Doch kein Windkraft-Moratorium in Frankreich?

Frankreich sollte sich von der deutschen Energiepolitik lösen.

Edgar L. Gärtner

 

Da freut man sich einmal über eine positive Pressemeldung, aber schon wenige Wochen später kommt die Ernüchterung. Die Rede ist hier von der Meldung, der französische Senat habe sich der breiten Volksbewegung gegen den Bau von Windrädern angeschlossen, indem die Mehrheit der republikanischen Senatoren (LR) unter Führung des damaligen LR-Vorsitzenden Laurent Wauquiez zusammen mit den Vertretern des rechten Rassemblement National (RN) unter Jordan Bardella und Marine Le Pen ein Moratorium für die Installation von terrestrischen Windkraft-Anlagen (WKA) forderte.

Die Mehrheit der Landbevölkerung sieht in Windrädern Belästigung

Die Senatsmehrheit schloss sich damit einer Reihe von Gerichtsurteilen an, die die Installation größerer Windparks mit dem Hinweis auf die Belästigung der Landbevölkerung untersagten. Das Umfrage-Institut OpinonWay stellte im Jahre 2023 fest, dass 72 Prozent der befragten Franzosen von der Anlage von Windparks negative Einflüsse auf ihre Lebensqualität und die Biodiversität erwarten. 69 Prozent forderten den Rückbau existierender Windkraftanlagen, die sich als schädlich für die Anlieger erwiesen haben. 61 Prozent sprachen sich für ein mehrjähriges Moratorium für den Bau terrestrischer WKA aus. Für nicht wenige Franzosen zum Augenöffner wurde schließlich der gefährliche Blackout auf der iberischen Halbinsel Ende April dieses Jahres, der höchstwahrscheinlich auf einen übermäßigen Ausbau der Photovoltaik zurückging. Wir haben darüber berichtet.

Doch die Eintracht zwischen LR und RN hat nicht lange gehalten. In den Debatten um die Ausgestaltung der dritten Energieprogrammierung Frankreichs für die kommenden 10 Jahre (PPE3), auch bekannt unter dem Namen “Loi Gremillet”, droht sich auch in Frankreich eine politische Polarisierung durchzusetzen, die sehr an die “Brandmauer” zwischen den “europäisch” ambitionierten Alt-Parteien und der an nationalen Interessen orientierten Alternative für Deutschland (AfD) erinnert.

Laurent Wauquiez wurde vor einigen Wochen per Internet-Abstimmung durch Bruno Retailleau als Vorsitzender der LR abgelöst. Retailleau begleitet in der bunten Regierung des Zentristen François Bayrou den wichtigen Posten des Innenministers. Er versucht sich durch hartes Durchgreifen gegenüber islamistischen Terroristen und Drogenkriminellen zu profilieren, um dem RN, der durch den gerichtlichen Entzug des passiven Wahlrechts Marine Le Pens angeschlagen wirkt, nicht das Feld zu überlassen. Das gelingt ihm aber nur bruchstückhaft. Immerhin hat sich Retailleau auch kritisch gegenüber Windparks geäußert.

Republikaner (LR) vollziehen 180-Grad-Wende

Dennoch haben sich die Republikaner bei der Abstimmung in der Nationalversammlung am 24. Juni der Stimme enthalten oder waren abwesend und so den Weg freigemacht für ein Übergewicht von “Erneuerbaren” und die Vernachlässigung der Kernenergie im PPE3. Eine naheliegende Erklärung für diese 180-Grad-Wende der Republikaner ist die Tatsache, dass Retailleau im Nationalen Rat der LR bzw. in dessen “Pole Project” ausgewiesene Befürworter der “Klima-Ziele” der EU-Kommission und des Staatspräsidenten Emmanuel Macron und somit des Baus von Windparks gegenübersitzen: Philippe Juvin, Medizin-Professor und Bürgermeister der kleinbürgerlichen bis schicken Pariser Vorstadt La Garenne-Colombes sowie Ex-EU-Abgeordneter und seit 2022 Abgeordneter der Nationalversammlung, und der LR-Vizepräsident François-Xavier Bellamy, ein bekannter junger Philosoph und Essayist, der als Listenführer bei der Europa-Wahl nun Sprecher der französischen Vertreter der Europäischen Volkspartei im Europa-Parlament ist.

Jean-François Copé, Mann mit Schwefelgeruch

Hinzu kommt der bekannte Spitzenfunktionär und Anwalt Jean-François Copé, der seit über 30 Jahren die Stadt Meaux an der Marne, 40 Kilometer von Paris entfernt, als Bürgermeister regiert. Er ist jüdischer Herkunft, bezeichnet sich aber als Laizist. Copé, der schon Ministerämter bekleidete und sogar nach dem Amt des Staatspräsidenten schielte, sieht sich in letzter Zeit wachsenden Angriffen ausgesetzt, weil er den französischen Ableger des deutschen WKA-Anbieters WindStrom im Prozess gegen das kleine westfranzösische Dorf Puyrolland vertritt. Dessen Bürgermeister hat es gewagt, den Bau eines größeren Windparks zu stoppen, der nur über kommunale und private Wege erreichbar wäre. Thierry Giraud, der Bürgermeister des kleinen Dorfes, verweigert der im ausländischen Interesse handelnden Wind-Firma schlicht die Durchfahrt. WindStrom fordert nun von der 200-Seelen-Gemeinde eine Entschädigung von nicht weniger als 44 Millionen Euro.

Copé war schon vorher als Mann bekannt, dessen politische Vergangenheit nach Schwefel riecht. Er spielte unter anderem eine unrühmliche Rolle als enger Vertrauter des Präsidentschaftskandidaten und späteren Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy in einem Parteispenden-Skandal, der in Frankreich noch heute als “Affaire Bygmalion” für Schlagzeilen sorgt. Denn Sarkozy wurde für seine Manipulationen erst vor kurzem mit einer Fußfessel-Haft bestraft. Es ging dabei um die Finanzierung von Sarkozys Wahlkampagnen mithilfe falscher Rechnungen, die die PR-Firma Bygmalion der Kontroll-Behörde für die Erstattung von Wahlkampf-Kosten vorlegte. Sarkozy verlor die Wahl gegen seinen sozialistischen Herausforderer François Hollande trotzdem. Doch der schlaue Copé konnte sich aus der Affäre ziehen.

Nach der Gründung der LR anstelle der verbrauchten Mitte-Rechts-Partei UMP (Union pour un Mouvement Populaire) kandidierte Copé im Februar 2016 bei nach US-Vorbild abgehaltenen Vorwahlen für den Parteivorsitz und die Präsidentschaftskandidatur, wurde dabei aber mit nur 0,3 Prozent der Stimmen haushoch vom früheren Ministerpräsidenten François Fillon geschlagen. Fillon wiederum wurde als aussichtsreichster Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen von 2017 aufgrund einer von langer Hand vorbereiteten Rufmord-Kampagne vom jetzigen Staatspräsidenten Emmanuel Macron geschlagen. Copé, der sich zeitweise aus der großen Politik abgemeldet hatte, unterstützt heute offen Emmanuel Macron und seine Pläne für die starke Ausweitung des Anteils der “Erneuerbaren” in der Stromversorgung. Trotz des wiederholten Lippenbekenntnisses zur Kernenergie würde sich Frankreich dadurch an der deutschen “Energiewende” orientieren. Für die Finanzierung der offiziell beschlossenen Renaissance der Kernenergie bliebe dem kurz vor der Pleite stehenden französischen Staat kein Spielraum.

Wirtschaftskrieg zwischen Deutschland und Frankreich

Neogaullisten wie der auf Deutschland spezialisierte Historiker Edouard Husson bezeichnen Copé deshalb als “Advokat deutscher Energieinterssen”. Husson verweist auf den im Juni 2023 erschienenen Bericht der französischen Wirtschaftskriegsschule École de Guerre Économique (EGE) über die Einmischung deutscher politischer Stiftungen mit dem Ziel, französische Wettbewerbsvorteile infolge der Verfügbarkeit preiswerter Elektrizität durch die Sabotage des französischen Atomprogramms zu annullieren. Der Bericht zeigt zum Beispiel auf, dass es die französischen Grünen ohne die Wühlarbeit der in Frankreich mit einem eigenen Büro vertretenen Heinrich-Böll-Stiftung nicht gäbe. Das Netzwerk Réseau Action Climate (RAC), das die nicht vorhandene Klimakrise ausschließlich mit der Förderung “erneuerbarer” Energie bekämpfen möchte, bekam sogar direkt Geld vom Berliner Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck. Auch die der Linken nahestehende Rosa-Luxemburg-Stiftung beteiligt sich an der Förderung anti-nuklearer Kampagnen in Frankreich. Dabei gibt es keine Rechtsgrundlage für die Tätigkeit deutscher Stiftungen in Frankreich. Die EGE regt an, die Wühlarbeit deutscher Stiftungen mithilfe der Anti-Sekten-Behörde MIVILUDES zu bekämpfen. Das bleibt unter den gegebenen Bedingungen zweifelsohne ein frommer Wunsch. Denn es ist ohnehin klar, dass Berlin sich bei der Einmischung in die französische Energiepolitik hauptsächlich Brüsseler Kanäle bedient. Das zeigte sich insbesondere bei der lange aufrechterhaltenen Weigerung der EU-Kommission, die Kernenergie in ihrer “Taxonomie” als umweltfreundlich anzuerkennen.

Edouard Husson geht einen großen Schritt weiter, indem er die offizielle Aufkündigung der deutsch-französischen Freundschaft fordert, die seines Erachtens ohnehin größtenteils auf Illusionen beruhte. Die engen Beziehungen zwischen Paris und Berlin hätten schon im Jahre 2011 beendet werden sollen, nachdem Angela Merkel ohne Rücksprache mit dem damals noch regierenden französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy einseitig den Atomausstieg verkündete und damit den europäischen Elektrizitätsversorgungs-Verbund in Frage stellte. Die bisherigen Versuche des jetzigen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, die Beziehungen zwischen Paris und Berlin wieder zu kitten, hätten zu einem Zeitverlust von acht Jahren geführt.

Husson wirft neuen Bundesregierung unter Friedrich Merz vor, einerseits am Ausstieg aus der zivilen Nutzung der Kernenergie festzuhalten, gleichzeitig aber in Form des von Macron vorgeschlagenen europäischen Atomschirms (unter deutscher Führung!) nach der Entscheidungsgewalt über Atomwaffen zu streben. Der in Deutschland herrschenden politischen Klasse gehe es in Wirklichkeit um die Infragestellung des Zwei-plus-Vier-Vertrages von 1990, der die Wiedererlangung der deutschen Einheit vom Verzicht auf Massenvernichtungswaffen abhängig macht.

 




Warum ein EV nicht in fünf Minuten aufgeladen werden kann

Willis Eschenbach

Wichtiger Hinweis des Übersetzers vorab: Laut Mitteilung des EIKE-Vorstands unterliegen Bilder aus Beiträgen von Willis Eschenbach offenbar unbekannten Regeln des Copyrights. Daher werden in Übersetzungen seiner Beiträge keine Abbildungen mehr gezeigt, sondern auf den Link zum Original verwiesen. Ende Hinweis

Nun, es ist wieder passiert. Die Tech-Presse ist in heller Aufregung, die Twitterati jubeln in den digitalen Gängen, und die Batterie-Jungs von Huawei stolzieren herum, als hätten sie gerade das Feuer neu erfunden.

„Festkörperbatterie! 1800 Meilen Reichweite! Fünf-Minuten- Aufladung!“

[Hervorhebung im Original]

{Abbildung, in der ein solches Fahrzeug gezeigt wird}

Die Schlagzeilen schreiben sich praktisch von selbst. Wenn man dem Hype Glauben schenkt, werden wir bald mit einer einzigen Akkuladung über die Kontinente rasen und nur lange genug anhalten, um einen Kaffee zu trinken, während unser Auto genug Energie für ein kleines Krankenhaus verbraucht. Huawei behauptet Folgendes:

Der chinesische Technologieriese Huawei hat vor kurzem in der Elektrofahrzeugbranche mit Behauptungen über eine bahnbrechende Festkörperbatterie für Aufsehen gesorgt, welche die Zukunft des Verkehrs neu definieren könnte.

Laut Berichten von TechRadar behauptet Huawei, dass diese neue Batterietechnologie eine erstaunliche Reichweite bis 1800 Meilen [2900 km] mit einer einzigen Ladung erzielen kann, während eine vollständige Aufladung in weniger als fünf Minuten möglich ist. Wenn sich diese Angaben bestätigen, könnte Huawei im Rennen um Elektroauto-Batterien eine herausragende Rolle spielen und etablierte Marktführer wie Tesla, BYD und CATL herausfordern.

Aber wie immer versteckt sich die Realität im Kleingedruckten und drückt sich vor dem Scheinwerferlicht, während die PR-Maschine ihre Siegesrunde dreht. Niemand will über Physik reden. Niemand fragt, wie genau man die Niagarafälle durch einen Gartenschlauch gießen soll.

Fangen wir mit der Chemie an, denn das ist es, was die Schlagzeilen bestimmt. Huawei, CATL, BYD und jedes Batterie-Startup mit einem Logo und einer LinkedIn-Seite wetteifern darum, Laborergebnisse mit festen Elektrolyten, stickstoffdotierten Sulfid-Elektroden und Energiedichten vorzuweisen, die einen Tesla erröten lassen würden. Ja, das ist beeindruckend. Ja, das ist echte Wissenschaft. Ja, die Batterien existieren wahrscheinlich, wenn auch nur in Laborversionen.

Aber die Chemie ist nur die Hälfte der Geschichte – die einfache Hälfte, um ehrlich zu sein. Der schwierige Teil ist das, was danach kommt: die ganze Energie in und aus der Batterie zu bekommen, ohne die Umgebung zu schmelzen. Rechnen wir ein wenig nach, was ich am liebsten tue.

{Abbildung mit einem Cartoon, der Obiges auf den Punkt bringt}

Eine 600-kWh-Batterie in 5 Minuten aufzuladen, ist kein „nice to have“-Problem. Es ist eine Situation, für die man die Leistung eines kleinen Wasserkraftwerks benötigt.

Energie ist gleich Leistung mal Zeit. Also: 600 kWh geteilt durch (5/60) Stunden sind 7.200 kW – 7,2 Megawatt – pro Auto. Das ist kein Tippfehler. MEGAwatt. Pro Auto. Das ist die Art von Last, bei der Ihr lokales Umspannwerk in Nesselsucht ausbrechen würde.

Und es geht nicht nur um das Stromnetz. Sie werden brauchen:

– Hochspannungskabel, die dicker sind als Ihr Handgelenk

– Transformatoren von der Größe eines Schiffscontainers

– Stromkabel mit aktiver Kühlung, sonst schmelzen sie wie ein billiges Verlängerungskabel bei einem Grillfest am 4. Juli

– Pufferbatterien, damit das Netz nicht jedes Mal zusammenbricht, wenn jemand sein neues Wunderauto anschließt

Und lassen Sie mich nicht mit „grünem Strom“ anfangen. Die Phantasterei geht dahin, dass wir die ganze Show mit Wind- und Sonnenenergie betreiben, aber wenn Sie nicht vorhaben, in jeder Stadt einen Solarpark von der Größe Luxemburgs zu bauen, dann träumen Sie. Schnelles Laden in diesem Umfang ist mit dem derzeitigen „grünen“ Netz nicht vereinbar und wird es auch in den nächsten Jahrzehnten nicht sein – wenn überhaupt. Ein paar Ladesäulen und ein paar Paneele auf den Dächern werden nicht ausreichen. Wir sprechen hier von Kraftwerken im industriellen Maßstab, und selbst dann ist man schon am Rande des Möglichen.

Hier ist die kalte Hand der Physik: Autobatterien haben etwa 400 Volt oder so. 7,2 Megawatt geteilt durch 400 Volt ergibt 18.000 Ampere. Pro Auto. Das typische US-Haus hat einen 90-Ampere-Stromanschluss, der über große Freileitungen oder Erdkabel zugeführt wird. Ich bin mir sicher, dass Sie das Problem erkennen können …

Um 18.000 Ampere pro Auto zu liefern, braucht man Stecker, die eher wie Feuerwehrschläuche aussehen als wie etwas, das man an einer Tankstelle gesehen hat. Diese Stromkabel müssen aktiv gekühlt werden, sonst verwandeln sie sich in moderne Kunst. Kabel werden nach ihrer „Strombelastbarkeit“ eingestuft, d. h. danach, wie viele Ampere Strom sie sicher übertragen können, ohne zu überhitzen. Nach den NEC-Strombelastbarkeitstabellen hat die größte Standard-Kupferdrahtgröße, 2000 kcmil, eine Strombelastbarkeit von nur 750 Ampere bei 90 °C, und wir brauchen eine Strombelastbarkeit von 18.000 Ampere. (Ein „cmil“ ist ein kreisförmiges mil, das ist die Fläche eines Kreises mit einem Durchmesser von 1/1000 Zoll. Ein „kcmil“ ist ein Tausend cmil. Und nein, ich weiß nicht, wie viele cmils in einem Scheffel sind …)

Ein Kabel mit 2000 kcmil hat einen Durchmesser von etwa 3,8 cm (eineinhalb Zoll). Ein einzelnes 2000-kcmil-Erdkabel für die direkte Erdverlegung sieht so aus … und man bräuchte 24 davon, um 18.000 Ampere zu bewältigen:

{Abbildung, in der ein solches Kabel im Querschnitt gezeigt wird}

Das Problem ist, dass das Kabel schmilzt, wenn mehr Ampere Strom durch das Kabel fließen und die Strombelastbarkeit des Kabels überschritten wird. Deshalb braucht man ein ernsthaftes Kühlsystem für Ladekabel, wenn sie eine brauchbare Größe haben sollen … und wenn die Kühlung ausfällt, möchte man nicht in der Nähe des Kabels sein.

Und wenn ein paar hundert Autos auf einmal ohne Puffer angeschlossen werden? Begrüßen Sie einen sofortigen Stromausfall.

Den Batterieherstellern ist das egal. Ihr Job ist die Chemie. Der Rest ist „das Problem von jemand anderem“ – also von Ihnen. Oder das Ihrer Stadt. Oder das Ihres Versorgungsunternehmens.

Wer wird für den Netzausbau, die Transformatoren, die Pufferbatterien, das Land, die Kühlsysteme, die riesigen Steckdosen, die Wartung und die Versicherung aufkommen? Wenn Sie kein Elektroauto besitzen, sind Sie dann bereit, für die Fünf-Minuten-Aufladung Ihres Nachbarn höhere Steuern oder Strompreise zu bezahlen? Und wenn Sie ein Elektroauto besitzen, sind Sie dann bereit, 500-600 Dollar pro Ladung auszugeben, nur um die Infrastruktur zu finanzieren?

Fazit: Schnellladestationen sind ein Labortraum, keine reale Lösung für E-Fahrzeuge. Technisch gesehen, funktioniert es durchaus. Praktisch gesehen ist es ein Flop. Für die meisten Menschen wird das Aufladen immer noch eine Angelegenheit von 30-90 Minuten sein – wenn nicht sogar länger. Vielleicht ist das der Grund, warum Toyota, BMW und Mercedes leise auf Wasserstoff, Hybride und teure E-Treibstoffe aus Wasserstoff und CO₂ zurückgreifen.

Die Elektroauto-Revolution ist da, aber die wirkliche Revolution, die nötig ist, findet nicht in der Batterie statt, sondern in der Erde, in den Kabeln, in den Umspannwerken, in den Kabelkühlsystemen, im Netz, in den Generatoren, in den Transformatoren und in der kalten, harten Ökonomie der Energieversorgung. Bevor Sie also das Auto mit „Fünf-Minuten-Aufladung“ kaufen, sollten Sie sich fragen: Wer baut das Netz? Wer kühlt die Kabel? Und wer genau zahlt für diese Party?

Denn solange niemand diese Fragen beantwortet, wird in fünf Minuten nur Ihre Kreditkarte belastet.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/07/04/why-your-ev-wont-fill-up-in-five/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Kohle – ja bitte!

Vijay Jayaraj

[Überschrift im Original: „Big Beautiful Coal“]

Als Junge, der neben den indischen Eisenbahnlinien aufwuchs, fand ich das metallische Donnern der vorbeifahrenden Züge magisch. Ab und zu rollten mit schwarzer Kohle beladene Güterwagen vorbei. Am gleichen Abend erloschen unsere Lichter.

Dann saß ich still in der Stille einer stromlosen Nacht, starrte in die warme Dunkelheit und fragte mich, warum der Strom so schwer zu finden war. Stunden zuvor war die Antwort vorbeigerattert: Kohle, deutlich sichtbar, aber unerreichbar.

Damals gab es in Indien noch keine umfangreichen Kohleabbau- und Stromerzeugungsanlagen. Heute jedoch ist Kohle das Rückgrat der Energieerzeugung und liefert über 70 % des indischen Stroms. Die dunklen Abende meiner Kindheit wurden aufgehellt.

Andere Entwicklungsländer haben von China und Indien gelernt, wie Kohle die Wirtschaft ankurbelt und Millionen Menschen aus der Armut befreit. Jetzt stehen auch sie Schlange, um ihren Anteil an dem Brennstoff zu bekommen, der die industrielle Revolution ausgelöst hat.

Die weltweite Kohleproduktion erreichte im Jahr 2024 mit fast 9 Milliarden Tonnen ein Allzeithoch. Die chinesische und indische Produktion ist weiter gestiegen, und Indonesien hat einen Exportrekord aufgestellt.

Indien ist auf dem besten Weg, doppelt so viel Kohle zu verbrauchen wie die USA und Europa zusammen – möglicherweise noch in diesem Jahr – während China mit einem um 30 % höheren Kohleverbrauch als alle anderen Länder zusammen bereits einen großen Sprung nach vorn gemacht hat.

Mit einem Wachstum von fast 12 % im Jahr 2024 wird die indische Produktion voraussichtlich über 1 Milliarde Tonnen im Jahr 2025 steigen – eine Ausbeute, die den amerikanischen Spitzenwert von 2008 übertreffen würde.

In dieser Woche investierte Adani Power 2 Milliarden Dollar in ein ultra-wichtiges Kohlekraftwerk mit einer Leistung von 1.500 Megawatt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, um eine der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt zu versorgen.

Die Kohlelieferungen nach Südostasien steigen stetig, wobei Länder wie Vietnam und die Philippinen die Nachfrage anführen. Die jährlichen Einfuhren in der Region werden voraussichtlich um fast 3 % steigen.

Die steigende Produktion von Rohstahl in Südamerika wird die Nachfrage nach Hüttenkohle erhöhen, die in Koks umgewandelt wird, der zur Herstellung von Stahl aus Eisen benötigt wird. Der Kontinent produzierte im März 3,7 Millionen Tonnen Stahl, 6,5 % mehr als im Vorjahr, wobei Brasilien fast 80 % der Gesamtmenge beisteuerte.

Da die afrikanische Energieproduktion zunimmt, bleibt Südafrika der größte Kohleproduzent und -verbraucher des Kontinents. Der staatliche Stromversorger Eskom nutzt Kohle für die Erzeugung von mehr als 70 % seines Stroms und hat vor kurzem 800 Megawatt an Kapazität hinzugefügt, um das Stromnetz zu stabilisieren.

Sambia und Simbabwe nehmen Kohlekraftwerke wieder in Betrieb und treiben neue Kohleprojekte voran, um ihre Energiesicherheit inmitten von Stromkrisen zu verbessern. Sambias größte Kohlemine Maamba Collieries soll erweitert werden.

Sogar die britische Regierung, die immer noch mit ihrer „Netto-Null“-Bilanz prahlt, beschafft Kokskohle, um British Steel in Scunthorpe am Leben zu erhalten. Möglicherweise importiert Großbritannien den Brennstoff aus Japan oder Australien, vermutlich weil der Abbau von Kohle aus den einheimischen Lagerstätten Großbritanniens skandalöser ist als die Heuchelei seiner absurden Klimapolitik.

In den USA hat Präsident Trump der Kohle im Rahmen einer neuen Durchführungsverordnung Vorrang eingeräumt und Projekte wie die Blue-Creek-Mine von Warrior Met in Alabama beschleunigt, welche die Produktion von metallurgischer Kohle für die Exportmärkte um 60 % steigern wird. Außerdem genehmigten die USA die Erweiterung der Spring Creek Mine in Montana, wodurch in den nächsten 16 Jahren fast 40 Millionen Tonnen Kohle abgebaut werden können.

Der weltweite Kohlekraftwerkspark wird bis 2024 um weniger als 19 Gigawatt wachsen, der niedrigste Nettozuwachs seit zwei Jahrzehnten. Dies ist auf die Stilllegung von Kohlekraftwerken in Europa und den Übergang zu moderneren Kohlekraftwerken in Asien zurückzuführen. Auch die Kohlepreise haben sich in den letzten Monaten nur schleppend entwickelt.

Dennoch werden das anhaltende Wachstum und die Nachfrage in den bestehenden Kohlemärkten Asiens und den aufstrebenden Märkten Afrikas und Südostasiens die Produktion und den Verbrauch in der ganzen Welt weiter vorantreiben. Im Jahr 2024 wird der Anteil der Kohle an der weltweiten Stromerzeugung 35 % betragen und damit den höchsten Anteil aller Energieträger ausmachen.

Es wird erwartet, dass die Kohle den Energiesektor noch mindestens drei Jahrzehnte lang dominieren wird, sofern sie nicht durch rasche Innovationen wirtschaftlich verdrängt werden kann. Auch bei der Eisen- und Stahlerzeugung wird das Mineral weiterhin eine entscheidende Rolle spielen, solange keine brauchbare Alternative entwickelt wird.

Anderslautende Vorhersagen sind nur heiße Luft – vor allem von denjenigen, die eine Erwärmung der Atmosphäre nicht wollen.

Autor: Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, VA and writes frequently for the Cornwall Alliance. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, UK, and resides in India.

Link: https://cornwallalliance.org/big-beautiful-coal/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




BBC- Beschwerdeführer nimmt sechsmonatige Auszeit, um zu lernen, wie man die „Klimakrise“ fördert

Chris Morrison, THE DAILY SCEPTIC

Der BBC-Direktor für Beschwerden Colin Tregear hat sich für den „Green Grooming“-Kurs angemeldet, der vom Oxford Climate Journalism Network (OCJN) als sechsmonatiges Seminar angeboten wird. Der Kurs wird vom Green Blob finanziert und zielt darauf ab, die „Klimakrise“ zu einem zentralen Element im Journalismus der Teilnehmer zu machen. Tregear soll bei der BBC für Klimabeschwerden zuständig sein. Warum der britische TV-Steuerzahler diese aktivistische Spielerei für einen Mann finanzieren soll, der sich unabhängig mit Themen befassen soll, die oft umstrittene Bereiche der Wissenschaft betreffen, ist nicht sofort klar. In der Vergangenheit wurden die Zuhörer aufgefordert, darüber nachzudenken, dass Früchte wie Mangos aufgrund des Klimawandels nicht mehr so schmackhaft sind wie vor einem Jahr. Ein früherer Redner gab zu Protokoll, dass er über die Notwendigkeit von „Geld- und Gefängnisstrafen für diejenigen spekulierte, die ihre Skepsis gegenüber der „gut belegten“ Wissenschaft zum Ausdruck bringen.

Zu Tregear gesellt sich Maeve Campbell, eine TV-Klimareporterin bei Channel 4 in Großbritannien. Ihre Teilnahme ist weniger überraschend, da sie eine Aktivistin ist, die genau weiß, wie wichtig die Angstmacherei ist, um die Net-Zero-Phantasterei zu unterstützen. Sie sollte gut in das OCJN passen. Kürzlich schrieb sie, dass auf der ganzen Welt „fruchtbares Land allmählich trocken, unfruchtbar und unfähig wird, Pflanzen, Tiere oder Menschen zu ernähren, da der Klimawandel die Temperaturen ansteigen lässt“. Auf die Gefahr hin, ins Gefängnis zu kommen, wäre es vielleicht nett, wenn jemand sie darauf hinweisen würde, dass der jüngste leichte Anstieg des atmosphärischen Kohlendioxids zu einer massiven „Begrünung“ des Planeten, zu einer erheblichen Verringerung der Wüstenbildung und zu Rekorderträgen bei Grundnahrungsmitteln auf der ganzen Welt geführt hat.

Das OCJN wird vom Reuters Institute geleitet, das von der Thompson Reuters Foundation finanziert wird. Den Vorsitz des Lenkungsausschusses hat Alan Rusbridger inne, der in seiner Zeit als Herausgeber des Guardian dazu beigetragen hat, die Zeitung zu einem hysterischen Verkünder einer kommenden Klima-Apokalypse zu machen. Die direkte Finanzierung des Kurses, der Journalisten auf der ganzen Welt beeinflussen soll, wurde von der European Climate Foundation (ECF) und der Laudes-Stiftung bereitgestellt. Die ECF wird maßgeblich von dem Extinction Rebellion-Finanzier Sir Christopher Hohn unterstützt, während Laudes im Jahr 2024 eine Million Pfund beisteuert, um die Indoktrinations-Aktivitäten des Netzwerks bis 2027 zu unterstützen.

Die Geldgeber von Green Blob sind im OCJN-Beirat gut vertreten, der sich angeblich der „Verbesserung der Qualität und der Wirkung des Klimawandel-Journalismus‘ weltweit“ verschrieben hat. Katy Hartley ist Direktorin für Strategie, Innovation und Narrative und gehört zum Managementteam von Laudes. In einem früheren Job war sie Teil eines „inter-disziplinären Teams, das untersuchte, wie alle philanthropischen Einrichtungen auf den Zusammenbruch des Klimas reagieren könnten“. Weitere interessante Berater sind Leo Hickman, der Herausgeber von Carbon Brief, einem von der ECF finanzierten Aktivisten-Blog, und Dr. Friederike Otto, die am Imperial College London eine von Green Blob finanzierte pseudowissenschaftliche Einrichtung für Wetterattribution betreibt. Regelmäßige Leser werden sich natürlich daran erinnern, dass Otto eine der führenden Anstifterinnen in der berüchtigten Alimonti-Affäre war, als eine Gruppe von Aktivisten und Journalisten Nature dazu zwang, einen Artikel zurückzuziehen, in dem ein Klimanotstand behauptet wurde, der nicht durch die Fakten gestützt wurde – die Fakten waren größtenteils die des IPCC. Otto behauptete, die Autoren hätten „natürlich“ nicht in gutem Glauben geschrieben. Der angesehene Wissenschaftsjournalist Dr. Roger Pielke Jr. stellte später fest, dass „in der Klimawissenschaft weiterhin Unfug getrieben wird, indem sich einflussreiche Wissenschaftler mit Journalisten zusammentun, um die Peer-Review zu korrumpieren“.

Es ist kaum zu glauben, dass so etwas im OCJN geplant wird. Aber die Überlegungen und der unerbittliche Agitprop werden Colin Tregear hoffentlich helfen, wenn er sich mit all den unverschämten Beschwerden aus der Öffentlichkeit über die einseitige Berichterstattung der BBC über den Klimawandel auseinandersetzen muss. Er ist gut darin, Debatten zu unterdrücken. Im Februar 2014 erklärte Nigel Lawson, ein prominenter konservativer Minister in der Regierung von Margaret Thatcher, in der Sendung Today auf BBC Radio 4, dass die globalen Temperaturen im letzten Jahrzehnt nicht weiter gestiegen wären. Als Antwort auf den Beschwerdeführer antwortete Tregear: „Ich hoffe, Sie nehmen meine Entschuldigung im Namen der BBC für den von Ihnen festgestellten Verstoß gegen die redaktionellen Standards an“. Tatsächlich war die Pause, auch wenn sie höchst unangenehm war, zu diesem Zeitpunkt wohlbekannt, und das Met Office verfasste darüber sogar eine Studie mit dem Titel „The Recent Pause in Global Warming“. Innerhalb kürzester Zeit ging die BBC dazu über, alle skeptischen Kommentare zu einer als „settled“ erklärten Wissenschaft zu unterbinden – ein Verbot, das bis heute streng durchgesetzt wird.

In der Zwischenzeit schlägt Ihr Korrespondent für seinen „Mango“-Beitrag Folgendes vor: Lassen Sie sich von der künstlichen Intelligenz erklären, warum der Geschmack der Mango aufgrund des Klimawandels nachgelassen hat, und Sie haben innerhalb von Sekunden einen medienwirksamen Text. Fragen Sie die KI, wie ich es getan habe, nach einer alternativen Meinung, dass Mangos jetzt besser schmecken als früher, und noch bevor Sie Bananen sagen können, erscheint ein plausibler Artikel. Wenn die Mainstream-Medien einfach nur darauf getrimmt werden, Texte innerhalb strikter vorgegebener narrativer Richtlinien zu verfassen, wozu dann überhaupt noch Journalisten einstellen? Die gesamte überbesetzte Klimaredaktion der BBC könnte geschlossen und Herr Grok damit beauftragt werden, einen nicht enden wollenden Strom von „Wissenschaftler sagen…“-Propaganda zu liefern, die darauf abzielt, die Massenangst vor dem Klima zu schüren und die breite Öffentlichkeit dazu zu bringen, die elitäre Phantasterei der Kontrolleure von Net Zero zu akzeptieren.

Chris Morrison is the Daily Sceptic’s Environment Editor. Follow him on X.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/07/03/bbc-complaints-director-takes-six-month-sabbatical-to-learn-how-to-promote-climate-crisis/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Plötzlich fehlen 1,5 Millionen km² Meereis nahe der Antarktis – und alle Klimamodelle lagen falsch

Jo Nova

Um die Antarktis herum geschieht etwas Gewaltiges, und die Experten haben es nicht kommen sehen!

Mehr als eine Million Quadratkilometer Eis sind verschwunden:

Seit 2015 hat der Kontinent so viel Meereis verloren wie die Fläche Grönlands. Forscher bezeichnen dies als die größte Umweltveränderung, die in den letzten Jahrzehnten auf der Erde festgestellt worden ist. Earth.com

Alles an der Antarktis hat sich den Experten verweigert. Jahrelang dehnte sich das antarktische Meereis aus, obwohl es das nicht sollte. Dann, im Jahr 2016, begann das Meereis um die Antarktis plötzlich dramatisch zu schrumpfen, und auch das sollte nicht passieren. Die Wissenschaftler fragten sich damals, ob es sich nur um eine vorübergehende Erscheinung handelte, aber dann wurde es noch kleiner. Zum ersten Mal seit Mitte der 1970er Jahre sind Löcher im Meereis „so groß wie die Schweiz“ aufgetaucht.

Eine neue Studie legt nahe, dass sich der Salzgehalt des Oberflächenwassers verändert hat, um dieses (selten erwähnte) Mysterium zu erklären. Dabei geht es nicht nur um ein kleines Stück Ozean, sondern um alles südlich von 50° Breite. Jahrzehntelang wurde die Oberfläche des Südpolarmeeres weniger salzig – eine „erwartete Reaktion auf die Erwärmung des Klimas“, so die Forscher, die etwa 1980 einsetzte, „dieser Trend kehrte sich jedoch nach 2015 abrupt um“.

Während also diese Woche die Nachricht durchsickert, dass es eine „gefährliche Rückkopplungsschleife gibt, bei der das schrumpfende Eis den Ozean erwärmt, sollten Sie bedenken, dass die Experten auch zugeben, dass dies „völlig unerwartet ist, was ihre Art ist zu sagen, „die Modelle lagen falsch“. Es war nicht vorgesehen, dass Kohlendioxid dies bewirkt.

Höchstwahrscheinlich hat ein großer natürlicher Zyklus das Ruder herumgerissen. Stetig steigendes CO₂ hat den Anstieg des Meeresspiegels vor 2015 nicht verursacht, und auch den Rückgang danach nicht. Es sind größere Kräfte am Werk, und wir wissen nicht, welche das sind…

Graphik: Climate4You

Wenn die eingefleischten Gläubigen darauf hinweisen, dass die Antarktis „nur aufholt“ und dass sie immer gesagt haben, dass das antarktische Meereis schrumpfen würde, erinnern Sie sie daran, dass Turner et al. 2013 sagten: „Die Zunahme des antarktischen Meereises bleibt eines der großen ungelösten Rätsel der Klimawissenschaft.“ Jetzt haben sie eine neue Theorie: „Der Salzgehalt hat sich verändert“ – aber was hat das verursacht? Sie wissen es nicht. Wenn es um die Vorhersage des Klimas geht, können sie genauso gut den Kaffeesatz lesen.

Jahrelang ging man davon aus, dass sich die Antarktis doppelt so schnell erwärmen würde wie der Rest der Welt (erinnern Sie sich an die polare Verstärkung?), aber die ganze Idee, dass die Erwärmung an den Polen doppelt so schlimm sein würde, hing von Rückkopplungen ab. Im Katastrophenszenario würde der dunkle, hungrige Ozean mehr Wärme absorbieren, wenn die reflektierende weiße Eiskönigin schmilzt, wodurch noch mehr Eis schmelzen würde.

Leider können die Modellierer immer noch nicht die Meeresströmungen, die Wolken oder den Regen erklären. Die schlechte Nachricht ist, dass wir auf einem Wasserplaneten leben und ihre Modelle kein Wasser vorhersagen können.

Ist das Salz ursächlich?

Zehn Jahre nach Beginn der mysteriösen Verschiebung lautet die neue post hoc-Erklärung: Salz. Man war sich sicher, dass mit dem katastrophalen Abschmelzen der Antarktis und der damit verbundenen Zufuhr von Süßwasser in die Ozeane das Wasser in der Nähe weniger salzig werden würde. Sie gingen davon aus, dass sich dadurch eine stabile Oberflächenschicht bilden würde, die verhindert, dass das tiefere, salzhaltigere und dichtere Wasser aufsteigt und sich vermischt. Stattdessen wurde das Oberflächenwasser nach 2015 salziger, die sauberen Schichten, die sich eigentlich schichten sollten, begannen sich zu bewegen, und das warme Wasser von unten begann, das Eis von unten zu schmelzen.

Das ist eine ziemlich große Verschiebung, von der die Modellierer des Erdsystems keine Ahnung hatten, dass sie kommen würde….

Die Klimamodellierer müssen inzwischen ziemlich verängstigt sein. Vor zehn Jahren hat das antarktische Meereis begonnen, sich in einer Weise zu verhalten, die sie nicht erklären können, und das ist offensichtlich nicht auf unsere steigenden Emissionen zurückzuführen.

Aber sie sind nicht ehrlich genug zu sagen, dass sie vierzig Jahre lang ihre Modelle und ihre Gewissheit völlig überbewertet haben, während die Welt darunter litt, und Billionen auf ihre Vermutungen gesetzt haben. Sie haben keine Ahnung, wie sie die katastrophalen Rückkopplungsschleifen vorhersagen sollen, die es vielleicht gar nicht gibt, und dass das alles vielleicht gar nichts mit CO₂ zu tun hat.

Und jetzt versuchen einige, den Wandel, den sie nicht kommen sahen, als weiteren Beweis dafür darzustellen, dass „es schlimmer ist, als wir dachten“.

Der Ozean in der Antarktis kippt: Satelliten erfassen plötzliche Salzwelle, die das Eis von unten schmelzen lässt

ScienceDaily (Link)

Rund um die Antarktis vollzieht sich ein massiver und überraschender Wandel. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Südliche Ozean salziger wird und das Meereis in Rekordgeschwindigkeit schmilzt, so dass es der Größe Grönlands entspricht. Diese Veränderung hat einen jahrzehntelangen Trend umgekehrt und lässt verborgene Wärme an die Oberfläche steigen, wodurch das Eis von unten her schmilzt. Eines der dramatischsten Anzeichen ist die Rückkehr eines riesigen Loches im Eis, das seit 50 Jahren nicht mehr zu sehen war. Die Folgen sind global: stärkere Stürme, wärmere Ozeane und ernsthafte Probleme für Pinguine und andere polare Wildtiere.

Seit 2015 hat die Antarktis so viel Meereis verloren wie Grönland – die größte Umweltveränderung, die es in den letzten Jahrzehnten auf der Erde gegeben hat. Auch der Südliche Ozean wird immer salziger, und diese unerwartete Veränderung verschlimmert das Problem.

Jahrzehntelang wurde die Oberfläche des Ozeans frischer (weniger salzig), was das Wachstum des Meereises begünstigte. Jetzt haben die Wissenschaftler festgestellt, dass sich dieser Trend deutlich umgekehrt hat.

Anhand von europäischen Satellitendaten haben Forscher unter der Leitung der Universität Southampton einen plötzlichen Anstieg des Salzgehalts an der Oberfläche südlich von 50° Breite festgestellt.

Dies fiel mit einem dramatischen Rückgang des Meereises um die Antarktis und dem Wiederauftauchen der Maud-Rise-Polynja im Weddellmeer zusammen – einem riesigen Loch im Meereis, das fast viermal so groß ist wie Wales und seit den 1970er Jahren nicht mehr aufgetreten war.

Die Ergebnisse wurden am 30. Juni in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.

Dr. Alessandro Silvano von der University of Southampton, der die Forschung leitete, sagte: „Je salziger das Oberflächenwasser ist, desto leichter kann die Wärme aus der Tiefe aufsteigen und das Meereis von unten schmelzen. Das ist eine gefährliche Rückkopplungsschleife: Weniger Eis führt zu mehr Wärme, die wiederum zu noch weniger Eis führt.

Die Rückkehr der Maud-Rise-Polynja zeigt, wie ungewöhnlich die derzeitigen Bedingungen sind. Wenn dieser salzige, eisarme Zustand anhält, könnte er das Südpolarmeer – und damit den Planeten – dauerhaft verändern. Die Auswirkungen sind bereits global: stärkere Stürme, wärmere Ozeane und schrumpfende Lebensräume für Pinguine und andere ikonische Tierarten der Antarktis.“

In diesen polaren Gewässern überlagert kaltes, frisches Oberflächenwasser wärmeres, salzigeres Wasser aus der Tiefe. Im Winter, wenn die Oberfläche abkühlt und sich Meereis bildet, schwächt sich der Dichteunterschied (Schichtung) zwischen den Wasserschichten ab, so dass sich diese Schichten vermischen und Wärme nach oben transportiert wird, wodurch das Meereis von unten schmilzt und sein Wachstum begrenzt wird.

Seit Anfang der 1980er Jahre hatte sich die Oberfläche des Südlichen Ozeans mit Süßwasser angereichert, und die Schichtung hatte sich verstärkt, wodurch die Wärme im Inneren des Ozeans zurückgehalten und die Meereisbedeckung verstärkt wurde.

Nun zeigen neue Satellitentechnologien in Verbindung mit Informationen von schwimmenden Robotern, die in der Wassersäule auf und ab wandern, dass sich dieser Trend umgekehrt hat. Der Salzgehalt an der Oberfläche nimmt zu, die Schichtung wird schwächer, und das Meereis hat mehrere Rekordtiefststände erreicht, wobei große Öffnungen des offenen Ozeans im Meereis (Polynyas) zurückkehren.

Es ist das erste Mal, dass Wissenschaftler diese Veränderungen im Südlichen Ozean in Echtzeit beobachten konnten.

Im Gegensatz zu den neuen Erkenntnissen wurde allgemein erwartet, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel die Eisbedeckung des antarktischen Meeres in den kommenden Jahren aufrecht erhalten würde.

Aditya Narayanan, Postdoktorandin an der University of Southampton und Mitverfasser der Studie, erklärt: „Wissenschaftler erwarteten zwar, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel schließlich zu einem Rückgang des antarktischen Meereises führen würde, doch der Zeitpunkt und die Art dieser Veränderung blieben ungewiss.

Frühere Prognosen betonten eine verstärkte Oberflächen-Entsalzung und eine stärkere Schichtung des Ozeans, was eine anhaltende Meereisbedeckung hätte unterstützen können. Stattdessen kam es zu einem raschen Rückgang des Meereises – einem wichtigen Reflektor der Sonnenstrahlung – was die globale Erwärmung möglicherweise beschleunigt.“

Geben Sie Prof. Garabeto einen Orden, denn er gibt wenigstens zu, dass sie die Zukunft nicht vorhersagen können:

Professor Alberto Naveira Garabato, Mitautor der Studie und Regius-Professor für Meereswissenschaften an der Universität Southampton, fügte hinzu: „Die neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass unser derzeitiges Wissen möglicherweise nicht ausreicht, um künftige Veränderungen genau vorherzusagen.“

Not far from the southern pole,
Melting sea ice has left a great hole,
A polar opposite trend,
To what alarmists portend,
By their climate-change rigamarole.

— Ruairi

[Unweit des Südpols,

Das schmelzende Meereis hat ein großes Loch hinterlassen,

Ein polarer Gegentrend,

Zu dem, was Alarmisten mit ihrem Klimawandel-Getue vorhersagen]

REFERENCE

Alessandro Silvano, Aditya Narayanan, Rafael Catany, Estrella Olmedo, Veronica Gonzalez; Gambau, Antonio Turiel, Roberto Sabia, Matthew R. Mazloff, Theo Spira, F. Alexander Haumann, Alberto C. Naveira Garabato. (2025)  Rising surface salinity and declining sea ice: A new Southern Ocean state revealed by satellites. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2025; 122 (27) DOI: 10.1073/pnas.2500440122

Link: https://www.joannenova.com.au/2025/07/suddenly-2-million-square-km-of-sea-ice-is-missing-near-antarctica-and-all-the-climate-models-were-wrong/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE