Kältereport Nr. 33 / 2025

Meldungen vom 18. August 2025:

Australien: Frost bis –13,2°C

Am 18. August sank die Temperatur an der Thredbo Top Station* in New South Wales auf -13,2 °C und war damit mehr als 3 °C kälter als in jeder anderen Nacht dieses Jahres.

[*Diese Station liegt rund 2000 m ü. NN. A. d. Übers.]

Darüber hinaus war es auch die niedrigste Temperatur in New South Wales seit mehr als sieben Jahren und die niedrigste Temperatur des Landes seit Liawenee, Tasmanien, im Juli 2024 mit -13,5 °C einen Landesrekord aufgestellt hatte.

Im ganzen Land verzeichneten alle acht Bundesstaaten und Territorien ungewöhnlich niedrige Temperaturen:

Auf die Listung aller Einzelwerte wird hier verzichtet. Herausgegriffen sei nur der Tiefstwert von Alice Springs mit 1,4°C. A. d. Übers.

Eine trockene antarktische Luftmasse über dem Südosten Australiens war dafür verantwortlich. Bei klarem Himmel sorgte die Strahlungskühlung dafür, dass die Wärme an der Oberfläche schnell entweichen konnte. Eine seltene windstille Nacht über Thredbo und die Isolierung durch etwa 10 cm Neuschnee trugen dazu bei, dass die Temperatur auf Werte sank, die außerhalb des Zentralplateaus von Tasmanien nur selten beobachtet werden.

Auf nationaler Ebene hat nur Tasmanien in den letzten zehn Jahren Werte unter -13,2 °C erreicht.

Der australische Winter 2025 war geprägt von wiederholten Kaltlufteinbrüchen, starken Strahlungskühlungsereignissen, Schneefall bis in nicht-alpine Städte hinein und weit verbreiteten Frösten bis tief nach Queensland hinein – genau das Gegenteil der saisonalen Prognosen des BOM.

Und die Kältewelle ist noch nicht vorbei. Es bleibt vorerst ungemütlich.

——————————

Die folgende Meldung ist zwar kein aktuelles Einzelereignis, passt aber in einen Kältereport:

Weltweit: Schnee an ungewöhnlichsten Orten

Von der trockensten Wüste der Erde bis zum amerikanischen Süden war seltener Schneefall ein Thema des Jahres 2025.

Im Januar begrub ein heftiger Schneesturm die nördliche Golfküste unter einer Schneedecke.

Am 21. Januar stellte Florida mit 22 cm in Milton einen neuen Landesrekord auf und brach damit eine Marke, die seit dem 19. Jahrhundert Bestand hatte. In Louisiana fielen bis zu 23 cm Schnee, in New Orleans waren es 20 cm – fast dreimal so viel wie der bisherige Rekord. Houston verzeichnete 8 cm Schnee, den drittschneereichsten Tag seit Beginn der Aufzeichnungen, während Mobile in Alabama mit 19 cm seinen alten Rekord brach.

Das Jahr 2025 hat weltweit eine ungewöhnliche Häufung von Kalt-Extremen gebracht.

Im Januar bedeckte Schnee die Sahara in Algerien. Im Februar lag eine dicke Schneeschicht auf dem Mauna Kea auf Hawaii. Im Juni verwandelte sich die Atlantikküste Argentiniens in eine Winterlandschaft. Und am Ende des Monats bedeckte Schnee die karge Oberfläche der Atacama-Wüste in Chile, einem der trockensten Orte der Erde (in Teilen davon gab es seit Jahrhunderten keinen messbaren Niederschlag mehr), wie NASA-Satellitenbilder zeigten.

Die NASA hat Schnee in der Atacama-Wüste fotografiert, die weithin als der trockenste nicht-polare Ort der Erde gilt. [NASA Earth Observatory/Wanmei Liang/USGS/MODIS]

Diese Vorgänge sind nicht mysteriös – eine Kombination aus kalter Luft, Feuchtigkeit und Höhenlage kann fast überall zu Schneefall führen –, aber bemerkenswert ist die Häufigkeit, mit der diese „unmöglichen” Ereignisse nun auftreten.

Schneefall ist kein Relikt der Vergangenheit, wie es die AGW-Theorie ursprünglich vorhergesagt hatte. Im Gegenteil – die Beweise deuten darauf hin, dass er an immer seltsameren Orten auftritt. Insgesamt wird er zu einem immer häufiger auftretenden und weiter verbreiteten Phänomen, und die AGW-Kabale versucht ihr Bestes, um mit dieser Realität Schritt zu halten.

Begriffe wie „“Polarwirbel“ wurden populär gemacht, um heftige Kälteeinbrüche zu erklären. Obwohl der Begriff in der Meteorologie bereits seit dem 19. Jahrhundert verwendet wird, fand er erst nach dem brutalen Winter 2013–14 in den USA Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch – als die Mainstream-Medien eine Erklärung für die Rekord-Tiefsttemperaturen und starken Schneefälle im Zusammenhang mit der Mär vom „katastrophalen Klimawandel“ suchten.

Seitdem wird er immer dann verwendet, wenn arktische Kälte nach Süden (NH) vordringt: „Eine Erwärmung der Arktis destabilisiert den Polarwirbel und führt zu mehr Kälteeinbrüchen weiter südlich“, lautet die offizielle Position. Was einst als natürlicher Teil der winterlichen Schwankungen anerkannt war, wird nun als Symptom der globalen Erwärmung umgedeutet. Auf diese Weise kommt das Narrativ unabhängig vom Ergebnis – Hitzewellen oder Schneestürme – immer zu der gleichen Schlussfolgerung.

2025 Schnee in der Sahara-Wüste, in der Nähe der Stadt Ain Sefra, Algerien.

Link: https://electroverse.substack.com/p/australia-freezes-at-132c-snow-in?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

——————————

Australien: Ausgraben aus Schneemassen in den Bergen

Die Snowy Mountains in Australien befinden sich mitten in einem Winter mit zahlreichen Rettungseinsätzen, wobei die Einsatzkräfte bereits mehr als dreimal so viele Notrufe wie im Vorjahr bearbeiten mussten.

Starke Schneefälle im Juni gaben den Ton an, mit Schneestürmen, die 50 bis 70 cm Schnee über die Gebirgsketten brachten, und Perisher, wo sich bis August eine 90 cm dicke Schneedecke gebildet hatte – von den Einheimischen als die beste Schneedecke seit Jahren beschrieben.

——————————

Brasilien: Kaffee-Ernte erfriert

Kaffee wird vor allem durch einen Faktor in einen strukturellen Umbruch getrieben: Kälte.

Brasilien – der weltweit größte Produzent – hat seit 2021 wiederholt Frost und Rekord-Tiefsttemperaturen erlebt. Laut der globalen Kaffeeanalystin Maja Wallengren traf der jüngste Frost Mitte August 2025 genau zu Beginn der Blütezeit für die Ernte 2026 ein.

Diese Wachstumsphase ist entscheidend, da selbst leichter Frost verheerende Auswirkungen haben kann.

Die Bäume, ohnehin schon durch jahrelange Strapazen geschwächt, reagieren mit einer „Stressblüte“ – sie stecken ihre Energie in die Blätter statt in die Kirschen. Das bedeutet irreversible Verluste, noch bevor die Früchte überhaupt wachsen. Agronomisch gesehen ist die Erholung von diesem Zyklus langsam und dauert oft Jahre oder Jahrzehnte.

Unterdessen steigt die Nachfrage weiterhin um etwa 3 Millionen Säcke pro Jahr. Da eine echte Erholung über Jahre oder Jahrzehnte hinweg nicht möglich ist und weitere Kälteperioden vorhergesagt werden (sowohl kurz- als auch langfristig), gilt die Vorstellung, dass „hohe Preise hohe Preise heilen“, nicht mehr. Der Kaffee ist einfach nicht da.

Dies ist ein wetterbedingter Einbruch des Angebots aufgrund der Abkühlung. Brasiliens Arabica-Gürtel ist eingefroren und schrumpft – und der Weltmarkt beginnt gerade erst, dies in seinen Preisen zu berücksichtigen.

Link: https://electroverse.substack.com/p/aussie-alpine-rescues-up-cold-freezes?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

——————————

Meldungen vom 20. August 2025:

USA: Früher Frost in Maine

Der Norden von Maine wurde diese Woche von einem frühen Vorgeschmack auf den Winter heimgesucht, als die Tiefsttemperaturen in der Nacht unter den Gefrierpunkt fielen.

Die Estcourt Station verzeichnete eine seltene Tiefsttemperatur von -0,6 °C, während es in Caribou auf 3,3 °C kalt wurde. In Houlton sank die Temperatur am Montag auf 1,7 °C – der zweitfrüheste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1948, nur am 17. August 1979 war es noch früher so kalt. Die dort am Dienstag gemessenen 3,9 °C stellten einen neuen Tagesrekord dar.

Laut einem Bericht des NWS wurde an mehreren Orten Frost gemessen. Entlang der Küste wird der Hurrikan Erin voraussichtlich Ende dieser Woche für hohen Wellengang und böigen Wind sorgen, aber im Landesinneren ist die frühe Frostperiode das eigentliche Thema. Und das könnte für einen Großteil Amerikas durchaus der Sommer sein, da sich ab diesem Wochenende in breitem Strom Luft arktischen Ursprungs nach Süden ausbreiten wird.

——————————

Europa: Kühles Sommer-Finale

Europa wird den August mit ungewöhnlicher Kälte beenden.

GFS-Daten zeigen weit verbreitete Anomalien von 6 °C bis 10 °C unter dem Durchschnitt von 1981–2010, die sich von Frankreich und Deutschland über Polen, den Balkan bis nach Russland erstrecken. Auch Skandinavien ist von der Kälte betroffen, wobei Mitteleuropa das Zentrum der Kältewelle bildet.

GFS 2m Temperatur- Anomalien am23. August [tropicaltidbits.com].

Der größte Teil Europas nördlich des Mittelmeers wird den Herbst schon Wochen früher spüren.

Eine Blockierung sorgt erneut für Anomalien. Für einen Großteil des Kontinents bedeutet dies, dass im August Jacken getragen werden müssen – weit entfernt von den Schlagzeilen über „endlose Sommerhitze”, die während einer sehr kurzen Hitzewelle Anfang des Monats dominierten.

Vermutlich kommt es Mitte der nächsten Woche bei uns erneut zu einer kurzen Wärme-[Hitze?]-Welle (ca. 2 bis 3 Tage), bevor erneut herbstliches Wetter Einzug hält. A. d. Übers.

——————————

Brasilien: Erneute Bedrohung der Kaffee-Gebiete durch Kälte

Brasiliens Kaffeegürtel bereitet sich auf einen weiteren Kälteeinbruch vor, da eine neue Kaltfront über alle wichtigen Arabica-Anbaugebiete nach Norden zieht.

Dieser Winter hat bereits Rekorde hinsichtlich der Häufigkeit und Intensität von Kälteeinbrüchen im Kaffeeanbaugebiet Brasiliens aufgestellt. Die Bäume, die bereits durch wiederholte Kälteeinbrüche (seit 2021) geschwächt sind, stehen nun wenige Wochen vor der entscheidenden Blütezeit 2026 vor weiteren Belastungen.

Die Erzeuger warnen, dass selbst ohne starken Frost anhaltende Kälte und übermäßige Niederschläge die Gleichmäßigkeit der Blüte stark beeinträchtigen und das Ertragspotenzial schwächen können. Angesichts der bereits angespannten globalen Lieferketten dürfte sich jede weitere Wetterkatastrophe in Brasilien – dem weltweit größten Kaffeeproduzenten – auf die Märkte auswirken.

Die globale Kaffeeanalystin Maja Wallengren: „Dies bestätigt einmal mehr, dass es sich um einen Rekordwinter mit extremer Kälte in allen wichtigen Arabica-Anbaugebieten handelt.“

Link: https://electroverse.substack.com/p/early-frost-bites-maine-cool-summer?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

——————————

Rekord-Augustkälte in Jemen und Saudi-Arabien

Kühle, feuchte Wetterbedingungen haben diese Woche den Südwesten Saudi-Arabiens und das benachbarte Jemen heimgesucht und für Rekordkälte gesorgt.

Die saudische Küstenstadt Gizan verzeichnete eine Höchsttemperatur von nur 30,5 °C – der kälteste Augusttag, der dort jemals gemessen worden ist.

Im Jemen, insbesondere in den Bergdörfern, sanken die Tiefsttemperaturen in der Nacht auf 7 °C in Saada – ebenfalls außergewöhnliche Kälte für diese Jahreszeit.

Anhaltende Regenfälle und Bewölkung begleiteten den Temperaturrückgang, wobei lokale Wettervorhersagen weitere Schauer im jemenitischen Hochland (Ibb, Taiz, Dhamar, Al Bayda, Raymah, Hajjah, Saada, Amran, Sanaa) sowie im Süden Saudi-Arabiens erwarten lassen.

Der jemenitische Wetterdienst meldet ungewöhnlich kalte Augustnächte im Hochland mit Tiefsttemperaturen bis 7 °C.

Diese für „Otto Normalverbraucher“ recht unverständliche Tabelle wird hier der Volständigkeit halber gezeigt. A. d. Übers.
Beobachtungen aus der realen Welt sprechen weiterhin gegen die Theorie, dass es „immer heißer“ wird.

——————————

Argentinien: Starke Schneefälle im Süden

Starker Schneefall trifft Cerro Catedral, Río Negro, während antarktische Luftmassen den Norden Patagoniens heimsuchen:

Das im Original gezeigte Video kann hier nicht übernommen werden. Es zeigt einfach ein Schneegstöber. A. d. Übers.

Schneeflocken bedeckten die hohen Berge und weite Abschnitte der RN40, behinderten den Verkehr und rechtfertigten die offiziellen Wetterwarnungen. Die Temperaturen in den Höhenlagen fielen auf -11 °C, etwa 10 °C unter dem Durchschnitt.

Die Vorhersagen sagen für die nächsten 48 Stunden weiteren Schneefall voraus, wobei die Kälte zunimmt und sich nach Norden ausbreitet – sie wird voraussichtlich an diesem Wochenende und bis in die nächste Woche hinein den Norden Argentiniens, Uruguay, Paraguay, Bolivien und sogar auch wieder den Süden Brasiliens erfassen…

——————————

Brasilien: Kaffee – der Rufer in der kälter werdenden Wüste

Die brasilianische Cooxupé – die weltweit größte Kaffee-Genossenschaft mit Sitz in Guaxupé, Minas Gerais – hat berichtet, dass ihre Lagerhäuser zum Ende der Ernte 2025 nur zu 60 % ausgelastet waren. Normalerweise sind diese Lagerhäuser voll.

Kaffee ist der Rufer in der Wüste. Arabica, die vorherrschende Sorte, gedeiht nur in einem engen Temperaturbereich – schon wenige Grad weniger und die Erträge brechen ein. Im Jahr 1975 vernichtete ein einziger Frost über Nacht zwei Drittel der brasilianischen Ernte und veränderte die weltweite Versorgung grundlegend.

In Zeiten der Abkühlung können Grundnahrungsmittel wie Weizen und Mais überleben. Sie gedeihen zwar möglicherweise nicht besonders gut, aber ein oder zwei Frostperioden zerstören den Ertrag nicht. Kaffee, Kakao und Zuckerrohr hingegen sind auf schmale äquatoriale Gürtel beschränkt, und schon ein Temperaturrückgang oder früher Frost reichen aus, um die Ernte zu vernichten.

Die Geschichte bestätigt dies. Während der Kleinen Eiszeit wurden die europäischen Weinberge und Cash Crops vom Frost heimgesucht, lange bevor die Getreideernte zusammenbrach. Luxusgüter waren als erstes betroffen. An Wärme angepasste Pflanzen sind empfindlich, weil sie auf klimatische Stabilität angewiesen sind – und genau das ist das Erste, was eine Abkühlung zunichte macht. Die halb leeren Lagerhäuser von Cooxupé sind ein frühes Anzeichen für systemischen Stress in der Landwirtschaft der warmen Breiten. Der brasilianische Kaffee hat seit 2021 mit ungewöhnlich niedrigen Temperaturen und zerstörerischen Frösten zu kämpfen. Die Preise steigen immer stärker.

Die Lieferketten werden ins Wanken geraten. Und wenn sich der Planet weiter in Richtung Kälte neigt, wird Kaffee nicht nur teuer, sondern für viele auch unerschwinglich. Die Lieferketten werden ins Wanken geraten. Und wenn sich der Planet weiter in Richtung Kälte neigt, wird Kaffee nicht nur teuer sein, sondern für viele unerschwinglich.

Die „Indiana Jones des Kaffees”, die Analystin Maja Wallengren, hat genau vor dieser Anfälligkeit gewarnt. Sobald Kaffee seinen Sweet Spot verlässt, ist der Sturz nicht allmählich. Es ist ein Absturz. Kaffee könnte uns etwas sagen: Die KALTEN ZEITEN kehren zurück.

[Hervorhebung im Original]

Link: https://electroverse.substack.com/p/record-august-chill-hits-yemen-and?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 34 / 2025

Redaktionsschluss für diesen Report: 22. August 2025

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Wissenschaftler warnen vor Warnungen von Wissenschaftlern

Willis Eschenbach

Nur ein Journalist, der sich wirklich der alten Kunst des Panik-Klickbaits verschrieben hat, könnte die ganze existenzielle Angst der Welt in eine Schlagzeile packen wie z. B. „Ein riesiger, zerstörerischer Vulkanausbruch wird die Welt in den kommenden Monaten erschüttern und das Ende der Menschheit herbeiführen, warnen Wissenschaftler“. Dazu gibt es das folgende Bild, falls Sie noch nicht ausreichend erschrocken waren:

Bild: Artguru KI, dem Original nachempfunden

Der eindeutige Hinweis? „… warnen Wissenschaftler“. Wann immer Sie diese beiden Wörter zusammen sehen, wissen Sie, dass Sie gleich in ein Wunderland wilder Extrapolation, qualifizierter Eventualitäten und Modelle eintreten werden, die so weit in die Zukunft reichen, dass sie als Bumerang zurückkommen, mit „Roboter übernehmen“ als Y-Achse.

Sie beginnen wie folgt:

Eine detaillierte geophysikalische Studie, veröffentlicht vom U.S. Geological Survey (USGS) in Nature, hat unser Verständnis des Yellowstone-Supervulkans verfeinert und neue Einblicke in seine unterirdische Magmadynamik eröffnet. Gleichzeitig haben klimatologische Einschätzungen von Forschern wie Markus Stoffel (Universität Genf) die Diskussion über die globalen systemischen Risiken eines potenziellen Superausbruchs erneuert – nicht nur am Yellowstone, sondern auch an mehreren anderen aktiven Vulkankomplexen weltweit.

Zunächst einmal gibt es hier eine Merkwürdigkeit. Sie haben in einem Absatz eine tatsächliche wissenschaftliche Studie über die Yellowstone-Caldera und einen kostenpflichtigen Artikel eines beliebigen Typen zusammengeschoben, der versucht, den Leuten Angst vor zukünftigen Eruptionen zu machen. Wenn man nicht genau darauf achtet, unter welchem Fingerhütchen sich die Erbse befindet, wird man wahrscheinlich denken: „Wow, ein vorhergesagter Superausbruch im Yellowstone, und die Wahrscheinlichkeit ist auch an anderen Orten hoch“.

Das klingt wirklich beängstigend. Behalten Sie also diesen Gedanken im Hinterkopf, während wir uns den ersten der beiden Teile ansehen, die sie in einen Absatz gepresst haben – die eigentliche wissenschaftliche Yellowstone-Studie.

Es handelt sich um die neueste USGS-Studie, die in Nature unter dem sehr langweiligen Titel „The progression of basaltic-rhyolitic melt storage at Yellowstone Caldera“ [etwa: Die Entwicklung der basaltisch-rhyolitischen Schmelzespeicherung in der Yellowstone-Caldera] veröffentlicht worden ist. Sie liefert uns einen verbesserten, hochauflösenden CAT-Scan von Yellowstones Magmakanälen. Statt eines riesigen Pools flüssigen Unheils, der unter Wyoming schwappt, zeigen die neuen Aufnahmen ein Keulen-Sandwich: verstreute Klumpen teilweise geschmolzenen Gesteins, die ungleichmäßig verteilt sind, wobei sich der größte Teil der Schmelze im nordöstlichen Sektor befindet. Das Ausmaß ist beeindruckend: 400-500 Kubikkilometer rhyolitisches Magma warten auf ihren kosmischen Moment. Die Hitze sprudelt langsam und unaufhaltsam von unten nach oben, und mit genügend Zeit könnten sich diese Schmelzzonen sogar zu einem größeren Reservoir verbinden. Aber Spoiler: Kein Wissenschaftler behauptet, dass das morgen auf der Aufgabenliste steht.

Das bringt uns zu der großen, schlagzeilenträchtigen „16%igen Chance (einer von sechs) auf eine Apokalypse bis 2100“ weiter unten in den populären Berichten – eine Zahl, die, wenn sie jemals auf einen Lottoschein gedruckt werden würde, Las Vegas bankrott machen würde. Aus dem Artikel:

Dennoch schätzen der Klimatologe Markus Stoffel und befreundete Risikoforscher die Wahrscheinlichkeit eines globalen Vulkanausbruchs der Stufe VEI 7 oder höher vor dem Jahr 2100 auf ~16 %.

Nur wird diese spezielle Vorhersage nicht von den Wissenschaftlern der eigentlichen Yellowstone-Studie angeführt und hat nichts mit der Yellowstone-Studie zu tun.

Sie stammt von einem gewissen Herrn namens Markus Stoffel. Und er redet nicht einmal über Yellowstone. Er redet über den gesamten Planeten. Das hat nichts mit Yellowstone zu tun.

[Hervorhebungen im Original]

Und wer ist Markus, wenn er zu Hause ist? Ist er ein Mitglied des Autorenteams der Yellowstone-Studie?

Nein.

Nun, ist er Vulkanologe?

Wieder nein.

Er ist ein Klimaprofessor an der Universität Genf. Er hat eine Menge veröffentlicht, fast ausschließlich über die Auswirkungen des „Klimawandels“ auf Gletscher, Bergstürze und Bergseen. Um aus seiner Biografie zu zitieren:

Kurz gesagt, meine Forschung bezieht sich auf die Auswirkungen des Klimawandels, Zeitreihen und die Dynamik hydrogeomorphischer und erdoberflächlicher Prozesse in der Höhe und/oder in hohen Breitengraden sowie auf die Dendroökologie und Holzanatomie von Bäumen und Sträuchern.

Übersetzt bedeutet dies, dass er sich hauptsächlich mit der Natur und der Dynamik von Erdrutschen und deren Auswirkungen auf Baumringe und Baumpopulationen beschäftigt.

Stoffels globale „Superausbruch“-Wahrscheinlichkeit basiert auf … nun ja … das ist schwer herauszufinden. Es handelt sich um einen kostenpflichtigen Meinungsartikel (keine begutachtete Studie), und ich bezahle Affen nicht. Die Überschrift lautet:

Der nächste große Vulkanausbruch wird ein Klimachaos auslösen – und wir sind unvorbereitet

Vulkanische Aktivitäten werden in einer wärmeren Welt anders erlebt werden. Die Forscher müssen diese Risiken verstehen und wissen, wie sie sich entwickeln könnten.

Was er als „massiven“ Vulkanausbruch bezeichnet, ist wissenschaftlich als VEI-7-Ausbruch oder höher bekannt. Der Vulkanexplosivitätsindex (VEI) ist eine logarithmische Skala von 0 bis 8, die zur Messung der relativen Explosivität von Vulkanausbrüchen verwendet wird. „Logarithmisch“ bedeutet, dass jede Stufe das Zehnfache der vorherigen Stufe ist. Eine Eruption der Stufe VEI-7 ist also zehnmal so explosiv wie eine Eruption der Stufe VEI-6. Und er ist hundertmal so explosiv wie der VEI-5-Ausbruch des Vesuvs, der Pompeji verschüttete … also ja. Massiv.

Soweit ich aus den veröffentlichten Berichten und Beschreibungen des Werks entnehmen kann, beruht die Schätzung auf einer Logik des Wiederholungsintervalls. Allerdings kann ich das nicht mit den realen Daten in Einklang bringen. Seit dem Ausbruch des Vulkans Akahoya in Japan im Jahr 7.300 v. Chr. bis zum Ausbruch des Tambora vor 110 Jahren gab es in der relativ gut dokumentierten Geschichte 7 Ausbrüche der Stufe VEI-7 oder stärker. Damit liegt das Wiederholungsintervall in der Größenordnung von 1.070 Jahren. Wir werden es also als tausend Jahre bezeichnen. Und diese Zahl für ein „tausendjähriges Ereignis“ wird in der wissenschaftlichen Literatur über Ausbrüche von VEI-7 oder höher häufig genannt.

Etwas Mathematik:

Die Poisson-Formel für die Wahrscheinlichkeit P eines VEI-7-Ausbruchs innerhalb einer bestimmten Anzahl von Jahren wird nun wie folgt berechnet:

P = 1 − eλt

wobei λ die jährliche Rate (1/1000) und t das Zeitfenster (75 Jahre bis zum Jahr 2100) ist.

Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs der Stufe VEI-7 oder höher vor dem Jahr 2100 bei 7 % liegt. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange der letzte Ausbruch her ist. Die Wahrscheinlichkeit ist die gleiche, egal ob der letzte Ausbruch hundert oder tausend Jahre zurückliegt.

Señor Stoffel vollführt also eine Art einfachen und ausgefallenen statistischen Stepptanz, um einen Wert zu erhalten, der mehr als doppelt so hoch ist wie der der traditionellen Mathematik. Um auf die von ihm angegebene Wahrscheinlichkeit von 16 % bis zum Jahr 2100 zu kommen, müsste das Wiederholungsintervall massiver Eruptionen 430 Jahre betragen, und dafür gibt es keinen Beweis.

(Seltsamerweise, und vielleicht nicht zufällig, beträgt die Wahrscheinlichkeit eines massiven Ausbruchs im Jahr 2200 tatsächlich 16 % … aber ich schweife ab.)

Was nun das „Ende der Menschheit“ angeht, so brauchen Sie die Nature-Studie nicht zu durchsuchen. Sie werden viele Details über Mineralogie und Schmelzprozentsätze, Unmengen von elektronenmikroskopischen Scans und viel Vorsicht bei der Ableitung von Zeitrahmen finden. Sie werden keine Vorhersagen über das Aussterben der Menschheit finden, weder im Rahmen einer Peer Review noch im Briefkopf des USGS. Was die Daten tatsächlich aussagen ist, dass der Zeitplan des Yellowstone völlig unperiodisch ist, dass es keine eindeutigen Zyklen gibt und dass die statistische Stichprobe nach jedem vernünftigen Standard zu klein ist, um Wahrsagerei zu betreiben.

