„Bevölkerungsbombe“ 2.0: Die Tagesschau geht zurück zu den Wurzeln des Ökologismus

von AR Göhring

Die Tagesschau rekurriert gerade auf die alte Erzählung von der „Bevölkerungsbombe“ aus dem Jahr 1968 – der Schmetterlings-Experte Paul Ehrlich begann damit die ökologistische Bewegung.

Das Narrativ wurde allerdings im Sinne der „Klimakrise“ aktualisiert:

Ein internationales Klima-Forscherteam hält ein sicheres und gerechtes Leben für alle Menschen auf der Erde für kaum mehr möglich. Fast alle Grenzen seien bereits überschritten.

Paul Ehrlich behauptete in seinem Buch, und dann rund zehn Jahre lang in Interviews und Artikeln, daß das Ende nah sei: In den 1980ern zum Beispiel befürchtete er Milliarden Hungertote – allein in den reichen USA über 50 Millionen. Seine Grundargumentation lautete dabei, daß die Erdkruste mit der Biosphäre darüber schnell durch Emissionen vergiftet sein würde, und daß die Böden nicht in der Lage seien immer mehr Menschen zu ernähren. Die Fantasie-Prognosen des aufmerksamkeitssüchtigen Apokalyptikers wurden in den 80ern derart peinlich, daß Sensations-Presse ihn ausschlich – heute ist der Name Paul Ralph Ehrlich weitgehend unbekannt, einschließlich seiner Theorien.

Halt, nicht ganz: Das Märchen „es gibt zu viele Menschen“ oder „der Mensch mit der Industrie ist eine ökologische Seuche“ hat sich tief in das Bewußtsein der westlichen Bürger eingebrannt. Ob AfD-Wähler oder Grünen-Politiker – kaum jemand Befragtes würde sich heute gegen diese misanthropische Überzeugung aussprechen.

Kein Wunder, daß die Sensationspresse und das Revolver-Fernsehen die olle Kamelle immer wieder einmal auspackt, natürlich, ohne den peinlichen Erfinder zu nennen.

So hört sich die Ehrlich-Theorie im neuen klimatischen Gewand an: Nach Johan Rockström PIK, dürften in acht fundamentalen Bereichen die Grenzen der Belastbarkeit des Planeten nicht überschritten werden.

Dabei geht es um die Erderwärmung, den Zustand und die Funktionalität der Ökosysteme, die Verfügbarkeit von Oberflächen- und Grundwasser, sowie die Belastung von Luft und Umwelt mit Schadstoffen, Stickstoff und Phosphor.

Oder:

  • Gerechtigkeit zwischen den Tierarten und Stabilität des Erdsystems
  • Gerechtigkeit zwischen den Generationen
  • Intragenerationelle Gerechtigkeit zwischen Ländern, Gemeinschaften und Individuen

Was ein Geschwurbel! Wer es sich auf Englisch in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature antun möchte, hier.

Das Problem dabei, so Rockström und sein Team: Sieben der acht Grenzen seien bereits überschritten. Der Verlust der Biodiversität oder auch die Erderwärmung ließen sich aber nicht mehr rückgängig machen, was übersetzt bedeutet: Ein sicheres und gerechtes Leben sei, so die Forscher für viele Menschen auf der Erde heute und in Zukunft nicht mehr möglich.

Das Ende ist also schon da? Ungewöhnlich – Rockström riskiert, das Schicksal des peinlichen Ehrlich zu teilen.

Einige anderen Alarmisten ahnen wohl, daß Rockström et alii, ähnlich wie Habeck & Graichen, den Bogen überspannen und damit zahlreiche Fragen in der breiten Steuerzahler-Bevölkerung provozieren. Daher meint Henrique Pereira

.., Leiter der Forschungsgruppe Biodiversität und Naturschutz am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung in Halle-Jena-Leipzig: „Mein Hauptkritikpunkt an dem Konzept ist, daß diese Grenzen nicht wirklich von der Wissenschaft definiert werden, sondern stattdessen von der Wissenschaft beeinflußt sind. Das heißt, alle Grenzen beruhen auf der Einschätzung von Expertinnen und Experten, was ein zulässiges Risiko und zulässige Folgen sind, aber eine andere Gruppe von Expertinnen und Experten könnte zu anderen Zahlenwerten für die Grenzen kommen.“

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Planetare Grenzen




The science has NOT settled! Markus Lanz: Wie oft Herr Latif schon daneben lag

von AR Göhring und Klaus-Eckart Puls

Die Sendung von Markus Lanz am 25. Mai schlug doch einige Wellen: Die Massenmedien freuten sich, wie das Trio Lanz, Latif und Amman den AfD-Abgeordneten Steffen Kotré bearbeitete. Die Kritker von Cicero, Tichy über EIKE bis hin zur Achse und zahlreichen Twitter-Konten monierten das abgekartete Stück Nicht-Journalismus des ZDF.

Im Focus der wissenschaftlichen Seite der Kritik natürlich besonders der Grandseigneur der Klimaalarmisten, Mojib Latif (68), der im Studio den Politiker Kotré gemeinsam mit Lanz herablassend auslachte. Der ehemalige Mitarbeiter vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg war in den 90ern das Gesicht der Klimaforschung in den öffentlich-rechtlichen Medien – und als solches gern mit Vorhersagen zur Hand, wie schlimm sich die Erderwärmungskatastrophe schon in naher Zukunft auswirken würde. Unvergessen sein Spiegel-Interview aus dem Jahr 2.000, in dem er orakelte,

Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben

Pikant: Alle fünf Winter 2008/09 – 2012/13 waren kalt bis sehr kalt, und schneereich und überwiegend lang-anhaltend!
Darauf angesprochen, behauptete Latif 2012, die Spiegel-Leute hätten ihm das Zitat quasi in den Mund gelegt.

Der Spiegel hat mich damals falsch zitiert. Meine Prognose bezog sich nicht auf das Jahr 2010, sondern auf die Zeitspanne zwischen 2050 und 2100 sowie auf den Fall, daß keine Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen werden.

Das kann man glauben oder nicht – das Zitat selber kommt seltsamerweise nur in der Interview-Überschrift vor, nicht im Frage-Antwort-Text. Ein professioneller Fehler eines Jung-Journalisten, der Latif rettete? Wie dem auch sei – der Jahrhundert-Winter 20/21, also 20 Jahre nach Latifs Prognose, mit 70cm Schnee im Saaletal, Texas Freeze und Schnee-unter in Madrid, hätte allein schon ausreichen müssen, um all die Latifs, Rahmstorfs und Schellnhubers medial in Mißkredit geraten zu lassen. Stattdessen erklärten die Wetterfrösche von ARD&ZDF, die Kälte sei der Hitze geschuldet – was der renommierte Experte Latif damals nicht vorhersah. Warum nicht?

Die „20 Jahre“-Sache ist der bekannteste Schnitzer des Medien-Professors aus Hamburg. Aber längst nicht die einzige – was die Massenmedien gerne vergessen, wir aber nicht – wie EIKE-Vizepräsident Michael Limburg und unser Pressesprecher Horst Lüdecke hier schon zeigten. Und auch nicht zahlreiche andere Kritiker, wie der empfehlenswerte Youtube-Kanal Klimamanifest Heiligenroth, und der Twitter-Kanal TheRealTom.
Beide zeigen äußerst interessante Videos zu den Patzern des Herrn Latif – das von Heiligenroth ist sogar schon fünf Jahre abrufbar!

Gerade geht der Youtube-Kanal Vermietertagebuch viral. Der Betreiber Alexander Laue erinnert mit alten Aufnahmen aus den 90er Jahren an weitere legendäre Prognose-Krepierer des Klimaforschers Mojib Latif. 1997 zum Beispiel meinte er im NDR, die Nordatlantische Oszillation NAO würde für kalte Winter sorgen. Elf Jahre später wird er – erneut im NDR – auf die falsche Vorhersage angesprochen, bügelt sie aber väterlich-lächelnd ab, mit dem schönen Satz, man arbeite in der Klimawissenschaft halt „mit etwas Ungenauigkeit“. 2023 hingegen seien Klimaprognosen (die seines Doktorvaters Hasselmann) passend „wie die Faust aufs Auge“.

Weiterhin stellt unser Haus-Meteorologe Klaus Puls einige sehr interessante Grafiken und Zitate zur Verfügung, die zeigen, daß an der Richtigkeit der Klima-Vorhersagen nichts dran ist, und es stattdessen, wenn überhaupt, etwas kühler wird. Ein Interview der Presse mit Latif:

Die Presse: Zurück zur bisherigen Erwärmung, 0,8 Grad seit 100 Jahren. Für Vahrenholt kommt die Hälfte von der Sonne. Und beim IPCC kommt alles vom CO2?
ML: Nein, das hat der IPCC nie gesagt, er ist sehr vorsichtig und sagt, daß etwa die Hälfte der Erwärmung anthropogen ist.
Die Presse: Dann sagt er das Gleiche wie Vahrenholt?
ML: Ja, das ist es ja, was mich wahnsinnig macht: Da wird ein Popanz aufgebaut und dann genüßlich zerrissen.

Zur Schneebedeckung der Nordhemisphäre zwei schöne Grafiken:

F.Schnee-Bed.NHK.1980-2021

Datensammlung der Rutgers-Universität für die Jahre 1972 bis 2022. Rote Linie: Mittel des betrachteten Zeitraumes. Dicke blaue Linie: 53-Wochen-Mittelwert, dünne blaue Linie: wöchentliches Mittel. Werden Eis und Schnee weniger?

Übrigens: Mojib Latif kann auch kleine Brötchen backen, wenn er will. So meinte er

„Ich bin gescheitert“, gibt Deutschlands wohl bekanntester Klimaforscher vom Kieler Zentrum für Ozeanforschung ungewöhnlich kleinlaut zu. Seit 30 Jahren versuche er, die Politik wie die Gesellschaft mit der Dramatik des Klimawandels und den Folgen der Erderwärmung vertraut zu machen, doch noch immer werde er von den Menschen beinahe ungläubig gefragt, ob es wirklich so schlimm sei. Entsprechend bitter fällt sein persönliches Fazit aus : „Ich kann nicht überzeugen“, da könne er noch hundert Jahre reden.

Übrigens: Für diese „Erkenntnis“ bedarf es nicht des Herrn Latif, denn: Diese Einsicht hatten seine Alarmisten-Kollegen in den USA schon vor zehn Jahren:

„Die Schlacht, um die Amerikaner zur Annahme der wissenschaftlichen Erkenntnis vom Klimawandel zu gewinnen, ist verloren, erklärte am vergangenen Mittwoch ein Experte auf dem ASPEN-Umweltforum.“

„Klimatologen, hört auf, über die Klimatologie zu reden. Wir haben verloren. Es ist vorbei. Denkt nicht mehr daran,“ rief Foley am letzten Tag der dreitägigen Veranstaltung während einer Podiumsdiskussion einem überraschten Auditorium zu.“ „Sprecht über Dinge, die etwas bringen – Nahrung, Wasser, Lebensstil, Wohnorte, solche Sachen.“

 




Der „Schreck“ von Prof. Dr. Gerd Ganteför über den Wirtschaftstag der CDU am 22.Mai 2023 in Berlin

von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Prof. G. Ganteför ist nach seiner Pensionierung zum unermüdlichen Youtube-Blogger in Sachen physikalischer Aufklärung geworden. Unter seinen zahlreichen Beiträgen sind es wohl die über Wärmepumpen, welche infolge ihrer Brisanz für Hausbesitzer und Mieter jüngst die größte Resonanz erfuhren (hier, hier, hier, hier).

Sein neuestes Video (hier) beschäftigt sich mit dem Wirtschaftstag der CDU am 22.Mai 2023 in Berlin. Die dort von ihm geschilderten Beobachtungen und Schlussfolgerungen, ließen ihn „erschrocken“ zurück – eine Formulierung aus seinem Munde so deutlich wie noch nie. Seine Beobachtungen sind wie stets fachlich in Ordnung und in diesem Video für den aktuellen und noch mehr den zukünftigen Wohlstand unseres Landes relevant. Allerdings bedürfen nach Auffassung des Autors seine Ausführungen über den Wirtschaftstag und alle benachbarten Videos, die sich mit Klima und Energiewende befassen, dringend einer Ergänzung.

Ganteför pflegt einen empathischen und ausgesucht höflichen Vortragsstil, der seine Meinungsgegner nicht verletzt, sondern weitgehend mitnimmt. Dagegen ist nichts einzuwenden, es macht seine Videos angenehm unaufgeregt. Dieser Stil hat freilich den Nachteil, dass sich die harten Kernaussagen seiner Youtube-Vorträge bei nicht genau Hinhörenden oft in verniedlichende Missverständnisse verwandeln. G. Ganteför vermeidet es, Wahrheiten schonungslos auszusprechen, sondern „verzuckert“ sie lieber mit Empathie und Verständnis für die Meinungsgegner.

Man ist infolgedessen beim Anhören seines letzten Videos selber „erschrocken“. Wie kann ein Energieexperte, der jahrelang die energiepolitische Entwicklung aktiv mitverfolgte, nun plötzlich darüber „erschrocken“ sein, was momentan passiert? Ist G. Ganteför völlig entgangen, dass sich die CDU als eine ehemals konservative bürgerliche Partei weit in den linken Bereich verschoben hat und sich daher auch den ganzen Klima- und Energieunsinn auch auf die eigenen Fahnen schreibt? Einem kritischen Zeitgenossen konnte der jahrelange Linksrutsch der CDU, mit all den damit verbundenen fatalen Folgen für ihre Energiepolitik, unmöglich entgangen sein.

Bei G. Ganteför kommt aber noch etwas Grundlegendes hinzu. Er geht unausgesprochen von den folgenden drei Grundvoraussetzungen aus, ohne sie je einer grundlegenden fachlich-kritischen Analyse unterzogen zu haben – zumindest nicht in seinen Videos.

  1. Den Aussagen des IPCC über die globale Erwärmung infolge des angestiegenen anthropogenen CO2 in der Atmosphäre ist Vertrauen zu schenken.
  2. Die Stärke der globalen Erwärmung hat ohne Gegenmaßnahmen, die nun unter „große Transformation“ und „Dekarbonisierung“ laufen, bedenkliche Folgen für die Menschheit.
  3. Infolgedessen ist eine wie immer geartete „Energiewende“ auf globaler und nationaler Ebene durchaus vernünftig und erforderlich.

Einziges Caveat von G. Ganteför ist hier, dass die von der aktuellen deutschen Politik vorgegebene Geschwindigkeit nicht sachgerecht sei, weil sie die deutsche Bevölkerung nicht mitnähme und daher zu gesellschaftspolitischen Verwerfungen führen würde. G. Ganteför spricht auch von bedenklich erstarkenden politischen Randbezirken von links und rechts infolge einer zu hohen „Wendegeschwindigkeit“. Darf man dazu daran erinnern, dass alle politischen Parteien, solange sie auf dem Boden unserer Verfassung stehen, zum demokratischen Spektrum gehören? Es gibt kein demokratisches Recht auf irgendeine „politische Mitte“.

Nebenbei: 80% der Weltbevölkerung machen weder bei Dekarbonisierung noch bei hirnlosen Energie-Rückwenden wie in Deutschland mit. Es würde sie wieder in die Kolonialzeiten zurückwerfen, ihre Regierungen würden weggefegt werden. Man strebt vielmehr nach den modernsten technischen Methoden, wohl wissend, dass sich bei höchsten Leistungsdichten, insbesondere denen der Kernenergie, das CO2-Problem von selbst erledigt – falls dieses Problem überhaupt real ist. Die, unter weltweiter Betrachtung, wenigen Länder mit Dekarbonisierungsbestrebungen sehen sich dagegen untragbaren Kosten und zunehmendem Widerstand der Bevölkerung gegenüber, die spätestens dann aufwacht, wenn ihr mühsam erworbener Wohlstand auf dem Spiel steht.

Zurück zu Ganteför. Er stellt unausgesprochen die Narrative von „Klimaschutz“ und „Energiewende“ nicht in Frage. Genau dieses Infragestellen ist aber dringend notwendig, denn ohne eine begründete Sachbasis dieser Narrative sind alle weiteren Schlussfolgerungen wertlos – etwa so wertlos wie es die historischen Narrative über die Planetenbahnen waren, als es noch keine Keplerschen Gesetze gab.

Mit unserem Wissen über „Klima“ verhält es sich ähnlich. Wir haben die entscheidende Kenntnisschwelle noch gar nicht erreicht. Ist das anthropogene CO2 wirklich so schädlich wie es von Politik, grünen Medien und Aktivisten-Forschern vorgegeben wird, wobei diese Vorgabe inzwischen zum undemokratischen Zwang wurde? Kann man das Klima (statistisches Wettermittel über mindestens 30 Jahre) überhaupt „schützen“, wobei gleich die Folgefrage auftaucht, welches Klima in welcher Klimazone von tropisch bis polar denn nun geschützt werden soll, oder die weitere Frage, ob man vielleicht mit dem „Wetterschutz“ beginnen sollte? Kommen „Energiewenden“ wirklich dem Klima zu Gute, und wer belegt eigentlich dieses Narrativ mit nachvollziehbaren ordentlichen Berechnungen? Dem Autor ist nichts Seriöses dazu bekannt.

G. Ganteför ist mit seiner unausgesprochenen Verweigerung, die Grundlagen des Klima-Alarmismus zu attackieren, in guter Gesellschaft. Eine Veranstaltung wie der CDU-Wirtschaftstag, in dem, fast schon zu spät, das Überleben Deutschlands als Industrienation thematisiert wurde, war mit unzähligen Vorträgen gespickt, von denen sich kein einziger damit beschäftigte, ob die zugrundeliegenden Narrative „Klimaschutz“ und „unabdingbare Energiewende“ überhaupt Realitätsbezug aufweisen. Somit war dieser Wirtschaftstag durchaus vergleichbar mit einem christlichen Kirchenkonzil, das unausgesprochen die Existenz des heiligen Geist voraussetzt und, darauf basierend, alles Folgende logisch korrekt ableitet.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: es geht nicht um die vorsichtigen korrekten Bewertungen im Youtube-Video von G. Ganteför über den Wirtschaftstag der CDU am 22.Mai 2023, denen der Autor zustimmt. Es geht um die von G. Ganteför implizit verweigerte Begründungsbasis der Klimaschutz-Agenda und ihrer Energiewende-Folgen. Und es geht auch um die erstaunliche Naivität eines klugen Naturforschers, eine fatale Entwicklung erst jetzt „erschrocken“ in ihrer vollen Breite erkannt zu haben. Das sich entwickelnde Desaster war doch schon für Blinde fassbar. Die jahrelangen Warnungen von EIKE belegen, dass man schon sehr früh sehen konnte, was sich da zusammenbraute.

Nachfolgend sei nun in aller Kürze dargelegt, ob die oben genannten, von G. Ganteför unausgesprochenen Voraussetzungen überhaupt strenge wissenschaftliche Kriterien erfüllen. Um wieder keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die physikalische Theorie – mehr (anthropogenes) CO2 in der Atmosphäre führe zu mehr bodennaher Erwärmung – wird dabei nicht in Frage gestellt. Und das hat auch einen Grund, denn eine ernst zu nehmende Widerlegung dieser Theorie ist bis heute in der Fachliteratur nicht aufzufinden. Es geht hier viel bescheidener nur darum, ob die Wissenschaft überhaupt weiß, wie stark diese Erwärmung ist, ob die konkreten Folgen des angestiegenen atmosphärischen CO2 überhaupt bekannt sind und welche Folgerungen aus all dem zu ziehen sind.

Wie stark ist die Klimasensitivität?

Das IPCC, welches keine eigene Klimaforschung betreibt, gibt nur geschätzte Zahlenwerte über die globale Temperatursteigerung durch anthropogenes CO2 an, die nicht statistisch abgesichert sind und auch gar nicht statistisch abgesichert werden können! Die Schlüsselgröße ist dabei die „Klimasensitivität“ ECS = Equilibrium Climate Sensitivity (es gibt auch noch die zeitlich schnellere TCR), die angibt, um wieviel °C sich die globale Mitteltemperatur langfristig erhöht, wenn sich das atmosphärische CO2 von jedem Wert aus verdoppelt – was wir, ausgehend von 280 ppm, noch lange nicht erreicht haben. Das „jedem“ vor dem Wort „Wert“ besagt, dass die Temperaturwirkung des anthropogenen CO2 logarithmisch ist, oder anschaulicher, jedes neu hinzukommende CO2-Molekül bewirkt eine geringere Erwärmung als sein Vorgänger [1]. Man kann auch von einem Sättigungseffekt sprechen.

Das IPCC entnimmt seine willkürlichen ECS-Schätzwerte ebenso willkürlich ausgesuchten Fachliteraturstudien, so dass dabei nur Fragwürdiges herauskommen kann. Im Sachstandsbericht AR5 (2013) gibt das IPCC zum Beispiel die ECS-Spanne von 1,5 bis 4,5 °C an, das ist ein Faktor 3, im AR6 (2021) setzt es salopp ohne ausreichende fachliche Begründung die untere Grenze auf 2,5 herauf und die obere auf 4 °C herunter [2]. Das einschlägige Kapitel 7 des AR6 ist dann nur noch Chaos: Es wimmelt dort von allen möglichen ECS-Werten, jeder kann sich einen genehmen Wert aussuchen.

Wie konnte es dazu kommen? Die vom IPCC vorgenommenen Schätzungen beruhen im Wesentlichen auf unzuverlässigen Klimamodellen, wobei Szenarien der zukünftigen anthropogenen CO2-Emissionen maßgebend sind. Die IPCC-Emissionsszenarien am oberen ECS-Rand – welche die Medien gerne vorzugsweise zitieren – sind dabei völlig unrealistisch, denn sie nehmen an, dass mehr CO2 emittiert wird, als es alle fossilen Reserven der Erde überhaupt hergeben [3]. Ferner werden in den Klimamodellen die natürlichen Klimaänderungen vor 1850 nicht berücksichtigt, so als ob vor 1850 Klimakonstanz geherrscht hätte.

Fachliteraturstudien kennen im Gegensatz zum IPCC untere ECS-Grenzen bis herab zu 0,6 °C [4], ferner nehmen die in der Fachliteratur angegebenen Klimasensitivitäten sogar noch proportional ab, je zeitnäher die Studien sind [5] (siehe Bild). Um all diese entlastenden Ergebnisse der Fachliteratur schert sich das IPCC nicht im Geringsten. Sie werden ohne Angabe von Gründen in den IPCC-AR-Sachstandsberichten ignoriert. In der Gerichtsbarkeit entspräche dies einer Verurteilung, ohne die wichtigsten Entlastungszeugen überhaupt angehört zu haben! Eine Promotion, welche nachweislich die Ergebnisse anderer Autoren unterschlägt, dürfte bei einem ordentlichen Doktorvater kaum eine Chance haben.

Bild: Abnahme der Klimasensitivität ECS, je zeitnaher die betreffenden Fachstudien sind, das erste Bild dieser Art wurde vom französischen Klimaforscher Prof. Francois Gervais publiziert [5] und danach immer wieder ergänzt.

Die Klimawissenschaft kennt also nicht einmal statistisch abgesicherte Grenzen der Klimasensitivität. Direkte Messungen oder gar Experimente zur besseren Kenntnis von ECS sind nicht möglich. Die Komplexität der ablaufenden Mechanismen und die noch unverstandenen Interaktionen von Atmosphäre, Land, Meer und Kryosphäre setzen bis heute unüberwindbare Schranken. es sieht nicht danach aus, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird.

Weitere Fragen in diesem Zusammenhang sind die nach befürchteten Extremwetterzunahmen wie von Tornados, Dürren, Überschwemmungen, nach Temperaturen, nach der Zuverlässigkeit von Klimamodellen und Weiterem mehr. All diese Themen sind bereits in einer kurzen Zusammenstellung des Autors (hier) abgehandelt worden und brauchen deswegen nicht noch einmal wiederholt zu werden. Interessierte Leser(innen) seien auf diesen Link verwiesen.

Insbesondere ist daselbst das Kapitel 9 „Wie weit kann das CO2 in der Atmosphäre noch ansteigen“ relevant, weil auch G. Ganteför in seinem Video zum Wirtschaftstag korrekt auf die zunehmenden natürlichen Senken von Ozeanen und Biosphäre hinwies, dabei aber leider das Entscheidende vergaß:

Um den CO2-Gehalt der Luft weiter zu erhöhen, müssen die CO2-Emissionen der Menschheit ebenfalls laufend erhöht werden. Die Begrenztheit fossiler Rohstoffe wird dies aber in absehbarer Zukunft nicht mehr möglich machen, so dass ein Höchstwert zwischen etwa 500 bis ~800 ppm prinzipiell nicht überschritten werden kann.

Dieser Zusammenhang gehört zu den wenigen wirklich verlässlichen Erkenntnissen der aktuellen Klimawissenschaft. 

Was folgt aus der wissenschaftlichen Unsicherheit der Klimasensitivität?

Wenn man den kleinsten in der Fachliteratur genannten der ECS von 0,6 °C als unbedenklich und die größten Werte als gefährlich ansieht, ergibt sich die Frage, wie die hoch entwickelten Gesellschaften der westlichen Welt mit diesem Unsicherheitsproblem umgehen sollten (die Klima-Agenda von 80% Weltbevölkerung wurde oben bereits angesprochen).

Der vernünftigste Ansatz wäre der, sich nach der kurz zuvor geschilderten Erkenntnis zu richten, dass der CO2-Anstieg der Atmosphäre prinzipiell begrenzt ist. Zusammen mit der Unsicherheit über die Klimasensitivität ist dann das einzige vernünftige Vorgehen, den Dingen ihren Lauf zu lassen und für ausreichende Mittel und Maßnahmen gegen die üblichen Wetterkapriolen wie Dürren und Überschwemmungen zu sorgen. Die bereits laufend überwachten Höhenanpassungen von Deichen (Musterbeispiel Holland) gehören dazu. Es gibt aber wie folgt noch eine andere Sichtweise.

In modernen Zeiten verwendet man bei Abwendung von erwarteten Schäden das Nutzen-Kosten-Prinzip. Beim Klimaproblem ist der „Nutzen der Dekarbonisierung“ leider extrem unsicher: Der erste Grund ist die oben geschilderte Unsicherheit der Klimasensitivität. Der zweite Grund ist die bisher nicht beobachtete Zunahme von Wetterextremen in Klimazeiträumen, trotz angestiegenem CO2 (verglichen mit der Klimavergangenheit der letzten 9.000 Jahre). Unser aktuelles Klima bewegt sich bequem im Rahmen dieser Klimavergangenheit, von „Klimanotstand“ kann keine Rede sein.

Ferner ist es keineswegs ausgemacht, dass höhere Temperaturen schädlicher sind als niedrigere. Die Menschheitsgeschichte zeigt zumindest in den gemäßigten und kalten Klimazonen, dass wärmeres Klima für die Menschen stets günstiger war. Und schlussendlich sorgt mehr CO2 für bessere Nahrungsmittelernten. Im Gegensatz zu den Unsicherheiten beim „Nutzen“ sind die Kosten der Dekarbonisierung als extrem wohlstandsvernichtend aber gut abschätzbar. Was folgt daraus?

In modernen Zeiten rational begründbarer und berechenbarer Entscheidungsfindungen sind gemäß dem Nutzen-Kosten-Prinzip alle Menschheitsbedrohungen miteinander zu vergleichen. Neben der Klimaproblematik gibt es schließlich auch noch die Problematik des Aufschlags eines größeren Asteroiden auf die Erde mit Schäden von unvorstellbarem Ausmaß (je nach Größe des Asteroiden, man geht davon aus, dass die großen Land-Dinosaurier durch solch ein Ereignis vor etwa 65 Millionen Jahren ausgerottet wurden), die Problematik sicherer Wasserversorgung in ariden Weltzonen (Musterbeispiel Israel), die Problematik der Vermüllung der Weltmeere mit Plastik- und des erdnahen Orbits mit Satelliten-Schrott, die Problematik der Abholzung von Tropenwäldern, die Problematik gefährlicher Pandemien ….

Für all diese Bedrohungen sind die Nutzen-Kosten-Verhältnisse ihrer Behebung zu ermitteln und gegenüberzustellen. Man kann Geld nur einmal ausgeben. Überschlagsrechnungen und eine neutrale Sicht auf die inzwischen sehr umfangreiche Klima-Fachliteratur zeigen, dass in der aus diesem Vergleich hervorgehenden Rangfolge die Klimaproblematik das Schlusslicht ist. Auch dies hat bereits die oben schon erwähnten 80% der Weltbevölkerung begriffen, sich nicht im Geringsten um Klimaschutz gekümmert und verbrennt auch noch zunehmend Kohle. Deutschland mit weniger als 2% der weltweiten CO2-Emissionen hat es dagegen noch nicht begriffen.

Die deutsche Begriffsstutzigkeit erstaunt etwas, denn trotz extremer fachlicher Defizite auf der höchsten Regierungsebene ist die deutsche Politik nicht völlig dumm. Es gibt schließlich auch eine zweite und dritte Regierungsebene mit zum Teil sehr guten Fachleuten. Warum hat dann nicht einmal die vorbeschriebene triage aller Bedrohungen eine Chance, welche „Klimaschutz“ unter der Nutzen-Kosten-Betrachtung ans Ende aller denkbaren Menschheitsbedrohungen rückt?

Der Grund ist nicht schwer zu erkennen: Klimaschutz ist für Politik und die großen internationalen Investmentunternehmen (Musterbeispiel Black Rock) wie Honig für Bären. Mit geschickt propagandistischer Verängstigung der Bevölkerung läßt sich am bequemsten per Planwirtschaft regieren, die heute schon bis hin zur Besteuerung der Atemluft reicht. Für die Großfinanz lässt sich über geschmierte Politiker so etwas wie ESG (Environmental Social Governance hier) in die Welt setzen und Geld zu verdienen, welches der zu „Klimaschutz“ geknechteten Bevölkerung abgepresst wird. Zum Glück beginnt bei dem verbrecherischen ESG bereits der erste politische Widerstand (hier), leider noch nicht bei uns. Dias Thema weiter fortzusetzen würde jetzt den Umfang dieses Beitrags sprengen.

Daher zurück zur aktuellen deutschen „Ampel“: Sie will die wissenschaftlichen Fakten über Klimaschutz und Energiewende nicht wahrhaben, wirft auch noch, rein ideologisch motiviert und ohne sachliche Not, die letzten CO2-freien deutschen Kernkraftwerke auf den Müllhaufen und vernichtet damit Geldmittel, die für Schulen und Krankenhäuser fehlen. All dies ist verantwortungslos, gegen die Interessen der deutschen Bevölkerung, gegen die Interessen unserer europäischer Nachbarn, gegen die uns ernährende deutsche Industrie. Der Amtseid der Verantwortlichen „Schaden vom deutschen Volke abzuwenden“ wurde gebrochen. Leider kennt unsere Rechtsprechung kein Mittel, um gegen eine derartige Verantwortungslosigkeit strafrechtlich vorzugehen.

Der Autor wünscht sich, dass sein Kollege Ganteför (den er persönlich kennt und sehr schätzt) auch einmal den Narrativen der deutschen Energie-Misere auf den Zahn fühlt und dazu Videos produziert. Seine Schlussfolgerungen könnten ferner noch etwas mutiger und deutlicher ausgesprochen werden. Sie sind es wert.

Nach aller bisherigen Kritik und Analyse nun aber auch noch die Abhilfemaßnahmen der deutschen Misere. Es sind 6 Punkte:

Welche Änderungen der Klima- und Energiepolitik sind erforderlich, um Deutschland aus der Misere zu befreien?

Punkt 1: kein EEG. Solar-, Wind und Biogas subventionslos und ohne Vorrangeinspeisung dem freien Markt bei Einhaltung konsequenten Naturschutzes überlassen (Der Windradspuk ist dann in 24 Stunden vorbei, der Rest dauert ein paar Wochen länger).

Punkt 2: Kohleausstieg beenden. Weiterhin Erdgas verwenden (wir können nicht ewig mit Russland auf einem derart schlechten Verhältnis wie heute stehen bleiben). Deutsches Schiefergas nutzen. Wieder neue Kernkraftwerke bauen bzw. falls möglich, noch vorhandene abgeschaltete Kernkraftwerke wiederbeleben.

Punkt 3: keine CO2-Steuer. Absage an alle Arten von ESG-Finanzprodukten.

Punkt 4: Alle Wärmeschutzverordnungen und die Hälfte aller Bauvorschriften streichen. Konsequenter Bürokratieabbau. Schlechte Wärmedämmung korrigiert sich über den Energiepreis von selbst, dazu sind Zwangsmethoden wie in der ehemaligen DDR abzulehnen.

Punkt 5: Kein „Verbrenner-Aus“. E-Autos ohne Subventionen bzw. allenfalls für den innerstädtischen Nahverkehr. E-Fuels dem freien Markt überlassen.

Punkt 6: Den ökonomisch-technischer Unsinn „Wasserstoffwirtschaft“ unterlassen. Wenn sich Wasserstoff lohnt, wird es sich von alleine am freien Markt durchsetzen (Wasserstoff lohnt sich nicht, weil seine Energieverluste bei Herstellung, Transport und Speicherung haarsträubend groß sind).

 

Quellen

[1] Y. Huang and M. B. Shahabadi, 2014. Why logarithmic? A note on the dependence of radiative forcing on gas concentration, AGU Journal of Geophysical Research: Atmospheres,10.1002.

[2] IPCC_AR6_WGI_SPM_for_Policymakers, A.4.4, S. 11

[3] https://reason.com/2022/02/09/worst-case-climate-change-scenarios-are-highly-implausible-argues-new-study/ , die Originalstudie dazu: https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/ac4ebf/pdf

[4] F. Stefani,2021. Solar and Anthropogenic Influences on Climate: Regression Analysis and Tentative Predictions, MDPI Climate, 9, 163.

[5] F. Gervais, 2016. Anthropogenic CO2 warming challenged by 60-year cycle, Earth-Science Reviews, 155, 129-135.

 

 

 




Flugreisen: Erstmals 250.000 Flugbewegungen an einem Tag registriert

von AR Göhring

Zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen hat die Seite Flightradar am 25. Mai 2023 250.000 Flüge an einem einzigen Tag registriert.

Letzten Donnerstag haben wir mit 251.829 Flügen einen neuen Rekord aufgestellt – das erste Mal, dass wir mehr als 250.000 Flüge an einem einzigen Tag erfasst haben. Mit dem Beginn der hektischen Sommerreisesaison erwarten wir, dass wir diesen Rekord heute erneut brechen werden.

Verfolgen Sie jetzt 20k+ Flüge unter https://flightradar24.com

Kritische Stimmen vermuten, daß die Ausbringung von Kerosin-Verbrennungsprodukten in die Tropopause oberhalb von zehn Kilometern Folgen habe, unter anderem Erderwärmung. Das wäre schön, weil derzeit ein großes solares Minimum die Erde kühlt und mit Temperaturen wie in den 1970er Jahren zu rechnen ist.

Wie dem auch sei – nicht nur Klimaaktivisten aus der Showbranche wie Leonardo di Caprio fliegen mit der Privatmaschine von einer Klimakonferenz zur nächsten, auch Klimawissenschaftler reisen gern viel und weit. Es werde zwar auch immer häufiger kompensiert, aber die CO2-Kompensierungs-Anbieter stehen laufend in der Kritik, lediglich ein rechnerisches Finanzprodukt anzubieten, das sogar kontraproduktiv sei. „Klima“ ist nur ein – äußerst profitables – Geschäftsmodell; dem geneigten EIKE-Leser ist das nicht neu.

Die steigende Zahl der Flugreisen zeigt, daß das „Klima“-Gedröhne in der Politik, Reklame und im Journalismus keiner mehr so richtig Ernst nimmt. Und das ganz offen: Leo di Caprio gab im Dokufilm Before the Flood 2016 zu, einen erheblichen ökologischen Fußbadruck zu haben. Doch senie Worte reichten – auch danach machte der Multimillionär einfach weiter und ließ zum Beispiel eine australische Augenbrauendesignerin einfliegen, damit sie ihn vor der Oscar-Verleihung schön zupfe.
Aktuelles deutsches Beispiel: Der renommierte Schauspieler Benno Fürmann bekannte im Rossmann-Magazin Centaur, daß er trotz seines neuentdeckten Klimaaktivismus gern in den Urlaub fliege, deswegen aber Flugscham empfinde. Da diese Denkweise nicht sanktioniert wird und sich zumindest in der herrschenden Klasse ausbreitet, ist nachvollziehbar, wie der Flugrekord vom 25. Mai zustandekommt. Es gibt wohl eine Art stillschweigende Übereinkunft der oberen Hälfte, ein Märchen zu erzählen, an das man selbst nicht glaubt, zumindest nicht so richtig. Klingt verrückt, ist historisch aber bestens bekannt – waren zum Beispiel die berüchtigten Renaissance-Päpste katholisch? Mit zahlreichen Mätressen und Söhnen, die zum Kardinal erhoben wurden?




Arktisches Eis: ein kalter Realitäts-Check für den Klima-Alarmismus

Charles Rotter

Kürzlich gab es ein Ereignis, das die laufende Debatte über den Klimawandel und seine realen Auswirkungen weiter angeheizt hat. In diesem Fall geht es um den neuesten russischen Eisbrecher, die Yevpatii Kolovrat, die wegen des unpassierbaren schweren Eises in den arktischen Gewässern eine längere Route nehmen musste, um ihre Pazifikflotte zu erreichen.

Dieses Ereignis wirft wichtige Fragen für diejenigen auf, die sich Sorgen über „alarmistische“ Ansichten zum Klimawandel machen. Trotz wiederholter Warnungen über das Abschmelzen der Eiskappen und den Anstieg des Meeresspiegels wird ein Eisbrecher, der sich einen Weg durch eisige Gewässer bahnen soll, durch ungewöhnlich schweres Eis umgeleitet. Das Eis war sogar so dick, dass selbst die Yevpatii Kolovrat, die für solche Bedingungen ausgelegt ist, nicht durchfahren konnte.

Dieser Vorfall unterstreicht die Unvorhersehbarkeit der Prognosen zum Klimawandel, insbesondere in Bezug auf mehrjähriges Eis. Die Klimamodelle mögen zwar den Rückgang des Meereises insgesamt vorhersagen, doch scheinen sie Probleme zu haben, wenn es darum geht, diese mehrjährigen Eisformationen zu berücksichtigen. Dieses Eis, das sich über Jahre hinweg bildet und im Durchschnitt drei bis vier Meter dick ist, wird bei steigenden Temperaturen häufig verschoben und verlagert.

Jüngste Beobachtungen in der Arktis haben eine Zunahme dieser Art von Eis gezeigt, was seit Oktober 2022 die üblichen Seewege unterbrochen hat. Wenn die globale Erwärmung so stark ist, wie viele behaupten, sollten wir dann nicht einen Rückgang solch bedeutender Eisformationen beobachten?

Es ist auch erwähnenswert, dass die durchschnittliche sommerliche Meereisbedeckung in der kanadischen Arktis nach Angaben des kanadischen Bundesrechnungshofs in den letzten 50 Jahren aufgrund des Klimawandels um etwa 40 Prozent zurückgegangen ist, während das dauerhafte mehrjährige Meereis zugenommen zu haben scheint. Dies hat die Schifffahrtswege unterbrochen und Regierungen und Organisationen unvorbereitet getroffen.

Vor allem die kanadische Regierung ist wegen ihrer mangelnden Vorbereitung auf die Probleme, die sich aus dem zunehmenden mehrjährigen Eis ergeben, in die Kritik geraten. Als Land mit einer ausgedehnten arktischen Küste wirft dieser Mangel an Vorbereitung ernste Fragen darüber auf, wie gut wir die Auswirkungen des Klimawandels verstehen und vorhersagen können.

Während also viele weiterhin über eine immer wärmer werdende Welt mit schmelzenden Eiskappen und steigenden Meeren diskutieren und diese vorhersagen, zeichnen Ereignisse wie die Umleitung der Yevpatii Kolovrat ein komplexeres Bild der klimatischen Realitäten. Der Klimawandel ist nicht so einfach, wie manche uns glauben machen wollen, und die Vorhersage seines genauen Verlaufs erweist sich selbst für diejenigen, die über die fortschrittlichsten Instrumente verfügen, als eine Herausforderung.

Als Klimaskeptiker glauben wir, dass es wichtig ist, den Klimawandel mit einer rationalen Perspektive anzugehen, die die Komplexität des Klimasystems unseres Planeten und die beträchtlichen Unsicherheiten anerkennt, die in unserem Verständnis noch bestehen. Alarmismus trägt wenig dazu bei, sinnvolle Gespräche und durchdachte Maßnahmen zu diesem wichtigen Thema zu fördern.

Link: https://wattsupwiththat.com/2023/05/31/arctic-ice-a-cold-reality-check-for-climate-alarmism/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE