grünen Arbeitsplatz-Front tätig ist, sollte sich an Präsident Obamas Warnung an die Amerikaner erinnern, als er davon sprach, dass “Länder wie Spanien, Deutschland und Japan vorne lägen.” Obama wollte 5 Millionen Grüne Arbeitsplätze schaffen und einen Herrscher über alle Grünen Arbeitsplätze einsetzen.
Realität: Eine spanische Studie von 2009 zeigte, dass für jeden geschaffenen “Grünen Job” tatsächlich 2,2 andere Arbeitsplätze vernichtet werden. Das Center for American Progress, dessen Leiter an der Spitze von Obamas Wendemannschaft stand, errechnete Kosten in Höhe von $100 Milliarden für die Regierung, um 2 Millionen Grüne Arbeitsplätze zu schaffen. Das bedeutet eine Rechnung von $50.000 für den Steuerzahler pro geschaffenem Arbeitsplatz. Im Februar diesen Jahres bestätigte ein englischer Bericht, dass die Subventionierung des Grünen Sektors mehr Arbeitsplätze vernichtet als sie schafft.
Rhetorik: Der Eurokrat Andris Pielbalgs ist ein Vorkämpfer für die Interessen der Erneuerbaren mit Behauptungen  wie: “Die Windenergie kann einen Großteil der Verschmutzung der endlichen Energiereserven beseitigen, von der wir derzeit abhängig sind.
Realität: “Demnächst werden wir die 20.000ste Windkraftanlage feiern, ohne auch nur ein einziges kleines konventionelles Kraftwerk ersetzt zu haben,“ sagte Ferdinand Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein, Vorsitzender des deutschen Landschaftsschutzverbandes.

Kann der Wind heutige konventionelle Kraftwerke ersetzen?

Rhetorik: “Die Windenergie ist eine der vielversprechendsten Techniken der Erneuerbaren, und es ist ein Gebiet, wo es schon viele Entwicklungen und Verbesserungen zur Effektivitäts-Erhöhung der Stromerzeugung gab“, sagt die Webseite der EU-Kommission über die Erneuerbaren.
Realität: Die englische Wind Energy Association musste zugeben, dass hinter den Windkraftanlagen zu 75 % fossile Kraftwerke als Sicherheitsreserve stehen müssen. Energieversorger in England wie E.ON, sprechen sogar von über 90% fossiler Reservekraftwerkskapazität. Ein Bericht des Englischen Oberhauses von 2009 geht von einer 100%igen Sicherheitsreserve aus.
Rhetorik: In seiner Ansprache zum “Earth Day” 2009 beklagte Präsident Obama, dass nur drei Prozent der U.S. Elektrizität aus Erneuerbaren stamme, hauptsächlich aus Windkraftanlagen – Dänemark lobte er als beispielhaft; das vielzitierte dänische Alternativenergie -„Wunder“.
Realität: Aase Madsen, Sprecher für Energiepolitik im Dänischen Parlament, nennt das dänische Windprogramm “eine furchtbar teure Katastrophe.” Das mit einer Untersuchung zum dänischen Stromexport 2009 beauftragte Politik-Studienzentrum (CEPOS) fand heraus, dass die dänischen Haushalte die höchsten Strompreise in Europa bezahlten (teilweise wegen der Subventionierung der Windkraft), dass 90 Prozent der neuen Arbeitsplätze aus den anderen Erwerbszweigen stammten und nur 10 Prozent an neuen Arbeitsplätzen geschaffen wurden. Und dass das Bruttosozialprodukt einen Verlust von US $270 Millionen wegen der Windkraftsubventionen hinnehmen musste.
Obendrein: “Windturbinen reduzieren die CO2-Emissionen nicht,” sagte Flemming Niseen, Entwicklungschef der Firma West Danish Generating, Elsam.
Rhetorik: Die englische Wind-Industrie und die Regierung haben unabhängig voneinander behauptet, dass es für die Windkraft “keine direkten Finanzhilfen” gäbe.
Realität: Wind und andere Erneuerbaren sind nahezu vollständig subventioniert, aber dies wird hinter einem komplexen  Regelungswerk von Einspeisetarifen, Direktsubventionen und Steuervergünstigungen “versteckt”. (Mehr dazu in einem folgenden Teil 3 dieser Serie). Die englische Regierung hat in einem Weißbuch zur Energie 2003 zugegeben, dass “jährlich £1 Milliarde bis 2010 an die Erzeuger von Erneuerbarer Energie fließen würde”. Sir Martin Holdgate, ehemaliger Vorsitzender der British Renewable Energy Advisory Group, fasste den Beitrag der Windfarmen wie folgt zusammen: “Das Problem mit den Windfarmen ist, dass sie einen großen räumlichen Fußabdruck für eine lächerlich kleine Strommenge hinterlassen. Man braucht 800 Windräder, um mit der Erzeugung eines einzigen Kohlekraftwerks gleichzuziehen.” Der Wissenschaftsautor Dr. Matt Ridley ist überzeugt, dass fossile Primärenergieträger, nicht die Erneuerbaren, weiterhin für Jahrzehnte unsere Hauptenergiequelle darstellen werden: “Wir müssten hundert mal so viele Windfarmen bauen, wie wir derzeit haben, um nur 10 Prozent unseres Energiebedarfs aus Wind decken zu können. Und wir würden bald nicht mehr wissen, wohin damit.”
So meinte der U.S.-Abgeordnete Peter Stark zum Bau von Windfarmen:” Das sind keine Windfarmen, das sind Steuergeldfarmen.“
Dr. Howard Hayden, Professor em. der Physik, University of Connecticut, rückte die völlige Abhängigkeit von Erneuerbaren ins rechte Licht:

“Mit der entsprechenden Subventionierung kann der Wind eine wertvolle Energiequelle werden. Und mit der entsprechenden Subventionierung könnte Benzin völlig kostenfrei sein, und 2-karätige Diamanten könnten in Cornflakes-Schachteln verteilt werden. Wie kommt es denn, dass der Wind schon seit 4.000 Jahren nur einen so geringen Anteil an der Energieversorgung hat? Könnte es nicht sein – ironisch gefragt  – dass die Antwort etwas mit der Physik und nicht mit Wirtschaft und Politik zu tun hat!“

Der international renommierte Energie- und Klimaexperte Dr. Richard Courtney stellte die Sache anschaulicher dar:

“Der Traum von einer neuen Zeit, in der die Welt von Windfarmen bewegt wird, bleibt ein Traum, weil die Gesetze der Physik so etwas in einer industrialisierten Welt nicht erlauben. Wenn die Windkraft wirtschaftlich wäre, wären die Öltanker Segelschiffe.”

Rhetorik: Trotz all dieser harten Fakten über das Versagen der Erneuerbaren Energien vor den Gesetzen der Physik und der Wirtschaft hat das UNO-IPCC seinen jüngsten Bericht  zur Lage der Entwicklung der Erneuerbaren Energien im Mai 2011 veröffentlicht. Schon in der Überschrift steht die IPCC-Behauptung:

“Bis zu 80 Prozent des Weltenergiebedarfs könnten von den Erneuerbaren gedeckt bis zur Mitte des Jahrhunderts gedeckt werden, wenn die richtigen Politik dahinter steht.”

Realität: Herzliche Willkommen auf dem Planeten UNIPCC. Mit der “richtigen Politik” könnten wir ja auch alle mal in Richard Bransons Virgin-Galaxis-Space-Shuttle mitfliegen. Dale Allen Pfeiffer, ein Autor über Photovoltaik, widerlegte mit mathematischen Rechnungen die solare Science Fiktion:

“Die U.S.A. würden 17 Prozent der gesamten Oberfläche der Erde benötigen, oder 59 Prozent der festen Oberfläche der Erde, um mit Sonnenenergie ihren täglichen Ölverbrauch zu ersetzen.”

Die vielleicht ultimative Ironie für die politischen Grünhöker ist, dass die gleichen energieintensiven Industrien, die sie für die hohen CO2-Emissionen verantwortlich machen, genau diejenigen sind, die von der massiven öffentlichen Großzügigkeit in Form von Subventionen für das „Saubermachen“ am meisten profitieren. Nach einem kürzlichen Bericht  planen General Electric und Total derzeit, sich am Rennen um solare Entwicklungsprojekte zu beteiligen. Politische Macht und die großen Ölkonzerne, eingeschlossen E.ON, RWE und Shell rufen nach “starker und rascher” Verminderung des CO2. Nicht zu vergessen ist auch das plötzliche „Ergrünen“ der globalen Investment Banker – genau derjenigen, die sich in London im Oktober 2008 trafen, um darüber zu sprechen, wie sie am besten Profit aus dem lukrativen CO2-Zertifikatehandel schlagen könnten.
Die Europäische Investitionsbank errechnete 2007 eine Betrag von 1,1 Tausend Milliarden Euro Kosten für 14 Jahre, um die Pläne zum Übergang auf die Erneuerbaren umzusetzen. Der gesamte EU-Haushalt damals betrug 100 Milliarden Euro. Als sie gefragt wurde, wer das bezahlen sollte, antwortete die damalige EU-Ratspräsidentin Angela Merkel in einem unbedachten Moment von Offenheit: „Um alles in der Welt, das kann ich Ihnen nicht sagen.“ Steuerzahler, hütet Euch vor Politikern, die nicht rechnen wollen!
Die vorausschauende Grabinschrift für die Erneuerbaren vom Umweltwissenschaftler Dr. John Etherington: „Geld für Diejenigen gedruckt, die es nicht verdienten, mit Billigung und Hilfe der Unbedarften“ mag ja rhetorisch sein, aber es ist doch wahr. Wie wir schon an anderer Stelle gesagt haben, „Wer nicht rechnen will, ist zum Dummschwätzen verurteilt“.
So ist es immer schon gewesen, im Leben, wie in der Politik.
von: Peter C Glover & Michael J. Economides 
Juni 2011
Der Originalartikel erschien am 3.6.11 in der Energy Tribune sie finden ihn hier
Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE

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