Paris-Abkommen: Nach zehn Jahren tot (James Hansen hatte recht)

Robert Bradley Jr., MasterResource

„Das Pariser Abkommen ist in Wirklichkeit ein Betrug, eine Fälschung … Es sind nur wertlose Worte.“ ( – James Hansen, unten)

Die COP30, eine Art CO₂-Fest, scheitert. Die größten Emittenten sind nicht erschienen. Laut Climate Tracker verfehlen praktisch alle Nationen und Regionen ihre Ziele aus dem Pariser Abkommen bei weitem, und die Kluft wird immer größer. Im Mittelpunkt steht weniger die Emission, sondern vielmehr die Phantasterei von billiger Wind- und Solarenergie und Batterien, die ein neues Energiezeitalter einläuten sollen. Doch die Energiewende wurde zu einer Energie-Ergänzung (Daniel Yergin) und nun zu einer Energie-Duplikation degradiert. Man denke an steigende Energiepreise aufgrund der Klimapolitik …

Hansen über Paris

James Hansen ist Realist, wenn es um die Verhandlungen der Vereinten Nationen zum Klimawandel, um Wind- und Solarenergie und um die heftigen Lobbyaktivitäten rund um dieses Thema geht. Seine Aussagen sollten in Erinnerung bleiben, wird doch das Pariser Klimaabkommen, das Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls von 1997, diesen Monat zehn Jahre alt.

In einem Interview mit The Guardian Ende 2015 schockierte der Vater des Klima-Alarmismus’ die jubelnde progressive Linke mit diesem Urteil nach der COP21:

Das Pariser Abkommen ist in Wirklichkeit ein Betrug, eine Fälschung. Es ist einfach nur Unsinn, wenn sie sagen: „Wir haben uns ein Erwärmungsziel von 2 °C gesetzt und werden dann versuchen, alle fünf Jahre ein bisschen besser zu werden.“ Das sind nur leere Worte. Es gibt keine Taten, nur Versprechungen. Solange fossile Brennstoffe die billigsten Brennstoffe zu sein scheinen, werden sie weiterhin verbrannt werden.

Dem ließ er im gleichen Jahr diese Verkündigungen folgen:

Beobachten Sie genau, was in Paris geschieht, um zu sehen, ob die Staats- und Regierungschefs lediglich die von UN-Bürokraten ausgearbeiteten Dokumente unterzeichnen, Ablässe und Versprechen zur Reduzierung künftiger Emissionen abgeben und sich dann gegenseitig auf die Schulter klopfen und den Erfolg verkünden.

Big Green besteht aus mehreren „Umweltorganisationen”, darunter der Environmental Defense Fund (EDF) und der National Resources Defense Council (NRDC), die jeweils über ein Budget von mehr als 100 Millionen Dollar verfügen, alle aus hochgesteckten, nützlichen Anfängen hervorgegangen sind und die über mehr hochbezahlte Anwälte verfügen als man sich vorstellen kann. Der EDF war der Hauptarchitekt des katastrophalen Kyoto-Abkommens. Der NRDC beansprucht stolz die Verantwortung für Obamas EPA-Strategie und lässt sie törichterweise nach Paris übertragen.

Andere Ansichten von Hansen

In früheren Beiträgen habe ich Hansens Ablehnung gegenüber Cap-and-Trade-Systemen erwähnt, sei es auf [US-]Bundesebene, auf Ebene der Bundesstaaten (Kalifornien) oder in anderen Ländern (Australien oder Quebec/Ontario). Er kritisierte auch Kopenhagen (COP20) scharf für dessen Interesse an Cap-and-Trade-Systemen. Gleiches gilt für das Pariser Abkommen, Obamas wichtigste Errungenschaft im Klimabereich.

Hansen fordert eine globale CO₂-Steuer, ergänzt durch „Grenzausgleichszahlungen” (Zölle pro Land), um „Verlagerungseffekte” zu verhindern. Das wird wohl kaum passieren. Er weiß, dass Wind- und Solarenergie zu problematisch und nicht skalierbar sind, ebenso wie Kernkraftwerke (die er unterstützt). Er sagte: „Die Behauptung, dass erneuerbare Energien uns in den Vereinigten Staaten, China, Indien oder der ganzen Welt einen schnellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ermöglichen werden, ist fast so, als würde man an den Osterhasen und die Zahnfee glauben.”

Hansens Untergangs-Phantasien

Der Vater der Klimapropaganda weicht nicht von seinen extremen, ausschließlich negativen Vorhersagen zum Einfluss des Menschen auf das Klima ab. Die CO₂-Düngung wird vernachlässigt, und die anthropogene Erwärmung wird nicht in positive, harmlose und negative Aspekte unterteilt, um eine realistische Messgröße zu erhalten.

Für Hansen steht die Welt aufgrund des verstärkten Treibhauseffekts in Flammen (was Michael „Climategate” Mann als Doomerism bezeichnet). Im Jahr 2006 stellte Hansen folgendes Ultimatum:

Wir haben höchstens zehn Jahre Zeit – nicht zehn Jahre, um über Maßnahmen zu entscheiden, sondern zehn Jahre, um den Verlauf der globalen Treibhausgas-Emissionen grundlegend zu ändern.

Nun, ein Jahrzehnt später ist die Entscheidung gefallen, dass Anpassung an der Tagesordnung ist. Aber nein … Betrachten Sie diese Aktualisierung von Hansen aus dem Jahr 2023 in The Guardian „‚Wir sind verdammte Narren‘: Wissenschaftler, der in den 80er Jahren Alarm wegen des Klimawandels schlug, warnt vor Schlimmerem“ (19. Juli 2023). Oliver Milman begann:

Die Welt bewegt sich auf ein überhitztes Klima zu, wie es in den letzten 1 Million Jahren vor der Existenz des Menschen nicht zu beobachten war, weil „wir verdammte Idioten“ sind, die Warnungen vor der Klimakrise nicht ernst nehmen, so James Hansen, der US-Wissenschaftler, der die Welt in den 1980er Jahren auf den Treibhauseffekt aufmerksam machte.

Hansen wird dann wie folgt zitiert:

Es wird noch viel mehr kommen, wenn wir die Treibhausgas-Emissionen nicht reduzieren. Diese Superstürme sind ein Vorgeschmack auf die Stürme meiner Enkelkinder. Wir steuern bewusst auf eine neue Realität zu – wir wussten, dass sie kommen würde … Das bedeutet, dass wir verdammte Idioten sind. Wir müssen es erst erleben, um es zu glauben.

Und weiter:

Es wird erst schlimmer werden, bevor es besser wird. Das bedeutet nicht, dass die extreme Hitze an einem bestimmten Ort in diesem Jahr jedes Jahr wiederkehren und zunehmen wird. Wetterveränderungen bringen Bewegung in die Dinge. Aber die globale Durchschnittstemperatur wird steigen und die Klimawürfel werden immer mehr gewürfelt werden, einschließlich extremerer Ereignisse.

Und die Unkerei bzgl. des Untergangs geht weiter …

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/11/18/paris-agreement-dead-at-ten-james-hansen-was-right/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Urbanisierung, nicht CO₂

Cap Allon

Unabhängige Forscher, die die hochauflösenden Copernicus-Landbedeckungsdaten für Europa analysiert haben, haben einen gravierenden Fehler in den Temperaturaufzeichnungen von Berkeley Earth aufgedeckt.

Die meisten der sogenannten „ländlichen” Messstationen von Berkeley liegen gar nicht auf dem Land. Sie befinden sich in expandierenden Städten, Industriegebieten oder stark veränderten Landschaften – allesamt Orte, die sich viel schneller erwärmen als stabile Umgebungen.

Berkeley Earth stützt sich weiterhin auf eine veraltete MODIS-Maske für städtische/ländliche Gebiete, die einen Großteil der modernen Bebauung nicht erfasst. Als unabhängige Forscher die Stationen anhand von Copernicus-Daten neu klassifizierten, brach die Kategorie „ländlich” von Berkeley praktisch zusammen. Eine große Anzahl von Stationen, die zur Erfassung der globalen Temperaturdaten herangezogen wurden, sind in Wirklichkeit städtische Wärmeinseln.

Satellitenbilder bestätigen dies.

Selbst eine schnelle Überprüfung mit Google Maps zeigt, dass viele dieser angeblich unberührten Thermometer auf dem Land in Wirklichkeit neben Asphalt, Gebäuden und Bewässerungsanlagen stehen.

Stationen in städtischen Gebieten zeigen den dramatischen „Hockeyschläger“-Trend des späten Jahrhunderts, während dies bei wirklich ländlichen, stabilen Stationen nicht der Fall ist. Der starke Temperaturanstieg verschwindet, wenn man Standorte isoliert betrachtet, die nicht von der Entwicklung verschluckt wurden.

