Verschwenden wir unsere Zeit mit Klima-Wissenschaft?

Kip Hansen

Hier stelle ich eine einfache Frage. Verschwenden wir alle unsere Zeit mit der Klimawissenschaft? Wir lesen darüber, wir schreiben darüber, wir machen uns Gedanken darüber, wir streiten darüber.

Zu meinem Entsetzen stelle ich fest, dass ich seit weit mehr als einem Jahrzehnt in dieses Unternehmen involviert bin. Ursprünglich schrieb ich von der Karibik aus, wo meine Frau und ich auf unserem Segelkatamaran lebten und verschiedene humanitäre Projekte durchführten. Nicht ganz so lange wie Anthony Watts, der WUWT 2006 gegründet hat, aber fast.

Anthonys Bemühungen führten dazu, dass er Eigentümer und Gastgeber der weltweit meistbesuchten Website zum Thema Klima ist. In Anbetracht der Tatsache, dass WUWT den „Minderheitenbericht“ über das Klima darstellt, ist das eine beachtliche Leistung. Dennoch bleibt abzuwarten, inwieweit diese Website und die etwa ein Dutzend anderer Websites, Blogs, Podcasts usw. von Klimaskeptikern Einfluss auf die Klimapolitik und die öffentliche Meinung haben und haben werden.

Ein Großteil der „Klimawissenschaft“, die betrieben wird, zumindest der kleine Teil, der die Öffentlichkeit erreicht, indem er in den Massenmedien erscheint, fällt in die Kategorie, die die ehrenwerte Dr. Judith Curry vor langer Zeit als „Klimawissenschafts-‚Taxonomie’“ bezeichnet hat – „‚Taxonomie‘, d. h. Forschung, die weder nützlich ist noch zu einem grundlegenden Verständnis beiträgt“. Diese Art der so genannten Klimawissenschaft wird in Kreuz, Pik, Herz und Karo in Klimaalarm verwandelt – die ganze Palette.

Ich spreche von dem Unsinn, den man von NPR, PBS, BBC, NBC, AP, CNN, Reuters, ABC, der NY Times, dem Guardian und der Washington Post liest und hört – von denen sich viele offen in Propaganda-Kabalen zusammen geschlossen haben (auch diese), die sich der Verbreitung irreführender Informationen über das Klima und den Klimawandel verschrieben haben. [Ein weiterer Mitspieler wurde gerade angekündigt: GRIST und AP.] Selbst wenn eine Medienorganisation nicht direkt mit einer dieser kollaborierenden Fehlinformationsstellen verbunden ist, müssen ihre Redakteure und Journalisten den Zorn derer ertragen, die es sind – es gibt nur wenige arbeitende Journalisten, die bereit sind, gegen den Klimaalarmismus zu kämpfen.

Sogar der den IPCC anfeuernde Pielke Jr. hat die Medien für die Wiederholung absolut falscher Narrative über extremes Wetter angeprangert – dieselben Medien, die endlos die irrsinnigen Verlautbarungen des UN-Generalsekretärs António Guterres wiederholen – „die Ära des globalen Kochens ist angebrochen“.

CLINTEL hat soeben ein äußerst wertvolles Buch mit dem Titel „The Frozen Climate Views of the IPCC“ (Die eingefrorenen Klimaansichten des IPCC) veröffentlicht, das sowohl als Softcover als auch als eBook erhältlich ist. Das Buch untersucht den AR6 des IPCC und dokumentiert Verzerrungen und Fehler in den Berichten der Arbeitsgruppe 1 (Wissenschaftliche Grundlagen) und der Arbeitsgruppe 2 (Auswirkungen, Anpassung und Anfälligkeit). (Offenlegung: Ich habe an einem der Kapitel mitgewirkt – es besteht also ein Interessenkonflikt).

Wir sehen den Feind mit gespaltener Zunge. Ein zweigleisiger Ansatz. Erstens ist die zugrundeliegende Wissenschaft leicht verzerrt, leicht voreingenommen und wird im letzten IPCC-Bewertungsbericht (AR6) der WG1 und WG2 irreführend dargestellt. Vieles davon ist einfach nur ein Bestätigungsfehler und ein erzwungener Konsens. Der Wahrheitsgehalt ist vorhanden, aber man muss der Rhetorik ausweichen und nur die Daten selbst betrachten, die größtenteils korrekt sind. Und dann wird in den Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger (Summaries for Policy Makers, SPMs) das, was die wissenschaftlichen Abschnitte gesagt haben, wild entstellt und in etwas kaum Erkennbares umgewandelt.

Von den SPMs, den Politikern, den Medienmogulen, dem Davos-Verein, den Green-New-Dealern, den Great Reset-ers, werden die politischen Meinungen der SPMs in glatte Lügen verwandelt und den Medienpropaganda-Kabalen ihre Marschbefehle gegeben.

Und dann, hier sind wir. Hier bin ich. Allein seit 2020 habe ich hier etwa 100 Essays und Meinungsartikel geschrieben. Ich bin seit mehr als einem Jahrzehnt dabei. Es gibt ein paar Dutzend andere wie mich, die endlos recherchiert und geschrieben haben, sowohl in Büchern als auch im Internet, um die Lügen, die Desinformationen, die Fehlinformationen und die schleimigen politischen Machenschaften hinter den Bemühungen zur „Dekarbonisierung“ der Weltwirtschaft im Namen der Bekämpfung der globalen Abkühlung, der globalen Erwärmung, des Klimawandels und der Klimakrise aufzudecken.

Alle paar Jahre erleben wir eine leichte Verschiebung in der Denkweise der Klimaskeptiker in der Bevölkerung – und in letzter Zeit auch ein paar Anstöße von Seiten der Regierungen. Das Vereinigte Königreich wird bohren, um seinen Energiebedarf aus eigenen Ressourcen zu decken. In Japan werden Kernkraftwerke wieder in Betrieb genommen und neue gebaut. Im November letzten Jahres gab General Motors bekannt, dass es bei Verbrennungsmotoren bleiben wird. Indien, der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen und das bevölkerungsreichste Land der Welt, plant eine Ausweitung seines Öl- und Gassektors (auch wenn es bis 2070 Net Zero erreichen will). Diejenigen, die in der realen Welt leben, sind sich darüber im Klaren, dass Afrika auf seinem Weg zu Wohlstand und in die Welt der Mittelklasse-Nationen auf Strom aus Kohle und Erdöl angewiesen sein wird. Selbst das relativ gut entwickelte Südafrika hat eingeräumt, dass es in der Gegenwart und in absehbarer Zukunft weiterhin Kohle verbrennen muss.

Ich hoffe, dass die Leser die offensichtlichen Kontraste zwischen der „Realität“, die täglich in den Massenmedien der Welt präsentiert wird, und dem, was tatsächlich in der Welt geschieht, erkennen. Ein großer Teil des Materials auf dieser Website weist auf diese Gegensätze hin, und zwar Tag für Tag. Heartland, die CO2-Coalition, Clintel und andere internationale klimaskeptische Organisationen tun dies in gedruckter Form und durch Sendungen, Podcasts, YouTubes und Interviews in weitreichenden Nachrichtenkanälen. Einige der „guten Nachrichten“ dringen an die Öffentlichkeit.

Ist das, was wir tun, lohnenswert? Ja – Es lohnt sich immer, das Richtige zu tun, das Gute zu tun, die Wahrheit zu sagen, den guten Kampf gegen Unwahrheiten und Lügen zu kämpfen.

Aber erreichen wir etwas? Ich kann es nicht mehr sagen – ich bin ein bisschen in einer „Ich glaube, ich bin ausgebrannt“-Phase. Ich sehe einen Nachrichtenartikel über ein Thema und denke: „Das ist völliger Quatsch, darüber werde ich schreiben.“ Nur um dann festzustellen, dass ich schon ein halbes Dutzend Mal darüber geschrieben habe und eigentlich nichts weiter zu sagen habe als das, was ich schon gesagt habe. Manchmal befürchte ich, dass ich überhaupt nichts mehr zu sagen habe – und wenn ich Rhetorik unterrichte, sage ich den Studenten: „Wenn Sie nichts zu sagen haben, stehen Sie nicht auf, um zu sprechen, oder wenn Sie schon aufgestanden sind, setzen Sie sich wieder hin.“

Also, meine Frage des Tages, und bitte kommentieren Sie, ich verspreche, Ihnen nicht böse zu sein…..

Soll ich mich einfach wieder hinsetzen und den Mund halten?

oder

soll ich weiter auf den Tisch hauen, nur weil „jemand das tun muss“?

Kommentar des Autors dazu:

Ich denke, die gleiche Frage gilt für uns alle hier….

Dies ist, wie ich instädnig hoffe, ein Beitrag, der zur Diskussion anregen soll. Also, bitte, bitte, diskutieren Sie.

Zu Pielke Jr.: Ich mag Pielke Jr. Er macht gute Arbeit. Er sagt die Wahrheit, wie er sie sieht. Er ist eine der wirkungsvollsten „klimaskeptischen Stimmen“, wenn auch auf seine eigene Art und Weise. Er ist ein Befürworter des IPCC, aber selbst er ist der Meinung, dass dieser ernsthaft reformiert werden muss. Für seine Unerschrockenheit hat er einen hohen Preis bezahlt. Lesen Sie seinen Beitrag.

Und ja, ich glaube, dass hier auch einiges an Unsinn veröffentlicht wird – einiges sogar von mir. Das ist der Preis, den wir für die Freiheit zahlen. Aber, so wie ich das sehe, irren wir uns bei der ehrlichen Suche nach der Wahrheit.

Ich erwarte nicht, dass ich mich zu sehr in die Diskussion einmische, ich habe oben gesagt, was ich zu sagen habe. Aber wenn Sie einen Kommentar mit „Kip…“ beginnen, werde ich versuchen, zu antworten.

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/08/01/wasting-time-with-climate-science/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Ihm fällt hierzu ein alter Spruch ein, gerade in Bezug auf den Schluss dieses Beitrags: „Wer denkt, irrt sich. Aber sich irren ist besser als nicht denken!

 




Anerkannter israelischer Astrophysiker: Die Sonne treibt das Klima der Erde an, nicht CO₂

Cap Allon

[Alle Hervorhebungen im Original]

Nir Shaviv ist israelischer Astrophysiker und Vorsitzender des Fachbereichs Physik an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Seine Forschungen und die seiner Kollegen deuten darauf hin, dass der steigende CO₂-Gehalt im Vergleich zum Einfluss der Sonne und der kosmischen Strahlung nur eine geringe Rolle für das Klima der Erde spielt.

„Die globale Erwärmung ist eindeutig ein Problem, wenn auch nicht in dem katastrophalen Ausmaß, wie es in den Filmen von Al Gore oder von Umweltalarmisten dargestellt wird“, so Shaviv. „Den Klimawandel gibt es schon ewig, und es ist unwahrscheinlich, dass er verschwindet. Aber die CO₂-Emissionen spielen nicht die Hauptrolle. Die periodische Sonnenaktivität tut es.“

Aber ich dachte, 97 % der Klimawissenschaftler sind sich einig, dass der Mensch die Hauptursache des Klimawandels ist?

„Nur Leute, die die Wissenschaft nicht verstehen, nehmen die 97%-Statistik ernst“, antwortet Shaviv. „Die Umfrageergebnisse hängen davon ab, wen man fragt, wer antwortet und wie die Fragen formuliert sind. In jedem Fall ist die Wissenschaft keine Demokratie. Selbst wenn 100 % der Wissenschaftler an etwas glauben, kann eine Person mit guten Beweisen für das Gegenteil immer noch Recht haben.“

Vielleicht kann man Shavivs Qualifikationen ablehnen…

Dr. Shaviv schrieb sich im Alter von 13 Jahren an der israelischen Technion-Universität – dem Äquivalent des MIT – ein und erwarb einen MA, während er in der berühmten Geheimdiensteinheit 8200 der israelischen Verteidigungsstreitkräfte diente. Er kehrte an das Technion zurück, wo er seinen Doktortitel erwarb, und arbeitete anschließend als Postdoktorand am California Institute of Technology und am Canadian Institute for Theoretical Astrophysics. Außerdem war er Einstein-Stipendiat am Institute for Advanced Study in Princeton.

Seine Qualifikationen sind also nicht von der Hand zu weisen.

Wir sollen doch auf die Wissenschaftler hören, oder? Nun, es gibt nur wenige, die qualifizierter sind als Dr. Nir Shaviv.

Aber was ist mit einer politischen Agenda? Ist Shaviv nicht von der Rechten korrumpiert worden, die von Big Oil finanziert wird, um diese Ansicht zu vertreten?

„Aus amerikanischer Sicht würde ich mich in den meisten innenpolitischen Fragen als liberal bezeichnen, in Sicherheitsfragen eher als Falke“, erklärte Shaviv. Nichtsdestotrotz war die Position der Trump-Regierung zum globalen Klimawandel insofern richtig, als sie die Orthodoxie des IPCC ablehnt.
Seit [2003] wurden buchstäblich Milliarden für die Klimaforschung ausgegeben … Doch die konventionelle Weisheit hat sich nicht geändert. Die Befürworter des vom Menschen verursachten Klimawandels ignorieren immer noch die Wirkung der Sonne auf das Erdklima, was unser Verständnis des Klimawandels des zwanzigsten Jahrhunderts auf den Kopf stellt.“

Shaviv extrapoliert: „Die Sonnenaktivität schwankt im Laufe der Zeit. Eine große Schwankung beträgt etwa elf Jahre oder mehr, was sich eindeutig auf das Klima auswirkt. Dieses Prinzip ist allgemein bekannt, aber im Jahr 2008 konnte ich es anhand von Daten zum Meeresspiegel quantifizieren. Wenn die Sonne aktiver ist, steigt der Meeresspiegel auf der Erde. Durch die höhere Temperatur dehnt sich das Wasser aus. Wenn die Sonne weniger aktiv ist, sinkt die Temperatur und der Meeresspiegel sinkt. Die Korrelation ist sonnenklar.

Ausgehend von der Zunahme der Sonnenaktivität im zwanzigsten Jahrhundert sollte sie für die Hälfte bis zwei Drittel aller Klimaveränderungen verantwortlich sein“, argumentiert er. „Das wiederum bedeutet, dass die Klimasensitivität gegenüber CO₂ bei einer Verdoppelung der CO₂-Menge etwa 1,0 Grad betragen sollte.“

Die Verbindung zwischen der Sonnenaktivität und der Erwärmung bzw. Abkühlung der Erde ist indirekt, so der Wissenschaftler weiter…

Galaktische kosmische Strahlung ist eine Mischung aus hochenergetischen Photonen und subatomaren Teilchen, die durch Supernova-Explosionen und andere gewalttätige Ereignisse im Kosmos auf die Erde beschleunigt werden. Die solare kosmische Strahlung ist die gleiche, obwohl ihre Quelle die Sonne ist.

Sowohl die galaktische als auch die solare kosmische Strahlung, die auf die Erdatmosphäre trifft, erzeugt Aerosole, die wiederum Wolken entstehen lassen (Svensmark et al.) und damit einen entscheidenden Einfluss auf das Wetter und das Klima der Erde haben. Während des solaren Minimums schwächt sich das Magnetfeld der Sonne ab, und der Druck des Sonnenwindes nach außen nimmt ab. Dadurch können mehr kosmische Strahlen aus den Tiefen des Weltraums in die Atmosphäre unseres Planeten eindringen und mehr Wolken entstehen lassen. Dieses Phänomen ist natürlich während eines großen Sonnenminimums – wie dem, in das wir wahrscheinlich gerade eintreten (oder das mit dem Beginn des Sonnenzyklus 26 bevorsteht) – besonders ausgeprägt.

„Wolken sind der Sonnenschutz der Erde, und wenn sich die Wolkenbedeckung aus irgendeinem Grund ändert, kommt es zu einer globalen Erwärmung – oder zu einer globalen Abkühlung.“ – Roy W. Spencer Ph.D.

„Heute können wir den Einfluss der Sonne auf das Klima anhand einer breiten Palette von Belegen nachweisen, von Fossilien, die Hunderte von Millionen Jahren alt sind, über Bojenmessungen bis hin zu Satelliten-Höhenmessdaten aus den letzten Jahrzehnten“, so Shaviv weiter. „Wir können auch die atmosphärischen Bedingungen im Labor reproduzieren und nachbilden, um die Beweise zu bestätigen.
Alles zeigt dasselbe: Der größte Teil des Klimawandels wird von der Sonne durch ihren Einfluss auf die atmosphärische Ladung verursacht, was bedeutet, dass der größte Teil der Erwärmung von der Natur kommt – ein Physikstudent im ersten Semester kann das sehen.

Unsere Ergebnisse sind sehr unbequem für die konventionelle Weisheit. Wir wissen, dass es in der Vergangenheit sehr große Klimaschwankungen gegeben hat, die wenig mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe zu tun haben. Vor tausend Jahren war es auf der Erde mindestens genauso warm wie heute. Während der kleinen Eiszeit vor dreihundert Jahren fror die Themse häufiger zu. Im ersten und zweiten IPCC-Bericht wurden diese Ereignisse noch erwähnt. Im Jahr 2001 verschwanden sie. Plötzlich kein Hinweis mehr auf eine natürliche Erwärmung, keine Kleine Eiszeit. Das Klima des letzten Jahrtausends wurde als im Grunde bis zum zwanzigsten Jahrhundert feststehend dargestellt. Das ist eine Art Orwell’sches Rosinenpicken, das in ein vorgegebenes Narrativ passt“.

