Das Ende vom Klimawahn – Ottmar Edenhofer warnt vor den Folgen

Prof. Ottmar Edenhofer (hier), war da nicht etwas? Ja klar doch, es ist zwar schon länger her, aber immer noch top-aktuell. Bereits am 14.11.2010 verkündete er in einem Interview von der NZZ:

„Aber man muss klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch nichts mehr zu tun.“

Wer ist eigentlich mit dem pluralis majestatis „wir“ gemeint? Na egal. Das Statement Edenhofers klingt jedenfalls beim ersten Hinhören wie das von einem strammen Kommunisten der alten Lenin-Schule. Vielleicht meinte er es ja auch so, man kann in fremde Köpfe nicht hineinsehen. Käme seine Aussage von einem miserablen Ökonom, dann wäre sie tatsächlich kommunistisch gemeint.  Käme sie von einem guten Ökonom, dann wäre sie eine weitsichtige Vorausschau über die größte jemals geplante und auch einige Zeit bestens funktionierende Umverteilung des Weltvermögens von „arm nach reich“ – wohlgemerkt nicht von reich nach arm! Die dem Jahr 2010 folgende Realität gäbe dem fiktiven guten Ökonom recht. Warum? Zur Erklärung ist eine kurze historische Rückschau hilfreich.

Grün-Rot hatte es nach dem Ende der RAF ohne nennenswerte bürgerliche Gegenwehr geschafft die ehemals kritischen Medien zu unterwandern und den ÖRR zu einem sozialistisch geprägten Propagandamedium umzuformen. Die großen deutschen Zeitungen und Wochenjournale wie FAZ, SPIEGEL usw. waren gezwungen zu folgen, denn nicht nur der ÖRR, sondern auch das Internet begann ihr Geschäftsmodell zu zerstören. Sie ergriffen erleichtert die angebotene finanzielle Hilfestellung des Staates und wurde zu Staats-Claqueuren. Ehemals gute Journalisten, die berichteten, was ist und nicht was regierungsnah gewünscht ist, mussten der neuen Linie folgen oder gehen.

Die im Laufe der Zeit total dominierende grün-rote Medienmacht hämmerte dem naiven Bürger jede Art von Klimaschäden ein, bis hin zum Weltuntergang durch menschengemachtes CO2. Jedes als ungewöhnlich empfundene Wetterereignis erhielt das label „menschengemachter Klimawandel.“ Infolgedessen war es bald keiner deutschen Regierung mehr möglich, sich sachlich gegen den geballten Klimaunsinn zu positionieren. Insbesondere ließ man den sogenannten wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung WBGU (hier) ohne demokratische Gegenwehr sein „großes Klima-Transformationsprogramm“ erstellen. Der WBGU hatte mit Demokratie und dem deutschen Grundgesetz nichts, aber auch gar nichts mehr gemeinsam.

Übertrieben? Leider nein, denn im Hauptgutachten des WBGU (hier) – das Herunterladen und Lesen des pdf ist zu empfehlen – beschreibt der WBGU seine „Große Transformation“, die auf einen ökologischen und alle Menschen der Welt gleichmachenden Umbau der Menschheit unter einer Herrschaft „weiser“ Experten hinausläuft. Kommt einem irgendwie bekannt vor – richtig, es ist fast das kommunistische Manifest. Der Begriff  „demokratische Entscheidung“ ist dem WBGU unbekannt! Kein Verfassungsschutz und keine Fraktion des deutschen Bundestages protestierte gegen die grundgesetzwidrigen Machenschaften des WBGU. Insbesondere auch nicht die für Freiheitliches zuständige FDP, die folgerichtig in der politischen Versenkung verschwand und ohne ein konsequent liberales neues Personal auch dort enden wird.

Klima-Fachleute, die anfänglich versuchten das sich schon früh abzeichnende Unglück für unsere Industrie und unseren Wohlstand mit korrekten Sachargumenten aufzuhalten und sich gegen den Klimawahn positionierten, wurden kaltgestellt.  Bürger mit gesundem Verstand, die die ÖRR- Klimaschutz-Propaganda durchschauten und sich öffentlich dazu äußerten, wurden zu „Klimaleugnern“ und riskierten sogar ihren Arbeitsplatz. Keine Firma konnte es sich noch leisten mit „Klimaleugnern“ in Zusammenhang gebracht zu werden.

Ähnliches wie oben beschrieben passierte auch unserem großen Bruder, den USA. Das große Geschäft mit der Klima-Masche machten dann die steinreichen weltweiten Profiteure, meist über Blackrock, das deren Assets verwaltete. Aber auch unzählige Klima-Aktivisten, die ohne ausreichende Berufsausbildung auf dem Arbeitsmarkt schlechte Karten hatten, fanden als Klima-Helfer in einschlägigen NGOs ihr Auskommen. Sie wurden zur Unterstützung, Belebung und Mitarbeit an den jährlichen weltweiten Klimakonferenzen gebraucht. Die weltweite ESG-Aktion (Environmental, Social and Governance) war schließlich als Höhepunkt ein perfides hochwirksames Werkzeug, um die im Macht-Mittelpunkt stehenden Finanzinstitute an die Kandare der Klima-Aktion zu spannen.

Das Geschäftsmodell war einfach: Ahnungslosen Anlage-Kunden wurden grüne Anlagetypen untergejubelt, die nur in ersten Anfängen kurzfristig Gewinne einbrachten, aber sich auf Dauer fatal für die Kunden herausstellten – nicht für Blackrock natürlich. Die Regierungen der Klimaschutzländer machten durch immer weitere Aufweichungen des Naturschutzes von Flugtieren, durch Subventionen und durch Einschränkungen der juristischen Werkzeuge von Anrainern gegen Windräder den Weg für Windradprofiteure frei, die am freien Markt und ordentlichen Naturschutzregeln nie eine Chance gehabt hätten. Die ganz großen Mitspieler wie stellvertretend Bill Gates von Microsoft wussten Bescheid, beteiligten sich am ESG, stopften ihre Taschen voll und spielten die Warner vor der kommenden Klima-Apokalypse.

Nun gilt immer noch auf dieser Welt, dass sich sachlicher Unsinn niemals auf Dauer behaupten kann. Die ganz großen Nutznießer des vorgegaukelten Klima-Armageddons machten ihr Geld, indem sie den ahnungslosen Regierungen, anfänglich sogar erfolgreich afrikanischen Ländern, die hoffnungslos ineffiziente Methode zur Stromerzeugung aus Windrädern andrehten. Diese Strategie ging nicht lange gut, denn schnell stellte sich heraus, auf was man sich als betroffenes Land da eingelassen hatte. Damit setzte der Zerfall des Geschäftsmodells ein, wobei dafür gesorgt wurde, dass so lange wie möglich nichts in die Öffentlichkeit drang.

Es fing damit an, dass der verärgerte treasurer des US-Bundesstaat Missouri 500 Millionen Dollar von Blackrock wegen zu großer Verluste aus Beteilungen an „Erneuerbaren“ abzog, was der SPIEGEL erstaunlicherweise publizierte (hier). Danach begann es überall zu rutschen. Blackrock zog sich so rasch als möglich, aber unauffällig, aus dem Klima- und Energiewende-Geschäft zurück. Die deutschen ÖRR schwiegen selbstverständlich über diese unliebsame Entwicklung. Der oben zitierte SPIEGEL-Artikel darf als Ausnahme gelten, vielleicht war er sogar nur ein Versehen. Solange das Klima-Geschäft noch irgendwo lief, wurde von den Investoren mitgenommen, was mitzunehmen war. Alles aus ESG und Medienunterstützung Gewonnene und alles bis zum Ende Mitgenommene war letztlich das Geld des wehrlosen Steuerzahlers. Denn deutscher Klimaschutz und deutsche Energiewende kostete bis heute gemäß Chatgpt 300-500 Milliarden Euros ohne jeden Gegenwert! Nebenbei: Warum war Chatgpt nötig, das sogar die ordentlichen Quellen für diese Zahlen angibt? Zur Antwort versuchen Sie doch einmal im Internet mit den Suchbegriffen „Kosten für Klimaschutz und Energiewende Deutschlands“ irgend etwas Sachliches aufzutreiben! Wie schafft man es eigentlich, die entsprechenden Angaben aus dem Internet weg-zu-zensieren, die es sicher gab? Vielleicht kann ja einer der Kommentatoren erklären wie das funktioniert.

Als das allmähliche Ende des Klimawahns bereits feststand, lenkte Gottseidank ein gütiges Geschick die für Donald Trump vorgesehene Gewehrkugel nur um wenige Zentimeter ab. Trump gewann die Wahl und begann seine Wahlversprechen – im Gegensatz zu einem aktuellen deutschen Vorbild – unverzögert in die Tat umzusetzen. Es ging danach sehr schnell. Dies ließ auch Bill Gates als bis dato wildesten Klima-Warner handzahm werden, „Es sei alles halb so schlimm, Klimaschäden könnten mit bester Technologie beherrscht werden etc.“ war nun von ihm zu vernehmen.

Wir in EIKE dachten natürlich sofort daran, Bill Gates als EIKE-Mitglied zu gewinnen, denn er gehörte jetzt zu uns – irony off!

Natürlich hat Bill Gates nichts von all dem geglaubt, was er da die ganze Zeit an Klima-Schauermärchen erzählte. Ein Überzeugter hätte nämlich für seine Meinung gekämpft. Es wurde lediglich Zeit für ihn die Anlageklasse zu wechseln – vom zu erwartenden mausetoten Klimageschäft hin zum neuen KI-Geschäft – und sich dabei vor allem auch mit Donald Trump gut zu stellen. Der Fall „Bill Gates“ wäre vielleicht etwas für einen realistischen Unterricht im Fach „Wirtschaft und Wirtschaftspsychologie“ an deutschen Gymnasien. Wenn einer der reichsten Männer der Welt mit der besten Spürnase für lukrative Geschäfte aus der Klima-Agenda aussteigt, dann ist diese wirklich früher oder später mausetot. Am längsten noch überleben wird der Klimawahn freilich in … na, Sie kennen das Land sicher schon.

Nun aber wieder zurück zu O. Edenhofer: Die WELT ließ ihn am 31.Oktober 2025 gnädig einen Beitrag mit dem Titel schreiben „Dann verliert Europa seine Glaubwürdigkeit. Dann haben wir ein Riesenproblem.

Gehen wir die Begriffe im Titel einfach mal kurz durch. Falls man Europa mit der EU gleichsetzt, kann tatsächlich von Glaubwürdigkeit angesichts des vielfachen Bruchs der Maastricht-Verträge schon lange keine Rede mehr sein. Dabei wären nur zu nennen

a) die Fiskalpolitik, Defizit  ≤ 3 %, Schulden, Schulden ≤ 60%, fast alle Länder haben diese Vorschriften mehrfach verletzt,

b) No-Bailout-Klausel, keine Haftung anderer Staaten, EFSF, ESM, Hilfspakete,

c) ZB- Staatsfinanzierungsverbot, keine Finanzierung von Staaten, Sekundärmarktkäufe der EZB.

Hier liegt Edenhofer also richtig.

Zum „Riesenproblem“ im Titel verdeutlicht Edenhofer näher

Wenn der Emissionshandel verwässert oder der Green Deal ausgebremst wird, verliert Europa seine Glaubwürdigkeit und seine beispielgebende Funktion.

Glaubwürdigkeit hatten wir soeben, bleiben jetzt nur noch „beispielgebend“ und „Riesenproblem“. Mit „beispielgebende Funktion“ liegt Edenhofer ebenfalls absolut richtig, denn unser „Green Deal“ ist weltweit beispielgebend wie man es auf gar keinen Fall machen darf (vielleicht ein Fall von kognitiver Dissonanz?).

Weiter erklärt Edenhofer:

Der Emissionshandel darf nicht beschädigt werden, denn dank ihm konnten in der EU Wirtschaftswachstum und Emissionsausstoß entkoppelt werden. Das sei ein sehr bemerkenswerter Erfolg“.

Hmm … welchen Erfolg, welches Wirtschaftswachstum der EU oder gar Deutschlands und welche Entkoppelung meint Edenhofer eigentlich? Lebt er noch in dieser Welt? Die deutsche Wirtschaft geht durch den extrem unsinnigen CO2-, Klimaschutz- und Energiewende-Zauber schon seit Jahren den Bach runter (s. wie oben erwähnt die verlorenen 300 bis 500 Milliarden ohne jedweden Gegenwert). Von Entkoppelung kann keine Rede sein, tatsächlich ist die Koppelung sogar perfekt. Je mehr Klimaschutz und je mehr Energiewende, umso schlimmer steht es um unsere Industrie und unseren Wohlstand. Das verkündet bereits zutreffend, aber zurückhaltend-höflich, unsere aktuelle Ministerin für Wirtschaft und Energie, Katherina Reiche. Bloß wirksams gegensteuern darf sie nicht, unser Finanzminister Klingbeil sei zu sensibel dafür.

Nur die sofortige und komplette Abschaffung des EEG und jeden Emissionshandels, inklusive aller damit zusammenhängenden Folgengesetze und Vorschriften, und zusätzlich die Abschaffung sämtlicher „Klimaschutzgesetze“ und ihre Folgegesetze, Vorschriften, Richtlinien etc. kann nicht nur die deutsche, sondern auch die gesamte weitere EU-Industrie Industrie wieder wettbewerbsfähig machen. Dazu gehört auch die sofortige Abschaffung des EU-Emissionshandelsystems (EU-EHS oder englisch EU-ETS), das unsere Industrie in den Wahnsinn treibt und immer mehr Unternehmen zum Aufgeben zwingt. Nicht Planwirtschaft, sondern eine von  Fesseln befreite freie und soziale Marktwirtschaft wie die vom ehemaligen Ludwig Erhard (Bundesminister für Wirtschaft von 1949 bis 1963) ist allein der richtige Weg. Ein konsequenter Bürokratieabbau von mindestens 80 % Reduzierung gehört dazu.

Deutschland wird keine Probleme damit haben Brüssel von diesem Weg der Klima- und Energie-Vernunft zu überzeugen. Einen Dexit kann sich Brüssel nicht leisten. Deutschland muss nur wollen.

 

 




Prof. Gerd Ganteför gegen Prof. Jochem Marotzke: Wer von beiden sagt wissenschaftlich korrekt aus?

Die Talk Show von Markus Lanz (10.7.25)

Bevor auf das eigentliche Thema der vorliegenden EIKE-News eingegangen werden kann – nämlich das Youtube von Gerd Ganteför, in welchem er eine Kernaussage von Marotzke in der Lanz-Talk-Show fachlich angreift und sich sogar über eine Verächtlichungmachung seitens Marotzke’s beschwert – muss kurz auf die Lanz-Talk-Show eingegangen werden:

In der Talk Show von Markus Lanz am 10. Juli 2025 (hier) waren als Gäste Maja Göpel (hier), Boris Palmer (hier), Jochem Marotzke (hier) und Axel Bojanwski (hier) eingeladen. Das Thema der Talkshow orientierte sich an den jüngsten katastrophalen Überschwemmungen in Texas, die Wetterereignisse, aber keine Klimaereignisse waren. Die Talk Show wurde dennoch vom ZDF mit drei Schwerpunkten beschrieben als „Über das Ziel, Tübingen bis 2030 klimaneutral zu machen, Konzepte für eine zukunftsfähige Gesellschaft, den aktuellen Stand der Klimaforschung und den gesellschaftlichen Diskurs zu diesem  Thema“. Es gibt bereits zwei Kritiken an der Lanz-Talk-Show, eine negative von Michael Limburg (hier) und eine fast schon positive (hier).

Nun meine dritte Kritik: Von den vier Eingeladenen wiesen nur Marotzke und Bojanowski überhaupt Klima-Fachkenntnisse für eine sinnvolle Diskussion auf. Die beiden restlichen Gäste und Lanz waren fachlich „unterirdisch“. Palmer, ein bemerkenswert tüchtiger OB, faselte von seinem Ziel, Tübingen bis 2030 klimaneutral zu machen. Zu diesem Projekt kann man nur noch die Antwort von Prof. André Thess (hier) der Uni Stuttgart auf das Wahnsinnsprojekt „deutsche Klimaneutralität“ empfehlen, schließlich ist Palmer studierter Mathematiker fürs Lehramt.

Thess, von Bojanowski (sic) am 12.04.2025 interviewed (hier) ermittelte Gesamtkosten von zehn Billionen Euro, also etwa 100.000 Euro pro Kopf in Deutschland, um deutsche Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen (das Ziel von Palmer ist sogar noch näher auf die nächsten 15 Jahre gesteckt). Gestreckt auf 20 Jahre von heute bis 2045 müsste gemäß Thess Deutschland jährlich 10% seiner Wirtschaftsleistung nur für Klimaneutralität ausgeben. Auch  FOCUS und FAZ berichteten über die Abschätzung von Thess (hier, hier). Thess ist kein nobody, und er hat seine Abschätzung in einem Podcast von Thichys Einblicke einwandfrei und nachvollziehbar begründet (hier). Thess ist auch nicht mehr alleine. Auch die britische Finanzaufsichtsbehörde OBR schlägt Alarm zur Umstellung Großbritanniens auf eine Netto-CO2-Null-Wirtschaft (hier).

Alle eingeladenen Gäste der Lanz-Talk-Show sprachen sich für den Wahn „Klimaneutralität“ aus – ohne erkennbares verantwortungsvolles Nachdenken über die katastrophalen Folgen dieses Wahns für den Wohlstand Deutschlands und der diesen Wohlstand erzeugenden Industrie (auf Bokanowski komme ich gleich). Solchen Leuten ist das Wohlergehen der deutschen Bevölkerung offenbar völlig schnuppe.

Hauptsache ist anscheinend, dass sich Deutschland der nicht bei der CO2-Vermeidung mitmachenden Welt wieder einmal als Vorbild zeigen kann. 85% der Weltbevölkerung denken nämlich gar nicht an CO2-Vermeidung, und sie haben dafür sehr vernünftige und nachvollziehbare Gründe. Die Hoffnung, dass die historisch wohlbekannte und stets mit einer Katastrophe verbundenen deutschen Lieblingsübung, Vorbild aller Völker zu spielen oder gar die Welt zu retten, einmal dem gesunden Menschenverstand weichen würde, darf man auch nach dieser Lanz-Talk-Show wieder begraben.

Was Frau Göpel angeht, hätte Lanz an ihrer Stelle besser Greta Thunberg oder Luisa Neubauer eingeladen. Das fachliche Vakuum wäre gleichgeblieben, nur die Talk Show lustiger geworden. Zu allen von Bojanowski geäußerten vernünftigen Vorbehalten konnte ich keine fachlichen Gegenargumente dieser gut aussehenden Dame vernehmen, nur das stets Wiederholte „… doch bitte, bitte niemals die Hauptsache „CO2-Vermeidung zu vergessen„. Dass solch eine „Expertin“ Karriere bis hin zu einer Honorarprofessur machen konnte, läßt vielleicht manchen vermuten, dass  ganz allgemein etwas in Deutschland schief lief und der grüne Marsch durch die Institutionen erfolgreich war.

Zu Bojanowski ist entlastend anzumerken, dass er zwar sehr viel deutlicher in seinem Klimabuch (hier) und in einem Interview (hier) spricht, dies aber nicht in der Lanz-Talk-Show vor Millionenpublikum. Er würde dann nämlich nie wieder eingeladen werden, zweifellos kein Unglück, denn welcher vernünftige Mensch begibt sich freilwillig in eine deutsche Talk-Show. Der Druck auf den Arbeitgeber Bojanowski’s, die WELT, dürfte freilich bei mehr Mut so groß werden, dass die WELT als Bauernopfer vermutlich den Job Bajonowski’s streichen würde. Einknicken vor grünem Unsinn ist ja momentan „die“ Mode in Deutschland. Was man von Bojanowski bei Lanz wirklich erfuhr, ist „zwischen den Zeilen“ herauszuhören (vielleicht war dies auch der Grund, warum er viel zu schnell und hastig sprach). Nur wer sich in ähnlicher beruflicher Abhängigkeit befindet und deutlich mutiger ist als er, möge den ersten Stein werfen.

Gerd Ganteför weist eine Kernaussage Jochem Marotzke‘s der Lanz-Talk-Show zurück

Ganteför ging es ausschließlich um die fachlich fragwürdige Behauptung Marotzke’s, auch die CO2-Senken Ozean und Biosphäre könnten nicht verhindern, dass ein Viertel des anthropogenen CO2 unabdingbar in der Atmosphäre verbliebe. Die Aufregung Ganteförs darüber ist berechtigt, denn diese fachlich falsche Aussage hat es in sich. Ganteför leitete aus Marotzke‘s Aussage eine Verächtlichmachung oder „Sich lustig machen“ seiner Youtubes über dasCSenkenmodell“ her. Falls es so war, ist ignorieren immer das beste, denn Wissenschaft ist immer Streit, der aber nie ad hominem gehen darf. Nun ist Ganteför keineswegs der Entdecker des Senkenmodells, sondern berichtet darüber in seinen wirklich guten Erklärvideos (ich kenne Ganteför aus früheren Zeiten persönlich, schätze ihn sehr und vertrat ihn sogar einmal in seinem Seminar an der Uni Konstanz). Ein „Sich lustig machen“ seitens Marotzke in der besagten Talk Show konnte ich allerdings nicht hören, auch den Namen Ganteför nicht. Dies lag aber vielleicht nur an meinem unzureichenden Anschauen der Lanz-Talk-Show. Talk-Shows ertrage ich nicht über längere Zeit.

Wie auch immer es sich verhielt, Ganteför ließ nicht locker. Ein Freund von ihm hatte die kostenbewehrte Version von ChatGpd abonniert und fragte spaßeshalber ChatGpd, was es über das Senkenmodell wüsste und ob es gemäß wissenschaftlicher Fachliteratur in Ordnung sei. Das Ergebnis darf als kleine Sensation gelten. Schauen Sie sich das Ganteför-Erklär-Youtube in seinen Einzelheiten selber an (hier). Natürlich ist das Senkenmodell in Ordnung, ChatGpd bestätigt es, und es entspricht der begutachteten Fachliteratur. Sogar die hier als Zeuge unverdächtige EU schustert auf diesem Modell ihre Klimapolitik zusammen. Dies allerdings mit einem derart abstrusen Fehler, dass man sich vor lachen verschluckt.

Der EU-Fehler geht so: Das Senkenmodell ist von der EU akzeptiert, d.h. je mehr anthropogenes CO2 in der Luft, umso mehr fließen in die Senken Ozeane und Pflanzenwachstum – heute verbleiben übrigens von 1 Tonne in die Atmosphäre geblasenem anthropogenen CO2 nur noch die Hälfte in der Luft, die andere Hälfte geht zu gleichen Teilen in die Ozeane und ins Pflanzenwachstum. Mit den Ozeanen ist die EU aber doch nicht einverstanden! Nicht der Physik wegen, sondern aus formalen Gründen, denn Ozeane gehören nicht zur EU. Unglaublich, aber wahr! Vielleicht dient dieser EU-Witz aber auch nur dazu, höhere CO2-Einsparungen zu rechtfertigen, EU-Verdummungen der Bevölkerungen sind hinreichend bekannt.

Nun aber zur Frage, warum Marotzke das Senkenmodell ablehnt. Er hätte für seine Auffassung sogar begutachtete Fachveröffentlichungen nennen können, was in einer Talk Show natürlich nicht möglich ist. Wissenschaft muss immer Streit sein, Marotzke hat also durchaus einen Punkt mit seiner Behauptung, die ich auch respektiere. Um zu verstehen, was er meinte und wo sein Fehler zu suchen ist, werde ich im Folgenden kurz das Senkenmodell vorstellen, weil ich selber Mitautor eines frühen papers darüber bin (s. Literaturanhang).

Die Schlüsselrolle beim CO2-Kreislauf spielen die Ozeane, die grob die vierzigfache Menge der Atmosphäre an frei gelöstem CO2 enthalten. Der CO2-Partialdruck der Ozeane ist infolgedessen nicht vom vergleichsweise verschwindenden CO2-Gehalt der Erdatmosphäre abhängig. Er bleibt konstant, unabhängig davon, wie viel CO2 die Menschheit in die Luft bläst. Zwischen Ozeanen und Atmosphäre vor dem anthropogenen CO2 gab es nur einen gleichgewichtigen natürlichen Hin-und-Her-CO2-Austausch, wobei die Verweilzeit eines CO2-Moleküls in der Luft nur wenige Jahre betrug. Am CO2-Gehalt der Luft hatte sich daher früher so gut wie nichts geändert. Dieses Gleichgewicht wurde durch die menschgemachten CO2-Emissionen dann zu einem immer höherem CO2-Gehalt der Luft verschoben (Henry Gesetz). Dies erfolgte nur, weil die natürliche Herstellung des CO2-Partialgleichgewichts zwischen Ozean und Atmosphäre eine lange Zeitverzögerung von über 50 Jahren aufweist – entsprechende Fachpublikationen geben unterschiedliche Werte an, was an den grundlegenden Mechanismen aber nichts ändert.

Die Konsequenz der geschilderten Zusammenhänge war und ist weiterhin ein stetig steigender CO2-Partialdruck der Luft im Vergleich zum dem konstant bleibenden CO2-Partialdruck der Ozeane. Der Partialdruck in der Luft wurde seit 1958 genau vermessen, er verlief von ca. 280 ppm bis etwa 320 ppm von 1850 bis 1958 und stieg danach bis auf  heute ca. 420 ppm an Der stetig höhere CO2-Partialdruck in der Luft drückt immer mehr CO2 in die Ozeane und das Pflanzenwachstum als zweite Senke. Die sich in dieser Richtung ändernden Werte des globalen CO2-Kreislaufs, die Quellen und Senken über die letzten Jahrzehnte werden benfalls seit Jahren gemessen, dokumentiert und in Fachpublikationen beschrieben. Im Anhang dieser EIKE-News ist eine (unvollständige) Literaturliste zu finden.

Nun der alles entscheidende Punkt, den die Klimakatastrophen-Alarmisten fürchten wie der Teufel das Weihwasser: Der CO2-Gehalt der Atmosphäre durch anthropogene CO2-Emissionen kann eine obere Grenze von ganz grob 600-800 ppm grundsätzlich nicht überschreiten! Damit wäre die berühnte Klimasensitivität, die auf Verdoppelung der jeweils aktuellen CO2-Konzentration der Luft basiert, bereits obsolet, denn 2 x 400 = 800 ppm sind gar nicht erreichbar.

Der Grund der genannten Obergrenze ist unschwer zu verstehen: Um den CO2-Anstieg in der Atmosphäre weiterhin zu steigern sind immer höhere CO2-Emissionen erforderlich, denn es fließen schließlich bei dieser Steigerung auch immer entsprechend gesteigerte Mengen des anthropogenen CO2 in die Ozeane und das Pflanzenwachstum. Theoretisch gleichbleibende anthropogene CO2-Emissionen würden nach sehr langen Einschwingzeit den CO2-Gehalt der Luft konstant werden lassen, alles anthropogene  CO2 ginge dann in die beiden Senken.

Man stelle sich dazu, wie bei Ganteför so schön veranschaulicht, die Atmosphäre als Badewanne und das CO2 als Wasser in der Wanne vor. Die Badewanne hat zwei Löcher, durch die immer mehr abfließt, je höher der Wasserstand der Badewanne ist. Bei konstantem CO2-Zufluss bleibt der sich enstellende Wasserspiegel (CO2-Konzentration der Luft) nach langer Abklingzeit konstant, obwohl die Menschheit konstant weiter CO2 in die Luft bläst.

Dies alles ist aber bei der genannten Grenze um die 600-800 ppm CO2 in der Luft beendet. Das Verbrennen der Ressourcen an Kohle, Öl und Gas reicht nämlich irgend wann nicht mehr für immer höhere CO2-Konzentrationen der Luft aus, weil dabei zwangsweise die Ozeane und das Pflanzenwachstum ebenfalls immer stärker mit dem anthropogenen CO2 „gefüttert“ werden. Bevor dies in wenigen hundert Jahren endgültig der Fall sein würde, werden freilich längst Kernkraftwerke (Brüter) der Generation IV die komplette Energieversorgung der Menschheit übernommen haben – CO2-frei und mit Brennstoffreserven von mehr als mehreren Millionen Jahren (hier). Die Fusion wäre theoretisch dazu auch fähig, ich glaube aber nicht, dass sie jemals wirtschaftlicher als die Fission sein kann. Es gibt infolgedessen absolut keinen Grund, einen unaufhaltbaren CO2-Anstieg der Atmosphäre durch menschgemachte Aktivitäten zu befürchten.

Von den Klima-Aktivisten und der Ozeanchemie mit unzähligen Forschern in Arbeit und Brot wird diese Schilderung nicht gerne gehört. Als wissenschaftliches Gegenargument führen sie den Revelle-Effekt an, der zukünftig die CO2-Aufnahme des Ozeans vermindern soll. Das ist vermutlich auch die Argumentation Marotzke’s, er hat sie in der Talk Show aber nicht näher erklären können. Der Revelle Effekt existiert tatsächlich (hier) – aber nur im Labor. Die Ozeane mit ihrer komplexen Biologie ticken anders, beispielsweise beherbergen sie Kalkschalen bildende Lebewesen, die nach Ende ihres Lebens auf den Meeresgrund sinken und weiteres mehr. In der Natur hat man den Revelle-Effekt nicht nachweisen können (hier). In dieser Studie der renommierten Atmospheric Chemistry and Physics der Europäischen Geophysikalischen Union EGU, lautet der entscheidende letzte Satz im abstract „Therefore, claims for a decreasing long-term trend in the carbon sink efficiency over the last few decades are currently not supported by atmospheric CO2 data and anthropogenic emissions estimates.”

Ganteför hat auf einem anderen Weg an Hand von Messungen ebenfalls korrekt gegen die Auffassung Marotzke’s argumentiert (s. Titelbild). Da Wissenschaft immer Streit sein muss, ist die oben geschilderte Erkenntnis der Korrektheit des Senkenmodells nicht in Stein gemeißelt. Es ist aber extrem unwahrscheinlich, dass sie falsch ist.  Marotzke sollte sich daher vielleicht einmal die Aussage von Richard Feynman, einem der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts zu Herzen nehmen:

Egal, wie bedeutend der Mensch ist, der ein Modell vorstellt, egal, wie elegant es ist, egal wie plausibel es klingt, egal wer es unterstützt, wenn es nicht durch Beobachtungen und Messungen bestätigt wird, dann ist es falsch.

Eine (unvollständige) Fachliteratur zum Thema CO2-Senkenmodell

  • Joachim Dengler & John Reid (2023), Emissions and CO₂ Concentration – An Evidence Based Approach,  Atmosphere, mdpi
  • Keenan et al. (2023), A constraint on historic growth in global photosynthesis due to rising CO2, nature climate change
  • Wang, S., et al. (2020), Recent global decline of CO2 fertilization effects on vegetation photosynthesis, Science
  • O’Connor (2020),“Modeling of Atmospheric CO₂ Concentrations as a Function of Fossil‑Fuel and Land‑Use Change…”, Climate, mdpi
  • Gaubert et al. (2019), Global atmospheric CO2 inverse models converging on neutral tropical land exchange, but disagreeing on fossil fuel and atmospheric growth rate, Biogeosciences EGU
  • Strassmann & Joos (2018), The Bern Simple Climate Model (BernSCM) v1.0. Model Dev.
  • Zhu, Z., Piao, S., et al. (2016), Greening of the Earth and its drivers, Nature Climate Change
  • Weber, Lüdecke, Weiss (2015), A simple model of the anthropogenically forced CO2 cycle, Earth Syst. Dyn. Discuss.
  • Sarmiento et al. (2010), Trends and regional distributions of land and ocean carbon sinks, Biogeosciences
  • Rödenbeck et al. (2003),CO₂ flux history 1982–2001 inferred from atmospheric data using a global inversion…, Chem. Phys.
  • Stephens et al. (2007), Weak Northern and Strong Tropical Land Carbon Uptake from vertical profiles of atmospheric CO2, Science
  • Tans, Fung & Takahashi (1990), Observational constraints on the global atmospheric CO₂ budget, Science
  • Keeling & Whorf (1979), The Suess effect: ¹³Carbon–¹⁴Carbon interrelations, Int.

Ein Nachttrag in Memoriam des in 2010 verstorbenen EIKE-Mitglieds Ernst Beck

Immer wieder wird (korrekt) angemerkt, dass bodennahe CO2-Konzentrationen bis weit über 500 ppm ansteigen können und diese Werte bereits im 19. Jahrhundert vor der Industrialisierung belegt sind.  Die daraus abgeleitete Hypothese, dass der aktuelle CO2-Anstieg aus anthropgenen Quellen blanker Unsinn sei, geistert aus diesem Grund immer noch herum. Insbesondere Ernst Beck (Gymnasiallehrer in Freiburg) vertrat sie. Er hatte in jahrelanger monumentaler Arbeit unzählige Messungen von Meteorologiestationen des 19. Jahrhundert ausgewertet und weit höhrer CO2-Konzentrationen als heute gefunden. Die modernen CO2-Messungen werden allerdings auf hohen Bergen oder isolierten Inseln vorgenommen.

Dann passierte etwas, das einen nur noch den Hut vor Beck ziehen lässt. Er erkannte seinen Irrtum und korrigierte ihn ohne zu zögern. So verhält sich nur ein echter Wissenschaftler.  Beck  zusammen mit dem Franzosen Dr. Francis Massen waren dann meiner Kenntnis nach die ersten, die den Grund für die irritierend hohen CO2-Konzentrationen bis weit in 19. Jahrhundert hinein aufklärten und die modernen CO2-Messungen bestätigten.

Die Idee von Beck und Massen und Beck bestand darin, die historischen CO2-Messungen durch orts- und zeitgleiche Messungen der Windgeschwindigkeiten zu ergänzen, die oft noch den historischen Unterlagen beilagen. Dabei stellte sich heraus, dass starke Schwankungen der CO2-Konzentrationen bis hin zu sehr hohen Werten nur bei sehr kleinen Windgeschwindigkeiten auftraten, bei zunehmender Windgeschwindigkeit aber verschwanden. Anschaulich ausgedrückt, bläst der Wind die lokalen CO2-Fluktuationen weg und lässt nur den CO2-Untergrund übrig, der dann den gemessenen Mauna-Loa-Werten entspricht. Bei ihren zahlreichen Auswertungen konnten die beiden Autoren die Zuverlässigkeit Ihrer „Windmethode“ auf maximal 10 ppm Abweichung zu den Mauna-Loa-Daten eingrenzen. Da all dies kurz vor dem Tod Becks erfolgte, konnte die daraus folgende Fachpublikation nicht mehr in einem zuständigen Fachjournal eingereicht werden und ist daher leider nur indirekt unter

Massen, F., Beck, E. G., 2011. Accurate estimation of CO2 background level from near ground measurements at non-mixed environments. In: W. Leal Filho (Ed.). The Economic, Social and Political Elements of Climate Change, pp. 509-522. Berlin, Heidelberg: Springer.

aufzufinden.

Quelle des Titelbildes

Von mir entnommen aus der Fachstudie Hua et al. (2022): Atmospheric radiocarbon for the period 1950–2019, Radiocarbon 64:723–745

 

 

 

 

 




Eine begutachtete Widerlegung der menschgemachten CO2-Klimakatastrophe aus Polen

Begutachtete Studien, die die politisch gewünschte Mär von der maßgebenden Gefährdung unseres Planeten durch anthropogenes CO2 widerlegen, sind nicht gerade zahlreich. Die Gründe: Die Abneigung der Wissenschaftsverlage, solche Widerlegungen zu veröffentlichen, ist verständlich. Zudem riskieren CO2-kritisch publizierende Wissenschaftler ihren Arbeitsplatz. Wissenschaftliche Kritik an der Klima-Ideologie in begutachteten Fachveröffentlichungen läuft daher in der Regel nicht in Form offener wissenschaftlicher Konfrontation, sondern versteckt sich in Studien benachbarter Themen. Diese erlauben es dann, an Hand von auffällig tief gehängten Ergebnissen auch Kritisches zum CO2-Tabu zu bringen – denn das Thema der Studie war ja nun wirklich ein ganz anderes. Alle, von den Reviewern bis hin zu den fachlich kundigen Lesern wissen in solchen Fällen Bescheid und denken sich ihren Teil.

Daher war ich über eine an mich persönlich gerichtete Mail des polnischen Geologen Maciej Dabski überrascht, in der er mir sein jüngstes paper zur CO2-Hypothese schickte. Es ist begutachtet, fundamental kritisch der anthropogenen-Klimahypothese gegenüber, redet nicht um den Brei herum und geht bereits mit dem Titel „Global climate change, CO2 and climatic catastrophes“ in die Vollen. M. Dabski behandelt in seiner Arbeit allerdings allein schon aus Platzgründen nicht alle Schwachpunkte der CO2-Katastrophenhypothese, denn dies hätte wohl den Umfang seines papers verzehnfacht.

Die Studie von M. Dabski ist in einem polnischen Wissenschaftsverlag in Englisch (hier) als Nummer 486 erschienen, zielt daher international, ist open und kann infolgedessen frei verteilt werden. Ohne des Polnischen mächtig zu sein, erkennt man beim Aufruf des oben genannten Links, dass es sich um einen Geologie-Fachverlag handelt. In Google Scholar ist die Studie von M. Dabski wegen der Kürze der Zeit seit ihrem Erscheinungstermin noch nicht gelistet, das wird aber in Kürze erfolgen. Man kann sich alle bisherigen paper Dabski‘s von Google Scholar anzeigen lassen, indem man einfach seinen Namen mit Vornamen ins Suchfenster eingibt.

Ein geologischer Fachverlag senkt sicherlich die unwissenschaftlichen Hürden, die sich solch einer Arbeit entgegenstellen.  Geologen haben eine tiefere Sicht auf unsere Erde, weil sie sich besser mit ihr auskennen. Ihre Kenntnisse reichen nicht wie die in der Klimamodellierung bis höchstens 1850 zurück. Klimamodelle basieren nämlich auf der Prämisse, dass es vor 1850 keinen Klimawandel gab – schließlich gab es davor auch kein anthropogenes CO2. Solch ein sachlicher Unsinn oder “Klimagedöns“ (Zitat Gerhard Shröder) verfängt bei Geologen nicht, weil ihnen der fortwährende Klimawandel der Erde seit ihrer Existenz bestens bekannt ist

Die Arbeit von M. Dabski hat mich nicht nur gefreut, sondern auch eine Erinnerung an vergangene Zeiten wiederbelebt. In den Zeiten des eisernen Vorhangs und meiner Diplomarbeit am Max-Plack-Institut für Kernphysik in Heidelberg waren uns nur Kollegen von der Universität Krakow bekannt, die sich mit Kernphysik beschäftigten und Ergebnisse veröffentlichten. In allen anderen Ländern des Ostblocks herrschte dagegen eisernes Schweigen. Zum Zweiten war es ein polnischer Wissenschaftler – der Physiker Zbigniew Jaworowski (1927-2011) -, durch dessen paper ich vor etwas mehr als 20 Jahren überhaupt erst auf die CO2-Problematik aufmerksam wurde. Es handelte sich um sein paper „Solar Cycles, not CO2 Determine Climate“, das im Winter 2003-2004 erschien (hier). Damals war ich an der CO2-Problematik nicht interessiert, aber die Veröffentlichung von Jaworowski hat mich sofort von der Fragwürdigkeit des Narrativs vom klimagefährlichen anthropogenen CO2 überzeugt.

Im Laufe seiner Ausbildung als Physiker lernt man zwei praktische Regeln: Zum Einen, dass  persönliche Befindlichkeiten beim Zerpflückens der Argumente eines physikalischen Meinungsgegners für beide Seiten ein strenges Tabu ist. Zum Zweiten zu unterscheiden, ob das, was ein Fachmann oder gar ein Fachkollege in einem Vortrag erzählt, vernünftig oder Quatsch ist. Die Arbeit von Jaworowski war ausgesprochen vernünftig und kann unter dem oben angegebenen Link als pdf heruntergeladen werden. Seine Aussagen sind immer noch relevant und korrekt.




Zwei Elefanten im Raum und ein neuer Verriss der Energiewende

Von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Die Ausgangslage

Hört man sich um, platzt vielen Freunden und Bekannten inzwischen der Kragen. „Wir werden wieder die „Ampel“ bekommen,  es ändert sich also nichts, den weiteren Weg Deutschlands nach unten hält die herrschende Politik nicht auf“ ist zu hören. Und tatsächlich, Sondervermögen, im Klartext Schulden, waren noch nie eine Lösung, denn die müssen irgendwann einmal wieder beglichen werden. Wobei natürlich seitens der Politik die Hoffnung besteht, dass dies die Inflation und damit der wehrlose Bürger von selbst erledigt. Es werden unsere Kinder und Enkel sein, die es trifft.

Was sind die Gründe für diese fatale Entwicklung? Gibt es vielleicht sogar nur wenige Kardinalfehler, die all das zerstörten, was Nachkriegsdeutschland so erfolgreich machte? Die ganze Antwort ist ein komplexes Bündel von unzähligen Ursachen und wäre nur in einer Buchreihe gewaltigen Ausmaßes unterzubringen. Es ist aber tatsächlich einfacher, denn es sind im Wesentlichen nur zwei berühmte Elefanten im Raum, die niemand zu sehen vorgibt und über die hierzulande auf keinen Fall diskutiert werden darf. Auf dem ersten Elefant steht unübersehbar „KLIMASCHUTZ“ und auf dem zweiten „DEUSCHLAND OHNE GRENZEN“. Da wir hier nur für Klima und Energie zuständig sind, wird der Elefant „Deutschland ohne Grenzen“ im Folgenden nicht besprochen.

„Klimaschutz“ ist nicht nur sprachlicher sondern auch noch sachlicher Unsinn, denn Klima kann man nicht schützen, ebenso wenig wie das Wetter. Dennoch wurde „Klimaschutz“ mit kräftiger EU-Hilfe über immer schärfere EU-Gesetze versucht, begleitet vom unnötigen parlamentarischen Abnicken der unsere Industrie strangulierenden EU-Gesetze durch deutsche Regierungen. Der erste Elefant war daher ein EU-Gesetzesbündel, das ohne Widerspruch oder gar demokratischen Widerstand gleichermaßen zum gesetzlichen Kanon Deutschlands geworden ist. Die ganz konkrete Folge des esoterisch im sinnentleerten Raum schwebenden „Klimaschutz“ war dann die sogenannte deutsche Energiewende, die uns weltweit höchste Strompreise bescherte, aber nicht auch nur das geringste in Sachen CO2-Vermeidung bewirkte. Würde man daher die Energiewende als herausgeworfenes Geld definieren, wäre dies sogar noch freundlich ausgedrückt. All ihre fatalen Folgen waren von unabhängigen Experten korrekt vorhergesagt worden. Es soll also jetzt niemand behaupten, man hätte es nicht gewusst. Die Energiewende wurde mit Planwirtschaft und überbordender Bürokratie durchgezogen, sie war sozusagen eine verspätetest DDR-Kind.

Überbordende Bürokratie schwappte dann auch auf andere Zweige über, wie etwa den Wohnungsbau. Sie erstickt inzwischen das ganze Land mit einer klebrigem Zwangsjacke. Zehn-, wenn nicht Hunderttausende neuer Verwaltungsmitarbeiter, die auch bei bestem Wollen nur verhindern, aber nichts voranbringen können, belasten die Sozialsysteme, denn dass Bürokratie volkswirtschaftlichen Mehrwert erzeugt, ist meiner Kenntnis nach in keinem Ökonomie-Lehrbuch zu finden. Um es beispielhafter zu formulieren, ist jedem geläufig, dass das aus der Garage stammende Weltunternehmen von Bill Gates, Microsoft, hierzulande bereits an deutschen Bau- und Benutzungsvorschriften für Garagen zerschellt wäre. „Wie wäre es mit etwa mehr Milei“ war an seinem bitteren politischen Karriere-Ende die richtige Frage eines Parteivorsitzenden, wobei ausgerechnet er und seine Partei wegen kräftigen Mittmachens bei der „Ampel“ und völliger Aufgabe des Liberalismus nun wohl endgültig im politischen Nirwana verschwinden werden.

Die fatale Zerstörung einer funktionierenden Marktwirtschaft durch „Klimaschutz“, Energiewende, bürokratische Planwirtschaft und als Folge extreme Energiepreise trieben maßgebende Teile deutscher Industrie ins Ausland oder schlicht in die Insolvenz. Als Musterbeispiel ist der Riese BASF zu nennen, dessen Niedergang in Deutschland den einer veritablen Großstadt (Ludwigshafen) nach sich zieht.

Die Kosten der Energiewende-Katastrophe kann man von unabhängigen Fachleuten erfahren, am prägnantesten vom zuständigen Experten Prof. Dr. André Thess, Universität Stuttgart, der 10 Billionen über 20 Jahre nicht nur fachlich einwandfrei sondern auch noch allgemeinverständlich und relativ kurz nachweist (hier, hier). Nur wenn die EU zur Vernunft käme und wie die neue US-Regierung den größten sachlichen Unsinn seit Menschengedenken, „Klimaschutz“, inkl.  der sich daraus ergebenden Gesetze, in der Tonne entsorgen würde, könnte der Abwärts-Spuk nicht nur Deutschlands sondern der ganzen EU beendet werden.

Die wegfallenden Steuereinnahmen des verlorenen Teils der deutschen Industrie (diese Einnahmen und die verlorenen Arbeitsplätze kommen leider nicht wieder) sind bei den Energiewende-Folgen nicht einmal berücksichtigt und werden uns die nächsten Jahre noch beschäftigen. Ohne die sklavische Befolgung des sprachlichen und sachlichen Unsinns-Begriffs „Klimaschutz“ der sich konkret als „Energiewende“ zur Katastrophe ausweitete, wäre die nun geplante Schuldenaufnehme von fast einer Billionen Euros unnötig gewesen. Unsere Nachkommen werden für die Tilgung der finanziellen(!) Klimakatastrophe aufkommen und werden uns deswegen noch verfluchen. Eine reale Klimakatastrophe gibt es dagegen gar nicht, oder mit anderen Worten, es gibt keinen Klimanotstand! Man muss es ja nicht gleich so polemisch formulieren wie Dr. Markus Krall, der auf seinen Vorträgen zutreffend zu betonen pflegt:

Man kann es nicht oft genug betonen: Die „Klimakrise“ ist „eingebildeter Schwachsinn“, gesellschaftliche Hypochondrie. Ihr Sinn und Zweck ist die Einführung des Sozialismus, die Beraubung der Menschen um Hab und Gut, Freiheit und Recht. Durchschaut es, oder ihr werdet ausgezogen (Zitat Dr. Markus Krall)

Die sachliche Richtigkeit eines Teils der obigen Anmerkung von Dr. Krall kommt jetzt zumindest in den USA ans Licht. Es ist die kriminelle Bereicherung mit Regierungsgeldern die „Klimaschutz“ bewirken sollten (https://www.achgut.com/artikel/musk_auf_der_spur_der_ngo_geldwaescher). Ein Schelm, der Böses bei der todsicher kommenden Behauptung denkt, dass ähnliche Zustände bei uns natürlich völlig undenkbar seien. Warum waren diese strafbaren Bereicherungen überhaupt so leicht möglich? Die Antwort: Eine komplett sachunkundige Politik folgt der Klima-Ideologie und gibt dafür Steuergelder aus. Sachunkundig bedeutet, dass die Politik zwangsweise nicht wusste, oder zumindest völlig sachunsinnige Vorstellungen davon hatte, wofür eigentlich das Klimageld der Steuerzahler auszugeben sei. Regierungsgeld für ein unmögliches Unterfangen ist logischerweise immer fehlallokiert, und so war es dann auch. Es landete zu großen Teilen in den Taschen von Profiteuren und Betrügern, bis hin zu professionellen Kriminellen – wer diese konkret waren bzw. noch sind, wird sich unter der neuen US-Regierung wohl in Kürze zeigen. Man darf gespannt sein und sollte über gute Englischkenntnisse verfügen, denn die deutschen Staatsmedien werden darüber wohl kaum berichten.

 

Ein sachkundiger Verriss der Energiewende

Kommen wir nun etwas detaillierter zur Energiewende. Zu diesem Thema liegt eine Arbeit des Diplom Ingenieurs Klaus Maier vor, die mit 118 Seiten fast schon als Buch zu bezeichnen ist. Sie trägt den Titel „Potenzial volatile Energien in Deutschland“, erschien brandneu im Februar 2025 und erklärt fachlich einwandfrei, welche Folgen die von deutscher Politik immer noch vorrangig geförderten Energiewende hat. Die Arbeit ist kostenfrei im Internet unter

https://magentacloud.de/s/epBbFDwSDQnaHPz

erhältlich. Die Merkmale der Arbeit sind Sorgfalt, Stringenz, Genauigkeit und nicht zuletzt Kostenfreiheit.

Wird diese Arbeit nutzen oder gar etwa politisch verändern? So wie es aussieht, leider nicht, obwohl allmählich schon zahlreiche, weniger ins Detail gehende Sachbücher auf dem Markt sind, die die Schlussfolgerungen der Arbeit von Klaus Maier bestätigen. Allein die fundierte Angabe der Kosten der Energiewende (hier) und die inzwischen unübersehbaren Naturzerstörungen hauptsächlich durch Windräder hätten bereits für die sofortige Beendigung der Energiewende ausgereicht. Kosten sind ein Grundkriterium, denn man kann den Fortschritt der menschlichen Zivilisation auch mit der stetig zunehmenden Verwendung von Methoden gleichsetzen, die das gleiche gewünschte Resultat wie im jeweils aktuellen Zeitpunkt zukünftig mit weniger Aufwand = Kosten erzielen.

Es liegen also bereits ausreichend viele Belege für die Unmöglichkeit vor, ein modernes Industrieland mit so etwas wie der deutschen Energiewende zu bebeglücken, ohne dass das Land in den Abgrund rutscht. Aber alle Dokumentationen hatten keine Wirkung. Man kann sich in Deutschland bis hin zum „geht-nicht-mehr“ totdokumentieren, die Klima-Ideologen und die ihr folgende Politik hören nicht hin, weil sie nichts verstehen, oder weil sie nicht verstehen wollen, was nun einmal das Markenkennzeichen strammer Ideologen ist.

Das Fazit der Arbeit von Klaus Maier im Originaltext

Die vorliegende Studie zeigt auf, was unter dem Flächenverbrauch durch Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu verstehen ist. Dabei wurden die verschiedenen Zusammenhänge der Ausbaumöglichkeiten von volatilen Energieanlagen (VE) eingehend untersucht.

Entscheidend ist nicht nur der Flächenverbrauch bei einem bestimmten Ausbau der VE, sondern auch die Frage, welcher Ausbau (in GW) notwendig ist, um den definierten Bedarf von 1.000 TWh/a an gesichertem Strom bereitstellen zu können. Eine weitere Frage ist, ob genügend Überschussstrom aus VE erzeugt werden kann, um einen Teil der synthetischen Kraftstoffe in Deutschland herstellen zu können.

Schließlich sind bei der Auswahl und Umsetzung von Projekten die Kosten für den Bau der Anlagen und den späteren Betrieb zu berücksichtigen. Diese Kosten müssen mit alternativen Lösungen verglichen werden. Als Referenzkosten wurde die Situation vor der Energiewende gewählt.

Als Fazit der Untersuchungen kann unter anderem festgehalten werden:

  • Für die notwendige gesicherte Stromversorgung reichen die diskutierten 2 % der Landesfläche nicht aus, es werden meist deutlich mehr als 10 % benötigt.
  • Solange die gesicherte Stromversorgung nicht bereitgestellt werden kann, stehen auch keine Überschussenergien für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe zur Verfügung. D.h. sie müssen zu 100% importiert werden.
  • Um wenigstens eine CO2-freie gesicherte Stromversorgung mit volatilen Energien bereitstellen zu können, müssen die Abstandsanforderungen zur Wohnbebauung auf mindestens 500 m reduziert und gleichzeitig der Vogelschutz halbiert werden (Abstand zu Horsten auf 500 m).
  • Für die Produktion CO2-freier Kraftstoffe sind die Abstände von Windkraftanlagen zur Bebauung weiter auf etwa 250 m zu reduzieren. Dies führt zu einer Verzehnfachung der Anzahl der Windkraftanlagen gegenüber 2019.
  • Die Stromkosten (Erzeugung plus Netzbetrieb) steigen von ursprünglich etwa 0,13€/kWh auf ca. 0,90 € /kWh (die anderen Kostenanteile sind nicht enthalten).
  • Die dauerhaften Mehrkosten, verteilt auf die Anzahl der Einkommensteuerpflichtigen, erreichen eine Größenordnung von 20.000 € pro Jahr.

 

Unter der Prämisse der Wohlstandserhaltung ist mit dem 2 bis 3-fachen Ausbau von VE-Anlagen und dem politisch als ausreichend bezeichneten Flächenverbrauch von 2 % für VE-Anlagen
die Energiewende nicht annähernd zu schaffen.

 

 

 

 

 

 

 

 




Verwahrlosung und Dekadenz

von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Die Zeiten des Niedergangs großer Nationen waren immer durch Verwahrlosung und Dekadenz geprägt. In gesunden Zeiten wurden dagegen in Deutschland die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen von Wohlstand durch gebildete Fachleute geschaffen. In der heutigen Phase der Dekadenz ist es fachfremde grüne Ideologie, die den Fachleuten ihre ehemals weltweit vorbildliche und zuverlässige technische Betreuung unseres Landes entriss und dafür verantwortungslosen technischen Schwachsinn auf den Weg brachte. Durch extrem viele Migranten ohne deutsche Sprachkenntnisse aus dem Gleichgewicht geratene Grundschulen können nicht mehr ausreichend Allgemeinbildung, Kenntnisse und richtige Verwendung von Sprache, Schrift und Rechnen liefern, die ehemalige Basis für solides Handwerk und für spätere Ingenieure und Wissenschaftler. Höhere Schulen haben das Leistungsprinzip weitgehend aufgegeben, jeder kommt durch, und Schulnoten inflationieren.

Die Infrastruktur von Brücken, Straßen, Bahn liegt am Boden, und das dringend benötigte Bauen von neuen Wohngebäuden geht in einem Tsunami von immer mehr Vorschriften unter, die größtenteils der grassierende Klimaunsinn verantwortet.

In den Hochschulen verschwinden viele der früher weltbekannten Qualitätsinseln, die sich ausschließlich durch exzellente Sacharbeit aber nicht durch Ideologie auszeichneten. Staatliche Forschungsinstitute lassen sich heute zunehmend von politisch durchgedrückter Ideologie vereinnahmen, wie eine Gruppe von Fraunhofer-Instituten, in denen der dadurch verursachte volkswirtschaftliche Schaden den Institutsleitungen unmöglich verborgen bleiben kann. Gemeint ist die planwirtschaftliche Energieversorgung auf Basis von wetterabhängigen Methoden geringster Leistungsdichte, oder jüngst auch noch die geträumte großskalierte Anwendung von grünem Wasserstoff. Um nicht missverstanden zu werden: es gibt natürlich immer noch hervorragende Fraunhofer Institute wie in der medizinischen Forschung u.a.m. Von weiteren Schieflagen wie der Anzahl an Genderprofessuren, die inzwischen mit der in den Altertumswissenschaften gleichkommt, ist hier nicht einmal die Rede. Auch nicht von Hochschulrektoren oder -innen, die ihre Stellung für linkspolitische Agitation missbrauchen, ohne dass es den Vernünftigen in den Entscheidungsgremien noch gelingt die nötige Mehrheit zusammen zu bekommen, um solche Zerstörer unverzüglich zu entfernen.

In diesem Beitrag soll im Folgenden als stellvertretendes Kennzeichen von Verwahrlosung und Dekandanz die deutsche Energiepolitik und ihre Propagierung anstatt allfälliger Kritisierung durch fast alle deutschen Medien näher betrachtet werden.

Staatsmedien als Verwalter von Verwahrlosung und Dekadenz

Neben der herrschenden Politik als Ursache sind die Verwalter von Verwahrlosung und  Dekadenz die Staatsmedien, vorrangig ARD und ZDF und die ihnen durch Subventionen oder Parteienstiftungen gefügig gemachten Journale wie Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine, SPIEGEL u.w.m (Auch hier wieder gibt es noch Ausnahmen wie ZDF-Info mit seinen hervorragenden historischen Wissenschafts-Sendungen und als Zeitungen die Junge Freiheit oder die Preußische Allgemeine). Propaganda, grobe Fälschungen und Verschweigen von Sachverhalten in den Staatsmedien haben inzwischen ein kaum noch zu überbietendes Ausmaß erreicht. Der oben angesprochene Fall „Energiewende“ bietet als Anschauungsbeispiel für unterirdische Propaganda die ARD-Sendung vom 12. Februar 2025, die unter ARD-Faktenfinder läuft und „Was ist dran an den Behauptungen über Windkraft“? titelt (https://www.tagesschau.de/faktenfinder). Wer sich diesen propagandistischen Beitrag antut, kommt sofort zur Gegenfrage „Was ist dran am ARD-Faktenfinder“?

Ein stellvertretendes Beispiel zurjournalistischen Sorgfaltspflichtbei ARD/ZDF

Es erschien mir wenig sinnvoll, auf die faktenfreien Behauptungen des ARD-Faktenfinders im Einzelnen einzugehen, denn ich konnte keine einzige Aussage finden, die eine ordentlich begründete Basis aufwies. Als stellvertretendes Beispiel mag der Abschnitt des ARD-Faktenfinders über Windrad-Infraschall reichen, in dem salopp behauptet wird „Keine Gefährdung durch Infraschall nachgewiesen“. Wenn der Autor des ARD-Beitrags (Journalist?) wüsste, dass erste Pflicht jedes Journalisten die Recherche ist, und wenn er dieser Pflicht genügt hätte, wäre ihm Folgendes bekannt geworden – die nachfolgenden Belege lassen sich problemlos erweitern:

  1. Übersichtsbeitrag zu Windradinfraschall im deutschen Ärzteblatt 116(6): A-264/B-219/C-219, 2019, https://www.aerzteblatt.de/archiv/205246/Windenergieanlagen-und-Infraschall-Der-Schall-den-man-nicht-hoert#literatur
  2. https://www.achgut.com/artikel/windenergie_infraschall_und_das_umweltbundesamt
  3. Die bislang umfangreichste wissenschaftliche Untersuchung ist wohl: M. Weichenberger, M. Bauer, R. Kühler, J. Hensel, C. G. Forelim, A. Ihlenfeld, B. Ittermann, J. Gallinat, C. Koch und S. Kühn: Altered cortical and subcortical connectivity due to infrasound administered near the hearing threshold ± Evidence from fMRI, PLOS, April 12 (2017). Der Artikel ist offen und kann auch als pdf heruntergeladen werden (https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0174420).
  4. Voigt: Die unheimlichen Wirkungen des unhörbaren Infraschalls von Windkraftanlagen, 1.3.2014 (hier).
  5. A. Dooley and A. Metelka, Acoustic interaction as a primary cause of infrasonic spinning mode generation andpropagation from wind turbines, Proc. Mtgs. Acoust.20, 040002 (2013); doi: 10.1121/1.4863410 (hier).
  6. D. Jeffery, C. Krogh and B. Horner, Adverse health effects of industrial wind turbines. Society of Rural Physicians of Canada, 2014, https://www.cfp.ca/content/cfp/59/5/473.full.pdf
  7. National Health and Medical Research Council (NHMRC). 2010. Wind turbines and health: A rapid review of the evidence. Canberra, Australia: National Health and Medical Research Council.
  8. Bastasch et al.: Wind Turbine Noise – An Overview, Canadian Acoustics (34:2), 7–15 (2006) (hier).

Mit den sachlichen Falschaussagen des ARD-Faktenfinders und seiner Unfähigkeit oder vermutlich Unwilligkeit zu Recherche wollte ich die Leser nicht belasten. Wer will, soll selber lesen. Es  erschien mir dagegen sinnvoller, dem Leser eine Kurzübersicht über die abenteuerliche Behauptung zu geben, man könne mit Wind und Sonne unter vernünftigen Kosten ein Industrieland betreiben, das international auch noch wettbewerbsfähig sei,

Warum die Energiewende ein fatales Unterfangen ist: erster Grund

Der fundamentale Nachteil von Energiegewinnung aus Wind und Sonne liegt in deren minimalen  Leistungsdichten. Leistungsdichte S ist Leistung P pro benötigter Bodenfläche A, also S = P / A, wobei S in [W/m2] und P in [W] ausgedrückt werden kann. „Minimal“ betont den Vergleich mit allen anderen Methoden der Stromerzeugung wie mit Kohle, Gas, Erdöl oder Uran. Man erkennt sofort den springenden Punkt, wenn man den obigen Zusammenhang in der Form P = S x A schreibt. Somit wird bei zu kleiner Leistungsdichte S eine sehr große Fläche A und sehr viel Material benötigt, um das begehrte Produkt elektrische Leistung P überhaupt noch ausreichend groß zu machen. Dies ist auch der Grund, warum Windräder so riesig und schwer sein müssen – 6000 t inkl. Fundament für lächerlich geringe jahresgemittelte Leistung im Vergleich mit einem Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerk.

Die Anwendung von Methoden kleinster Leistungsdichte wie Strom aus Wind und Sonne kehrt die historische und auch in aller Zukunft geltende Tendenz der technischen Entwicklung hin zu immer höheren Leistungsdichten in ihr genaues Gegenteil um, nämlich zurück ins energetische Mittelalter. Wer‘s immer noch nicht kapiert hat, denke an Zeiten auf der sonnenreichen Schwimmbadwiese in Mitteleuropa. Allenfalls ein leichter Sonnenbrand kann die Folge sein. Die Hand dagegen in einen glühenden Kohleofen zu stecken, ist weniger empfehlenswert. Wer jetzt immer noch nicht die unzureichende Leistungsdichte von Sonneneinstrahlung gegenüber Kohleverbrennung verstanden hat, dem sei weiterschlafen anempfohlen.

Es gibt selbstverständlich auch wissenschaftliche Publikationen, die den oben beschriebenen Zusammenhang detailliert darstellen und stringent belegen, aber vermutlich die intellektuelle Aufnahmefähigkeit von ARD-Journalisten und insbesondere von ARD-gläubigen Zuschauern übersteigen dürften. Eine solche Publikation in der renommeirten Fachzeitschrift Energy ist

Weißbach, D., Ruprecht, G., Huke, A., Czerski, K., Gottlieb, S., 2013. Energy intensities, EROI and energy payback times of electricity generating power plants, Energy, 52, 210-221.

Aus dieser Fachveröffentlichung stammt das von mir vereinfachte Bild, das die Erntefaktoren ERoEI unterschiedlicher Methoden zeigt. Unter Erntefaktor versteht man das Verhältnis der gesamten Lebenszeit einer Methode zur Stromerzeugung erzeugten elektrischen Energie zu derjenigen Energie, die für ihren Betrieb selber aufgewendet wurde. Darin ist insbesondere auch der erforderliche Energieaufwand enthalten, um die benötigen Brennstoffe zu fördern und zu transportieren, das Kraftwerk zu bauen, zu warten und vieles mehr. Sogar die Entsorgung von Abfall sowie der Abbau des Kraftwerks nach seinem Lebensende gehören dazu. Der ERoEI ist ein Energiemultiplikator. Man investiert eine Kilowattstunde und erhält ein Vielfaches zurück, natürlich nur bei ERoEI > 1, sonst wäre es ein Verlustgeschäft.

Bild: Erntefaktoren für Methoden der Stromerzeugung, gepuffert, d.h. der Fluktuationsausgleich von Sonne und Wind ist berücksichtigt. Sonne, Energiemais (Biomasse) und Wind liegen unter der ökonomischen Schwelle von OECD-Ländern. Bildquelle: Buch Energie und Klima des Autors.

Warum die Energiewende ein fatales Unterfangen ist: zweiter Grund

Der zweite fundamentale Nachteil von Strom aus Wind und Sonne ist die Wetterabhängigkeit. Wind- und Sonnenstrom gibt es nicht, wenn Petrus nicht mitspielt. Bei landesweiter Windflaute bringen auch eine zusätzliche Million Windräder nichts – Null, nada, denn Null x 1 Million ist immer noch Null. Das ist aber noch nicht alles. Bei Stillstand verbrauchen Windräder nämlich selber Strom und dies nicht zu knapp (hier). Sonnenstrom im Winter gibt es so gut wie gar nicht, im Sommer ist er dagegen im Überfluss vorhanden und gefährdet die Stabilität der Wechselstromnetze, weil Dachanlagen (noch) nicht regelbar sind. Diese Regelung ist politisch mit sog. Smartmetern geplant, die wieder selber ein wenig Strom verbrauchen, vom Mieter bzw. Hausbesitzer zu bezahlen sind und gleichzeitig ein hinterhältiges Überwachungsinstrument des Staates sowie Einfallstor für kriminelle Internet-Hacker sind. Man kann jedem Hausbesitzer nur allen rechtlich-zulässigen Widerstand gegen Smartmeter empfehlen, denn alles, was über die bisher übliche Messung durch Ablesung hinausgeht, ist im Klartext staatliche Übergriffigkeit.

Zu all diesen Nachteilen gesellen sich auch die im ARD-Beitrag völlig unterschlagenen Kosten für Ersatzkraftwerke mit Gas oder Kohle, die für die notwendige Versorgung unabdingbar sind, wenn Wind- und Sonnenstrom fehlen. Sie kosten ein Vermögen an Steuergeldern, weil die Ersatzkraftwerke wegen ihres permanent unterbrochenen Betriebs schnell verschleißen und bei genug Sonnen- oder Windstrom nutzlos herumstehen. Aus diesem Grund will auch kein privater Betreiber in sie investieren, und der in Deutschland geplante Ausbau hat immer noch nicht stattgefunden (hier).

Schlussendlich sind auch noch die Milliarden Euro an Kosten für die Abregelung bei zu wenig Strom- und Redispatch-Maßnahmen zu nennen sowie die Kosten von Stromimporten, aber auch von Stromexporten gegen Aufpreis, weil zu viel Sonnenstrom nicht so einfach unterzubringen ist.

All die oben beschrieben fatalen Eigenschaften der „neuen Energien“ schließen ihre Rentabilität verglichen mit den klassischen Methoden Kohle, Gas und Uran komplett aus. Da nutzen weder die gegenteiligen Aussagen von interessegeleiteten Fachleuten, Unternehmen und Forschungsinstituten, die von diesem sachlichen Abersinn leben, noch das faktenfreie Geschwurbel des hier in Rede stehenden Beitrgas ARD-Faktenfinder. Um wieder keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Natürlich kann man die Energiewende mit Planwirtschaft machen, nur explodieren dann die Kosten, Landschaften werden zerstört, Anrainer von Windrädern geschädigt, Tiere und Insekten ermordet, und Deutschland steigt in die Liga der Drittländer ab. Die DDR hat uns überzeugend gezeigt, was Planwirtschaft bedeutet.

Anmerkungen zur Kostenfrage

Die Kostenfrage der Energiewende hat übrigens bereits der unabhängige und renommierte Fachexperte Prof. Dr. André Thess der Universität Stuttgart als 10 Billionen Euros beantwortet, näheres hier.  Diese Frage wird irgendwann der Wähler auch einmal auf ganz andere Weise an der Wahlurne beantworten wenn der Leidensdruck hoch genug geworden ist. Heute reicht er anscheinend noch nicht für die dringend notwendige komplette Abschaffung von Energiewende und „Klimaschutz“ aus. 80% der Weltbevölkerung haben es längst begriffen, inzwischen auch die USA unter Donald Trump. Und es werden immer mehr Länder vom inzwischen kleinen Rest der Unvernünftigen, die es begreifen. Nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen sind nur noch die EU, Australien, Kanada, Süd-Korea, Japan und UK als Industrieländer übriggeblieben, die sich dem Pariser Abkommen zu Emissionsminderungen verpflichtet haben. Diese Länder sind nur noch für 12,5 % des globalen CO2-Ausstosses verantwortlich (Deutschland 1,5 %). Damit wäre das Pariser Abkommen selbst dann wirkungslos, wenn die schlimmsten Klimamodelle des IPCC stimmen würden.

Fazit

Deutschland wird nach der in Kürze anstehenden Bundestagswahl gemäß allen Befragungen wieder eine Art Geisterfahrt-Ampel bekommen, ähnlich der, die mit kräftiger EU-Hilfe unser Land zuverlässig zerstörte. Unsere „Eliten“ und die Staatsmedien sind nicht einmal in der Lage zu erkennen, dass wir in der Energiepolitik weltweit einsam geworden sind und immer einsamer werden. Diese Unfähigkeit ist kein Wunder, denn sogar die unüberhörbaren und nicht misszuverstehenden Mahnworte des Vizepräsidenten Vance der mit uns am engsten befreundeten Nation auf der Münchner Sicherheitskonferenz am 14. Februar 2025 wurden nicht verstanden und sofort ignoriert. So viel Dummheit geht auf Dauer nicht gut.