Energiepolitik: Die Wut der Ureinwohner auf den Öko-Kolonialismus wächst*

Dagmar Jestrzemski*

Um angeblich „grünen“ Wasserstoff zu produzieren, ruinieren globale Konzerne Natur- und Kulturland in Mexiko mit riesigen Windkraftparks und Solaranlagen – Doch der Widerstand feierte erste Erfolge.

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Mitte Juli gaben die „Tagesschau“ und der Sender NDR-Info bekannt, dass im Zuge von Mexikos Strategie für sogenannten grünen Wasserstoff ein erstes Projekt in Vorbereitung sei. Wieder einmal sind Deutschland und ein deutsches Unternehmen mit im Spiel. Das 2017 gegründete Wiesbadener Unternehmen HY2GEN AG hat zwar noch keine Praxiserfahrung mit Entwicklung, Bau und Betrieb von großindustriellen Anlagen zur Produktion von Wasserstoff und wasserstoffbasierten Produkten. Dennoch wird beabsichtigt, binnen weniger Jahre in der Nähe von Champotón im Süden von Mexiko im Bundesstaat Campeche Wasserstoff und Ammoniak für den Export „autark“ zu produzieren, womit die Nutzung von sogenanntem klimaneutral erzeugten Wind- und Solarstrom gemeint ist.

Der laut „Tagesschau“ „kleine, verschlafene Ort“ ist mit 31.000 Einwohnern immerhin die größte Stadt im Municipio Champotón. Günstig gelegen am Golf von Mexiko, profitiert Champotón mit seinen zahlreichen Hotels und Ferienwohnungen vom internationalen Tourismus wegen seiner Nähe zu den Maya-Pyramiden und spektakulären Naturwundern auf der Halbinsel Yucatán.

Typischerweise verspricht HY2GEN dem Ort und seinen Einwohnern die Schaffung von 1000 Arbeitsplätzen während des Baus der Anlagen. Die „Tagesschau“ hob die „günstige Lage“ der geplanten Wasserstoff-Fabrik direkt am Hafen hervor. Der Standort sei ideal für den Export von Wasserstoff und Ammoniak vor allem nach Europa. Zudem beinhalte das Vorhaben die Entsalzung von Meerwasser, was angesichts des Wasserproblems in der Region „ein weiterer Vorteil“ sei.

Brutale und rücksichtslose Eingriffe

HY2GEN will 1,1 Milliarden Euro investieren, benötigt aber für die Umsetzung des „Milliarden teuren Projekts“ eine starke Unterstützung von Interessengruppen. Mexiko will laut „Tagesschau“ seine Energiewende „langfristig“ finanziell fördern. Die deutsche Bundesregierung beabsichtigt die Zuwendung „einer Milliardensumme“ ungeachtet der Möglichkeit, dass sich der grüne Wasserstoff als zu teuer für den Import erweisen könnte.

Zynisch und menschenverachtend klingt die Wortwahl der „Tagesschau“, wenn angesichts der für die Wasserstoff-Fabrik zu erbauenden gigantischen Windparks und Photovoltaik-Anlagen (PVA) kein Gedanke an die davon betroffene, überwiegend indigene Bevölkerung der Region verschwendet wird: Bald schon würden sich „um den Windmast (von Champotón) Solarpaneele und Windkraftanlagen tummeln“.

Nicht erst jetzt, da immer mehr vom zukünftigen Import von grünem Wasserstoff nach Deutschland die Rede ist, verschweigen die tonangebenden Medien die grausame Wahrheit, dass Windparks und PVA in Lateinamerika und Afrika seit jeher brutal und rücksichtslos in den Lebensräumen der ländlichen Bevölkerung mittels lokaler Handlanger durchgesetzt werden. Dasselbe gilt für den Abbau von Rohstoffen, der infolge des steigenden Bedarfs aufgrund von immer mehr Windrädern und PVA stetig zunimmt und ganze Regionen verseucht.

Investoren und Profiteure dieser Industriesektoren sind neben den regionalen Eliten jeweils Konsortien aus Europa, Kanada und den USA. Verschwiegen wird der deutschen Öffentlichkeit dementsprechend auch die für den Wasserstoff-Hub in Mexiko benötigte gigantische Anzahl von Windrädern und ausgedehnten PVA, offenbar um Irritationen im Hinblick auf unsere Vorstellung von einer umwelt- und klimafreundlichen Energiewende zu vermeiden. Das Beispiel von Lüderitz (Namibia) lehrt, dass für die Produktion von grünem Wasserstoff mindestens 650 Windräder und PVA von der Größe mehrerer Tausend Fußballfelder errichtet werden müssten und für Champotón wohl auch bereits geplant sind.

Bei ihrer Berichterstattung über das Projekt behauptete die NDRInfo-Moderatorin, dass es in Mexiko bislang noch kaum Windparks gebe. Tatsächlich gab es in Mexiko aber bereits 2022 65 Windparks, davon allein 28 auf dem windreichen Isthmus von Tehuantepec im Süden des Landes. Die Falschmeldung passt in ein Schema des Totschweigens der Hintergrundgeschichten aus dem globalen Süden, wo die Menschen seit 20 Jahren zunehmend dem auch sehr stark von Deutschland ausgehenden Öko-Kolonialismus ausgeliefert sind und es in noch viel größerem Ausmaß werden sollen.

Indigene sind besonders betroffen

Für den „autarken“ Betrieb von Wasserstoff-Fabriken müssten Windparks und PV-Anlagen von zehnfacher Größe als bislang in den Wohn- und Wirtschaftsgebieten der indigenen Bevölkerung errichtet werden. Die Zerstörung ganzer Ökosysteme und der Lebensräume von Millionen Menschen wäre eine direkte Folge. Zudem sind ein sicherer Betrieb und die Kontrolle von derart ausgedehnten Industriegebieten einschließlich der technischen Infrastruktur so gut wie ausgeschlossen. Alle dafür Verantwortlichen nehmen sträflicherweise in Kauf, dass schleichende Umweltkatastrophen durch ausgetretenes Öl und giftigen Industriemüll programmiert sind.

Allein die einschlägigen Artikel auf der Internetseite „Amerika21.de“ wären für den Sender NDRInfo hinreichend für eine wahrheitsgetreue, umfassende Berichterstattung gewesen. Auf dem Portal berichten Journalisten seit Jahren über das Leid und die Wut der Menschen in Lateinamerika über die Zerstörung ihrer existentiellen Lebensgrundlagen durch profitgierige europäische, kanadische und US-amerikanische Windkraft- und PV-Konsortien.

Proteste zeigen endlich Wirkung

So berichtete „Amerika21“ über den Kampf der Gemeinden auf dem Isthmus von Tehuantepec gegen weitere Windparks. Die Einwohner der Region litten seit mehr als zehn Jahren unter einer massiven Invasion von multinationalen Unternehmen, die Windparks errichten, so weit das Auge reicht, ohne die Rechte der lokalen indigenen und bäuerlichen Bevölkerung zu berücksichtigen.

Erstmals scheiterte im vergangenen Jahr der Bau eines Windparks auf der Landenge im Süden Mexikos am hartnäckigen Widerstand der zapotekischen Gemeinde Unión Hidalgo. Damit machten die Mexikaner erstmals die Erfahrung, dass der Kampf gegen die ausländischen Windpark-Investoren gewonnen werden kann. Für das deutsche Unternehmen HY2GEN könnte es also durchaus schwierig werden, die Industrialisierung der Landschaft und des malerischen geschützten Hafens von Champotón durchzusetzen.

Anfang Juni 2022 stand die Tochtergesellschaft von EDF Renouvelables, Eolicas de Oaxaca, kurz vor dem Beginn der Arbeiten am Windpark in Unión Hidalgo, dem vierten in dieser Region im Bundesstaat Oaxaca. 62 Windräder sollten auf einer Gesamtfläche von 4708 Hektar errichtet werden, überwiegend auf landwirtschaftlichen Flächen.

Dem Widerstand der Einwohner gab „Amerika21“ eine Stimme: „Wir sind entschieden gegen die Errichtung dieses neuen Windparks, der zynisch als ‚Gunaa Sicarù‘, ‚schöne Frau‘ bezeichnet wird, da wir wissen, dass die Windparks am Isthmus von Tehuantepec ausschließlich Energie für bestimmte multinationale Konzerne wie Coca-Cola oder Walmart produzieren. Die Erträge kommen nicht der einheimischen Bevölkerung zugute, die ironischerweise weiterhin viel Geld für ihren Strom bezahlen muss. Diese Windparks zerstören massiv und unwiderruflich die Ökosysteme des Isthmus von Tehuantepec. Daraus resultieren Vogelsterben, Lärmbelästigung, mikroklimatische Veränderungen, Ölabfluss aus den Turbinen und das Verschwinden von Fischen und Garnelen aus der Lagune.“

Am 13. Juni verkündeten „Amerika21“ und „labournet.de“: „Die staatliche Bewilligung für den Windpark Gunaa Sicarú wurde rückgängig gemacht. Somit gilt das Projekt offiziell als gescheitert.“ Aufgrund des hartnäckigen Widerstands der betroffenen Einwohner und zusammen mit Nichtregierungsorganisationen sei es gelungenen, die Umwandlung der Landschaft in ein Industriegebiet mit weitreichendem ökologischen Schädigungspotenzial abzuwehren. Die Kündigung dieser Verträge sei ein historisches Ereignis für die Verteidigung des Landes, des Territoriums und der natürlichen Ressourcen der Agrar- und indigenen Gemeinschaften in Mexiko und dem übrigen Lateinamerika.

Wachsende Kritik auch in Afrika

Auch in Afrika werden sich Menschen gegen die Klimawende-Investoren erheben. Im Norden Kenias ahnten die Menschen 2008 nichts von ihrer geplanten Enteignung und erst recht nichts von der verheerenden Dürre, die nach der Inbetriebnahme des Lake-Turkana-Windparks (LTWP) im Norden des Landes mit 342 Windrädern ab 2019 einsetzen sollte.

Im April 2015 stellte das Portal „truthout.org“ („Heraus mit der Wahrheit!“) anlässlich des Projekts LTWP die Frage: Wer profitiert eigentlich von der Absicht der Regierung, die Energieerzeugung durch Windkraft voranzutreiben? „Wir sind 400 Kilometer nördlich von Nairobi. Dorthin soll der Windstrom geliefert werden. Einige Kilometer vor dem Areal des geplanten Windparks endet die von den Chinesen gebaute gepflasterte Straße vor dem verschlafenen Dorf South Horr. Hierher sollen die Windräder aus dem 1200 Kilometer entfernten Hafen von Mombasa transportiert werden.“

Weiter schreibt „truthout.org“: „Die Dorfältesten berichteten uns, dass LTWP-Agenten 2008 Fotos von allen Personen vor ihren Häusern gemacht hätten. Der Chief Simon beauftragte einen Dorfbewohner, die Dokumente für ihre Manyatta (Dorf der Massai) zu holen. Er brachte Papiere von LTWP mit der Überschrift ‚Lake Turkana Wind Power Limited‘. Den Text in englischer Sprache ‚Acknowledgement of Relocation of Project Affected Structures (Manyatta’s)‘ konnte niemand aus dem Dorf lesen. Jedes Papier war mit einem Daumenabdruck unterzeichnet. Was bedeutet, dass das Land jetzt nicht mehr den Massai gehört. Sie haben auch keinen Anspruch auf Entschädigung, da das Gebiet für 99 Jahre an das Lake Turkana Wind Farm Projekt verpachtet wurde.“

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 4. August 2023, S.12; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski  für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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Verschwenden wir unsere Zeit mit Klima-Wissenschaft?

Kip Hansen

Hier stelle ich eine einfache Frage. Verschwenden wir alle unsere Zeit mit der Klimawissenschaft? Wir lesen darüber, wir schreiben darüber, wir machen uns Gedanken darüber, wir streiten darüber.

Zu meinem Entsetzen stelle ich fest, dass ich seit weit mehr als einem Jahrzehnt in dieses Unternehmen involviert bin. Ursprünglich schrieb ich von der Karibik aus, wo meine Frau und ich auf unserem Segelkatamaran lebten und verschiedene humanitäre Projekte durchführten. Nicht ganz so lange wie Anthony Watts, der WUWT 2006 gegründet hat, aber fast.

Anthonys Bemühungen führten dazu, dass er Eigentümer und Gastgeber der weltweit meistbesuchten Website zum Thema Klima ist. In Anbetracht der Tatsache, dass WUWT den „Minderheitenbericht“ über das Klima darstellt, ist das eine beachtliche Leistung. Dennoch bleibt abzuwarten, inwieweit diese Website und die etwa ein Dutzend anderer Websites, Blogs, Podcasts usw. von Klimaskeptikern Einfluss auf die Klimapolitik und die öffentliche Meinung haben und haben werden.

Ein Großteil der „Klimawissenschaft“, die betrieben wird, zumindest der kleine Teil, der die Öffentlichkeit erreicht, indem er in den Massenmedien erscheint, fällt in die Kategorie, die die ehrenwerte Dr. Judith Curry vor langer Zeit als „Klimawissenschafts-‚Taxonomie’“ bezeichnet hat – „‚Taxonomie‘, d. h. Forschung, die weder nützlich ist noch zu einem grundlegenden Verständnis beiträgt“. Diese Art der so genannten Klimawissenschaft wird in Kreuz, Pik, Herz und Karo in Klimaalarm verwandelt – die ganze Palette.

Ich spreche von dem Unsinn, den man von NPR, PBS, BBC, NBC, AP, CNN, Reuters, ABC, der NY Times, dem Guardian und der Washington Post liest und hört – von denen sich viele offen in Propaganda-Kabalen zusammen geschlossen haben (auch diese), die sich der Verbreitung irreführender Informationen über das Klima und den Klimawandel verschrieben haben. [Ein weiterer Mitspieler wurde gerade angekündigt: GRIST und AP.] Selbst wenn eine Medienorganisation nicht direkt mit einer dieser kollaborierenden Fehlinformationsstellen verbunden ist, müssen ihre Redakteure und Journalisten den Zorn derer ertragen, die es sind – es gibt nur wenige arbeitende Journalisten, die bereit sind, gegen den Klimaalarmismus zu kämpfen.

Sogar der den IPCC anfeuernde Pielke Jr. hat die Medien für die Wiederholung absolut falscher Narrative über extremes Wetter angeprangert – dieselben Medien, die endlos die irrsinnigen Verlautbarungen des UN-Generalsekretärs António Guterres wiederholen – „die Ära des globalen Kochens ist angebrochen“.

CLINTEL hat soeben ein äußerst wertvolles Buch mit dem Titel „The Frozen Climate Views of the IPCC“ (Die eingefrorenen Klimaansichten des IPCC) veröffentlicht, das sowohl als Softcover als auch als eBook erhältlich ist. Das Buch untersucht den AR6 des IPCC und dokumentiert Verzerrungen und Fehler in den Berichten der Arbeitsgruppe 1 (Wissenschaftliche Grundlagen) und der Arbeitsgruppe 2 (Auswirkungen, Anpassung und Anfälligkeit). (Offenlegung: Ich habe an einem der Kapitel mitgewirkt – es besteht also ein Interessenkonflikt).

Wir sehen den Feind mit gespaltener Zunge. Ein zweigleisiger Ansatz. Erstens ist die zugrundeliegende Wissenschaft leicht verzerrt, leicht voreingenommen und wird im letzten IPCC-Bewertungsbericht (AR6) der WG1 und WG2 irreführend dargestellt. Vieles davon ist einfach nur ein Bestätigungsfehler und ein erzwungener Konsens. Der Wahrheitsgehalt ist vorhanden, aber man muss der Rhetorik ausweichen und nur die Daten selbst betrachten, die größtenteils korrekt sind. Und dann wird in den Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger (Summaries for Policy Makers, SPMs) das, was die wissenschaftlichen Abschnitte gesagt haben, wild entstellt und in etwas kaum Erkennbares umgewandelt.

Von den SPMs, den Politikern, den Medienmogulen, dem Davos-Verein, den Green-New-Dealern, den Great Reset-ers, werden die politischen Meinungen der SPMs in glatte Lügen verwandelt und den Medienpropaganda-Kabalen ihre Marschbefehle gegeben.

Und dann, hier sind wir. Hier bin ich. Allein seit 2020 habe ich hier etwa 100 Essays und Meinungsartikel geschrieben. Ich bin seit mehr als einem Jahrzehnt dabei. Es gibt ein paar Dutzend andere wie mich, die endlos recherchiert und geschrieben haben, sowohl in Büchern als auch im Internet, um die Lügen, die Desinformationen, die Fehlinformationen und die schleimigen politischen Machenschaften hinter den Bemühungen zur „Dekarbonisierung“ der Weltwirtschaft im Namen der Bekämpfung der globalen Abkühlung, der globalen Erwärmung, des Klimawandels und der Klimakrise aufzudecken.

Alle paar Jahre erleben wir eine leichte Verschiebung in der Denkweise der Klimaskeptiker in der Bevölkerung – und in letzter Zeit auch ein paar Anstöße von Seiten der Regierungen. Das Vereinigte Königreich wird bohren, um seinen Energiebedarf aus eigenen Ressourcen zu decken. In Japan werden Kernkraftwerke wieder in Betrieb genommen und neue gebaut. Im November letzten Jahres gab General Motors bekannt, dass es bei Verbrennungsmotoren bleiben wird. Indien, der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen und das bevölkerungsreichste Land der Welt, plant eine Ausweitung seines Öl- und Gassektors (auch wenn es bis 2070 Net Zero erreichen will). Diejenigen, die in der realen Welt leben, sind sich darüber im Klaren, dass Afrika auf seinem Weg zu Wohlstand und in die Welt der Mittelklasse-Nationen auf Strom aus Kohle und Erdöl angewiesen sein wird. Selbst das relativ gut entwickelte Südafrika hat eingeräumt, dass es in der Gegenwart und in absehbarer Zukunft weiterhin Kohle verbrennen muss.

Ich hoffe, dass die Leser die offensichtlichen Kontraste zwischen der „Realität“, die täglich in den Massenmedien der Welt präsentiert wird, und dem, was tatsächlich in der Welt geschieht, erkennen. Ein großer Teil des Materials auf dieser Website weist auf diese Gegensätze hin, und zwar Tag für Tag. Heartland, die CO2-Coalition, Clintel und andere internationale klimaskeptische Organisationen tun dies in gedruckter Form und durch Sendungen, Podcasts, YouTubes und Interviews in weitreichenden Nachrichtenkanälen. Einige der „guten Nachrichten“ dringen an die Öffentlichkeit.

Ist das, was wir tun, lohnenswert? Ja – Es lohnt sich immer, das Richtige zu tun, das Gute zu tun, die Wahrheit zu sagen, den guten Kampf gegen Unwahrheiten und Lügen zu kämpfen.

Aber erreichen wir etwas? Ich kann es nicht mehr sagen – ich bin ein bisschen in einer „Ich glaube, ich bin ausgebrannt“-Phase. Ich sehe einen Nachrichtenartikel über ein Thema und denke: „Das ist völliger Quatsch, darüber werde ich schreiben.“ Nur um dann festzustellen, dass ich schon ein halbes Dutzend Mal darüber geschrieben habe und eigentlich nichts weiter zu sagen habe als das, was ich schon gesagt habe. Manchmal befürchte ich, dass ich überhaupt nichts mehr zu sagen habe – und wenn ich Rhetorik unterrichte, sage ich den Studenten: „Wenn Sie nichts zu sagen haben, stehen Sie nicht auf, um zu sprechen, oder wenn Sie schon aufgestanden sind, setzen Sie sich wieder hin.“

Also, meine Frage des Tages, und bitte kommentieren Sie, ich verspreche, Ihnen nicht böse zu sein…..

Soll ich mich einfach wieder hinsetzen und den Mund halten?

oder

soll ich weiter auf den Tisch hauen, nur weil „jemand das tun muss“?

Kommentar des Autors dazu:

Ich denke, die gleiche Frage gilt für uns alle hier….

Dies ist, wie ich instädnig hoffe, ein Beitrag, der zur Diskussion anregen soll. Also, bitte, bitte, diskutieren Sie.

Zu Pielke Jr.: Ich mag Pielke Jr. Er macht gute Arbeit. Er sagt die Wahrheit, wie er sie sieht. Er ist eine der wirkungsvollsten „klimaskeptischen Stimmen“, wenn auch auf seine eigene Art und Weise. Er ist ein Befürworter des IPCC, aber selbst er ist der Meinung, dass dieser ernsthaft reformiert werden muss. Für seine Unerschrockenheit hat er einen hohen Preis bezahlt. Lesen Sie seinen Beitrag.

Und ja, ich glaube, dass hier auch einiges an Unsinn veröffentlicht wird – einiges sogar von mir. Das ist der Preis, den wir für die Freiheit zahlen. Aber, so wie ich das sehe, irren wir uns bei der ehrlichen Suche nach der Wahrheit.

Ich erwarte nicht, dass ich mich zu sehr in die Diskussion einmische, ich habe oben gesagt, was ich zu sagen habe. Aber wenn Sie einen Kommentar mit „Kip…“ beginnen, werde ich versuchen, zu antworten.

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/08/01/wasting-time-with-climate-science/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Ihm fällt hierzu ein alter Spruch ein, gerade in Bezug auf den Schluss dieses Beitrags: „Wer denkt, irrt sich. Aber sich irren ist besser als nicht denken!

 




Energiewende: Sofort alle Klimamodelle von (Faktor4*+CO2) auf rein Solar umstellen!

von Uli Weber

*) Exemplarisch wird von der sogenannten Klimawissenschaft wie folgt vorgegangen: Man viertelt einfach die die temperaturwirksame spezifische Strahlungsleistung der Sonne (Solarkonstante * (1-ALBEDO)/4) und berechnet damit ohne Rücksicht auf Tag & Nacht und die geographische Breite eine Stefan-Boltzmann-Inversion. Daraus ergibt sich dann ein „rechnerisches“ S-B-Temperaturäquivalent von -18°C für unsere Erde, das durch einen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ von 33°C zwangsweise an die vorgeblich „gemessene“ Realität von ca. 15°C angepasst werden muss.

Heute muss man schon lange suchen, um echte physikalische Fakten über die vorgebliche Wirkweise des „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffektes“ (THE) zu finden. Eher schon sind konstruierte THE-Biografien greifbar, die bis zu Fourier (1824) zurückreichen. Für die Diskrepanz zwischen der „berechneten“ und der „gemessenen“ globalen Durchschnittstemperatur gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen, entweder ist die physikalische Berechnung falsch oder es sind die zugrunde liegenden Messwerte. Herr Dipl.-Ing. Limburg hatte gezeigt, dass die genaue Berechnung einer „gemessenen“ Globaltemperatur aus Einzelmessungen eher Glückssache ist; ein Fehler von 33°C liegt aber weit jenseits aller Fehlergrenzen. Und mein hemisphärisches Stefan-Boltzmann-Modell beweist, dass die konventionelle theoretische Faktor4-Berechnung der Globaltemperatur grundlegend falsch ist. In der Klimawissenschaft hatte man sich allerdings für eine dritte Möglichkeit entschieden und die Lücke von 33°C mit einem bis heute unbewiesen gebliebenen THE ausgefüllt. Wenn man nun ein „gesichertes“ wissenschaftliches Paradigma wie den THE angreift, dann braucht es schon ein paar Jahre, um das neue Modell mit der „gemessenen“ Realität abzugleichen. Das ist für mein hemisphärisches Stefan-Boltzmann-Modell hier auf EIKE in mehr als 40 Artikeln geschehen und dafür bedanke ich mich bei der EIKE-Redaktion, insbesondere bei Herrn Dipl.-Ing M. Limburg, ganz herzlich. Mein hemisphärischer Stefan-Boltzmann-Ansatz geht auf eine Veröffentlichung von 2016 in den „Roten Blättern“ der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft zurück und beschreibt die Temperaturgenese auf unserer realen Erde. Ein populärwissenschaftlicher Artikel darüber erschien Anfang 2017 auf Tichys Einblick und wurde dann von EIKE übernommen. Im gleichen Jahr hatte ich dann auf EIKE mein S-B-Modell mit gemessenen Temperaturen vom Mond abgeglichen und bereits 2019 eine hemisphärische S-B-Berechnung für die Durchschnittstemperatur der Tagseite vorgelegt. Mit den Temperaturen der Nachtseite unserer Erde hatte ich mich dann 2020 beschäftigt.

Und bei letzterem EIKE-Artikel hatte ich bereits die Temperatur der Nachtseite unserer Erde mit der Stefan-Boltzmann-Umgebungsgleichung über die ozeanischen Wärmespeicher erklärt. Denn alle mir bekannten Stefan-Boltzmann-Inversionen, insbesondere das Faktor4-THE-Paradigma, setzen bei 0 Kelvin auf und ignorieren damit die Temperatur der Wärmespeicher unserer Erde. Lediglich die auf unserer Erde solar maximal erzielbare Ortstemperatur kann mit einer korrekten Stefan-Boltzmann-Inversion bestimmt werden. Jenseits des 70. Breitenkreises (jahreszeitlich +/- 23° 26′ 05″) wird die Ortstemperatur dann durch Zuströmung von Wärme gestützt, während dort das S-B-Temperaturäquivalent im jeweiligen Winterhalbjahr zwischen den Äquinoktien unter 0°C geht und zu den Polen hin dann auf -273°C abfällt (Abbildung 2).

Also fangen wir noch mal ganz von vorne an: Der Mond ist das nahezu exakte Modell für eine Erde ohne Atmosphäre, freies Wasser und Vegetation. Die solare Einstrahlung auf der Tagseite des Mondes erreicht in guter Näherung das rechnerische Stefan-Boltzmann-Temperauräquivalent:

Abbildung 1: Temperaturvergleich für die Tagseite des Mondes. Gemessene Oberflächentemperatur auf dem Mond am Landeplatz von Apollo 15 (blau) aus einem Artikel auf EIKE, Primärquelle WUWT. Rot: Hemisphärisch berechnetes S-B-Temperaturäquivalent @ Landestelle Apollo 15
Anmerkung: Ein weiterer Vergleich mit Temperaturdaten vom Mond ist hier zu finden

Williams et al. (2017) stützen ausdrücklich meinen hemisphärischen S-B-Ansatz für die Tagseite des Mondes, Zitat mit Hervorhebungen:

The lunar regolith is highly insulating due to its low density and thermal conductivity (Linsky, 1966, Cremers and Birkebak, 1971, Keihm and Langseth, 1973) and therefore heat flow into the subsurface during the day is small compared to the incident solar flux (Vasavada et al., 1999, 2012). Daytime temperatures can therefore be approximated from the balance of incoming solar flux and outgoing thermal emission:”

Der Google-Übersetzer: „Der Mondregolith ist aufgrund seiner geringen Dichte und Wärmeleitfähigkeit hochisolierend (Linsky, 1966, Cremers und Birkebak, 1971, Keihm und Langseth, 1973) und daher ist der Wärmefluss in den Untergrund während des Tages im Vergleich zum einfallenden Sonnenfluss gering (Vasavada et al., 1999, 2012). Die Tagestemperaturen können daher aus dem Gleichgewicht des einfallenden Sonnenflusses und der ausgehenden Wärmeabgabe angenähert werden:“

Der Unterschied zwischen Mond und Erde besteht im Wesentlichen aus der Atmosphäre, dem Wasser in Ozeanen, Seen und Flüssen sowie der Vegetation; den glaubensgerechten Einfluss der Fauna lassen wir hier mal beiseite. Weil auf unserer Erde bei gleicher Solarkonstante der Temperaturverlauf völlig anders ist als auf dem Mond, muss das also an Atmosphäre, Wasser und Flora liegen. In den Artikeln zu meinem hemisphärischen Stefan-Boltzmann-Modell habe ich die aus der solaren Einstrahlung berechnete Temperatur nicht ohne Grund meistens als (1) Stefan-Boltzmann-Temperaturäquivalent bezeichnet:

https://www.eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2020/12/paradox_03.pngAbbildung 2: Das breitenabhängige S-B-Temperaturäquivalent im Äquinoktium

Links: Das vom Zenitwinkel der Sonne abhängige maximale S-B Temperaturäquivalent für 1°-Segmente zwischen 0° und 90° nördlicher und südlicher Breite in [°C]

Rechts: Die maximale breitenabhängige temperaturwirksame solare Strahlungsleistung (linke Skala) und das resultierende S-B-Temperaturäquivalent (rechte Skala) über einen 24-Stunden-Tag im Äquinoktium
Mit unterlegter Mollweide-Projektion (Copyright L. Rohwedder – Lizenz CC BY-SA 3.0)

Ich habe also nicht etwa das tagesdurchschnittliche S-B-Temperaturäquivalent verwendet, sondern ausdrücklich das (2) MAXIMALE S-B-Temperaturäquivalent beim Höchststand der Sonne. Warum? – Erstens (1) handelt es sich um keine echte Temperatur, sondern vielmehr um die S-B-Inversion aus einer spezifischen Strahlungsleistung, die eine solche Temperatur erzeugen könnte, wie beispielsweise für den Mond nachgewiesen wurde. Zweitens (2) muss man sich bei einem Temperaturvergleich über die gesamte Erde und ein ganzes Jahr auf einen einzigen Parameter beschränken, sonst wird’s unübersichtlich. Und da wäre ein Durchschnittswert nicht so gut, denn durch einen solchen Durchschnitt wird die Temperatur-Strahlungs-Beziehung aus dem S-B-Gesetz unwiederbringlich aufgehoben und man wäre am Ende der Analyse. Die obige Abbildung zeigt also an, welche maximale Temperatur eine Ortslage auf dem jeweiligen Breitenkreis im Äquinoktium bei einer S-B-Inversion erreichen könnte.

Wärme (Energie) kann durch unterschiedliche physikalische Prozesse transportiert werden, also schaunmermal:

Strahlungstransport:Wenn sich elektromagnetische Strahlung in einem Medium ausbreitet (ganz gleich ob in der Photonen-Betrachtung oder Feldbetrachtung), wird sie von dem Medium (insbesondere von dessen Atomen und Ionen) absorbiert, gestreut oder kann das Medium verlassen. Diese Prozesse bzw. die Beschreibung dieser Prozesse nennt man Strahlungstransport.“

Wärmeleitung:Wärmeleitung – auch Wärmediffusion oder Konduktion genannt – ist ein Mechanismus zum Transport von thermischer Energie. Wärme fließt dabei – gemäß dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik – immer nur in Richtung geringerer Temperatur. Dabei geht keine Wärmeenergie verloren; es gilt der Energieerhaltungssatz.“

Konvektion:Konvektion oder Strömungstransport ist der Transport physikalischer Zustandsgrößen in strömenden Gasen oder Flüssigkeiten. Physikalische Zustandsgrößen sind dabei beispielsweise mitgeführte Wärme, Materie oder Impuls. Der konvektive Transport thermischer Energie ist ein Mechanismus des Wärmetransports und wird auch Wärmemitführung genannt.“

Verdunstung:Bei einer Verdunstung geht ein Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über, ohne dabei die Siedetemperatur zu erreichen.[1] Zur Verdunstung kommt es, wenn die Gasphase über der Flüssigkeit noch nicht mit Dampf gesättigt ist. […..] Zur Verdampfung ist Wärmeenergie nötig, die aus der flüssigen Phase oder der darüberstreichenden Gasphase stammt. Beim Verdunstungsprozess kühlt sich eine der beiden Phasen ab, dies führt zur sogenannten Verdunstungskühlung.“

Warum sind nun die Temperaturen von Mond und Erde so unterschiedlich?

Auf dem Mond gibt es lediglich Strahlungstransport und Wärmeleitung. Unter Vernachlässigung der Wärmeleitung wird fast die gesamte Strahlungsleistung der Sonne in Wärme umgesetzt, was in der Abbildung mit dem Temperaturvergleich zwischen Messung und S-B-Berechnung nachgewiesen wurde. Auf der Erde kommen alle vier Arten des Wärmetransports vor. Und das ist auch der Grund, weshalb auf unserer Erde das maximale S-B-Temperaturäquivalent eben nicht erreicht wird. Dazu hatte ich zuletzt hier unter (H) geschrieben, Zitat:

Es ist offensichtlich, dass auf der Erdoberfläche die rein rechnerische Temperatur nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz aus der solaren Einstrahlung nirgendwo erreicht wird. Andererseits wissen wir aber aus dem Energieerhaltungssatz der Wärmelehre, dass Energie nicht einfach so verschwinden kann. Vielmehr vermindert der ständige Abfluss von Wärme durch Konvektion und Verdunstung den durch die Sonneneinstrahlung bedingten örtlichen Temperaturanstieg. Dabei spielt der Energietransport durch Atmosphäre und Ozeane aus Tropen und Subtropen in die Polarzonen hinein eine ganz wesentliche Rolle für unser Klima.“

Offenbar funktioniert der Strahlungstransport auf der Erde. Die Sonne strahlt auf der Tagseite der Erde an jedem Ort mit einer temperaturwirksamen HF-Strahlungsleistung von

Slokal = (1-Albedo) x Solarkonstante (=S0) x COS Zenitwinkel (N-S) x SIN Azimut (E-W)

Anmerkung: In meinem hemisphärischen S-B-Modell betrachte ich nur den mittäglichen maximalen Azimut @ 90° mit (SIN (90°) = 1).

Allerdings wird nirgendwo auf der Erde dieses maximale S-B-Temperaturäquivalent erreicht. Wir müssen also schauen, woran das liegt. Dazu stehen uns noch Wärmeleitung, Konvektion und Verdunstung zur Verfügung, die Wärme vom Ort ihres Entstehens abtransportieren können. Die Wärmeleitung lassen wir hier aber mal außen vor, weil sie auf dem Mond im Abgleich von Tag und Nacht lediglich etwa 2 [Wm²] ausmacht. Die Konvektion treibt dagegen auf der Erde die globalen Strömungen in Ozeanen und Atmosphäre an.

Ein kurzer und verständnisfördernder Einschub: Lieber Leser, fällt Ihnen an den Flugrouten der Weißstörche in der folgenden Abbildung vielleicht irgendetwas auf?

Abbildung 3: Verbreitung und Migration des Weißstorchs basierend auf mehreren Quellen

Autor Shyamal, Lizenz CC0 1.0

Richtig, die Störche überfliegen die offene See nicht, sondern halten sich vielmehr an Meerengen. Das liegt daran, dass auf offener See das Potential für atmosphärische Konvektion nicht sehr groß ist, weil die Konvektion von der Temperaturdifferenz (Oberfläche vs. Atmosphäre) angetrieben wird. Auf dem Meer herrschen vielmehr Advektion (horizontale Verfrachtung) und Verdunstung (latente Energie) vor. Auf den Landmassen und Inseln dagegen kommt es durch die solare Erwärmung des Erdbodens zu einer Erwärmung der darüber liegenden Luft, die, dadurch spezifisch leichter geworden, einen konvektiven atmosphärischen Kreislauf als „Luftkühlung“ für den Erdboden in Gang setzt; hier überwiegt also die Konvektion. Und dabei kommt es natürlich auch, je nach Feuchtigkeitsgehalt des Bodens, zur Verdunstung von Wasser. Wenn der Erdboden allerdings mit Vegetation bewachsen ist, sieht es etwas anders aus. Pflanzen benötigen Licht, Wasser und CO2 für die Photosynthese. Wenn also die Sonne auf eine pflanzenbewachsene Erdoberfläche scheint, dann beginnt dort sofort die Photosynthese. Die Blattspalte (Stromata) der Pflanzen öffnen sich und setzen durch Verdunstung den „Kreislauf“ der Pflanze in Gang; hier hat also die Verdunstung einen großen Anteil, wie sie bei einem Waldspaziergang an einem heißen Tag jederzeit feststellen können.

Halten wir fest: Energie geht nicht verloren (1. HS der Thermodynamik), sondern wird nur in eine andere Form überführt.

Aus der tagseitigen Sonneneinstrahlung wird also nicht nur die Oberflächentemperatur generiert, sondern auch die atmosphärische Konvektion, die ozeanische Advektion sowie die Verdunstung und die Photosynthese der Pflanzen. Kein Wunder also, dass lokal das rechnerische S-B-Temperaturäquivalent in den Tropen und Subtropen unserer Erde nirgendwo erreicht wird, denn diese Gegenden sind der Klimamotor unseres Planeten.

Und nun kommt die Ergänzung zur oben erwähnten S-B-Umgebungsgleichung für die Nachtseite der Erde: Weder die Tagseite der realen Erde noch ihre zwischenzeitlich abgekühlte Nachtseite muss von der Sonne tagtäglich von 0 Kelvin auf ihre jeweilige Orts- respektive „Durchschnittstemperatur“ erwärmt werden.

Vielmehr sprechen wir hier von der realen Erde, wir leben also in einem „eingeschwungenen“ System, in dem die Energiespeicher unserer Erde (im Wesentlichen die Ozeane) bereits voll aufgeladen sind, und zwar von Anbeginn der Erde an. Die Ozeane sind in der Frühzeit der Erde entstanden, als die Erde sich langsam abkühlte und eine feste Oberfläche gebildet hatte. Die Meere waren also zuerst heiß und sind dann bis zu einem Gleichgewicht zwischen Abkühlung und zugeführter Sonnenenergie abgekühlt. Seither haben die Ozeane mit einem Zeitverzug von Jahrhunderten jede Klimaänderung „mitgemacht“ und die jeweiligen individuellen Ortstemperaturen oder meinetwegen auch eine sogenannte „globale Durchschnittstemperatur“ auf der Nachthemisphäre jederzeit nach unten abgesichert:

Abbildung 4: Die Beziehung zwischen Temperatur und spezifischer Strahlungsleistung im Stefan-Boltzmann-Gesetz am Beispiel der Tropen. Diese Grafik gilt mit geänderter maximaler solarer Einstrahlung und Ortstemperatur ebenfalls für andere geografische Breiten

Sowohl die Temperatur auf der Tagseite der Erde als auch die Temperatur auf deren Nachseite setzen auf der Temperatur der globalen Wärmespeicher auf, die deutlich größer ist als 0 Kelvin. Diese Temperatur wird im Wesentlichen von der Durchschnittstemperatur der Ozeane (ca. 20°C) bestimmt und muss nicht erst durch die solare Einstrahlung erzeugt werden, denn sie ist in diesem „eingeschwungenen“ System ja bereits vorhanden. Der Wärmeinhalt der Ozeane beträgt mehr als 4,59*10^26 Joule oder 50.000 Tage Sonneneinstrahlung, und der nächtliche Wärmeverlust wird auf der Tagseite ständig neu „aufgefüllt“, wie die solaren Residuen für Land und Meer in Abbildung 4 deutlich zeigen. Die nachfolgende Berechnung vom 9. Juli 2023 um 8:27 zum nächtlichen Temperaturverlust der Ozeane ist einem Herrn Thomas Heinemann zu danken, Zitat mit Hervorhebungen:

Zur Abkühlungsrate dT/dt = -10^17 W/C wenn sich die Energienentnahme aus dem Ozean zunächst aus den oberen 10 m anfängt (an der Oberfläche startet es), so ist C der obenen 10 m = 4,33e+7 J/K/m2 * 2,55e+14 m2 = 1,1e+22 J/K, macht

Die Temperatur an der Erdoberfläche nimmt also mit

dT/dt = -1e+17 W/1,1e+22 Ws/K = – 9,1e-6 K/s = – 0,4 K/Nacht ab.

Die Wärmekapazität des Ozeans ist C = 4200 J/kg/K * O * 1030 kg/m3 * h = 2,2e+21 J/K/m * h, wobei O der Teil der Erdoberfläche ist.“

Ich hab‘ das jetzt zwar nicht nachgeprüft, aber man sagt, der Herr H. bezeichne sich als Ozeanograf. Jedenfalls ist ein nächtlicher Temperaturverlust von 0,4 Kelvin durch die tagesseitige solare Einstrahlung leicht zu kompensieren, wie die maximale spezifische Strahlungsleistung der Sonne in Abbildung 5 beweist:

Abbildung 5: Die Beziehung zwischen Temperatur und spezifischer Strahlungsleistung im Stefan-Boltzmann-Gesetz am Beispiel des Leistungsbedarfs einer Oberflächentemperatur von 15°C +/-10°C

Meine tagseitige Berechnung von ca. 15°C hatte auf der Absoluten Temperatur von 0 Kelvin aufgesetzt und den Wärmeinhalt der globalen Zirkulationen nicht weiter betrachtet. Bei Umgebungstemperatur ist da also noch viel Potential nach oben, denn die Genese der tagseitigen Ortstemperatur zählt ja erst von der minimalen Umgebungstemperatur an. Der Bereich (A) der solaren Einstrahlung liegt unter dem S-B-Strahlungsäquivalent der Minimumtemperatur und trägt daher nicht zur Temperatur bei, sondern erhöht lediglich den Energieinhalt. Der Bereich (B) erhöht dann die Temperatur vom Minimum aufs Maximum, während gleichzeitig der Bereich (C) durch Verdunstung sowie Konvektion/Advektion aus der Einstrahlung „abgeschöpft“ wird. Es wird hieraus also unmittelbar deutlich, dass die Energie in den globalen Zirkulationen von Atmosphäre und Ozeanen auf der Tagseite der Erde zusammen mit der Temperaturgenese „wiederaufgeladen“ wird. In meinem EIKE-Artikel, „Machen wir mal ein Gedankenexperiment: Es gibt gar keine Erde!“, vom 10. August 2017 hatte ich unter Punkt 6. ERKENNTNIS vermerkt, Zitat:

Wenn die bodennahe örtliche Nachttemperatur nach der Umgebungsgleichung des S-B Gesetzes durch einen Wärmezufluss aus den atmosphärischen und ozeanischen Zirkulationen gestützt wird, dann sind alle weiteren Spekulationen über einen „natürlichen“ atmosphärischen Treibhauseffekt hinfällig.

Sinkt also nachts die örtliche bodennahe Temperatur unter die Temperatur des ortsnahen Ozeans, dann erfolgt sofort ein Wärmefluss aus diesem Wärmespeicher. Anstelle einer weiteren Abkühlung der betrachteten Senke erfolgt dann also ein zusätzlicher Wärmefluss in diese Senke hinein. Im Umkehrschluss wird diese Senke also umso tiefer werden, je weiter entfernt vom Ozean sie sich befindet.“

Die solare HF-Einstrahlung muss also auf der jeweiligen Tagseite den örtlichen IR-Strahlungsverlust der Erdoberfläche ausgleichen und erzeugt die tatsächlich erreichte Ortstemperatur. Die überschüssige Leistungsspitze treibt dann die globalen Zirkulationen in Ozeanen oder Atmosphäre an. Und selbst dann, wenn man die Sonne einen Mond-Tag lang (knapp ein Monat) „dimmen“ oder gar „ausknipsen“ würde, fällt die „Globaltemperatur“ wegen der riesigen terrestrischen Wärmespeicher nicht auf die morgendliche Mond-Temperatur von ca. -200°C ab. Der Beweis dafür ist das „Jahr ohne Sommer“ im 19. Jahrhundert, das man in den Diagrammen der jährlichen Durchschnittstemperaturen kaum identifizieren kann.

Der temperaturbestimmende Teil der solaren Einstrahlung ist wiederum lediglich von der terrestrischen Albedo abhängig. Somit setzt die von mir mittels meines hemisphärischen S-B-Modells aus dem Maximum des örtlichen S-B-Strahlungsäquivalentes berechnete „globale Durchschnittstemperatur“ von ca. 15°C nicht etwa, wie ursprünglich angenommen, auf einer Temperatur von 0 Kelvin auf, sondern auf der morgendlichen Temperatur der Ozeane. Das auf diese Weise ermittelte maximale S-B-Temperaturäquivalent stellt damit lediglich die physikalisch maximal erreichbare Orts- bzw. Durchschnittstemperatur durch die Sonneneinstrahlung auf unserer Erde dar, und zwar bei der augenblicklichen Albedo unserer Erde. Und bei dieser aktuellen Albedo halten sich wiederum solare HF-Einstrahlung und terrestrische IR-Abstrahlung gerade die Waage. Der Mond ist also das nahezu perfekte Modell für eine Erde ohne Atmosphäre, freies Wasser und Vegetation – sowie Wärmespeicherung.

Um es noch einmal ganz deutlich und physikalisch unkorrekt (weil ohne Sinus und Cosinus) zu sagen: Aufbauend auf der Temperatur der voll „aufgeladenen“ globalen Wärmespeicher erhält die Erde auf der Tagseite durchschnittlich 470 [W/m²] solare HF-Einstrahlung und verliert über ihre gesamte Oberfläche durchschnittlich 235 [W/m²] IR-Abstrahlung. Und damit hält sie dann dauerhaft ihre sogenannte „globale Durchschnittstemperatur“. So einfach isses nun mal, und der „natürliche atmosphärische Treibhauseffekt“ gehört folglich in die Welt der Paraphysik!

Was die sogenannte „Klimaforschung“ angeht so verwundert es schon, dass sie seit Alexander von Humboldt aus sich heraus nicht mehr geleistet hat, als den wesentlichen Klimaantrieb auf unserer Erde mit einer veritablen Physikwende einem mystischen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ (THE) zuzuschreiben und darauf ihre sogenannten Klimamodelle aufzubauen. Dieser THE ist rein fiktiv, und zwar deshalb, weil die Sonneneinstrahlung von der Tagseite der Erde trotz einer eindeutigen T^4-Beziehung aus dem S-B-Gesetz mit einem ominösen „Flächenfaktor4“ über die Gesamtfläche der Erde inklusive ihrer Nachtseite verteilt wird. Die milliardenschweren computergestützten „Klimawendemodelle“ für einen „Glaskugelblick in die Klimazukunft“ sind dabei lediglich geistlose „Rechenknechte“ ihrer klimareligiösen Schöpfer, die den globalisierten THE-Aberglauben an einen monokausalen CO2-Klimaantrieb binden. Und mit solch hundsmiserablen (Faktor4+CO2)-gesteuerten Klimamodellen sind MINT-freie Schmalhirne aus aller Welt nun gerade dabei, unsere fossil befeuerte technische Zivilisation zu zerstören.

Man muss solchen Leuten daher ganz klar vor Augen führen, dass es gar keinen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ gibt, und sie endlich damit aufhören sollen, in ihrem klimareligiösen CO2-Wahn unser fossil befeuertes industrielles Paradies zerstören zu wollen!

Wie es die Physik befiehlt: Der experimentelle Nachweis für mein hemisphärisches S-B-Modell:

https://eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2021/01/wechsel_0tab-640x272.jpg

Herr Albert (Aulus) Agerius hatte auf Grundlage meines hemisphärischen Einstrahlungsmodells ein alternatives Klimamodell erstellt und mit dem Standardmodell KT97 verglichen. Das IPCC-Modell KT97 gilt als Grundlage für alle computergestützten Klimamodelle. In seinem Buch „Kritische Analyse zur globalen Klimatheorie: Widerlegung der Basisstudie KT97 des IPCC mit den Messwerten des ERBS Satelliten an einem neuen Modell“ (1. Auflage vergriffen*) deckt er erhebliche Widersprüche in der IPCC-Basisstudie KT97 auf:

Tabelle 1: Satellitenmesswerte des ERBS Satelliten in einem Modellvergleich (Quelle: A. Agerius)

Dem IPCC-Modell KT97 gelingt es also lediglich, 5 von 11 Messreihen abzubilden. Diesem IPCC-Modell KT97 stellt Agerius nun sein „Modell 5“ entgegen, das alle 11 Messreihen ohne einen atmosphärischen Treibhauseffekt abbildet und damit mein hemisphärisches S-B-Modell durch diese Satelliten-Messreihen voll betätigt.

Zum besseren Verständnis können Sie einmal die Perspektive eines Satelliten einnehmen: Die Erde stanzt mit ihrer Tagseite eine Kreisfläche aus der planparallelen solaren Einstrahlung heraus und verursacht damit auf der Nachtseite den zylinderförmigen Erdschatten. Die jeweiligen Messwerte der Satelliten sind folglich entweder in der vollen Sonneneinstrahlung oder im Erdschatten. Die Satellitenmesswerte für die Solarkonstante können die Erdkrümmung also gar nicht abbilden.

*) 2. Auflage: A. Agerius Kritische Analyse zur globalen Klimatheorie ISBN: 978-3-347-24749-9

Abschließend noch eine wissenschaftshistorische Betrachtung: Ein schönes Beispiel für die Durchsetzung eines neuen Paradigmas in der Wissenschaft ist die Kontinentalverschiebungstheorie (1915) von Alfred Wegener. Seine Kritiker sprachen damals von „Gedankenspielerei“, „Phantasiegebilden“ oder gar von „Fieberfantasien der von Krustendrehkrankheit und Polschubseuche schwer Befallenen“. Wegener soll darauf gekontert haben, Zitat:

Die Leute, die so recht darauf pochen, auf dem Boden der Tatsachen zu stehen und mit Hypothesen durchaus nichts zu tun haben wollen, sitzen doch allemal selbst mit einer falschen Hypothese drin […]. Hätten sie die Verschiebungstheorie schon auf der Schule gelernt, so würden sie sie mit demselben Unverstand in allen, auch den unrichtigen Einzelheiten, ihr ganzes Leben hindurch vertreten, wie jetzt das Absinken von Kontinenten.“

Wegener selbst hat den wissenschaftlichen Durchbruch seiner Theorie nach dem WK2 nicht mehr erlebt. Und noch in den 1970-er Jahren wurde seine Theorie von Teilen des akademischen Wissenschaftsbetriebs strikt abgelehnt, was die Aussage meines damaligen Geophysikprofessors bestätigt, die Anhänger eines überkommenen Paradigmas würden lieber aussterben als sich überzeugen zu lassen.

 




Es rollt was auf uns zu! Klimanotstand oder Hysterie? mit Fritz Vahrenholt

Philip Hopf vom HKCM-Kanal sprach schon mit Horst Lüdecke von EIKE. Gerade folgte ein Gespräch mit Fritz Vahrenholt.

In diesem Video spricht Hopf mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt. Klimanotstand oder Hysterie? Klartext Interview mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt.




Anerkannter israelischer Astrophysiker: Die Sonne treibt das Klima der Erde an, nicht CO₂

Cap Allon

[Alle Hervorhebungen im Original]

Nir Shaviv ist israelischer Astrophysiker und Vorsitzender des Fachbereichs Physik an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Seine Forschungen und die seiner Kollegen deuten darauf hin, dass der steigende CO₂-Gehalt im Vergleich zum Einfluss der Sonne und der kosmischen Strahlung nur eine geringe Rolle für das Klima der Erde spielt.

„Die globale Erwärmung ist eindeutig ein Problem, wenn auch nicht in dem katastrophalen Ausmaß, wie es in den Filmen von Al Gore oder von Umweltalarmisten dargestellt wird“, so Shaviv. „Den Klimawandel gibt es schon ewig, und es ist unwahrscheinlich, dass er verschwindet. Aber die CO₂-Emissionen spielen nicht die Hauptrolle. Die periodische Sonnenaktivität tut es.“

Aber ich dachte, 97 % der Klimawissenschaftler sind sich einig, dass der Mensch die Hauptursache des Klimawandels ist?

„Nur Leute, die die Wissenschaft nicht verstehen, nehmen die 97%-Statistik ernst“, antwortet Shaviv. „Die Umfrageergebnisse hängen davon ab, wen man fragt, wer antwortet und wie die Fragen formuliert sind. In jedem Fall ist die Wissenschaft keine Demokratie. Selbst wenn 100 % der Wissenschaftler an etwas glauben, kann eine Person mit guten Beweisen für das Gegenteil immer noch Recht haben.“

Vielleicht kann man Shavivs Qualifikationen ablehnen…

Dr. Shaviv schrieb sich im Alter von 13 Jahren an der israelischen Technion-Universität – dem Äquivalent des MIT – ein und erwarb einen MA, während er in der berühmten Geheimdiensteinheit 8200 der israelischen Verteidigungsstreitkräfte diente. Er kehrte an das Technion zurück, wo er seinen Doktortitel erwarb, und arbeitete anschließend als Postdoktorand am California Institute of Technology und am Canadian Institute for Theoretical Astrophysics. Außerdem war er Einstein-Stipendiat am Institute for Advanced Study in Princeton.

Seine Qualifikationen sind also nicht von der Hand zu weisen.

Wir sollen doch auf die Wissenschaftler hören, oder? Nun, es gibt nur wenige, die qualifizierter sind als Dr. Nir Shaviv.

Aber was ist mit einer politischen Agenda? Ist Shaviv nicht von der Rechten korrumpiert worden, die von Big Oil finanziert wird, um diese Ansicht zu vertreten?

„Aus amerikanischer Sicht würde ich mich in den meisten innenpolitischen Fragen als liberal bezeichnen, in Sicherheitsfragen eher als Falke“, erklärte Shaviv. Nichtsdestotrotz war die Position der Trump-Regierung zum globalen Klimawandel insofern richtig, als sie die Orthodoxie des IPCC ablehnt.
Seit [2003] wurden buchstäblich Milliarden für die Klimaforschung ausgegeben … Doch die konventionelle Weisheit hat sich nicht geändert. Die Befürworter des vom Menschen verursachten Klimawandels ignorieren immer noch die Wirkung der Sonne auf das Erdklima, was unser Verständnis des Klimawandels des zwanzigsten Jahrhunderts auf den Kopf stellt.“

Shaviv extrapoliert: „Die Sonnenaktivität schwankt im Laufe der Zeit. Eine große Schwankung beträgt etwa elf Jahre oder mehr, was sich eindeutig auf das Klima auswirkt. Dieses Prinzip ist allgemein bekannt, aber im Jahr 2008 konnte ich es anhand von Daten zum Meeresspiegel quantifizieren. Wenn die Sonne aktiver ist, steigt der Meeresspiegel auf der Erde. Durch die höhere Temperatur dehnt sich das Wasser aus. Wenn die Sonne weniger aktiv ist, sinkt die Temperatur und der Meeresspiegel sinkt. Die Korrelation ist sonnenklar.

Ausgehend von der Zunahme der Sonnenaktivität im zwanzigsten Jahrhundert sollte sie für die Hälfte bis zwei Drittel aller Klimaveränderungen verantwortlich sein“, argumentiert er. „Das wiederum bedeutet, dass die Klimasensitivität gegenüber CO₂ bei einer Verdoppelung der CO₂-Menge etwa 1,0 Grad betragen sollte.“

Die Verbindung zwischen der Sonnenaktivität und der Erwärmung bzw. Abkühlung der Erde ist indirekt, so der Wissenschaftler weiter…

Galaktische kosmische Strahlung ist eine Mischung aus hochenergetischen Photonen und subatomaren Teilchen, die durch Supernova-Explosionen und andere gewalttätige Ereignisse im Kosmos auf die Erde beschleunigt werden. Die solare kosmische Strahlung ist die gleiche, obwohl ihre Quelle die Sonne ist.

Sowohl die galaktische als auch die solare kosmische Strahlung, die auf die Erdatmosphäre trifft, erzeugt Aerosole, die wiederum Wolken entstehen lassen (Svensmark et al.) und damit einen entscheidenden Einfluss auf das Wetter und das Klima der Erde haben. Während des solaren Minimums schwächt sich das Magnetfeld der Sonne ab, und der Druck des Sonnenwindes nach außen nimmt ab. Dadurch können mehr kosmische Strahlen aus den Tiefen des Weltraums in die Atmosphäre unseres Planeten eindringen und mehr Wolken entstehen lassen. Dieses Phänomen ist natürlich während eines großen Sonnenminimums – wie dem, in das wir wahrscheinlich gerade eintreten (oder das mit dem Beginn des Sonnenzyklus 26 bevorsteht) – besonders ausgeprägt.

„Wolken sind der Sonnenschutz der Erde, und wenn sich die Wolkenbedeckung aus irgendeinem Grund ändert, kommt es zu einer globalen Erwärmung – oder zu einer globalen Abkühlung.“ – Roy W. Spencer Ph.D.

„Heute können wir den Einfluss der Sonne auf das Klima anhand einer breiten Palette von Belegen nachweisen, von Fossilien, die Hunderte von Millionen Jahren alt sind, über Bojenmessungen bis hin zu Satelliten-Höhenmessdaten aus den letzten Jahrzehnten“, so Shaviv weiter. „Wir können auch die atmosphärischen Bedingungen im Labor reproduzieren und nachbilden, um die Beweise zu bestätigen.
Alles zeigt dasselbe: Der größte Teil des Klimawandels wird von der Sonne durch ihren Einfluss auf die atmosphärische Ladung verursacht, was bedeutet, dass der größte Teil der Erwärmung von der Natur kommt – ein Physikstudent im ersten Semester kann das sehen.

Unsere Ergebnisse sind sehr unbequem für die konventionelle Weisheit. Wir wissen, dass es in der Vergangenheit sehr große Klimaschwankungen gegeben hat, die wenig mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe zu tun haben. Vor tausend Jahren war es auf der Erde mindestens genauso warm wie heute. Während der kleinen Eiszeit vor dreihundert Jahren fror die Themse häufiger zu. Im ersten und zweiten IPCC-Bericht wurden diese Ereignisse noch erwähnt. Im Jahr 2001 verschwanden sie. Plötzlich kein Hinweis mehr auf eine natürliche Erwärmung, keine Kleine Eiszeit. Das Klima des letzten Jahrtausends wurde als im Grunde bis zum zwanzigsten Jahrhundert feststehend dargestellt. Das ist eine Art Orwell’sches Rosinenpicken, das in ein vorgegebenes Narrativ passt“.

Shaviv sagt, dass er keine finanzielle Unterstützung für seine Forschung von der Industrie für fossile Brennstoffe angenommen hat.

„Das eigentliche Problem ist die Finanzierung durch Förderorganisationen wie die National Science Foundation, weil diese Vorschläge von Leuten aus einer Gemeinschaft geprüft werden müssen, die uns aufgrund seines ‚unkonventionellen‘ Standpunkts ausgrenzt“, sagte er.

„Die globale Erwärmung ist kein rein wissenschaftliches Thema mehr. Sie hat Auswirkungen auf die Gesellschaft. Sie hat auch eine moralische, fast religiöse Qualität angenommen. Wenn Sie glauben, was alle glauben, sind Sie ein guter Mensch. Wenn man es nicht tut, ist man ein schlechter Mensch. Wer will schon ein Sünder sein?“

Nach Ansicht von Shaviv hat der weltweite Kreuzzug zur Begrenzung und schließlich zum Verbot fossiler Brennstoffe „reale soziale und wirtschaftliche Konsequenzen“. Die Umstellung auf teurere Energiequellen wird die Industrie aus den stärker industrialisierten Ländern in ärmere Länder treiben, die sich Windturbinen und Sonnenkollektoren weniger leisten können.

„Es könnte ein finanzielles Opfer sein, das die Reichen zu bringen bereit sind“, schloss Shaviv. „Selbst in den Industrieländern bringt der Druck, auf fossile Brennstoffe zu verzichten, arme Menschen in die Gefahr, im Winter zu erfrieren, weil sie keine bezahlbare Heizung haben. Das Wirtschaftswachstum der Länder der Dritten Welt wird gehemmt, wenn sie keine Kredite bei der Weltbank aufnehmen können, um billige Kraftwerke auf der Basis fossiler Brennstoffe zu entwickeln. Dies sind ernste menschliche Probleme im Hier und Jetzt, nicht in einer theoretischen Zukunft.“

Link: https://electroverse.info/europes-below-average-july-sun-drives-earths-climate-not-co2/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE