Helmut Kuntz
Dieser legendäre Titel fällt einem oft ein, wenn man die immer gleiche, GRÜN-Linke „Information“ unserer Medien zu Klima und Energie liest. Anhand von Leserbriefen kann man dann verfolgen, wie durchgreifend diese „Information“ anschlägt. Ein in mehrfacher Hinsicht typischer Leserbrief sei als Anlass für eine kleine Rezension genommen.
„Den Klimawandel, das größte Problem unserer Zeit wollen alle gemeinsam anpacken … “
Lautet es zum Schluss eines Leserbriefes in einer Lokalausgabe der Nordbayerischen Nachrichten. Der Grund steht am Anfang:
„Waldbrände im Urlaubsparadies Rhodos, auch in Deutschland, in Mecklenburg. In Kanada mit giftigen Rauchwolken bis New York, Flutkatastrophen im Ahrtal und in Bologna. Der Klimawandel ist da. Nur die AfD ignoriert das noch.“
Dann geht es über den gerade beschlossenen Start einer Wärmeplanung des Städtchens als gelobte Voraussetzung zur CO2-Reduktion, was von den GRÜNen im Stadtrat ausdrücklich unterstützt wird. Und endet mit dem Abschluss:
„Den Klimawandel, das größte Problem unserer Zeit wollen alle gemeinsam anpacken. Einfach wird das nicht. Hier steht die Ampel nicht ständig auf Gelb.“ Anmerkung: Dies bezieht sich darauf, dass die Stadt hier macht, was die GRÜNen fordern.
Jeder hat das Recht auf eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten …
Wird regelmäßig zitiert, wenn gesagt werden soll, dass die eigene Meinung die ausschließliche Wahrheit darstellt und somit jede andere erwiesenermaßen falsch ist, Diskussionen darüber also vollkommen sinnlos sind.
Religionen kennen sich damit bestens aus und die Klimareligion hat es übernommen. Beim deutschen Club of Rome prangt der Ausspruch auf seiner Homepage und der Comedian und Klimahysteriker Eckhart von Hirschhausen darf dazu rezitieren [1].
Fakten
Anbei nun eine Sichtung, wie die Fakten aussehen und welche eigene Meinung sich daraus ergeben kann.
Waldbände und Feuer
Leserbrief: „Waldbrände im Urlaubsparadies Rhodos, auch in Deutschland, in Mecklenburg. In Kanada mit giftigen Rauchwolken bis New York“
Das klingt bekannt und ist auch nur die Wiederholung dessen, was täglich von den Medien und der Politik verbreitet wird [2].
Sieht man sich bei der NASA die Weltkarte mit den „Aktive Fires“ an, kann man schon den Eindruck bekommen, dass ein erheblicher Teil der Welt brennt. Zoomt man dann jedoch tief in die flächig rot gezeichneten „Brandflächen“ hinein, verteilen sich diese in teils kleinste Punkte und von dem „Flächenbranden“ bleibt oft wenig bis nichts übrig. Ganz komisch, dass die meisten roten Punkte dann sogar ganz verschwinden.
Bild 1 NASA 25. … 31.07.2023 Weltkarte mit „Aktive Fires and Thermal Anomalies“
Zum Beispiel zeigt die Ansicht der Karte mit aktiven Feuern in Nordamerika, dass die ganzen roten Punkte in den bewohnten Gebieten gar keine aktiven Feuer, sondern wohl „Temperaturanomalien“ sind. Dafür werden nun „aktive Feuer“ auf Flächen angezeigt, die ohne rote Punkte waren.
Bild 2 NASA 25. … 31.07.2023 USA und Canada „Aktive Fires“
Als Fazit bleibt: Der Eindruck, den die Übersichtsdarstellung der NASA vermittelt, täuscht mehr als gewaltig. Man könnte meinen, dass das irgendwie gewollt ist.
Zum Glück gibt es eine Grafik der ESA zu Bränden weltweit. Diese zeigt seit ihrem Beginn 1982 keine Zunahme. Nun sind nur ca. 5 % aller Brände natürlich, also direkt vom „Klimawandel“ entfacht (den Rest entfachen Menschen oder menschliche Infrastruktur wie Stromleitungen). Dieser natürliche Brandanteil (rote Linie) nimmt sogar stetig ab.
Bild 3 ESA, Brände weltweit. Rot: Von der Natur verursachte Brände
Im Leserbrief wird Deutschland und Mecklenburg extra erwähnt. Zuerst eine Übersicht zur Entwicklung von Waldbränden in Deutschland, ergänzt um die Brandfläche von 3058 Hektar vom letzten Jahr. Außer großen Schwankungen haben weder Anzahl noch Schadensflächen eine steigende Tendenz.
Bild 4 Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Anzahl Waldbrände und Schadensflächen 1991 – 2021. Vom Autor um Daten von 1975 und 2022 ergänzt
Die in der Original-Grafik fehlenden, zwei größeren Brände vom letzten Jahr haben Besonderheiten.
Die in Brandenburg entstehen vorwiegend auf ehemaligen Militär-Übungsplätzen und können wegen der Munitionsreste fast nicht gelöscht werden und der große Brand im Elbsandsteingebirge war von Menschen gelegt.
Beide haben mit einem Klimawandel nur zu tun, dass Wald während einer Trockenperiode leichter anzuzünden ist. Allerdings auch, dass er wie im Elbsandsteingebirge viel stärker und schwer löschbar brennt, wenn man ihn „naturbelassen“ vor sich hin wuchern lässt und Zufahrtswege nicht frei hält.
Wie nicht anders zu erwarten, wird die Grafik von Bild 4 politisch den Bürgern genau so präsentiert, dass ein gewollter Eindruck entsteht (Bild 5). Nur im Text steht dazu: Häufig ist die genaue Brandursache bei Waldbränden unbekannt. Rund 42 Prozent der Waldfläche verbrannte 2022 aus ungeklärten Gründen, gefolgt von Vorsatz/Brandstiftung (36 Prozent).
Bild 5 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Waldbrandstatistik 2022
Mit dieser Darstellung zeigt sich die bewusste Irreführung durch „Fachstellen“. Denn nur, wenn man die Historie betrachtet, lässt sich das aktuelle Geschehen wirklich einordnen und man kommt dahinter, dass der ominöse Klimawandel auf keinen Fall die darüber publizierten Auswirkungen hat.
Bild 6 US Waldbrandflächen von 1926 – 2017
So einen Verlauf kann man den Bürgern natürlich nicht zumuten. Sie könnten dann ja auf falsche Gedanken kommen.
Also nimmt man einen geeigneten Ausschnitt der Zeitachse und schon sieht der Verlauf viel, viel besser aus. Damit lässt sich der Bürger in die richtige Richtung „bilden“:
Bild 8 USA Südwest. Historische Anzahl von Feuern seit 1700
Bild 9 Nordamerika, Feuer-Index seit 1600. Quelle: Studie PNAS Fig. 2.Regime shifts in time series (1600–2015 CE) of Sierra Nevada fire index, summer moisture (i.e., PDSI) (60), and summer temperature (i.e., WNAT)
Flutkatastrophen
Leserbrief: „Flutkatastrophen im Ahrtal und in Bologna“
Ahrtalflut 2021
Frau Merkel kam kurz nach der Flut 2021 ins Ahrtal, sah die Verwüstungen und erklärte spontan den Klimawandel als alleinige Ursache. Sofort anschließen, also wenige Sekunden danach, widersprach ihrer Klimawandelthese der Ortsbürgermeister ins gleiche Mikrofon. Publiziert wurden aber ausschließlich Merkels Worte.
Der DWD veröffentlichte schon kurz danach „pflichtgemäß“ eine Attributionsstudie und bestätigt in deren Pressemitteilung Merkels Aussage.
Es ist ein Beispiel politisierender „Wissenschaft“, welches vor „Merkel“ in Deutschland kaum vorstellbar gewesen wäre. Betrifft beides: Die Winkelzüge von Wissenschaftlern, um politisch gewünschte Aussagen gegen alle gegenteiligen Daten zu bestätigen und das geradezu extreme Versagen der Verantwortlichen während der Flut.
Wer es nachlesen will, findet ausführlichste Information und weitere Fundstellen (nicht nur) in den folgenden Publizierungen des Autors:
[Link] EIKE, 19.07.2022: Wenn historisch belegte Fluten statistisch gar nicht vorgekommen sein können, wird es das Ergebnis einer Attributionsstudie sein
[Link] EIKE, 9. Sept. 2021: Die Glaskugel der Astrologen hat ausgedient, Computer machen es ergonomischer
[Link] EIKE 30.07.2021: Einschläge des Klimawandels oder eher eklatantes Staats- und Behördenversagen?
Jedenfalls zeigen die historischen Daten eindeutig, dass diese Ahrtalflut kein Ereignis des Klimawandels ist. Dazu darf man allerdings nicht, wie in der Attributionsstudie nur die Ereignisse ab 1930 betrachten, in dem erst 2021 wieder eine Jahrhundertflut stattfand, sondern muss die vorherigen, ausreichend dokumentierten Extremfluten mit einbeziehen.
Bild 10 Extreme Flutereignisse im Ahrtal seit 1600
Unsere Politik hat das Problem auf ihre Weise gelöst. Kritik an Behördenversagen wie bei der Ahrtalflut wird nun vom Verfassungsschutz als Delegitimierung von Staatsorganen beobachtet:
[Link] EIKE, 14.07.2022: Wer den Eindruck erweckt, dass staatliche Stellen mit der Bewältigung der Lage (im Flutgebiet Ahrtal) komplett überfordert gewesen seien, ist ein Fall für den Verfassungsschutz
… Konkret wird das geradezu extreme Staatsversagen bei der letzten Flut im Ahrtal zum Anlass genommen, nicht das Versagen, sondern Personen, welche „den Eindruck erwecken, staatliche Stellen wären mit der Bewältigung der Lage komplett überfordert gewesen“, unter Beobachtung zu stellen.
Dass Kritik am Kampf gegen das sich ständig ändernde Klima nun ebenfalls ein verfassungsschutzrelevanter Beobachtungsfall geworden ist, war eine logische Abrundung.
Bologna 2023
Nachdem die zugehörige Attributionsstudie veröffentlich wurde, hat der Autor auch dazu in einem Artikel geschrieben:
[Link] EIKE, 09.06.2023: Auch über Attributionsstudien kann man zu Erkenntnissen kommen
Diese Attributionsstudie wurde nicht vom DWD verfasst und in Italien scheinen die politischen Kräfte nicht so stark auf Verfasser einzuwirken. Und so „durfte“ diese Studie feststellen:
… Intensive Regenfälle, wie sie in den vergangenen Wochen über der italienischen Emilia-Romagna niedergingen, sind durch den Klimawandel in dieser Region nicht wahrscheinlicher geworden … Auf der Basis von Wetterdaten und Computermodellen suchten die Forschenden nach Hinweisen auf den Einfluss des Klimawandels auf den Starkregen – und konnten keinen Trend feststellen.
Alle aktuellen, großen Attributionsstudien zu Flutereignissen, die zum Ahrtal, Emiglia Romagna und auch die zur Flut in Pakistan zeigen, dass Extremfluten eher bei tieferen Temperaturen zunehmen! Und es steht darin auch, dass Behördenversagen und Bebauung in Risikogebieten die Ursachen vieler dabei auftretender Probleme sind.
Inzwischen ist wirklich jeder Schwachsinn salonfähig
Nun sind sicher die Wärme mit Trockenheit unterstützende Faktoren. Was darüber aber publiziert wird, hat Anzeichen einer zunehmenden Verblödung. Leider gerade bei der sogenannten „Intelligenz“, oder was sich dafür hält..
Der Stadtförster von Fürth erzählte kürzlich einem Lokalredakteur, wie Waldbrände entstehen: (Die Sonne) „Sie wird dort gefährlich, wo sie in lichte Kiefernwälder scheint und dort trockene Nadeln in Brand setzt“.
Wie zu erwarten war, hatte der Redakteur ebenfalls keine wirkliche Ahnung von Entzündungstemperaturen und veröffentlichte diesen absoluten Unsinn, anstelle den Förster vor seiner Blamage zu schützen.
Inzwischen muss man solches allerdings bereits entschuldigen. Denn es ist sozusagen Lehrmeinung geworden:
Bild 11
Dabei gibt es sogar amtliche Untersuchungen dazu:
Führen Rekordtemperaturen und anhaltende Trockenheit zu Bränden? Die Frage wird im Netz kontrovers diskutiert. Die Hitze ist dafür nicht verantwortlich, …
Forscherinnen und Forscher des Deutschen Wetterdienstes in Braunschweig haben bereits im Sommer 2006 versucht, solche Bedingungen mit einer Versuchsanordnung nachzustellen. Mit verschiedenen Flaschen und auch mit wassergefüllten Kolben sowie einer Lupe versuchten sie, sechs verschiedene Böden (Fichtennadeln, Kiefernnadeln, Laub, Gras, Moos und Heidekraut) zur Entzündung zu bringen. Dafür waren zuvor bereits unter 30 Scherben diejenigen im Labor ausgewählt worden, die das Licht am stärksten bündelten – allesamt farblose Flaschenböden.
Dennoch gelang die Entzündung in keinem einzigen Fall: Am heißesten wurde der Boden durch eine Ketchupflasche in 20-30 Zentimeter Entfernung. Doch trotz des kurzzeitigen Erreichens der Zündtemperatur von etwa 300 Grad Celsius geriet der Fichtennadelboden nicht in Brand, sondern färbte sich lediglich schwarz. Einzig Lupen lösten eine kurzzeitige Entzündung aus, nachdem sie beachtliche Temperaturen von 800-1000°C am Boden erreichten. Doch selbst diese kurzzeitigen Entzündungen verloschen zumindest im Experiment von allein. Fazit: Am Boden liegende Glasscherben können keinen Waldbrand auslösen.
Unser Gesundheitsminister schoss bei seiner Ferienreise in die Toskana allerdings den Vogel ab.
Er kommt dort an und twittert sofort über unsägliche Hitze und deren Folgen.
Bild 12 Tweet von Lauterbach und Antworttweet
Die getwitterte Hitze erlebt er allerdings gar nicht, denn an den Tagen hat es dort die jahreszeit-üblichen ca. 30 Grad. Nein, er liest die Hitze von einer Europa-Wetterkarte ab, in der anstelle der üblichen 2m-Messtellentemperaturen die um ca. 10 Grad höheren Bodentemperaturen eingetragen sind.
Wohl in einem Anfall von Dehydrierung erblödet er sich nicht, zu zeigen, dass er auch von Temperaturen keine Ahnung hat und twittert seinen ultimativen Schwachsinn.
(Nicht nur) unser Rosinenbomber von den GRÜNen fiel natürlich auch darauf herein und bestätigte abschließend die Meinung, welche viele – einschließlich dem Autor – über das Personal der Ampelparteien haben:
Bild 13 Tweed von R. Lang zur Hitzewelle
Allerdings war es im Juli auch wirklich übernatürlich heiß. Die Bildzeitung meldet dazu: „Menschen sterben, Wälder brennen“
Nur war das im Juli des Jahres 1957:
Bild 14 Bild-Ausgabe vom Juli 1957
Dagegen war die diesjährige Hitzewelle eher ein „laues Lüftchen“ und dauerte auch nicht besonders lang:
Der 15. Juli 2023 war in Deutschland der bisher wärmste Tag des Jahres – mit bis zu 38,8 Grad.
Die 40-Grad-Marke könnte nach Angaben des Deutschen Wetterdienst (DWD) nächste Woche knapp erreicht werden. Ein Hitze-Peak zeichnet sich aktuell für den Dienstag (19. Juli) ab. Im Südwesten und Westen erreichen die Werte teils 39 Grad.
Auch in Italien war die Hitzewelle nicht ungewöhnlich heiß:
[Link] EIKE, 27. Juli 2023: Rekorde brechende Hitzewelle in Europa?
„Nur die AfD ignoriert das noch.“
Sozusagen das bestätigende Amen der Unfehlbarkeit klimakirchlicher Dogmen durch Nennung des Teufels.
Wenn man das in einen Leserbrief an die Nordbayerischen Nachrichten einflicht, hat man weit erhöhte Chancen der Veröffentlichung.
Es ist aber anzunehmen, dass die Leserbriefschreiberin es damit auch wirklich ernst meint. Sie ist auch dagegen, dass weiterhin jeder einfach so heizen kann, wie er will (oder es bezahlbar ist), ein Lob an Habecks Heizungsgesetz, welches dieser Zerstörung des Planeten endlich konsequent Einhalt gebietet.
Zum Glück darf man sich noch eine eigene Meinung bilden (aber bei Weitem nicht mehr immer sagen, sofern man noch mitten im Leben steht). Herr Haldenwang arbeitet aber an Lösungen. Der Begriff der „Delegitimierung“ wird immer breiter gefasst und man darf gespannt sein, wann die Ökokirche einen Blasphemie Paragraphen erzwingt. Das Klimaschutzgesetz mit seiner Listung von Klimadogmen war dazu bereits der Anfang.
Quellen
[1] Jeder hat das Recht auf eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten (clubofrome.de)
[2] Handelsblatt, 31.07.2023: Katastrophenschutz: EU-Kommissar: „Die Bilder, die wir in Sizilien, in Sardinien, in Puglia sehen, sind der Klimakrise geschuldet“