Die ersten Eckpunkte zum neuen Energiekonzept der Bundesregierung liegen vor. Das Papier beschreibt die Zielstellung und deutet die auf dieser basierenden Maßnahmen an. In einer wenig aussagekräftigen Art und Weise, denn die ökonomischen und sozialen Folgen bleiben ausgeklammert. Das Eckpunkte-Papier ist kaum mehr als ein Marketing-Pamphlet. Man kann aus diesem Text lernen, wie die Bundesregierung plant, ihre Vorstellungen in der breiten Öffentlichkeit darzustellen, zu kommunizieren. Man kann etwas über die angedachten Sprachregelungen erfahren und wenig bis nichts über die Zukunft.Das Eckpunkte-Papier basiert auf einem Gutachten, in dem verschiedene Zielszenarien für die Zukunft unserer Energieversorgung durchgerechnet wurden. Dieses enthält also die eigentlich wichtigen Details. Den Gutachtern wurden dabei sehr enge Leitplanken von der Bundesregierung vorgegeben. Die geplante Reduzierung von Treibhausgasemissionen (-40% bis 2020, -85% bis 2050, jeweils gegenüber 1990) und der geplante Anteil der NIEs (1) am Primärenergieverbrauch von 50% in 2050 wurden festgeschrieben. Andere denkbare Zukünfte wurden nicht berechnet und berücksichtigt. Variiert wurde in den 5 betrachteten Szenarien lediglich die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken (0 (keine Änderung am bestehenden Ausstiegsgesetz im Referenzszenario), 4, 12, 20 und 28 Jahre).
Szenarien sind keine Prognosen. Es werden keine Zukunftsbilder erstellt, denen man eine gewisse Eintrittswahrscheinlichkeit zuordnen kann. Als sogenannte “Zielszenarien” dienen die Berechnungen allein der Charakterisierung einer Zukunft, in der die gesteckten Ziele sicher erreicht wurden. Man kann dem Gutachten daher entnehmen, wie Deutschland in 2050 aussehen wird
- wenn die Emissionen entsprechend der Vorgaben gesenkt und
- der Anteil der NIEs am Primärenergieverbrauch entsprechend gesteigert und
- keine weiteren bahnbrechenden technischen Innovationen entwickelt werden (also die in 2050 verfügbaren Technologien zur Energieerzeugung und -umwandlung dieselben sind, wie heute).
Und das ist bei weitem ausreichend, um die Energiepolitik der Bundesregierung als geleitet von falschen Prioritäten zu entlarven.
Deutschland im Jahr 2050
Die allen kalkulierten Szenarien gemeinsamen Eckdaten sind die folgenden:
- Um die Zielstellungen zu erreichen, muß der Primärenergieverbrauch gegenüber 1990 halbiert werden. Dies kann nur gelingen, wenn Maßnahmen ergriffen werden, die die Energieeffizienz um etwa 2,5% pro Jahr steigern. In den letzten 20 Jahren konnten etwa 1,9% pro Jahr realisiert werden. Dieser Wert wird auch im Referenzszenario ohne Laufzeitverlängerung angesetzt und führt zu einem Rückgang des Primärenergieverbrauches um etwa 34%.
- Um die Zielstellungen zu erreichen, muß der Bedarf an elektrischem Strom um etwa 30% gegenüber 2008 sinken (von etwa 635 TWh auf etwa 450 TWh). Gleichzeitig wird Deutschland vom Stromexporteur zum Stromimporteur. Während 2008 noch der gesamte Bedarf im Inland produziert werden konnte (und zusätzlich etwa 20 TWh ins Ausland verkauft wurden), können im Jahr 2050 nur noch etwa 350 TWh bereitgestellt werden. Etwa 100 TWh sind zuzukaufen.
Die Zielstellung wird also einerseits mit der Verringerung der Abhängigkeit von Importen von Primärenergieträgern begründet, andererseits aber schafft sie eine Abhängigkeit von Stromimporten, die weiter nicht thematisiert wird.
Den Hauptanteil an der Senkung von Primärenergie- und Stromverbrauch haben in allen Szenarien die privaten Haushalte zu tragen. Hierzu werden Zwangsmaßnahmen erforderlich sein (Wärmedämmung, Änderung des Mobilitätsverhaltens), die erhebliche Kosten verursachen. Diese werden im Anhang des Gutachtens auch detailliert dargestellt. Die Mehrkosten pro Haushalt belaufen sich auf hohe dreistellige bis niedrige vierstellige Beträge pro Jahr, je nach Szenario und betrachteter Maßnahme (5 bis 10% Mehrkosten pro Jahr für Miete, 200 bis 400 Euro Mehrkosten pro Jahr für Mobilität).
Desweiteren: Zwar sinkt der Primärenergieverbrauch in Deutschland seit 1990, der Stromverbrauch aber steigt leicht an. Die Szenarien erfordern also insbesondere für letzteren eine radikale Trendumkehr.
Aber das ist noch nicht alles:
- Die NIEs müssen im Jahr 2050 etwa 3.000 bis 3.500 PJ an Primärenergie liefern (gegenüber etwa 1.200 PJ im Jahr 2008). Ungefähr 60% dieser Menge entfallen auf die Nutzung von Biomasse, 20% auf die Nutzung von Windenergie (On- wie Offshore) und die restlichen 20% entfallen auf Solarthermie, Geothermie, Photovoltaik, Wasserkraft sowie Müllverbrennung und Deponiegase (in der Reihenfolge ihrer Bedeutung). Gegenüber 2008 müssen die Biomassekapazitäten also mehr als verdoppelt und die Windenergienutzung sogar mehr als verdreifacht werden. Den stärksten Ausbau erfährt die Geothermie (Faktor 130), aber auf niedrigem absoluten Niveau.
- Neben dem endgültigen Ausstieg aus der Kernenergie nach Ablauf der Laufzeitverlängerung beschreiben die Szenarien – von vielen Kommentatoren unbemerkt – auch den Ausstieg aus der Verstromung von Braunkohle.
- Hinsichtlich der sozioökonomischen Parameter gleichen sich alle Szenarien weitgehend. Das Bruttoinlandsprodukt steigt bis 2050 im Schnitt um real 0,8% pro Jahr, die realen (also inflationsbereinigten) Preise für Heizöl und Benzin steigen um 1 bis 1,5% pro Jahr, bei Gas sind es 0,7% und die Strompreise bleiben weitgehend unverändert. Auch hinsichtlich der Beschäftigungseffekte ähneln sich die Szenarien. Es ist aber zu konstatieren: Je länger die Kernkraftwerke laufen, desto günstiger werden die Szenarien in ihren sozioökonomischen Auswirkungen.
Bezüglich der Reduzierung von Treibhausgasemissionen zeigt sich ein klares Bild: Die Zielstellung von -85% bis 2050 kann nur erreicht werden, wenn die Laufzeiten um mindestens 4 Jahre verlängert werden. Das Referenzszenario ohne Laufzeitverlängerung erbringt nur eine Reduktion um etwa 30%.
Zeitgeistkonforme Beschränkung
Die Bundesregierung hat wesentliche Vorfestlegungen getroffen, sie beschränkt sich in ihrem Handeln auf die Leitplanken “Emissionsreduzierung”, “Ausbau der NIEs” und “Ausstieg aus der Kernenergie (und weitgehend auch der Braunkohle) bis spätestens 2050?. Zukünfte, in denen man auf einen weiteren subventionierten Ausbau der NIEs verzichtet, in denen möglicherweise sogar neue Kernkraftwerke der vierten Generation in Deutschland gebaut werden, in denen fossile Energieträger am Weltmarkt preiswert und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, in denen vielleicht neue Technologien ganz andere Verfahren der Energieumwandlung ermöglichen oder in denen ganz einfach nur der Strombedarf steigt, werden aus der Entscheidungsfindung ausgeklammert. Es ist also nicht möglich, die Szenarien und die aus ihnen abgeleiteten Maßnahmen wirklich einzuordnen und zu vergleichen.
Man darf daher weiterhin vermuten: Wir werden immer mehr Elektrizität benötigen und mit Kohle, Öl, Erdgas und Uran (resp. Thorium) könnten die Energiekosten (und die Belastungen für die privaten Haushalte) trotzdem deutlich sinken, das BIP stärker steigen, sich die Industrieproduktion und die Beschäftigung besser entwickeln. Und auch die Umwelt könnte profitieren, wenn sie nicht dem enormen Flächenverbrauch durch Windenergie und Biomasse ausgesetzt wird, den die Zukunftswelten der Bundesregierung erfordern.
Die Beschränkung auf die oben dargestellten Zukünfte ist vielleicht auch dem Druck der veröffentlichten Meinung geschuldet, die landauf landab die NIEs als die alleinseligmachende Zukunft und den mutmaßlich anthropogenen Klimawandel als die zentrale Herausforderung ansieht. Die Bundesregierung ist dadurch offenbar der Überzeugung, in ihrem Handlungsspielraum so weit eingeschränkt zu sein, daß Alternativen nicht einmal mehr bedacht werden dürfen. Denn schließlich ist das Mobilisierungspotential der politischen Gegner so gering wie möglich zu halten.
In Wahrheit arbeitet sie daher nicht an einem neuen Energiekonzept (denn dessen Eckpfeiler stehen schon lange fest), sondern nur an einer Kommunikationsstrategie. Das Ziel, Energiekosten zu senken, hat sie offensichtlich aufgegeben. Stattdessen spricht sie in ihren Eckpunkten nur mehr von “Wirtschaftlichkeit” im Sinne von “Bezahlbarkeit”. Und natürlich werden wir im reichen Deutschland auch gleichbleibende oder steigende Preise “bezahlen” können.
Eine Alternative für die Welt, Produkte und Konzepte für einen globalen Markt, erzeugen wir auf diese Weise aber genau nicht. Unser Wohlstand basiert wesentlich auf unserer Fähigkeit, Rohstoffe einzukaufen, diese zu nützlichen Produkten zu veredeln und letztere zu einem entsprechenden Preis wieder zu exportieren. Die Bundesregierung verzichtet nun nicht nur auf diese Möglichkeit im Falle der veredelten Energie “Elektrizität”, von der wir in Zukunft beachtliche Mengen im Ausland zukaufen müssen. Sie eliminiert auch unsere technische Kompetenz in den Feldern “Kernenergie” und “Braunkohleverstromung”. Märkte für Anwendungen, die bald nicht mehr von deutschen Herstellern mit deutschen Produkten bedient werden können.
Der zweite entscheidende Punkt im neuen Energiekonzept ist die fundamentale Neudefinition des Begriffes “Verfügbarkeit”. Bislang ist insbesondere unsere Stromversorgung darauf ausgerichtet, das Angebot an die Nachfrage anzupassen. Man bekommt so viel Strom wie man braucht, wann immer man will. Das Energiekonzept der Bundesregierung allerdings erfordert eine Ausrichtung des Bedarfs am Angebot. Man hat sich als Verbraucher in Zukunft danach zu richten, wann denn der Energieversorger Strom im Angebot hat – und wann nicht. Ein System von sogenannten “intelligenten Zählern” mit Fernüberwachung und ferngesteuerten Haushaltsgeräten und ebenso ferngesteuerter Aufladung von Elektromobilen soll diese Verhaltensänderung erzwingen.
Das Energiekonzept der Bundesregierung kommt den Bürger also erstens teuer zu stehen (für Zwangsmaßnahmen der Wärmedämmung, für Subventionen und wohl auch für neue Energiesteuern). Und zweitens führt es zu Einschränkungen seiner Freiheit. Es ist geschehen, was man befürchten durfte: Freiheit und Wohlstand werden einmal mehr nur als nachgeordnete Ziele verfolgt, die sich dem Vorrang der Senkung von Treibhausgasemissionen zur nicht nachweisbaren Vermeidung vermuteter Klimarisiken unterzuordnen haben.
Dies kann man als verhängnisvoll bezeichnen. Bleiben wir höflich und sprechen bis auf weiteres zunächst nur von der Setzung falscher Prioritäten…
(1) Gemäß einem Vorschlag von Heinz Horeis in der aktuellen Novo können die sogenannten “erneuerbaren Energieen” auch als “Neue Ineffiziente Energiequellen” oder kurz “NIEs” bezeichnet werden. Ich werde mich in Zukunft an diese Sprachregelung halten.
mit Dank an Peter Heller Science Sceptical
* Wie die Welt heute berichtet soll es keinen Sanierungszwang geben. Wer die Mogelpackung zur Kürzung der Solarzwangsabgaben allerdigns kennt, wird auch dieser Versicherung einer auf "Klimaschutz" um jeden Preis fixierten Regierung wenig Glauben schenken.
Hier die Email-Adressen einiger der Hauptverantworlichen: norbert.roettgen@wk.bundestag.de; volker.kauder@bundestag. de; michael.fuchs@bundestag.de; thomas.bareiss@bundestag.de
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
@ Franz
Sie schreiben:
“übrigens wird der Atomstrom auch derzeit noch – über Steuern – höher subventioniert (mind. 4Ct./kWh)“
Geht man mal von 13 derzeit laufenden Reaktoren aus mit durchschnittlich 1GW Leistung, dann kommt man bei 300 Tagen Laufzeit (konservativ) im Jahr auf ca. 3,75 G€ Subventionen.