Stationen in städtischen Gebieten (Deutschland/globale Datensätze) zeigen eine starke Erwärmung, während wirklich ländliche Stationen in den USA und USCRN-Standorte nur einen leichten Trend aufweisen – der „Hockeyschläger“-Trend tritt nur dort auf, wo die Urbanisierung hoch ist.

Die Forscher weisen auch auf ein tiefer liegendes methodisches Problem hin: Berkeley Earth fügt bruchstückhafte und unvollständige Stationsdaten zusammen und mischt dabei Basislinien aus verschiedenen Epochen und Umgebungen. Das Ergebnis ist keine physikalische Temperaturmessung, sondern ein modellierter Index, der von städtischen Störsignalen und statistischen Korrekturen dominiert wird.

Die Angst vor der globalen Erwärmung ist größtenteils das Kennzeichen wachsender Städte und nicht des tatsächlichen Klimas. Wenn man genaue Landbedeckungsdaten und kontinuierliche ländliche Messstationen verwendet, verschwindet der „Hockeyschläger”. Keine einzige verifizierte, seit langem stabile Messstation zeigt ihn.

Der Anstieg ist ein Artefakt der Urbanisierung, schlechter Klassifizierung und zusammengefügter Datensätze – kein globales Thermometer.

Link: https://electroverse.substack.com/p/early-cold-slams-india-south-korea?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email (Zahlschranke)

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




AMOC: Nature behauptet, dass sie sich abschwächt

Willis Eschenbach

Lassen Sie uns eines klarstellen: In dieser neuen Studie mit dem Titel „Equatorial Atlantic mid-depth warming indicates Atlantic meridional overturning circulation slowdown” (Die Erwärmung in mittleren Tiefen des äquatorialen Atlantiks deutet auf eine Verlangsamung der meridionalen Umwälzströmung im Atlantik hin), die gerade frisch aus der Druckerei von Nature kommt und das bereits als Katastrophenszenario behandelt wird behauptet, dass die mysteriöse „Erwärmung in mittlerer Tiefe” im äquatorialen Atlantik – zwischen 1.000 und 2.000 Metern Tiefe – der lang gesuchte „Fingerabdruck” ist, der beweist, dass sich die meridionale Umwälzströmung im Atlantik (AMOC) seit den 1990er Jahren verlangsamt hat.

Den Autoren zufolge ist diese Erwärmung unter der Oberfläche „zuverlässiger“ als Oberflächenmessungen, sauberer als die mit Rauschen behafteten Meeresoberflächentemperaturen, über die seit Jahren gestritten wird, und passt – wie es gerade recht kommt – perfekt in die Klimapanik-Erzählung, dass die AMOC vor einem katastrophalen Zusammenbruch steht. Wenn man diese Geschichte glaubt, sollte man jetzt in Panik geraten, denn der Zusammenbruch könnte bereits im Gange sein, der Wendepunkt steht bevor und wir alle steuern auf eine Horrorvision à la „The Day After Tomorrow“ zu, in der innerhalb einer Woche eine Eiszeit ausbricht.

Es gibt nur ein Problem: Das gesamte Konstrukt basiert auf Modellberechnungen, selektiver Dateninterpretation, Zirkelschlüssen und der bewussten Weigerung anzuerkennen, dass die AMOC möglicherweise völlig in Ordnung ist.

Beginnen wir mit den Grundlagen. Die Autoren verwenden das MIT General Circulation Model (MITgcm) unter Verwendung von Antriebsdaten aus CMIP6-Klimamodellsimulationen unter einem Szenario mit vierfacher CO₂-Konzentration – weil wir offenbar noch mehr Hypothesen auf Hypothesen stapeln mussten. Natürlich gibt es auf der Erde nicht genug fossile Brennstoffe, um zu einer vierfachen CO₂-Konzentration zu führen, aber achten Sie nicht auf den Mann hinter dem Vorhang …

Dann führen sie abrupte Veränderungen der Windspannung, der Meerestemperatur und des Salzgehalts der Meeresoberfläche ein, die direkt aus Modellen stammen, die bereits von einer Verlangsamung der AMOC ausgehen, und – Überraschung! – das Modell spuckt pflichtbewusst eine Verlangsamung und eine Erwärmung am Äquator aus. Das ist wissenschaftlich gesehen so, als würde man einen Papagei bitten, das zu wiederholen, was man ihm gerade beigebracht hat, und dann behaupten, der Papagei habe die Sprache entdeckt.

Die „Experimente” (BUOY, BUOY-NA, SSS-NA) sind allesamt Variationen eines Themas: Man manipuliert die Oberflächenkräfte, beobachtet, wie das Modell auf vorgefertigte Weise reagiert, und wählt dann die Ergebnisse aus, die die These stützen. Sie wollen eine Erwärmung in mittlerer Tiefe? Ganz einfach – erzwingen Sie eine Versüßung des Nordatlantiks (welche die CMIP6-Modelle bereits als Teil ihrer AMOC-Schwächungsszenarien eingebaut haben), lehnen Sie sich zurück und lassen Sie „barokline Kelvinwellen“ ihre Ausbreitungsmagie entfalten. Das ist kein unabhängiger Test der Hypothese, sondern eine sich selbst erfüllende Simulation.

Die Logik der Studie dreht sich perfekt im Kreis:

Schritt eins: Nehmen Sie an, dass die CMIP6-Modelle (die alle eine Abschwächung der AMOC unter CO₂-Einfluss prognostizieren) korrekt sind.

Schritt zwei: Verwenden Sie die Ergebnisse dieser Modelle als Einflussgröße für Ihr Ozeanmodell.

Schritt drei: Wenn Ihr Ozeanmodell eine Erwärmung am Äquator anzeigt, erklären Sie, dass diese Erwärmung der „Fingerabdruck” der Verlangsamung der AMOC ist.

Schritt vier: Suchen Sie in den Beobachtungsdaten nach Anzeichen für eine Erwärmung.

Schritt fünf: Schließen Sie daraus, dass sich die AMOC verlangsamen muss, weil Sie den „Fingerabdruck” gefunden haben.

Zu keinem Zeitpunkt wird geprüft, ob die Erwärmung auch durch andere Faktoren als Veränderungen der AMOC verursacht sein könnte – wie beispielsweise lokale Windverhältnisse, El-Niño-Telekonnektionen, Advektion aus anderen Becken unter der Meeresoberfläche oder die natürliche Variabilität, für die der äquatoriale Atlantik bekannt ist.

Die Autoren verweisen triumphierend auf Erwärmungstrends in gerasterten Datensätzen (WOA, Argo, IAP, Ishii, EN4), die eine Erwärmung der mittleren Tiefe um 0,14 °C von 1960 bis 2020 zeigen. Das klingt beeindruckend, bis man Folgendes bedenkt: (1) Die Daten aus der Zeit vor 1980 für den unterirdischen Bereich im äquatorialen Atlantik sind spärlich, voller Lücken und stark interpoliert. (2) Argo-Floats erfassen erst seit 2004 Daten, so dass der „robuste” Trend größtenteils ein Artefakt der Zeit nach der Jahrtausendwende ist; und (3) das „Signal-Rausch-Verhältnis”, auf das sie so stolz sind, ist gerade deshalb so hoch, weil Gewässer in mittlerer Tiefe eine hohe thermische Trägheit aufweisen – was bedeutet, dass die Erwärmung eine langsame, kumulative Reaktion auf irgendetwas sein könnte, nicht unbedingt auf Veränderungen der AMOC.

Darüber hinaus ignoriert die Studie geflissentlich eine wichtige neue Erkenntnis, die erst dieses Jahr in Science veröffentlicht worden ist: Eine unabhängige Rekonstruktion unter Verwendung von Luft-Meer-Wärmeflussdaten kam zu dem Schluss, dass die AMOC in den letzten 60 Jahren nicht abgenommen hat und stabiler ist als bisher angenommen. Diese Studie aus Woods Hole widerspricht direkt der hier vertretenen Prämisse und legt nahe, dass das Verlassen auf SST-Proxies (genau das, was diese neue Studie zu ersetzen versucht) schon immer das Problem war – nicht weil die AMOC schwächer wird, sondern weil SSTs von vornherein schlechte Proxies sind.

[Hervorhebung im Original]

Ja, barokline Kelvinwellen existieren tatsächlich, und ja, sie können Erwärmungssignale vom subpolaren Nordatlantik entlang der westlichen Grenze und über den Äquator hinweg übertragen. Die Autoren machen viel Aufhebens um „schnelle Anpassung” und „dynamische Signale” und berufen sich dabei auf vertikale Moduszerlegung und Wellengeschwindigkeiten, um ihrer Argumentation wissenschaftliche Seriosität zu verleihen. Was sie jedoch nicht erwähnen, ist Folgendes: Der äquatoriale Atlantik unterliegt auch windgetriebenen Aufströmungen, der Variabilität des Atlantischen Niño/Niña, Anpassungen an das Muster der Rossby-Wellen außerhalb des Äquators aus dem nordwestlichen tropischen Atlantik (nicht aus den subpolaren Regionen) und Fernverbindungen aus dem Pazifik. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Erwärmung des äquatorialen Atlantiks eher mit lokalen und regionalen Prozessen zusammenhängt – insbesondere mit Anomalien der Windspannungskrümmung im Zusammenhang mit dem Atlantischen Meridionalmodus – als mit entfernten AMOC-Einflüssen.

Die Tatsache, dass ihr passives Tracer-Experiment (BUOY-NA-passive) nur eine minimale Erwärmung in mittlerer Tiefe aufgrund der mittleren Zirkulation allein zeigt, schließt diese anderen Prozesse nicht aus – es bedeutet lediglich, dass sie in ihrem Modellaufbau nicht berücksichtigt wurden.

Die Autoren behaupten, dass die Erwärmung um 2001 aus natürlichen Schwankungen „hervorgegangen” sei, wobei das Signal-Rausch-Verhältnis ihren willkürlichen Schwellenwert von 4 (99,9 % Konfidenz) überschritten habe. Der „Zeitpunkt des Auftretens” ist jedoch eine modellabhängige Größe, die vollständig davon abhängt, wie man „Signal” und „Rauschen” definiert. Sie definieren Signal als linearen Trend und Rauschen als trendbereinigte Variabilität – was garantiert, dass jede langfristige Drift, unabhängig von ihrer Ursache, irgendwann „auftritt”. Es handelt sich um einen statistischen Trick, der jede monotone Veränderung signifikant erscheinen lässt, wenn man nur lange genug wartet.

Die Studie verschweigt oder ignoriert aber auch unbequeme Fakten. Zum Beispiel:

• Der subpolare „Cold Blob“ im Nordatlantik (der vermeintliche Fingerabdruck der Verlangsamung der AMOC an der Oberfläche) war in den letzten Jahren sehr variabel und ist sogar verschwunden.

• Direkte AMOC-Messungen aus dem RAPID-Array zeigen seit 2004 große interannuelle Schwankungen ohne klaren langfristigen Trend.

• Eine 2025 in Nature veröffentlichte Studie mit dem Titel „Continued Atlantic overturning circulation even under climate extremes” (Fortgesetzte atlantische Umwälzströmung auch unter extremen Klimabedingungen), die 34 CMIP6-Modelle verwendete, kam zu dem Ergebnis, dass die AMOC selbst unter extremer Treibhausgasbelastung und Süßwassereintrag nicht zusammenbricht, sondern lediglich schwächer wird und sich auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert.

• Mehrere Beweislinien (einschließlich Paläo-Proxies und moderner Reanalysen) deuten darauf hin, dass die AMOC während der instrumentellen Periode relativ stabil war, wobei die meisten Behauptungen über eine „Abschwächung” auf verrauschten, kurzfristigen SST-Datensätzen basieren.

Das ist keine objektive Wissenschaft. Es handelt sich um modellgesteuerten Alarmismus, der mit Begriffen wie „Fingerabdrücke“ und „dynamische Prozesse“ beschönigt wird. Die Autoren möchten Ihnen weismachen, dass eine Erwärmung der Untergrundschicht um einige Zehntelgrad – die nur nach heroischer Interpolation und Glättung spärlicher Daten erkennbar ist – der eindeutige Beweis dafür ist, dass die AMOC kurz vor dem Zusammenbruch steht. Sie berufen sich auf „Kipppunkte“, zitieren beängstigende Prognosen eines Rückgangs um 2 Sv seit den 1950er Jahren und deuten düster an, dass wir den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, bereits überschritten haben.

Aber die Daten stützen dies nicht, die Modelle sind unzuverlässig, und alternative Erklärungen gibt es zuhauf, wenn man nur bereit ist, danach zu suchen. Der äquatoriale Atlantik erwärmt sich aus vielen Gründen – die meisten davon haben nichts mit der AMOC zu tun. Diese Studie greift einen einzelnen Prozess heraus, baut ein ganzes Konstrukt auf Modellausgaben auf, die das voraussetzen, was sie zu beweisen versuchen, und erklärt dann den Sieg, weil gerasterte Datensätze (mit all ihren Unsicherheiten) einen Trend zeigen.