Shaviv sagt, dass er keine finanzielle Unterstützung für seine Forschung von der Industrie für fossile Brennstoffe angenommen hat.

„Das eigentliche Problem ist die Finanzierung durch Förderorganisationen wie die National Science Foundation, weil diese Vorschläge von Leuten aus einer Gemeinschaft geprüft werden müssen, die uns aufgrund seines ‚unkonventionellen‘ Standpunkts ausgrenzt“, sagte er.

„Die globale Erwärmung ist kein rein wissenschaftliches Thema mehr. Sie hat Auswirkungen auf die Gesellschaft. Sie hat auch eine moralische, fast religiöse Qualität angenommen. Wenn Sie glauben, was alle glauben, sind Sie ein guter Mensch. Wenn man es nicht tut, ist man ein schlechter Mensch. Wer will schon ein Sünder sein?“

Nach Ansicht von Shaviv hat der weltweite Kreuzzug zur Begrenzung und schließlich zum Verbot fossiler Brennstoffe „reale soziale und wirtschaftliche Konsequenzen“. Die Umstellung auf teurere Energiequellen wird die Industrie aus den stärker industrialisierten Ländern in ärmere Länder treiben, die sich Windturbinen und Sonnenkollektoren weniger leisten können.

„Es könnte ein finanzielles Opfer sein, das die Reichen zu bringen bereit sind“, schloss Shaviv. „Selbst in den Industrieländern bringt der Druck, auf fossile Brennstoffe zu verzichten, arme Menschen in die Gefahr, im Winter zu erfrieren, weil sie keine bezahlbare Heizung haben. Das Wirtschaftswachstum der Länder der Dritten Welt wird gehemmt, wenn sie keine Kredite bei der Weltbank aufnehmen können, um billige Kraftwerke auf der Basis fossiler Brennstoffe zu entwickeln. Dies sind ernste menschliche Probleme im Hier und Jetzt, nicht in einer theoretischen Zukunft.“

Link: https://electroverse.info/europes-below-average-july-sun-drives-earths-climate-not-co2/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




NOAA-Daten zur durchschnittlichen Temperatur-Anomalie in den USA bis Juli 2023 – Wo ist die Krise?

Larry Hamlin

Die NOAA hat ihre Daten zu den durchschnittlichen Temperatur-Anomalien im Hauptteil der USA bis Juli 2023 wie unten dargestellt aktualisiert:

Die gemessenen Daten zeigen keine unterstützenden Aufwärtstrends in Bezug auf die Anomalien der durchschnittlichen Sommertemperatur in den USA im Jahr 2023 bis heute. Diese Realität steht im Gegensatz zu der außer Kontrolle geratenen, inkompetenten und idiotisch aufgebauschten „Kipp-Punkt“-Propaganda der Medien zum Klimawandel in diesem Sommer, wie diese früheren WUWT-Artikel zeigen, welche diesen absoluten Schwachsinn aufdecken:

Was für ein Haufen alarmistisches, politisch konstruiertes Geschwafel.

Mehr über Hitzewellen und Temperaturen finden Sie auf EveythingClimate.com

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/08/08/noaa-u-s-average-temperature-anomaly-data-through-july-2023-wheres-the-crisis/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Kältereport Nr. 23 /2023

Christian Freuer

Vorbemerkung: Die Kältewelle in Europa geht nun zwar ihrem raschen Ende entgegen bzw. ist bei Veröffentlichung dieses Reports schon passé. Es wird deutlich wärmer bei uns, wenngleich auch extreme Hitze nicht in Sicht ist. Dafür wird es in anderen Gebieten, z. B. Osteuropa, zu einer markanten Abkühlung kommen. Das ist doch alles so normal wie nur irgendetwas, aber Alarmisten-Geschrei wird es trotzdem geben.

Wie auch im vorigen Südwinter gibt es auch diesmal wieder Meldungen von allen Landgebieten der Südhemisphäre.

Meldungen vom 31. Juli 2023:

Schneemenge in der Sierra Nevada 1000% des Normalen

Der vergangene Winter/Frühling war wirklich historisch, und er ist immer noch da. Die Schneedecke in den zentralen und südlichen Bergen der Sierra Nevada liegt bei 1000 % der Norm für diese Jahreszeit (Ende Juli).

Solche Prozentsätze können im Sommer angesichts der niedrigen Ausgangswerte übertrieben sein, aber 1000 % stehen eindeutig im Widerspruch zu den katastrophalen Versprechungen, dass es „keinen Schnee mehr“ geben wird.

Es ist 12 Jahre her, dass in einem Sommer in der Sierra Nevada ähnlich große Schneemengen gefallen sind. Im Jahr 2011 sorgten späte Frühlingsstürme, gepaart mit intensiven Schneefällen während der gesamten Saison, für die letzte signifikante spätsommerliche Schneemenge; 2017 und 2019 waren ebenfalls beeindruckend, können aber nicht mit dem Jahr 2023 mithalten, in dem mindestens 19 Skigebiete im Westen der USA ihre bisher schneereichsten Saisons verzeichneten.

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Spitzbergens Eisbären genießen überdurchschnittlich viel Eis

Das Meereis um Spitzbergen (Norwegen) liegt in diesem Sommer über dem Durchschnitt:

Wie polarbearscience.com berichtet, gibt es in der Barentssee noch große Mengen an konzentriertem Packeis im Norden und um Franz Josef Land im Osten:

Dies ist eine deutliche Zunahme gegenüber den letzten Jahren.

Auch in Grönland hält sich die Eisdecke nach einer soliden Saison mit Zuwächsen der Schnee-Massenbilanz (SMB) weiterhin überdurchschnittlich gut:

Der Artikel von polarbearscience.com geht weiter: Was die Eisbärenzahlen rund um Spitzbergen betrifft, so haben die norwegischen Wissenschaftler, die die Situation überwachen, die MOSJ-Website noch nicht mit den Daten für das Frühjahr 2023 aktualisiert. Die Daten des letzten Jahres wurden bis zum 31. Mai veröffentlicht, und es ist nicht klar, was die Ursache für die Verzögerung ist.

Dem Eis der Arktis und Grönlands geht es gut, ebenso wie der Artenvielfalt, die in diesen Regionen zu Hause ist. Im Gegenzug wurde die Aufmerksamkeit des Mainstreams auf die Antarktis gelenkt, wo das Meereis zugegebenermaßen in dieser Saison recht schwach daherkommt, aber nur in dieser Saison – der übergreifende Trend, zumindest in den letzten 45 Jahren, ist nach wie vor ein unbequemes Wachstum:

Hinzu kommt, dass der antarktische Kontinent in den letzten Jahren Rekord-Tiefsttemperaturen verzeichnet hat.
Vor zwei Jahren wurde der bisher kälteste Winter (April-September) verzeichnet, und seither gab es weitaus mehr unterdurchschnittliche Monate als andere. Sogar in diesem Jahr, sogar in diesem Monat, wurde in der Antarktis die niedrigste Temperatur der Erde seit 2017 gemessen (-83.2°C) [siehe vorigen Kältereport]

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Extreme Kälte und Schnee im südlichen Afrika

In weiten Teilen des südlichen Afrikas, einschließlich des Westkaps, herrschen nach wie vor ungewöhnlich kalte und nasse Wetterbedingungen.

Laut Surprise Mhlongo, dem lokalen Meteorologen, sind viele höher gelegene Gebiete von eisigen Bedingungen betroffen, und auf den Bergen in Ceres, in den Matroosbergen und in der zentralen Karoo liegt erheblicher Schnee.

Die Temperaturen sind vielerorts auf 3 °C gesunken, was laut Surprise auf eine „weitere Kaltfront“ zurückzuführen ist, die über der Provinz Westkap gelandet ist.

Die intensive Kälte ist nicht auf Südafrika beschränkt, sondern zieht auch über Namibia und Botswana hinweg. In Namibia werden in dieser Woche seltene Schneefälle erwartet, ebenso wie niedrige Temperaturen von -10°C oder darunter, die den nationalen Rekord (-10,5°C) brechen könnten.

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Es folgt noch ein Abschnitt zum neuen IPCC-Vorsitzenden.

Link: https://electroverse.info/1000-of-normal-svalbard-average-ice-world-wont-end/

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Meldungen vom 1. August 2023:

Der kalte Sommer in Großbritannien dauert an

Das britische Wetteramt besteht darauf, dass 40°C im Sommer bald alltäglich sein werden. Nach ihren Berechnungen war der anhaltend kühle Juli umso außergewöhnlicher. Es war ein historisch kalter Monat, und eine Erwärmung ist noch immer nicht in Sicht.

Das Wetteramt macht gerne den Jetstream für den miserablen Sommer im Vereinigten Königreich verantwortlich, und das zu Recht.

Das wird in der Folge noch näher erläutert

Der Juli 2023 wird mit einer Durchschnittstemperatur von 16°C enden, wie die offiziellen Zahlen der Central England Temperature (CET) zeigen.

Damit würde der Monat mit 21 anderen Juli-Monaten in der 364-jährigen Geschichte der CET gleichziehen, nämlich mit den Juli-Monaten der Jahre 1659, 1664, 1665, 1668, 1670, 1671, 1676, 1679, 1680, 1684, 1712, 1720, 1726, 1732, 1739, 1805, 1814, 1824, 1828, 1929 und 2002.

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Zunahme des grönländischen Eisschildes

Der grönländische Eisschild erlebt eine sehr starke Saison 2022-23 mit überdurchschnittlichen SMB-Zuwächsen.

Trotz der üblichen Sommerdelle im Juli sind die Entwicklungen jetzt wieder auf dem richtigen Weg – und noch ein bisschen mehr.

Man beachte den starken Anstieg der letzten Tage:

Es folgen längere Ausführungen zur Berichterstattung in den MSM. Wie immer sehr aufschlussreich zu lesen, aber nicht Gegenstand dieses Kältereports.

Link: https://electroverse.info/uks-historically-cold-summer-drags-on-greenland-ice-sheet-uptick-establishment-disconnect/

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Meldungen vom 3. August 2023:

Europas überdurchschnittlich kalter (und schneereicher) Juli

Der Sommer 2023 bleibt für den Großteil Europas kühl, und die Daten belegen dies.

Die Temperaturwerte für den Juli liegen vor, und sie zeigen für viele Länder einen überdurchschnittlich kalten Monat.

Darunter…

Estland mit einer Durchschnittstemperatur von 16,6°C, was 1,2°C unter der multidekadischen Norm liegt.

Auch in Lettland lag die Durchschnittstemperatur mit 16,8°C um ganze 1 °C unter dem Durchschnitt.

Der Juli 2023 in Litauen endete mit einer Durchschnittstemperatur von 17,6°C, was 0,7°C unter der Norm liegt.

Dänemark beendete den Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 15,9°C, was wiederum ganze 1°C unter dem multidekadischen Durchschnitt liegt. Mit einer Niederschlagsmenge von 140,8 mm war es auch der nasseste Juli des Landes (der Durchschnitt liegt bei 60,9 mm).

Der Juli war auch in Island sehr kalt, insbesondere im Nordosten, wo Anomalien von -2°C verzeichnet wurden.

Auch in Finnland war es im vergangenen Monat kühl, mit Anomalien zwischen -0,3°C und -1,9°C im ganzen Land.

Und schließlich – aber keineswegs flächendeckend – registrierte Schweden eine Anomalie von ca. -1°C unter der multidekadischen Norm.

Zu allen genannten Ländern werden die entsprechenden Graphiken gezeigt.

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Es folgt noch ein längerer Beitrag über Prof. Nir Shaviv, der auch auf den Tagungen des EIKE präsent war. Dieser wird separat übersetzt.

Link: https://electroverse.info/europes-below-average-july-sun-drives-earths-climate-not-co2/

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Meldungen vom 7. August 2023:

Rekord-Kälte in Europa …

Der Juli erwies sich in den meisten europäischen Ländern als sehr kalter Monat, auch wenn die Medien das Gegenteil behaupten.

Auf der Liste der Länder, die einen unterdurchschnittlichen Monat erlebten (wie letzte Woche berichtet), stehen Weißrussland, Belgien und die Niederlande mit einem Juli, der jeweils um 0,3°C, 0,3°C bzw. 0,2°C unter der multidekadischen Norm lag.

In den Niederlanden hat sich der kühle Juli nun auch auf den August ausgeweitet.

Mit einem Tageshöchstwert von nur 14,4 °C am Sonntag in Maastricht verzeichneten die Niederlande den kältesten je gemessenen 6. August und übertrafen damit den alten Rekord von 14,8 °C in Deelend aus dem Jahr 1987 (Sonnenminimum des 21. Zyklus).

Eine Reihe von Orten im ganzen Land verzeichnete ebenfalls den kältesten 6. August aller Zeiten, darunter auch De Bilt. Mit einem Höchstwert von nur 15,8 °C wurde der bisherige Rekord von 15,9 °C aus dem Jahr 1941 unterboten.

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… während Italien und Spanien „intensive Schneefälle“ verzeichnen

Diese anomale Kälte hat dazu geführt, dass es in den höheren Lagen des Kontinents zu heftigen Schneefälle gekommen ist – und das schon seit Wochen.

Am vergangenen Wochenende gab es in Italien und Spanien weitere Schneefälle, „ein atypisches Phänomen“, wie das italienische Nachrichtenportal leggo.it berichtet.

„Der abrupte Temperatursturz“, so leggo weiter, „brachte den Dolomiten starken Schneefall. Heute Morgen, am Samstag, den 5. August, ist der völlig weiß getünchte Gipfel der Civetta vom Val di Zoldo aus deutlich sichtbar. Starker Schneefall, der viele zu der Frage veranlasst hat: ‚Haben wir den 5. August oder den 5. Dezember?’“

In Spanien hatte sich bis Redaktionsschluss aber wieder eine Hitzewelle mit Temperaturwerten bis 40°C im Landesinneren eingestellt. Aber auch hier: Was ist daran anomal?

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August-Kälte auf der Rapa-Insel (franz. Polynesien)

Rekordkälte herrschte am Wochenende auf Rapa.

Die Temperaturen auf der winzigen südlichsten Insel Französisch-Polynesiens sanken auf 8,9°C und erreichten damit den niedrigsten gemessenen Augustwert seit dem Jahr 1963 (Sonnenminimum des 19. Zyklus).

Der Tiefstwert vom Samstag ist auch als die zweitniedrigste Temperatur in die Aufzeichnungen eingegangen (nach den 8,5°C vom 5. September 1972).

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Link: https://electroverse.info/cold-europe-snows-pound-italy-and-spain-almanac-rapa-cold-x-flare/

Meldungen vom 8. August 2023:

Kaltes Irland

Der Juli 2023 lag in Irland weit unter dem Durchschnitt – wie auch in UK und in weiten Teilen des europäischen Festlandes.

In Irland schloss den Monat mit einer Temperaturanomalie von ≈0,7°C unter der multidekadischen Norm. Es war auch sehr nass, mit Regenmengen zwischen 133 % und 259 % des Durchschnitts.

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Kalte USA

Der amerikanische Sommer 2023 ist von einer beispiellosen, „durch den Klimawandel bedingten Hitze“ geprägt, welche die Temperaturen auf „gefährliche Werte steigen lässt, die Artenvielfalt vernichtet und uns Menschen aggressiver macht“.

Die Fakten vor Ort – oder besser gesagt 2 m über dem Boden – zeichnen jedoch ein dazu im Widerspruch stehendes und nicht alarmierendes Bild.

Unten eine Darstellung der 2m-Temperaturanomalien der letzten 60 Tage in den Vereinigten Staaten. Es ist deutlich zu sehen, dass die USA einen überdurchschnittlich kühlen Sommer erleben, wobei sich die Hitze auf den Süden beschränkt – auf Arizona, Texas und Louisiana (und Mexiko).

Es folgt die entsprechende Graphik.

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„Ungewöhnlicher“ Temperaturrückgang auf den Pazifikinseln registriert

Auf den Pazifikinseln ist die Temperatur in letzter Zeit stark gesunken.

Letzte Woche wurde in Tonga mit 9,3°C die zweitniedrigste Temperatur aller Zeiten gemessen – und damit der bisherige Tiefstwert von 8,7°C aus dem Jahr 1994 fast erreicht.

Es war so kalt, dass die Institutionen des Landes verzweifelt nach Decken riefen, von Gefängnissen bis zu psychiatrischen Abteilungen.

„Der Hauptfaktor für [Tongas niedrige Temperaturen] ist der zu uns wehende Luftstrom aus dem Süden“, sagte Prof. Janette Lindesay von der Fenner School of Environment and Society der ANU, die auch den sich entwickelnden El Niño und den Mangel an Wolken als Gründe nennt.

Link: https://electroverse.info/cold-ireland-cool-u-s-unusual-temperature-drop-recorded-in-the-pacific/

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Meldungen vom 9. August 2023:

Historisch kaltes Italien

Ein Großteil des europäischen Kontinents leidet weiterhin unter anomalen und rekordverdächtigen Sommertemperaturen. Heute konzentrieren wir uns auf Italien – ein MSM-Favorit zu Beginn der Saison, als das Land eine kurzzeitige Hitzewelle erlebte.

In den letzten Wochen lag die Temperatur in ganz Italien weit unter dem Durchschnitt, wobei sich in den höheren Lagen des Landes, einschließlich der Dolomiten, seltener und heftiger Sommerschnee angesammelt hat.

Gestern (8. August) wurden landesweit eine Reihe von monatlichen Tiefsttemperaturen gemessen, auch auf Sardinien, und zwar wurde am Capo Frasca ein neuer Tiefstwert von 14,2°C gemessen, während im Landesinneren der Insel historische Tiefstwerte von 0,9°C in Ilorai, 1,8°C in Gavoi und 2,7°C in Villanova gemessen wurden – alles neue Tiefstwerte im August.

Auch der Schneefall in den Bergen hält an, wie dieses Twitter-Video zeigt. Der Link zum ganzen Tweet steht hier.

Es folgt noch eine Zusammenfassung zur Rekord-Skisaison in den USA sowie ein Beitrag zur Gefahr von Sonnenstprmen. Dieser wird separat übersetzt.

Link: https://electroverse.info/historically-cold-italy-u-s-record-skier-visits-warning-from-history/

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wird fortgesetzt … (mit Kältereport Nr. (24 / 2023)

Redaktionsschluss für diesen Report: 9.August 2023

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Hunga-Tonga-Mysterien

Willis Eschenbach

Gestern veröffentlichte Anthony Watts eine höchst interessante Diskussion über den Hunga-Tonga-Vulkan mit dem Titel „Record Global Temperatures Driven by Hunga-Tonga Volcanic Water Vapor – Visualized“ [etwa: Globale Rekordtemperaturen durch vulkanischen Wasserdampf des Hunga-Tonga getrieben – visualisiert]. Ich fand in dem Beitrag einige Kuriositäten, die es wert sind, diskutiert zu werden.

[Einschub des Übersetzers: Auch Cap Allon hat sich auf seinem Blog Electroverse zu diesem Thema in einem Artikel geäußert {in deutscher Übersetzung hier}. Er nahm als Aufhänger die UAH-Temperaturkurve von Dr. Roy Spencer, die im Juni, noch mehr aber im Juli eine ausgeprägte Spitze zeigt. Eschenbach erwähnt aber die Spencer-Kurve in seinem Beitrag mit keinem Wort, sondern zeigt stattdessen eine Graphik von Ryan Maue, die jedoch auch den Sprung zeigt. – Ende Einschub]

Die erste war die Verzögerung zwischen „Ursache“ und „Wirkung“. Hier ist die Grafik von Ryan Maue, die das Rätsel verdeutlicht:

Abbildung 1. Ausgabe eines Klima-Reanalysemodells der 2-Meter-Temperatur. Dies zeigt einen großen Sprung Mitte März.

Der Hunga-Tonga-Vulkan brach am 14. Januar 2022 aus. Meine Fragen lauten: Warum gibt es eine Verzögerung von etwa 14 Monaten vor dem Temperatursprung Mitte März 2023, der in dem roten Quadrat in Abbildung 1 dargestellt ist?

Und warum hat die Eruption keine sichtbaren unmittelbaren Auswirkungen?

Ich meine, wir sprechen hier von Änderungen der Strahlung aufgrund von Wasserdampf, und die treten sofort auf – sobald sich die Wasserdampfkonzentration ändert, ändert sich auch die Strahlung.
Und warum ist die Erwärmung von November 2022 bis zum Datum des angeblichen „Sprungs“ Mitte März fast genauso stark wie nach dem Datum des „Sprungs“?

Einige Leute haben gesagt, dass es daran liegt, dass es Zeit braucht, bis sich der Wasserdampf in der Stratosphäre verteilt. In seinem Beitrag zitiert Anthony aus einer Studie mit dem Titel „Global perturbation of stratospheric water and aerosol burden by Hunga eruption“ (etwa: Globale Störung der stratosphärischen Wasser- und Aerosolbelastung durch den Hunga-Ausbruch), in der es um die enorme Menge an Wasserdampf geht, die in die Stratosphäre gelangt ist. Aber hier ist ein weiteres Zitat aus der gleichen Studie:

Aufgrund der extremen Injektionshöhe hat die Vulkanfahne die Erde in nur einer Woche umrundet und sich in drei Monaten fast von Pol zu Pol ausgebreitet.

Wir hätten also innerhalb weniger Monate nach dem Ausbruch eine Veränderung feststellen müssen … aber in den obigen Daten gibt es dafür keine Anzeichen.

Die Grafik von Ryan Maue zeigt nicht die beobachteten Temperaturen. Stattdessen ist es die Ausgabe eines Klima-„Reanalyse“-Modells. Also dachte ich, dass ich mir zusätzlich, Sie wissen schon … tatsächliche Beobachtungen ansehen würde. Ich wollte mit den Berkeley-Earth-Temperaturen beginnen. Aber die reichen nur bis März 2023, so dass sie den angeblichen Temperatursprung nicht zeigen würden.

Also habe ich mir stattdessen die atmosphärischen Temperaturen der UAH MSU-Satelliten angesehen. Ich beginne mit der Temperatur der unteren Stratosphäre, denn dort wurde der Wasserdampf eingeleitet, so dass wir dort den Haupteffekt sehen sollten.

Abbildung 2. UAH MSU Temperaturen der unteren Stratosphäre.

Sie können die Auswirkungen der großen Eruptionen des späten 20. Jahrhunderts, Pinatubo und El Chichon, auf die Stratosphäre erkennen. Die Temperaturspitze kurz vor der Hunga-Tonga-Eruption ist wahrscheinlich eine Kombination aus den White Island- und Taal-Eruptionen im Dezember 2019 und Januar 2020.

Aber es gibt keinerlei Anzeichen für den Ausbruch des Hunga-Tonga. Es gibt auch keine Anzeichen für den angeblichen Temperaturanstieg Mitte März 2023.

Wenn wir uns in die Höhe bewegen, sehen wir hier die Temperatur der Tropopause, d. h. der Höhe, in der die Stratosphäre auf die Troposphäre trifft.

Abbildung 3. UAH MSU Tropopausentemperaturen.

Die Signale der früheren Eruptionen sind in dieser niedrigeren Höhe weniger deutlich … und auch hier gibt es keine Anzeichen für eine Auswirkung des Hunga-Tonga.

Noch weiter unten sehen die Temperaturen in der mittleren Troposphäre so aus:

Abbildung 4. UAH MSU-Temperaturen der mittleren Troposphäre.

Die Anzeichen der großen Eruptionen gehen im Rauschen ziemlich unter … und immer noch kein Zeichen von Hunga-Tonga.

Abschließend sind hier die UAH MSU-Temperaturen der unteren Troposphäre zu sehen:

Abbildung 5. UAH MSU-Temperaturen der unteren Troposphäre.

Gleiche Geschichte. Keine Anzeichen für einen Einfluss von Hunga-Tonga.

Vielleicht suche ich an der falschen Stelle? Wo würden wir denn die Veränderungen durch einen Vulkan in Tonga erwarten?

Nun, vielleicht in Tonga? … Leider gibt es keine täglichen Temperaturdaten aus Tonga. Aber hier sind Daten von einigen der nahe gelegenen Inseln.

Wir beginnen mit Fidschi, einem wunderschönen Ort, an dem ich neun Jahre lang gelebt habe:

Der Ausbruch hat keine unmittelbaren Auswirkungen, und es gibt auch keine Anzeichen für den angeblichen Temperaturanstieg Mitte März. Weiter geht es mit Tahiti:

Auch hier gibt es weder Anzeichen für einen Ausbruch noch für einen plötzlichen Anstieg. Er stieg nach dem „Sprung“-Datum, aber er stieg vor diesem Datum um etwa den gleichen Betrag.

Der nächste Ort ist Pago Pago in Amerikanisch-Samoa:

Sieht aus wie Tahiti, eine ganze Menge Nichts ist los. Als Nächstes Auckland in Neuseeland:

Keine unmittelbare Reaktion auf die Eruption. Und wenn der Hunga-Tonga die Erwärmung im Jahr 2023 verursacht hat … hat er dann auch die vorangegangene Abkühlung ab Ende 2022 verursacht?

Weiter geht es mit Honiara, meiner alten Heimatstadt auf den wunderschönen Salomonen, wo ich acht Jahre lang gelebt habe:

Dort ist auch nicht viel los, die Temperaturen steigen sowohl vor als auch nach dem „Sprung“ Mitte März … hier schließlich Lord Howe Island vor der Ostküste Australiens:

Ein Jahr Abkühlung nach Hunga-Tonga, dann Erwärmung … was nun?

Um ein größeres Gebiet zu betrachten, hier die Nordatlantische Oszillation im gleichen Zeitraum:

Ich sehe es immer noch nicht. Es gibt einen Anstieg ab etwa Mitte März, aber er ist nicht von dem vorherigen Anstieg zu unterscheiden und viel geringer als der Anstieg vor dem Hunga-Tonga.

Zum Schluss noch ein anderes Computer-Reanalysemodell der globalen Temperatur. Um einen besseren Überblick über die Gesamtsituation zu erhalten, habe ich mit den Daten im Jahr 2016 begonnen und nicht im Jahr 2022 wie in der obigen Grafik von Ryan Maue:

Wie bei der Grafik von Ryan Maue gibt es eine Erwärmung sowohl vor als auch nach dem „Sprung“. Sie ist jedoch insgesamt viel geringer als die Erwärmung unmittelbar vor dem Ausbruch.

Zum Schluss noch drei verschiedene Blicke auf die gleiche Zeitspanne nach 2016 – ERA5, HadCRUT und UAH MSU-Ergebnisse:

Tut mir leid, aber ich sehe immer noch keine Auswirkungen des Hunga-Tonga-Ausbruchs und auch keinen großen Temperatursprung Mitte März 2023.

Was soll ich daraus schließen?

Meine Vermutung, und das ist nichts weiter als eine Vermutung, lautet wie folgt:

Keine der obigen Grafiken, auch nicht die von Ryan Maue, zeigt unmittelbare Auswirkungen des Ausbruchs. Ich vermute, dass dies daran liegt, dass sich die Schätzungen der globalen Auswirkungen des eingebrachten Wassers fast ausschließlich auf die Erwärmung durch den Anstieg der abwärts gerichteten langwelligen Strahlung aufgrund des erhöhten Wasserdampfs in der Stratosphäre konzentrieren.

Die kühlenden Auswirkungen des Rückgangs der abwärts gerichteten kurzwelligen Strahlung (Sonnenschein) scheinen sie jedoch zu vernachlässigen. Dieser Effekt dürfte erheblich sein, da das Wasser in der Stratosphäre viel Eis enthalten wird, welches das Sonnenlicht gut reflektiert.

Neben der Reflektion des Sonnenlichts besteht ein zweiter wichtiger Aspekt darin, dass Wasserdampf, Eis und Wassertröpfchen das Sonnenlicht absorbieren, was ebenfalls zur Abkühlung der Erde beiträgt, da die absteigende Kurzwellenstrahlung an der Oberfläche reduziert wird.

Außerdem glaube ich einfach nicht, dass eine Injektion von Wasser in die Stratosphäre, das „die Erde in nur einer Woche umrundet und sich in drei Monaten fast von Pol zu Pol verteilt hat“, a) keine unmittelbare Abkühlung oder Erwärmung, keine Auswirkungen in sechs Monaten und keine Auswirkungen in einem Jahr hätte … aber b) vierzehn Monate später immer noch einen Temperaturanstieg verursachen würde. Vielleicht übersehe ich etwas, aber ich sehe keinen durchführbaren physikalischen Prozess, der das verursachen würde.

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/08/07/hunga-tonga-mysteries/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE