Künstliche Intelligenz beschleunigt den Klimawandel

Helmut Kuntz

Daran musste der Autor denken, als er nachschaute, ob Tuvalu wirklich wie gerade wieder berichtet, wegen stark steigendem Pegelanstieg noch schneller als gedacht untergeht. In einer Zeit, in der elektrische Versorgungsnetze dank zugefügten EIN-/Ausschaltern als „intelligent“ bezeichnet werden, ein Abschalten wegen Energiearmut wie in Afrika als das hypermoderne Non-plus-Ultra (neu erfundene, angebotsorientierte Bereitstellung) von Energiemanagement verkündet wird, verwundert es nicht, dass jeder Unsinn, den ein Computer auszuspucken vermag, bis zur letzten Nachkommastelle gläubigst übernommen wird und dann als Dogma gilt.
So vollzieht sich zunehmend die (Zwangs-)Abgabe des Verstandes an undurchschaubare Computerprogramme, die wie einstmals das Orakel von Delphi zur Entscheidungsinstanz erhoben wurden und nicht angezweifelt, im neuen Deutschsprech nicht „delegitimiert“, werden dürfen.

Tuvalu versinkt schon wieder und das immer schneller. Allerdings weiß der Tidenpegel vor Ort immer noch nichts davon

Auf dem gerade vergangenen, jährlichen Petersberger Klimadialog (25. – 26.04.2024), einem von Angela 2010 eingeführtem, zusätzlich zum jährlichen COP-Massenspektakel erfolgendem Auflauf von Staaten, welche Interesse an den Klimareparationszahlungen der reichen (nur westlichen, da nur diese ihr Geld dafür verschenken) Länder haben, bewies unsere Annalena wieder ihr profundes Klimawissen. Stolz erklärte sie in ihrer Eröffnungsrede, dass und wie Deutschland – also sie – sich ganz besonders verpflichtet fühlt, allen sich klimagebeutelt wähnenden Staaten möglichst viel Geld ihrer Bürger zu überweisen, da sie genau weiß und mitfühlen kann, wie das vom schlimmen Klimasünder Deutschland mit verursachte, schlechte Wetter dort Probleme und Ängste verursacht.

Und pünktlich geht Tuvalu dazu wieder unter

Bild 0 Meldung zu Tuvalu am 22.04.2024

Starinsider (Auszüge): Einigen Wissenschaftlern zufolge könnte Tuvalu innerhalb der nächsten 50 bis 100 Jahre oder weniger unbewohnbar werden, wenn der Meeresspiegel weiterhin mit der gleichen Geschwindigkeit ansteigt
Alarmierender Anstieg des Meeresspiegels
Der atemberaubende Inselstaat steht vor der Herausforderung, die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen. Insbesondere der seit 1993 auftretende Anstieg des Meeresspiegels um 5 Millimeter pro Jahr bereitet den Insulanern große Sorgen.
Der ehemalige australische Premierminister Kevin Rudd schlug vor, den Bürgern von Tuvalu im Gegenzug für die Meeres- und Fischereirechte ihres Landes die volle Staatsbürgerschaft zu gewähren. Sopoaga wies diesen Vorschlag jedoch zurück und bezeichnete seinen Vorschlag als „imperiales Denken“.

Die Robert Bosch Stiftung stößt in das gleiche Horn und „weiß“ zusätzlich, dass es bereits „in den nächsten Jahrzehnten“ geschehen wird, auch, dass Deutschland beim Verhindern eine Führungsrolle einnehmen soll:
Appell an die Bundesregierung
KLIMAPOLITIK: SCHUTZ DER PAZIFIKINSELN VORANTREIBEN
Im April 2023 stellte die Weltorganisation für Meteorologie fest, dass sich der Anstieg des Meeresspiegels im globalen Durchschnitt in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Dieser Anstieg und die Folgen der Klimakrise bedrohen in vielen Teilen der Welt eine sichere Zukunft: Die pazifischen Atoll-Inselstaaten Tuvalu, Kiribati und die Marshall-Inseln werden innerhalb der nächsten Jahrzehnte unbewohnbar werden. Der steigende Meeresspiegel ist damit zu einer existenziellen Frage für das politische, wirtschaftliche, kulturelle und soziale Gefüge und Erbe dieser Länder geworden.
Deutschland kann eine globale Führungsrolle übernehmen

Der von unseren Medien – zumindest den Nordbayerischen Nachrichten – zum neuen „Klimaguru“ erhobene Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar erzählte gerade auf der Nürnberger Nachhaltigkeitskonferenz, dass ihm vor ein paar Wochen auf einer Konferenz der Präsident der Seychellen sagte, dass sie dort Menschen umsiedeln müssen, weil die Inseln zusehends buchstäblich untergehen wegen des Anstiegs des Meeresspiegels.

Dazu vorab der Pegelverlauf der Seyschellen (dick-schwarz) und weil der dazu googelbare Pegelverlauf für eine Betrachtung zu kurz ist, darüber gelegt weitere, längere Pegelverläufe im Indischen Ozean:

Bild 1 Tidenpegelverläufe im Indischen Ozean um die Sychellen. Grafik vom Autor erstellt

Deutlich ist zu sehen, dass sich der Tidenpegel im Indischen Ozean seit 196x um etwa 10 cm erhöht hat. Warum deshalb Umsiedlungen nötig sein sollen, erschließt sich zumindest dem Autor nicht. Der NN-Redakteur hat leider auch nicht dazu nachgefragt.
Für „Kenner“ der Klimapolitik und unserer Annalena wäre eine Vermutung: Es gibt dafür viel Geld von westlichen Staaten.

Als besonderes Bonmot erzählte Herr Yogeshwar in Nürnberg auch, dass das (regelmäßige) Volllaufen von Unterführungen in der zusehends verlotternden Stadt Nürnberg ein eindeutiger Beleg des Klimawandels sei. Auch die Probleme der Rückversicherer mit den steigenden Klimaschäden seien es.
Dabei vergaß er nur, zu zeigen, wie der Aktienkurs des größten Rückversicherers diesen „Klimawandelbeleg“ interpretiert, seitdem das sich stetig wandelnde Klima besonders schlimm wütet, mit der Folgerung: Wer am ausgerufenen Klimawandel nicht gut verdient, muss wohl eher besonders dumm sein:

Bild 2 Munich Re Aktienkursverlauf

Der Deutsche Klima-Monitoringbericht 2019 wusste es deshalb auch besser als Herr Yogeshwar:Schadenaufwand in der Sachversicherung: „Ein signifikanter Trend zeichnet sich bisher nicht ab

Oft finden sich im Ausland Daten, welche bei uns niemand ermittelt, weil der Biobürger nicht zu meckern, sondern brav zu zahlen hat:

Bild 3 USA, Kosten durch Flutereignisse seit 1903

Aber ein leitender Redakteur der Nordbayerischen Nachrichten hat diesen Vortrag mit enthusiastischer Begeisterung aufgenommen, konnte danach vor Zukunftsängsten allerdings wohl kaum noch schlafen und ihn den Lesern deshalb mit dem Titel „In Greta Thunbergs Hölle“ präsentiert.

Man muss das verstehen. Diese Redaktion hat von ihren Inhaberinnen wohl die Order bekommen, den Kampf gegen alles was rääääächts ist zu priorisieren und intensivieren und täglich umfangreich(st) darüber zu berichten. Möglichst anhand eines langen Interviews oder Artikels über eine erfolgreiche Jagd danach.
Denn auf gar keinen Fall möchte man auf einem der gesellschaftlichen Empfänge in den üblichen, honorigen Kreisen zu hören bekommen, dass in ihrer Zeitung irgend etwas die Politik Kompromittierendes – gar etwa gegen GRÜN-Links gerichtet -, zu finden wäre (Anmerkung: Reinste, völlig frei erfundene Fabulierung des Autors, der die Zeitung täglich bekommt).
Da bleibt einfach keine Zeit mehr für Recherche oder gar Information zum Thema Klimawandel und Energie. Man vertraut absolut der etablierten „Klimawissenschaft“ (Antwort eines Leitredakteurs auf Anfrage).

Der Klimawandel „kennt“ damit wohl das erste, gesicherte „Perpetuum Mobile“

Denn Tuvalu versinkt „ohne eigenen Antrieb“ mit einer Regelmäßigkeit, nach der man eine Uhr – beziehungsweise Klimahysterieveranstaltungen – stellen könnte:
[Link] EIKE, Okt 19.2023: Tuvalu versinkt nicht. Im Grund doch vollkommen egal. Wichtig ist nur, dass es in Simulationen untergehen könnte
[Link] EIKE, 02.12.2022: Ich will Geld vom reichen Westen …
[Link] EIKE 19.02.2018: Die immer neu aufsteigenden und untergehenden Inseln wie zum Beispiel Tuvalu
[Link]
EIKE 15.04.2017: Im Klimawandel-Unterricht bitte üben, wie man unsere Regierung zum Bezahlen von Schutzgeldern auffordert
[Link]
EIKE 04.11.2016: Tuvalu versinkt mal wieder – rechtzeitig zum Klimagipfel in Marrakesch
[Link] EIKE 26.11.2015: Gehen die Südseeinseln wirklich wegen des Klimawandels unter, Teil 2

Dazu wieder die vor Ort gemessenen Daten

Die Welt verändert sich immer schneller. Teils wegen der vielen, immer neuen entdeckten Kipppunkte gar abrupt. Also bleibt dem Autor wieder die Angst, trotz seiner wirklich vielen Recherchen zu Tidenpegeln und nicht erfolgenden Untergängen einen nun doch gesicherten Pegeluntergang verschlafen zu haben.

Zum Glück lassen sich (noch) einige seriöse Pegelverläufe finden. Die Quelle für (Normalbürgern zugängliche) verlässliche Pegeldaten dieser Gegend ist die der Australischen Regierung mit dem Pazifik-Monitoringprogramm. Allerdings ist diese Plattform umgezogen und stellt inzwischen weit weniger Daten als früher zur Verfügung. Derzeit lässt sich das alte Portal allerdings mit etwas Glück noch aufrufen:

Bild 4 Das neue Portal mit den Seepegeldaten im bisher von Australien „beobachteten“ Pazifikbereich

In der ersten Schreckensmeldung wird bei Tuvalu über einen Meerespegel-Anstieg von 5 mm jährlich seit 1993 berichtet.
Als Klimaskeptiker bekommt man da schon einen gehörigen Schreck. Denn der weltweite Tidenpegelanstieg soll doch irgendwo zwischen 1,5 … 2,5 mm/pa betragen und keinesfalls diese „schlimmen“ 5mm/pa und das dazu noch erst seit 1993, also mit Beschleunigung.

Zum Versuch einer (Er-)Klärung anbei die im April abgerufenen Daten von Tuvalu. Deutlich erkennbar die vielen Erdbeben, welche die Atolle „hüpfen“ lassen und mit Sicherheit die Pegelverläufe signifikant verändern (diese Tidenpegel sind „roh“ und damit nicht isostatisch korrigiert):

Bild 5 Tidenpegelverlauf Tuvalu Mittelwert von 3.1993 – 2.2024 (Monatsauflösung) mit Regressionsgerade. Grafik anhand der Pegeldaten vom Autor erstellt

Wertet man die Regressionsgerade aus, dann ergibt sich ein Pegelanstieg von ca. 5 mm/a. Dass dieser Anstieg wie berichtet seit 1993 besteht, liegt nicht daran, dass es früher vielleicht anders gewesen wäre, sondern, dass (was nicht berichtet wird) der Messbeginn im Jahr 1993 liegt.

Betrachten wir deshalb die Pegeldaten von Tuvalu genauer und schauen, was die (sture) Regression vielleicht nicht erkennt:

Bild 6 Tidenpegelverlauf Tuvalu Mittelwert von 1.1994 – 12.2024 mit Mittelwertverlauf und Kanalbegrenzung. Grafik anhand der Pegeldaten vom Autor erstellt

Die sich damit anhand der Betrachtung des Mittelwertverlaufes ergebende Veränderung sieht man anhand der Daten der gestrichelt eingezeichneten Steigung des Mittelwertes.Sie beträgt 2,3 mm/pa und liegt damit in der von Klimaskeptikern „erwarteten“ Spanne. Die stur rechnende Regressionsgerade steigt mit 4,8 mm/pa.
Genau lässt sich der wahre Pegelanstieg anhand dieser Tidendaten nicht ermitteln, weil dazu die Pegelspannen und die Einwirkungen der vielen Erdbeben zu groß sind. Als Fazit lässt sich aber sagen, dass bei Tuvalu eher ein „natürlicher“ Pegelanstieg, als die extrem gemeldeten, 5 mm/pa vorliegen.

Sehr schön lässt sich damit auch zeigen, wie die Weltorganisation für Meteorologie zu der Aussage kommt, dass sich „der Anstieg des Meeresspiegels im globalen Durchschnitt in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat“.
Man muss nur davon ausgehen, dass die Wenigsten den genauen Pegelverlauf kennen oder nachsehen und schon lässt sich der gewünschte Alarm risikolos publizieren:

Bild 7 Tidenpegelverlauf Tuvalu. Bild 6 mit den „letzten 10 Jahren verdoppelter Anstieg“. Grafik vom Autor erstellt

Früher hätte man so etwas als in der Nähe einer betrügerischen Absicht betrachtet und entsprechend behandelt.
Seit eines von dem Wenigen, was in unserer Regierung wirklich funktioniert, allerdings auch das konsequente Hinauswerfen von Geld zur Weltrettung ist, werden solche „Informationen“ von deren Vertretern dankend als Beleg dafür aufgenommen.
Ein Beispiel, wie das unsere Annalena mit Bravour umsetzt:
[Link] EIKE, 21.11.2022: Früher musste man seinen Namen zumindest tanzen können, heute reicht es, sich werbewirksam anzukleben

„StarsInsider“ berichtet auch von weiteren Problemen:
Weitere negative Folgen des Klimawandels
Die zunehmenden Temperaturen und der steigende Meeresspiegel gefährden das Land. Die Korallenatolle und Inseln an den Küsten sind der Erosion ausgesetzt, wodurch das ohnehin schon begrenzte Land weiter schrumpft.
Ausbleichen der Korallenriffe
Auch in den Korallenriffen vor Tuvalu kommt es aufgrund der steigenden Temperaturen zur Korallenbleiche.

Dazu anbei der Verlauf der Wassertemperatur:

Bild 8 TUVALU Wassertemperaturen. Quelle: Australien Government Pacific Sea Level and Geodetic Monitoring Project

Auch eine weitere Problematik der hochgelobten, künstlichen Intelligenz „KI“ lässt sich anhand von Pegeldaten zeigen. Wer nur den vom Computer stur berechneten Pegelanstieg kennt, kann leicht zu vollkommen falschen Daten kommen:

Bild 9 Beispiel einer computergenerierten Pegelanstiegsermittlung. Quelle NOAA

Hier muss man der NOAA allerdings zugestehen, dass zumindest das nicht bewusst gewollt ist, sondern auf der für diese Rohdaten nicht durchgeführten Isostatikkorrektur beruht.

Im Vergleich mit anderen Atollen und Inseln sieht man dann wieder die Größenordnungen wirklicher Pegel-Anstiegswerte:

Bild 10 Pegelverlauf Midway Atoll. Quelle NOAA

Bild 11 Pegelverlauf Honolulu. Quelle NOAA

Bei „ehrlichen“ Betrachtungen zum Klimaverlauf muss man konsequent auch längere Zeiträume ansehen. Nur so lässt sich der aktuelle Zustand wirklich einschätzen.
Zu den Pegeln sieht es dann so aus, dass er historisch gesehen derzeit sehr niedrig ist. Vor allem hat er sich auch in historischen Zeiten ohne das CO2 so erheblich verändert, dass die aktuellen Änderungen dagegen als „Peanuts“ erscheinen und vor allem sehr natürlich sein können:

Bild 12 Malediven, historische Pegelrekonstruktion. Quelle: (9 Fig. 2.) The Late Holocene sea level changes in the Maldives (N. A. Mörner, 2007) including 7 transgression peaks in the last 4000 years with 3 peaks in the last millennium.

Pegelanstiegswerte um Tuvalu herum

Zur Erhärtung der Meinung des Autors, dass Tuvalu weiterhin nur in Erzählungen, also in passend parametrierten Klimasimulationen, versinkt, weitere Pegelverläufe direkt um Tuvalu herum:

Bild 13 Atolle um Tuvalu. Quelle: Australien Government Pacific Sea Level and Geodetic Monitoring Project (Ausschnitt)

Bild 14 Tidenpegelverlauf Kiribati Mittelwert von 1993 – 2024 mit Mittelwertverlauf und Kanalbegrenzung. Grafik anhand der Pegeldaten vom Autor erstellt

Bild 15 Tidenpegelverlauf NURU Mittelwert von 1993 – 2024 mit Mittelwertverlauf und Kanalbegrenzung. Grafik anhand der Pegeldaten vom Autor erstellt

Vieles ist darin zu sehen, aber mit Sicherheit kein Untergang

Wie „Untergänge“ in dieser von Taifunen und Erdbeben gebeutelten Erdgegend aussehen, zeigt Samoa. Die dortigen Bewohner haben einen Kipppunkt erlebt und wurden dadurch spontan schon auf den Pegel des 21. Jahrhunderts katapultiert:

Bild 16 Pegelverlauf von Samoa mit Landsenkung durch Erdbeben (Hilfslinien vom Autor zugefügt). Quelle: Australien Government Pacific Sea Level and Geodetic Monitoring Project

Das viele Schmelzwasser kommt doch aus den Polregionen. Wie verlaufen dort Pegel?

Nach den Erzählungen kommt das den Pegelanstieg beschleunigende, extrem viele Wasser vom Schmelzen des Grönlandeises und dem Abrutschen der Antarktisgletscher. Da Wasser in der Bewegung etwas Zeit benötigt, müsste sich ein beschleunigender Pegelanstieg vor allem an den Polrändern zeigen.

Als Beispiel dazu der Pegel der (angeblich) besonders schlimm vom steigenden Pegel bedrohten deutschen Nordseeküste, die allerdings eher eine Anstiegsverringerung, als eine Beschleunigung zeigt:

Bild 17 Cuxhaven, Pegelverlauf seit 1843. Grafik anhand der diesen April abgerufenen Pegeldaten vom Autor erstellt

Nicht viel anders in der Nähe der Antarktis. Keine Anstiegsbeschleunigung, nicht einmal ein Anstieg ist erkennbar:

Bild 18 Pegelverlauf Neuseeland, Südinsel – Jackson Bay (Hilfslinien vom Autor zugefügt). Quelle: Australian Government Pacific Sea Level and Geodetic Monitoring Project

Fazit

Erkennbar hat der Autor den Untergang von Tuvalu nicht „verschlafen“. Allerdings hat er wieder feststellen müssen, wie beim sich stetig wandelnden Klima weiterhin hemmungslos gelogen wird Daten zum gewünschten Narrativ passend zurechtgebogen und gläubig übernommen werden.




Rätselhafte Abkühlung im Himalaya: Klimaschau 189

Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende. Themen der 189. Ausgabe: Rätselhafte Abkühlung im Himalaya




CMIP6-Modelle völlig von der Rolle

Willis Eschenbach

Hier folgt ein Blick auf einzelne Modellläufe des Computer Model Intercomparison Project 6 (CMIP6).

Mein Augebnmerk galt drei NOAA GFDL GFDL-ESM4-Klimamodellläufen, die für die CMIP6 All-Forcing-Simulation der jüngsten Vergangenheit vorbereitet worden waren, und zwar aus keinem besonderen Grund. Diese sind alle auf der wunderbaren KNMI-Website verfügbar. Und so sehen diese drei Läufe aus: KNMI-Website

Abbildung 1. Drei Modellläufe des NOAA GFDL GFDL-ESM4 Klimamodells. Es handelt sich um das Szenario SSP245. Die vertikale schwarze Linie zeigt das Ende des Hindcast-Zeitraums 2014 und den Beginn des folgenden Vorhersagezeitraums.

Ernsthaft? Drei Durchläufe desselben Klimamodells mit den gleichen Triebkräften, Ausgangsbedingungen und Eingaben liegen so weit auseinander, wenn man versucht, die Vergangenheit zu prognostizieren? Ich meine, es wird nicht einmal versucht, die Zukunft vorherzusagen, sondern nur die Vergangenheit zu prognostizieren?

Und das Klima-Establishment will uns glauben machen, dass das alles mehr als ein lächerlicher Scherz ist?

Aber Moment, wie man im Fernsehen sagt … da ist noch mehr!
Hier ist die tatsächliche historische Aufzeichnung von Berkeley Earth, verglichen mit den drei Modellläufen:

Abbildung 2. Drei Modellläufe des NOAA GFDL GFDL-ESM4 Klimamodells, plus die Berkeley Earth historische Temperatur von Januar 1850 bis Dezember 2023.

Dazu gibt es nicht viel zu sagen … außer, dass jeder wissen sollte, der sich auf diese Klimamodelle verlässt, um uns zu sagen, was in der Zukunft passieren wird, dass sie uns nicht einmal sagen können, was in der Vergangenheit passiert ist …

Aktualisierung: Wie Rud Istvan in den Kommentaren anmerkte, ist Berkeley Earth weder die einzige noch unbedingt die beste historische Aufzeichnung. Ich habe HadCRUT5, diejenige der Japanische Meteorologische Agentur und die UAH MSU-Aufzeichnungen der unteren tropischen Temperaturen hinzugefügt.

Dies zeigt ein weiteres Problem im Bereich der Klimawissenschaft auf. Nicht nur die Modelle unterscheiden sich hinsichtlich der historischen Temperaturaufzeichnungen … es gibt auch keine Übereinstimmung zwischen den Rekonstruktionen von Beobachtungen.

Abbildung 3. Die gleichen drei Modellläufe wie oben, plus drei auf Beobachtungen basierende historische Rekonstruktionen der Temperatur und die UAH MSU-Temperatur der unteren Troposphäre. Wenn ich den Zoo leiten würde, würde ich als Erstes die Wissenschaftler an einen Tisch bringen und zumindest eine einheitliche historische Aufzeichnung erstellen… Aktualisierung Ende.

Link: https://wattsupwiththat.com/2024/05/03/cmip6-runs-running-wild/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Kältereport Nr. 18 / 2024

Christian Freuer

Vorbemerkung: Und wieder die Antarktis! Sie ist praktisch jeden Tag in diesem Report zu finden. Offenbar wird dort ein Kälterekord nach dem anderen gebrochen.

Im Gegensatz dazu stehen Nachrichten aus Südostasien. Dort ist in der Tat eine veritable Hitzewelle im Gange. Sie füllt die MSM seit Tagen, während man jedoch nie etwas über die Antarktis liest. Klar – die Hitzewelle ist Klimawandel und dem CO₂ gerschuldet, das natürlich nur an wenigen Stellen wirkt. Die Kälte dagegen ist nur ein unbedeutender Wettervorgang. Allerdings – wenn man den Zeit-Maßstab beider Ereignisse betrachtet

Meldungen vom 29. April 2024:

UK: Seit langem bestehender Kälterekord gebrochen

In Großbritannien war es in letzter Zeit kalt. Die britische Boulevardpresse zieht sogar Vergleiche mit dem Tambora-Ausbruch von 1816 und dem darauf folgenden Frost und nennt das Jahr 2024 „ein Jahr ohne Frühling“, da die Temperaturen bis in den späten April hinein weiter sanken.

Der Mirror berichtet: „Damals, im Jahr 1816, kam es durch den gewaltigen Ausbruch des Mount Tambora zu dem, was als ‚Jahr ohne Sommer‘ bekannt geworden ist. Die historische Explosion schickte eine Aschewolke in die Atmosphäre, die monatelang die Sonne verdunkelte, die Ernten auf der ganzen Welt vernichtete und Millionen von Menschen in ein scheinbar endloses kaltes Elend stürzte.“

Der Vergleich zwischen 2024 und 1816 ist natürlich übertrieben, aber im Vereinigten Königreich war es schon immer kalt – eine Tatsache, die den alarmistischen Vorhersagen widerspricht.

Bereits im März warnte der leitende Meteorologe Jim Dale vor einem „erschreckend“ heißen Sommer im April „als Folge des Klimawandels“. In einem Interview mit GB News sagte Dale: „Wir werden im Laufe des Aprils heißes Wetter erleben“.

Falsch!

Am Freitag, dem 27. April, wurde im Lake District in England ein Tiefstwert von -6,3 °C gemessen – die niedrigste Temperatur, die jemals im Vereinigten Königreich für dieses Datum aufgezeichnet wurde (in Reihen, die bis in die 1800er Jahre zurückreichen), und übertraf damit den Wert von -6,1 °C aus dem Jahr 1956 in Glenlivet in Schottland.

Die Kälte setzte sich auch am vergangenen Wochenende fort. Dabei wurde am Sonntag ein Tiefstwert von -5,3 °C erreicht. Und auch in der kommenden Woche sollen nur mit Mühe zweistellige Höchstwerte erreicht werden.

Professor Liz Bentley, Geschäftsführerin der Royal Meteorological Society, erklärte gegenüber der BBC, warum es so kalt ist: „Wir haben Nordwind, der sehr kalte Luft aus Grönland und der Arktis heranführt. Dort oben sind die Meere immer noch gefroren, also kommt er aus einer sehr kalten Richtung.“

Eine natürliche Erklärung für die Kälte, natürlich, während alles, was heiß ist, unweigerlich mit dem Wohlstand der Menschen zusammenhängt, natürlich.

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Starke Frühjahrs-Schneefälle in höheren Lagen Nordindiens

Während Teile des indischen Südens von einer Hitzewelle heimgesucht werden, ist es im Norden kalt mit heftigen Schneefällen – die andere Seite der Geschichte, die der Guardian und andere nicht erwähnen wollen.

Wenn Indiens heißer Süden auf einen „vom Menschen verursachten Klima-Zusammenbruch“ zurückzuführen ist, wie offiziell behauptet wird, was – ist dann die Ursache für den Frost und die zerstörerischen Schneefälle ein paar hundert Meilen weiter nördlich? Moment, das kenne ich doch – auch „vom Menschen verursachter Klima-Zusammenbruch“!

Hier der Link zu einem Twitter-Video aus der Gegend. Gemeint sind zwar Höhenlagen über 4000 m, aber auch dort erwartet man um diese Jahreszeit keinen Schnee mehr.

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Antarktis: –77°C kalt

Die Antarktis hat einen neuen Tiefstwert für das Jahr 2024 gemessen, und zwar den anomalen Wert von -77 °C, der am 27. April in der französisch-italienischen Forschungseinrichtung Concordia gemessen worden war. Der russische Stützpunkt Vostok verzeichnete ein Tagesminimum von -75,5 °C.

Die Antarktis kühlt sich nachweislich ab, seit verlässliche (Satelliten-)Temperaturdaten zur Verfügung stehen, d. h. Seit 1979.

Im Jahr 2021 erlebte der Südpol den kältesten Winter (April – September) seit Beginn der Aufzeichnungen in den 1950er Jahren. Und die Kälte hat angehalten.

Es folgen längere Ausführungen dazu. Die sind aber allesamt so interessant, dass dieser Abschnitt hier separat übersetzt wurde.

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Der Meereis-Trugschluss

Die Daten zeigen, dass sich die Antarktis abkühlt. Im Norden, in der Arktis, ist eine Pause im Gange. Diese Tatsachen sind ein großes Problem für die AGW-Partei.

Die Meereisausdehnung in der Arktis, dem nördlichen Cousin der Antarktis, ist derzeit auf dem höchsten Stand seit vielen Jahren um diese Zeit, höher als vor 35 Jahren, insbesondere um Alaska herum, und liegt auch deutlich über dem Durchschnitt von 2011-20.

Auch dieser Abschnitt wurde im oben verlinkten Beitrag vollständig übersetzt.

Link: https://electroverse.substack.com/p/uk-breaks-long-standing-cold-record?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 30. April 2024:

Eine Lawine in Kaschmir

Bei starkem Schneefall ist in der Region Sonmarg in Jammu und Kaschmir, Indien, eine Lawine abgegangen. Der Lawinenabgang riss am Montag die „Waldseite von Sarbal“ herunter, wie lokale Nachrichten berichten. Glücklicherweise ist das Gebiet nicht besiedelt und es wurden keine Opfer oder Schäden gemeldet.

Der Norden Indiens wurde in den letzten Wochen von anhaltenden, späten Schneefällen heimgesucht, während der Süden unter einer Hitzewelle litt.

Viele Straßen und Gebirgspässe wurden wegen des ungewöhnlichen Schnees gesperrt, vor allem die Nationalstraße zwischen Jammu und Srinagar, wobei die berüchtigte Mogulstraße am Dienstag den vierten Tag in Folge blockiert blieb.

Dazu gibt es auch ein YouTube-Video.

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Frost-Vorhersagen für Mitte Mai in Europa

Jüngsten GFS-Rechnungen zufolge könnten die Frühjahrsfröste in Europa Mitte Mai zurückkehren und die Ernte zerstören.

In der vergangenen Woche ist arktische Luft auf den Kontinent geströmt und hat von UK bis zur Ukraine für rekordverdächtig niedrige Temperaturen gesorgt.

Fackeln oder „Frostfeuer“ haben in letzter Zeit die europäischen Felder erleuchtet. Unten ein Bild aus Karlín in der Tschechischen Republik, wo sich die Winzer auf eine frostige Nacht vorbereiten:

In der vergangenen Woche erlebte die Tschechische Republik die niedrigsten Apriltemperaturen aller Zeiten (-15 °C).

Der Polarausbruch hat im Westen des Landes fast die gesamte Obsternte vernichtet, im Osten mehr als 50 %. Der Vorsitzende der Gärtnervereinigung des Landes bezeichnete dies als „eine der größten Katastrophen für die Branche in den letzten 100 Jahren“.

Die Ernteeinbußen beschränken sich nicht nur auf die Tschechische Republik, auch in Frankreich, Deutschland, Polen und der Ukraine wurden schwere Schäden gemeldet.

Mitte Mai könnte Europa etwas Ähnliches bevorstehen, wenn auch möglicherweise nicht ganz so schlimm (wir drücken die Daumen).

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Nordamerika: Aussaat in den Prärien wird durch Schnee verzögert

Die nordamerikanischen Landwirte haben mit der Frühjahrsaussaat begonnen, während sie die Bodenuntersuchungen abschließen.

Der Frühling hat kühl begonnen, berichtet centralalbertaonline.com, aber die Erzeuger bringen in den Prärien langsam Saatgut in den Boden, wobei Berichte über kanadische Aussaaten in Manitoba, Saskatchewan und Alberta vorliegen.

Für weite Teile der Prärien, einschließlich des amerikanischen Kontinents, wird zum Wechsel zum Mai eine Mischung aus Regen und Schnee vorhergesagt – das Thema des vergangenen Monats – was zu einigen Verzögerungen führen dürfte.

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Kalifornische „Schneestürme“ sollen bis 2100 aufhören

Extreme Schneefälle werden in Kalifornien bis zum Jahr 2100 seltener werden, so die Ergebnisse einer neuen, vom Establishment finanzierten Studie mit dem Titel „California’s 2023 snow deluge: Contextualizing an extreme snow year against future climate change“ [etwa: Kaliforniens Schnee-Sintflut 2023: Kontextualisierung eines extremen Schneejahres vor dem Hintergrund des zukünftigen Klimawandels].

Die Schneemenge, die in so genannten „Schneesintflut“-Jahren fällt – wie der rekordverdächtigen Schneesaison 2023 in Kalifornien – ist rückläufig, so eine neue Studie, die am Montag in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences.erschienen war.

Das kennen wir schon.

Link: https://electroverse.substack.com/p/avalanche-hits-kashmir-mid-may-frosts?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 1. Mai 2024:

Erneut seltene April-Kälte in der Antarktis

Extreme Kälte ist in diesem Jahr ungewöhnlich früh in der Antarktis eingekehrt. Vostok, eine russische Forschungsstation im Princess Elizabeth Land im Landesinneren, verzeichnete am 29. April einen Tiefstwert von -80°C:

Dies ist die erste Temperatur unter -80°C in Wostok im Monat April seit dem 19. April 1998 und erst das vierte Mal in der Betriebsgeschichte der Forschungseinrichtung (1958).

Die Chronologie: -81,8°C am 25. April 1964; -80,7°C am 24. April 1981; -80,7°C am 19. April 1998; und jetzt -80°C am 29. April 2024. Zum Vergleich: Die bisher niedrigste zuverlässig gemessene Lufttemperatur in der Antarktis wurde am 21. Juli 1983 mit -89,2 °C registriert.

Wie die Daten zeigen, kühlt sich das Südende der Welt ab.

Die Kälte ist wirklich beeindruckend, und sie ist weit verbreitet. Die nachstehende Karte, mit freundlicher Genehmigung von Ryan Maue, zeigt die 2m-Lufttemperaturen (°F) für den 29. April:

Soeben wurden die vorläufigen Temperaturdaten der Südpolstation für den Monat April veröffentlicht.

Mit einem Durchschnitt von -59,6 °C oder 2,2 K unter der multidekadischen Basislinie ist der April 2024 der siebte überdurchschnittlich kalte Monat in Folge. Wir warten auf die Vostok-Daten, um die unten stehende Grafik zu aktualisieren, die ebenfalls unter der Norm liegen dürfte.

Eine Abkühlung der Antarktis ist eines der größten Probleme für die AGW-Partei. Deshalb wird sie nur selten erwähnt, obwohl sie 90 % des Süßwassers der Erde beherbergt (das in Form von Eis eingeschlossen ist) und somit der Hauptakteur beim Anstieg des Meeresspiegels wäre.

Der Rückgang der Meereisausdehnung im Jahr 2023 macht natürlich Schlagzeilen, die Erholung im Jahr 2024 jedoch nicht. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass eine Agenda im Spiel ist, dass das Establishment nicht über die Fakten berichtet, sondern ein Narrativ entwirft.

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Nordindien: 1000 Fahrzeuge bleiben in starkem Frühjahrs-Schneefall stecken

Starker Schneefall im und um den Atal-Tunnel in Himachal Pradesh, Indien, hat mehr als 1000 Fahrzeuge blockiert. Berichten zufolge blockierte der Schneesturm die Straßen und ließ insgesamt mehr als 6000 Menschen im Stau stecken.

Die örtliche Polizei erklärte, der Schneefall habe viele unvorbereitet getroffen und zu einem massiven Verkehrsstau geführt.

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Starke Temperatur-Schwankungen in New Jersey

In den letzten Tagen waren in New Jersey wilde Temperaturschwankungen zu spüren, von weit verbreiteten Frostwarnungen Ende letzter Woche bis hin zu sommerlicher Wärme Anfang dieser Woche.

Die Annalen werden diese Schwankungen belegen. Am Freitag wurde in der Gegend von Trenton ein Tagesrekord bei der Tiefsttemperatur aufgestellt, der am Montagnachmittag von einem Tagesrekord bei der Höchsttemperatur abgelöst wurde.

Für die Zukunft zeichnet sich bereits ein weiterer Wechsel ab, bei dem sich ein Teil des Garden State durch eine entsprechende Wetterlage wieder abkühlt.

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Es folgt noch je ein Beitrag zu der außerordentlich geringen Windenergie-Ausbeute in den USA sowie zu Vorgängen auf der Sonne.

Link: https://electroverse.substack.com/p/rare-april-cold-hits-antarctica-112f?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 2. Mai 2024:

Frühling in der Stadt Jackson in Wyoming

Der Kalender ist auf Mai umgestellt, aber die zu erwartende saisonale Wärme ist in Wyoming nicht zu finden.

Der erste Tag im Mai war in dieser Gegend für die Jahreszeit ungewöhnlich kühl. Der Monat begann mit 25 cm Neuschnee in den Tetons oberhalb von 2700 m (Stand: Mittwochnachmittag). Sogar in der Stadt Jackson gab es heftige Schneeschauer, die Grasflächen bedeckten.

Auch die Kälte hat es in sich, selbst für Jackson. Zusammen mit dem Schnee arbeitete sich die Temperatur am Mittwoch auf einen Höchstwert von nur 3,3 Grad Celsius und stellte damit einen neuen Tiefstwert für diesen Tag auf. Jacksons durchschnittliche Höchsttemperatur Anfang Mai liegt bei 15,6°C.

Es folgt die Vorhersage, dass es vorerst so weitergeht.

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Um Vorhersagen geht es auch im Folgenden, daher hier nur kurz:

Kühler Sommer im größten Teil der Nordhemisphäre simuliert

Aufgrund natürlicher atmosphärischer Faktoren, wie einer sich entwickelnden La Niña und der (allmählichen) Auflösung von Wasserdampf aus dem Hunga-Tonga-Ausbruch, sieht der Sommer 2024 auf der Nordhalbkugel sehr viel kälter aus als der des letzten Jahres.

Nachstehend eine Langfristprognose (Juni-Juli-August), die mit freundlicher Genehmigung des Klimamodells CanSIPS (Canadian Seasonal to Inter-annual Prediction System) erstellt wurde. Die Karte zeigt 2m-Temperaturanomalien auf der Grundlage des Referenzzeitraums 1981-2010:

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Rekord-Maikälte in Indien

Ein typisches Beispiel: Während die südliche Spitze Indiens eine vielbeachtete Hitzewelle erlebt, zittern die zentralen und nördlichen Regionen durch eine ungewohnte Rückkehr zum Winter, der mit Rekordtiefsttemperaturen und meterhohem Schnee in Hochlagen in der Nachsaison einhergeht.

Die niedrigsten Mai-Temperaturen seit Jahrzehnten herrschen in Haryana, Rajasthan und Hisar – um nur drei zu nennen.

Das Indian Meteorological Department (IMD) verzeichnete in Fatehpur einen Tiefstwert von 15,3 °C, was 10 K unter der Norm liegt. Anomale Tiefstwerte wurden auch in Sikar (12,8°C), Jammu (12,9°C), Yamunanagar (14,5°C) und Baran (ebenfalls 14,5°C) gemessen.

An der IMD-Station in Sundernagar, Himachal, wurde es am Donnerstagmorgen 8,1°C kalt, was die niedrigste Mai-Temperatur bedeutete, die jemals im Observatorium gemessen wurde, und den bisherigen Rekord von 8,6°C vom 16. Mai 1987 deutlich übertraf.

O. g. Stationen liegen alle ziemlich hoch. Aber wann hört man schon mal so etwas wie das hier (Hervorhebung vom Übersetzer):

Weiter südlich, in Churu, Rajasthan, wurde am Mittwoch eine Temperatur von 33,8 °C gemessen. Das dürften die meisten Menschen zwar als heiß empfinden, aber es liegt 8,2 K unter der multidekadischen Norm!

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Es folgt ein Abschnitt zum Ausbruch des Vulkans Ruang in Indonesien. Das hat vorerst nichts mit Wetter oder Klima zu tun, wenngleich Cap Allon als Folge der genau beschriebenen riesigen Ausbreitung einer SO-Wolke meint, „Eine Sache ist sicher: Ruang ist ein Abkühler.“

Er fügt ein Super-Foto des Ausbruchs bei, leider ohne Quellenangabe:

Link: https://electroverse.substack.com/p/missing-spring-in-jackson-wy-cool?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 3. Mai 2024:

Kältester April in Wostok seit 1999

Die monatliche Durchschnittstemperatur für Wostok liegt vor, und sie ist sogar noch anomaler als die der Südpolstation.

Mit einem Wert von -67,9 °C lag der vergangene Monat in Wostok deutlich, nämlich um -3,1 K unter dem Referenzzeitraum 1958-2023 und war damit der kälteste April seit 1999 (-70,4 °C).

Am 29. April wurden in Wostok -80°C gemessen, die erste Temperatur unter -80°C in einem April seit dem 19. April 1998 und erst das vierte Mal in der Betriebsgeschichte der Forschungseinrichtung (1958): -81,8°C am 25. April 1964, -80,7°C am 24. April 1981, -80,7°C am 19. April 1998 und nun -80°C am 29. April 2024.

Die extremen Temperaturen sind in diesem Jahr ungewöhnlich früh in der Antarktis eingetroffen, und sie verschärfen sich weiter.

An den wichtigsten Forschungseinrichtungen in Wostok und am Südpol ist der April bereits der siebte überdurchschnittlich kalte Monat in Folge (Grafik aktualisiert).

Der Mai hat ebenfalls anomal kalt begonnen: Am ersten Tag des Monats wurden in Wostok -76,2 Grad registriert.

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Globale Temperatur wird im Mai sinken

Die Anomalie der globalen durchschnittlichen Temperatur der unteren Troposphäre (LT) in Version 6 für April 2024 stieg auf +1,05°C:

Regional betrachtet stiegen die Temperaturen auf der Nordhalbkugel, während sie auf der Südhalbkugel zurückgingen. Die USA-48 verzeichneten den stärksten Anstieg gegenüber dem Vormonat, von +0,23 °C im März auf +1,23 °C im April, während Australien den stärksten Rückgang von +1,29 °C auf +0,48 °C verzeichnete.

Diese anomale Erwärmung, die sich als anhaltend erweist, lässt sich vollständig durch die „Dreifach-Erwärmung“ erklären, die bis 2023 andauerte: El Niño, Sonnenmaximum und der Vulkanausbruch von Hunga Tonga, die nun alle Anzeichen für ein Abklingen zeigen.

Dr. Roy Spencer, der für die Pflege der satellitengestützten UAH-Temperaturaufzeichnungen verantwortlich ist, vertritt die Ansicht, dass nun eine Abkühlung bevorsteht:

„Es ist anzumerken, dass die Anomalie der Temperatur des CDAS [Climate Data Assimilation System] in den letzten Monaten gesunken ist (+0,71, +0,60, +0,53, +0,52 Grad Celsius in den letzten vier Monaten), während die Satellitentemperatur in der tiefen Schicht der Atmosphäre gestiegen ist. Dies ist in der Regel ein Anzeichen dafür, dass durch Konvektion zusätzliche Wärme von der Oberfläche in die obere Troposphäre verloren geht, was aufgrund des abklingenden El-Niño-Ereignisses auch erwartet wird. Ich vermute, dass die troposphärische Temperatur im nächsten Monat als Folge davon sinken wird“.

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Es folgt noch je ein Beitrag zu den wahrscheinlichen Auswirkungen des Tonga-Ausbruchs auf die Temperatur des Jahres 2023 (der separat übersetzt wird) und noch einer zu einer starken Sonneneruiption.

Link: https://electroverse.substack.com/p/vostoks-coldest-april-since-1999?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 19 / 2024

Redaktionsschluss für diesen Report: 3. Mai 2024

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




Haltet es im Gleichgewicht!

Willis Eschenbach

Ich bin durch eine Seitentür zu meiner Besessenheit mit dem Klima gekommen. Um die Jahrhundertwende las ich, dass die globale durchschnittliche Temperatur wegen des steigenden CO₂-Gehalts durch die Decke zu gehen drohte.

Aber als ich darüber nachdachte, erschien mir das unwahrscheinlich. Was es unwahrscheinlich erscheinen ließ, waren die damaligen Schätzungen, die davon ausgingen, dass die globale durchschnittliche Temperatur im gesamten 20. Jahrhundert um 0,6 °C gestiegen war, was 0,6 Kelvin (K) entspricht.

Ich habe mich schon ein wenig mit Wärmekraftmaschinen befasst. Daher wusste ich, dass man, wenn man eine Wärmekraftmaschine analysieren will, seine Berechnungen in der Kelvin-Temperaturskala durchführen muss. Man kann weder Celsius noch Fahrenheit verwenden. Alle thermischen Gleichungen erfordern die Verwendung von Kelvin (abgekürzt „K“).

Also habe ich nachgedacht … die Erde hat eine Durchschnittstemperatur von etwa 288 K … eine Veränderung von 0,6 K in einem Jahrhundert ist also eine Temperaturveränderung von 0,2 %.
Die globale Durchschnittstemperatur der Erde hat sich in hundert Jahren nur um zwei Zehntel eines Prozents verändert. Darüber musste ich mir den Kopf zerbrechen.

Also wagte ich mich zum ersten Mal in die Klimawissenschaft und folgte nicht den Mainstream-Wissenschaftlern, um herauszufinden, warum sich die Temperatur so stark veränderte, sondern um herauszufinden, warum sie sich so wenig veränderte.

Zuerst dachte ich, es könnte an der thermischen Masse liegen … aber dann wurde mir klar, dass sowohl der Ozean als auch das Land stündlich, täglich, monatlich und jährlich weitaus größeren Temperaturschwankungen unterliegen. Außerdem wird die Temperatur nicht durch die thermische Masse bestimmt, denn die Temperatur liegt weit über der Temperatur, die allein aufgrund der thermischen Masse der Erde und der Entfernung zur Sonne zu erwarten wäre.

Die unvermeidliche Schlussfolgerung für mich war, dass einige natürliche thermoregulatorische Prozesse im Gange waren, welche die Durchschnittstemperatur in diesem engen Bereich hielten, eine Veränderung von 0,2 % über ein Jahrhundert.

Ich suchte also nach langfristigen, langsamen Prozessen, die die Temperatur des Planeten über ein Jahrhundert oder länger so stabil halten. Ich war nicht an schnell ablaufenden Prozessen interessiert. Ich wollte etwas, das über lange Zeitspannen hinweg funktioniert. Ich folgte vielen falschen Fährten, bis ich eines Tages am Strand saß. Zu dieser Zeit lebte ich auf den Fidschi-Inseln, und jeder Tag dort ist ähnlich.

Am Morgen ist es normalerweise kühler und klar. Wenn es am Tage wärmer wird, bedeckt irgendwann, meist gegen 11 Uhr, ein ganzes Feld von Kumuluswolken den gesamten Himmel. Dies kühlt den Tag ab, da die Sonnenenergie zurück ins All reflektiert wird. Wenn es weiter wärmer wird, verwandeln sich einige der Kumuluswolken in Cumulonimbuswolken, auch bekannt als Gewitterwolken. Diese wirken auf verschiedene Weise abkühlend, von einer verstärkten Reflexion der Sonnenenergie bis hin zu erhöhter Verdunstung, kaltem Regen und Wind sowie anderen Kühlmechanismen, einschließlich eines natürlichen Kühlkreislaufs.

Und was ich am Strand sah war, dass diese Phänomene dafür sorgen, dass die Tropen nicht jeden Tag überhitzen … und mehr noch, weil sie die Temperatur täglich regulieren, regulieren sie sie auch wöchentlich, jährlich, hundertjährlich und tausendjährlich.

Ich schrieb also meine Hypothese auf und veröffentlichte sie in der Zeitschrift Energie und Umwelt unter dem Titel THE THUNDERSTORM THERMOSTAT HYPOTHESIS: HOW CLOUDS AND THUNDERSTORMS CONTROL THE EARTH’S TEMPERATURE“ und befasste mich weiterhin mit dem Klima.

Seitdem habe ich eine Vielzahl von Beweisen dafür gefunden und veröffentlicht, dass Wolken, Gewitter und andere aufkommende Klimaphänomene dafür sorgen, dass es weder zu warm oder zu kalt wird. Ich habe auch gezeigt, dass diese Phänomene meist auf Skalen unterhalb des Modellgitters auftreten und daher in den Klimamodellen nicht berücksichtigt werden.

Das bringt mich zur Gegenwart heute. Ich hatte die Ehre, an einer E-Mail-Diskussion über einige Klimathemen mit einigen sehr klugen Leuten teilzunehmen, die über weit mehr Bildung und Veröffentlichungen verfügen als ich, und einige Kommentare brachten mich zum Nachdenken darüber, wie viel Sonnenenergie an der Erdoberfläche absorbiert wird. Diese absorbierte Sonnenenergie ist die Quelle der gesamten Erwärmung des Planeten (abgesehen von ein paar Zehntel Watt pro Quadratmeter geothermischer Energie). Also habe ich mich ein wenig mit den Zahlen beschäftigt und folgendes herausgefunden:

Abbildung 1: Prozentualer Anteil der oberhalb der Atmosphäre (TOA) einfallenden Sonnenstrahlung, der von der Oberfläche absorbiert wird, aufgeteilt nach Hemisphäre und nach Winter und Sommer.

Interessant ist, dass in beiden Hemisphären im Sommer, wenn es wärmer ist, weniger Sonnenenergie von der Oberfläche absorbiert wird, während im Winter, wenn es kälter ist, mehr Sonnenenergie absorbiert wird.

Und das ist genau das, was wir in einem thermoregulierten System erwarten würden, das sich im Allgemeinen in einem stabilen Zustand befindet (denken Sie daran, 0,2 % Veränderung pro Jahrhundert). Das System reagiert auf veränderte Bedingungen, indem es sich der Veränderung widersetzt und den Status quo ante wiederherstellt. Wenn ich mich recht erinnere, hatte Le Chatelier etwas zu diesem Thema zu sagen …

Link: https://wattsupwiththat.com/2024/05/01/keeping-it-in-balance/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE