Belém – außer Spesen nichts gewesen. Von Fritz Vahrenholt

Die globale Temperatur hat sich im Oktober gegenüber dem August nicht verändert. Der Abkühlungstrend bleibt intakt. Die amerikanische Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA sieht für diesen Winter eine kühle La Niña im Pazifik aufziehen, was zu einem weiteren Rückgang auch der globalen Temperaturen führen wird.

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Noch ist die 30. Weltklimakonferenz in Belem nicht zu Ende, aber es wird schon jetzt erkennbar, dass die als „Konferenz der Wahrheit“ angekündigte Veranstaltung als Kipppunkt in die Geschichte der Klimakonferenzen eingehen wird. Kein Staatschef der vier größten CO2-emittierenden Nationen China ( 33 %) USA (12 %) Indien (8 %) und Rußland (5 %) lassen sich in Belém sehen. Schon vor der Konferenz titelte die New York Times:

„Die ganze Welt hat genug von der Klimapolitik.“

Und daß gerade Bill Gates, einer der größten Unterstützer und Sponsoren der Klimapolitik, ausgerechnet 14 Tage vor der Konferenz vor einer überzogenen, kurzsichtigen Klimapolitik warnte und den Wohlstand in den Mittelpunkt der Klimastrategie stellte, war ein Paukenschlag.
Glenn Beck, prominenter amerikanischer Fernsehmoderator, erklärt den Sinneswandel von Bill Gates :

„Es geht nicht um Wissenschaft, es geht um Trump.“

Anders ausgedrückt: es geht nicht um Überzeugung, es geht um Schadensbegrenzung für das eigene Unternehmen, das milliardenschwere Investitionen in Rechenzentren  in den USA und der Welt plant.  Und die werden nach Lage der Dinge kurzfristig auf Strom aus neuen Gaskraftwerken zurückgreifen müssen, denn die Reaktivierung alter Kernkraftwerke wird nicht ausreichen und der Bau neuer Kernkraftwerke wird in den USA noch einige Jahre benötigen.

Für die Klimakonferenz in Belém mussten die Staaten berichten, wie sie es zukünftig mit dem Einsatz von Kohle, Öl und Gas halten. Dass nur ein Drittel überhaupt eine Erklärung abgab, gibt schon einen Hinweis auf die sich auflösende Bedeutung des Klimathemas in den meisten Nationen der Welt. Aber die Berichte, die eingingen, haben es in sich. Die meisten Staaten meldeten weiter steigenden Einsatz von Kohle, Öl und Gas. Bis 2030 zeigen die Berichte einen Anstieg der weltweiten Kohlenutzung um 30 %, bei Öl um 25 % und bei Gas um 40 % gegenüber 2015. Der Weltklimarat hoffte, die weltweiten CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber 2015 um 45 % senken zu können, jetzt steigen sie weiter an.

Nur Europa hält unerschütterlich fest am Ziel, in 2050 Netto Null CO2 auszustoßen. Deutschland, das industrielle Herz Europas, ist noch ehrgeiziger und ist nach Axel Bojanowski „damit „Primus“ unter Industrieländern: Es will bis 2045 klimaneutral sein – ein selbstzerstörerischer Plan: Deutschlands Reduzierung wird durch steigende Emissionen in anderen EU-Ländern zwangsläufig kompensiert. Denn der europäische Emissionshandel sorgt dafür, dass Emissionsrechte, die in Deutschland nicht genutzt werden, in anderen EU-Ländern verbraten werden. Es wird immer deutlicher, was das „Wall Street Journal“ meinte, als es Deutschlands Energiepolitik als die „dümmste der Welt“ bezeichnete.

Wenige Tage vor der Konferenz einigten sich die europäischen Staaten auf ein gemeinsames Ziel, nämlich im Jahre 2040 eine CO2-Minderung von 90 % gegenüber 1990 zu erreichen. 5 % der Selbstverpflichtung könnte durch Emissionsminderung im Ausland kommen, die natürlich auch teuer bezahlt werden muss. Der deutsche Umweltminister feierte diese Vereinbarung als „gute Nachricht für die deutsche Wirtschaft, da jetzt alle die gleichen Wettbewerbsbedingungen hätten“. An dieser Aussage erkennt man, wie wenig die Bundesregierung und ihre Minister von Weltwirtschaft verstehen. Als ob die deutsche Industrie Waren nur an europäische Länder exportieren würde. Deutsche Waren treffen aber auf einen Weltmarkt, der die Belastungen der deutschen Produkte durch CO2-Abgaben und hohe Energiepreise nicht hat und daher immer günstiger anbieten kann. 50 % der Exporte gehen in Länder außerhalb der EU.

Bundeskanzler Merz und sein Umweltminister Schneider verharmlosen die deutsche Lage in eklatanter Weise. Denn Deutschland hat sich mit dem Klimaschutzgesetz selbst Daumenschrauben angesetzt, die schon in den nächsten Jahren höchst schmerzhaft wirken werden. Axel Bojanowski:

„Das deutsche Klimaschutzgesetz, vom Bundesverfassungsgericht zementiert, scheint Drehbuch für eine ökonomische Katastrophe. Es erlaubt Deutschland nur noch ein Restbudget von 6,7 Gigatonnen CO2, das Anfang der 2030er Jahre verbraucht sein dürfte. Dann drohen laut Gesetz Strafen und Stilllegungen und Freiheitsbeschränkungen, um die Klimaziele einzuhalten.“

6,7 Gigatonnen war das noch zulässige Restbudget nach dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts ab 2020. Bis heute sind davon nur noch 3,6 Gigatonnen übrig. Jedes Jahr reduziert sich der Puffer um etwa 0,5 Gigatonnen. 2032 ist spätestens das Restbudget aufgebraucht und Deutschland am Ende der Fahnenstange des Bundesverfassungsgerichtes angekommen. Das wird in der nächsten Legislaturperiode passieren. Nicht erst 2040.
Und Kanzler Merz verbreitet in seiner 5-minütigen Rede in Belem vor halbleerem Saal fahrlässige Schönfärberei:

„Die Wirtschaft ist nicht das Problem. Unsere Wirtschaft ist der Schlüssel, um unser Klima noch besser zu schützen.“

Weiß der Kanzler nicht, in welcher bedrohlichen Lage sich unsere Industrie befindet?

Der  Skandal um den Tropenwaldfonds TFFF

Das wahrscheinlich einzige Ergebnis der Belém-Konferenz wird die Einrichtung eines vom brasilianischen Präsidenten Lula vorgeschlagenen Investmentfonds zur Finanzierung des Schutzes tropischer Wälder sein.

Der Fonds funktioniert wie folgt: Die Geberländer zahlen 25 Milliarden Dollar in den Fonds. 100 Milliarden sollen private Investoren (Investmentfonds) einzahlen. Die Geberländer erhalten eine Rendite von etwa 4,0-4,8 %, die der Rendite ihrer Staatsanleihen entspricht, denn sie müssen das Geld ja in der Regel durch Staatschulden beschaffen. Die Rendite der privaten Investoren beträgt 5,8 bis 7,2 %. Das Geld des Fonds wird in Staatsanleihen der Schwellenländer angelegt, die wegen des höheren Risikos vergleichsweise hohe Zinsen abwerfen (brasilianische Staatsanleihen zur Zeit bei 12,25 %). Die Privatinvestoren werden als erste bedient, danach die Geberländer. Wenn nach der Gewinnausschüttung für die privaten Investoren und die Geberländer noch etwas übrigbleibt, wird der Betrag an 74 Länder mit Tropenwald ausgekehrt. Man hofft auf diese Weise 3-4 Milliarden Dollar jährlich an die Tropenwaldländer auszukehren.

Der Haken dabei ist: Damit Investoren überhaupt anbeißen, ist vorgesehen, dass die privaten Investoren in der Zahlungsreihenfolge begünstigt werden: erst die privaten, dann die Geberstaaten. Zudem müssen die Geberländer den Fonds gegen Zahlungsausfall absichern. Ein Zahlungsausfall eines Schwellenlandes kann schnell zur Zahlungsunfähigkeit des Fonds führen. Dann müssen die Steuerzahler der Geberländer dafür in Haftung genommen werden und verlieren im Extremfall ihr Kapital.

In Vorbereitung auf Belém gab es fundamentalen Streit über die deutsche Beteiligung am Fonds zwischen dem Finanzministerium und dem Bundeskanzleramt. Das Bundeskanzleramt sprach sich eindeutig für eine Teilnahme und eine Beteiligung mit mindestens einer Milliarde Dollar aus. Assistiert wurde es vom Umweltministerium unter Minister Schneider und dem Entwicklungshilfeministerium unter Ministerin Alabali-Radovan.

Das Finanzministerium unter Lars Klingbeil widersprach heftig, sah den Fond als Milliardenrisiko und bezweifelte die Tragfähigkeit der Fonds-Konstruktion. Und tatsächlich ist das Modell für den deutschen Steuerzahler strukturell benachteiligend. Man könnte auch sagen: Wir subventionieren mit öffentlichem Geld die Rendite privater Investoren und übernehmen die Ausfallgarantie für Blackrock & Co. Das ist der Grund, warum das Bundesfinanzministerium eine Fondsbeteiligung Deutschlands hartnäckig blockiert. Man kann unumwunden feststellen, daß das Bundesfinanzministerium bislang die Interessen des deutschen Steuerzahlers gegen die Interessen von BlackRock & Co. tapfer verteidigt hat.

Ihr Fritz Vahrenholt
E-Mail: Fritz.Vahrenholt@kaltesonne.de

© Copyright 2025 –  Prof. Dr. Fritz Vahrenholt




Die Gedanken sind frei: EIKE auf der Buchmesse „Seitenwechsel“ in Halle an der Saale

Am 8. und 9. November fand die alternative Buchmesse, organisiert vom BuchHaus Loschwitz, in Halle an der Saale statt. Halle besitzt neben Gießen und Lübeck das einzige private Messegelände in Deutschland. Die Resonanz war überraschend groß – in Messehalle 3 und den vier Seminarräumen drängten sich an zwei Tagen deutlich mehr als die erwarteten 5.000 Gäste.

Am Morgen des Samstags erreichten EIKE-Präsident Holger Thuß und zwei Mitstreiter um kurz vor 9 das Messegelände Halle am östlichen Rand der Stadt nahe einem örtlichen Groß-Einkaufszentrem. Gleich bei der Einfahrt waren rund 20 Polizei-Busse und zahlreiche Beamte zu sehen, die am Zaun gemeinsam mit dem Wachschutz dafür sorgten, daß nur akkreditierte Aussteller hereinkamen. Das war auch nötig, da sich einen Tag vorher und am Sonnabend trotz der frühen Stunde bereits einige Aktivisten der Antifa dort herumtrieben. Etwa ein Dutzend Aktivisten (Journalisten?) standen mit professionellen Kameras und üppigen Teleobjektiven am Zaun und knipsten jedes Nummernschild und jedes Gesicht.

Im Messegebäude füllte sich die Halle 3 nach Einlaß der Besucher ab 10 Uhr schnell. Besonders im Bereich der Bühne, neben dem sich der EIKE-Stand befand, drängten sich die Menschen und lauschten den Vorträgen von bekannten Publizisten wie Gerald Grosz, Roger Köppel, Cora Stephan, Susanne Dagen vom BuchHaus Loschwitz, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, Vera Lengsfeld, Alexander Wendt, Matthias Matussek, Uwe Steimle und Uwe Tellkamp.
Zum Thema Klima sprach am Sonntag, 9. November, Werner Huber über sein Buch „Klima-Wahrheit“, das wir bereits rezensierten. Holger Thuß referierte über das von EIKE 2024 herausgegebene Buch „Biosphäre der heißen Tiefe“ vor einem interessierten Publikum im selben Raum.

Einen köstlich-satirischen Überblick über die beiden Messetage gab der Karikaturist Bernd Zeller („Beantwortungsbeauftragter der Messe“) mit seinen zwei Extra-Ausgaben „Das Organ – Halles führende Buchmessezeitung“.

sonnabend

sonntag

Der EIKE-Stand war an beiden Messetagen bestens besucht – und unsere Bücher, vor allem Thomas Gold, wurden fleißig gekauft oder bestellt. Die drei vom Standpersonal hatten kaum Zeit, sich zwischendurch an der Essensausgabe zu proviantieren. Und als sie es dann nach langem Warten bis zum Tresen schafften, war das Essen völlig und das Bier fast ausverkauft – so viele Besucher hatte die Messe! Ein weiterer Grund nach Aussagen des internen Messefunks: Viele Mitarbeiter des privaten Caterers hatten aus Angst oder aus Ablehnung der „Rechten“ gestreikt – es war schlicht nicht genügend Personal anwesend.

Neben den Vorträgen spielte das gedruckte Buch auf der „Seitenwechsel“-Messe die Hauptrolle. Auf den staatlichen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig war das in den vergangenen Jahren immer weniger der Fall.

Auch die sehr engagierte Veranstalterin Susanne Dagen vom BuchHaus Loschwitz in Dresden zog ein positives Fazit auf TwitterX:

Am Abend, auf einer Veranstaltung von Roland Tichys Zeitung Tichys Einblick, sang Dagen zu Beginn das schöne Lied:

1. Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.

2. Ich denke, was ich will,
und was mich beglücket,
doch alles in der Still,
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.

Fazit: Die Messe war ein großer Erfolg! Die offizielle Zahl von 6.000 Besuchern an zwei Tagen dürfte zu niedrig angesetzt sein. Viele Gespräche mit langjähringen Untzerstützern des EIKE-Institits und mehrere Interviews mit Präsident Holger Thuß durch wichtige Vertreter der alternativen Medien machen die Seitenwechsel-Konferenz auch für EIKE zu einer Zäsur in unserem Schaffen.




Klimaforschung verdreht? Nicht die Meeresspiegel steigen – die Küste sinkt! Klimaschau 236

Eine aktuelle Studie der Rutgers-Universität in New Jersey mit dem Titel (übersetzt) „Der moderne Anstieg des Meeresspiegels beendet die 4.000-jährige Stabilität im Südosten Chinas“ von Yucheng Lin und seinem Team rekonstruiert die Höhe des Meeresspiegels an der Küste Chinas und kommt zu dem Schluß, daß er bis Mitte des 19. Jahrhunderts weitgehend stabil gewesen sei. Erst um 1850, mit dem Ende der 400jährigen Kleinen Eiszeit, steige er wieder an. Der Artikel von Lin erschien im Oktober 2025 im Fachblatt Nature. In den Massenmedien wurde die Nature-Studie sofort begierig aufgegriffen und erstaunlich einseitig zitiert.

So titelte der MDR „1,51 Millimeter pro Jahr. Stärkster Meeresspiegel-Anstieg seit 4.000 Jahren“. Die ZEIT schreibt: „Der Meeresspiegel vor China ist in 120 Jahren so schnell gestiegen wie seit Tausenden Jahren nicht. Grund sind die Ausdehnung wärmerer Meere und schmelzende Gletscher.“ Aber stimmen diese Behauptungen? Wenn man nur die Zusammenfassung des Artikels durchliest, erhält man die gegenteilige Aussage, worauf der Wissenschaftsblog „Sciencefiles“ aufmerksam machte.

 




„Klima-Wahrheit“ von Werner Huber. Eine Rezension

Klima-Wahrheit: Ewiger Wandel. Geschichtsmacht, Klimastreit, Klima- und Energiezukunft

Klima und Menschheitsgeschichte – ein spannendes Buch!

Kennen Sie den Vortrag unseres Referenten Dominique Görlitz, „Menschliche Gesellschaften waren immer energieabhängig“?

Dann werden Sie Hubers Buch lieben!

Dr. Werner Huber ist Physiker und beleuchtet in seinem neuen Buch nicht nur die naturwissenschaftlichen Hintergründe des seit Jahrzehnten propagierten Klimakollapses, sondern auch die historischen Hintergründe des klimatischen Einflusses auf Gesellschaften und Zivilisationen.

Gerade der zweite Punkt zeigt sehr deutlich, daß die heutige Temperaturentwicklung fern jeder Katastrophe ist, von denen unsere Vorfahren mehrere erleben mußten.

Im ersten Teil von „Klima-Wahrheit“ beleuchtet Huber einzelne Stationen der vorantiken Geschichte und des Altertums. Er berichtet von „Ötzi“, einem Steinzeitjäger, der vor rund 5.300 Jahren getötet und dann eingefroren wurde, bis man ihn 1991 fand.

Aber noch älter sind Sintflut-Ereignisse, die auf Warmphasen während des Holozäns ab 10.000 vor Christus zurückzuführen sind – und die durch Gletscherschmelzen katastrophale Überschwemmungen auslösten, die als Vorlage für Teile der ältesten Bücher der Menschheit, die Bibel und das Gilgamesch-Epos, dienten.

Auch später machte das Klima Geschichte – so wird der zivilisatorische Zusammenbruch des östlichen Mittelmeeres um 1300 vor Christus mittlerweile auf eine Kühlphase mit Dürren zurückgeführt, die nur das mit seiner Lebensader Nil unabhängige Ägypten überstand. Auch frühe germanische Wanderungen, die das Römische Reich bedrohten, wurden durch klimatische Ereignisse ausgelöst. Hätten Sie gedacht, daß die Kimbern und Teutonen fast Rom erobert hätten, weil es in ihrer norddeutschen Heimat zu ungemütlich geworden war?

Im zweiten Teil wird Hubers Buch aktuell: Er beschreibt den Konflikt zwischen dem politisch berufenen Weltklimarat und unabhängigen Wissenschaftlern und beleuchtet die offiziöse Klima-„Wissenschaft“ à la PIK und Co. – Klimasensitivität, „Giftstoff“ Kohlendioxid und so weiter.

Im dritten Teil „Klima- und Energiepolitik“ wird Huber sogar hoch-aktuell – er analysiert den Wahnwitz der Wald-Abholzungspolitik unter dem laienhaften Wirtschaftsminister Habeck – und gibt im letzten Teil V „Blick vom Klimatunnel auf andere Probleme“ einen überhaupt nicht optimistischen Ausblick in unsere energiepolitische Zukuft unter diesen Voraussetzungen.
Im Anhang findet der faszinierte Leser außerdem die (übersetzen) Original-Erklärungen des Nobelpreisträgers John Clauser und seines Kollegen William Happer.

„Klima-Wahrheit“ von Werner Huber.

Gerhard-Hess-Verlag, GHV, erschien am 28. März 2025, 300 Seiten

ISBN-10: ‎3873368587, ISBN-13: ‎978-3873368583

Abmessungen: ‎ 14.8 x 2.1 x 21 cm




Woher kommt der Strom? Erneuerbare Bedarfsdeckung komplett

43. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe

Nach den ersten drei Tagen der Analysewoche kehrt endgültig Herbstwetter in Deutschland ein. Wenig PV-Stromerzeugung und starke Windstromerzeugung. Ein Blick auf den Sonntags-Chart gewährt eine erhellende Sicht auf die Preisbildung und die daraus folgenden Exportbewegungen. Dank der massiven ganztägigen Windstromerzeugung wird praktisch nur noch die aus Netzstabilisierungsgründen nötige Mindestfossil-Stromerzeugung benötigt. Lediglich am frühen Abend verkaufen Pumpspeicherkraftwerke ihren Strom, um wenigstens etwas Geld zu verdienen. Die ganztägige Bedarfsdeckung durch „Erneuerbare“ wird gefeiert. Weil der in Deutschland erzeugte Strom auch deshalb so günstig ist, importieren unsere europäischen Nachbarn ebenfalls ganztägig. Dass sie am Vorabend bis zu 40€/MWh bezahlen müssen, spielt für sie keine Rolle. So preiswert, wie an diesem Sonntag, gibt es Strom nicht oft. Der mittlere Exportpreis lag an diesem Tag bei 7,01€/MWh. Für den Stromkunden wird es allerdings viel teurer. Er muss je nach dem bis zu 80€/MWh an die regenerativen Stromerzeuger zahlen.

An den ersten drei Tagen der Woche war die Windstromerzeugung zunächst auch recht stark. Nach dem Peak am Dienstag brach sie allerdings rapide ab, um am Mittwochabend um 18:00 Uhr in einem Wind-Loch (4,7 GW) zu enden. Danach zog die Windstromerzeugung wieder an, sie stieg schnell, um die oben bereits angesprochenen Höhen zu erreichen. Dass am Mittwoch und insbesondere am Abend eine Menge Strom importiert werden musste, braucht nicht weiter erwähnt zu werden. Dass um 18:00 Uhr der Strom-Wochenhöchstpreis mit knapp 300€/MWh erreicht wurde, auch nicht.

 Wochenüberblick

Montag, 20.10.2025 bis Sonntag, 26.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 67,6 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 77,0 Prozent, davon Windstrom 60,9 Prozent, PV-Strom 6,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,4 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 43. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 43. KW 2025:
Factsheet KW 43/2025  ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2, Agora-Zukunftsmeter 68 Prozent Ausbau & 86 Prozent Ausbau

Was man wissen muss: Die Wind- und Photovoltaik-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie, angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Tagesanalysen

Montag

Montag, 20.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 61,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 71,5 Prozent, davon Windstrom 53,8 Prozent, PV-Strom 8,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,6 Prozent.

Erkleckliche Windstrom– aber rechtschwache PV-Stromerzeugung. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 20. Oktober 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 20.10.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag

Dienstag, 21.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 66,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,5 Prozent, davon Windstrom 57,5 Prozent, PV-Strom 8,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,0 Prozent.

Recht starke Windstromerzeugung bei wenig PV-Strom. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 21. Oktober ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 21.10.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch

Mittwoch, 22.10.025: Anteil Wind- und PV-Strom 35,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,3 Prozent, davon Windstrom 28,2 Prozent, PV-Strom 7,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,0 Prozent.

Absturz der Windstromerzeugung begleitet von hohen Stromimporten. Die Strompreisbildung mit Strom-Höchstpreis der Woche.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 22. Oktober 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 22.10.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Donnerstag

Donnerstag, 23.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 66,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,6 Prozent, davon Windstrom 61,2 Prozent, PV-Strom 4,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,6 Prozent.

Massiver Anstieg der Windstromerzeugung. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 23. Oktober 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 23.10.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Freitag

Freitag, 24.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 78,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 86,7 Prozent, davon Windstrom 71,2 Prozent, PV-Strom 6,9Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,6 Prozent.

Die regenerative Stromerzeugung übertrifft 6 Stunden den Bedarf. Über Mittag. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 24. Oktober ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 24.10.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag

Samstag, 25.18.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 78,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 87,3 Prozent, davon Windstrom 72,7 Prozent, PV-Strom 5,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,2 Prozent.

Heute wird der (Wochenend-) Bedarf 16 Stunden übertroffen. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 25. Oktober ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 25.10.2025: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Sonntag

Sonntag, 26.10.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 80,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 88,9 Prozent, davon Windstrom 73,6 Prozent, PV-Strom 6,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,9 Prozent.

Heute übertrifft die regenerative Stromerzeugung den Bedarf ganztägig. Das feiern die Freunde der Energiewende. Der Preis ist hoch. die MWh kostet im Mittel 7,01€. Das ist praktisch verschenkter Strom, den unsere Nachbarn gener abgreifen. Siehe Beginn dieses Artikels.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 26. Oktober ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 26.10.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.