Falls man die AMOC überwachen will, muss man sie direkt messen. Verwenden Sie keine stellvertretenden Teeblätter aus einer lauten, komplexen Region, die durch voreingenommene Modelle gefiltert wurden, und nennen Sie das dann einen „überlegenen Fingerabdruck“. Das ist Klimawissenschaft vom Allerschlimmsten: Modelle bis zum Gehtnichtmehr, Bestätigungsfehler bis zum Gehtnichtmehr und eine Schlussfolgerung, die maßgeschneidert ist für die nächste Runde von Schlagzeilen zur Klimakrise. Der AMOC geht es wahrscheinlich gut. Der wahre Zusammenbruch findet im wissenschaftlichen Skeptizismus statt.

Es scheint, als würden die Behauptungen immer unverschämter, je mehr der Klimapanikmache-Betrug zusammenbricht. Unterdessen sieht die Situation in der realen Welt so aus:

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/11/15/nature-claims-their-circulation-is-decreasing/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




COP30: Das Aufbegehren der Ureinwohner

Craig Rucker

Gestern Abend kam es zu einem regelrechten Feuerwerk, als eine wütende Gruppe von 50 bis 100 Tupinambá-Kriegern – einige davon in ihren auffälligen traditionellen Federn und Körperbemalungen – die Blue Zone stürmten, als wäre es das Alamo.

Das sind nicht die Hollywood-Klischees von Öko-Kriegern, die sich an Bäume ketten. Vielmehr sind es stolze, widerstandsfähige Menschen, die seit Generationen den Amazonas bewahren. Nachdem ich heute ein paar Fotos mit ihnen in der COP Green Zone gemacht habe, fand ich sie genauso herzlich und einladend wie jede Tailgate-Party bei einem Footballspiel zu Hause. Es ist klar, dass sie nicht wegen Al Gores PowerPoint-Präsentation über CO₂-Fußabdrücke hier sind.

Klimawandel? Das interessiert diese Menschen kaum. Nein, ihre Beschwerde ist viel fundierter: Warum veranstaltet eine linke Regierung ein globales Schwätzchen, das ihre heiligen Stätten für eine 13 km lange Autobahn zerstört, Açaí-Bauern ohne einen Cent Entschädigung vertreibt und ihre Stimmen zugunsten radikaler Agitatoren ignoriert?

Ihr Eindringen am Mittwoch verlief chaotisch: Türen wurden eingetreten, „Unser Land ist nicht zu verkaufen!“-Rufe hallten von den Wänden wider, und Demonstranten wurden mit Schlagstöcken zurückgedrängt. Mit von der Partie waren Cheerleader der brasilianischen linksradikalen Partei Sozialismus und Freiheit (PSOL) – eine Organisation, die davon träumt, auf jedem Dorfplatz eine Che-Guevara-Statue zu errichten. Sie äußerten sich mit den üblichen Verdächtigen: Empörung über „illegale Abholzung, Bergbau und Industrialisierung“, welche die Wildnis zerstören.

Klingt edel, oder? Nur wenn man sich mit den Demonstranten selbst unterhält, bröckelt diese Erzählung schneller als eine Klimaprognose von Michael Mann. Nehmen wir meine Begegnung in der Grünen Zone – diesem weitläufigen NGO-Basar, auf dem Unternehmen „nachhaltige“ Gadgets feilbieten und Akademiker Schuldgefühle verkaufen. Ich habe einen Dolmetscher in die Enge getrieben, einen Universitätsmitarbeiter, der eindeutig mit der Sache sympathisierte, und durch seine Übersetzungen die ungeschminkte Wahrheit erfahren. Sicher, die Tupinambá sind sauer wegen der Repräsentation. Warum sollte man Lulas Kumpanen das Mikrofon geben, wenn die wahren Verwalter des Waldes, ihre indigenen Gruppen, bestenfalls symbolische Sitze bekommen?

Wenn man genauer hinschaut, wird deutlich, dass diese brasilianischen Ureinwohner nicht von einem marxistischen Manifest getrieben sind. Es ist einfacher und amerikanischer: Sie wollen wirtschaftliche Entwicklung. Sie wollen Straßen, die ihre Dörfer mit Märkten verbinden; Arbeitsplätze, die Familien aus der Armut befreien, ohne sie an endlose Sozialleistungen zu ketten. Sie sind für Bergbau und Industrie. Diese Menschen sehen Chancen, keine Unterdrückung – wenn dies mit Respekt für ihre Kultur und Werte geschieht.

Das ist der eigentliche Skandal hier auf dem Klimagipfel. Das Problem sind nicht die Stimmen der Indigenen – sondern die Art und Weise, wie die radikale Linke sie wie Requisiten in einem schlechten Diversitätsspiel instrumentalisiert. Die Radikalen der PSOL haben den Protest gekapert, um ihre antikapitalistischen Fieberträume voranzutreiben, und dabei ignoriert, dass wahrer Wohlstand aus freiem Unternehmertum entsteht, nicht aus UN-Verordnungen. Brasiliens Präsident Lula hat über 100.000 Bäume roden lassen, ohne dass es nennenswerte Proteste aus der Umweltbewegung gab, um den Eliten entgegenzukommen, die an diesem Klimagipfel teilnehmen.

Was für eine heuchlerische Abholzung! Und inmitten des hier zur Schau gestellten Prunks dient die indigene Gemeinschaft als hübsche Requisite und Dekoration, welche die Delegierten bestaunen können, während sie importierten Champagner schlürfen.

Der heutige Rundgang durch die Green Zone war selbst für einen COP-Gipfel-Veteranen wie mich eine Augenöffnung. Es ist glitzernder als sonst – Stände, an denen Emissionszertifikate wie Schlangenöl angepriesen werden, solarbetriebene Gadgets, die niemand braucht, und endlose Podiumsdiskussionen zum Thema „Gerechtigkeit”, die wie umbenannter Sozialismus klingen.

Aber unter dem Glanz spürt man die brodelnde Frustration. Diese indigenen Demonstranten sind nicht gegen den Fortschritt, sondern gegen Ausbeutung. Sie verdienen Partner, die Eigentumsrechte, faire Geschäfte und Wachstum vor endlosen Vorschriften priorisieren, die den Amazonas in ewiger Armut halten. Hier in Belém ist der Tag der Überprüfung gekommen. Und die Ureinwohner? Sie sind nicht nur unruhig – sie haben zu Recht die Nase voll.

CFACT interviews a Brazilian climate researcher on Indigenous demands

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Link: https://www.cfact.org/2025/11/13/cop-30-the-natives-are-restless/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Der erste Klima-Kipppunkt ist nun aktiviert

Helmut Kuntz

Zufällig radelte der Autor an einer Demo von Fridays for Future vorbei. Da er zu solchen Events normalerweise nicht erscheint, bot sich eine Gelegenheit, sich die Rede der den Klima-Weltuntergang hinaus posaunenden Sprecherin anzuhören.

Die Ergebnisse von COP30 sind „Mist“

Zuerst schimpfte die junge Dame über den unsinnigen Massenauflauf zum COP30 in Brasilien, was man nachvollziehen und akzeptieren kann. Allerdings waren ihre Schlussfolgerungen andere als die des Autors.
Sie beklagte sich nämlich vehement darüber, dass bei Weitem nicht genug im Klimakampf getan würde und vor allem Deutschland viel zu wenig Geld dafür bereitstellt.
Dabei sollen alleine 160 Teilnehmer aus deutschen Regierungsbehörden vor Ort sein um zu verhandeln, wie das Geld der Bürger dafür am Sichersten ausgegeben und in die Welt verteilt werden kann. Zudem will Deutschland als besonders gutes Vorbild auch einiges der „dank“ Trump nun fehlenden Summen kompensieren.

Dann kam sie zum schlimmen, immer extremer werdendem Klima. Nichts, was gängig an Klimaalarm verbreitet wird, wurde ausgelassen. So auch nicht, dass der erste Klima-Kipppunkt, das Aussterben der Korallenriffe, nun unwiederbringlich eingetreten sei.

Und ich muss euch berichten …, der erste Klimakipppunkt – das unaufhaltsame Absterben der Korallenriffe – hat bereits begonnen

Dass das so ist, kann man bei Greenpeace und unseren Qualitätsmedien nachlesen:

Bild Meldung von Greenpeace

Bild Artikel von „Die Zeit“

Wenn dem so ist, muss man natürlich innehalten und wirklich überlegen, ob die Menschheit etwas falsch macht. Der unwiederbringliche Verlust weltweit aller Korallen ist schon schlimmer als das „Sterben“ von Gletschern, auf die der Mensch schließlich keinen „Anspruch“ hat.

Doch was zeigen die Messdaten

Anmerkung: Über den (wirklichen) Zustand der Korallen wurde und wird auf der Website des „EIKE“ und in den „Klimanachrichten“ laufend berichtet. Jedoch wird nicht jeder die aktuellen Daten im Kopf haben, deshalb solche anbei.

Schaut man wirkliche und seriöse Daten, zum Beispiel vom Barriere-Riff im Bericht des australischen Korallen-Monitorprogramms nach, zeigen diese eher das Gegenteil eines Kipppunkt-Unterganges, allerdings teils extreme Schwankungen, aus denen sich durch Herausschneiden von geeigneten Zeitabschnitten jede Klimahysterie erzeugen und „belegen“ lässt.

AUSTRALIAN INSTITUTE OF MARINE SCIENCE: Great Barrier Reef Annual Summary Report Coral Reef Condition 2024/2025

Die Grafiken der Korallenbedeckung daraus:

Bild Korallenbedeckung Great Barrier Reef Nordteil

Bild Korallenbedeckung Great Barrier Reef Zentralteil

Bild Korallenbedeckung Great Barrier Reef Südteil

Von unseren Qualitätsmedien wird so etwas natürlich nicht publiziert. Aber immerhin kommen noch Forscher darauf, dass nicht jede fallende Kurve sofort zum Verderben führt:

Bild Pressemitteilung

Meerestemperaturen

Wie jeder “weiß”, resultiert die Korallenbleiche aus den klimawandelbedingt, stetig ansteigenden Meerestemperaturen. Es lohnt sich deshalb, deren Verlauf zum Beispiel in der besonders davon betroffenen Südsee vor Australien anzusehen. Auch dazu liefert das Monitoringprogramm Messdaten. Und auch in diesen ist kein schlimmer Klimawandeleinfluss zu finden:

Bild Meerwasser-Temperaturverlauf bei Vanuatu

Bild Meerwasser-Temperaturverlauf bei Fiji

Auch Klimahysteriker werden manchmal mit der Wirklichkeit konfrontiert

Jetzt kann man sagen, diese Messdaten mögen real sein, gelten aber auf keinen Fall global.

Nun hat unser Fernsehen vor einigen Jahren eine Klimareportage des Sohnes von Yves Cousteau – ein ausgewiesener Klimaaktivist – gesendet, in der er weltweit Klimaschäden zeigte. In dieser durften die Korallen natürlich nicht fehlen.

Und so untersuchte er deren Zustand auch in der Südsee und fand heraus, dass in einem Atoll Korallen bleichten und im Atoll daneben diese bester Gesundheit waren.
Dann ging es nach Ostafrika, an einen Meeres-Temperatur-Hotspot. Da hatte er einen lokalen Forscher mit an Bord. Cousteau sagte diesem vorher, dass bei der hier herrschenden, extrem hohen Meerestemperatur alle Korallen abgestorben sein müssen. Der lokale Forscher sagte darauf (vor dem nun folgendem Tauchgang), er werde ein Wunder erleben.
Und Cousteau war dann ganz „entsetzt“, dass er beim Tauchgang feststellen musste, dass die dortigen Korallen gediehen und von Bleiche und Korallentod nichts zu sehen war.

Den Autor hat es damals beim Anschauen gewundert, dass diese Passagen in dem ansonsten ausschließlich klimahysterischen Film nicht herausgeschnitten wurden. Aber auch Klimahysteriker sind eben manchmal etwas „schlampig“.

Die wirklichen Messdaten können nur Lügen sein

Der Autor erlebt es in Diskussionen selbst verblüffen oft, dass Messdaten nicht geglaubt, sogar angezweifelt werden, weil es doch nicht sein kann, dass die vielen Alarmberichte von doch seriösen Forschern und Institutionen einfach falsch seien. Wenn dem wirklich so wäre, würde es doch welche geben, die diese Unwahrheiten offenlegen. Als Folge wird man dann freundlich, aber bestimmt, mindestens als Schwurbler und Querdenker hingestellt.

Was in solchen Diskussionen im Kleinen geschieht, gibt es allerdings auch im ganz Großen:

Bild Mitteilung des Deutschlandfunks

Quellen

[1] Nebelspalter | Die wundersame Erholung des Great Barrier Reef

[2] AUSTRALIAN INSTITUTE OF MARINE SCIENCE: Great Barrier Reef Annual Summary Report Coral Reef Condition 2024/2025

[3] Uni Bremen: Korallenbleiche: Riff erholt sich schneller als gedacht