Kurzbeiträge zu neuen Forschungsergebnissen – Ausgabe 3 / 2024
Einführung des Übersetzers: Hier folgen also wieder zwei Kurzbeiträge aus den werktäglichen Bulletins von Cap Allon. Der erste Beitrag bedarf einiger zusätzlicher Worte: Wintervorhersagen für Europa gibt es im Internet seit Wochen zuhauf. Wer darauf etwas gibt, ist selber schuld. Nun folgt hier noch eine Winterprognose, die sich jedoch um Einiges von dem Internet-Geschrei unterscheidet. Zum Einen ist das EZMWF nicht irgendein Schlagzeilen heischender Schreihals, sondern eine renommierte wissenschaftliche Institution. Zweitens wird hier auf die Hintergründe dieser Prognose eingegangen, wobei vor allem ein Punkt angesprochen wird, den ich selbst im zweiten Teil dieses Beitrags schon angesprochen habe, nämlich eine Stratosphären-Erwärmung (SSW).
Im Übrigen habe ich den Eindruck, dass es Cap Allon gar nicht so sehr um die Winterprognose geht, sondern um die Folgen in Europa, falls es wirklich einen kalten Winter gibt. Er liegt damit auf einer Linie zu einigen Kommentaren zu dem oben verlinkten Beitrag. Das war auch für mich der Hauptgrund, diese Ausführungen hier vorzustellen.
Im zweiten Beitrag geht es um neue Erkenntnisse zur Wetterentwicklung in Grönland.
EZMW prognostiziert einen kalten Winter in Europa
Die jüngsten Vorhersagen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) deuten darauf hin, dass dieser Winter für den größten Teil Europas kälter und schneereicher sein wird als üblich.
Es wird erwartet, dass die Temperaturen lange Zeit unter dem Durchschnitt liegen werden, was die Heizungsnachfrage erhöht und die ohnehin schon prekäre Gasversorgung Europas belastet, was wiederum zu noch höheren Energiepreisen führen wird.
Die derzeit zu 88 % gefüllten Gasspeicher wurden aufgrund des heftigen Kälteeinbruchs im November schneller als üblich geleert – bei diesem Tempo werden die Reserven den Winter gut überstehen. Der Krieg in der Ukraine, die Ungewissheit über den russischen Gastransit und die sinkende Produktion in den USA (in letzter Zeit ein wichtiger Exporteur) trüben die Energieaussichten in Europa weiter ein, und es drohen Lieferstopps und Stromausfälle.
Meteorologen beobachten auch eine mögliche plötzliche Erwärmung der Stratosphäre (SSW), die später in der Saison, im Dezember, zusätzliche polare Kälteeinbrüche nach Europa schicken und den Heizbedarf weiter in die Höhe treiben könnte. Die bloße Aussicht darauf hat die europäischen Erdgaspreise in diesem Monat um 20 % in die Höhe getrieben, was durch den derzeitigen Frost und die weltweiten Versorgungsprobleme noch verstärkt wird.
Die Widerstandsfähigkeit Europas im Energiebereich wird im Laufe der Saison auf die Probe gestellt werden, und das nicht zu knapp.
Die Marionettenführer des Kontinents haben Milliarden und Abermilliarden von Steuergeldern in Wind- und Solarparks gesteckt, scheinbar ohne zu wissen, dass die Sonne in den Wintermonaten nur selten und nachts überhaupt nicht scheint, dass der Wind notorisch unbeständig ist und drittens, dass eine brauchbare Batterietechnologie erst noch erfunden werden muss.
Positiv ist, dass ein strenger Winter die Europäer dazu bringen könnte, diesen Net-Zero-Unsinn auf breiter Front abzuwählen.
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Grönlands 20-jähriger Abkühlungstrend: Ein weiterer Dämpfer für den Klima-Alarmismus
Die Temperaturen in Grönland sind seit Jahrzehnten rückläufig, was die alarmistischen Erzählungen über die „Klimakrise“ widerlegt.
Eine kürzlich von thailändischen Wissenschaftlern durchgeführte Studie (2024) analysierte 31.464 Satellitenaufzeichnungen aus den Jahren 2000 bis 2019 und stellte einen durchschnittlichen Temperaturrückgang von 0,11 °C fest – eine „nicht signifikante Veränderung der LST [Landoberflächentemperatur]“, heißt es in der Studie.
Diese Ergebnisse widersprechen der Behauptung, dass sich Grönland erwärmt und sein schmelzendes Eisschild einen katastrophalen Anstieg des Meeresspiegels verursachen wird.
Mit Hilfe präziser statistischer Methoden – darunter natürliche kubische Spektren [cubic splines] und multivariate Regressionsmodelle – wurden in der Studie saisonale Muster und räumliche Korrelationen berücksichtigt, um genaue und zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten.
Etwas höhere Temperaturen wurden in den eisfreien Regionen Grönlands festgestellt, aber die Forscher schrieben dies der „Bevölkerungsdichte“ zu – eine bekannte Verzerrung der städtischen Wärmeinsel. Solche Nuancen passen jedoch nicht in das apokalyptische Skript, das von Aktivisten in der Wissenschaft und ihren Kumpanen in den Medien propagiert wird, weshalb sie nie erwähnt werden. Stattdessen werden haarsträubende Behauptungen über den EOTW verbreitet, wie etwa die jüngste Behauptung des Weltwirtschaftsforums WEF, dass der grönländische Eisschild „innerhalb weniger Monate“ zusammenbrechen wird.
Es ist allein die Hysterie, welche die Net Zero-Agenda antreibt, nicht die Wissenschaft.
Die thailändische Studie bestätigt die Ergebnisse japanischer Forscher, die den jüngsten Eisverlust Grönlands (der sich nachweislich wieder erholt) auf natürliche Phänomene wie die zentralpazifische El Niño Southern Oscillation ENSO und nicht auf menschliche Aktivitäten zurückführen.
Dies deckt sich mit den Daten vom Ende der Welt, wo der mehrjährige Abkühlungstrend in der Antarktis weiterhin Rätsel aufgibt.
In einer von der American Meteorological Society veröffentlichten Studie wurde ein Temperaturrückgang von 2 °C in den letzten zwei Jahrzehnten festgestellt, wobei erhebliche saisonale Rückgänge zu verzeichnen waren. Andere Studien weisen auf eine Abkühlung in den letzten 70 Jahren hin, manche sogar noch länger.
Die unerbittliche Verteufelung von billiger und zuverlässiger Energie beruht auf einem Cocktail aus übertriebenen Ängsten, haarsträubenden Behauptungen und wissenschaftlicher Rosinenpickerei. Der 20-jährige Abkühlungstrend in Grönland ist nur eine weitere unbequeme Wahrheit, welche die AGW-Partei zu verbergen versucht.
Die vollständige Studie steht hier.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE