Es gibt eine schöne Geschichte in den Abenteuern von Tim und Struppi des belgischen Zeichners Hergé. Beide sind zusammen mit Kapitän Haddock Gefangene auf einem Schiff, das explosives Material geladen hat. Auf hoher See bricht ein Feuer aus. Kapitän, Offiziere und Mannschaft springen voller Panik in die Rettungsboote und rudern mit aller Kraft weg von dem gefährlichen Schiff. In sicherer Entfernung warten sie auf die große Explosion. Doch nichts passiert. Eine große Welle hat das Feuer gelöscht. Die beiden Helden, Haddock und Tim, bringen das Schiff wieder in Fahrt und dampfen davon. Zurück bleibt eine wütende, ungläubige Besatzung mit ihrem hasenfüßigen Kapitän, allein auf dem weiten Ozean. Diese Comicepisode passt zu der Art und Weise, wie Deutschland auf die Ereignisse in Fukushima nach dem zerstörerischen Tsunami im März reagierte. Die Bundesregierung mit Kanzlerin Merkel an der Spitze, Politiker aller Parteien und ein großer Teil des Wählervolks hatten augenblicklich die Hosen voll und warfen alles über Bord, was zuvor in der Kernenergie als verlässlich gegolten hatte. Es herrschte blanke Panik. Jetzt – nach einem halben Jahr – sieht man: Panik ist ein schlechter Ratgeber. Fukushima hat sich nicht zu der atomaren Massenvernichtung ausgewachsen, die so viele in Deutschland erwartet hatten. Frau Merkel und ihr Volk sitzen nun in ihrem kleinen Boot und müssen den anderen – bioenergetisch angetrieben – hinterher hecheln. Zurück geht es nicht, dann müssten die Politiker zugeben, dass sie noch ängstlicher als die Bevölkerung waren, die sie vertreten. Und vorwärts, da ist es ungewiss. Da liegt eine Zukunft, bestimmt von ineffizienten und unzuverlässigen Energiequellen.
Weshalb haben andere Regierungen nicht so panikartig reagiert? Sie waren gelassener und dürften wohl Folgendes bedacht haben:
Die Havarie der Reaktoren von Fukushima 1 war Folge eines Jahrhundertbebens und eines Jahrtausend-Tsunamis. Alle KKW in der betroffenen Region, einschließlich Fukushima 1, haben das starke Beben ohne größere Schäden überstanden. Es war die 14 Meter hohe Tsunamiwelle, welche die Reaktoren von Fukushima 1 ausgeschaltet hat. Auslöser war also ein extremes Naturereignis.
Den Tsunami hätte die Anlage ohne größere Schäden überstehen können, wenn die Betreiber bestimmte Vorkehrungen getroffen hätten. [1] In den deutschen KKWs sind entsprechende Einrichtungen vorhanden, wie die Reaktorsicherheitskommission (RSK) in ihrer von der Bundesregierung initiierten Sicherheitsprüfung feststellte: Alle deutschen Kernkraftwerke weisen gegenüber Fukushima zusätzliche Sicherheitseinrichtungen sowie große Sicherheitsmargen auf, die einen Unfallablauf wie in Japan verhindern würden. Sie verfügen z. B. über verbunkerte, gegen Einwirkungen von außen geschützte Notstromeinrichtungen und sind so robust ausgelegt, dass sie das 100.000-jährige Erdbeben und das 10.000-jährige Hochwasser am jeweiligen Standort überstehen können. Der schwere Unfall in Fukushima 1 war also nicht naturgesetzlich unausweichlich und unvermeidlich. In Fukushima sind vier der sechs Reaktoren von der Katastrophe betroffen; bei drei von ihnen ist die Kernschmelze eingetreten. Für die deutsche Öffentlichkeit war dies der „Supergau“. Tatsache aber ist: Der Atomunfall ist nicht die Megakatastrophe, wie man sie in Deutschland erwartete und wie einige sie vielleicht auch gerne gehabt hätten: „Bis heute liegen keine Berichte vor, dass Menschen gesundheitliche Schäden als Folge von Strahlenbelastungen davongetragen hätten“, schreibt die Internationale Atomenergiebehörde in ihrem vorläufigen Bericht vom Juni des Jahres. [2]
Merkel aber hat nicht abgewartet. Sie legte bereits zwei Tage nach dem Reaktorunfall sieben Reaktoren in Deutschland still – eine absolut unangemessene und nicht begründbare Panikreaktion. Sie hat das Land damit auf einen abenteuerlichen Kurs gebracht, der noch viele Hunderte von Milliarden Euro kosten wird. Alle Parteien und große Teile der Bevölkerung sind bestürzend schnell und willig auf Atomhysterie und Energiewendejubel eingeschwenkt. Ebenso die Medien. Gegenstimmen waren und sind kaum zu hören.
Der Sonderweg
Der deutsche Sonderweg funktioniert nur mit viel Selbsttäuschung. Fukushima habe gezeigt, so der parteiübergreifende Konsens, dass die Kernenergie prinzipiell nicht zu beherrschen sei. Woran macht man das fest? An der Anzahl der havarierten Reaktoren in Fukushima, die trotz Riesenwelle und unzulänglichen Sicherheitseinrichtungen eben nicht „durchgegangen“ sind? Ist Kernenergie tatsächlich „die gefährlichste Technologie aller Zeiten“, wie das Hamburger Abendblatt im Juni schrieb? Was ist dann mit dem Straßenverkehr, der Jahr um Jahr weltweit eine Million Tote fordert? Darf man, wie ein Leitartikler in der Rheinzeitung, von der „menschenverachtenden Atomwirtschaft“ sprechen? Ist das nicht der geistige GAU, der größte anzunehmende Unsinn?
Angela Merkel begründete den Atomausstieg damit, dass im Falle eines Unfalls wie in Fukushima die Folgen „so verheerend und weitreichend [seien], dass sie die Risiken aller anderen Energieträger bei weitem übertreffen.“ Die vielen Toten im Kraftwerk Fukushima kann sie nicht meinen. Die gibt es nicht und wird es auch nicht geben. Meint sie den wirtschaftlichen Schaden durch die Zerstörung des Kraftwerks? Der dürfte sich in der Größenordnung des volkswirtschaftlichen Verlustes bewegen, der durch die Schnellstilllegung der deutschen Reaktoren und den endgültigen Ausstieg entsteht. Oder die Auswirkungen auf die Evakuierungszone um das Kraftwerk? Etwa 80.000 Menschen haben das Gebiet verlassen, Opfer der Strahlenkrankheit gab es nicht. Die frei gesetzten Radionuklide sind sehr ungleich verteilt. Eine beträchtliche Menge konzentriert sich dreißig Kilometer nordwestlich des Kraftwerks, während im größten Teil der evakuierten Zone die Strahlung sich schon im Mai nahe dem Normalwert bewegte. Im Januar nächsten Jahres, so damals die japanische Regierung, könne man vielleicht über eine Rückkehr der evakuierten Menschen entscheiden. [3] In Deutschland sieht man das anders: So war in der FAZ am 11. Juni über Fukushima zu lesen: „Millionen Menschen evakuiert, fast tausend Quadratkilometer Land auf unabsehbare Zeit unbewohnbar.“ [4] Eine derartige Panikmache hatte man bislang den Lobbyisten von Greenpeace überlassen. Das ist schließlich deren Broterwerb.
Inzwischen, Stand vom Juli, setzt die Anlage nur noch den zweimillionstel Teil an radioaktivem Material frei wie auf dem Höhepunkt der Krise am 15. März. Steht man heute direkt an der Kraftwerksgrenze, kann man mit einer maximalen Strahlenbelastung aus der Luft von 1,7 Millisievert pro Jahr (mSv/a) rechnen. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Belastung durch die natürliche Hintergrundstrahlung liegt im globalen Mittel bei 2,4 mSv/a. Problematisch sind die Radionuklide, die sich am Boden abgesetzt haben. Etwa 95 Prozent des im März freigesetzten radioaktiven Materials bestanden aus Jod-Isotopen, die aufgrund ihrer geringen Halbwertzeit inzwischen nahezu verschwunden sind. Geblieben ist Cäsium-137, das in vielen Gebieten der evakuierten Zone Jahresdosen von mehr als 20 mSv liefert. 20 mSv ist die Dosis, die Arbeiter in einem Kernkraftwerk pro Jahr erhalten dürfen. Etwa so hoch ist auch die Dosis, die ein Patient bei einer einmaligen Computertomographie erhält. Zudem gibt es eine Reihe von Regionen auf der Erde, wo die natürliche Strahlung aus dem Boden erheblich höher ist – ohne gesundheitliche Schäden für die Bewohner. Soviel zur Unbewohnbarkeit auf unabsehbare Zeit. In Deutschland ist man sehr faktenresistent. Gemessen an den Auswirkungen, die tatsächlich in und um Fukushima zu beobachten sind, sind die hiesigen Katastrophenszenarien grotesk überzeichnet.
Was lässt sich wirklich lernen?
Gibt es etwas Positives an der Reaktorkatastrophe von Fukushima? Ja. Man kann daraus lernen – genauso wie aus Harrisburg und Tschernobyl. Die teilweise Kernschmelze im amerikanischen Kraftwerk TMI bei Harrisburg 1979 gilt als GAU, was eigentlich nur ein Auslegekriterium für den Bau eines Kernkraftwerks darstellt, im Mythenschatz der Kernenergiegegner aber für „größtmögliche Katastrophe“ steht. Und das Ergebnis? Am Reaktor war Totalverlust zu verzeichnen, aber es gab kein Strahlenopfer, kein Mensch wurde geschädigt, weder im Kraftwerk noch außerhalb davon. Vernachlässigbar geringe Mengen an radioaktivem Material gelangten in die Umgebung. Wenn man so will, war das Unglück von TMI ein unfreiwilliges, aber erfolgreiches Experiment, das die Wirksamkeit der Sicherheitseinrichtungen belegte. Wenige Jahre später, im sowjetischen Tschernobyl, kam es zum Supergau, zur „größtgrößtmögliche Katastrophe“. Ein Reaktor explodierte in vollem Betrieb und schleuderte große Mengen an radioaktivem Material in die Atmosphäre. Über die Folgen wird und wurde wüst spekuliert und übertrieben. Lobbyvereine wie Greenpeace sprechen (immer noch) von 100.000en, ja von Millionen Opfern. Tatsächlich liegt die Zahl der Opfer drastisch niedriger, nachzulesen in einer von der UNO veröffentlichten Studie: etwa 50 direkte Tote in der Anlage, einige tausend zusätzliche Krebserkrankungen. Das ist schlimm, liegt aber im unteren Bereich möglicher Zivilisationsrisiken. Und Fukushima? Zeigt dieser Unfall tatsächlich, wie etwa die Grünen meinen, die prinzipielle Unbeherrschbarkeit der Kerntechnik? Bei unaufgeregter Betrachtung lässt sich aus dem „ungewollten Großexperiment“ Fukushima allerdings ein anderer Schluss ziehen: vier havarierte Reaktoren, drei Kernschmelzen – trotzdem, wie gerade bilanziert, kein Megadesaster. Das war keine glückliche Fügung, das lag in der Natur der Dinge: Die Gesetze von Physik und Chemie geben einfach nicht mehr Katastrophe her. [5]
Amerikanische Kernphysiker sind auf diese grundlegende (und beruhigende) Einsicht bereits vor drei Jahrzehnten bei einer Nachbereitung des TMI- Unfalls gestoßen. Sie untersuchten ein „realistisches, aber sehr unwahrscheinliches Ereignis: die gleichzeitige Zerstörung von Systemen außerhalb der Containments, Risse in der Sicherheitshülle; eine Kernschmelze mit ungefilterter Freisetzung von radioaktivem Material“. Das klingt nach Fukushima. Und das Ergebnis dieser Untersuchung? „Selbst ein derartiges Ausnahmeereignis hätte, wenn überhaupt, nur wenige Todesfälle zur Folge. […] Die Freisetzung und die Ausbreitung radioaktiven Materials aus dem beschädigten oder geschmolzenen Brennstoff ist streng durch die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Materials beschränkt.“ [6] Wie in Fukushima!
Lebenslüge Atomdesaster
Anfang Juni sagte Bundeskanzlerin Merkel in ihrer Regierungserklärung zur Energiewende, dass Fukushima ihre Haltung zur Kernenergie verändert habe. Ein Restrisiko könne sie nicht mehr akzeptieren. Auch andere haben ihre Haltung geändert, so George Monbiot, einer der prominentesten britischen Umweltschützer. So manchen Leser seiner wöchentlichen Kolumne im Guardian dürfte Monbiots Bekehrung, knapp zwei Wochen nach dem Tsunami, allerdings überrascht haben. „Als Folge des Desasters in Fukushima stehe ich der Kernenergie nicht länger neutral gegenüber. Ich befürworte jetzt diese Technologie.“ [7] Monbiot hat sich nicht aus ideologischen, sondern aus pragmatischen Gründen für die Kernenergie entschieden. Den engagierten Klimaschützer hat vor allem die Aussicht geängstigt, dass die Welt, insbesondere China, nun stärker wieder auf Kohle setzen werde – mit schlimmen Folgen: „In jeder Hinsicht (Klimawandel, Bergbau, lokale Umweltverschmutzung, Unfall- und Todeszahlen, Freisetzung von Radioaktivität)“, bilanziert Monbiot, ist Kohle hundertmal schlechter als Kernenergie.“ In mehreren Kommentaren erläuterte Monbiot seinen Sinneswandel, und er debattierte öffentlich mit Helen Caldicott, der globalen Ikone der Kernkraftgegner. Von ihr verlangte er Belege für die angeblich eine Million Tote durch Tschernobyl und andere gängige Horrorgeschichten. Erhalten hat er sie nicht. [8] Der grünen Bewegung wirft er vor, die Welt über die Gefahren radioaktiver Strahlung in die Irre zu führen. „Ihre Behauptungen […] haben keine wissenschaftliche Grundlage, halten Nachfragen nicht stand und sind fürchterlich falsch.“
Fürchterlich falsch sind auch die Annahmen, die der deutschen Energiewende zugrunde liegen: Es gab keine Strahlenopfer in und um Fukushima, und es wird keine auf immer unbewohnbare Todeszonen geben. Die deutsche Politik ignoriert diese positive Entwicklung, hält stattdessen am Erkenntnisstand vom März, ein paar Tage nach dem Tsunami, fest. Ausgangsniveau der Debatten, in denen Sozialwissenschaftler, Feuilletonisten und Ethiker den Ton angeben, ist immer noch die damals angenommene Megakatastrophe, die selbst die Bevölkerung Tokios dahinraffen könnte. Dass nichts von dem eingetreten ist, wird ausgeblendet. So funktionieren Lebenslügen. Lebenslügen müssen aufrechterhalten werden, damit man weiterleben kann. Bei manchen halten sie ein ganzes Leben, andere zerbrechen daran. Die deutsche Energiewende beruht auf der Lebenslüge „Atomdesaster Fukushima“.
Wie geht’s weiter?
Die Reaktorunfälle in Harrisburg und Tschernobyl hatten einschneidende Wirkung. Danach wurden nur noch wenige Kernkraftwerke gebaut, viele Ausbaupläne wurden auf Eis gelegt. Inzwischen sind allerdings wieder über 60 Reaktoren in Bau. Die Nachwehen von Fukushima sind verhaltener, sieht man einmal von dem „Hals über Kopf“-Ausstieg in Deutschland ab. Die Schweiz baut (vorerst) keine neuen Kernkraftwerke, lässt aber die vorhandenen laufen, Italien, das nie eingestiegen ist, will weiterhin auf Kernenergie verzichten und der vom japanischen Premier Kan vorgeschlagene Ausstieg irgendwann in der Zukunft stellt eine Privatmeinung dar. Andere Staaten haben ihre Ausbaupläne nicht aufgegeben. Im Mai empfahl der Council for Climate Change der britischen Regierung, außer den Erneuerbaren auch die Kernenergie weiter auszubauen. Sie, so der Rat, sei die effizienteste Methode der CO2- Vermeidung. China will bis 2020 60 neue Kernreaktoren in Betrieb nehmen (25 sind derzeit im Bau), Russland plant 35 Anlagen, unsere polnischen Nachbarn zwei Kernkraftwerke, die Niederlande und Litauen je eins. Südkorea wird vier Kernkraftwerke an die Vereinigten Arabischen Emirate liefern und will den eigenen Strombedarf bis 2030 zu über 40 Prozent mit Kernenergie decken. Gegenwärtig sind es 23 Prozent.
Die Liste ließe sich fortsetzen. Offensichtlich ist die Kernenergie kein Auslaufmodell. Analysten der britischen Economist Intelligence Unit, einer zur unabhängigen Economist Group gehörenden Beraterfirma, sehen ein „Jahrzehnt des Wachstums für die Kernenergie voraus, nur geringfügig beeinflusst durch den Fukushima-Unfall.“ Ihr im Juni veröffentlichter Bericht „The Future of Nuclear Energy“ trägt den bezeichnenden Untertitel „Ein Schritt zurück, zwei Schritte vorwärts“.
Deutschlands Energiewende ist emotionsgetrieben, aufgeladen durch die Angst vor Strahlung jeglicher Art. Dabei ist die Furcht größer als die tatsächliche Gefahr. Die Horrorvisionen, die selbst für niedrige Strahlendosen beschworen werden, stammen noch aus den Zeiten des atomaren Wettrüstens. [9] Was damals die Schrecken eines Nuklearkriegs aufzeigen sollte, haben die Grünen in ihren Mythenschatz übernommen und gegen die Kerntechnologie gewendet. Irrationale Ängste lassen sich damit einfach schüren und ausnutzen, wie die vergangenen Monate in Deutschland gezeigt haben. Ist es ethisch vertretbar, dass Politiker und Lobbygruppen zur Verfolgung eigennütziger Ziele weiten Teilen der Bevölkerung Angst einjagen? Merkels Ethikkommission hat dazu leider kein Wort verloren, im Gegensatz zu George Monbiot. Für ihn ist es eine moralische Frage: Darf man Menschen mit vollkommen übertriebenen Aussagen zu den Gefahren radioaktiver Strahlung in Angst und Schrecken versetzen? Man darf es nicht.
Weltweit arbeiten derzeit rund 450 Kernkraftwerke. Sie haben bislang etwa 64.000 Milliarden Kilowattstunden an Strom erzeugt. Dafür hätten sich, bei einer Lebensdauer von 20 Jahren pro Anlage, einige zehn Millionen Windräder drehen müssen. Durch den Nuklearstrom sind 15 bis 20 Milliarden Tonnen an Kohle in der Erde und einige 10.000 Bergleute am Leben geblieben. Rund 14 Prozent des Stroms werden weltweit durch Kernspaltung erzeugt, zwei Drittel durch Kohle und Gas. Kohle ist bei weitem der wichtigste Brennstoff für die Stromproduktion und wird es in den nächsten Jahrzehnten bleiben. Ohne die einheimische Kohle hätten die Milliardenbevölkerungen von China und Indien keine Aussicht, ihre im Schnitt immer noch ärmlichen Lebensbedingungen dem Niveau der reicheren Länder anzugleichen. Wenn man Kohle bei weltweit wachsendem Energiebedarf überhaupt ersetzen kann, wird dies nur allmählich geschehen, und zwar nicht durch Wind und Sonne. Der Ersatz von Kohlekraftwerken (die zuverlässig, effizient und damit billig Strom produzieren) durch Windräder und Solaranlagen (die teuren, nur unregelmäßig verfügbaren Strom liefern) ist eine Ausgabe, aber keine Investition. Davon profitieren einige wenige, aber die Mehrheit verliert. Diesen Luxus kann man sich in Deutschland (noch) leisten, aber nicht in China, Indien und anderen Ländern. Wohin wird sich also die Welt der Energie, realistisch gesehen, in den kommenden Jahrzehnten entwickeln? Sicher nicht in Richtung deutscher Energiewende. Das ist eine Sackgasse. Sie ist teuer, vernichtet Kapital und verschwendet Rohstoffe. Nur die effiziente Kernenergie kann die effiziente Kohleenergie ersetzen. Das wird dauern, denn die kerntechnische Industrie hat nach dreißig Jahren Auszeit viel an Substanz und Schwung verloren.
In gewissem Sinne beginnt die Kernenergie noch einmal neu – mit neuen Partnern und mit neuen Konzepten. Die Neuen im Geschäft sind China, Südkorea und Indien, sie dürften sich zu treibenden Kräften entwickeln. Korea zum Beispiel hat das Ziel, bis 2030 Kernkraftwerke für 400 Milliarden Euro zu exportieren. Schwer vorstellbar, dass Deutschland vergleichbare Summen mit Windrädern und PV-Anlagen verdienen kann. Nach technologischem Stillstand gibt es wieder Entwürfe und Planungen für neuartige Reaktoren. Es gibt neue Sicherheitskonzepte, passive Systeme, die auch funktionieren, wenn der Strom ausfällt und Reaktoren, die inhärent sicher sind, wo die Physik die Katastrophe von vornherein ausschließt. Inhärent sicher ist etwa der Hochtemperaturreaktor, den man in Deutschland schon einmal bis zum industriellen Prototyp entwickelt hatte. Chinesische Wissenschaftler bauen ihn nun neu. Er liefert nicht nur Strom, sondern auch Hochtemperaturwärme – ideal, um fossile Brennstoffe zu ersetzen. Mit seiner Energiewende hat sich Deutschland von diesen technologischen Entwicklungen und vom größten Teil der Welt abgekoppelt. Für einen solchen Sprung ins Ungewisse müsste es schon sehr, sehr gute Gründe geben. Das Reaktorunglück von Fukushima liefert diese nicht.
Anmerkungen
[1] Siehe Eike Roth: „Fukushima und was wir daraus lernen können. Versuch einer Bewertung nach 80 Tagen“ in: Energie-Fakten.de,, 1. 6.11 und IAEA: „International Fact Finding Expert Mission of the Fukushima Dai-ichi NPP Accident. Following the Great East Japan Earthquake and Tsunami: Mission Report“, 16. 7. 11, pub.iaea.org.
[2] Siehe auch J. Nakosko, T. Lazo: „Fukushima.“ NEA News, 2011, Nr. 29.1, oecd-nea.org. Die Autoren stellen u. a. fest, dass in dem Kraftwerk acht von 2400 Arbeitern eine Strahlendosis von mehr als 250 MilliSievert (mSv) erhalten haben. Und was ist mit der „radioaktiven Wolke“? Im Bezirk Ibaraki, auf halbem Weg zwischen Tokio und Fukushima, lag der Höchstwert bei 0,35 Mikrosievert (μSv) pro Stunde. Erreicht wurde er am 22. März. Hätte diese Belastung ein Jahr lang angedauert, wäre die Bevölkerung mit etwa 3 mSv belastet worden, soviel wie die durchschnittliche natürliche Hintergrundstrahlung, die jeder Mensch erhält.
[3] World Nuclear News: „Cold shutdown a must for Fukushima return“ in: World Nuclear News, 19.5.11 world-nuclear-news.org.
[4] Joachim Müller-Jung: „Atompolitik nach Fukushima. Die nukleare Selbstdemontage“ FAZ 25.6.11, faz.net. Jung leitet übrigens die Wissenschaftsredaktion der FAZ.
[5] Auch dem Chef-Wissenschaftler der britischen Regierung, Sir Beddington, war diese grundlegende Einsicht vertraut. Damit konnte er die versammelten Mitglieder der britischen Botschaft in Tokio davon überzeugen, dass eine Flucht aus der japanischen Hauptstadt unnötig wäre. Da hatten sich die Angehörigen der deutschen Botschaft in Tokio bereits nach Osaka abgesetzt. Siehe: Heinz Horeis: „Fukushima 1: Worst case scenario German angst“ NovoArgumente Online 18.3.2011
[6] radscihealth.org/RSH/Realism/WP-Annex1.htm. An dieser Untersuchung war neben amerikanischen Forschungszentren auch das Kernforschungszentrum Karlsruhe beteiligt. Eine ausführliche Zusammenfassung durch milton levenson und frank rahn erschien 1981 in Nuclear Technology (Vol 53, May 1981). Das Papier wurde in die jeweilige Sprache aller Mitgliedsländer der Internationalen Atomenergiebehörde übersetzt. Ernsthafte Einwände gegen diese Ergebnisse gab es nicht.
[7] George Mobiot: „Going Critical“ The Guardian, 22 03.2011.
[8] monbiot.com/2011/04/04/evidence-meltdown/. Monbiot hat von Caldicott wissenschaftlich fundierte („peer reviewed“) Belege für 14 ihrer Horror-Behauptungen verlangt. Sie konnte keine ihrer Aussagen belegen.
Sehr lesenswert dazu die Korrespondenz.
[9] 1959 hat sich die Internationale Kommission für Strahlenschutz (ICRP) auf das LNT-Modell geeinigt (LNT ist die Abkürzung für „linear no threshold“). Es besagt, kurz gefasst, dass jede noch so geringe Strahlendosis gesundheitsschädlich ist. Die Summe mehrerer kleiner Strahlendosen hätte demnach die gleiche Wirkung wie eine einmalige große Dosis. In den Alltag übersetzt hieße das: An neun Tagen hintereinander jeweils 20 Minuten Sonnenbad zur Mittagszeit hätte die gleichen Folgen wie vier Stunden Sonnenbad am Stück. Namhafte Radiobiologen und Nuklearmediziner lehnen das LNT-Modell ab. Dagegen sprächen etwa Untersuchungen zur natürlichen Strahlenbelastung wie auch Erfahrungen aus der Strahlenmedizin. Siehe dazu zum Beispiel das Buch des britischen Nuklearmediziners wade allison, Radiation and Reason, 2009.
Heinz Horeis
Dieser Artikel ist zuerst in der aktuellen Printausgabe von NovoArgumente (#112 – II/2011) erschienen. Die Online-Version bei NovoArgumente finden Sie hier in drei Teile aufgeteilt.
Heinz Horeis ist freier Wissenschaftsjournalist. Mit dem Thema Energie befasst er sich seit der ersten großen Energiedebatte in den 1980er Jahren. Er ist Mitautor eines Buches über Strahlung und Radioaktivität, das jüngst in einen japanischen Verlag erschienen ist. Heinz Horeis prägte den Begriff “NIEs” für “Neue Ineffziente Energien”
@S.Hader #36
Ich glaube Sie sollten nochmal ein Schule mit wirtschaftlichen und technischen Fächern besuchen!
Sie sind also der Meinung, dass die Infrastruktur, die auch Sie täglich in Deutschland nutzen, dem Bürger nichts kostet?!
Hr. Hader, wenn Sie täglich mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, dann zahlen Sie, über den Ticketpreis, auch immer ein Stück der vorhanden genutzten Infrastruktur mit. Auch werden Sie, einen Teil, jeder Strompreiserhöhung durch das EEG in ihrer Ticketabrechnung wiederfinden. In jedem Straßenbauabschnitt, Bahngleisausbau usw.usw. werden Sie einen Teil der EE-Preistreiberzwangsabgabe wiederfinden. Jede Gemeinde,Stadt muss den künstlich verteuerten Strompreis durch das EEG mit einkalkuliern. Dieser Mehrpreis wird dann auf die Bürger umgelegt. So einfach ist das! Mit der neuen schönen sog. EE-ÖKowelt!
Alles wird teurer und irgendwann wird Energie/Strom in Deutschland zur Mangelware werden, weil nicht mehr bezahlbar!
#36: S.Hader sagt:
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Sorry, Ihren Gedankengang kann ich nicht so ganz nachvollziehen.
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Das glaube ich ihnen gerne. Dafür gibt es auch eine logische Erklärung: a) Sie wollen nicht oder b) Sie können nicht.
Andere, z.B. #38 schaffen das jedenfalls.
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Wenn wir alle schlagartig weniger Strom verbrauchen würden, dann würden die Netzbetreiber auf ihren Netzkosten sitzenbleiben. Man wird es mit Preiserhöhungen nur zum Teil kompensieren können.
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Nun wenigstens das haben Sie erkannt. Die Konsequenz daraus ist, das die Netze mangels Wartung nicht mehr funktionieren und Sie mit Ihrer Solaranlage vom Netz abgetrennt werden. Das ist natürlich blöd, da Sie nun nicht mehr auf den ‚Speicher‘ zurückgreifen können.
Na dämmerts?
PS: Ja da fehlte was vom Satz, ist aber jetzt auch egal. Ich sehe das andere die Kernaussage verstanden haben.
So wie ich das sehe ist der Atomausstieg nur aus D mgl. und machbar.
Wo sonst wird soviel Inteligenz und Faehigkeit angetroffen ?
Wer sonst sollte sonst in der lage sein dies zu wagen ?
Das kann nur eine Wirtschaft leisten die scheinbar „unkaputtbar“ ist.
Und ausserdem die Fertigkeiten besitzt die noetigen Leistungen auch zu erbringen.
An den D. wesen… , hiess es doch frueher mal !
Ich bin uebrigens nicht rechtsradikal noch der kernenergie feindlich gesinnt.
An den Aufgaben und den Loesungen wird man irgendwann gemessen, an nichts sonst.
Oder ist es etwa eine tolle Leistung jahrzentelang nichts mehr erfunden zu haben ?
Die Nutzbarkeit der Kernenergie weiter zu entwickeln gehoert dann selbstverstaendlich auch dazu.
Lieber Herr Hader
„Wenn wir alle schlagartig weniger Strom verbrauchen würden, dann würden die Netzbetreiber auf ihren Netzkosten sitzenbleiben. Man wird es mit Preiserhöhungen nur zum Teil kompensieren können. Aber das trifft für jede Infrastruktur zu.“ Was glauben Sie, wie lange die Netzbetreiber auf ihren Verlusten „sitzenbleiben“? Das Netz wird sich gesund schrumpfen müssen indem es Verlustbringer entfernt. Vor allem kleine, unregelmässige Anbieter und Verbraucher, die die Steuerungskosten in die Höhe treiben, aber nicht bezahlen wollen. Oder alternativ den Steuerzahler für die Herrschaften aufkommen lassen. Denn ohne funktionierendes Netz kommt kein Strom aus der Steckdose. Diesen Gedankengang sollten Sie einmal nachvollziehen.
MfG
Michael Weber
Wollen Sie einem Juristen Schäuble, den Mitgliedern der EU-Parlamente und einer Diplom-Physikerin den Status von Ökonomen zubilligen?
Ich dachte bisher, dass in den riesen Ministeriumsgebäuden (oder zumindest im Wirtschaftsministerium) nicht nur heiße Luft ist. Aber wahrscheinlich haben Sie Recht.
@Stiller, #27: “
es ist völlig egal, ob 50% oder 100% zwischengespeichert werden. Selbst wenn am Ende jeder nur noch 0,1 % seines Stroms aus den Pumpspeicherkraftwerken zieht, muss trotzdem der komplette Leitungspark von zigtausend Kilometern gewartet werden, Stromzähler und Abrechnungen müssen auch weiter gemacht werden.“
Und wo wäre der Unterschied zum jetzigen Zustand?
„Derzeit sind es ca 4ct/kWh Stromerzeugungskosten, also sagen wir mal 20% vom Endpreis. Bei einer Stromrechnung von 1000€ im Jahr also ca. 200€ reine Erzeugungskosten. Die restlichen 800€ werden Sie auch weiterhin zahlen müssen, für Leitungswartung etc. wenn alle nur noch 0,1% im Jahr aus dem Netz beziehen.“
Damit sind Sie ein stückweit an der Realität entfernt. Schauen Sie sich die Werte an, Wikipedia hilft da weiter. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft geht von 34% reinen Stromerzeugungskosten aus. An diesen Kosten ist natürlich auch die MWST gekoppelt. Ihr Stromanbieter wird Ihnen die Netznutzung auch nur in dem Umfang anrechnen, wieviel Strom sie auch verbrauchen.
„Derzeit wird das schön versteckt, denn während die Stromkunden zur Zeit mit Ihrem Verbrauch anteilig die Netzentgelte bezahlen, sind PV Erzeuger davon ausgeschlossen. Wenn ich also als PV Erzeuger z.B. 50% Selber nutze, und nur 50% aus dem Netz beziehe obwohl ich das Netz zusätzlich belaste, bin ich letztendlich . “
Ja??? Fehlt da etwas vom Satz?
„Mit ansteigendem Selbstverbrauch wird also der Anteil an der Beteiligung der PV Einspeiser an den Netzkosten immer geringer. Also wer zahlt wohl die Instandhaltung der Netze, wenn jeder am Ende nur noch 1kWh daraus bezieht?“
Sorry, Ihren Gedankengang kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Wenn wir alle schlagartig weniger Strom verbrauchen würden, dann würden die Netzbetreiber auf ihren Netzkosten sitzenbleiben. Man wird es mit Preiserhöhungen nur zum Teil kompensieren können. Aber das trifft für jede Infrastruktur zu, die man deutlich weniger benutzt, als gedacht. Für den Stromverbrauch glaube ich aber kaum, dass der allgemeine Umsatz deutlich zurückgehen wird. Also was wollten Sie eigentlich aussagen?
#33 Herr Paul
Genau, Herr Paul, eben wie in der Lausitz oder im Ruhrgebiet. Aber das weiß Herr Teufel ja nicht. Er hört ja auf seine Tochter, die in dem Tagebau Holzstöcker verbuddeln will (übrigens, verstehe nur ich diese Metapher nicht?).
@ E. Teufel #29
„Wenn Elektrotechniker Ihre Netze so betreiben würden, wie die Ökonomen die Eurokrise. Na dann, gute Nacht!“
Ebensowenig wie die Elektrotechniker für die Einspeisung von unsinniger Stromerzeugung in das ENTSO-E-Netz nebst deren Problemen verantwortlich sind, sind Ökonomen für die sog. €-Krise verantwortlich oder handeln die. Wollen Sie einem Juristen Schäuble, den Mitglidern der EU-Parlamente und einer Diplom-Physikerin den Status von Ökonomen zubilligen?
Es sind die Politiker, die gegen jedwede ökonomische Vernunft Schulden angehäuft haben und irgendwann feststellen, daß man selbst mit neuer Schuldenaufnahme die Zinsen nicht mehr bezahlen kann.
Ihnen als Ingenieur – sollten Sie tatsächlich einer sein -, verschließt sich die Tatsache, daß die deutschen Ressourcen zur Nutzung der Wind- und Solarenergie begrenzt sind und nicht ausreichen, um Deutschland mit der nachgefragten Energie zu versorgen.
Macht nix, träumen Sie gerne weiter von Ihren Speichern in der Qualität eines Perpetuum Mobiles.
#32: Peter Jensen
der Tochter könnte leicht geholfen werden mit einem Besuch im Naturschutzgebiet rheinisches Vorgebirge,
Wälder und Seeen, baden erlaubt (Zwischen Bonn und Köln).
Für den uninformierten schwer vorstellbar, dass hier früher mal Kohle im Tagebau gewonnen wurde.
mfG
Herr Teufel, wie ich meine Schlussfolgerung aus Ihrem Gesagten ziehe?
Wenn Sie nur posten, was Ihrer kleinen Tochter beim Anblick eines Tagebaus einfällt und das dann einfach so unkommentiert stehen lassen, kann man schon mal auf den Gedanken kommen, dass Sie Ihrer Tochter da nicht weitergeholfen haben und diesen simplen Kindergedanken (den ein Kind auch ruhig haben darf) auch plausibel finden. Was soll sonst dieser Gedanke hier in diesem Forum?
Aber Sie können uns gern weiter nette Erlebnisse mit Ihren Kindern schreiben. Sowas liest jeder gern. Aber bitte geben Sie eine kurze Erläuterung dazu, was Sie mit diesem Post dann hier aussagen wollen. Fachlich hat das jedenfalls weder Ihrer Tochter noch uns weitergeholfen.
Die Ratlosigkeit entstammt aus dem Widerspruch, dass die Politik die ängslichen Gemüter befriedigen muss um an der Macht zu bleiben.
Dann will die Politik mit ihrem Mandat nicht mehr führen und lässt die Ehtikkommision unsere grosstechnischen und volkswirtschaflichen Aufgaben angehen.
So gesehen hat sich die Politik selbst in die eigene Sackgasse hinein manövriert.
Ich hätte Theologie statt Elektrotechnik studieren sollen, dann könnte ich jetzt prima bei der Lösung unserer Grosstechnischen Aufgaben mitschwätzen, aber so?
Gruß Gerhard Schweickhardt
@Herr Jensen
„Herr Teufel, das ist wirklich nicht sehr nett Ihrer Tochter ggü. Wenn Sie sie übr die Nutzung von Tagebaurestlöchern so im Unklaren lassen, dann lehren Sie sie selektive Wahrnehmung.“
Keine Ahnung, wie Sie dass aus meinem gesagten schließen. Ich denke auch nicht, dass Sie viel Ahnung von Kindern haben. Und ich habe auch keine Ahnung wie es damals weiterging. Mir ist nur noch das Bild im Kopf, vom Stöckchen, dass in der Erde verbuddelt wurde.
„Alle 4 sind übrigens studierte Ökonomen.“
Damit schon durchgefallen.
Wenn Elektrotechniker Ihre Netze so betreiben würden, wie die Ökonomen die Eurokrise. Na dann, gute Nacht!
E.T.
#26: S.Hader
„.. man muss doch nicht 50 oder gar 100 Prozent des produzierten Stromes vorher …“
richtig, zu wenig.
angenommen 3 Wochen windstill,
pro Tag 100 % …
mfG
Herr Hader,
es ist völlig egal, ob 50% oder 100% zwischengespeichert werden. Selbst wenn am Ende jeder nur noch 0,1 % seines Stroms aus den Pumpspeicherkraftwerken zieht, muss trotzdem der komplette Leitungspark von zigtausend Kilometern gewartet werden, Stromzähler und Abrechnungen müssen auch weiter gemacht werden.
Derzeit sind es ca 4ct/kWh Stromerzeugungskosten, also sagen wir mal 20% vom Endpreis. Bei einer Stromrechnung von 1000€ im Jahr also ca. 200€ reine Erzeugungskosten. Die restlichen 800€ werden Sie auch weiterhin zahlen müssen, für Leitungswartung etc. wenn alle nur noch 0,1% im Jahr aus dem Netz beziehen.
Derzeit wird das schön versteckt, denn während die Stromkunden zur Zeit mit Ihrem Verbrauch anteilig die Netzentgelte bezahlen, sind PV Erzeuger davon ausgeschlossen. Wenn ich also als PV Erzeuger z.B. 50% Selber nutze, und nur 50% aus dem Netz beziehe obwohl ich das Netz zusätzlich belaste, bin ich letztendlich . Mit ansteigendem Selbstverbrauch wird also der Anteil an der Beteiligung der PV Einspeiser an den Netzkosten immer geringer. Also wer zahlt wohl die Instandhaltung der Netze, wenn jeder am Ende nur noch 1kWh daraus bezieht?
Diese eine kWh wird Sie dann ungefähr 800€ kosten.
Oder aber man ist wirklich komplett autark mit entsprechender Ausfallsicherheit (Redundanz) und großen überdimensionierten Speichern im Keller.
Herr Stiller, man muss doch nicht 50 oder gar 100 Prozent des produzierten Stromes vorher erst in Pumpspeicherwerken zwischenlagern, um ihn dann erst an den Kunden zu verkaufen. Dementsprechend sollten Sie da Ihre Gesamtrechnung auch anpassen.
@S. Hader
Sie verstehen es leider gar nicht. Sie müssten die Arbeitskosten und die Materialkosten so weit senken, das die Kosten pro KW unter 2ct/kWh kommen, damit es wettbewerbsfähig zu Kohle ist. Wenn die Speicherung, wie von anderen hier schon vorgerechnet mit Pumpspeicherkrafdtwerken sogar bis zu 8ct/kWh kostet, müsste die Erzeugung sogar -4ct/kWh kosten, das bedeutet Sie müssten für die Speicherung sogar noch bezahlen.
Hallo Herr Stiller, angenommen es ist so, und die Modulkosten machen bei den PV-Anlagen nur noch einen kleinen Anteil aus. Dann ist das alleine noch kein Beleg für eine Preisstagnation. Auch Montagearbeiten sind besser planbar, optimierbar und stückweise automatisierbar. Zudem gilt es auch die gegebenen Eigenschaften des Hauses zu nutzen. Firmen mit wenig Erfahrung tun sie da wesentlich schwerer. Ich habe es im eigenen Umfeld schon erlebt, wie eine Firma bei der Solarthermie quasi noch lernte und dabei zig Fehler machte, die sie teuer nachbessern mussten und auch nur teilweise zum gewünschten Ergebnis führten.
Was die öffentliche Finanzierung angeht, kann man mit Sicherheit vieles anders machen, ohne das es schlechter werden würde. Allerdings die Vorstellung, es genüge einige hundert Millionen in die Forschung zu stecken, ist weit weniger praxistauglich, als viele immer annehmen. Es bedarf einer zeitgleichen Förderung von Forschung und Markteinförderung und eine bessere Verzahnung dieser Phasen. Wenn man einmal ein Produkt auf den Markt gebracht hat, ist man mit Forschung und Entwicklung nicht fertig. Quasi die neuen Stromtechnologien nur „offline“ weiterzuentwickeln, halte ich nicht für zielführend. In der Praxis gibt es kaum Beispiele, wo das so funktioniert hat.
@S.Hader #19
Ein Produkt, dass man mit einer Anschubfinanzierung auf den Markt bringen will, dass muss auch von sich aus (nach der Markteinführungphase) wirtschafltich am Markt überleben können.
In einer Welt, in der Kohle- Uran und Gaskraftwerke betrieben, neugebaut und weiterentwickelt werden, werden die sog. erneubaren Energien, auch mit Anschubfinanzierungen, keine eigene „Überlebenschance“ am Markt haben. Außer wir (der deutsche Steuerzahler) subventioniert diese Wind- Sonnentechnologie bis zum Auslaufen der fossilen Kraftwerke weiter. Dies kann jedoch einige TAUSEND Jahre dauern. Und ob dies der deutsche Steuerzahler so lange durchhält….ist schon etwas zu bezweifeln. Auch für einen Hardcore Ökosozialisten!
Somit sind die sog. ernerbaren Energien nur eine schön aufgetischte Geschichte der sozialistischen Ökogemeinde um den deutschen Bürger abzuzocken. Energie wird dadurch nur zum Luxusgut und ist was für gierige Subventionsabzocker geworden. Dies ist ja auch von den Ökosozialisten von Anfang an so gewollt!
@ L. Stiller #20
„abgesehen davon, ist derzeit nicht mal eine Verdopplung des Wirkungsgrades in Aussicht. Die PV Hersteller reden schon von Erfolg, wenn der Wirkungsgrad mal 1-2% verbessert wird.“
Richtig, die Wirkungsgrade der herkömmlichen Siliziumzellen sind an der Grenze des technisch Machbaren angekommen. Deshalb ist eine Kostensenkung durch Erhöhung des Wirkungsgrades praktisch nicht mehr möglich. Kostensenkungen in der Produktion sind wegen der langen Produktionsdauer von monokristalinen Wafern auch nicht mehr drin. Was China derzeit realisiert, ist nichts weiter als Fixkostendegression. Die ist allerdings auch bald am Ende der Fahnenstange angelangt. Und die Chinesen würden die Produktion sofort einstellen, wenn die Direktsubventionierung durch das EEG in D und ähnliche Konstrukte anderswo beendet werden würde. Unrentabel! Nicht marktfähig!
@ S. Hader #19
„Solche Maßnahmen haben genau das Ziel, eine Technologie an den Markt zu führen, die eben ohne diese öffentliche Mittel und Regulierungen kaum oder gar nicht heute(!) eine Chance auf dem Markt hätten.“
Sie verkennen das Problem mit Windmühle & Co. Die Windmühle wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts wegen nicht mehr gegebener Konkurrenzfähigkeit aus dem Markt gekickt.
Diese nicht verbesserungsfähige Technologie hat auch jetzt und in absehbarer Zukunft (mehrere Jahrzehnte) keine Marktchance.
Gleiches gilt für die sog. Photovoltaik oder auch die Spiegelkraftwerke à la Desertec sind grundsätzlich jetzt und in absehbarer Zeit (mehrere Jahrzehnte) fernab der Rentabilitätsschwelle.
Lesenswert die Artikel von Andreas Mihm, Holger Paul, Thiemo Heeg und Winand v. Petersdorff unter FAZ.net über die Lebenslügen der EEG-Erfinder und Ökogläubigen. Alle 4 sind übrigens studierte Ökonomen.
#19: S.Hader
Hierbei handelt es sich keineswegs um eine Anschubsfinanzierung. Solarenergie und andere hätten auch in Zukunft keine Chance, wenn sie ohne Subvention ‚leben‘ müssten.
Das liegt ganz einfach an den Fakten, das Solarenergie gespeichert werden müsste. Selbst wenn die Stromerzeugung mittels PV oder anderen Zufallsenergien Kostenlos wäre, würde allein die Speicherung schon mehr kosten als die bedarfsgerechte Erzeugung in Konventionellen Kraftwerken.
Da die Kosten von PV Anlagen hierzulande nicht mehr von den Modulpreisen abhängen sondern von der erforderlichen Montagearbeit, wäre PV selbst dann zu teuer wenn die Module in China kostenlos hergestellt werden würde.
Selbst wenn der Wirkungsgrad mehr als verfünffacht werden würde, würde sich das auf die nötigen Installationskosten kaum auswirken, denn ob 3 statt 15 Module verbaut werden, macht sicher auch nicht so viel unterschied. Abgesehen davon, ist derzeit nicht mal eine Verdopplung des Wirkungsgrades in Aussicht. Die PV Hersteller reden schon von Erfolg, wenn der Wirkungsgrad mal 1-2% verbessert wird.
Die PV ist also ohne Subventionen niemals alleine überlebensfähig.
Anstatt jedes Jahr also zig Milliarden Subvention für eine Industrie auszugeben, welche dann gerade einmal ein Bruchteil in Forschung steckt und noch dazu diese Ergebnisse dann nicht mal ‚Allgemeingut‘ sind obwohl die Subvention von allen bezahlt wurde, sollte man lieber alle Subventionen streichen und vom Steueraufkommen direkt ein paar hundert Millionen für öffentliche Forschung ausgeben und diese dann, wenn es wirklich profitabel werden sollte, an die Industrie Lizenzieren.
Derzeit finanzieren wir nur die Vermögen einiger Manager und Aktionäre und am Ende gehen diese dann doch pleite.
Aber da weder die Installationskosten drastisch billiger werden, sondern eher noch teurer und keine drastische Erhöhung der Wirkungsgrade erwarten ist, wird auch ausgiebige Forschung etwas daran ändern, das PV nie mit Preisen aus konventionellen Kraftwerken konkurrieren kann.
Wenn die PV Betreiber dann in 20 Jahren noch aufgrund von gestiegenen Arbeitspreisen dann noch die deutliche kosten für den Abbau zahlen müssen, werden einige ganz schön angepisst sein.
Deshalb kommt auf mein Haus keine PV Anlage, denn diese macht nicht nur für die Allgemeinheit den Strom teurer, sondern auch für mich. Leider verstehen die wenigsten diese Zusammenhänge, aber das kommt noch. Wie heißt es so schön: nachher ist man immer schlauer.
Hallo Armin Schmitt, Sie schreiben das Sie nichts gegen Anschubfinanzierungen und Förderprogramme haben. Solche Maßnahmen haben genau das Ziel, eine Technologie an den Markt zu führen, die eben ohne diese öffentliche Mittel und Regulierungen kaum oder gar nicht heute(!) eine Chance auf dem Markt hätten.
#15 S.Hader
Herr Hader, ich habe weder etwas gegen staatliche Förder- und Forschungsprogramme und auch nichts gegen Anschubfinanzierungen.
Ich bin auch durchaus für Chancengleichheit, im Gegensatz zu vielen Aktivisten. Aktivisten „jeglicher“ Richtung. Während meiner Berufsausübung musste ich nämlich auf Einzelinteressen große Rücksicht nehmen.
Ich habe nur etwas dagegen, dass Produkte nach Beendigung von o.g Programmen durch Subventionen oder Zwangsmaßnahmen am Markt gehalten werden, die ohne diese Maßnahmen nicht überlebensfähig wären, mich unnötig finanziell belasten oder einschränken.
Und nur zum besseren Verständnis, damit meine ich „alle“ Produkte.
mfG
@# 11 (Teufel)
Herr Teufel, das ist wirklich nicht sehr nett Ihrer Tochter ggü. Wenn Sie sie übr die Nutzung von Tagebaurestlöchern so im Unklaren lassen, dann lehren Sie sie selektive Wahrnehmung.
Wenn Sie das nächste Mal in der Lausitz Urlaub machen, fragen Sie mal ein paar Einheimische nach der Nutzung der ehemaligen Tagebaue. Sie werden über die Vielzahl der Antworten überrascht sein und Ihre Tochter wird auch etwas über die Vielfalt menschlichen Tuns lernen.
Sie können sich auch gern im heute fast schon „grünen“ Ruhrgebiet (das war jetzt nicht politisch gemeint, sondern ökologisch) über die Nutzung ehemaliger Tagebaue informieren. Renaturierung und kulturelle Nutzung sind da keine Begriffe, die Fragezeichen in den Augen der Bewohner hervorrufen.
Schmitt #6: „Und wenn die Sonne nicht scheint, woher kommt der Strom dann?“
Schmitt #12: „haben Sie ihr vielleicht erklärt, dass die Menschheit in ihrer Entwicklungsgeschichte schon immer sehr kreativ und erfinderisch war.“
Hoffentlich bringen Sie den Kindern auch Reflexion des eigenes Wortes bei.
Hallo Armin Schmitt, Ihr Argument, dass die Menschen immer kreativ waren und selbst zu neuen Lösungen gekommen sind, finde ich gerade für dieses Forum schon erstaunlich. Denn genau die materielle Unterstützung, die Kreativität braucht, sieht man hier doch gar nicht gerne. Vielleicht sollte man sich erstmal von der Vorstellung lösen, dass Kreativität alleine schon Lösungen schaffen kann, sondern gerade im technischen Bereich die finanzielle Ausstattung ein Muss ist. In manchen Branchen reicht dazu die Unterstützung der Privatwirtschaft nicht aus. Die Kernenergie, die von vielen als Lieblingskind der Stromwirtschaft gesehen wird, wäre ohne die staatlichen Förder- und Forschungsprogramme und Investitionen im Vorfeld selbst 2012 nicht denkbar.
Hallo Herr Schmitt,
Sie sprechen in Ihrem Kommentar mit Ökoaktivisten“, „Lehrerschaft nicht dagegenhält“ und „Desinteresse vieler heutiger Eltern“, „Klimawandel, Energiewende und Weltrettung“ entscheidende Punkte an, deren Ursachen, Zusammenhänge, Beeinflussungen und Auswirkungen und deren Rolle bei der „Energieratlosigkeit“ ganze Bücher füllt und die auch hier ständig „Leben“ in die Forumsbude bringen und für Disput-Nachschub sorgen. Herr Teufel reagiert ja bereits auf Ihr Kohlekraftwerk …
Ja, es sind viele Fragen auf die es viele mögliche Antworten und Meinungen gibt. Und kein Konsens.
Für mich kann ich nur sagen erstens:
Die Indoktrination gelingt. Das ist ja der Erfolg sich ins totalitäre wandelnder Überzeugungen, die mal kitzeklein als vielleicht gar nicht so abwegige These, Beobachtung, Wahrnehmung, Vermutung, Schlussfolgerung einzelner angefangen haben. Was als zartes Pflänzlein im Kopf einzelner, weniger geboren wurde, wird zum undurchdringlichen wuchernden Dschungel – der geflügelte Satz bei nicht weiter Wissen vergangener Zeiten „das wächst sich aus“ bekommt da eine ganze neue Bedeutung.
Mit der zelebrierten Geisterbeschwörung (Klimawandelatomangstwiefurchtbarkatastrophe) erwachen die Geister, die bewusst gerufen wurden, ja sie bleiben und sorgen nachhaltig für Verwirrung, frei übersetzt u.a. für die „Die deutsche Energieratlosigkeit“.
Nochmals „Das wächst sich aus“ aufgreifend:
Irgendwann glaube auch ich, dass irgendetwas so ist „wie es ist, wie es sein sollte und wie es zu sein hat“, weil ja ALLE das glauben und die Priester mir ständig sagen, glaube, glaube, glaube, suche nicht, frage nicht, zweifle nicht, prüfe nicht, glaube, glaube, glaube…
Wer nicht glaubt, sondern sucht, frägt, prüft, zweifelt und somit nicht mehr sondern weniger oder gar nicht glaubt, ist ein Ketzer. Ketzer gehören…
Sie sind ein Ketzer, Herr Schmitt… oder? Ich schon. Aber das warum und wieso würde weit weg vom Thema führen. Aber interessant ist die Frage schon, wer ist warum gläubig und wer warum nicht…
Bleibt nur zweitens:
Die Indoktrination gelingt immer weniger. Weil nicht mehr ALLE glauben und auch Priester vom Glauben abfallen…
Alles hat seine Zeit und braucht seine Zeit. Diesen vor drei Jahrzehnten gelesenen Spruch habe ich mir bis heute verinnerlicht und krame ihn mir besonders bei eigener und anderer Leute Ungeduld hervor. Steter Tropfen höhlt den Stein.
Bleiben Sie dran Herr Schmitt – höhlen Sie weiter, wecken Sie das Interesse der Desinteressierten, nicht nur der Ökoaktivisten…
Das ist Ihre, unsere auch meine Chance.
Hallo Herr Teufel,
wenn es Herr Schnitt nicht fragt oder ich ihm zuvor kommen sollte – was wollen Sie ihm und dem Leser mit Ihrem Tagebau und Verbuddeln sagen?
#11 E.Teufel
Haben Sie es bei der simplen Lösung belassen? Dann finde ich das aber schön gemein Ihrer Tochter gegenüber. Oder haben Sie ihr vielleicht erklärt, dass die Menschheit in ihrer Entwicklungsgeschichte schon immer sehr kreativ und erfinderisch war. Wenn man sie denn gelassen hat. Wenn man sie nicht dazu zwingt etwas auszugraben und zu nutzen, was unsere Vorfahren schon für unzuverlässig hielten und bei erstbester Gelegenheit abgeschafft haben. Ja, ja, man kann Kinder schon zum Nachdenken bringen. Aber nur wenn man will.
mfG
Hallo Herr Schmitt,
na schön, wie Ihre Kinder mitdenken. Meine Tochter fragte sich beim Urlaub in der Lausitz inkl. Besichtigung eines Tagebaurestloches was denn ist, wenn die Kohle alle ist. Ihre simple Lösung war das verbuddeln eines Holzstockes.
Wohlan Herr Hofmann, wohlan… ich hätte es gerne auch wärmer und warte jeden Tag darauf. Und da das ja alles so fürchterlich schnell nach unseren Klimahalunken (Verzeihung Herr Zuber, ich bediene mich Ihrer Definition) äh staatlich bestallter undoder selbst ernannter Klimaexperten gehen soll, kommen wir ja beide vielleicht noch in den Genuß grönländischen Weines… einzig der Glaube fehlt mir daran.
Die Zeichen auf eher dem entgegengesetzten Temperaturen scheint mir persönlich mit größerer Wahrscheinlichkeit gegeben und was das für menschliche Gesellschaften bedeuten kann, kann man z.B. im Buch „Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends“ nachlesen. Oder man macht sich selbst so mal seine Gedanken z.B. über die germanische Völkerwanderung und die Folgen in spätrömischer Zeit.
Ob Ihr Wunsch – „…etwas anders ins Bewusstsein…“ – medial politisch expertiv und vor allem nachhaltig aufgegriffen eine so breite Spur in den Köpfen hinterlassen würde wie die jahrlang eingehämmerte, sich stets wiederholende und vorgekaute Gegenbotschaft? (die zwischenzeitlich den unbescheidenen Vorteil staatstragender Religiosität und steter Anbetung besitzt).
So bleibt vorerst uns nur eins – Gläubige zum Wissen zu führen… und da ich optimistischer Pessimist bin – oder war es umgekehrt? – unter dem Motto: Du hast KEINE Chance, aber nutze sie.
Falls Ihnen das zu paradox ist – denken Sie an Luther und seinen Apfelbaum…
Somit wohlan Herr Hofmann, wohlan.
P.S.:
Inwieweit die in den Siebzigern prognostizierte neue Eiszeit bei gleichem Ausbau mit bester Fütterung wie die danach gezeugte Erdklimawandelhitze nicht zu ähnlichen – ich nenne es mal sanft medial-politisch-desaströse Auswüchse geführt hätte, wäre eine durchaus spannende Frage…
… weil es letztlich für die eigentlich anvisierten Zielsetzungen egal ist, ob der Türöffner Erdklimawandelerwärmung oder Erdklimawandeleis heißt.
Hallo Herr Manz,
ich kann das nur bestätigen, was Sie in #7 sagen. Mir sträuben sich stets die Nackenhaare, wenn mein Enkel mir von irgendwelche Ökoaktivisten erzählt, die in der Schule die Kinder mit ihrer Vorstellungen und Weltrettungsideen zu indoktrinieren versuchen.
Das die Lehrerschaft nicht dagegenhält beweist doch nur, das sie ähnlich denkt oder denken muss. Ich in meiner Zeit als Klassenpflegschaftsvorsitzender, habe mich immer mit den Lehrkräften angelegt wenn es unsachlich wurde. Glücklicherweise waren das keine Themen über Klimawandel, Energiewende und Weltrettung. Das Desinteresse vieler heutiger Eltern ist aber schon erschreckend.
mfG
@Rainer Manz #7
Man sollte das Thema „Klimawandel“ vielleicht etwas anders ins Bewusstsein unserer Mitmenschen bringen und einfach mal Fragen, was eigentlich so schlimm an einer warmen Klimaphase sei und ob eine Kaltphase des europäischen Klima nicht viel schlimmer für uns Bürger in Deutschland wäre….
Hallo Herr Schmitt – super- da sind wir zumindest mal zwei…
Spaß oder Desillusionierung beiseite und ergänzend zu meinen Kommentar 5#:
Die Kindesäußerung kam so nebenbei auf´m Sprung und mehr als Antwort auf meine Prognose, dass an diesem Tag wegen der eiskalten sternenklaren Nacht wieder wie am Vortag die Sonne zeigen wird.
Meine Variante zu Ihrem Kohlekraftwerk lautet Kernkraftwerk nebenan. Noch.
Kinder sind nachdenklich und beeinflussbar, was die Lehrerschaft freiwillig überzeugt oder systemmäßig gezwungenermaßen auch im Interesse bestimmter Bilder und Sichtweisen umsetzt und man bei abweichender elterlicher Meinung zu kämpfen hat.
Ich erinnere mich an eine solche Gelegenheit mit freundlicher Unterstützung einer hiesigen Bank und ausdrücklicher Protektion des betreffenden Bundeslandes und sicher im Hintergrund agierender NGOs – Mach Dir ein Bild vom Klima.
Wenn ich Lehrer wäre hätte ich die preislich prämierten und erstplatzierten Bilder mit “ Thema verfehlt “ und der Note Sechs beurteilt. Wobei, allein die Aufgabenstellung mit dem schwammigen Begriff Klima ungenügend an sich verdient hätte.
Daher ist Ihre und meine Intension – Aufklärung – zu betreiben als Gegenpol allgemeiner Einseitigkeit unabdingbar. Leicht und einfach ist das nicht wie Sie selbst in der Reaktion bei Erwachsenen erfahren. Ich höre öfters – mit Dir, Ihnen, dem kann man nicht diskutieren. Basta.
Gläubige zum Wissen zu führen ist eine undankbare, lohnenswerte, selten honorierte Beschäftigung, die einen in große Schwierigkeiten bringen kann.
#2 Rainer Manz
„Ui-habe ich ohne zu antworten gedacht – und wenn die Sonne (wie so oft) nicht scheint?“ Denken Sie das auch so?
Ich denke das nicht nur Herr Manz. Ich frage das immer, damit die Kinder anfangen nachzudenken.
„Und wenn die Sonne nicht scheint, woher kommt der Strom dann? Aus der Steckdose, nicht wahr? Ganz ohne Sonne aus dem Kohlekraftwerk nebenan. Gut dass das dann noch da ist, nicht wahr?“
Man merkt dann, dass Kinder schon nachdenklich werden. Meine Devise ist Aufklärung, gerade bei Kindern. Bei Erwachsenen reichen meist provokative Fragen. Die werden meistens auch nicht beantwortet.
mfG
Genau Herr Hahn, und wenn man Ihren Kommentar und meinen zusammen liest, sehen uns beide manche auch hier Aktive in dunkelster Ecke hinter der rechts aufgehenden Sonne äh Tür…
Dennoch können die nicht erklären, warum DL nicht nur im Energiesektor Sonderwege und eine seltsam sonderliche anmutende Politik gegen das eigene Land und Volk betreibt.
Aber vielleicht sind wir ja auch einfach nur politisch verwirrt und fehlgeleitet und erkennen einfach nicht den hinter allem stehenden großen Plan unserer verehrten Staatsratsvorsitzenden und dem Politbüro…
Ironie Ende.
Inwieweit mein Schlüsselwort „Stunk“ da noch was kommendes ausdrücken könnte…
zu 2: Kleine Korrektur am Rande: Nicht „Einzelgängertum“ sondern es sollte besser“ fremd und eigen unterstellte Einzigartigkeit“ lauten.
Alle Leute verstehen den politischen Hintergrund nicht: Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten zu einem wirtschaftlichen und politischen Machtfaktor geworden. Das muss wieder rückgängig gemacht werden: einmal mit dem Abschalten von Kernkraft, damit Deutschland energieabhängig von anderen wird, mit der steigenden Verteuerung von Produkten und Dienstleistungen, mit der Abschaffung der nationalen Identität, usw. usf. Selbst die „Verfassung“, das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, wird seit Jahren weiter ausgehebelt. Die Wirtschafts- und Finanzkrise wird dazu genutzt, Deutschland weiter finanziell auszubluten.Und von der psychologischen Niedermachung Deutschlands und der Deutschen braucht schon gar nicht mehr geredet werden, das schaffen die 68-weichgespülten Noch-Deutschen schon ganz alleine. Alles frei nach dem Motto: Ein starkes Deutschland darf es nie wieder geben.
Aha – wir warten schon sehnsüchtig auf die Zerpflücker, Korinthenkacker, Erbsenzähler und Haar-in-der-Suppe-Finder auf diesen klar PRO Kernenergie ausgerichteten Artikel…
Wenige Sätze seien von mir kommentiert:
„Der deutsche Sonderweg funktioniert nur mit viel Selbsttäuschung“ – Bei einer Nation die ihr Selbstbild selbst auf 12 Jahre seiner über 1000jährigen Geschichte und dabei noch auf einen besonders schwerwiegenden Teil reduziert, kann man nichts anderes erwarten.
„In Deutschland ist man sehr faktenresistent.“ Auch das spiegelt das deutsche Selbstverständnis treffend wieder. Dazu kommt dennoch eine eigenartige und seltsam anmutende Überheblichkeit auf den Rest der Welt, (die nicht am deutschen Wesen genesen wollen). Wohl erklärbar nur durch jahrzehntelang geübtes Einzelgängertum und Schuldkomplexe.
„Deutschlands Energiewende ist emotionsgetrieben, aufgeladen durch die Angst vor Strahlung jeglicher Art. Dabei ist die Furcht größer als die tatsächliche Gefahr.“ Und dabei scheitern die meisten bereits an den drei radioaktiven Strahlungstypen, wenn sie sie aufzählen müssten.
„Ist das nicht der geistige GAU, der größte anzunehmende Unsinn? “
Ja, das ist es!
Ich weiß das aus eigener sich veränderter Bewertung dem Umstandes, dass das nächste KKW gerade mal Luftlinie 5km weg steht und aus den weiterhin mir gegenüber öffentlich und privat geäußerten Ängsten gerade in Relation in der medial heißen Phase von Fukushima.
Perfekte Desinformation, perfekte Willensbildung durch selektive Vermittlung, perfekte Festigung in Gedanken durch permanente Wiederholung.
Kinder bringen es manchmal unabsichtlich auf den Punkt – wenn die Sonne scheint, kann meine Freundin auf ihrem Dach (sie meint das Haus deren Eltern) Strom erzeugen.
Ui- habe ich ohne zu antworten gedacht – und wenn die Sonne denn (wie so oft) nicht scheint? Denken Sie das auch so?
Wer genaueres über die Abläufe in Fukushima wissen möchte, kann sich auf der web-Seite der GRS „www.grs.de“ den Zwischenbericht über Fukushima herunterladen.
MfG
H. Urbahn