Wo versteckt der Finanzminister diese Summe in seinem Etat? Das würde mich interessieren, da ich gegen alle Arten von Subventionen bin.
Wenn die von Ihnen genannten Techniken so gut und so billig laufen, wie Sie behaupten, dürfte sich da ja alle Probleme von ganz alleine lösen. Dann brauch man das EEG sowieso nicht mehr. Dann kann man es ja auch gleich abschaffen. Ist nämlich auch eine Subvention gegen die ich bin.
Dann kann mal der nutzlose Zufallsstrom aus Vogelschreddern am Markt zeigen wie billig er gehandelt wird. Ich bin überzeugt, dass er billig ist. So billig, dass sich diese ganze Landschaftsverschandelung überhaupt nicht lohnt.
Gehen Sie hin und verdienen Sie sich dumm und dusselig an diesen Innovationen. Ich würde es Ihnen sicherlich nicht neiden. Aber ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, wie man aus etwas Laub über Komposterde kostengünstig Treibstoff herstellen kann. Einfach mal so vom Energieinhalt her betrachtet.
Aber Sie werden das bestimmt schon gut durchgerechnet haben. Und dann sollten Sie solchen Abstaubern wie uns auch nicht verraten, sonst macht jemand anders den großen Deal damit.
Viel Glück!
dg
@#27: Franz sagt:
„Auffällig ist, dass die neuesten Forschungserkenntnisse bzw. technologischen Errungenschaften auf dem Energietechnikgebiet anscheinend noch nicht in die entsprechenden Foren wie dieses hier vorgedrungen sind, obwohl diese Innovationen z.T. gerade aus Deutschland selbst kommen. Deswegen teile ich, sozusagen aufklärend, hier mal etwas darüber mit, was ich im Internet recherchiert habe“
Sehr geehrter Herr Franz,
Sie haben ja so recht!
Aber es gibt noch eine Energiequelle, die sträflich vernachlässigt wird, obwohl sie rund um die Uhr und kostenlos zur Verfügung steht:
Die Gegenstrahlung der Treibhausgase.
324 W/qm knallen auf die Erdoberfläche und warten darauf, in lupenreinen, ökologisch völlig unbedenklichen, sauberen und dezentral erzeugbaren Strom oder Wärmeenergie umgewandelt zu werden.
Leider unterdrückt und verleugnet die Lobby der Multikulti- und Ökofaschisten diese unerschöpfliche Energiequelle. Vermutlich weil sie ihren Spendern und Amigos aus der Photovoltaik- und Windkraftmafia nicht das Geschäft verderben wollen.
Was meinen Sie dazu?
Hochachtungsvoll
besso
Auffällig ist, dass die neuesten Forschungserkenntnisse bzw. technologischen Errungenschaften auf dem Energietechnikgebiet anscheinend noch nicht in die entsprechenden Foren wie dieses hier vorgedrungen sind, obwohl diese Innovationen z.T. gerade aus Deutschland selbst kommen. Deswegen teile ich, sozusagen aufklärend, hier mal etwas darüber mit, was ich im Internet recherchiert habe.
Wichtigste Innovation , die wohl wirklich eine absolute Revolution in der Energieversorgung Deutschlands darstellen könnte (hoffentlich), und zwar nicht erst in ferner Zukunft: die Hydrothermale Karbonisierung (HTC), dabei wird, kurz umrissen, Biomasse wie land- und forstwirtschaftliche Abfälle (Stroh jeder Art, Laub, Holz uswusf.) in einen wassergefüllten Überdruckkessel gesteckt und auf mindestens 180° C erhitzt. Dabei wird sogar Energie frei, die den bis etwa 12-stündigen Prozess am Laufen erhält. Ergebnis: Nach eher kurzer Zeit erhält man erstmal Mutterboden, den man z.B. als Gartenerde benutzen kann. Nach längerer Zeit erhält man Braunkohle-Nanokügelchen in wässriger Lösung, wobei man diesen Slurry mittels neuartiger Brennstoffzelle mit besonders günstigem Wirkungsgrad verstromen kann. Nach noch längerer Zeit im Kessel erhält man dann Öko-Kohle, wobei von der Firma ava-co2 letzteres als Anlagen schon umgesetzt wird. Besonders interessant ist aber auch, dass man bei weiterer Temperaturerhöhung auch Synthesegas (CO + H2) herstellen kann, aus dem man, am besten noch unter weiterer H2-Zugabe, Benzin, Heizöl und andere Treibstoffe herstellen wird können (Fischer-Tropsch-Synthese). Der Gag der Sache ist der, dass wir einen Großteil unserer Energierohstoffe auf innerdeutschen Feldern (und auch im privaten Garten), im Wald usw. wachsen haben werden, ohne dass etwas anderes verdrängt wird. Und das Ganze wird mit Sicherheit auch nicht zu teuer werden, weil die Technologie eher einfach ist. Vorteile: Unabhängigkeit von (immer knapper und teurer werdenden) Ölimporten aus z.B. politisch feindlichen islamischen Ländern bzw. Verlust der Abhängigkeit von monopolistischen Ölriesen, dezentrale Strom- und Treibstoffherstellung (weniger preisbestimmende Energie-Großkonzerne), weniger Streit um CO2-Effekt ja oder nein (wobei ich zum Ja tendiere, auch wenn ein erheblicher Anteil der Erwärmung durch erhöhte Sonnenaktivität kam, die jetzt wieder deutlich zurückgegangen ist), viele Leute könnten dann ihre Gartenabfälle wie Herbstlaub usw. zum regionalen Konvertierbetrieb fahren und sogar somit noch Gewinn machen…
Ebenfalls wichtig ist eine Innovation bei den Biogasanlagen: durch Einsatz von Enzymen wird der ethisch bedenkliche Einsatz von Nahrungsmitteln wie etwa Mais- oder Getreidekörnern überflüssig, ausserdem werden 30% mehr Methan und damit Strom hergestellt.
Weiterhin kommen Farbstoff-Solarzellen auf den Markt, deren Herstellung wesentlich preiswerter ist als die der Silicium-Pendants.
Das Ganze wird auch wohl nicht so sehr subventioniert werden müssen wie weiland die Atomenergie oder derzeit (noch) die Photovoltaik (übrigens wird der Atomstrom auch derzeit noch – über Steuern – höher subventioniert (mind. 4Ct./kWh) als die Erneuerbaren Energien (3,5Ct./kWh, siehe Ökostromumlage), und die Steinkohle (ca. 3,5Ct./kWh – die besonders viel CO2 in die Luft bläst, was hier ja von so manch einem befürwortet wird neben dem entsprechenden Bergbau und der Auslandsabhängigkeit).
Sollten diese Biomasse- und Solar-Energieträger neben der (billigen!jawohl!) Windkraft immer noch nicht zur Energieversorgung von Deutschland ausreichen, lässt sich an Zukauf von z.B. dort billigerer Solarenergie (z.B. Parabolspiegel-Solarkraftwerke usw.) aus südeuropäischen Ländern denken, wenns denn sein muss auch an Kohle-, und die für mich wegen der Endlagerung eher problematischen Kernkraftwerke. Die beiden letzteren Typen bringen allerdings stets eine größere Abhängigkeit von Großkonzernen mit sich, die die Preise kontrollieren wollen, und auch nur wenige Arbeitsplätze bringen.
Hoffe ein wenig Informationslücken geschlossen zu haben, Danke
Lieber Herr Glattling,
„Politik sollte Visionen und Pläne haben.“
Richtig. Auch wenn Helmut Schmidt bei Visionen anderer Meinung war, hatte er doch immer die Vision dass Deutschland ein politisch und wirtschaftlich handlungsfähiges Land bleibt.
Wie gesagt grobe Pläne die flexibel sind, damit man auf die wechselnden Randbedingungen reagieren kann. Da sind wir uns dann einig
Denn kein Mensch kann ohne Plan die richtigen Rahmenbedingungen setzen.
Der Plan der jetzigen Regierung regelt viele Dinge viel zu detailliert, siehe EEG oder Glühbirnenverbot, also sehr planwirtschaftlich detailliert und hebt sich die Visionen für Zeiten wie 2050 auf, die heute noch niemanden interessieren oder vorhersehen kann.
Ich glaube das hatte Helmut Schmidt mit seinem Satz gemeint. Wer jetzt Visionen für 2050 hat, muss zum Arzt gehen. Da fließt einfach noch zu viel Wasser den Rhein hinunter.
Aber eine grobe Agenda 2020 für Energie hielte ich für angebracht.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Heß
@#24: D. Glatting sagt:
„Politik sollte Visionen und Pläne haben. Da habe sich zwar schon mehr als genug als vollkommener Schrott heraus gestellt, aber dann wusste man es hinterher besser“
NEIN! Sie sollen Rahmenbedingungen setzen. Für Visionen und Ideen ist der Markt zuständig. Er hat dies in der Vergangenheit hervorragend gelöst.
Sinnvolle Beiträge durch die Politik sind mir nicht bekannt!
Hallo Herr Keks, hallo Herr Heß,
Politik sollte Visionen und Pläne haben. Da habe sich zwar schon mehr als genug als vollkommener Schrott heraus gestellt, aber dann wusste man es hinterher besser.
Frau Merkel ist das Ziehkind von Herr Kohl. Kohl und Merkel ist gemeinsam, dass sie keinen Plan und keine Visionen haben. Sie wissen wie man an die Macht kommt und wie man da bleibt. Das man das Amt mit Leben erfüllen muss, bleibt diesen Blindgängern verborgen.
Grüße
Das Konzept 30% des Stroms mit Biomasse zu machen erscheint nicht zu Ende gedacht zu sein:
http://tinyurl.com/3x3gaje
Lieber Herr Keks,
Sie schreiben:
„Ich meine, die Aufgabe der Politik besteht in der Setzung von Rahmenbedingungen zur Sicherung von Wettbewerb, Unternehmensführung nach mittel- und langfristigen Gesichtspunkten und der Chanchengleichheit der Sozialpartner.“
Ich glaube nicht, dass wir so weit auseinanderliegen. Kein Mensch kann vernünftige Randbedingungen setzen, ohne dass er einen groben Plan hat.Über diesen groben Plan der Regierung stimmen wir ja auch alle 4 Jahre ab oder nicht?
Nennt sich Regierungsprogramm. Die Forderung für vernünftiges Regieren und Marktwirtschaft ist, er muß grob und flexibel sein, um auf die Realität reagieren zu können.
Das Problem der jetzigen Regierung scheint zu sein, dass sie eben keinen groben Plan hat bzw. wenn sie einen hat ihn nur schwach mitteilt.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Heß
Passend zum Artikel muss ich mich bei dieser Meldung fragen:“Welch kluge Köpfe stecken nur wieder dahinter?“
Meldung:
„Neuer Bio-Sprit kann zu Motorschaden führen. Und auch wer das neue Bio-Benzin mit zehn Prozent Ethanol tanken kann, zahlt am Ende mehr: Der Energiegehalt des Super E10 ist dem ADAC zufolge geringer – und damit steigt der Verbrauch.“
Hier nachzulesen: http://tinyurl.com/2w9fv8x
@#17 Herr Heß sagt:
Sehr geehrter Herr Heß,
auf „„Die Marktwirtschaft ist nur der Rahmen in dem die notwendigen Planungen durchgefuhrt werden sollen.Und zwar von vielen verschiedenen Teilnehmern mit unterschiedlichsten Richtungen der Interessen.Wichtig ist die Vielfalt aus der
sich das Optimum herausmendelt. Das macht einen zentralen Plan mit unterschiedlichsten Scenarien überflüssig.“
antworten Sie:“Da bin ich etwas anderer Meinung. Man braucht in allen Bereichen zu mindestens einen groben Plan, damit man weiß in welche Richtung man laufen muss. Man muss immer verschiedene Szenarien durchdenken. Das gehört dazu, wenn man eine Position mit Verantwortung hat. Sonst bräuchten wir keine Regierung.
Ludwig Ehrhardt hatte einen Plan, Adenauer hatte einen Plan, Brandt hatte einen Plan, Schmidt hatte einen Plan, etc. Ohne Plan gäbe es die soziale Marktwirtschaft nicht.
Der Unterschied ist, ob man wie in unserer sozialen Marktwirtschaft und unserer Demokratie flexibel auf die sich ständig ändernden Randbedingungen reagieren kann.
Von alleine wird auch nichts gut in der Marktwirtschaft, diese Erkenntnis stammt schon von Adam Smith, der gesagt hat:
„Wenn auf einem Empfang drei Unternehmer zusammenstehen kann man davon ausgehen, dass sie darüber reden wie die Gesetze des freien Marktes ausgehebelt werden können.“
Deshalb braucht es einen groben, flexiblen Plan und grobe, flexible Regeln.
Das ist das Spannungsfeld und der Übergang zur Planwirtschaft ist fließend.“
Ohne der Antwort von Herrn Glattling vorgreifen
zu wollen, möchte ich Ihnen widersprechen:
Woher soll denn dieser „grobe“ Plan kommen?
Und vor allem von WEM ?
Den alleswissenden „Sesselfurzern“ aus Berlin???
Was haben die bisher vorab gewußt und richtig geplant?
Den Transrapid???
Wie sah dieser „grobe“ Plan bislang aus?
Und wie für die Zukunft?
Ich meine, die Aufgabe der Politik besteht in der Setzung von Rahmenbedingungen zur Sicherung von Wettbewerb, Unternehmensführung nach mittel- und langfristigen Gesichtspunkten und der Chanchengleichheit der Sozialpartner.
Leider ist sie dazu nicht willens oder in der Lage.
Ein Vorteil der Marktwirtschaft gegenüber der Planwirtschaft liegt in der besseren Fehlertoleranz: Viele Entscheider sind besser als ein zentraler.
Mit freundlichen Grüßen
besso keks
Lieber Herr Hess
Die prinzipielle Übereinstimmung scheint vorhanden zu sein.Ich stimme Ihnen zu, daß überall geplant werden muss und geplant wird.
Und dass die Regierung selber eine Vorstellung
(Sie nennen es Plan) davon haben muss, wie die
Entwicklungen aussehen können und sollen. Dazu braucht es vor allem Kompetenz. Die war bei Adenauer,Brandt,Schmidt und Kohl vorhanden und die fehlt heute. Ersetzt durch intensiven Lobbyismus. Natürlich ist die Marktwirtschaft ständig in Gefahr von Partikularinteressen ausser Gefecht gesetzt zu werden. Daher stimme ich den groben,flexiblen Regeln und der eben so groben,flexiblen Durchsetzung des Entwurfs von Ludwig Erhard ausdrücklich zu. Dazu ist die Regierung da. Nur bildet die sich im Moment ein,
sie müsste a la Mode selber “ unternehmerisch“ tätig sein. Da liegt der Fehler, der die BRD
ruinieren kann. Zur Freude einiger Absahner und zum Schaden der großen Mehrheit.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Weber
Lieber Herr Glattling,
ich antworte in diesem Blog, sie hatten glaube ich aus Versehen in einem Anderen geantwortet.
Ich habe mir auch das Buch von Sarrazin gekauft, da ich mir denke, dass man so ein kontroverses Buch lesen muss. Bin aber erst beim 2. Kapitel.
Sarrazin begründert eigentlich nachvollziehbar, warum er nur Produktivitätszuwächse von 1% erwartet. Ich denke die Politik dieses Landes muss sich deshalb vor allem auch darauf konzentrieren Gegenmassnahmen zu treffen, dass höhere Produktivitätszuwächse möglich sind oder möglich werden und das bedeutet Stromverbrauch in der Industrie und nicht Strom sparen.
Die Art und Weise wie Journalisten diskutieren ist in der Tat manchmal intellektuell auf einem sehr bescheidenen Niveau.
Auf welchem intellektuellen Niveau die Debatte in Deutschland dann oft geführt wird, konnte man letzten Sonntag im Presseclub bewundern
Da hat eine Journalistin die wohl den Grünen nahe steht sinngemäß folgendes geäußert. Es gibt ja gute Konservative, die für Nachhaltigkeit sind und die man bei den Grünen findet und böse Konservative die eher fürs Nationale und rückständig sind und die sind dann bei der CDU und überwiegend Männer.
Das war jetzt ein Beispiel, ist aber das eigentliche Problem. Unsere Medien sind nicht in der Lage eine argumentative und informative Debatte zu moderieren, sondern bewegen sich genau auf diesem emotionalen und dümmlichen Argumentationsniveau.
Das ist vielleicht nicht allgemeingültig aber ziemlich typisch für alle diese Debatten, um Klima, Energie, Integration, Gesundheit oder Bildung im Fernsehen und in den Zeitungen.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Heß
Lieber Herr Weber,
Sie schreiben:
„Die Marktwirtschaft ist nur der Rahmen in dem die notwendigen Planungen durchgefuhrt werden sollen.Und zwar von vielen verschiedenen Teilnehmern mit unterschiedlichsten Richtungen der Interessen.Wichtig ist die Vielfalt aus der
sich das Optimum herausmendelt. Das macht einen zentralen Plan mit unterschiedlichsten Scenarien überflüssig.“
Da bin ich etwas anderer Meinung. Man braucht in allen Bereichen zu mindestens einen groben Plan, damit man weiß in welche Richtung man laufen muss. Man muss immer verschiedene Szenarien durchdenken. Das gehört dazu, wenn man eine Position mit Verantwortung hat. Sonst bräuchten wir keine Regierung.
Ludwig Ehrhardt hatte einen Plan, Adenauer hatte einen Plan, Brandt hatte einen Plan, Schmidt hatte einen Plan, etc. Ohne Plan gäbe es die soziale Marktwirtschaft nicht.
Der Unterschied ist, ob man wie in unserer sozialen Marktwirtschaft und unserer Demokratie flexibel auf die sich ständig ändernden Randbedingungen reagieren kann.
Von alleine wird auch nichts gut in der Marktwirtschaft, diese Erkenntnis stammt schon von Adam Smith, der gesagt hat:
„Wenn auf einem Empfang drei Unternehmer zusammenstehen kann man davon ausgehen, dass sie darüber reden wie die Gesetze des freien Marktes ausgehebelt werden können.“
Deshalb braucht es einen groben, flexiblen Plan und grobe, flexible Regeln.
Das ist das Spannungsfeld und der Übergang zur Planwirtschaft ist fließend.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Heß
@12 Lieber Herr Hess
Die Marktwirtschaft ist nur der Rahmen in dem die notwendigen Planungen durchgefuhrt werden sollen.Und zwar von vielen verschiedenen Teilnehmern mit unterschiedlichsten Richtungen der Interessen.Wichtig ist die Vielfalt aus der
sich das Optimum herausmendelt. Das macht einen zentralen Plan mit unterschiedlichsten Scenarien überflüssig. Der wäre auch ein Novum in der Geschichte der Menschheit, den gab es nicht mal in der UdSSR.Wichtiger ist, die offene Diskussion um das für und wider der Einzelplanungen sicherzustellen,die das IPCC ja zu verhindern versucht(The science is settled)Dass man mit den ausdiskutierten Lösungen nicht zu 100% übereinstimmt,ist unvermeidbar, aber zu ertragen.So ist es in unserer Gesellschaft.
@14 Lieber Herr Spaniol
Planwirtschaft und Bürokratie sind untrennbar.
Für letztere gilt unbestritten das Parkinsonsche Gesetz von Cyril Northcote Parkinson.Wachstum durch Selbstbeschäftigung auf Kosten Dritter.Das wird von der AGW-Gemeinde ausgenutzt, um durch die Gründung möglichst vieler Gremien den eigenen Einfluss zu stärken. Diese Bürokratie
dürfte selbst bei einer endgültigen wissenschaftlichen Widerlegung der CO2-Theorie noch lange um ihre Weiterexistenz kämpfen. Daher
gilt es ,sie im Auge zu behalten.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Weber
Lieber Herr Glattling,
danke für ihre Links und ihre Anmerkungen.
Ich hatte mich bewusst auf Stromverbrauch konzentriert, da er in der Regel ein Maß für unsere Produktivuität ist. Sollten ein Szenario sein, dass wir nur geringe Produktivitätszuwächse haben, und das kann gut möglich sein wie sie richtig bemerken, haben wir ganz andere Probleme in diesem Land als erneuerbare Energie und CO2.
Ich möchte auch anmerken, dass mit Öl kaum Strom gemacht wird. Wäre Öl ein Primärenergieträger für Strom, dann wäre es schlau sofort so viel wie möglich Strom mit Kernenergie zu machen.
Peak Öl ist ist aber vor allem ein Problem als Kohlenwasserstoffquelle und als Antriebsquelle unserer Mobilität durch Individualverkehr und Flugverkehr. Das ist aber ein anderes Problem. Warum die Befürworter von EEG-Gesetzen Peak-Oil oder Peak-Coal als Argument anführen ist verständlich, aber leicht zu durchschauen, sowie nicht die effizienteste Lösung. In diesem Fall wäre es eben angezeigt, so schnell wie möglich aus dem Kohle, Gas und Ölverbrauch für Heizung und Strom auszusteigen und auf Kernenergie plus Erneuerbare Energien umzusteigen.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Heß
„Die zentrale Planwirtschaft lebt“
Bei uns wird gerade ein neuer Landrat gewählt. Da frage ich mich, wozu braucht man den ?
Wenn man bedenkt, welch eine gigantische Bürokratie sich gebildet hat. Von der Gemeinde über den Landrat zum Landtag und dem Bundestag. Dann gibt es noch den Bundesrat und nicht zu vergessen die EU.
Und in alle Ritzen dieser Bürokratie ist die Klimaerwärmung eingesickert und bildet eine homogene Masse. Hinzu kommt, dass die Banken, Versicherungen und viele Firmen von der Hysterie profitieren.
Gegen diesen Block kommt keine Vernunft an. Vielleicht helfen ein paar kalte Winter und nasse Sommer.
Zur ersten Frage von Herr Heß,
finden sich im umstrittenen Buch von Herr Sarrazin im Kapitel 2 ausführliche Projektionen. Hauptaussage dabei ist, dass die offiziellen Annahmen über die Produktivitätszuwächse wohl reine Fantasieprodukte sind. Er selbst gibt etwa 1% pro Jahr als optimistische Schätzung an. Die Begründungen dazu sind für Nichtforentrolls nachvollziehbar.
Unter
http://tinyurl.com/2vx289
treiben sich normalerweise keine Nasenbohrer und Vertreter Popper’scher Gedankenwelten rum (nun ja, Zarathustra scheint einer zu sein). Dort bin ich beim Thema Öl auf eine Präsentation zu Primärenergien gestoßen, siehe
http://tinyurl.com/2dhfebp
Als eigene Webseite wurde
http://tinyurl.com/2bev45u
angegeben. Soweit, so gut. Ich will damit sagen, dass unsere zukünftige Energieversorgung vielleicht wirklich nicht ganz problemlos sein sollte. Den Menschen auf der Straße deshalb das Märchen von CO2 zu erzählen, halte ich für höchst bescheuert. Ehrlichkeit ist wohl die Todsünde des Politikers. Dass man unter dem Gesichtspunkt der zukünftigen Energieversorgung neue Wege einschlagen muss ist aber logisch.
Hohe Energiepreise sind höchst unsozial. Gerade die Bezieher kleinerer Einkommen leiden besonders unter der Verteuerung von Strom- und Treibstoffkosten. Wenn die Stromanbieter einen realistischen Atomsromtarif anbieten dürften, würde der deutlich mehr Abnehmer finden als irgendein Mixtarif oder ein realistischer Ökostromtarif. Das wäre eine marktgerechte Abstimmung.
Ist den Politdarstellern schon mal aufgefallen wie viele Leute beim Discounter einkaufen gehen. Irgendwie müssen die Politclowns auch die Vorstellung haben, dass Deutschland unter einer Käseglocke liegt. Dass uns das also vollkommen egal sein kann wie viel CO2 China in Zukunft produziert, solange wie es einsparen und dass es nichts ausmacht wenn rings herum um Deutschland neue Kernkraftwerke gebaut werden, solange wir unsere eigenen abschalten. Wir können den Strom ja dann ins Morgenthaudeutschland teuer importieren.
Ansonsten heißt es Wäsche waschen wenn der Wind weht; der Kühlschrank läuft wenn die Sonne scheint; das Laptop einschalten wenn der Hamster Bewegungsdrang hat. In jedem Garten steht dann eine Windkraftanlage, gleich hinterm Komposthaufen. Was müssen unsere armen Kinder dann alles ertragen? Zurück zur Steinzeit?
Wie teuer der Thorium Strom im Moment sein dürfte wäre jetzt meine nächste Frage.
Lieber Herr Weber,
Sie schreiben:
„Die zentrale Planwirtschaft lebt.“
Das ist nur allzu menschlich. Viele Menschen fühlen sich eben wohler und sicherer, wenn es einen Plan gibt an den man sich halten kann. Die Natur braucht das nicht.
Im Grunde ist das Spannungsfeld ja folgendermaßen.
Selbstverständlich braucht man auch in der Marktwirtschaft einen Plan, als groben Wegweiser in die Zukunft. Die Stärke der Marktwirtschaft ist es aber, auf Änderungen der Randbedingungen flexibel zu reagieren. Der Planungsaufwand in einem zentral gelenkten System stattdessen für diese flexible Reaktion ist zu groß und das System wird deshalb zu starr. Das schaffen kein Mensch, kein Computer und kein wie immer geartetes Gremium. 1990 haben wir das experimentell bestätigt gesehen. Wir brauchen dieses Experiment nicht zu wiederholen.
Trotzdem ist es ja prinzipiell gut verschiedene Szenarien zu simulieren und durchzudenken, um auf jede mögliche Zukunft best möglich vorbereitet zu sein. Aber ein Szenario oder einige Wenige heraus zu picken, wie das Gutachten es tut, und für die Zukunft festzuschreiben, indem man Gesetze und Verordnungen genau dafür macht, ist ein Irrweg und gefährdet unsere Zukunft.
Stattdessen muss man ein Konzept machen, dass es erlaubt das Ziel zu erreichen in möglichst vielen unterschiedlichen Szenarien. Selbstverständlich muss auch das „worst case“ Szenario in Bezug auf das Ziel dabei sein. Das „worst case“ Szeanario aus Sicht der CO2-Bilanz ist ja wohl: Stromverbrauch in Deutschland steigt, die Effizienzsteigerung und Sparziele gelingen nicht und die erneuerbaren Energien bewirken keine effektive Reduktion des CO2 Ausstoßes.
Welche Lösung wir zur Zeit dann dafür haben ist ja wohl klar, oder? Da stimmen wir beide vermutlich überein.
Das heißt aber, dass ein verantwortlicher Plan für die Zukunft, die Option auf die Kernenergie erhalten muss. Auch wenn man wie ich kein unbedingter Fan von ihr ist. Verantwortung für die Zukunft übernehmen heißt, dass man sich nicht von den eigenen Wünschen leiten läßt, sondern von den Notwendigkeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Heß
Die zentrale Planwirtschaft lebt. Das Interessante dabei ist, daß damit auch die Evolution offiziell abgeschafft wird.Ein Wettbewerb um bessere Lösungen stört den Plan doch nur, also muss die Evolution weg. Am Besten durch demokratische Abstimmung von über 2000 führenden Wissenschaftlern mit Adresse in Genf.
Danach kann die Welt für alle Ewigkeit planmässig geordnet werden.Inclusiv CO2-Gehalt!
Michael Weber
Um mal zum Thema zurückzukommen.
Es ist ja wirklich interessant sich auch das Gutachten für die Bundesregierung runterzuladen und über folgende Beobachtung und Fragen nachzudenken.
Wir haben eine steigende Weltbevölkerung, aller Voraussicht nach ja auch bis 2050.
Lädt man sich die Daten für den Stromverbrauch aller Länder aus dem BP Statistical Review herunter, dann stellt man fest dass der Stromverbrauch der Welt und praktisch aller Länder zwischen 1990 und 2009 angestiegen ist. Für die ganze Welt um etwa 70%, also um etwa 3.6% pro Jahr. Nimmt man 2009 für die Bundesrepublik beträgt aufgrund der Krise der Anstieg bezogen auf 1990 nur 8%, nimmt man 2008 sind es 16%.
Das Gutachten nimmt aber an, dass der Stromverbrauch der Bundesrepublik in den Zielszenarien bis 2050 um ca 25% sinkt.
Jetzt meine Fragen:
1) Wie wahrscheinlich ist in einer alternden Gesellschaft die einen Produktivitätszuwachs braucht um die Renten zu bezahlen, denn so ein Szenario aufgrund der Vergangenheitsdaten?
2) Selbst wenn das für die Bundesrepublik gelten sollte, weil alle stromintensiven Industrien in Asien sind. Wie wahrscheinlich ist es, dass der Stromverbrauch der ganzen Welt zurückgeht?
3) Wie wahrscheinlich ist es dass die Großhandelsstrompreise sinken, wenn der Stromverbrauch der Welt steigt und wir angeblich die Grenzen des Wachstums erreichen?
4) Muss verantwortliche Politik nicht schlichtweg das Szenario zugrunde legen, in dem der Stromverbrauch und der Strompreis weiter steigen, wie es die Vergangenheitsdaten vorschlagen und nicht eine Wette auf die Zukunft eingehen dass einige selektierte Szenarien eintreten?
Herr Heller hat vollkommen Recht. Es wurden Wunschszenarien und Wunschannahmen vorselektiert und berechnet. Diese Szenarien sind nicht ausreichend als Grundlagen für eine ausgewogene Beschreibung möglicher Zukunftsszenarien. Die Politik die vorgeschlagen wird, würde ich als Planwirtschaft bezeichnen, auch wenn sie aus der schwarz-gelben Ecke kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Heß
Sehr geehrte Herren Zernial, Bäcker, Limburg
„Denn dass praktisch nur der Wasserdampf mit etwa 30 Grad Temperaturerhöhung unser Leben auf der Erde erst erträglich macht und das CO2 nur mit etwa einem halben Grad zur Erwärmung beiträgt, ist sicher nicht einfach zu verstehen.“
Das ist wieder ein Beispiel für die Widersprüchlichkeit in den Positionen des Skeptikerlagers:
Von 30° Temperaturerhöhung 0,5° durch CO2, der Rest durch Wasserdampf.
Das würde ja bedeuten, dass Wasserdampf ein riesiges, positives feedback liefern müsste. Aber heißt es nicht in der Regel bei Skeptikern, das Wasserdampffeedback sei klein, wenn nicht sogar negativ??
Man überlege sich, welche Temperaturerhöhung man dann wohl insgesamt bekäme, wenn bei einer Verdopplung der CO2-Konzentration die Temperatur durch CO2 alleine um ca. 1°C ansteigt (s. den Artikel zum Treibhauseffekt von Herrn Lüdecke).
Langsam frage ich mich, wer hier alarmistische Positionen vertritt…
Lieber Herr Limburg, #6
„Das ist selbst für Naturwissenschaftler nur dann zu verstehen, wenn sie gem. Treibhausthese, das Erdklima und die es treibenden Prozesse soweit zurechtbiegen, das genau das herauskommt. “
Sie verfälschen den wissenschaftlichen Erkenntnisweg. Die 7°C sind das Ergebnis der Forschung, und diese geht natürlich von den Beobachtungen aus.
M.L. (bzw. Michael Limburg, um den Regeln des Blogs hier zu genügen) kommentiert:
===== Zitat =======
„Der Einfluß von CO2 auf dem Niveau von 290 ppm beträgt nicht ca. 0,5 °C sondern ca 7°C. Das ist offenbar auch für manchen Naturwissenschaftler nicht einfach zu verstehen.“
Das ist selbst für Naturwissenschaftler nur dann zu verstehen, wenn sie gem. Treibhausthese, das Erdklima und die es treibenden Prozesse soweit zurechtbiegen, das genau das herauskommt.
In der Realität ist dieser Effekt nicht nachweisbar. Fazit: Dann muss wohl die Realität falsch sein.
====== Zitat Ende ==========
Da Sie nicht daran glauben, dass es einen Treibhauseffekt gibt, ist das nicht überraschend, dass Sie auch die 7°C in Zweifel ziehen. Dabei ist das nur ein Bruchteil der 33°C, die er bewirkt.
Aber vielleicht könnte ja Herr Prof. Lüdecke eine Abschätzung geben…
Lieber Herr Zernial, #4
„Denn dass praktisch nur der Wasserdampf mit etwa 30 Grad Temperaturerhöhung unser Leben auf der Erde erst erträglich macht und das CO2 nur mit etwa einem halben Grad zur Erwärmung beiträgt, ist sicher nicht einfach zu verstehen. “
Es ist übel, dass Leute ohne naturwissenschaftliche Aussage leider nicht herausbekommen, dass Ihre Aussage falsch ist. Der Einfluß von CO2 auf dem Niveau von 290 ppm beträgt nicht ca. 0,5 °C sondern ca 7°C. Das ist offenbar auch für manchen Naturwissenschaftler nicht einfach zu verstehen.
@Ebel
Erst Kant, dann Rauchen,Alhambra,Machu Picchu, Leerfischen der Meere. Das ist die Grundlage
für ein wirres volkswirtschaftliches Zahlenspiel.
Ein typisches Beispiel, wie Unsinn politisch verkäuflich gemacht wird. Herr Ebel, die Frage ist, wer soll wieviel bezahlen (in Euro!) und wer
verdient dabei. Und vorher die Frage klären:
Nützt die Massnahme?!
MfG
Michael Weber
Ist uns immer noch nicht klar, dass wir von einer „Polit-Oligarchie“ regiert werden, die sich einseitig von „Klimachaoten“ beeinflussen lässt, da die Damen und Herren in der Regierung eben meistens nicht über eine naturwissenschaftliche Ausbildung verfügen? Denn dass praktisch nur der Wasserdampf mit etwa 30 Grad Temperaturerhöhung unser Leben auf der Erde erst erträglich macht und das CO2 nur mit etwa einem halben Grad zur Erwärmung beiträgt, ist sicher nicht einfach zu verstehen. Hoffen wir auf eine Vielzahl richtig kalter Winter, die vielleicht den CO2 Wahn abkühlt und zu einer realistischen Einschätzung führt. Es steht sicher außer Zweifel, dass ein sparsamer Umgang mit auf Kohlenstoff basierender Energie notwendig ist, aber das sollte der Markt regeln und nicht eine Regierung per Erlass. Glaubt man den Auguren, wird sich der Ölpreis in den nächsten paar Jahren verdoppeln und damit auch der Gaspreis, das führt dann zwangsläufig zum geeigneten Regelmechanismus. Zum Glück für die deutsche Industrie und damit auch für die Menschen werden die Kernkraftwerke länger laufen und mit preiswertem Strom unseren fast nur vom Export her rührenden hohen Lebensstandard hoffentlich erhalten. Darf man solch eine Meinung noch öffentlich äußern?
„Die Freiheit des Einen endet, wo die Freiheit eines Anderen beginnt.“ (Kant http://www.faz.net/s/RubC17179D529AB4E2BBEDB095D7C41F468/Doc~EEA166A5D33024098AC4F922CDD48B4D8~ATpl~Ecommon~Scontent.html http://www.chaostheorie.de/read.php?3,3473,3643,quote=1)
Ganz deutlich ist das z.B. bezüglich Raucher/Nichtraucher zu sehen. Wegen der Umweltbelastung ist der Besucherstrom in der Alhambra, verschiedenen Höhlen beschränkt. Nach Machu Picchu wird über eine Beschränkung nachgedacht.
Das Leerfischen der Meere ist ein bekanntes Beispiel globaler Umweltsünden.
Die Augen vor der Auswirkung einer Erhöhung der CO2-Konzentration zu verschließen ist genau so gefährlich.
Und die angebliche Gefahr unzumutbarer Belastungen ist genau so ein Märchen – Belastung ist nur eine unvernünftige Politik, die z.B. zu großen Kosten der Arbeitslosigkeit führt. Aber gerade da hört man von Einigen wenig.
Was sind die Fakten:
Die Wirtschaft wird z.B. durch die Abgabenvorschriften gesteuert. Unter den Bedingungen der vergangenen 50 Jahre hat sich die durchschnittliche Arbeitszeit der Erwerbspersonen (die Beschäftigten sind weniger) von ca. 2000h/Jahr um 1960 auf ca. 1150h/Jahr (heute) verringert. Ohne Rentenkürzungen, hohe Arbeitslosigkeit würde wegen der höheren Kaufkraft die Arbeitszeit bei ca. 1250h/Jahr liegen, was ca. 4% mehr BIP ergeben würde.
Eine Optimierung der Abgabenvorschriften würde also z.B. 4% mehr BIP ergeben (die Realisierung dauert nach Einführung optimierter Abgabenvorschriften ca. 3 Jahre). Wenn Klimaschutzmaßnahmen z.B. mit 50h/Jahr angesetzt würden, dann wären das 1300h/Jahr – mit wesentlich höheren individuellen Lebensstandards.
Damit ein Durchschnitt 1300h/Jahr eintritt, dürfte die Vollarbeitszeit bei 1400h/Jahr liegen, heute liegt sie bei ca. 1700h/Jahr. Leider denken die Meisten (unzutreffend), wenn die Vollarbeitszeit nur bei 1400h/Jahr statt 1700h/Jahr liegt, dann habe ich ja erheblich weniger Reallohn. Das Gegenteil ist der Fall, denn eine wesentlich höhere Gütermenge wird von einer gleichen Bevölkerung verbraucht. Dieser Irrtum hat ähnliche Grundlagen wie die besser bekannten optischen Täuschungen.
MfG
Herr Spaniol – besser kann man es eigentlich nicht ausdrücken. Und diese Leute nennen sich auch noch Volksvertreter…kein Wunder das die Wahlbeteiligungen immer weiter zurückgehen.
Alles rückt aussagemäßig zur Mitte aber das BRD-Schiff liegt schon fast vollständig auf der
„linken Seite“ und das ist der wahre Hintergrund
Wir haben im Prinzip bereits eine Einheitspartei der man nur noch einen Namen geben muß. Der Weg „zurück“ in einen Agrastaat
gänzlich ohne politische Bedeutung ist das Geschäft dieser Art von Politikern einer Masse
von Jasagern und Abnickern z.B. auch bezüglich der EU-Politik (Lissabonvertrag)…aber ich gleite vom Thema ab.
Erich Richter
Das Energiekonzept der Bundesregierung klammert aus, dass es in Zukunft (40Jahre) keine Weiterentwicklung auf dem Energiesektor gibt. Die sind wohl der Meinung die künftigen Ingenieure hätten so einen beschränkten Horizont wie sie, der nicht mal bis zur nächste Legislaturperiode reicht.