Die tatsächliche Gefahr von Monstereruptionen irgendwo auf dem Globus? Real, ja. Und zwar schon seit den letzten neuntausend Jahren.

Nimmt sie erkennbar zu? Nein. Die Gefahren sind über die gesamten neun Jahrtausende gleich geblieben, und unsere Fähigkeit, mit solchen Ereignissen umzugehen, war nie besser als heute.

Wahrscheinlich das „Ende der Menschheit“ herbeiführen? Nun, die letzten acht derartigen Ereignisse haben nicht einmal ansatzweise das Ende der Menschheit bedeutet. Sie brachten ein paar Jahre lang schlechtes Wetter, manchmal sehr schlecht zu Beginn und in der Nähe des Ausbruchs. Aber weltweit starben nicht viele Menschen.

Ich setze also darauf, dass der nächste Ausbruch die Menschheit auf keinen Fall auslöschen wird.

Lohnt es sich, seinen Weltuntergangsbunker wegen einer panischen Schlagzeile über Eruptionen vorzubereiten, die von einem Mann mit einer Doktorarbeit mit dem Titel „Spatio-temporal variations of rockfall activity into forests – results from tree-ring and tree analysis“ geschrieben wurde? [Titel übersetzt etwa: „Räumlich-zeitliche Schwankungen der Steinschlagaktivität in Wäldern – Ergebnisse von Baumring- und Baumanalysen“]

Vielleicht nicht in diesem Quartal.

Wenn Sie also das nächste Mal „Wissenschaftler warnen“ über einem Bild von einem Bison sehen, der in einer dampfenden Caldera grast, denken Sie daran: Es sind nie die Geologen, die den Countdown zum Armageddon in der Pressemitteilung veröffentlichen. Die wirkliche Wissenschaft findet sich wie immer im Kleingedruckten – vergraben unter drei Schichten von Modellannahmen und fast immer mit einer Version von „wir wissen einfach nicht wann“ endend.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/08/19/scientists-warn-about-scientists-warnings/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Kurzfristige Hitzewellen in Großbritannien werden vom Met Office instrumentalisiert, um mit 60-Sekunden-Hitzespitzen die Net-Zero-Phantasterei zu fördern

Chris Morrison, THE DAILY SCEPTIC

Die ständige Propagierung unnatürlicher 60-Sekunden-Hitzespitzen hat die Arbeit des britischen Wetteramtes während eines durchschnittlichen britischen Sommers geprägt, in welchem es auch zu ein paar kurzzeitigen Hitzewellen kam. Unterstützt von vermeintlich vertrauenswürdigen und unhinterfragten Botschaften in den Mainstream-Medien kann das von Net Zero besessene Met Office behaupten, dass die Tagestemperaturen auf Werte steigen werden, die in hochindustrialisierten Gebieten wie Flughäfen nur kurz berührt werden. Der 12. August war nur der jüngste Tag, an dem in Heathrow ein nationaler „Extremwert“ ausgerufen wurde. Während eines warmen Mai wurden in Heathrow acht der höchsten Tagestemperaturen gemessen. Diese Temperaturen stammen nicht nur von schlecht bewerteten Stationen, sondern die 60-Sekunden-Aufzeichnung ist auch eine Garantie dafür, dass jede unnatürliche Wärmespitze erfasst wird. Die Weltorganisation für Meteorologie empfiehlt, die von elektronischen Geräten erzeugten Temperaturen zwischen 1 und 10 Minuten zu mitteln, je nachdem, ob vorübergehende unnatürliche Temperatureffekte, oft als „Rauschen“ bezeichnet, entfernt oder minimiert werden sollen.

Das Met Office ist eindeutig ein großer Fan von Rauschen. Es ist zweifellos eine wichtige Triebfeder für die politische Botschaft von Net Zero und steht hinter zahlreichen Behauptungen, dass mehr heiße Tage als je zuvor aufgezeichnet werden. Dr. Eric Huxter hat wertvolle Arbeit zu Temperaturspitzen geleistet und beispielsweise gezeigt, dass es bei einminütigen Aufzeichnungen große Unterschiede im Vergleich zu den Messwerten zur vollen Stunde vor und nach dem Messzeitpunkt geben kann. Er stellte fest, dass der um 14.59 Uhr in Kew Gardens gemeldete nationale Mai-Rekord von 29,3 °C um 2,6 °C höher lag als der Wert um 14.00 Uhr und um 0,76 °C höher als der um 15.00 Uhr gemessene Wert.

Offensichtlicher Lärm, offensichtlicher Schrott. Huxter kommentiert: „In Anbetracht der Bestätigung, welche die Spitzen-Temperaturen dem Klimawandel-Narrativ geben, scheint es wenig Hoffnung auf eine wissenschaftliche Bewertung dessen zu geben, was das ‚wahre‘ meteorologische Signal tatsächlich ist.“ Wenig und nichts fasst es zusammen, und wenig hat gerade die Stadt verlassen. Das verschwörungsorientierte Met Office erklärte kürzlich, dass die Bemühungen einer kleinen Anzahl von Personen, „die Integrität der Met Office-Beobachtungen zu untergraben“, nicht weniger als „ein Versuch sei, die jahrzehntelange solide Wissenschaft über den weltweiten Klimawandel zu untergraben“.

Ein weiterer Vertreter der kleinen Schar von Leuten, die versuchen, jahrzehntelange solide wissenschaftliche Erkenntnisse zu untergraben, indem sie auf fehlerhafte Temperaturaufzeichnungen des Met Office verweisen, ist Ray Sanders. Im Zuge der Untersuchung aller mehr als 380 Temperaturstandorte des Met Office in UK untersuchte er kürzlich den Luftwaffen-Stützpunkt RAF Kenley, der zufällig auf halbem Weg zwischen Heathrow und Gatwick liegt. Er befindet sich in der Nähe von Caterham und Croydon, wird aber derzeit in Bereitschaft gehalten und hauptsächlich von Segelflugzeugen genutzt. Sanders stellt fest, dass er zwar der CIMO-Klasse 4 angehört und möglichen Temperaturfehlern unterliegt, aber eine Klasse 2 wäre, wenn er nur ein paar Meter von einer weitgehend ungenutzten Rollbahn entfernt wäre. Kein perfekter Standort, meint Sanders, aber offen genug, um künstliche Abschattung zu vermeiden.

Natürlich kann sich niemand daran erinnern, dass Kenley die Bewerter beim Wettbewerb für „extreme“ Temperaturen beunruhigt hat. Unglaublich oder lächerlich, wie Sanders anmerkt, dass sowohl Charlwood (Gatwick) als auch Heathrow eine bessere Einstufung in Klasse 3 erhalten, was ihn dazu veranlasste, die höchsten Temperaturen der letzten drei nationalen Rekordtage zu vergleichen.

Solche Ungereimtheiten bedürfen einer Erklärung, obwohl das Wetteramt natürlich keine Chance hat, dies zu tun. Jüngste Anfragen von Sanders zur Informationsfreiheit wurden als „lästig“ und nicht im öffentlichen Interesse abgewiesen. Sanders fragt, ob das ländliche Caterham bis zu 4,2°C weniger als das ländliche Harmondsworth oder 2,8°C weniger als das ländliche Crawley verzeichnen würde. „Was kommt der ‚wirklichen‘ Temperatur wohl näher – ein offenes, weitgehend grasbewachsenes Gebiet oder ein Betondschungel, der von Zehntausenden von Autos und Hunderten von Düsenflugzeugen beherrscht wird?“ Und man könnte hinzufügen, warum sollten wir Behauptungen über einen Klima-Meilenstein wie am 19. Juli 2022 Glauben schenken, wenn die Messung auf halber Höhe des Hecks besagter Düsenflugzeuge erfolgt?

„Der Einsatz hochmoderner Instrumente in fast antiken Gehäusen in Gebieten, die zahlreichen verzerrenden Faktoren ausgesetzt sind, ist die absurde Unwirklichkeit, die das Met Office jetzt betreibt, nur um wild ungenaue Darstellungen der lokalen Bedingungen zu produzieren. Diese ganze Farce muss vollständig demontiert und von seriösen Meteorologen rekonstruiert werden“, schließt er.

Es gibt immer mehr wissenschaftliche Belege dafür, dass die Hitze in den Städten einen massiven Einfluss auf die weltweit deklarierten Temperaturen hat. Zwei türkische Meteorologen haben kürzlich Erkenntnisse aus der Untersuchung von Daten aus 10 Ländern veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass Flughäfen und Industriezentren im Durchschnitt 2,5°C bis 2,8°C wärmer sind als benachbarte ländliche Gebiete. Die Erwärmungstendenzen der letzten Jahrzehnte beschränken sich im Allgemeinen auf die städtischen Gebiete, heißt es in dem Bericht.

Der Net-Zero-Wahnsinn hat das Met Office in eine Zwickmühle gebracht. Eine Alternative zur Auflösung seines landesweiten Netzwerks wäre die Einsicht, dass das derzeitige Sammelsurium nicht geeignet ist, als Waffe zur Förderung der Net-Zero-Fantasie eingesetzt zu werden. Es ist, was es ist, nämlich ein grober Leitfaden für die lokalen Temperaturbedingungen an sehr kleinen spezifischen Orten. Auf Flughäfen wie Heathrow ist es ein nützliches Hilfsmittel für Hunderte von startenden und landenden Flugzeugen. Es ist kein geschätzter Leitfaden für das Klima-Armageddon.

Chris Morrison is the Daily Sceptic’s Environment Editor. Follow him on X.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/08/19/short-term-heatwaves-in-britain-weaponised-by-met-office-using-junk-60-second-heat-spikes-to-push-net-zero-fantasy/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Eine Entlassung nach Orwell’scher Manier beim American Journal of Economics and Sociology

Andy May

Nun ist es offiziell: Marty Rowland, PhD, wurde von seiner Position als Sonderausgabe-Redakteur beim American Journal of Economics and Sociology (AJES) entlassen. Der Grund für seine Entlassung war die Veröffentlichung unseres Artikels mit dem Titel [übersetzt] „Kohlendioxid und ein sich erwärmendes Klima sind keine Probleme“. Laut Google Scholar wurde der Artikel 23 Mal zitiert. Er wurde erstmals am 29. Mai 2024 online veröffentlicht und gehört bereits zu den besten 1 % aller 29 Millionen Artikel, die vom Altmetric-Tracker von Wiley verfolgt werden. Es ist der zweitbeste Artikel, der in der 83-jährigen Geschichte des AJES veröffentlicht worden ist.

Abbildung 1. Das Altmetric-Ranking von May & Crok, 2025, Stand: 17.08.2025, das Online-Veröffentlichungsdatum war 2024.

Auf die Herausforderungen (es gibt viele von der „Klima-Mafia”) an May & Crok wird hier eingegangen. Die vollständige Liste und Links zu allen begutachteten und informellen Herausforderungen sowie unsere Antworten stehen am Ende des Beitrags. Dr. Rowland bezeichnet seine Entlassung als orwellianisch”, und wir stimmen ihm voll und ganz zu. Die Herausforderung von Tinus Pulles in einem Artikel mit dem etwas beleidigenden Titel „Climate Denialism” (Klimaleugnung) zitiert zwei Artikel, die „Klimaleugner” direkt mit Holocaustleugnern vergleichen. Unsere Kritik zu diesem Artikel finden Sie hier. Die Arbeit von May & Crok hat bisher allen Prüfungen standgehalten.

Die beleidigende und völlig unzutreffende Kritik von Tinus Pulles wird vom AJES-Vorstand am häufigsten angeführt, wenn er erklärt, warum Dr. Rowland entlassen wurde. Darüber hinaus wurden andere Vorstandsmitglieder von Wiley unter Druck gesetzt, Kritiken zu unserer Arbeit zu verfassen, darunter Cobb 2024 sowie Gwartney & Lough. Beide Arbeiten vertreten die gleiche Argumentation, wonach der „Konsens” besagt, dass der Klimawandel gefährlich ist, also muss er es auch sein.

Die Kritik von Pulles stützt sich auf fehlerhafte Prognosen von Klimamodellen (siehe auch hier und hier). Modelle sind keine Beweise:

Was die sogenannten „Beweise” aus Modellen angeht, so sind es die Modelle, die wir testen; die Modellergebnisse sollten nicht mit Beweisen verwechselt werden. (Lindzen, 2012)

May & Crok konzentrieren sich auf das Fehlen echter Beweise dafür, dass der Klimawandel (ob vom Menschen verursacht oder natürlich) gefährlich ist, wie in Tabelle 12.12 im IPCC AR6 WGI-Bericht in Kapitel 12, Seite 1856, zusammengefasst. Pulles räumt ein, dass es derzeit keine sichtbaren Gefahren gibt, behauptet jedoch, dass Modelle vorhersagen, dass es zu einem unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft welche geben wird. Spekulationen, selbst unter Verwendung von Modellen, können Fakten und Messungen nicht widerlegen.

Die formelleren Rezensionen unserer Arbeit durch David Wojick, Kenneth Richard und H. Sterling Burnett sind alle positiv. Kurz gesagt gab es keinen legitimen Grund, Dr. Rowland wegen der Veröffentlichung unserer vollständig begutachteten und gut aufgenommenen Arbeit zu entlassen. Die Gutachter hatten allesamt Anmerkungen zu unserer Arbeit, und jeder einzelne ihrer Vorschläge wurde in die endgültige eingereichte Fassung aufgenommen, die hier heruntergeladen werden kann.

Es scheint, dass die Entlassung von Dr. Rowland eine rein politische Entscheidung war und nicht auf einem legitimen Problem mit unserer Arbeit beruhte, die nach heutigem Kenntnisstand solide ist. Seine Entlassung wegen der Veröffentlichung eines skeptischen Artikels erinnert an den Rücktritt von Wolfgang Wagner aufgrund einer völlig vernünftigen, aber dem „Konsens” widersprechenden Arbeit von Roy Spencer und William Braswell aus dem Jahr 2011. Die Arbeit finden Sie hier, die Geschichte dazu hier. Wie in diesem Fall präsentierten Spencer und Braswell fundierte Beobachtungen und Fakten, während ihre Kritiker Modellresultate vorlegten. Wenn Sie Probleme beim Herunterladen der Gründe des Herausgebers für seinen Rücktritt von Roy Spencers Blog haben, finden Sie hier einen weiteren Link zu seiner Erklärung.

Die Debatte zwischen den beiden Seiten ist komplex und dreht sich hauptsächlich um die Art und das Ausmaß der Rückkopplungen auf die Erwärmung durch Treibhausgase (vor allem CO₂). So sollte Wissenschaft funktionieren. Wenn ein Herausgeber von oben herab verkündet, dass eine gut begründete Meinung falsch und die andere richtig ist, ohne dass eine angemessene Diskussion und Debatte stattgefunden hat, dann ist das Politik und keine Wissenschaft.

Willie Soon und Dick Lindzen berichten, dass zwei Herausgeber entlassen wurden, weil sie zwei Artikel von Lindzen veröffentlicht hatten. Der erste, 1990 veröffentlichte Artikel legt Lindzens Einwände gegen die Vorstellung dar, dass ein vom Menschen verursachter verstärkter Treibhauseffekt der Hauptgrund für die aktuelle Erwärmung sein könnte. Der Artikel ist durchaus vernünftig und sicherlich kein Grund, jemanden zu entlassen. Der Artikel warnt, wie auch wir in unserem, dass vor drastischen Maßnahmen wie der Abschaffung fossiler Brennstoffe eindeutigere Beweise für die potenziellen Gefahren der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung gefunden werden müssen. Modellergebnisse sind keine Beweise.

Das zweite ist Lindzens bahnbrechende erste Veröffentlichung zum Iris-Effekt. Heute, mehr als 20 Jahre später, ist der Iris-Effekt weithin anerkannt, und wenn er in Modelle einbezogen wird, bringen die Modellergebnisse die Beobachtungen näher an die Realität heran. Die Anerkennung einer solchen wegweisenden Veröffentlichung ist sicherlich kein Grund, jemanden zu entlassen. Der Journalist Tilak Doshi wurde von Forbes entlassen, weil er J. D. Vances Ansichten zu den Gefahren des Klimawandels verteidigt hatte. Die Entlassung von Dr. Rowland ist keineswegs ein Einzelfall.

Man muss sich daran erinnern, dass Albert Einsteins Doktorarbeit ursprünglich abgelehnt worden war, bis er seine Arbeit bei Max Planck in den Annalen der Physik einreichte. Planck veröffentlichte den größten Teil der Arbeit in vier Artikeln, ohne formelle Begutachtung durch Fachkollegen, und Einsteins Ruf war begründet. Max Planck sagte, dass es wichtig sei, riskante Artikel zu veröffentlichen, da es weitaus schlimmer sei, eine möglicherweise bahnbrechende Arbeit abzulehnen. Der Peer-Review-Prozess kann und tut dies oft auch, wirklich innovative Arbeiten unterdrücken, einfach weil sie neuartig sind und der „Konsensmeinung” widersprechen.

Dr. Rowland lud mich ein, die wissenschaftlichen Grundlagen für die „Leugner”- (oder skeptische) Ansicht zu erläutern, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel und die Kohlendioxid-Emissionen nicht gefährlich sind. Diese wurde in eine Sonderausgabe von AJES aufgenommen, die alle Ansichten zum Klimawandel behandelt, um der Öffentlichkeit zu helfen, die gesamte Bandbreite der Ansichten zum vom Menschen verursachten Klimawandel zu verstehen. Dieser lobenswerte Versuch, den vom Menschen verursachten Klimawandel in einer Ausgabe von AJES von allen Seiten zu beleuchten, war der Grund für seine Entlassung.

Wiley, das Verlags- und Druckunternehmen, mit dem AJES einen Vertrag abgeschlossen hat, erhob Einwände gegen May & Crok und „zwang“ laut Gwartney und Lough den AJES-Vorstand, „einzugreifen“, nachdem May & Crok bereits online veröffentlicht worden war. Wer hat Wiley zum Richter über die „Wahrheit“ in der Wissenschaft ernannt? Sollten wissenschaftliche Hypothesen, wie beispielsweise die Konsenshypothese, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel gefährlich ist, nicht unter Wissenschaftlern diskutiert werden, bis alle Einwände und Widersprüche geklärt sind und alle zustimmen? Glücklicherweise lehnte der Vorstand ganz zu Recht die Forderung von Wiley ab, unseren Artikel aus der Ausgabe zurückzuziehen. Wissenschaft basiert auf freier Meinungsäußerung und Debatte, und wenn nur eine Seite eines Themas veröffentlicht wird, kann es keine Debatte geben und die Wissenschaft stirbt.

Ich habe Marcel Crok gebeten, mir beim Verfassen des Artikels zu helfen, da er sich intensiv mit den Auswirkungen des Klimawandels befasst hat, die im AR6 WG2 dargelegt werden. Unser Artikel stützt die skeptische Ansicht, dass CO₂-Emissionen aus fossilen Brennstoffen und der Klimawandel nicht gefährlich sind. Somit handelt es sich sowohl um einen Meinungsbeitrag als auch um einen Literaturüberblick. Wir haben jegliche Spekulationen vermieden und bewusst keine Modelle oder Modellergebnisse in dem Artikel verwendet, sondern nur anerkannte, von Fachkollegen begutachtete Literatur und Beobachtungen. Die von Wiley und AJES geforderten Voraussetzungen für die Rücknahme eines Artikels sind nicht erfüllt, weshalb der AJES-Vorstand die Forderung von Wiley zu Recht abgelehnt hat. Allerdings haben sie sich bereit erklärt, die kritischen Artikel von Pulles, Gwartney & Lough und Cobb zu veröffentlichen. Wie oben erwähnt, basieren diese Kritiken jedoch alle auf „Konsensmeinungen” und Modellergebnissen, so dass sie sehr schwach sind.

Als Dr. Rowland fragte, warum er entlassen wurde, nur weil er die gesamte Bandbreite der Meinungen zum wissenschaftlichen Thema des gefährlichen vom Menschen verursachten Klimawandels veröffentlicht hatte, wurde ihm gesagt, dass es nur eine legitime Meinung zum Klimawandel gebe, nämlich dass dieser gefährlich sei. Als Dr. Rowland zu Recht darauf hinwies, dass die Klimawissenschaft und der IPCC derzeit keine Gefahren durch den Klimawandel identifiziert hätten, wurde ihm gesagt, dass der IPCC der Öffentlichkeit schlüssige Beweise für die Gefahren vorenthalte. Dass sie über geheime Daten verfügen, die belegen, dass er gefährlich ist. Dr. Rowland fragte, warum sie so wichtige Daten geheim halten, und erhielt keine Antwort. Meiner Meinung nach kann ich jedem, der das glaubt, gerne eine Brücke in Brooklyn verkaufen. Das erinnert an die Worte von John Stuart Mill:

Wer nur seine eigene Seite der Sache kennt, weiß wenig darüber. Seine Gründe mögen gut sein, und niemand mag in der Lage gewesen sein, sie zu widerlegen. Aber wenn er ebenso wenig in der Lage ist, die Gründe der Gegenseite zu widerlegen, wenn er nicht einmal weiß, wie diese lauten, hat er keinen Grund, einer der beiden Meinungen den Vorzug zu geben. John Stuart Mill, On Liberty, 1859

Neben seiner nun beendeten Tätigkeit als Redakteur für Sonderausgaben bei AJES ist Dr. Rowland Dozent an der Henry George School of Social Science, Umweltingenieur bei den New York City Parks und Mitglied des Kuratoriums der Henry George School of Social Science. Der Verlust dieses Jobs ist für Dr. Rowland keine Krise, wohl aber für die Wissenschaft und die Meinungs- und Pressefreiheit.

Wissenschaft ist niemals nur eine Meinung, Wissenschaft ist niemals endgültig, und Wissenschaft stirbt, wenn nicht alle Ansichten offen geäußert und frei diskutiert und debattiert werden. Das Tageslicht ist das beste Desinfektionsmittel. Dr. Rowlands Idee, alle gut dokumentierten Ansichten zum Klimawandel in einer Ausgabe zu veröffentlichen, ist gut, das ist echte Wissenschaft. Ihn dafür zu entlassen, ist extrem unwissenschaftlich und überall ein Verbrechen gegen die freie Meinungsäußerung.

Der ursprüngliche Zweck der AJES bei ihrer Gründung vor 83 Jahren bestand laut Dr. Rowland darin, eine „regelmäßige, systematische Zusammenfassung der Untersuchung sozialer Fragen“ anzubieten. Genau das versuchte er zu tun, da die moderne „Klimawissenschaft“ nicht mehr viel mit Wissenschaft zu tun hat, sondern mittlerweile eine soziale und politische Frage ist. Die Tatsache, dass Dr. Rowland wegen der Veröffentlichung unseres Artikels entlassen wurde, unterstreicht diesen Punkt nur noch.

Weitere Informationen zu Zensur und Unterdrückung seriöser Wissenschaft findet man hier.

Bibliographie

Cobb, C. W. (2024). The politics of climate denialism and the secondary denialism of economics. The American Journal of Economics and Sociology. doi:10.1111/ajes.12606

Gwartney, T., & Lough, A. (2025). AJES Board Response to an Internal Controversy About Climate-Change Denial. Am J Econ Sociol, 84. doi:10.1111/ajes.12609

Lindzen, R. (1990, March). Some Coolness Concerning Global Warming. Bulletin of the American Meteorological Society, 71(3). Retrieved from http://www.jstor.org/stable/26227522

Lindzen, R., Chou, M.-D., & Hou, A. (2001, March). Does the Earth have an Adaptive Iris. Bulletin of the American Meteorological Society, 82(3). Retrieved from https://journals.ametsoc.org/view/journals/bams/82/3/1520-0477_2001_082_0417_dtehaa_2_3_co_2.xml

May, A., & Crok, M. (2024, May 29). Carbon dioxide and a warming climate are not problems. American Journal of Economics and Sociology, 1-15. doi:10.1111/ajes.12579

Pulles, T. (2025). Climate Denialism. AJES, 84. doi:10.1111/ajes.12611

Spencer, R., & Braswell, W. (2011). On the Misdiagnosis of Surface Temperature Feedbacks from Variations in Earth’s Radiant Energy Balance. Remote Sensing, 3(8). doi:10.3390/rs3081603

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2025/08/17/an-orwellian-firing-at-the-american-journal-of-economics-and-sociology/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Die New York Times erfindet Heiße Tage

Cap Allon

[Vorbemerkung des Übersetzers: Diese Blüte von Lügen-Propaganda in einer einst angesehenen Zeitung spricht für sich! – Ende Vorbemerkung]

Die New York Times verkauft erneut Klima-Phantastereien.

In ihrer interaktiven Rubrik „How Much Hotter Is Your Hometown?” (Wie viel heißer wird es in Ihrer Heimatstadt?) behauptet die Times, dass Marion in Indiana auf einen enormen Anstieg der Tage mit Temperaturen über 32 °C [die 90°F-Marke; A. d. Übers.] zusteuert. Ihre Grafik zeigt eine Zukunft mit 30 bis 60 solchen Hitzetagen pro Jahr bis zum Ende des Jahrhunderts:

Das einzige Problem ist: die historischen Aufzeichnungen zeigen genau das Gegenteil!

Laut den täglichen Daten der NOAA erreichte Marion 1921 mit 56 Tagen bei oder über 32 °C seinen Höhepunkt. Seitdem ist die Häufigkeit heißer Tage stark zurückgegangen. Die offiziellen Aufzeichnungen (siehe Grafik unten) zeigen einen starken langfristigen Rückgang: Während Marion früher mehr als 40 oder 50 heiße Tage im Jahr verzeichnete, waren es in den letzten Jahrzehnten durchschnittlich weniger als 20.

Der Trend ist eindeutig – er geht nach unten, nicht nach oben.

Das macht die Grafik der Times nicht nur irreführend, sondern zu einer glatten Lüge. „Anscheinend mögen es die Abonnenten der New York Times, belogen zu werden“, schreibt der Klimaforscher Tony Heller.

Das Bild ist in den gesamten Vereinigten Staaten das Gleiche:

Januar bis Dezember

Januar bis Juni

Link: https://electroverse.substack.com/p/australia-freezes-at-132c-snow-in?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email (Zahlschranke)

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE