Solarfeld Lake Placid: Schäden durch Hurrikan Milton

Charles Rotter

Das Solarkraftwerk Lake Placid befindet sich in Highlands County, Florida, und wurde durch den Hurrikan Milton beschädigt. Die Anlage wurde im Dezember 2019 in Betrieb genommen und hat eine Leistung von 45 Megawatt, die ausreicht, um mehr als 12.000 Haushalte mit Strom zu versorgen – falls die Spitzenproduktion erreicht wird.

Falls das Video nicht läuft, kann man es unter diesem Link starten.

https://news.duke-energy.com/file/dji-20241010111433-0006-w?action=

Sieht nach Tornadoschäden aus, aber ich kann nichts davon in den Nachrichten finden. ~cr.

Link: https://wattsupwiththat.com/2024/10/13/lake-placid-solar-hurricane-milton-damage/




Die Energieriesen BP und Shell steigen aus Geschäft mit erneuerbarer Energie aus

Owen Klinsky, Mitwirkender, 6. September 2024, Daily Caller News Foundation

Der europäische Energiekonzern BP hat Pläne zum Verkauf seines US-amerikanischen Onshore-Windkraftgeschäfts angekündigt. Ziel des Konzerns sei es, sich auf sein Kerngeschäft Öl und Gas zu konzentrieren und die Stimmung unter den Anlegern zu verbessern.

BP hat in den letzten Jahren ebenso wie sein Konkurrent Shell versucht, seine grünen Initiativen zurückzufahren, und im Juni 2023 weitere Kürzungen der Ölproduktion abgelehnt. Nun will das Unternehmen sein rund 2 Milliarden Dollar teures US-Onshore-Windportfolio verkaufen, das aus Anteilen an zehn in Betrieb befindlichen Windparks besteht und eine Netto-Gesamtleistung von 1,3 Gigawatt hat, berichtete die Financial Times.

„Wir glauben, dass das Geschäft für einen anderen Eigentümer wahrscheinlich wertvoller sein wird“, sagte William Lin, Executive Vice President für Gas und kohlenstoffarme Energie bei BP. „Diese geplante Desinvestition ist Teil unserer Strategie, unser Portfolio weiter zu vereinfachen und uns auf den Wert zu konzentrieren.“

Der Schritt erfolgt, während der Aktienkurs von BP nahe einem Zweijahrestief liegt und das Unternehmen dabei ist, „Kapital von Übergangsthemen zurück auf das Kerngeschäft zu verlagern“, sagte Biraj Borkhataria, Leiter der europäischen Energieforschung bei RBC Europe Ltd XYZ, gegenüber Bloomberg. Dieser Wandel erfolgt, während die US-amerikanische Onshore-Windindustrie allgemein in Schwierigkeiten steckt, da die Installationen aufgrund erhöhter Zinsen und Genehmigungsschwierigkeiten zurückgegangen sind, und Bloomberg NEF seine Prognosen für neue Onshore-Windkraft bis 2030 um 22 % gesenkt hat.

Auch BPs Bemühungen im Bereich der Offshore-Windenergie (OSW) sind auf Schwierigkeiten gestoßen: Das Unternehmen hat den Wert seines OSW- Portfolios im vergangenen Jahr um 1,1 Milliarden Dollar abgeschrieben und die frühere Chefin des Konzerns für erneuerbare Energien, Anja-Isabel Dotzenrath, sagte gegenüber der FT: „Die Offshore-Windenergie in den USA ist grundsätzlich kaputt.“

Auch Shell hat sich in den vergangenen Jahren von der Energiewende abgewandt. Sein Vorstandsvorsitzender Wael Sawan bezeichnete die Kürzung der Ölproduktion als „gefährlich und unverantwortlich“.

„Ich bin mit ihm nicht einer Meinung, bei allem Respekt“, sagte Sawan im Juli 2023 in Anspielung auf die Bemerkung von UN-Generalsekretär Antonio Guterrdaes, dass neue Öl- und Gasinvestitionen „wirtschaftlicher und moralischer Wahnsinn“ seien. „Gefährlich und unverantwortlich wäre es, die Öl- und Gasproduktion tatsächlich einzustellen, sodass die Lebenshaltungskosten, wie wir es letztes Jahr gesehen haben, wieder in die Höhe schießen.“

Der Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges im Februar 2022 trieb die Energiepreise in die Höhe. Nach Angaben der Federal Reserve Bank of St. Louis lag der Benzinpreis im Juni 2022 bei über 5 Dollar pro Gallone, gegenüber etwa 1,80 Dollar im April 2020.

BP antwortete nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Alle von der Daily Caller News Foundation, einem unabhängigen und überparteilichen Nachrichtendienst, erstellten Inhalte stehen jedem seriösen Nachrichtenverlag, der ein großes Publikum erreichen kann, kostenlos zur Verfügung. Alle erneut veröffentlichten Artikel müssen unser Logo, den Namen unseres Reporters und seine DCNF-Zugehörigkeit enthalten. Bei Fragen zu unseren Richtlinien oder einer Partnerschaft mit uns wenden Sie sich bitte an  licensing@dailycallernewsfoundation.org .

https://dailycaller.com/2024/09/16/energy-giant-dumping-key-green-energy-business/

Zusammenstellung und Übersetzung Andreas Demmig

 

Zum Thema: Bitte achten Sie auf das Datum der Veröffentlichung: Bereits in 2023 wurde in USA schon über eine Veränderung des Portfolios nachgedacht, während aber deutsche Medien noch grüne Investitionen begrüßten!?!

 

„Grundlegender Kulturwandel“: Darum konzentrieren sich Europas Energieriesen wieder auf Öl

18.06.2023

Dieser Schritt signalisiert laut Branchenexperten … die Bereitschaft, politische Schläge in Kauf zu nehmen, da Öl und Gas weiterhin wichtige Einnahmequellen bleiben. …

… aktivistische Investoren und Demonstranten versuchten, die Bühne bei Shells jährlicher Aktionärsversammlung Ende Mai zu stürmen –, aber die Unternehmen werden ihren Kurs trotz der Kritik wahrscheinlich beibehalten, da Öl und Gas trotz des Aufkommens grüner Energien verlässliche Gewinne erzielen, …

https://dailycaller.com/2023/06/18/europe-oil-energy-giant/

 

Wind und Solar: Erneuerbare Energien im Aufwind

Januar 2024

Jedes Windrad und jedes Solarpanel bringen uns auf dem Weg in eine emissionsärmere Zukunft einen Schritt weiter. bp will dies mit einem ambitionierten Investitionsplan – unter anderem für erneuerbare Energien – unterstützen. Bis 2030 beabsichtigen wir, weltweit ein Projektportfolio von rund 50 GW an Erneuerbaren aufgebaut und 10 GW davon bereits installiert zu haben. Dafür wollen wir auch Offshore-Windanlagen an Deutschlands Nordseeküsten installieren.

…. bp übernimmt vollständiges Eigentum an Beacon Wind

Im Januar 2024 gaben bp und Equinor eine Vereinbarung zur Neustrukturierung der Eigentumsverhältnisse ihrer gemeinsamen US-Offshore-Windprojekte bekannt. Die Transaktionen im Zusammenhang mit Empire Offshore Wind Holdings LLC, Beacon Wind Holdings LLC und der zugehörigen Projektgesellschaft, die den Standort Astoria Gateway for Renewable Energy hält, wurden am 4. April 2024 nach Erhalt der erforderlichen behördlichen Genehmigungen abgeschlossen.

https://www.bp.com/de_de/germany/home/unsere-transformation/handlungsfelder/wind-und-solar.html#accordion_2

BP verkauft US-Onshore-Windgeschäft für 2 Milliarden…

17.09.2024

Der britische Ölkonzern BP hat sein Onshore-Windenergiegeschäft in den USA für rund 2 Milliarden US-Dollar zum Verkauf angeboten. BP strafft damit sein …

https://www.alleaktien.com/news/bp-verkauft-us-onshore-windgeschaft-fur-2-milliarden-dollar-und-setzt-auf-solarenergie

 

Der dänische Orsted-Konzern bricht die Arbeit an zwei Windparks ab und verliert dadurch Milliarden. Es ist nicht der erste Rückzug und ein herber Rückschlag für Präsident Joe Biden.

01.11.2023

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bp-managerin-erklaert-offshore-windbranche-in-den-usa-fuer-gescheitert-19283888.html

 

Windenergie, die vor den Küsten gewonnen wird, spielt für die Strategie der Bundesregierung eine entscheidende Rolle. Der Verkauf von Lizenzen bringt dem Bund nun Milliarden ein.

Klaus Stratmann 21.06.2024

… Das Auktionsergebnis bleibt hinter dem Resultat der Auktion des vergangenen Jahres zurück. Mitte Juli vergangenen Jahres hatten BP und Total Energies den Zuschlag für 12,6 Milliarden Euro bekommen. Damals ging es allerdings auch um größere Flächen, die ein Potenzial von insgesamt sieben Gigawatt installierter Leistung hatten, also fast dreimal mehr als bei der aktuellen Runde.

Mineralölbranche hat hohes Interesse an Offshore-Windkraft

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/total-und-enbw-energiekonzerne-zahlen-milliarden-fuer-offshore-wind-lizenzen/100046975.html

 

BP steigt aus erneuerbaren Energien aus und legt Fokus auf Kerngeschäft mit Öl und Gas

September 24, 2024

https://blackout-news.de/aktuelles/bp-steigt-aus-erneuerbaren-energien-aus-und-legt-fokus-auf-kerngeschaeft-mit-oel-und-gas/

 




Entwicklung der Anzahl der Sonnenstunden

von Dr. Konrad Voge

Aufgabenstellung

In den Artikeln über die Niederschlagsmengen und Windgeschwindigkeiten in Deutschland wurde festgestellt, dass etwa ab dem Jahr 2000 gravierende Veränderungen bezüglich dieser Größen vorliegen. Für beide Größen wurde eine signifikante Abnahme ab dieser Zeit nachgewiesen. In vielen Artikeln zur Temperaturentwicklung (Kowatsch et. al.) ist eine Erhöhung der Temperatur ab dem Jahr 1988 genannt.

Im folgenden Artikel ist die Entwicklung der Anzahl der täglichen Sonnenstunden in Deutschland beschrieben.

Dabei ist von Interesse, ob ähnlich wie bei den Niederschlagsmengen und der Windgeschwindigkeit auch bei den täglichen Sonnenstunden eine Veränderung ab 2000 gegenüber der Zeit vorher, nachweisbar ist.

Methoden

Wie in den beiden oben genannten Artikeln werden die an Wettermeßstationen aufgenommenen Zeitreihen zerlegt in die Zeit Messbeginn bis 2000 und ab 2000 bis 2022. Für diese beiden Abschnitte werden Regressionsgeraden ermittelt und deren Anstiege verglichen. Die Regressionsgeraden haben die Form

S = a0 + a1 * J

Mit S als Anzahl der Sonnenstunden und J als Jahreszahl. Die Koeffizienten a0 und a1 werden nach der Methode der kleinsten Fehlerquadratsumme bestimmt.

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Bild 1 Durchschnittliche Anzahl der gemessenen Sonnenstunden an der Station Angermünde mit den beiden Regressionsgeraden.

Die Konfidenzintervalle folgen entsprechend der gewählten Irrtumswahrscheinlichkeit aus dem Algorithmus der linearen Regression im Modell 1 (feste unabhängige Variable, zufällige abhängige Variable) der Statistik.

Bei den weiteren Betrachtungen ist nur der Anstieg a1 von Interesse, da nur der Vergleich des Verhaltens der Zeitreihen vor und nach 2000 geführt wird. Um das Anstiegsverhalten der Zeitreihen untereinander vergleichbar zu machen, werden diese auf den Wert des Jahres 2000 normiert. Bild 1 zeigt beispielhaft die Vorgehensweise, allerdings sind hier die natürlichen Meßwerte (nicht normiert) aufgetragen.

Aus den Anstiegen der beiden Regressionsgeraden wird die Differenz

Delta = a1 nach – a1 vor

Mit a1 vor als Anstieg der Regressionsgeraden von Meßbeginn bis 2000 und a1 nach als Anstieg der Regressionsgeraden nach 2000 bis Meßende.

Nach dieser Vorgehensweise werden nun alle Stationen des Deutschen Wetterdienstes untersucht, an denen Meßwerte für die Anzahl der Sonnenstunden vorliegen. Um eine Aussage für ein gesamtes Bundesland zu erhalten und eine verzerrende Mittelwertbildung zu vermeiden, werden die Regressionsgeraden mit den gesamten vorliegenden Werten des jeweiligen Bundeslandes berechnet (z.B. Bayern 2437 vor 2000, 1028 nach 2000).

Daten

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellt auf einer Seite die Tageswerte mehrerer wetterbeschreibender Größen zur Verfügung. Unter anderem auch die Anzahl der täglichen Sonnenstunden. Auf der DWD-Seite sind 1367 Wettermeßstationen (Stationen) aufgeführt. Es liegen jedoch nicht für alle dort aufgeführten Stationen Messungen der Sonnenstunden vor.

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1 Anzahl der ausgewerteten Meßstationen

2 Anzahl kompletter Meßreihen (über das Jahr 2000 gehend)

3 Anzahl Meßreihen vor 2000

4 Anzahl Meßreihen nach 2000

5 Anzahl der Meßwerte (Jahreswerte)

Tabelle 1 Anzahl der ausgewerteten Meßreihen

Eine erste Sichtung ergab, dass an 1268 Stationen überhaupt Sonnenstunden gemessen wurden. Eine weitere Reduzierung der Anzahl der zur Auswertung verfügbaren Stationen ergab sich aus Aufgabenstellung, da gemäß Bild 1 die Zeitreihen genügend Werte für eine sinnvolle Bestimmung der Regressionsgeraden aufweisen müssen. Es wurden jedoch auch Zeitreihen, die nicht das Jahr 2000 enthalten, allerdings in der Nähe von 2000 enden oder beginnen (z.B. 1951…1997), in die Auswertung aufgenommen.

Nach Tabelle 1 sind 334 Zeitreihen ausgewertet worden. Davon sind 249 als „komplett“ zu bezeichnen, da sie von Meßbeginn deutlich nach 2000 endeten, so dass genügend Werte zur Bildung der Regressionsgeraden 2000-2022 Zur Verfügung standen.

Die Gesamtauswertung stützt sich auf insgesamt 16 880 Jahreswerte, was ca. 6,16 Millionen Tageswerten entspricht.

Meßverfahren

Es sei hier darauf hingewiesen, dass um 2000 ein neues Meßverfahren eingesetzt wurde. Die Autoren (Hannak et. al.) verglichen zwischen 2008 und 2017 die beiden Meßverfahren an 13 ausgewählten Meßstationen. Es wurde festgestellt, dass mit dem neuen Meßverfahren eine geringere tägliche Anzahl von Sonnenstunden gemessen wird. Das beutet: würde das alte Verfahren auch nach 2000 eingesetzt werden, könnte der Anstieg nach 2000 noch größer ausfallen.

Beispiel Land Brandenburg/Berlin

Anhand des Beispiels für das Land Brandenburg/Berlin wird die Vorgehensweise gezeigt. Im Bild 2 sind die normierten Meßwerte der Sonnenstunden aller 24 auswertbaren Stationen der Länder Brandenburg und Berlin mit den zugehörigen Regressionsfunktionen und einem 99,9 % Wahrscheinlichkeit Konfidenzintervall dargestellt.

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Bild 2 Normierte Meßwerte aller 24 Stationen von Brandenburg (18) und Berlin (6)

Die Regressionsgerade, beginnend 1893 bis 2000, weist einen geringen Anstieg auf, während ab 2000 ein deutlicher Anstieg der Anzahl der Sonnenstunden zu verzeichnen ist. Für die Berechnung der Regressionsfunktionen wurden alle Werte der 24 Zeitreihen verwendet. Es sind 758 Werte für den Zeitraum 1893 bis 2000 und 484 Werte für 2000 bis 2022. Der Anstieg der Geraden ab 2000 beträgt das16 fache des Anstieges der Geraden bis 2000.

Für die auswertbaren Meßstationen von Brandenburg/Berlin sind die Anstiege in Tabelle 2 zusammengestellt.

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Tabelle 2 Anstiegswerte der 24 Meßstationen von Brandenburg/Berlin

Bild 3 gibt einen optischen Eindruck zu den Werten der Tabelle 2. An acht Meßstationen liegt eine negative Tendenz des Anstiegs der Meßwerte bis 2000 vor. Allerdings ist der Anstieg der Zeitreihen bis 2000 im Vergleich zu dem Anstieg der Zeitreihen nach 2000 gering. Eine Ausnahme bilden die Werte der Stationen Manschow, Kyritz und Berlin-Kaniswall.

Bei dem Anstieg der Zeitreihen nach 2000 fallen die Meßstationen Berlin-Buch, Neuglobsow und Neubrandenburg aus dem Muster. Vermutlich handelt es sich mehr um Meßungenauigkeiten als um einen systematischen Einfluss durch die Sonne.

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Bild 3 Anstiegswerte der Regressionsgeraden der Meßstationen von Brandenburg und Berlin

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Bild 4 Anstiegsdifferenz Delta der Zeitreihen von Berlin und Brandenburg

Die gleiche Tendenz, die in Bild 3 ersichtlich ist, spiegelt sich auch in Bild 4 wider. Nur an den Stationen Manschow, Kyritz und Berlin-Kaniswall liegt ein negatives Delta vor, was bedeutet, dass ab 2000 weniger Sonnenstunden als vor 2000 gemessen wurden.

Bild 5 zeigt die Regressionsgeraden für die 18 Brandenburger Meßstationen. Auf die Angabe der Konfidenzintervalle wurde aus Darstellungsgründen verzichtet. Es ist ein relativ schmales Bündel der Geraden, das dann ab 2000 einen starken Anstieg aufweist. Aus dem Rahmen fällt jeweils der Anstieg der Zeitreihen der Stationen Wiesenburg (vor 2000 und Neuglobsow vor und nach 2000).

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Bild 5 Regressionsgeraden der Brandenburger Meßstationen

Am Beispiel Brandenburg/Berlin ist die Vorgehensweise bei der Auswertung der Zeitreihen der Messung der Sonnenstunden gezeigt worden. Nach dieser Methode sind die Zeitreihen der Meßstationen für alle Bundesländer ausgewertet worden. Generell kann gesagt werden, dass etwa ab dem Jahr 2000 ein gravierender Anstieg der Sonnenstunden zu verzeichnen ist.

In einem zweiten Teil wird die Auswertung für alle Bundesländer beschrieben.

Entwicklung der Anzahl der Sonnenstunden Teil II

Auswertung alle Bundesländer

Die Verfahrensweise bei der Auswertung der ausgewiesenen Sonnenstunden ist in Teil I beschrieben. Anhand des Bundeslandes Brandenburg und Berlin ist die Auswertung ausführlich als Beispiel gezeigt worden. Hier in Teil II sind die Ergebnisse der Auswertung für alle Bundesländer dargestellt. Das Saarland wurde vernachlässigt, da dort nur drei Stationen Meßwerte angeben und bei der Station Saarbrücken nur Werte bis 1987 vorliegen.

In Tabelle 3 ist die Anzahl der Meßreihen zusammengestellt. Daraus ist ersichtlich, dass im Zeitraum bis 2000 keine wesentliche Tendenz bezüglich des Anstiegsverhaltens vorliegt. Im Zeitraum nach 2000 gibt es 21-mal mehr Meßreihen mit positivem als jene mit negativem Anstieg. Die gleiche Tendenz liegt zwangsläufig auch bei den Delta-Werten vor. (siehe Teil I)

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1 Anzahl Meßreihen vor 2000 mit positivem Anstieg (a1 positiv)

2 Anzahl Meßreihen vor 2000 mit negativem Anstieg (a1 negativ)

3 Anzahl Meßreihen nach 2000 mit positivem Anstieg (a1 positiv)

4 Anzahl Meßreihen nach 2000 mit negativem Anstieg (a1 negativ)

5 Anzahl positiver Delta Werte

6 Anzahl negativer Delta Werte

Tabelle 3 Anzahl der ausgewerteten Meßreihen der Bundesländer

Die berechneten Anstiegsfaktoren a1 in Tabelle 4 setzen sich aus allen Meßwerten der jeweiligen Station zusammen. Um, wie bereits oben erwähnt, die verzerrende Mittelwertbildung zu umgehen, werden alle Meßwerte der Stationen eines Bundeslandes zusammengefasst und damit die Regression vorgenommen. So wird beispielsweise für Bayern die Regressionsfunktion für die Zeit vor 2000 aus 2437 Meßwerten ermittelt.

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Tabelle 4 Anstiegswerte aller Meßstationen der 13 Bundesländer

Bild 6 Anstieg der Regressionsfunktionen der Bundesländer

Des Weiteren enthält Tabelle 4 die auf das Jahr 2000 bezogenen Größen a1vor und a1nach des Anstiegs der Regressionsgeraden der Bundesländer. Es ist ersichtlich, dass bei neun Bundesländern ein negativer Anstieg bis zum Jahr 2000 hin vorliegt. Lediglich bei Brandenburg/Berlin, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist ein leichter positiver Anstieg vorhanden. Für Thüringen ist der Anstieg etwa Null.

Völlig andere Verhältnisse liegen bei den Zeitreihen nach 2000 vor. Sämtliche Zeitreihen weisen einen signifikanten positiven Anstieg auf, siehe Bild 6.

Eine entscheidende Größe ist die Differenz Delta der Anstiege der Regressionsgeraden vor und nach 2000. Diese zeigt an, welcher Unterschied im Anstiegsverhalten der Regressionsgeraden vor und nach 2000 besteht. Wie aus Tabelle 4 und Bild 7 ersichtlich ist, liegt bei allen Bundesländern ein positiver Deltawert vor. Das bedeutet, nach 2000 nimmt die Anzahl der jährlichen Sonnenstunden zu.

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Bild 7 Deltawerte der Bundesländer

In Bild 8 sind für alle Bundesländer die normierten Regressionsfunktionen eingetragen. Wie schon beim Beispiel der Meßstation Angermünde in Teil I, liegen diese auch als Bündel um den Wert 1. Auf die Darstellung der Konfidenzintervalle wurde auch hier aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit verzichtet.

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Bild 8 Bündel der Regressionsfunktionen der Bundesländer

Zusammenfassung

Wie bei den Wettererscheinungen Niederschlag und Windaufkommen liegt auch bei der Anzahl der jährlichen Sonnenstunden eine signifikante Änderung ab dem Jahr 2000 vor. Diese Behauptung stützt sich auf die Auswertung der vom Deutschen Wetterdienst veröffentlichten Daten. Von allen untersuchten Wettermeßstationen waren 334 übriggeblieben, die verwertbare Zeitreihen lieferten. Die Zeitreihen wurden in die Zeit vor 2000 und nach 2000 aufgespalten und für die jeweiligen Zeiträume die Regressionsfunktionen jeder Station berechnet. Um Aussagen für jedes Bundesland treffen zu können, wurde eine Regressionsfunktion unter Verwendung der Meßwerte aller Stationen eines Bundeslandes gebildet. Dadurch ist die Verzerrung durch Mittelwertbildung umgangen. Als Ergebnis liegt ein Bündel von Geraden vor, das einen deutlichen Anstieg ab dem Jahr 2000 zeigt. In einer weiteren Untersuchung wäre zu klären, ob der Anstieg mit dem Jahr 2000 zusammenfällt, oder dazu verschoben ist. Des Weiteren müssten die physikalischen Zusammenhänge untersucht werden, welche Ursachen zu den auffälligen Änderungen bezüglich der Größen Niederschlag, Windgeschwindigkeit und Sonnenstunden beginnend um das Jahr 2000 geführt haben könnten.

Verweise

DWD Wetterstationen Tageswerte

https://opendata.dwd.de/climate_environment/CDC/observations_germany/climate/daily/kl/historical/

Hannak, L., Friedrich, K., Imbery, F. und Kaspar, F.: Vergleich der manuellen und automatischen Tagessonnendauer an deutschen Klimareferenzstationen

https://asr.copernicus.org/articles/16/175/2019/

19. August 2019

Javier Vinós

Woher wir wissen, dass die Sonne Motor des Klimawandels ist.

https://eike-klima-energie.eu/2024/04/26/woher-wir-wissen-dass-die-sonne-motor-des-klimawandels-ist-teil-1-die-vergangenheit/

26. April 2024

Konrad Voge

Niederschlagsmengen, Windkraft – und Photovoltaik Anlagen

https://eike-klima-energie.eu/2023/04/30/niederschlagsmengen-windkraft-und-photovoltaik-anlagen/?print=pdf

30.April 2023

Konrad Voge

Windentwicklung in Deutschland

https://eike-klima-energie.eu/2024/01/24/windentwicklung-in-deutschland-teil-1/

24.Januar 2024

Josef Kowatsch, Matthias Baritz

Der Sommer wird in Deutschland erst seit 1988 wärmer!

https://eike-klima-energie.eu/2024/09/11/der-sommer-wird-in-deutschland-erst-seit-1988-waermer/

 




„Physikalisch unmöglich“: Dr. Martin Steiner widerlegt CO2-Experiment des ZDF

von Martin Steiner

zuerst erschienen bei Report24

Schon 1978 will das ZDF mit einem Experiment den Treibhauseffekt und somit die drohende CO2-Apokalypse bewiesen haben. Dr. Martin Steiner und der ICR haben das sogenannte Ditfurth-Experiment analysiert und festgestellt, dass der öffentlich-rechtliche Sender eine abnorme, laut Steiner gar physikalisch unmögliche Erwärmungskurve für CO2 gezeigt hat. Soll dieses Experiment fachgerecht, öffentlich und unter notarieller Aufsicht wiederholt werden, um die Wahrheit ans Licht zu bringen? Dafür sind Dr. Steiner und die unabhängigen Klimaforscher des ICR auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Dr. Martin Steiner hat aktuell mit den Wissenschaftlern des ICR (Independent Climate Reseach – unabhängige Klimaforschung) das sogenannte „Experiment“ von Hoimar von Ditfurth aus dem Jahre 1978 überprüft:

 

Da dieses „Experiment“ auf der Seite des ZDF aktuell beworben wird und auch immer wieder von klimaaktivistischer Seite als „Beweis“ schlechthin für das angebliche „Klima-Katastrophen-Gas CO2“ angegeben wird, haben die Wissenschaftler des ICR beschlossen, dieses sogenannte Experiment genau zu überprüfen.

Vorab noch die geschichtliche Einordnung: Zwar hatte der Club of Rome 1972 vor der Überbevölkerung gewarnt (Die Grenzen des Wachstums), aber eigentlich hatten die Menschen 1978 real eher Furcht vor einer neuen kleinen Eiszeit.

Dies auch deshalb, weil die Sommer verregnet waren (siehe Rudi Carrells Hit „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ von 1975) und die globalen Durchschnittstemperaturen seit 1940 tatsächlich rückläufig waren:

https://report24.news/physikalisch-unmoeglich-dr-martin-steiner-widerlegt-co2-experiment-des-zdf/?feed_id=41983

Und beinahe am Ende dieser Kälteperiode brachte das ZDF nun in der Sendung „Der Ast auf dem wir sitzen“ dieses angebliche CO2-Erwärmungsexperiment, welches die drastische Auswirkung des CO2-bedingten Treibhauseffekts im ZDF-Studio zeigen sollte.

https://report24.news/physikalisch-unmoeglich-dr-martin-steiner-widerlegt-co2-experiment-des-zdf/?feed_id=41983

Was wurde nun im ZDF 1978 bei diesem „Experiment“ gezeigt?

Zwei Kunststoffröhren (eine mit Luft, die andere mit CO2 gefüllt) werden jeweils mittels Bühnenscheinwerfer erwärmt. Die Luftröhre erwärmt sich innerhalb von 5 Min. um ca. 2 °C, während sich die CO2-Röhre (mit Hoimar von Ditfurth in der Röhre) um 12 °C erwärmt hatte (bzw. haben sollte).

Der Experimentleiter – der Diplomphysiker Volker Arzt – meinte abschließend: „Und der Unterschied in den Temperaturen von hier (Luft) und hier (CO2), das ist der berühmte Treibhauseffekt.

Ist das wirklich so?

ICR hat dann Sekunde für Sekunde die Temperaturanzeigen für LUFT und CO2 in ein Diagramm übertragen – und man sieht diese „Erwärmungskurven“:

https://report24.news/physikalisch-unmoeglich-dr-martin-steiner-widerlegt-co2-experiment-des-zdf/?feed_id=41983

Es ist ein seltsamer Temperatursprung zu sehen und keine Erwärmungskurve für Gase. Vielmehr ist (bei CO2) eine Abfolge von Stagnation, Anstieg der Temperatur, Reduktion der Temperatur, Stagnation und wiederum Temperaturanstieg zu sehen, also eine physikalisch unmögliche Erwärmungskurve. Was wäre zu erwarten gewesen?

https://report24.news/physikalisch-unmoeglich-dr-martin-steiner-widerlegt-co2-experiment-des-zdf/?feed_id=41983

Bei der Erwärmung von Gasen ist eine Newtonsche Erwärmungskurve zu erwarten, welche wir seitens des ICR auch tatsächlich für die Gase Luft (untere Kurvenschar), Argon (mittlere Kurvenschar) und CO2 (obere Kurvenschar) erhoben haben:

https://report24.news/physikalisch-unmoeglich-dr-martin-steiner-widerlegt-co2-experiment-des-zdf/?feed_id=41983

Tatsächlich hatten sich beim ICR Kontrollexperiment im Maßstab 1:2 folgende Temperaturerhöhungen ergeben: Luft erwärmt sich innerhalb einer Stunde (und nicht innerhalb von 5 Min.) um 2 °C, CO2 erwärmt sich innerhalb einer Stunde (und nicht innerhalb von 5 Min.) um 4,6 °C, während sich das nicht infrarot-aktive Kontrollgas Argon innerhalb einer Stunde um 3,6 °C erwärmte.

Die sogenannten Meßergebnisse bei Ditfurth sind somit als höchst zweifelhaft zu bewerten. Zudem ist festzuhalten, dass durch Messung der Temperaturerhöhungen bei Erwärmung von Gasen so alleine nicht auf die Wirkung des Treibhauseffekts geschlossen werden kann. Die drei unterschiedlichen Gase erwärmen sich aufgrund ihrer spezifischen Gas-Charakteristika, entsprechend den Größen Wärmeleitung, Wärmespeicherkoeffizient, Dichte und Wärmeübergangskoeffizient.

Einen spezifischen Treibhauseffekt kann dieses „Hoimar von Ditfurth-Experiment“ aus dem Jahr 1978 gar nicht zeigen. Dürfte dieses „Experiment“ dazu gedient haben, den Menschen einfach Angst vor einer angeblich bevorstehenden Klimakatastrophe zu machen?

Spendenaufruf: Öffentliche Wiederholung des Experiments

Es bestehen viele Anfragen, dieses „Ditfurth-Experiment“ zu wiederholen, allerdings

  • öffentlich auf einer Bühne vor Publikum
  • fachgerecht
  • unter notarieller Aufsicht
  • im Maßstab 1:1
  • mit den Gasen Luft, Argon und CO₂
  • incl. Videoproduktion & Pressekonferenz

Dies ist den Wissenschaftlern des ICR zwar möglich, die Kosten dafür werden jedoch auf ca. 20.000 Euro vorab geschätzt. Um das Experiment so umzusetzen, benötigt der ICR die Unterstützung der Menschen, also von Ihnen. Alle Spenden und Ausgaben werden transparent auf der ICR-Homepage dargestellt. Wenn Sie als Spender nicht namentlich aufscheinen wollen, bitte den Hinweis „anonym“ angeben.

https://report24.news/physikalisch-unmoeglich-dr-martin-steiner-widerlegt-co2-experiment-des-zdf/?feed_id=41983

Sobald der erforderliche Betrag am Spendenkonto vorliegt, wird mit der Umsetzung begonnen!

Danke für Ihre Unterstützung!

Oktober 2024, Dr. Martin Steiner




So tödlich war die Tschernobyl-Panik

Das Reaktorunglück von 1986 führte zu einem weltweiten Rückschlag für die Kernenergie. In der Folge wurde wieder vermehrt auf fossile Stromerzeugung gesetzt. Die damit verbundene Luftverschmutzung hat mutmasslich Millionen von Menschen das Leben gekostet.

Von Peter Panther

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 hat die Welt nachhaltig verändert. Dieser Unfall stoppte den weiteren Ausbau der Kernenergie und führte dazu, dass viele Länder bei der Stromerzeugung verstärkt auf fossile Brennstoffe setzten. Diese Entscheidung hatte weitreichende Konsequenzen für die Gesundheit, wie amerikanische Wissenschaftler nun zeigen. Sie schätzen, dass aufgrund der erhöhten Luftverschmutzung durch den vermehrten Einsatz von Öl, Gas und Kohle seitdem 318 Millionen Lebensjahre verloren gegangen sind.

Am 26. April 1986 explodierte der Reaktorblock 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der damaligen Sowjetunion. Die Explosion war das Ergebnis eines fehlgeschlagenen Steuerungsexperiments. Die Sicherheitsvorkehrungen im Kraftwerk waren unzureichend – insbesondere fehlte ein Containment, das die radioaktive Strahlung hätte eindämmen können. Daraufhin wurden grosse Mengen radioaktiven Materials freigesetzt, das sich über weite Teile Europas verbreitete.

90 geplante Reaktoren nicht gebaut

Die Folgen des Unfalls waren gravierend: In den Wochen nach der Katastrophe starben Dutzende Arbeiter an akuter Strahlenkrankheit. Die Sowjetbehörden erklärten ein Gebiet von etwa 4000 Quadratkilometern zur Sperrzone, und hunderttausende Menschen wurden evakuiert. Die Region ist auch jetzt noch nicht wieder besiedelt. Die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen der Strahlung sind bis heute Gegenstand intensiver Forschung und Debatten. Die vertrauenswürdigsten Schätzungen gehen dahin, dass in den belasteten Gebieten einige tausend Menschen durch die erhöhte radioaktive Belastung vorzeitig starben.

Die US-Ökonomen Alexey Makarin, Nancy Qian und Shaoda Wang, die an renommierten US-Universitäten (Massachusetts Institute of Technology, Northwestern University, University of Chicago) tätig sind, haben die Folgen des Reaktorunfalls aus einer neuen Perspektive betrachtet. In ihrer noch unveröffentlichten Studie mit dem Titel «Die politisch-ökonomischen Determinanten der Kernenergie: Erkenntnisse von Tschernobyl» analysieren sie die Auswirkungen des weltweiten Verzichts auf Kernkraft infolge von Tschernobyl. Sie zeigen auf, dass nach dem Unfall rund 90 geplante Reaktoren nicht gebaut wurden und dass viele Länder die Sicherheitsstandards für den Betrieb bestehender Kernkraftwerke verschärften.

Der Knick wegen «Tschernobyl»

Die erhöhten Sicherheitsstandards und die strengeren Genehmigungsverfahren führten zu längeren Bauzeiten und steigenden Kosten. Vor allem in demokratischen Ländern kam der Ausbau von Kernkraftwerken nahezu zum Stillstand. Die Forscher heben hervor, dass es bis 1986 einen kontinuierlichen Anstieg bei der Anzahl laufender Atomkraftwerke gab, der nach «Tschernobyl» abrupt endete.

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Quelle: «The Political Economic Determinants of Nuclear Power: Evidence from Chernobyl»

Die fossile Industrie profitierte von der Krise der Atomkraft. Wie die Studienautoren zeigen, stieg in den USA und Grossbritannien die finanzielle Unterstützung von Politikern durch Lobbygruppen, die fossile Brennstoffe förderten, signifikant an. Besonders in den USA war diese Einflussnahme spürbar: Zeitungen, die viel Werbung für fossile Brennstoffe erhielten, veröffentlichten vermehrt Artikel gegen Kernenergie. Auch in Grossbritannien verstärkte sich die Anti-Atomkraft-Stimmung. Politiker, die von Bergbaugewerkschaften unterstützt wurden, sprachen sich häufiger gegen Kernkraftwerke aus.

Mindestens sieben Millionen Tote wegen Luftverschmutzung

Durch den vermehrten Einsatz von Kohle, Öl und Gas kam es nachweislich zu einer erheblichen Zunahme der Luftverschmutzung. Die Forscher schätzen, dass weltweit rund 318 Millionen Lebensjahre aufgrund der damit verbundenen Gesundheitsrisiken verloren gingen. Allein in den USA beläuft sich diese Zahl auf 141 Millionen Lebensjahre, in Grossbritannien auf 33 Millionen.

Man kann dies relativ einfach in Todesopfer umrechnen: Das globale Durchschnittsalter beträgt etwa 30 Jahre, und die mittlere Lebenserwartung liegt bei 73 Jahren. Basierend auf diesen Zahlen verliert jeder Mensch, der aufgrund der Luftverschmutzung stirbt, im Schnitt 43 Lebensjahre. In Bezug auf die 318 Millionen verlorenen Lebensjahre wären das mindestens sieben Millionen Tote. Das sind rund tausendmal mehr Menschen, als durch die direkte Strahlenbelastung infolge des Reaktorunfalls starben. Natürlich geht es bei den Todesopfern wegen Luftverschmutzung um grobe statistische Abschätzungen. Aber dasselbe gilt für die mutmasslichen Toten infolge der Tschernobyl-Strahlung.

Auch die Evakuierungen in Fukushima waren tödlich

Wer an den menschengemachten Klimawandel glaubt, dem sei auch noch das gesagt: Der vermehrte Einsatz fossiler Brennstoffe nach «Tschernobyl» führte mit Sicherheit auch zu einem erhöhten Ausstoss an Klimagasen. Auf diesen Aspekt geht die erwähnte Studie allerdings nicht ein. Vor kurzem ist jedoch ein norwegischer Forscher zum Schluss gekommen, dass Deutschland heute eine CO₂-freie Stromproduktion haben könnte, wenn das Land ab 2002 die Kernkraft weiter ausgebaut hätte, statt sie schrittweise aufzugeben.

Dass die Panik wegen Reaktorunglücken schlimmer sein kann als die dabei freigesetzte Strahlung, ist auch von den Evakuationen nach dem japanischen Unfall von Fukushima 2011 bekannt. Hier wurden nach dem Ereignis weit über 100’000 Anwohner in Sicherheit gebracht und umgesiedelt. Der dadurch ausgelöste Stress hatte tödliche Folgen: Gemäss wissenschaftlichen Erhebungen überlebten etwa 600 vorwiegend alte und geschwächte Menschen die Evakuierung nicht. Sie starben an medizinischer Unterversorgung oder Erschöpfung. Damit war die Umsiedlung ziemlich sicher tödlicher als die Gefahren durch die Strahlung, die man dadurch abwenden wollte.