UHI-bedingte Störungen: Modelle vs. Beobachtungen

Cap Allon

Der Meteorologe Christ Martz nimmt erneut die gängigen Erzählungen über das Klima unter die Lupe und weist auf eine eklatante Diskrepanz hin, die in der Klimawissenschaft nach wie vor ungelöst ist: die Tatsache, dass die Modelle nicht mit den Beobachtungen übereinstimmen.

[Hervorhebung im Original]

„Egal, was die Wissenschaftler der Regierung sagen, ich bin überhaupt nicht davon überzeugt, dass der UHI-Effekt (Urban Heat Island) aus den Aufzeichnungen der globalen Temperaturen entfernt wurde“, schreibt Martz.

Diese Skepsis gründet sich auf zwei eindeutige, datengestützte Beobachtungen:

1. Die Modelle erwärmen die falsche Atmosphärenschicht

Martz weist auf eine grundlegende Inkonsistenz in der Klimamodellierung hin, die in der von Fachleuten überprüften Literatur gut dokumentiert ist (siehe McKitrick & Christy 2020):

„ALLE Klimamodelle gehen davon aus, dass die stärkste Erwärmung durch Treibhausgase (THG) im Klimasystem in der mittleren bis oberen Troposphäre der Tropen und nicht an der Oberfläche stattfinden sollte. Der größte Teil der Erwärmung seit den 1970er Jahren fand jedoch in der Nähe der Oberfläche statt. Diese Beobachtungen stehen im Widerspruch zur Theorie.“

Klimamodellprojektionen (1958-2017): Alle zeigen eine maximale Erwärmung in der oberen Troposphäre der Tropen – eine simulierte Signatur des Treibhausgasantriebs.

Der erste Satz von Diagrammen (Modelltrends 1958-2017) zeigt dies deutlich.

Modelle wie GFDL-ESM2G, HadGEM-ES und MPI-ESM-MR sagen alle einen ausgeprägten tropischen Troposphären-Hotspot voraus – eine Erwärmung, die in der oberen Atmosphäre zwischen dem Äquator und dem 30. Breitengrad erfolgen soll. Dies ist eine Treibhaustheorie wie aus dem Lehrbuch. Doch die Realität sieht ganz anders aus.

Das zweite Diagramm – Beobachtungsdaten vs. Modellprojektionen – verdeutlicht die Kluft.

Die beobachteten Temperaturen (blaue Linie) sind durchweg niedriger als die der Klimamodelle (rote Linie), insbesondere an der Oberfläche. Die Modelle liegen über den Erwärmungstrends, insbesondere in den letzten Jahrzehnten.

Modellprojektionen (rot) und beobachtete globale Temperaturanomalien (blau). Die Modelle überschätzen durchweg die Erwärmung der Erdoberfläche.

2. Der UHI-Effekt wird ignoriert – oder einfach verschleiert

Martz geht noch weiter:

„Ländliche und vorstädtische GHCN-Stationen weisen ebenfalls falsche Erwärmungstrends auf. Tatsächlich tritt die größte Erwärmungsrate auf, wenn die Bevölkerung gerade beginnt, über die Bedingungen der Wildnis hinaus zu wachsen (Martz verweist auf Oke, 1973), was bei der von NOAA/NASA GISS verwendeten Praxis der ‚paarweisen Homogenisierung‘ nicht berücksichtigt wird.“

Mit anderen Worten: Die Annahme, dass ländliche Temperaturstationen immun gegen UHI-Kontamination sind, ist falsch. Die Verstädterung in kleinem Maßstab – allein die Errichtung von Straßen, Gebäuden oder Infrastruktur – kann die lokalen Messwerte erhöhen. Dennoch werden diese Verzerrungen oft als „natürliche“ Erwärmung in den globalen Aufzeichnungen ausgegeben.

NOAA und NASA GISS verlassen sich auf Homogenisierungs-Algorithmen, die Temperaturaufzeichnungen auf der Grundlage von nahe gelegenen Stationen anpassen. Wenn jedoch alle Stationen von der Bebauung betroffen sind, und sei es auch nur in geringem Maße, streut der Algorithmus das Erwärmungssignal einfach und verbirgt den UHI-Effekt, anstatt ihn zu beseitigen.

Ein gescheitertes Narrativ

Das Klima-Establishment besteht darauf, dass seine Modelle genau sind und dass jede Abweichung auf „Rauschen“ oder kurzfristige Schwankungen zurückzuführen ist. Aber die Beweise häufen sich, dass es systemische Fehler gibt – Fehler, die in die Modellannahmen selbst eingebaut sind und durch unkorrigierte Fehler bei den Oberflächendaten noch verschlimmert werden.

Martz‘ Äußerungen sind Ausdruck einer breiteren Skepsis unter unabhängigen Experten, die nicht mehr bereit sind, Erwärmungstrends an der Oberfläche für bare Münze zu nehmen – vor allem dann nicht, wenn sie sowohl der Theorie als auch den Beobachtungsdaten weiter oben in der Atmosphäre direkt widersprechen.

Wenn Modelle und Realität so deutlich auseinanderklaffen, liegt die Beweislast bei denjenigen, welche die Modelle propagieren.

Link: https://electroverse.substack.com/p/rare-may-chill-sweeps-vietnam-blue?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email (Zahlschranke)

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Zum UHI schreibt Cap Allon am 28. Mai 2025 noch etwas:

UHI: Die zunehmende Zersiedelung hat die Klima-Aufzeichnungen korrumpiert

Von 1900 bis 1970 stimmen die Aufzeichnungen der Land- und Meerestemperaturen genau überein – enge Korrelation, minimale Abweichung. Doch nach 1970 zeigt sich eine deutliche und zunehmende Divergenz. Die Temperaturen an der Landoberfläche schießen in die Höhe und übertreffen die Messwerte an der Meeresoberfläche dramatisch.

Zwischen den 1970er Jahren und heute hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt. Mit dieser Explosion kamen ausufernde Städte, endloser Asphalt, wärmespeichernde Gebäude, künstliche Beleuchtung und Verkehrsstaus: Der UHI-Effekt (Urban Heat Island) wurde global.

Wetterstationen, die sich früher auf Feldern und in offenem Gelände befanden, sind heute in Betondschungeln eingepfercht. Anstatt die Klimatrends in der Umgebung zu messen, registrieren sie die Auswirkungen der Urbanisierung. Das ist keine globale Erwärmung – es ist eine lokale Erwärmung, die in die Daten eingeflossen ist und als globaler Trend verkauft wird.

Die Ozeane, die nicht von städtischen Wärmefallen betroffen sind, bieten eine sauberere Aufzeichnung – eine Aufzeichnung, die nicht annähernd den gleichen Erwärmungstrend wie an Land zeigt. Die Landdaten sind durch die menschliche Infrastruktur kontaminiert, das ist klar. Die zusätzliche Erwärmung, die sie zeigen, ist „menschengemacht“, aber im wahrsten Sinne des Wortes – die zusätzliche Wärme stammt aus Städten, Zersiedelung und Asphalt.

Klimaalarmisten verlassen sich stark auf Daten von Oberflächenstationen, um Panik zu verbreiten. Diese UHI-Kontamination macht es möglich.

Link: https://electroverse.substack.com/p/early-snow-for-nz-uhi-sprawl-has?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

Beides übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Der Mai wird kälter: Keine CO₂-Erwärmungswirkung erkennbar. Teil 1

Von Matthias Baritz, Josef Kowatsch

  • Nahtlose Maitemperaturen von der Vergangenheit bis heute
  • Der Mai wird in Deutschland nicht wärmer, CO₂ steigt jedoch gewaltig.

Den diesjährigen Mai 2025 gibt der Deutsche Wetterdienst nach vorläufiger Auswertung mit 12,7°C für Deutschland an. Dieser Maischnitt als Ergebnis seiner gut 2000 Messstationen liegt knapp über dem Mittelwert seit 1881 (Schnitt 12,4°C). Jedoch ermittelt mit den heutigen Messstationen, die an ganz anderen, nämlich wärmeren Plätzen stehen wie vor über 100 und mehr Jahren und mit ganz anderen Messmethoden erfasst werden. Wir hatten damals ein ganz anderes Deutschland. Im Artikel übernehmen wir die Maitemperaturreihen wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) sie ins Internet stellt und führen keine Korrektur durch zur besseren (richtigen) Vergleichbarkeit heute und früher.

Dieser Mai 2025 war im Gegensatz zum letzten Jahr regenarm mit etwa 50 l/m², allerdings wie immer ungleich verteilt in Deutschland und bei den Sonnenstunden leicht über dem Schnitt mit etwa 252 Sonnenstunden. Auffallend kalt waren diesmal die Nächte mit einem Schnitt von etwa 6 Grad. Die Tagestemperaturen erreichten auch keinen Spitzenplatz, so dass die Freibadbesucher auch in beheizten Freibädern sehr mäßig waren. An Seen in der Natur gab es noch gar keinen Badebetrieb.

Es gab also viel Sonnenschein trotz sehr kühler Nächte und immer mal Regen für die Pflanzen, die Natur blieb saftig grün, keine Dürre weit und breit. Mitunter auch ergiebige Gewitter. „Gewitter, das der Mai gebracht, hat stets ein gutes Jahr gemacht“, heißt eine alte Bauernregel.

Der DWD beginnt seine Temperaturaufzeichnungen im Jahre 1881, mitten in einer Kälteperiode am Ende der „Kleinen Eiszeit“. Das zeigen uns Wetterstationen, die zeitlich noch weiter zurückreichen, z.B. der Hohenpeißenberg

Hohenpeißenberg (HPB): Messbeginn 100 Jahre früher als DWD-Deutschland

Der Standort der Wetterstation HPB war bis 1936 am direkten Anbau zur Klosterkirche, und zwar an der Nordwand, damals ganzjährig unbeheizt. Seit etwa 60 Jahren steht die DWD-Station in einem neuen DWD-Zentrum, frei stehend und somit den über 200 Mai-Sonnenstunden ausgesetzt, allerdings in einer international genormten Wetterkapsel mit entsprechenden Strahlungsabschirmungen, trotzdem wesentlich wärmer als eine kühle Hausnordwand. Messung: Damaliger erster Wert Mai 1781 genauso wie heute: knapp über 12 Grad. Man beachte den Anfang (Mai 1781) und das Ende der langen 245 Werte-Reihe

Grafik 1: Auffallend ist: 1) Der Mai wurde in den 245 Jahren nicht wärmer, das zeigt uns die ebene Trendlinie für diesen langen Zeitraum. Der Mai von 1781 war sogar deutlich wärmer als der diesjährige!!! Der ermittelte Maischnitt auf dem HPB liegt bei 10°C über die 245 Jahre. 2) Die wirklichen warmen Maimonate liegen lange zurück, die meisten sind vor 1881, dem Beginn der DWD-Deutschland-Messreihe. 3) Die Jahre um 1881, dem DWD-Messbeginn für ganz Deutschland befinden sich in einer leichten Kältedepression, die etwa 1 Grad unter dem Schnitt liegt.

Man sieht deutlich die Kältedelle in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, die sich bis ins 20. Jahrhundert hineinzieht.

Nochmals anzumerken wäre, dass die Station Hohenpeißenberg im Jahre 1936 verlegt wurde, nämlich von der kalten Nordwand der im Mai sowieso unbeheizten Klosterkirche etwa 20 m tiefer auf das heutige freie DWD-Plateau. Die Station steht ganztägig in der Sonne, falls die Sonne scheint und die Messeinrichtungen sind digitalisiert.

Mit dieser DWD-Vorzeigestation HPB ist unsere Überschrift bereits bewiesen. Und laut Einstein genügt ein Beweis. Kohlendioxid, siehe nächste Grafik 2 hat keinen Einfluss auf den Mai-Temperaturverlauf auf dem Hohenpeißenberg.

Im Vergleich zum Temperaturverlauf auf dem HPB verläuft die bekannte Kohlendioxidkonzentrationsgrafik der Atmosphäre ganz anders.

Die Keeling Kurve, gemessen am Mouna Loa seit 1958 bei einem Vulkan, Zeitraum davor geschätzt von UC San Diego, siehe hier

Grafik 2: Steiler CO₂-Konzentrationsanstieg in der Atmosphäre seit 1958, dem Messbeginn. Am 28. Mai 2025 schon 429 ppm. Im Jahre 1781, den Temperaturaufzeichnungen auf dem HPB sollen die CO₂- Konzentrationen laut Grafikquellenangabe noch bei sehr niedrigen 280 ppm gewesen sein.

Erg: Die CO₂-Konzentration sind seit Messbeginn auf dem Mouna LOA, also seit 1958 stark gestiegen, die Maitemperaturen überhaupt nicht. Damit ist die Behauptung der CO₂-Erwärmungsangstmacher, fast allein CO₂ bestimme die Temperaturen, eindeutig falsch. CO₂ ist kein Temperaturregelknopf!!! Grafik 1 und Grafik 2 verlaufen vollkommen unterschiedlich. Es gibt keinerlei Korrelationen.

Merke: Kohlendioxid hat keinen erkennbaren Einfluss auf die Maitemperaturen am HPB

Frage an den Leser: Wie würde der Maiverlauf aussehen, wenn die Station HPB 1936 nicht von der Nordwand der Klosterkirche an den heutigen sonnenscheinreichen Standort im Südwesten des Berges versetzt worden wäre?

Antwort: Wir hätten sogar einen negativen Verlauf der Trendlinie, also eine Maiabkühlung seit 1781!!! auf dem Hohenpeißenberg. Das ist überraschend. Die wissenschaftliche Frage wäre, wie stark wäre die Maiabkühlung seit 1781 auf dem HPB bis heute? Doch auf diese Frage soll hier nicht weiter eingegangen werden.

Die DWD-Deutschland-Temperaturreihen des Monats Mai

Wir haben erwähnt, dass der Beginn der DWD-Messreihen in einer Kältedelle liegt, schon 3 Jahrzehnte später als Betrachtungsbeginn zeigt sich ein erstaunliches Bild.

Grafik 3: Jeder Ausschlag stellt einen Monat Mai in den aufeinanderfolgenden Jahren dar bis heute. Das Ergebnis ist überraschend.

Auswertung der DWD-Temperaturreihe Deutschlands

  1. Von 1915, also 72 Jahre bis 1987 zeigt der Mai trotz CO₂-Anstieges keine Erwärmung, sondern sogar eine Abkühlung
  2. Von 1987 auf 1988 erfolgt ein Temperatursprung von etwa 1,5 Grad
  3. Ab 1988 bis heute zeigt der Monat Mai ebenfalls keine Erwärmung, sondern wieder eine leichte Abkühlung.
  4. Und: In der Zeit der weltweit steilen CO₂-Anstiegsphase nach dem Kriege sind die Maitemperaturen sogar besonders gesunken.

Schlussfolgerungen der seriösen Naturwissenschaft:

1)Kohlendioxid kann nicht über 70 Jahre gar nicht oder sogar abkühlend wirken 2)Kohlendioxid kann nicht in im Jahre 1987 auf 1988 just zur Gründung des Weltklimarates wie mit einem Zeitzünder versehen, plötzlich aufwachen und eine starke Erwärmungswirkung von über einem Grad hinzaubern, um dann wieder in den Dornröschenschlaf zu verfallen. Solche physikalischen Gaseigenschaften gibt es nicht.

Merke: Die DWD-Grafiken kann man nicht mit einem imaginären, stetig zunehmendem Treibhausgas CO₂ erklären. Es gibt keinen CO₂-Temperaturregelknopf. Der Begriff „Treibhausgas“ ist somit ein Fantasiebegriff aus der Werbebranche, der uns Angst einflößen soll, genauso wie diese völlig falsche UN-Definition von Klimawandel: Der Begriff „Klimawandel“ bezeichnet langfristige Temperatur- und Wetterveränderungen, die hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten verursacht sind, insbesondere durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe.

Und: Die Klimapanik vor einer angeblichen Erderhitzung durch Treibhausgase ist frei erfunden. Ein raffiniertes Geschäftsmodell von Klimahysterikern, das über Angst- und Panikmache unser Geld will in Form einer CO₂-Steuer oder völlig überhöhten Energiepreisen. Dieser Planet braucht keine Klimarettungsmaßnahmen, schon gar nicht aus der linksgrünen Ideologieecke!!!

Die DWD-Grafiken zeigen: Entweder wirkt CO₂ überhaupt nicht erwärmend oder nur in unbedeutendem Maße oder sogar unbedeutend abkühlend.

Bitte nicht vergessen. Es handelt sich um Original-DWD-Angaben, die wachsenden Wärmeinseleffekte der Messstationen von früher zu heute sind nicht rauskorrigiert. Allerdings findet sich der Temperatursprung 87/88 auch bei WI-armen Stationen und in ganz Mittel-und Westeuropa!!! siehe hier. Bei WI-armen Stationen ist die leichte Abkühlungsphase auf dem letzten Temperaturplateau seit 1988 zudem stärker ausgeprägt, siehe Grafik 6a/b.

Richtig bleibt aber die Feststellung: Der Klimawandel, d.h. die Erwärmung im Mai begann in Mitteleuropa erst 1987 auf 1988 mit einem Temperatursprung und nicht seit der Industrialisierung!!!!

Damit haben wir aber ein Problem. Wenn nicht Kohlendioxid den Temperatursprung verursacht hat, wer oder was dann? Was sind die tatsächlichen Gründe des immer währenden Klimawandels?

Die richtige Erklärung, wir finden mindestens 5 Gründe des höheren Wärmeplateaus seit 1988

Natürliche Ursachen: Die Änderung der Großwetterlagen. Rein statistisch haben die Südwestwetterlagen im Mai wie in allen Monaten zugenommen und die kälteren nördlichen und östlichen Wetterlagen abgenommen. Das zeigt u.a. die Zunahme des Saharastaubes, der mit den Süd- und Südwestwinden zu uns getragen wird. Doch es gibt viele andere Gründe für natürliche Ursachen von Klimaänderungen. Hier sei auf die ausführlichen Artikel von Stefan Kämpfe verwiesen: hier und hier

2. Die plötzliche Zunahme der Sonnenscheindauer: Mit der plötzlichen Drehung der Windrichtung auf mehr südliche Wetterlagen haben die Maisonnenstunden von 1987 auf 1988 zugenommen. Aber zugleich auch ein positives Ergebnis und eine positive Wirkung der gesetzlichen Luftreinhaltemaßnahmen. So hat die Strahlungswirkung auch zugenommen. Mehr Sonnenstunden ist tagsüber einerseits eine natürlich Erwärmung, andererseits wird dadurch auch die Höhe des Wärmeinseleffektes gesteigert. Der flächendeckende Wärmeinseleffekt ist deshalb seit 1988 stärker angewachsen, als im Zeitraum bis 1987

Leider erfasst der DWD die Sonnenstunden für Deutschland erst seit 1951. Trotzdem ergibt sich bereits ein eindeutiger und erstaunlicher Zusammenhang zwischen Sonnenstunden und Temperaturverlauf.

Grafik 4: Die Sonne schien keinesfalls gleichmäßig im Monat Mai der letzten 74 Jahre. Neben den jährlichen Differenzen sind die beiden Trendlinien bemerkenswert. Man beachte 87/88

Ergebnis: Die Sonnenstunden sind ab 1951 bis 1987 stark gefallen, das hat den Mai damals kälter gemacht. Aufgrund der Änderung der Großwetterlagen erfolgte ab 1987 auf 1988 plötzlich ein starker Anstieg der Sonnenstunden auf ein höheres Niveau. Das hat den Mai plötzlich wärmer gemacht. Auf diesem höheren Wärmeplateau mit mehr südlichen Wetterlagen befindet sich der Mai noch heute, allerdings wieder mit absteigender Tendenz der Sonnenstunden.

3. Der Wärmeinseleffekt: Die Standorte der DWD-Stationen sind aufgrund der Bebauung wärmer geworden, und sie werden weiter wärmer. Dazu nimmt die Flächenversiegelung in Deutschland laufend zu, was den Wärmeinseleffekt des letzten Frühlingsmonats ständig erhöht, (derzeit ist ein Siebtel der Gesamtfläche Deutschlands versiegelt) siehe Flächenversiegelungszähler Aktueller Stand: 50 900 km²

Vergleich der Trendlinien Wärmeinselarme Station und Wärmeinselstation in unmittelbarer Nachbarschaft: Amtsberg und Hof

Grafik 5a/b: Über der bayrischen Landesgrenze in Amtsberg/Sachsen kühlt der Mai seit 1988 deutlich ab.

Anmerkung: Amtsberg ist eine Privatwetterstation, welche die heutigen DWD-Normen nicht erfüllt. Aber gerade deswegen ist sie besonders geeignet, da sie unverändert am selben Platz im Vorgarten des Betreibers steht, seit Messbeginn hat sich nichts verändert. Insbesondere sind alle wetterbeeinflussenden Eigenschaften gleich geblieben. Auch die Einwohnerzahl hat nicht zugenommen, und es wird auch noch in der Wetterhütte, allerdings inzwischen mit Digitalthermometer gemessen. Hof steht auch unverändert, aber die DWD-Wetterstation wurde in ein Gewerbegebiet eingemauert mit vierspuriger Bundestraße vor der Wetterstation. Zudem wurde die Messanordnung nach den neuen DWD-Vorschriften verändert, was zu einer zusätzlichen statistischen Erwärmung führt. Siehe Punkt 5 unten. So steht die Messanordnung nun ganztägig in der Sonne.

Nach unserer Meinung eignet sich Amtsberg hervorragend für Vergleiche über einen längeren Zeitraum.

4. Niederschläge im Monat Mai. Sie sind zunehmend seit 1988 und damit genau das Gegenteil der Medienmeldungen über ständig zunehmende Trockenheiten und Dürren. Die südlichen und SW-Strömungen seit 1988 brachten mehr Niederschläge und damit eine höhere Verdunstungskälte in Bodennähe, vor allem bei ländlichen Wetterstationen. In der Stadt mit dem Großteil an versiegelten Flächen fließt der Regen sofort in die Kanalisation, es verdunstet viel weniger Wasser. Insgesamt wird der zunehmende Mairegen auch ein Grund sein (aber nur einer von mehreren), dass der Mai im Gegensatz zu anderen Monaten, seit 1988 bis heute nicht wärmer wird, sondern sogar leicht abkühlt, vor allem nachts

Grafik 6: Der Niederschlag im Monat Mai hat seit 1988 zugenommen. 2025 lag jedoch deutlich unter der steigenden Trendlinie, jedoch immer noch im unteren Mittelfeld seit 1988. Der Mai machte auch diesmal die Natur grün und brachte keine Trockenheit übers Land.

5. Eine statistische Erwärmung. Die Erfassung der Tagestemperaturen durch Flüssigkeitsthermometer in der Wetterhütte wurde abgeschafft, ebenso die Abschaffung der Tagesmittelerrechnung mittels Mannheimer Stunden durch eine rundum digitale Tageserfassung. Zudem wurden auch Wetterstationen durch Tausch an wärmere Plätze verlegt. Also eine statistische Erwärmung vor allem in den letzten 3 Jahrzehnten.

Zu diesem Thema haben wir vor kurzem eine vierteilige Reihe aufgelegt, siehe hier:

Teil 1   Teil 2   Teil 3   Teil 4

Nebenbei: Die Windhäufigkeit hat allgemein seit 1988 abgenommen wie Stefan Kämpfe in seiner acht Artikeln lange Reihe beschrieben hat. Schlecht für die Windräder bzw. für die alternative Stromerzeugung.

Sicherlich gibt es noch eine Vielzahl an weiteren Gründen, weshalb es in Mittel- und Westeuropa 1987/88 zu einem plötzlichen Temperatursprung auf ein höheres Niveau gab. Wir rufen die Leser auf, noch weitere mögliche Gründe zu nennen und zur Diskussion zu stellen. So funktioniert der Wissenserwerb in der Wissenschaft.

Halten wir fest: Die Änderung der Großwetterlagen brachten ab 1988 die zusätzliche Maiwärme für das höhere Wärmeplateau, auf dem wir uns heute noch befinden. Vor allem im letzten Maidrittel, nach den Eisheiligen nahmen Süd- und SW-Wetterlagen zu. Allerdings wird der Mai seit 1988 in Deutschland wieder kälter, vor allem nachts. Das zeigen wir abschließend. Die Maiennachttemperaturen im Vergleich zur steigenden CO₂-Konzentration

Grafik 7: Die Maiennächte, erfasst als T-min kühlen in Deutschland deutlich ab. Im Gegensatz dazu sind die CO₂-Konzentrationen der Atmosphäre im gleichen Zeitraum deutlich angestiegen

Die unterschiedliche Tag/Nachtentwicklung (Tmax/Tmin) wird in Teil 2 ausführlich behandelt.

Wir halten fest:

Die globalen CO₂-Konzentrationen steigen, der Mai wird nicht wärmer, er kühlt eher ab, vor allem nachts sehr deutlich. Zwischen den Temperaturverläufen des Monats Mai und dem CO₂-Anstieg besteht keinerlei erkennbarer Zusammenhang, also keinerlei Korrelationen. Und damit ist die Treibhauserwärmungslehre falsch, sie ist eine Irrlehre.

Die Verfasser leugnen jedoch nicht die physikalischen Eigenschaften des Moleküls CO₂, übrigens ein lineares Molekül und nicht gewinkelt, das im IR-Bereich absorbiert und sofort wieder emittiert. Aber die von einigen Physikern daraus abgeleitete Erwärmung der Atmosphäre konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Es gibt lediglich theoretische Berechnungen mit fiktiven Computerspielmodellen, aber genauso viele theoretischen Gegenrechnungen von namhaften Physikern. Es gibt auch keinerlei für uns positive technische Erfindungen, die auf einem CO₂-Erwärmungseffekt beruhen würden. Somit hat die vom IPPC behauptete hohe Klimasensitivität von 2 bis 5 Grad keinen Versuchsbeweis. Und CO₂ gar als Temperaturregelknopf, eine Vorstellung, welche von der linksgrünen politischen Glaubenssekte verbreitet und nun sogar Eingang ins Grundgesetz gefunden hat, existiert schon gar nicht. Man muss die Wahrheit so deutlich aussprechen.

Der Monat Mai zeigt: Die CO₂-Erwärmungslehre ist eine Irrlehre. Deren einziger Sinn ist, unter der Bevölkerung eine Klimaangst zu erzeugen, ähnlich der Sündenangst im Mittelalter. Leider ist diese Angstmache bei Kindern und Jugendlichen schon vielfach gelungen. Die angeblichen CO₂ Klimawandel-Beweise anhand Katastrophenmeldungen wie Hochwasser, Taifune sind eine Folge diverser Ursachen, meist ein Behördenversagen, oftmals jedoch einfach nach bekannter Medienart vollkommen übertrieben. Bei der CO₂-Treibhaustheorie handelt sich um einen wissenschaftlichen Irrtum. Allerdings ein gewollter Irrtum. Es ist ein Geschäftsmodell auf falschen naturwissenschaftlichen Denk- und Rechengrundlagen aufgebaut. Die daraus abgeleitete Klimapanik, siehe Terrororganisation „letzte Generation“ ist gewollt und will unser Geld. Das Geld soll unser Gewissen beruhigen, das man uns zuvor erzeugt hat. Ein Loskauf von einer erfundenen CO₂-Schuld. Das CO₂-Geschäftsmodell ist dem Sündenablasshandelsmodell der Kirche im Mittelalter nachempfunden. Nur raffinierter. Panische Gewissensangst erzeugen, von der man sich freikaufen kann. Die CO₂-Steuer macht uns arm, ein nimmer versiegende Geldeinnahme der Interessengruppen, hilft jedoch überhaupt keinem Klima.

Klima in der Zukunft: Wie der Wonnemonat Mai sich weiterentwickelt wissen wir nicht. Auch wenn der Hohepeißenberg seit fast 250 Jahren keine Maierwärmung zeigt, muss das nicht immer so bleiben. Das Klima ändert sich stetig. Es gibt kein über Jahrhunderte konstantes Klima. Wir hoffen, dass die derzeitige Abnahme der Maitemperaturen, das Kälter werden bald beendet ist.

Eine Folge des kälter werdenden Wonnemonates ist: Mai und April gleichen sich an

Grafik 8: DWD-Maitemperaturverlauf oben (braunorange) und der Aprilverlauf unten, seit 25 Jahren holt der April auf und nähert sich dem Mai

Wie wird es weitergehen? Natur- und Umweltschutz bleiben weiterhin wichtig: Wir wissen auch nicht, ob die wärmende Landschaftszerstörung durch Bebauung und Trockenlegung und damit die Ausweitung der Wärmeregionen im selben Maße sich fortsetzen wird wie uns der Versiegelungszähler momentan anzeigt. (etwa 40 ha/täglich). Ein Umdenken in der Bevölkerung, vor allem der Landwirte bei der Trockenlegung von Naturflächen, Wiesen, Äcker und Wäldern deutet sich an, was hoffnungsfroh stimmt. Der Niederschlag muss wieder dort gehalten werden, wo er niedergeht. Früher bei weniger Niederschlag gab es sogar zusätzliche Weiherwiesen, Lachenwiesen, Wasserstall, Teiche in den Landschaftssenken.

Zum Bild: So müssen Bäche wieder aussehen, der Betrachter steht auf einem Damm, der an der Sohle nur eine mittlere Wassermenge durchlässt. Bei Starkregen und Gewittern staut sich der Bach links und rechts in den „Auchtwiesen“ links und rechts des Bachverlaufes zurück. Aber auch die Pflanzen und Bäume nehmen Regenwasser auf und speichern es in ihren Zellen. Zum WI-effekt: Die Aufnahme entstand Ende April und man beachte das fehlende Grün der Bäume, draußen in der freien Fläche ist es wesentlich kälter als in einer Wärmeinsel. Foto: Kowatsch

Demgegenüber steht das Geschäftsmodell Klimaschutz, das überhaupt nichts mit Natur- und Umweltschutz zu tun hat. Im Gegenteil, die angeblichen Klimaschutzmaßnahmen wie Windräder und Frei-PV-Anlagen mit den zusätzlichen Hochtemperaturfreileitungen erwärmen zusätzlich die Luft und zerstören die Landschaft. Wirkliche Naturschützer bekämpfen deshalb das politisch indoktrinierte Klimaschutz-Geschäftsmodell.

Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass CO₂ das Schöpfungsgas schlechthin ist und die momentane Konzentration mit 0,04% eine viel zu geringe Konzentration vorliegt. Die doppelte Konzentration wäre für das Leben auf der Erde bestimmt besser. Und wir verlangen noch dazu: der optimale Kohlendioxid-Konzentrationsbereich für die Atmosphäre und für die ökologische Vielfalt auf dieser Erde muss endlich wissenschaftlich erforscht werden.

Matthias Baritz, Naturschützer und Naturwissenschaftler

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher.

 




CNNs AMOC-Alarm entlarvt: Behauptungen über den Zusammenbruch der Meeresströmung halten einer genaueren Untersuchung nicht stand!

Anthony Watts

Ein aktueller CNN-Artikel von Laura Paddison mit dem Titel „A crucial system of ocean currents is slowing. It’s already supercharging sea level rise in the US“ (Ein entscheidendes System von Meeresströmungen verlangsamt sich und treibt den Meeresspiegelanstieg in den USA in die Höhe). Diese falsche Behauptung stützt sich ausschließlich auf eine einzige, noch unveröffentlichte und nicht überprüfte Studie, welche die Projektionen eines einzigen Klimamodells verwendet. Beweise wie andere Studien und historische Berichte über AMOC-Trends zeigen, dass es keinen Konsens über den Status der AMOC gibt. Vielmehr schwanken die Vorhersagen der Wissenschaftler und die Berichterstattung der Medien über die AMOC seit fast zwei Jahrzehnten – unfähig zu entscheiden, ob die AMOC sich beschleunigt, verlangsamt oder konstant bleibt.

Abbildung 1. Eine vereinfachte Darstellung des globalen „Förderbandes“ der Meeresströmungen, die Wärme um die Erde transportieren. Rot zeigt die Oberflächenströmungen, blau die Tiefenströmungen. Tiefes Wasser bildet sich dort, wo die Meeresoberfläche am dichtesten ist. Die Hintergrundfarbe zeigt die Dichte an der Meeresoberfläche. Die AMOC ist die Strömung im Atlantischen Ozean vor der Ostküste der USA. Quelle: NASA/Goddard Space Flight Center Scientific Visualization Studio.

Die atlantische meridionale Umwälzzirkulation (AMOC) ist seit Jahren ein beliebtes Schreckgespenst der Klimaalarmisten. Es wurde sogar ein Science-Fiction-Film über ihren Zusammenbruch gedreht: The Day After Tomorrow, in dem der Zusammenbruch der AMOC innerhalb weniger Tage zu einer neuen Eiszeit führt. Ob der Film ein gutes Drama war, ist umstritten, aber nicht umstritten ist die heftige Kritik, die Klimawissenschaftler an seiner Darstellung des Klimawandels übten. Betrachtet man die Geschichte der AMOC-Vorhersagen, so kollabiert sie einigen Studien zufolge. In anderen wird sie stärker. Manche Studien legen nahe, dass sich die AMOC in den letzten Jahren überhaupt nicht messbar verändert hat. Das Problem ist, dass die Wissenschaftler die AMOC noch nicht lange genug beobachten können, um endgültige Aussagen zu treffen. Das hat die Presse nicht davon abgehalten, auf der Grundlage jeder neuen Studie spekulative, oft widersprüchliche Behauptungen aufzustellen.

Der Präsident von Heartland James Taylor dokumentierte diese sich ständig ändernde Darstellung in seinem Artikel 2021 bei Climate Realism, in welchem er hervorhob, wie Klimaaktivisten sich wiederholt über die AMOC-Trends widersprochen haben. In einem Jahr beschleunigt sie sich und treibt die europäische Erwärmung voran, in einem anderen Jahr stockt sie und es droht eine neue Eiszeit. Die Schlussfolgerung? Wir wissen einfach nicht genug, um pauschale Schlussfolgerungen zu ziehen, geschweige denn, um die wirklichen Verhältnisse oder eine Überprüfung derselben auf der Grundlage dieser Spekulationen umzustrukturieren.

In diesem Fall zitiert CNN nicht einmal veröffentlichte Forschungsergebnisse, sondern stützt sich stark auf noch unveröffentlichte Forschungsarbeiten, die 2024 von Liping Zhang – einem Ozeanographen des Geophysical Fluid Dynamics Laboratory der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) – begonnen wurden und die vermuten lassen, dass die AMOC aufgrund klimabedingter Faktoren schwächer wird und zu vermehrten Küstenüberschwemmungen führen könnte. Während Zhangs Modellierungsarbeit in der Tat stichhaltige wissenschaftliche Fragen aufwirft, versäumt es CNN, die massiven Vorbehalte zu erwähnen, die mit dieser Forschungsrichtung verbunden sind: spärliche Beobachtungsdaten, hohe Modellunsicherheit und ein fehlender Konsens innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft.

Hätte CNN auch nur ein wenig nachgeforscht, hätte es herausgefunden, dass zwei von Fachleuten geprüfte Studien, die im Januar und Februar dieses Jahres in der renommierten Wissenschaftszeitschrift Nature veröffentlicht worden waren, zu genau dem gegenteiligen Ergebnis gekommen sind als die unveröffentlichte Studie, welche die „Nachrichtenorganisation“ anpreist. Diese Studien untersuchten Daten und Modelle und kamen zu dem Schluss, dass die AMOC keine Anzeichen eines Rückgangs aufweist und dass dies selbst bei extremen Klimabedingungen unwahrscheinlich ist.

Darüber hinaus ignorierte CNN die Tatsache, dass der IPCC in Kapitel 12 seines Sechsten Bewertungsberichts: Emergence of Climate Impact Drivers„ (Entstehung von Klimaauswirkungen) keinen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Küstenüberschwemmungen in der Gegenwart festgestellt hat und auch für die Zukunft keinen voraussagt, wie in der nachstehenden Tabelle zu sehen ist (man beachte die gelb markierte Zeile “Coastal flood“):

IPCC Tabelle 12.12 | Auftreten von CIDs in verschiedenen Zeiträumen, wie in diesem Abschnitt bewertet. Die Farbe entspricht dem Vertrauen in die Region mit dem höchsten Vertrauen: weiße Zellen zeigen an, wo Beweise fehlen oder das Signal nicht vorhanden ist, was zu einem insgesamt geringen Vertrauen in ein entstehendes Signal führt.

Es ist schwer zu glauben, dass es keine Überschwemmungen an den Küsten geben würde, wenn die Gletscherschmelze schnell voranschreiten würde, was für eine abrupte Verlangsamung der AMOC notwendig wäre. Auch wenn CNN die Ungewissheit über die Behauptungen der Forscher einräumt und Gerard McCarthy, einen Ozeanographen an der Maynooth University in Irland zitiert, der freimütig zugibt: „Die Wissenschaft ist immer noch nicht klar“, schwenkt der Artikel dann sofort in eine spekulative Katastrophe um – mit der Behauptung, dass künftige Zwangsvollstreckungen, wirtschaftliche Verluste und Versicherungsschocks angeblich auf dem Rückgang der AMOC beruhen. Das ist keine Berichterstattung. Das ist fiktive Erzählkunst.

Was die Sache noch schlimmer macht ist, dass CNN in dieser Angelegenheit schon einmal korrigiert wurde. Im Jahr 2024 veröffentlichte Climate Realism eine umfassende Abrechnung mit ähnlichen Behauptungen in einem Artikel mit dem Titel [übersetzt] „Nein, CNN und andere Medien-Portale: Der Klimawandel verursacht nicht den Zusammenbruch der Ozeanzirkulation“. In dem Artikel wird darauf hingewiesen, dass der begrenzte Zeitraum der AMOC-Beobachtungen – knapp zwei Jahrzehnte – langfristige Vorhersagen höchst spekulativ macht. Einfach ausgedrückt: Wenn man etwas nicht lange beobachtet hat, kann man nicht mit Sicherheit wissen, wie es sich in der Zukunft verhalten wird. Auch die Projektionen der Klimamodelle können an diesem Problem nichts ändern, da sie bekanntermaßen fehlerhaft sind und von der Qualität der in sie eingebauten Annahmen abhängen. Wenn die Modellierer davon ausgehen, dass der Klimawandel zu einem Zusammenbruch der AMOC führen wird, sollte man sich nicht wundern, wenn die von ihnen erstellten Modelle tatsächlich einen Zusammenbruch der AMOC simulieren.

CNN verstärkt die Fehler, die sich aus der zweifelhaften Nutzung der Wissenschaft ergeben, indem es noch mehr ungerechtfertigte wirtschaftliche Extrapolationen projiziert. Sie bringen AMOC-bedingte Überschwemmungen mit vermehrten Zwangsvollstreckungen, Kreditinstabilität und höheren Versicherungsprämien in Verbindung. Das ist ein Taschenspielertrick: Sie führen den wirtschaftlichen Druck, der durch Immobilieninflation, schlechte Gebietseinteilung und Überbebauung der Küsten verursacht wird, auf hypothetische Änderungen der Meeresströmungen zurück.

Die Wahrheit ist, dass Versicherungsschäden und Überschwemmungsgefahr davon abhängen, wo die Menschen bauen und was sie bauen, und nicht von einer Zeitlupenströmung Tausende von Kilometern vor der Küste. Dies wurde kürzlich von Climate Realism in CNN’s Climate Con: How Real Estate, Not Storms, Drives Insurance Costs aufgedeckt. In diesem Artikel werden die eigenen Daten der NOAA zitiert, z. B. die Datenbank der milliardenschweren Wetter- und Klimakatastrophen, die durchweg zeigt, dass die steigenden Kosten für Katastrophen auf die zunehmende Bebauung in Hochrisikogebieten zurückzuführen sind – und nicht auf die zunehmende Häufigkeit oder Intensität von Katastrophen.

[Hervorhebung im Original]

Der CNN-Artikel über die AMOC ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Mainstream-Medien die Öffentlichkeit in die Irre führen, indem sie unsichere wissenschaftliche Erkenntnisse als unausweichlich hinstellen. Indem CNN sich auf AMOC-Modelle stützt, denen eine solide Beobachtungsgrundlage fehlt und die von anderen wissenschaftlichen Untersuchungen direkt widerlegt werden, und dann spekulative Erkenntnisse in Warnungen vor einem finanziellen Zusammenbruch ummünzt, setzt CNN einen beunruhigenden Trend fort: die Verwendung von unbelegten Klimanarrativen, um Angst zu schüren und politische Maßnahmen zu ergreifen – Fakten hin oder her. Selbst wenn die von CNN zitierten Experten sagen: „Die Wissenschaft ist noch nicht eindeutig“, lässt CNN jegliche journalistische Sorgfalt vermissen. Stattdessen geht CNN mit wissenschaftlichen Erkenntnissen über die AMOC hausieren, die bereits widerlegt wurden, und benutzt sie, um alarmierende Aussagen über Versicherungsmärkte, Kreditvergabe und Wohnungsbau zu unterstützen. Damit wird sowohl der Wissenschaft als auch der Öffentlichkeit ein Bärendienst erwiesen, indem echte Wissenschaft und solide wirtschaftliche und öffentliche Maßnahmen zugunsten fortschrittlicher politischer Ziele, wie z. B. größere staatliche Eingriffe in die Energiemärkte, verworfen werden.

Anthony Watts is a senior fellow for environment and climate at The Heartland Institute. Watts has been in the weather business both in front of, and behind the camera as an on-air television meteorologist since 1978, and currently does daily radio forecasts. He has created weather graphics presentation systems for television, specialized weather instrumentation, as well as co-authored peer-reviewed papers on climate issues. He operates the most viewed website in the world on climate, the award-winning website wattsupwiththat.com.

Link: https://climaterealism.com/2025/05/cnn-lies-in-its-amoc-collapse-story-another-flip-flop-in-a-long-line-of-alarmist-claims/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




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Woher kommt der Strom? Erquickliche PV-Stromerzeugung

20. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe

Zur erquicklichen PV-Stromerzeugung der 20. Analysewoche gesellte sich an den meisten Tagen noch etwas mehr Windstrom als in den vorangegangenen Wochen. Beides führte dazu, dass um die Mittagsspitze jeden Tag die Bedarfslinie gemeinsam mit dem Strom aus Wasserkraft und Biomasse überschritten wurde. Der konventionelle Netzstabilisierungsstrom kam dann noch hinzu, so dass die Strompreise jeden Tag der Woche über die Mittagszeit für etliche Stunden negativ waren. Es muss nicht sonderlich erwähnt werden, dass der nunmehr importierte Strom um 20:00 Uhr jeweils zwischen 130€ und 234€/MWh gehandelt wurde. Dass unsere Nachbarn die Preisdifferenzen genutzt haben, ist selbstverständlich. Welches Land wieviel Gewinn realisiert hat, kann mit den Daten der Handelstagecharts, die bei den Tagesanalysen verlinkt sind, ausgerechnet werden. Die regenerative Stromerzeugung bestritt mit gut 72 Prozent fast drei Viertel der gesamten Stromproduktion der Woche. Doch das ist nur die halbe, die Durchschnittswahrheit. Eine große Menge Strom wurde über Tag mit Photovoltaik-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt. Dieser Chart zeigt eindrucksvoll, wieviel Strom noch konventionell erzeugt, wieviel Strom aus dem benachbarten Ausland eingeführt werden musste, um den Bedarf zu decken. Die gestrichelte Preislinie verdeutlicht die Marktsicht auf den Strombedarf zu den Zeiten, an denen die Sonne nicht scheint.

Wochenüberblick

Montag 12.5.2025 bis Sonntag, 18.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 60,3 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,1 Prozent, davon Windstrom 28,0 Prozent, PV-Strom 32,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,8 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 20. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 20. KW 2025:
Factsheet KW 20/2025 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

Was man wissen muss: Die Wind- und Photovoltaik-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie, angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Tagesanalysen

Montag, 12.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 66,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,8 Prozent, davon Windstrom 31,0 Prozent, PV-Strom 35,0 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 10,8 Prozent.

Starke PV-Stromerzeugung in Verbindung mit reichlich Windstrom übersteigen mit Strom aus Wasserkraft und Biomasse den Bedarf über Tag (10:00 bis 16:00 Uhr). Die entsprechende Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo- Tagesvergleich zum 12. Mai ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 12.5.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag, 13.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 54,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,1 Prozent, davon Windstrom 16,4 Prozent, PV-Strom 37,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,8 Prozent.

Die Windstromerzeugung lässt nach. Dennoch übersteigt die regenerative Stromproduktion die Bedarfslinie. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13. Mai ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 13.5.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch, 14.5.025: Anteil Wind- und PV-Strom 59,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 71,0 Prozent, davon Windstrom 24,9 Prozent, PV-Strom 34,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,4 Prozent.

Die Windstromerzeugung zieht wieder an, macht um 14:00 Uhr sogar einen „Sprung“.  Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14. Mai 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 14.5.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Donnerstag, 15.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 62,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,3 Prozent, davon Windstrom 33,5 Prozent, PV-Strom 29,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,7 Prozent.

Noch mehr Windstrom, weniger PV-Strom. Die Bedarfslinie wird überschritten. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15. Mai ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 15.5.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Freitag, 16.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 59,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,9 Prozent, davon Windstrom 29,5 Prozent, PV-Strom 29,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,7 Prozent.

Heute wird die Bedarfslinie regenerativ nur knapp gerissen. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16. Mai 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 16.5.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Samstag, 17.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 61,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,4 Prozent, davon Windstrom 33,0 Prozent, PV-Strom 28,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,9 Prozent.

Wind- und PV-Strom plus Wasser- und Biomassestrom reichen wegen des geringeren Wochenendbedarfs aus, den Strombedarf zeitweise zu übersteigen. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 17. Mai ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 17.5.2025: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Sonntag, 18.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 58,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,1 Prozent, davon Windstrom 27,3 Prozent, PV-Strom 30,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,1 Prozent.

Noch geringerer Bedarf. Die PV-Stromerzeugung steigt gegenüber dem Vortag an. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 18. Mai ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 18.5.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Die bisherigen Artikel der Kolumne „Woher kommt der Strom?“ seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.